fter Berzweiflung den einen grauen Stumpf betrachtete, der von Imonatlich etwa 50 000 Tonnen Roggen und 250 000 Tonnen eingeführte| Seute morgen find fie getauft worden. Heute morgen lief aber auch jeinem einen Bein zurückgeblieben war. Gerste und Mais an Schweine verfüttert wurden, so dürften im schon die Frau wieder im Hause herum, barfuß, wie die Frauen Die jest nach St. Quentin gebrachten französischen Verwundeten August, September und Oktober v. J. monatlich mindestens je meist sind, legte sich freilich nachher wieder hin. Den Kindern haben wurden in das deutsche Lazarett gelegt, wo sie mit ihren deutschen 300 000 Tonnen Roggen verfüttert worden sein. Was das bedeutet, bei der Geburt die Kanonen in die Ohren gedonnert... Kameraden sehr gut auskommen. Es ist ziemlich allgemein Brauch, fann man sich daran klar machen, daß die gesamte Bevölkerung des daß gegenseitiger Sprachunterricht erteilt wird. Deutschen Reiches monatlich etwa 600 000 Tonnen Roggen verzehrt. Bevölkerungsbewegung und Krieg. Im Etappen- Sanitäts- Depot jahen wir zu unserer Freude Während die Menschen monatlich etwa 9 Kilogramm Roggen pro Tange Reihen der wohlbekannten Berliner Autobusse wieder, die Kopf konsumierten, fraßen die Schweine monatlich mindestens 12 Den letzten der von der„ Ausstellung für Verwundeten- und nun zu Krankentransport- Autos umgeschaffen waren. Unmengen Kilogramm pro Kopf unserer Bevölkerung. Und das zu einer Zeit, Krankenfürsorge im Kriege" im Reichstag veranstalteten Vorträge von Verbandsstoffen, Medikamenten, Instrumenten sind hier auf- wo strengstes Haushalten mit Brotgetreide ein Gebot der Selbst hielt Freitagabend Oberstabsarzt Professor Dr. Schwiening. gespeichert. Das Gigantische, das diesem Krieg das Gepräge gibt, erhaltung für das deutsche Volk war! Mit dem Verbot des Ver- Aus seinen Ausführungen sei das folgende hervorgehoben: fennzeichnet nicht zum mindesten die Vorräte, die das Stappen- fütterns von Brotgetreide, das am 4. November v. J. in Kraft trat, Der Einfluß, den die direkten Verluste, d. H. die Todesfälle inwejen aufhäuft, und die von den Depots aus in die Lazarette ver- dürfte der Roggenkonsum der Schweine zwar erheblich zurückgegangen folge Verwundung oder Krankheit, in den Kriegen der Neuzeit auf teilt werden. Das Riesenhafte ist auch das Gepräge des Post- sein, aber die Tatsache, daß die Zahl der Schlachtungen seitdem nicht die Bevölkerungszahl ausgeübt haben, ist verhältnismäßig gering. wesens, das nun sicher ganz vortrefflich funktioniert. Von diesen wesentlich zugenommen hat, zwingt zu der Annahme, daß noch nach Erlaß Selbst durch den Krieg 1870/71 haben z. B. die Verluste nur 1 pro Haufen von Postsachen und Postsäden kann man sich keine Vor- des Verbotes die Schweine vielleicht ebensoviel pro Stopf verzehrt haben Wille der Gesamteinwohnerzahl Deutschlands betragen. Den distellung machen. Die Ströme von„ Liebesgaben" haben ja vollends wie die Menschen. Dabei ist der Schweinefleischertrag aus dem reften Verlusten gegenüber sind die indirekten Verluste der Bezu Weihnachten einen solchen Umfang angenommen, daß die Sol- verfütterten Getreide recht gering. Der Landwirt rechnet im all- völkerung wesentlich größer, indem die Kriege auf diejenigen Fe baten gar keine Verwendung mehr für all die gesandten Dinge gemeinen damit, daß fünf Gewichtsteile Getreide ein Gewichtsteil toren einen besonderen Einfluß ausüben, die die Grundlagen der haben. Auf den Bahnstationen müssen besondere Backhäuser für Schweinefleisch ergeben. Dieselbe Menge von 9 Kilogramm Roggen, Weiterentwickelung eines Volkes sind vornehmlich auf die EheLiebesgaben errichtet werden. Das ist eine ganz neue Verivaltung, die den Monatsverbrauch eines Menschen darstellt, liefert also nur schließungen und die Geburten einerseits und die allgemeine die aus dem Kriege emporblüht. Enthalten die an bestimmte 1,8 Kilogramm Schweinefleisch. Sterblichkeit andererseits. Jeder größere Krieg vermindert zuAdressen gerichteten Liebesgaben leicht verderbende Dinge, so hot nächst die Zahl der Heiraten in erheblichem Maße. Der Verminsich die Feldpost das Recht vorbehalten, über sie zugunsten eines derung in den Kriegsjahren pflegt aber in den folgenden Jahren anderen zu verfügen, falls der Adressat nicht gleich auffindbar ist. eine um so stärkere Zunahme der Ehen zu folgen, wodurch der AusDie Adressaten stets herauszufinden, ist natürlich die größte fall wieder ausgeglichen wird. Noch größer ist die Abnahme der Schwierigkeit. Man denke an all die verwirrten Aufschriften unGeburten infolge eines Krieges, was nicht nur durch die Vermin wissender Leute aus entlegenen Dörfern, die kaum richtig schreiben derung der Eheschließungen und der Abwesenheit zahlreicher können. Die Feldpost hat bestimmte„ Rätsellösungs- Aemter" ein Männer erklärt werden kann, sondern auch auf psychologische gerichtet, wo Spezialisten im Rätselraten sich von morgens bis Hemmungen bei den Zurückgebliebenen zurückzuführen ist. Aber abends die Köpfe zerbrechen. Und dennoch muß mancher Brief auch hier folgt in den Jahren nach dem Kriege eine sehr erhebliche beiseite gelegt werden. Zunahme, so daß der Verlust bald wieder eingeholt ist.
Doch noch größer sind die Schwierigkeiten, die die Heeresoperationen der Feldpost bereiten. Abteilungen werden zusammengeschlagen, aufgelöst, erhalten andere Namen, andere Nummern. Die Feldpost hat Buch zu führen über einige Millionen Mann, die sich von Tag zu Tag verschieben. Es ist fast unbegreiflich, daß es überhaupt möglich gemacht wurde ,, und doch ist es eine Tatsache, daß die Sendungen imt wesentlichen jest regelmäßig und pünktlich ankommen.
Was bei allem Gesehenen den größten Eindruck auf den fremden Beobachter macht, find wohl die oft hervorgehobenen Eigenschaften der Ruhe und Sicherheit, die alle Zweige der militärischen Verwaltung stempelt; dann die Ordnung und Pünktlichkeit, mit der die Maschinerie arbeitet; die Umsicht, die alles in Betracht gezogen und nichts vergessen zu haben scheint; die Flottheit und Großzügigkeit, mit der man alles als notwendig Grachtete durchführt. Man muß der deutschen Verwaltung nachsagen, daß sie nie auf halbem Wege stehen bleibt. Sie weiß die Konsequenzen zu ziehen und läßt sich nicht durch Zahlen schreden. Soll ich eine Einzelheit hervorheben, die mich geradezu überwältigt hat, so ist es ein Buch, das ich auf dem Feldpoftamt in Chauny sah, ein Buch, etiva so groß wie ein Telephonbuch, mit dem Titel: 28, Verzeichnis über stattgehabte Truppenverschiebungen". Wenn ich bedente, daß seit dem Ausbruch des Krieges 28 folcher enggedruckten Verzeichnisse herausgekommen sind, in denen jede kleinste Truppenverschiebung angeführt ist, damit jeder Mann im Heere sicher seine Briefe bekommen fann, so muß ich einräumen, daß das imposant ist. Denn ich bin auch im voraus überzeugt, daß nicht ein einziger Fehler in diesen 28 Verzeichnissen vorkommt, sondern daß sie alle mit ebenso großer Sorgfalt ausgeführt sind, als gelte es ein griechisches oder lateinisches Wörterbuch.
Das Schwein
1/
unser Konkurrent.
Das Schwein ist als Konsument der schärfste Konkurrent des Menschen. Es gibt große Gebiete in den Vereinigten Staaten , in denen die Schweine fast ausschließlich mit Mais gefüttert werden, während dort der Mais gleichzeitig das Hauptnahrungsmittel der Menschen ist. Auch bei uns ist der Getreidekonsum der Schweine außerordentlich groß. Vor dem Kriege wurden etwa 20 unferer Roggenernte, unserer Gerstenernte und der eingeführten Gerste und des eingeführten Maifes an die Schweine verfüttert. So wurden jährlich etwa 1 Million Tonnen Roggen, annähernd 3 Millionen Tonnen Gerste und fast eine Million Tonnen Mais von den Schweinen verzehrt. Mit dem Ausbruch des Strieges mußten wir auf die Einfuhr von Getreide fast völlig verzichten. Das bedeutet für uns u. a. einen jährlichen Ausfall von drei Millionen Tonnen Gerste und einer Million Tonnen Mais. Man hatte nun erwartet, daß dieser Ausfall notwendigerweise eine Verminderung unseres Schweinebestandes zur Folge haben würde. Aber dies war nicht der Fall.
Wir hatten bei Ausbruch des Krieges rund 25 Millionen Schweine und haben auch heute noch etwa ebensoviele. Da nun auch die anderen für Schweine in Betracht kommenden Futtermittel während des Krieges knapper sind als vorher, müssen ungeheure Mengen Roggen den Schweinen geopfert worden sein. Wenn vor dem Kriege
drei zählen kann!"
mit ganz rotem Kopf angeschlurft, wie einer. der nicht bis Das traf. Die Furcht, lächerlich auszusehen, wirkte auf der Stelle auflösend auf seine Wut und machte ihn unsicher, und ihr anhaltendes Lachen verwirrte ihn vollständig. Troßdem stampfte er mit dent Fuße auf.
Sie sah ihn hastig an bei diesem neuen Ausbruch seiner hinsterbenden Erbitterung. Von der Seite war er durchaus nicht spaßig, da war er der Stärkere. Mit leidendem Ausdruck griff sie sich an den Kopf:
„ Aber Sörensen, Du bist ja so heftig. Denk doch an meinen armen Kopf. Du sagst selbst, ich wäre frank und bedürfe vor allem der Behandlung in einer Anstalt, und dann bist Du so zu mir! Man hat doch nicht das Recht, brutal gegen eine Geistestranke zu sein."
Na, paßt es Dir jetzt in den Kram, geisteskrank zu sein? Gewöhnlich, denke ich, wirst Du zornig, wenn ich Dich so nenne. Allerdings habe ich Dich in diese Anstalt schicken wollen, damit Du gesund werden könntest. Und Du hast Dich mit Händen und Füßen gewehrt. Aber Du willst nur eins: mir das Dasein verbittern und Dich dann hinter Deinem franken Kopf verbergen."
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" Du findest vielleicht, ich hätte einen Grund, Dich zu schonen?" fragte sie lachend. Nein, mach Du mir nur Schande es fällt auf Dich zurück." Ja, das weiß ich. Aber das schadet nichts. Mögen die Leute ruhig das Aergste von mir denken, das es gibt macht mir bloß Spaß."
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das
Eine schleunige eingreifende Verminderung unseres Schweinebestandes ist daher dringlichst geboten. Regierungen und Städte find bereits bemüht, uns durch Ankauf und Schlachtung von Schweinen diesem Ziele näher zu bringen. Aber darüber hinaus müssen auch unsere Hausfrauen durch Einkauf von Dauerware die Nachfrage der Schlächter nach Schweinen steigern. In Friedenszeiten bedeutet ein erhöhter Verbrauch von Schweinefleisch lediglich eine Verminderung unseres Schweinebestandes. Heute bedeutet er zugleich die Erfüllung einer vaterländischen Pflicht: Die Vermehrung des zum menschlichen Verbrauch verfügbaren Getreidevorrats! Dr. R. Kuczynski.
Der Tunnel Dover- Calais.
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Das Projekt einer untermeerischen Verbindung zwischen Frankreich und England, von dem vor 1½ Jahren wieder stark die Rede war und das an der Furcht der Engländer vor einer engen Verbindung mit dem Festlande scheiterte, ist seiner Verwiflichung schon einmal sehr nahe gewesen, und man muß in der Tat staunen, daß in dem Zeitalter der Technik, die gerade im Tunnelbau die größten Wunderwerke vollbringt man denke nur an die Alpendurchbohrungen und an den großen Elbtunnel bei Samburg ein solches wirtschaftlich geradezu gefordertes Kulturwerk durch die törichte Furcht des Inselvolts verhindert wird. es fönnte ihre Sicherheit darunter leiden. Freilich legen die Engländer großen Wert auf die Unangreifbarkeit ihrer Insel, und andere Nationen, vor allem Frankreich , haben des öfteren erwogen, wie man es ermöglichen fönne, ein starkes Heer auf die Jufel hinüberzuschaffen. Napoleon wollte bekanntlich von Boulogne aus zu Schiff eine französische Armee nach England führen und konnte es niemals verwinden, daß dieser Plan sich als unausführbar erwies oder, wie er meinte, wegen der Energielosigkeit eines Flottenführers nicht ausgeführt wurde. Auch der Plan, den Weg durch die Luft zum Transport großer französischer Truppenmassen nach England zu benußen, wurde unter Napoleon ernstlich in Betracht gezogen. Frankreich war ja die Heimat der Luftschiffahrt, in Ballons von Montgolfier und Charles erhoben sich zum erstenmal Menschen frei in die Luft( 1783), von dem Franzosen Blanchard wurde der Kanal zum erstenmal überflogen( 5. Januar 1785), und so lag der Gedante nicht allzu fern, diesen Weg auch für friegerische Operationen nutzbar zu machen. Aber natürlich zeigten genauere Ueberlegungen, daß in jenen Zeiten der Anfänge der Freiballonfahrten derartiges ganz unausführbar war, und erst unserer Zeit blieb es vorbehalten, in den Lenkballons militärisch brauchbare Fahrzeuge zu schaffen, die vor wenigen Tagen den Inselvolk bewiesen haben, daß seine absolute Unangreifbarkeit nur noch ein Traum ist.
Die Gesamtsterblichkeit endlich ist in vielen Kriegen dadurch erheblich gesteigert worden, daß durch sie große Epidemien auch in die bürgerliche Bevölkerung eingeschleppt sind und zahlreiche Opfer gefordert haben. In vielen Kriegen früherer Jahrhunderte sind diese Verluste durch Seuchen sicher viel größer gewesen als die eigentlichen Kriegsverluste und haben zur völligen Entvölkerung mancher Städte und Gegenden geführt. Eine eigentümliche Erscheinung ist die Zunahme der Auswanderung, die fast stets nach großen Kriegen sich bemerkbar macht und in den politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Veränderungen, die jeder Krieg mit fich führt, ihren Grund haben dürfte.
Welchen Einfluß der jetzige Krieg auf die Bevölkerung und die Bevölkerungsbewegung des Deutschen Reiches ausüben wird, läßt sich noch nicht sagen. Es ist aber mit Sicherheit anzunehmen, daß der beklagenswerte starte Geburtenrüdgang, der in Deutschland seit etwa zehn Jahren eingesetzt hatte und durch keines der zahlreichen dagegen vorgeschlagenen Mittel aufgehalten werden konnte, unterbrochen werden wird, so daß nach dem Kriege eine weitere starke Zunahme der Geburten eintreten wird.
Gesundheitspflege der Soldaten im Felde.
Dr. R. Milner schreibt in der„ Umschau":
Die Muskelfraft hat an Wichtigkeit für den Krieg und Sieg verloren, die Gesundheitspflege aber gewonnen dank den Fortschritten der ärztlichen Wissenschaft. Darum macht die Kriegssanitätsordnung es den Offizieren, Sanitätsoffizieren und Beamten ausdrücklich zur Pflicht, das Verständnis für den Gesundheitsdienst bei den Soldaten zu fördern. Im Frieden sorgen dafür regelmäßige Vorträge von Militärärzten, draußen im Felde fehlt leider oft die Zeit dazu. Und doch hat die persönliche Gesundheitspflege im Kriege noch mehr und noch wichtigere Aufgaben als im Frieden, weil erkrankte Soldaten noch mehr eine Laft und Gefahr für ihre Kameraden sind als kranke Bürger für die gesunden Mitbürger. Wer als Garnisonarzt im Ariege einmal anfängt, alles, was den Soldaten an gesundheitlichen Ratschlägen von Nußen sein kann, zu überdenken, ist erstaunt über die Fülle des Wichtigen: Wieviel fann der Soldat selbst tun zur Verhütung von Erkältungsfranf Nach Napoleons Sturz, als wieder friedliche Zeiten eingekehrt heiten, von Hißschlag und Sonnenstich, von allerlei Hautschädiwaren und kriegerische Gesichtspunkte nicht mehr so im Vorder- gungen und-entzündungen, Plattfuß- und anderen Fußbeschwerden, grund standen, tauchte der Plan einer Ueberbrückung des Kanals zur Vermeidung von Ungeziefer, das zum Teil die Kriegsseuchen auf, doch wegen der großen Schwierigkeiten des Baues einer über überträgt, von Erkrankung der Lunge, des Herzens, der Nieren, des 50 Kilometer langen Brüde wurde bald auf die leichtere Aus- Magendarmkanals mit seinen gefährlichen epidemischen Infektionsführbarkeit eines Tunnels hingewiesen. Französische Ingenieure erkrankungen; wie wichtig ist die Kenntnis und rechtzeitige Bearbeiteten in den dreißiger und vierziger Jahren ernsthafte Pro- handlung der Geschlechtskrankheiten und Anwendung der richtigen Und wer einmal den Neueingejekte aus, und in England interessierte sich der Pringgemahl Albert Maßregeln bei Verwundungen. eifrig dafür. Das trug ihm aber häßliche Angriffe als einem tretenen oder den Hinausziehenden einen ärztlichen Unterricht erAusländer" ein, der kein rechtes Gefühl für die Sicherheit des teilt hat, merkt an dem Interesse, mit dem fast alle ihm zuhören, Reiches habe. Auch technische Bedenken wurden laut; als aber die daß er etwas Wertvolles zu sagen hat. Vollendung des Mont Cenis- Tunnels( 1871) die Möglichkeit derDarum sollten diese Belehrungen in der Garnison nach dent artiger Werke flar erwiesen hatte, wurde auch in England ernit- Eintritt und vor dem Ausmarsch allgemein eingeführt werden. haft an einen solchen Tunnelbau unter dem Kanal gedacht, und Die nötigen Hilfskräfte sind da und die Zeit muß da sein! Ein es tam eine Gesellschaft mit einem großen Kapital zustande, die derartiger Vortrag soll demnächst im Buchhandel erscheinen, da neue den Bau begann, und zwar gleichzeitig von der französischen wie ähnliche Versuche nicht vorhanden zu sein scheinen. von der englischen Küste aus. Der Tunnel war bereits bis unter Sehr zweckmäßig hat sich auch eine kürzlich in der Münchener das Meer vorgetrieben, als in England wiederum die Furcht die Med. Wochenschrift" von mir veröffentlichte Liste von AusrüstungsOberhand gewann und die Fortführung der Bauten auf Betreiben gegenständen erwiesen, die teils praktischen, teils gesundheitlichen der militärischen Behörden vom Parlament verboten wurde( 1882). Zwecken dienen und sich alle im Tornister und den Taschen der SolAuf der englischen Seite erhebt sich über dem Tunneleingang bei daten unterbringen lassen. Diese Liste wird in meinem Bataillon Dover heute der Verladebahnhof einer Kohlenzeche, der Eingang unter den bald ausrückenden Mannschaften auf Kosten des Bataillons auf der französischen Seite war vor kurzem noch vollständig in verteilt. Ordnung, so daß die Arbeiten wieder hätten aufgenommen werden Die bisherigen Arbeiten sowie die geologische UnterTheater chronit. Otto Reutter hat das Palast. fuchung des. Meeresbodens haben bewiesen, daß es sich um die Durchbohrung weichen, aber für Wasser undurchlässigen Kaltes Theater am 800 gepachtet und bringt Anfang Februar eine von handelt, so daß die technischen Schwierigkeiten feineswegs über- ihm und May Reichardt verfaßte Novität. mäßige sind. Aber auch vor 1½ Jahren scheiterten die Pläne wieder an der alten englischen Furcht als ob im Kriegsfall nicht gerade ein Tunneleingang sehr leicht zu zerstören ist, und als ob heutzutage der Weg durch die Luft bei feindlichen Operationen Wenn die Völker sich nicht sicherlich eine größere Rolle spielt. wieder den Werken der friedlichen Kultur zuwenden, jo werden unsere Kinder vielleicht noch die Vollendung dieser Verbindung des Kontinents mit England erleben.
können.
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Kleines Feuilleton.
Polnische Quartiere.
Notizen.
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Vorträge. Ueber Funtentelegraphie und ihre Verwendung im Land-, See- und Luftkriege" spricht mit Demon ftrationen diesen Sonnabend, abends 8 Uhr, in der Aula Dorotheenstraße 12 Wilhelm Baud, Dozent der Freien Hochschule. -Der Buchhandel und der Krieg. Das„ Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" hat eine Rundfrage über das diesjährige Weihnachtsgeschäft veranstaltet. Der Gesamteindruck wird dahin zusammengefaßt:
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Fast allgemein fezte das Geschäft verhältnismäßig später als sonst ein, um sich in den letzten Tagen zu einem sehr lebhaften Ladenverkehr zu entwickeln. Das Buch in niedriger und mittlerer Preislage beherrschte den Markt. Auffallend bemerkbar machte sich die Zurückhaltung der wohlhabenden Kreise, während der Mittelstand mehr Neigung zum Bücherfaufen zeigte als sonst. Das Resultat ist in Anbetracht der ungünstigen Umstände als zuEin zurzeit in Russisch- Polen stehender Offizier schildert das, friedenstellend und durchweg besser als erwartet zu bezeichnen. Es was er in seinem Quartier beobachtete, ſeinem Bruder am Rhein zeigte sich auch, daß die Einwirkung des Krieges auf die literarischen Mir wird es regelmäßig ganz übel, wenn ich durch die Türe Bedürfnisse des deutschen Volkes sich nicht io ungünstig bemerkbar die Nase in ein polnisches Zimmer stede. Man kann sich diesen machte, wie man ursprünglich befürchtet hatte. muffigen, stickigen Geruch nicht vorstellen. Eigenartig, überall genau An Einzelheiten ist ein Rückgang des Klaffiferabiages bederfelbe. Ich habe mich vergeblich bemüht, festzustellen, woher er merkenswert. Ins Feld gingen hauptsächlich Bücher aus den billigen stammt, ob von dem Kochen, dem Heizen und Mangel an Lüftung, Sammlungen. von den Kartoffeln, die im Kellerloch unter dem Zimmer Das Diplom der Bugra. Max Klinger hat ein ( Eingang vorm Bett oder direkt unterm Bett!) aufbewahrt werden, graphisches Kunstblatt geschaffen, eine Stadierung, in welcher er oder von den Menschen mit ihrer armseligen Kost und muffigen symbolisch die" Tragödie der Bugra" zum Ausdruck gebracht hat. Aleidung und von den kleinen Kindern, die sich natürlich recht un- Das obere Drittel des Blattes ist von einer lebhaft bewegten Szene eingenommen. Wie eine Bühne breitet sich im Hintergrunde die geniert benehmen. Die Einquartierung liegt auf Stroh in dem Raume zwischen aroße Freitreppe der Ausstellung. Im Vordergrunde rechts sehen den Betten und dem Ofen. Von allen Seiten kommen dann im Deutschland und Desterreich, daneben Italien ; zur Linken diejenigen Dunkel der Nacht die Tierchen spazieren und befehen sich genau die Staaten, die wir so plöglich als Feinde betrachten mußten, hinter Einigen ge ihnen, die Hand am Schwert, Vertreter der Armeen Frankreichs , dann so gut, daß sie gleich mitgehen den Englands und Rußlands . Zwischen diesen beiden Gruppen erhebt fällt's Schüßengraben. sich mit geballter Fauft eine riefige, von Wolken befchattete Furie Der untere Teil des Blattes Gestern bekam angesichts der Einquartierung eine Frau halben Leibes aus dem Erdboden. ,, Da haben wir's. Der bloße Umstand, daß ich wie jeder Zwillinge. Stelle Dir das in solchem Hause vor! Die Soldaten wird links von einer deutschen Fahne eingerahmt, die aus einem andere Mann durstig werden konnte, wuchs in Deinen Augen telten ja sofort einen Vorhang her, aber die Frau hatte nichts, fruchtbaren Aehrenfeld herauswächst, rechts von einer Dragonerzu dieser fixen Idee an, daß eine Branntweinflasche zwischen worin sie ihre Kinder betten konnte, nur einige Baumwolllappen. Lanze am Strande des von Kriegsschiffen belebten Meeres. Die uns läge. Ist das vielleicht nicht hysterisch? Aber Du warst Sie hat von unserem Waffenmeister ein paar Hemden und Geld be- Träger der höchsten Auszeichnungen der Ausstellung werden Abzüge c3 auch vor jener Zeit, schon als wir verlobt waren." tommen, und nun liegen die beiden Kleinen ganz munter, eins in von der Platte erbalten, für die übrigen sollen vom Künstler selbst ( Forti. folgt.) der Wiege, eins in der Brotmulde, in der sonst Teig gemengt wird. überarbeitete lleberdrude auf Stein hergestellt werden Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil berantio.: Th. Glode, Berlin . Drud u.Verlag: Borwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
" Die Leute denken gewiß die Wahrheit: daß Du unnatürlich und verschroben bist. Und das warst Du seit jenem ,, Ach ja, damals wolltest Du, daß die Branntweinflasche zwischen uns läge Es war freilich verschroben von mir, um ciner so kleinen Ursache willen zu weinen. Und Du konntest es ja gar nicht vertragen, Tränen zu sehen! Ich hätte Dich verschonen und im Kämmerlein weinen fönnen, wie schon jo oft vorher."
Mal, als wir zuerst aneinander gerieten."
Eindringlinge, die sie überall betupfen und betaften. in