Als Vater der vorerwähnten Gesetze wird Petrus Hemony ge­nannt. Zuerst Musiker, wandte er sich in späterem Lebensalter dem Glockengießen zu. Seine Glocken hängen in zahlreichen Kirchtürmen Belgiens   und gehören mit denen der Van den Gheyn, Dumery und Jan Albert de Grave zu den besten damaliger Zeit. Es leuchtet ein, daß auf Grund jener Gesetze die neuen Glocken richtiger wurden und die Möglichkeit gegeben war, mehrere Glocken zu wirklich harmonischem Geläut zu vereinen. Nun erst ließen sich auch die Glockenspiele feiner abstimmen. Sie wurden in einem Um­fange von drei und mehr Oktaven hergestellt. In Löwen spielen fünfunddreißig Glocken, in Antwerpen   vierzig, in Tournay zwei­undvierzig, in Mecheln   vierundvierzig und in Gent   und Brügge   so­gar achtundvierzig. Die tiefsten wiegen am schwersten, die Hellsten am leichtesten. So reicht die Glocke vom großen Can fünfzehn­hundert bis zweitausend Kilogramm heran, während die vom drei­gestrichenen c, cis und d bis zu zehn, acht und sieben Kilogramm herabsinken. Oben im offenen Turm unter dem Helm sind die Glocken in bestimmter Reihenfolge an Eisenstangen befestigt. Außen befindet sich an jeder ein Hammer, an manchen auch zwei, innen ein Klöppel. Hämmer und Klöppel sind, jeder für sich, mit einem be­sonderen Drahtzuge verbunden. Die Drahtzüge der Klöppel führen zu einem wenige Meter unterhalb der Glocken in einem Turm­gemach aufgestellten Klavier mit Pedal, die der Hämmer zu der ein Geschoßz tiefer befindlichen Spielwalze, die in Verbindung steht mit dem Triebwerf einer Uhr. Sobald die Spielwalze sich dreht, werden durch deren Notenstifte die Züge angezogen und wieder los­gelassen, so daß die Hämmer nach kurzer Sebung auf die Glocken niederfallen sie anschlagen. Es ist ein rein mechanisches Spiel, das zur festgesetzten Zeit beginnt und je nach dem Umfange des Tonsabes endet. Greift hingegen der Glockenist in die Tasten des Klaviers, also unter Ausschaltung der Walze, so werden durch die besonderen Züge die Klöppel zum Anschlagen gebracht. In diesem Falle handelt es sich um ein rein persönliches Spiel, bei dem der Glockenist seine Meisterschaft und sein Empfinden vollkommen be­funden kann. Ein ausgezeichneter Spieler solcher Art ist in unseren Tagen Jef Denyn  , Belgiens   größter und beliebtester Glockenist, der feine Kunst auf dem berühmten Glockenspiel zu Mecheln   treibt. Dringen unter seiner Hand die Motetten und Lieder von der Höhe des Turmes in feinster Tonschattierung zur Erde nieder, dann scheinen die Glocken Seele zu haben.

Kleines Feuilleton.

Die Kunstdenkmäler in Belgien   und Nord­frankreich.

Jun ersten Maiheft des Kunstwarts" lesen wir:

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Seine

rade vor der Wölbung des oberen Teiles muß der Ton eine Offave fommf. 3unt größten Teil sind es Mädchen. Eine Frau ist dabei; über dem Hauptton liegen, etwa zwei Achtel von oben entfernt muß man sieht ihr an, daß sie vorzeitig gealtert ist. Hin und wieder die Quinte der Oktave, fünf Achtel von oben die Terz der Oktave öffnen sich die schmalen Lippen, und sie stößt einen heiseren Husten hörbar werden und oberhalb des Randes, wo der Klöppel anprallt, hervor, der ihre Schultern erbeben läßt. In ihren Augen glüht ein müssen Quinte, Terz, Oktave und obere Oktave zugleich erklingen fiebriges Licht: es ist das Licht des Leidens. Ich habe zwölf und hiermit die Tonart der Glocke angeben. Stellt die Prüfung Kinder," erzählt sie mir, als der Husten ihr etwas Ruhe läßt, das fest, daß die Glocke unrichtig ist, etwa die Terz zu hoch und der hier ist eines von ihnen. Es ist zwölf Jahre alt. Wir müssen hier­Hauptton zu hoch oder zu tief flingt, so lassen sich Verbesserungen her kommen, seitdem das Brot so teuer geworden ist. Hier be= Die französischen   Meldungen über die barbarische Zerstörung vornehmen, jedoch halten Fachkundige die Beseitigung einer zu fommt man es noch am billigsten." Ein leiser Wind blies um die der Kunstdenkmäler", aus der sich das deutsche Heer sozusagen eine tiefen Terz für aussichtslos. Ecke und fuhr durch die knospenden Fliederbüsche des Plates. Sie Art spaßhafter Unterhaltung mache, haben einen Neutralen, den zog das Tuch etwas fester um ihre Schultern. Ein Stück abseits von dem Torwege warf ein Feuer seinen Schein über das Steinpflaster. Züricher   Architekten Eugen Probst   veranlagt, die belgischen Städte, Ein Polizist stand daran und wärmte sich die Hände. Warum in denen die Deutschen   gehaust" haben sollten, selbst zu besuchen und den wirklichen Tatbestand festzustellen. Das ganze ungefürzte gehen Sie sich nicht dort wärmen?" fragte ich. Sie lächelte." Ich Gutachten Probstens veröffentlicht nunmehr der Dürerbund in seiner fomme zeitig, um einen guten Platz zu erlangen. Wenn ich weg- 131. Flugschrift Eindrücke eines Neutralen in Belgien  ". gehe, würde er mir wohl weggenommen werden." Aber das Feuer Ausführungen bringen außer der genauen Feststellung der wirk­lockte sie an, wie es die Kinder lockt, die sich im Torweg drängen. lichen Schäden und ihrer Ursachen die auch mehrfach in Und während sie hinging, um sich etwas zu wärmen, nahm ich den belgischen Kanonen zu suchen sind funstgeschichtliche Angan Plaß ein, den sie verlassen hatte und zu dem jetzt der Duft von sowie Anregungen zur Wiederherstellung der Bauten nach den Grund­frischem Brot aufstieg. " Ich möchte so gern mal ein bißchen frisches Brot haben," sagte säßen der modernen Denkmalpflege. Es handelt sich also nicht um trockene Aufzählungen, sondern um eine recht anregende und in eines der Kinder, aber ich glaube nicht, daß ich je welches bekommen vieler Hinsicht interessante Schrift. Probst betont auch, wieviel werde. Wir sind elf bei uns zu Hause. Und Mutter sagt, daß das altbackene Brot sogar schon zu viel kostet. Was ich heut für eine weniger die alten Bauten unter den Granaten litten als die neuen, Mark bekomme, soll für zwei Tage reichen." Die Straße ein Stüd einfach weil sie besser konstruiert und gebaut sind. Daß die Kathe­weiter hinunter sehe ich das rote Licht eines Kaffee- Ausschankes. dralen von Soissons   und Reims   so gut ſtandhielten, verdanken ſie Wenn er nur näher wäre. Ich zählte die kleine Gruppe um mich ihrer tüchtigen Konstruktion. Wesentliche Beschädigungen komen herum. Es waren jekt dreizehn. Zwölf Kinder, die von allerlei Reims   aus dem Umstande, daß die Franzosen   es nicht für Backwerk und buntem Zuckerzeug hätten träumen sollen. Dieser nötig hielten, angesichts der bevorstehenden Beschießung der Kaffeeverkäufer lockte mich an, der rote Lichtschein war wie ein Stadt das hölzerne Baugerüst von der Kathedrale zu entfernent. Finger, der mich durch den Nebel zu sich heranwinkte. Ich zählte Der Brand dieses Gerüſtes hat den Steinen viel geschadet. die paar Silbermünzen in meinem Beutel. Ja, es würden genug Auch die Bibliothek in Löwen wäre nicht ausgebrannt, wenn die sein. Und als die blaffe Mutter von dem Feuer zurückkehrte, stahl Belgier   nicht in unbegreiflicher Nachlässigkeit verabsäumt hätten, das ich mich die Straße hinunter zu dem anziehenden Kaffeestand. Es Gebäude durch Brandmauern zu sichern. Sie haben auch keinen Versuch gemacht, rechtzeitig die wertvollsten Druckwerke zu retten. war vielleicht ein eigentümlicher Anblick, aber eins weiß ich genau, und die Deutschen   konnten das nicht mehr, weil niemand sie darauf die Freude, diese armseligen Brotsucher den Kaffee schlürfen zu sehen, hätte selbst dem Blasiertesten einen tiefen Eindruck gemacht. aufmerksam machte oder sie zu den Sachen führte. Wertvolle Wilder Die Masse von Tüchern und Müßen wuchs immer mehr an, bis es find trotzdem nirgends verbrannt. Die Angaben über diesen oder kein Menschenfnäuel mehr war, sondern eine lange Reihe, die sich jenen verbrannten Rubens find leeres Gerede. Der Genter Altar  die Straße heraufstreckte. Mit dem Instinkt, der aus der Erfah- der van Eycks ist unversehrt unter deutscher Obhut. rung geboren wird, stellten sich die Knaben an einer Seite der vielleicht nach London   gewandert, wenn die Deutschen   nicht rechtzeitig Tür auf, die Frauen und Mädchen an der anderen. Es waren ein durch Androhung einer hohen Stontribution die Kirchenbehörde ver­paar Frauen unter ihnen, die die gerechte Reihenfolge der Säde anlaßt hätten, den Versteck des Werkes anzugeben. Jetzt ist die Era und zerlumpten Kissenbezüge stören wollten. Manche waren viele haltung des berühmten Altars für Gent   gesichert. Kilometer hergelaufen und schon die Aussicht, auf dem Rückweg noch eine Last Brot mit sich schleppen zu können, machte sie froh. Denn gerade in diesem Laden sind die altbackenen Brote billiger, als in Geschäften, die ihren Wohnungen näher liegen. Als die Turm­uhe sechs schlägt, da wird es lebendig in dem Laden. Karren er­scheinen plötzlich, und Bäckergesellen tragen große Mulden mit frischen Broten heraus. Wie gierig schauen die Augen nach diesen Broten! Wie gern möchten sich diese Hände nach den zwei oder drei Broten ausstrecken, die in den Schmutz fallen und dann mit den anderen zusammen aufgeladen werden. Nun kommt jemand aus dem Laden heraus. In großer Aufregung drängen sich die Brot­sucher näher an die Tür. Die blasse Frau mit dem Husten ist die erste. In rauhem, barschem Ton spricht nun jemand; er sagt, von ießt ab werde das altbackene Brot 6 Uhr abends verkauft werden. Enttäuschung auf allen Gesichtern. Die Kinder kommen zu spät aus der Schule, um dann noch einen guten Platz zu bekommen. Man hat sich an dieses Stehen in der Morgentälte gewöhnt; viel­leicht werden jetzt mehr kommen, und alles wird schlechter werden. Und dabei ist das der billigste Laden weit und breit. Die viel­gestaltigen Säde werden von dem groben Mann eingesammelt, ebenso die Pfennige und Schillinge. Dann kommen die Säde etwas voller wieder als sie vorher waren, und die Hände strecken sich eifrig danach. Ein Brotstück, das frisch 35 Pf. fostet, friegt man altbacken schon für 20 Pf. Die ersten fönnen sich die besten Stüde  auswählen; die letzten müssen sich mit ausgetrockneten Broten be­gnügen. Der Nebel hebt sich; das Straßenleben beginnt, und das kleine Heer der Brotsucher eilt fort, jeder mit seiner fostbaren, schwer erkämpften Last..

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Wie in der Herstellung der Glocken, so haben die Niederländer auch im Bau der Spielwalzen und des zugehörigen Mechanismus außerordentliches Geschick entfaltet: unverwüstlich und tadellos ver­ntag solch ein Werf, falls es sauber gehalten ist, noch heute seine Arbeit zu verrichten. Der Durchmesser der aus Eisenblech ge­fertigten Walze beträgt für ein umfangreiches Glockenspiel mehr als anderthalb Meter und die Breite mehr als ein Meter. Reihenweise ist die Walze versehen mit einigen tausend Löchern zum Einstecken der schmiedeeisernen Notenstifte, deren Befestigung rückseits des Eisenblechs mittels Mutterschrauben geschieht. Das Einstecken der Notenstifte, eine mühevolle Arbeit, zu der tüchtige musikalische Kenntnisse erforderlich sind, besorgt je nach den zu spielenden Liedern der Glockenijt. Sollen die Lieder den Phajen des Kirchen­jahres entsprechen, so müssen während dieser Zeit die Notenstifte mehr als ein duzendmal gewechselt werden. Es versteht sich von selbst, daß es bei alledem auf das gute Funktionieren der gesamten mechanischen Einrichtung anfommt die Spielwalze muß pünft­lich einsetzen und gleichmäßig sich drehen. Setzt sich das um die Mitte ihrer Außenfläche geführte Zahnrad durch den Abfall der 11hr und das angehängte schmere Gewicht in Bewegung, so geht die Drehung von sich. Jede Achtel- und Viertelstunde wird durch eine furze, flangichöne Warnung" angefündigt. Ein Choral, mit oder ohne Vorspiel, ertönt erst zu jeder halben und vollen Stunde. Soicher Art ist die Ordnung des herrlichen niederländischen Glocken­spicis, das Friedrich Wilhelm I.   der Berliner   Parochialfirche ge­schenft hat. Der zeitige Glockenist, Architekt Eugen Thiele  , hat die Mechanif wesentlich verbessert und dem ganzen Wert eine ein­gehende Monographie gewidmet.

ertönen.

Erschöpfung und Ermüdung.

Er wäre

Zugleich mit der Schrift Probsts gab der Dürerbund ci 132. Flugschrift die beiden Gutachten von Geheimrat Profefiv Dr. Paul Clemen   aus Bonn   über die Zustände der belgischen und nordfranzösischen Kunstdenkmäler unter dem Titel Der Schutz der Kunstdenkmäler im Kriege" heraus. Eine größere Einleitung jetzt sich ruhig und überzeugenderweise mit all den Anschuldigungen der Feinde wie der Neutraleu gegen die deutsche Kriegsführung aus einander. Dann folgt der Bericht vom 2. November über die bel­gischen, und der vom Dezember über die nord- und ostfranzösischen Baudenkmäler.

Beide Berichte, der neutrale wie der amtliche deutsche, sind mit ihrer eindringlichen Sachlichkeit und Genauigkeit vortrefflich geeignet, auch im Auslande dafür zu zeugen, mit wieviel Sorgfalt und Opferwilligkeit das deutsche Heer die feindlichen" Kunstwerke ge schont und gerettet hat, und wie die deutsche Verwaltung schon bei der Arbeit ist, die unvermeidbaren Schäden auszubessen. Da, wo die Deutschen   in raschem Siege vordrangen, ist von den alten Bauten nichts Wesentliches zerstört worden. Schwer leiden nur die Städte und Städtchen, die in der gegenwärtigen, seit Monaten festen Kampf­front liegen. Aber die belgischen, englischen und französischen   Ge­schütze benehmen sich dabei durchaus nicht anders als die deutschen  . Der Dürerbund.

Sonnenwärme als Nahrungsmittel?

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Er=

Es ist eine uns allen geläufige Tatsache, daß im Sommer unser Wir essen int Nahrungsbedürfnis geringer ist als im Winter. Sommer weniger, weil wir die Erfahrung gemacht haben, daß es uns sonst zu heiß" wird. Hinter diesem uns ganz natürlich scheinenden Vorgange haben französische Gelehrte ein Problem ge­sucht und haben ermitteln wollen, welches die Ursachen seien, day das Nahrungsbedürfnis von der umgebenden Temperatur abhängig jei. Man kann nicht sagen, daß Miramond de Laroquette Er hatte noch einmal-- Mit Freude und Begeisterung hören wir von den großen Lei- dabei den kürzesten Weg gegangen ist. an einer stungen unserer tapferen Heiden. Wir wissen auch, welcher An- es lagen bereits mehrere derartige Beobachtungen vor von Meerschweinchen festgestellt, daß diese Die Walze zum Spiel der Parochialfirche hatte schon Friedrich I. spannung der Energie es bei jedem einzelnen bedarf, um solche zu Versuchsreihe im Winter. für den Preis von zwölftausend Gulden in Holland   gekauft und erzielen. Da ist beinahe selbstverständlich, daß da, wo alles die im Sommer weniger Nahrung aufnehmen als die erforderlichen Glocken, siebenunddreißig an der Zahl, in Berlin   lebte Kraft einfeßt, es auch zu dem Zustand kommt, den man als und er folgerte hieraus in einem fühnen Schluß, daß die Sonnen­durch Johann Jakobi, den Erzgießer des Reiterstandbildes des Erschöpfung betrachtet. Prof. Jafobi- Tübingen behandelt in wärme einen Teil der Nahrung ersetze. An diese Hypothese inüpften Großen Kurfürsten, gießen lassen. Das Glockenspiel war bestimmt seinem Auffaz in der Münchner Medizinischen Wochenschrift" Er sich weittragende Ausblicke in nationalökonomischer und ernährungs­für den Münzturm des Königlichen Schlosses. Aber der Turm, den schöpfung und Ermüdung, gibt ihre Ursachen an und auch die physiologischer Richtung, wie man die Sonnenwärme für die Gr Andreas Schlüter erhöhen und architektonisch verschönern sollte, Mittel, die zu ihrer Beseitigung führen. Man pflegt den Zustand nährung   überhaupt ausnüßen könne. Es fann freilich kein Zweifel mußte wegen Einsturzgefahr abgetragen werden. So blieb das hochgradiger Leistungsunfähigkeit, wie er nach lang anhaltender mehr darüber bestehen, daß Tiere auf fleine Temperaturverände Glockenspiel unbenutzt, bis es durch Friedrichs Nachfolger an die starker Muskelanstrengung, nach langem Marsch, bei Schanz rungen empfindlich mit einer Veränderung der Nahrungsmenge Co ruft ein Sinken des Thermometers um Parochialfirche fam. Da von den Jakobischen Glocken nur die beiden arbeiten sich einzustellen pflegt, als Erschöpfung zu bezeichnen. Was reagieren. den Meerschweinchen deutlich eine Er­fleinsten brauchbar waren, so wurden fünfunddreißig neue aus der gewöhnlich als Erschöpfung bezeichnet wird, ist im strengen Sinn 2 Grad Celsius bei des Nahrungsbedürfnisses hervor. Weiter zeigte Werkstatt des Amsterdamer Meisters Grave bezogen. Seit dem feine solche, sondern wird besser als hochgradigste Ermüdung be- höhung dem Steigen der Außenwärme eine November 1717 läßt dieser neue Glockenchor seine Weisen weithin zeichnet. Bei dieser hochgradigen Ermüdung handelt es sich um sich, daß mit eine Hemmung der Kraftentwickelung, die auch zur völligen sparnis der Nahrung eintrat, die um so größer war. je kleiner das Sic beruht darauf, daß sich Tier war. In der Diskussion, die sich im Anschluß an Miramonds Alle Welt schwärmte damals für Glockenspiele. Friedrich Leistungsunfähigkeit führen kann. Wilhelm I  . ließ denn auch ein solches von ebendemselben Amster- mit der starken anhaltenden Energieentwickelung im Muskel eine Sypothesen entwickelte, führte Maurel in Toulouse   aus, daß das damer Weister für die Garnisonkirche zu Potsdam   fertigen. Von den Veränderung in den ihn versorgenden Gefäßen und damit im Nahrungsbedürfnis in warmen Jahreszeiten und Zonen deswegen vierzig Glocken des Spiels sind zurzeit noch sechsundzwanzig vor- Blutstrom des Muskels einstellt, durch welche die Stoffwechsel geringer sei, weil der Wärmeverlust des Körpers einen geringeren handen. Halbstündlich und stündlich erklingen die Melodien Lobet vorgänge des Muskels, weiter auch entfernterer Orgone und selbst umfang habe als im Winter. Der lebende Körper des Warmblüters den Herrn" und leb' immer Treu und Redlichkeit". Das war der Nervenapparat derartig beeinflußt werden, daß es dem Körper anders unter Friedrich II  . der lich Präludien und Arien auf die in immer steigendem Maße erschwert wird, das vorhandene die gibt durch Strahlung und Leitung dauernd Wärme an die Außenwelt Energie liefernde Material auszunuzen, troßdem es noch in sehr ab, da das Körperinnere wärmer ist als diese und Wärme immer von Walze jetzen. Bon sonstigen Glockenspielen in Deutschland   hat das im Turm umfangreicher Weise zur Verfügung steht. Es liegt also bei der einem höheren Punkt zu einem niederen fließt. Der menschliche der Katharinenkirche zu Danzig   seinen Dienst eingestellt, während im praktischen Leben überwiegend in Frage kommenden hoch- Organismus gibt im Ruhestande und bei mittlerer Temperatur täglich nämlich 1700 Salorien von 2400 an die Außenwelt ab. Je höher das im Schloßturm zu Darmstadt   noch in Tätigkeit ist. Auch das gradigen Erschöpfung ein Zustand vor, der sich durch geeignete den größeren Teil seiner aus der Nahrung entwickelten Energie, fein abgestimmte im Neubau- Turm zu Salzburg  , ein niederländi- ingriffe in furzer Zeit wieder beseitigen läßt. Nun ist es bekannt, daß durch Aufnahme von Präparaten der draußen die Temperatur ist, umso weniger Stalorien braucht er Da aber die sches Werk aus dem Jahre 1703, ist noch im Gange. Früher hat es Koffeingruppe, Kaffee, Tee, Kakao, Kola usw. die ersten Er- abzugeben und umso eher ist er im Gleichgewicht. den Salzburgern manche altflandrische Weise zu Gehör gebracht. Mozart hat diesen Melodien gelauscht und wahrscheinlich dabei die müdungserscheinungen mit Erfolg sich beseitigen lassen. Zum Teil Wärme aus den Umsetzungen der verbrennenden Nahrung entsteht, beruht dieser günstige Einfluß darauf, daß diese Substanzen die ist nun auch nur eine geringere Nahrungsmenge nötig. Anregung zu zweien seiner schönsten Klaviersonaten empfangen. Reaktionsfähigkeit des Muskels auf den Innervationsimpuls er- leiner das Tier, wie oben erwähnt, umso größer bei steigender Eifrige Anhänger der Glockenspiele sind bis auf den heutigen leichtern, indem sie den bei der Zusammensetzung in Frage kom- Temperatur die Nahrungseinschränkung war, hängt mit Folgendem Tag die Engländer geblieben. Leider sind die meisten der jenseits menden Vorgang offenbar begünstigen. Es erregt aber bekanntlich zusammen: die Strahlung geschicht von der Oberfläche des Körpers aus. des Kanals gegoffenen Glocken im Ton unrein, aber der Engländer das Koffein selbst, auch ebenso wie die ätherischen Oele im Tee Diese ist aber bei kleinen Tieren im Verhältnis zu ihrem Inhalt viel gibt sich mit ihnen zufrieden, denn allzu fein ist es mit seinem und die Brennprodukte in dem aus geröstetem Kaffee hergestellten größer als bei großen Tieren. Kleine Organismen geben also verhältnis­musikalischen Empfinden nicht bestellt. Kaffeeaufguß, das Gefäßzentrum, so daß auf diese Weise die mäßig viel mehr Wärme ab als größere. Sind sie in der Lage, Erschlaffung der Arterien vermindert und so eine günstige Blut- infolge höherer Außentemperatur die Abgabe einzuschränken, so verteilung zustande kommen wird. Es findet hierin die ausgiebige äußert sich dies rückwärts in einer viel auffallenderen Einschränkung Anwendung von Kaffee, Tee, Kola und Schokolade bei unserem der Nahrungsaufnahme. Dies allein sind die Ursachen für das Militär ihre rationelle Begründung. Indessen sind die Präparate wechselnde Nahrungsbedürfnis, und nicht etwa das Steigen der nicht in der Lage, schwere Ermüdung, die sogenannte Erschöpfung, Sonnenwärme, der die Tiere einen Teil ihrer zur Ernährung not­wendigen Energie entnehmen sollen. Die Engländer verbreiten Lügennachrichten, nach denen in für längere Zeit wirklich zu heben und ihr vorzubeugen. Die Möglichkeit zu einer Beeinflussung der Gefäße in dem Deutschland   Hungersnot herrscht, und veröffentlichen gefälschte Sinne der Blutdruckerhöhung ist nun aber im Interesse seiner Bilder, in denen lange Reihen von Deutschen   dargestellt sind, die Erhaltung dem Organismus unter besonderen ihn in eine auf die Verteilung von Nahrungsmitteln warten. Wenn sie solche schwere Gefahr für seine Eristenz versezenden Lebenskonstellationen 300 mal Glaube und Heimat". Am Mittwoch Bilder in Wirklichkeit sehen wollten, könnten es die Briten   näher in wunderbarer Weise durch die Natur bereits gegeben. Es sind erlebt Schönherrs Tragödie Glaube und Heimat" die 300. Auf­haben. Sie brauchen dann nur einmal in der Morgenfrühe durch die gewaltigen psychischen Erregungen der Affekte, des Schreckens, führung in Berlin  . Nachdem sie zuerst im Lessingtheater gespielt die Londoner   Straßen zu gehen. Daß es arme Wesen gibt, die der Angst, aber auch der Begeisterung, die bekanntlich imstande war, wird sie jetzt in der Wolksbühne" aufgeführt. hier stundenlang auf altbadenes Brot warten, das sie bezahlen sind, selbst ein schwer ermüdetes Individuum noch zu eventuell müssen, zeigt eine Schilderung, die Margaret Bell unter dem Titel ganz ungewöhnlich hohen Energieleistungen und zwar auch für über­" Die Brotsucher" im Daily Chronicle" veröffentlicht. Auf einem raschend lange Zeit zu befähigen. Diese eigenartige Steigerung nächtlichen Streifzuge fällt ihr diese Londoner   Szene in Kriegs- der Leistungsfähigkeit dürfte sich aber unschwer aus dem über die zeiten" auf; fie stößt auf eine Gruppe Kinder, die zusammen- Ursachen hochgradiger Ermüdung Dargelegten erklären laffen, da gedrängt in einem Torweg ſizen. Ihre müden Köpfe find herab es eine bekannte Tatsache ist, daß durch den psychischen Einfluß des - Kriegseindrüde in Musit. Im Darmstädter   Hof gefunken, und ihre Augen sind geschlossen. Hier ſizen sie nun schon Großhirns eine außerordentlich wirksame und weitgehende Erre­nachts um 3 Uhr und warten auf die frühe Morgenstunde, da sich gung auf das gesamte Gefäßsystem ausgeübt zu werden vermag. theater wurden sechs Klavierstücke des Großherzogs gespielt, die die Tür öffnen und ein Bäckerlehrling fie nach ihrem Begehr fragen Auch die im Krieg ermöglichten, das gewöhnliche Maß an Umfang unter dem gemeinsamen Titel Draußen" Stimmungsbilder aus wird. Die Kinder waren in jedem Alter von 6 bis 14 Jahren. Und und Dauer weit übersteigenden psychischen Heldenleistungen dem Kriege wiedergeben. jeden Morgen sißen sie da, an die kalte Mouer gelehnt, und warten, dürften auf diese Grundlage der Wirkung des psychischen Gebietes

Londoner Brotsucher.

his bei der Verteilung des altbackenen Brotes die Reihe auch an sie auf die Gefäße zurückzuführen sein.

Notizen.

Daß je

Musifchronif. Das 35. und zugleich das letzte Orgelkonzert, das Arnold Dreyer in dieser Saison in der St. Georgenkirche  ( Aleranderplatz) veranstaltet, findet ant Mittwoch, den 28. d. Mts., abends 8 Uhr als ein Joh.- Sebastian­Bach- Abend statt. Eintritt 10 Pf.

Berantwortlicher Nedekteur: Alfred Wielepp, Neukölln, Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u Berlagsanstalt Paul Singer& Co, Berlin   SW.