Nr. 74.- 1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Shes, 28. Mär
Was sollen wir kochen?
Der kürzlich im politischen Teil des„ Vorwärts" besprochenen Schrift Die Ernährung im Kriege"( herausgegeben vom Ministerium des Innern) entnehmen wir folgenden Abschnitt: Die Lösung der Aufgaben, die uns für die Ernährung in der Kriegszeit gestellt sind, muß zum guten Zeil im Haushalt und durch die Frauen erfolgen. Die Frau, die für den arbeitenden Mann den Tisch bereiten soll, die Mutter, die den Kindern satt und möglichst gut zu effen geben will, sie haben keinen leichten Kriegsdienst in dieser harten Zeit. Die Brotration ist knapp, Kartoffeln sind keinesfalls im Ueberfluß vorhanden, den Fleisch verbrauch gilt es einzuschränken. Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß die bisherige gewohnte und gelernte Führung des Haushalts gerade in bezug auf die Bereitung der Hauptmahlzeiten geändert werden muß. Das ist für jede Hausfrau schwer, am schwersten natürlich für diejenigen, die selbst noch außer dem Hause arbeiten müssen und den Fragen der Küche und Nahrung nur eine kurze begrenzte Zeit widmen können. Diese Frauen und Mütter haben wahrlich schweren Kriegsdienst.
Die Hausfrau fann durch Abwechslung und Austausch der Nahrungsmittel dafür sorgen, daß keines der Familienmitglieder, die ihr anvertraut sind, zu hungern braucht. Sie kann es um so leichter, ie fleißiger und erfinderischer sie beim Kochen ist.
ler zwingen, die betreffenden Nahrungsmittel zu beschaffen. Der nun? Am ganzen Strand entlang reihen fich Hotels und Villen Händler mag nichts in Vorrat nehmen, was er nicht los wird, aber aneinander, und die Dünen bieten mit ihren schlichten, fleinen doch er wird gern anschaffen, was er verkaufen tann, so bestimmte Ge- malerischen Landhäusern ein farbiges Bild. Und Heijst, der müſearten, Käse, Obst, Marmeladen, Badobst usw. Die Haus- größere, obwohl weniger reizvolle Babeplak, war bor nicht biel frauen können die Händler erziehen. längerer Zeit ein armseliges Fischerdorf. Nun hat es große Daß kein Nahrungsmittel bergeudet, Brauchbares nicht weg- Hotels, die im Sommer 10 000 Gäfte beherbergen tönnen. Und geworfen, das Vorhandene bis zum letzten genießbaren Rest ber das zwischen Knode und Seijft gelegene Duinbergen hat vor gehrt werden muß, das weiß jede echte deutsche Frau in diesen 25 Jahren überhaupt noch nicht bestanden. harten Tagen. Durch das Kartoffelschälen haben wir in Friedens Das eine halbe Stunde von Heijst gelegene Zeebrügge , der zeit fast den dritten Teil aller Kartoffeln verschwendet. Durch das Hafen von Brügge , wurde im Jahre 1895 angelegt. Damals war achtlose Fortwerfen von Fettabfällen und Fettresten auf den die Strede noch fumpfig und unbewohnt. Nun bewundert man Schüsseln und Tellern sind ungeheure Mengen Fett verloren ge- dort einen der schönsten Häfen der Welt. Er besteht aus einem gangen. Im Frieden war es Geldverschwendung. Das mochte Außen- und einem Innenhafen, getrennt durch eine große jede Hausfrau mit sich selbst abmachen. Im Kriege ist es Ver- Schleuse. Der Außenhafen ist von einer riesigen Mauer, die schwendung von Ernährungsmitteln. Das geht das Vaterland an. 2% Kilometer weit ins Meer läuft, umgeben; diese schließt eine An der Spiße der Ernährungsfrage steht die harte Tatsache, Wasserfläche von 188 Heftar ab. Man erzählt, daß die belgischen daß wir, mit alleiniger Ausnahme von Zuder, tein Nahrungs- Ingenieure diefe Mauer in verkehrter Richtung laufen ließen, mittel reichlich haben; einzelne haben wir sehr knapp, nämlich in diejenige, in der die meisten Stürme toben. Wie dem andere ausreichend. auch sei, der Hafen ist ständig im Zustand des Versandens, und immer müssen Baggermaschinen hiergegen fämpfen. Diese großartige Anlage hatte jedenfalls wenig oder gar kein Resultat. Nicht. biel mehr als 350 große Schiffe laufen jährlich in den Hafen ein. Mit vollem Recht ist wieder und wieder von Hausfrauen geDas Werk, das Brügge den alten Glanz zurüdgeben sollte, ist fragt worden: Was sollen wir denn nun eigentlich taufen und auf den Tisch bringen?" Die schwere Frage ist na- weniger gegessen wird. Das gilt natürlich nicht für den HausDie Hausfrau muß aber auch dafür sorgen, daß im ganzen mißlungen, und einsam liegt der Hafen Beebrügge . Merkwürdig, daß er nun durch die Besetzung Belgiens eine fo türlich nicht mit einer Reihe von Kochrezepten und einer Her- halt, in dem die Mittel ohnehin gerade zum Satteffen langen. Aber große Bedeutung bekommt. Er ist vom Meer aus der natürliche zählung deffen, was nicht geschehen soll, beantwortet. Gine allge- eine ganz gewaltige Zahl von Deutschen ist tatsächlich zuviel Angriffspunkt, da die Küste sonst für ein Landungsheer mit Gemein gültige, allen örtlichen, allen verschiedenen hauswirtschaft- Viele Hausfrauen trifft die Forderung: mehr kochen! In schüßen sehr schwer erreichbar ist. Kein Wunder, daß Beebrügge lichen Verhältnissen angepaßte Kriegsvorschrift für die Küche läßt doppeltem Sinn. G3 kostet allerdings weniger Beit, und es ist be- gewaltig befestigt wurde. Einen natürlichen Verbündeten fanden sich überhaupt nicht geben. Hausfrauen, die darauf warten, wer- quemer das Fleisch zu braten. Aber das ist fettvergeudung, und die Deutschen in der obengenannten Versandung des Hafens. Beden vergeblich warten. Die Hausfrau muß vielmehr ihre Erfah- nur durch Zugabe von Gemüse und Kartoffeln wird man von ge- reits jetzt ist dieser Schiffen mit großem Tiefgang nicht mehr zurung, ihre Tatkraft und Erfindungsgabe selbständig und unver- bratenem Fleisch satt. Das Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse gänglich. Troß allem, was hierüber berichtet worden ist, hat Beezüglich anspannen. Hat sie verstanden, worum es sich im großen fochen, erfordert zwar mehr Zeit und Achtsamkeit, aber es ist spar- brügge nur einmal ein wirkliches Bombardement durchgemacht, und ganzen bei der Kriegsernährung handelt, weiß fie, was knapp samer, es ist friegswirtschaftlich und sättigt gründlicher. Besonders und zwar am 24. November. Nach dieser Zeit erschienen wohl ab vorhanden, was reichlich da ist, beobachtet sie nach der Kriegserfah- im deutschen Norden und in Mitteldeutschland ist das beliebteste und zu englische Schiffe und gaben ein paar Schüsse ab, aber dabei rung, was der Mann, was sie selbst, was jedes Kind braucht, um Abendessen2 Brot, Butter oder Schmalz und falter Aufschnitt. Das blieb es auch, und Schaden wurde dadurch nicht angerichtet. Die satt zu werden, so wird sie bald den rechten Weg finden. ist schnell fertig. Aber die Brotration ist schmal. Butter muß ge- Besabung von Zeebrügge mit ihren gewaltigen Geschüßen würde Allgemeine praktische Vorschriften gerade in der Ernährungs- spart werden, Schmalz wird bei vermindertem Schweinebestande auch die rechte Antwort zu geben wiffen; man hört ihr Dröhnen frage haben schon jetzt fast sämtlich den Fehler gezeigt, daß fie gar knapp werden, ebenso der talte Aufschnitt. Im deutschen Süden und Donnern bis hier über die Grenze hinaus. Ebenso find die nicht immer und nicht überall anwendbar sind. Da hieß es:" Eßt und am Rhein ist das warme Abendessen viel mehr im Gebrauch. Berichte über die bis auf Zeebrügge ausgedehnten, zweimal kein Weißbrot". Aber es zeigte sich, daß an einzelnen Orten zeit- Es ist keineswegs teurer als Brot, Butter und Fleischbelag. Für wiederholten Luftanfälle sehr übertrieben. Auch Oftende hat ja weise mehr Weizen- als Roggenmehl vorhanden war. Das Gebot die Hausfrau ist es zwar mühsamer. Aber sie darf die Mühe im bei weitem nicht so start gelitten, wie behauptet wurde. Die Stawar unbrauchbar. Es mußte eben Weißbrot gekauft und gegessen Kriege nicht scheuen. tion steht nach wie vor: nur auf den Marktplab fiel eine Bombe, werden. Noch ganz zur Unzeit erging der Ruf:„ Gßt wenig die ein wenig Schaden angerichtet hat. Nähert sich Zeebrügge ein Fleisch". Aber durch die Abschlachtung der Schweine kommt Fleisch Flugzeug, so werden zuweilen nicht nur die leichten, sondern auch zum Schlächter. Soll nun das Fleisch beim Schlächter verderben, die schweren Geſchüße in Aktion gebracht und deutlich fieht man damit dem gewiß gut gemeinten Rat nachgekommen wird? dann die Schrapnells in der Luft explodieren. Es wird sorgsam werden Kriegsrezepte für bestimmte Fischforten, Gemüsearten usw. Wache gehalten. Ab und zu steigt ein Kabelballon als Schildwache bekanntgegeben. Aber am Orte find die zur Bereitung notwendiin die Luft empor. Was die großartigen Telegramme über die gen Zutaten nur spärlich vorhanden. Natürlich haben die Rezepte Bombardements von Zeebrügge " anbetrifft, entstehen sie meist dakeinen Wert. durch, daß manche Heijster Schute, die im Hafen von Zeebrügge liegen geblieben ist die meisten Schuten dieses einzigen FischerCadjana und gen geborgen Schießscheibe für Kanonen trailleusen benutzt wird. Das schwere Getöse dieser Uebungen wird dann meist anders gedeutet. Die Fischer von Heijft, die sich in Vlissingen und Cadzana aufhalten, dürfen nicht hinausfahren; als es jüngst einer wagte, wurde er durch einen Kanonenschuß aus Zeebrügge sofort daran gemahnt, daß er sich fern von belgischen Fahrwasser zu halten habe. Natürlich ist die Stüfte streng abgen schlossen. Es ist für die Bewohner dieser Strecke sehr schwer, einen Baß selbst nur nach Brügge zu erhalten. Einen Baz nach Holland zu bekommen, ist fast unmöglich. Die deutschen Schildwachen haben es sehr schwer, all die Ueberläufer zurückzuhalten. Die Lage der Bewohner ist in Anbetracht der Umstände recht gut, Lebensmittel sind ausreichend vorhanden.
Das Haushalten im Kriege ist schwer und wird mit der Dauer des Krieges schwerer werden. Im Frieden war es der Stolz der Hausfrau, möglichst billig gewirtschaftet zu haben. Solche Sparsamkeit gilt im Kriege nichts. Die Mittel, an denen es gilt zu sparen, sind nicht die Geldmittel der einzelnen, sondern die Nahrungsmittel des Volkes. Mit ihnen müssen die Frauen rechnen lernen.
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verſchieden, und die Frauen haben entſprechend verſchieden kochen Von Zeebrügge bis zur niederländischen dorfes der Gegend find in dem Gafen von abh na tonen und Mi
Grenze.
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Kleines Feuilleton. U- Romanzen.
Man ist im Deutschen Reich in verschiedenen Gegenden sehr gelernt. Der Brauch in der Küche entspricht fast immer der Nahrungsmittelerzeugung in der betreffenden Gegend. Das kann, foweit die betreffenden Nahrungsmittel ausreichend vorhanden sind, auch im Kriege so bleiben. Im Rheinland ist man mehr Gemüse und Obst, im deutschen Osten mehr Kartoffeln, an den Küsten viel„ Algemeen Handelsblad" Die belgische Seeküste heißt es in einem Artikel des wird gegenwärtig in einem anderen Fische, der Westfale aß vor dem Kriege schon das sparsamste Brot, Sinne genannt, als in dem altgewohnten eines vergnügten Badeden Bumpernickel. Alle diese Gebräuche haben ihren vernünftigen lebens. Sie ist nun die äußerste Verteidigungslinie des großen Sinn. Es wäre ganz falsch, eine Haushaltsregel aufstellen zu Deutschen Reiches gegen England. Alles weist darauf hin, daß wollen, die dem Weſtfalen die Kriegssemmel, dem Rheinländer das deutsche Heer hier die größten Vorsichtsmaßregeln gegen ebn vermehrten Kartoffelverbrauch empfiehlt. Die Haushaltungen in tuelle Angriffe getroffen hat. Und zwar nicht nur bei Nieuwport Deutschland lassen sich nicht in einförmige Kriegsregelung spannen. und Ostende , sondern auch von Bankenberge bis an die niederDie meisten deutschen Frauen überlegten bisher morgens den ländische Grenze im Nordosten. Ist doch Zeebrügge fast zu einer Küchenzettel und kauften danach ein. Das wird im Kriege nicht Festung geworden. immer möglich sein. Das Gewünschte ist manches Mal am Orte Die ganze Küfte hier ist ein Beweis für den Unternehmungsnicht vorhanden. Es ist in der Kriegszeit nicht richtig, wollte nun geist der Belgier. Von der niederländischen Grenze bis Anode jede Hausfrau von Händler zu Händler gehen, um wie viele andere läuft ein Boulevard, der, wäre der Krieg nicht inzwischen ausdas Gesuchte zu finden. Es ist, wie erwähnt, vorgekommen, daß gebrochen, jeht bereits bis Heijft durchgezogen wäre, das auch durch für einige Tage die Kartoffelzufuhr versagte. In solchem Falle einen Boulevard mit Zeebrügge verbunden ist. Man hatte wohl muß es für einige Tage einmal mit der Einteilung eines fleinen die Absicht, einen einheitlichen Strand von der französischen bis Kartoffelborrats gehen, und Gemüse, Käse, Süßspeisen usw. müssen zur niederländischen Grenze durchlaufen zu laffen. aushelfen. Das ist richtiger und auch billiger, als bei bersagender belgische Meerestüste bildet sozusagen einen einzigen Badeplay, Zufuhr um hohen Preis Kartoffeln taufen. So kann in dieser ein Badeort schließt immer an den anderen an. Und das alles ist Den Weg, den die Erfinder der Unterseeboote zurüdgelegt Kriegszeit ein jedes Nahrungsmittel einmal im Handel knapp in einem Zeitraum von nicht mehr als 25 Jahren entstanden. Vor haben, ihre Einrichtung, ihre Zukunft und die mannigfachen Mowerden. Da heißt es für die Hausfrauen: kaufen, was da ist. 25 Jahren noch war Knode ein unansehnlicher kleiner Plak, eine manzen, die sich in ihren Leibern tief unter dem Wasserspiegel ab Das wird auch meist am billigsten sein. Der Küchenzettel darf nicht halbe Stunde vom Meere entfernt. Die schöne Allee, die nun vom gespielt haben, schildert Friedrich Otto in seinem spannend ge vor dem Einkauf, sondern muß während des Einkaufs fertig Dorf an die See führt, war damals noch ein unwirtlicher Kies- schriebenen Buche„ Das Unterseeboot im Kampfe", das foeben im weg, an dem weder Villen noch Hotels, nicht einmal Wirtshäuser Verlage von C. F. Amelang in Leipzig erscheint. Eine U- Romanze Auf der anderen Seite tann wiederholte, allgemeine Nach- standen. Nichts als eine einsame Fischerhütte war dort zu sehen. sei herausgegriffen. Der bayerische Artillerist Bauer faßte in dem frage der Hausfrauen nach bestimmten Nahrungsmitteln die Händ- Im Dorf selbst gab es zwei Wirtshäuser, das war alles. Und ersten Treffen von Düppel am 13. Mai 1849 den kühnen Plan, tisch des Kandidaten stehen, auf der Ecke lag ein Brief. An| trag ich nicht. Hätte ich mich selbst in den Vordergrund ges meinen Freund Aage," stand darauf. Erstaunt öffnete stellt, so wäre ich nie auf diese Ehe eingegangen, und das er ihn: mit Stine wäre nie geschehn. Aber ich verzeihe meiner Frau, obwohl sie mir mehr entgegenkam und jetzt ein unübersteigliches Hindernis dafür ist, daß ich Stine ehelichen und dadurch mir selbst, ihr und der Gerechtigkeit vollauf Genüge leisten kann.
werden.
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Ueberfluß.
Lieber Mage!
"
Bon Martin Andersen Nero. Wenn Du kommst, um mir mitzuteilen, was ich schon im " Ja, lachen Sie nur, da diese Geschichte ja in Ordnung voraus weiß, weile ich nicht mehr unter den Lebenden. Du zu sein scheint. Und regeln Sie die Sache, wie ich gesagt weißt, warum; wenigstens glaube ich, an Deinem Benehmen habe, dann will ich morgen bei Gelegenheit den Schußmann gemerkt zu haben, daß Du eine Ahnung hattest. Ich hege keinen Groll gegen Anina, hoffe aber, daß sie Petersen hinüberschicken, um einen Bericht aufzusetzen. Bis jetzt habe ich gehofft, es würde etwas geschehen; über mein Andenken wachen und sich derer annehmen wird, Adieu, adieu!" Der Schulze nickte freundlich, lächelte noch- aber nach dem, was vorgefallen ist, wird die Einmischung die in Not find. Sie könnte die beiden Kindlein in der mals schalkhaft anläßlich der Geschichte, die er zum besten der Behörden ja unvermeidlich sein. Brückenstraße, deren Mutter vorgestern gestorben ist, ins gegeben hatte, und eilte zu seinem Lehnstuhl zurück. Er Du bist eine robuste Natur, und ich fürchte Dein Urteil Haus nehmen und ihnen eine zweite Mutter sein. war gerade mitten in einem spannenden Verbrecherroman. nicht. Aber was fann es nüßen, wenn diejenigen, deren Grüße sie, ich kann ja nicht selbst mit ihr von diesen unAage begab sich dann zu dem Kandidaten. Er hatte Ansicht mehr Gewicht hat, den Stab über mich brechen und heimlichen Dingen sprechen. Meine Hand zittert; es ist seit einiger Zeit den wirklichen Zusammenhang der Sache alles tun, um mich öffentlich zu brandmarken. Ich habe schwerer, vom Leben Abschied zu nehmen, als ich gedacht ungefähr vermutet, sich aber nichts anmerken lassen; als niedrig gehandelt, das wird ihnen genügen, niemand wird hätte. Seemann hatte er zu viel von erotischen Ausschweifungen nach den Motiven fragen; und ihr, die ihr keinen innern Such mich auf dem Speicher, und sorge dafür, daß es gesehn, um selber Anstoß zu nehmen, und er war vor allem Grund habt, Anstoß zu nehmen, werdet Euch von dem Urteil ein wenig still abläuft. Wenn Du kannst, laß es so aussehn, froh darüber, seinen Freund beruhigen zu können. Worauf beeinflussen lassen und Euch gleichfalls gegen mich wenden. als ob ich an Herzschlag gestorben wäre; der Arzt wird Dir er von Anfang an seinen Verdacht gegründet hatte, war ihmi Ich glaube nicht, daß ich feige genannt werden kann! sicherlich behilflich sein, mit meinem Herzen war ja schon nicht recht klar, aber das Benehmen des Kandidaten war ihm Die Handlung, die ich zu vollführen im Begriff stehe, er- lange etwas nicht in Ordnung. Es ist wohl zu groß; in in der letzten Zeit aufgefallen; und er entsann sich, daß der fordert viel Mut, und ich habe den Mut gehabt, mich vor diesem Augenblick arbeitet es, als ob ich ersticken müßte. Freund zu dem fraglichen Zeitpunkt zwei Nächte im Gott zu demütigen, und würde es gern auch vor den Men- Leb wohl, und nimm meinen Dank an alle die, denen Abstinenzlerhein gewohnt hatte, während eines Anfalls ehe- schen tun. Aber ich kann den Gedanken nicht ertragen, mich ich etwas sein durfte. Louis Rask. licher Verzweiflung, die mit seinem gewohnten Berserker- wie ein Verbrecher vors Gericht schleppen zu lassen, nicht aus Aage saß ein Weilchen da, bevor es ihm aufging, daß zustand endigte. Furcht, sondern weil eine Stimme in mir sagt, ich sei viel- dies Ernst war. Dann lief er durch die Küche, wo das Es wurde ihm von dem Mädchen geöffnet, das ihn sehr leicht nicht so unwürdig wie die, die über mich zu Gericht Mädchen stand und Karbonade zum Frühstück briet. Der milde ansah. Bitte schön, der Herr Kandidat ist gewiß in fizzen sollen. Und mehr noch empört mich der Gedanke, daß Essensdunst weckte ein stechendes Gefühl in seinem Zwerchfeinem Zimmer," sagte sie. Während er an ihr auf dem die Menschen ein solches Verbrechen begehen sollten, den ins fell, er blieb einen Augenblick stehn, besann sich aber, rannte Flur vorbeiging, versuchte er, den Arm um ihren Leib zu Gefängnis zu schleppen, der doch, wenn man alles in Betracht schnell auf den Treppenflur und nahm die Treppe mit einem Iegen, aber sie schlüpfte an ihm vorüber in die Küche. zieht, für sie und nur sie gedacht und gelebt hat. Ich glaube, Sap. Rask war nicht in seiner Stube. Darum ging Aage eine solche Handlung stellt das Gute weit zurück, und lieber weiter und sagte der Frau des Hauses Guten Tag; die alte lege ich selbst Hand an mich, als Anlaß dazu zu geben. Dame faß ganz weit drinnen in einem einfenstrigen Zimmer Glaube nicht, daß ich nicht wüßte, was ich tue. Ich habe in und repetierte das Evangelium des Tages. Ist Rast nicht den letzten Tagen vollauf eingesehn, eine wie große Sünde zu Hause?" fragte er. es ist, sich an sich selbst zu vergreifen; aber ich will lieber das Böse allein tragen, als es mit den Menschen teilen. Und ich glaube, daß das alles mir drüben vergeben wird um meiner großen Liebe willen.
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Oben auf dem Speicher war es finster, da auf allen Dachfenstern Schnee lag. Er tastete sich vorwärts, weil er jeden Augenblick erwartete, gegen den entseelten Körper des Kondidaten zu prallen. Endlich erreichte er den Giebel und stieß die Luke auf. Da, ein wenig zur Seite, hing der Kandidat, so lang er war, an einem Hahnenbalken. Er sah noch länger als gewöhnlich aus, da der Kopf vorgeneigt war und er die Füße krampfhaft ausgestreckt hatte, so daß die eine Behenspite den Fußboden berührte; die Finger hatte er in die Schlinge hineingebohrt. Er drehte sich langsam um sich selbst, wie ein Blinkfeuer, weil der Strick sich aufwand; und geringste unter den Menschen; aber als ein Gebrandmarkter als das Gesicht Aage voll zugekehrt war, just als er die Luke in der Gesellschaft dazustehn, auf den jeder das Recht hat mit aufgestoßen hatte, sah er, daß die Augen des Erhängten im Fingern zu zeigen, den jeder Zuchthauskandidat nennen darf. Begriff waren, aus ihren Höhlen zu treten, und daß er die bloß weil ich weniger egoistisch war als die andern, das cr- Lippen zu einem röchelnden Laut bewegte.( Forts. folgt.)
Gewiß, das meine ich doch ich dachte, er wäre drinnen. Jedenfalls muß er bald da sein, denn wir wollen frühstücken, und er hat heute noch nichts gegeffen. Wollen Sie sich nicht hineinsehen und auf ihn warten?" Sie schien Wie glücklich seid Ihr alle, die Ihr in Eurer Jugend gern allein sein zu wollen, und Aage ging wieder in das von einer liebevollen Hand geleitet wurdet! Zimmer des Kandidaten und setzte sich hin, um zu warten. Es könnte schön sein, zu leben als der demütigste und Er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch und guckte jeden Augenblick auf die Straße, denn er war hungrig wie ein Hund. Auf seinem Wege vom Fenster blieb er an dem Schreib