Nr. 103. 1915.
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Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Das Märchen vom Sankt Gotthard.
Es ist Samstagabend in Göschenen im Kanton Uri , einem der bier Urfantone, Wilhelms Tells und Walter Fürsts Kanton. Auf der nördlichen Seite des Sankt Gotthard , wo die germanische Zunge gesprochen wird, und stille, freundliche Menschen wohnen, die in ihren Angelegenheiten Selbstbestimmungsrecht befißen, wo der Heilige Wald" gegen Lawinen und Bergsturz schüßt, dort liegt das rellen enthält.
"
Geh nicht in den Wald!" riefen alle Schüßen. Andrea verstand nicht.
"
Geh nicht in den heiligen Wald! Der Berg kommt über uns!" schrie der Amtmann.
,, So laß ihn kommen!" anwortete Andrea und fuhr mit rasen. der Schnelligkeit den Abhang hinunter. Und hier bin ich!" " Du kommst zu spät!" antwortete der Amtmann.
Dienstag, 4. Mai.
Ja, man telegraphiert, nachdem der Raiser der Frangojen bei Sedan gefangen worden, hätten die Italiener die französischen Truppen aus Rom verjagt; und König Viktor Emanuel ziehe in diesem Augenblick auf die Hauptstadt."
" Das ist eine große Neuigkeit. Dann ist es mit den römischen Promenaden der Deutschen aus. Das wußte Andrea wohl, da er ein so großes Maul hatte!"
" Er muß noch mehr gewußt haben," sagte der Amtmann. „ Was denn? Was denn?
Werden ja sehen! Werden ja sehen!" Und sie fahen.
Noch nie fam ich zu spät!" erwiderte Andrea und trat an die Bahn heran, riß das Gewehr sechsmal an die Bade und hatte sechs Zwölfen. Nun wäre er der Sieger gewesen; aber die Gilde hatte ihre Gesetze, und man liebte das schwarze welsche Volk von der anderen Eines Tages fahen fie fremde Herren mit ihren Instrumenten wurde. Da bestand alte Feindschaft, und Andreas Schüsse tonnten nach Barbarossas Ring gegudt, denn gerade dabin richteten sie das nicht gerechnet werden. Andrea aber trat an die Schönste heran, Fernglas. Und sie gudten nach dem Kompaß, als wüßten sie nicht, die des Amtmanns eigene Tochter war, und er bat höflich, den wo Norden und Süden ist. Tanz des Abends mit ihr eröffnen zu dürfen.
grünende Dorf an einem Bache, der ein Mühlrad treibt und Seite des Berges nicht, wo der Wein wuchs und die Seide gesponnen kommen und den Berg beguden; und es sah aus, als bätten ji
Jezt am Samstagabend, wie die Abendglocke Angelus läutet, jezt versammelt sich das Dorfvolt beim Brunnen unter dem großen Walnußbaum. Da kommt der Postmeister, der Amtmann und der Oberst selbst, alle in Hemdsärmeln und mit Sensen auf der Achsel. Von der Mahd des Tages fommen sie, um die Sensen zu waschen, denn hier ist die Arbeit geehrt, und selbst getan ist am besten getan. Dann kommen auch die Burschen mit Sensen, und die Mädchen mit den Milchkübeln; zuletzt versammeln sich die
Die schöne Gertrud errötete, denn sie hate ein Auge auf Andrea geworfen; doch sie mußte sein Angebot ablehnen.
Und dann war ein großes Effen im„ Goldenen Pferde", bei dem der Amtmann auch war. Da wurde beim Dessert von Millionen und Millionen gesprochen. ( Schluß folgt.)
Kühe des Ortes, von einer Riesenraffe, wo jede Kuh so groß ist wie ich auch zehn Jahre warten muß. Acht Stunden bin ich über den In einem Gefangenenlager in Indien .
ein Stier. Fett ist das Land und gefegnet ist es; aber der Wein wächst dort nicht auf der nörlichen Seite des Gotthard , die Olive auch nicht, nicht der Seidenbaum, nicht der üppige Mais. Grünes Gras und goldenes Korn, der hohe Walnußbaum und der fette Mangold , das ist der Jahreswuchs des Landes.
Das Wirtshaus Zum goldenen Pferd" liegt am Brunnen, unter einer jähen Felswand des Sanft Gotthard; und dort im Garten an einem einzigen langen Tische sißen sie jetzt nach der Arbeit des Tages, die müden Mäher, alle am selben Tische, ohne Rangordnung: der Amtmann, der Postmeister, der Oberst, die Knechte auch; der Fabrikant, der Strohhüte macht, und seine Arbeiter, der fleine Schuhmacher des Dorfes, der Schulmeister und alle die anderen.
Sie plaudern über Saat und melten, und fie fingen zusammen, Bieder, die in einfachen Dreitlängen gleich dem Weidehorn und den Kuhgloden flingen. Sie singen vom Frühling und dessen reinen Freuden, so treuegrün und hoffnungsblau.
Und sie trinken das blonde Bier.
Darauf steht die Jugend auf, um zu spielen, zu ringen und zu springen, denn morgen ist Schüßenfest mit Wettkampf, und da fommt es darauf an, geschmeidig zu sein.
Und darum wird diesen Abend zeitig Zapfenstreich geblasen, auf das niemand verschlafen und döfig zu den Festen komme, wo die Ehre des Dorfes auf dem Spiele steht.
Der Sonntag begann mit Glodenklang und Sonnenschein; fejtlich gefleibete Menschen aus naheliegenden Dörfern verfammel
ten fich, und alle sahen ausgeschlafen und wach aus. Beinahe alle
Männer hatten die Senſe gegen die Lüchse vertauscht; die Mädchen
und die verheirateten Frauen warfen ihnen musternde und ermunternde Blide zu, denn für Haus und Hof lernten sie schießen; und der Meisterschüße wußte, daß er den Tang mit der Schönsten eröffnen durfte.
Jest tam ein gewaltiger Beiterwagen, von vier mit Bändern und Blumen bekleideten starken Pferden gezogen; und der ganze Leiterwagen war eine einzige große Laube mit Bänken darin; man sah die Menschen darin nicht, aber man hörte von innen Gesang, schönen, hochgestimmten Gesang, bon Schweizerland und Schweizervolt, dem schönsten Lande und dem tapfersten Volke.
Dann tam der Zug der Kinder; fie gingen zu zweien, Hand in Hand, als wären sie gute Freunde oder Kleine Bräute und Bräutigame.
Und als die Gloden flangen, zogen alle nach der Kirche hinauf. Als aber der Gottesdienst aus war, begann das Fest; und auf der Schießbahn, die sich an die gewaltige Felswand des Sankt Gotthard lehnte, knallten bald die Schüsse.
Der Sohn des Postmeisters war der Meisterschüße des Dorfes, und es war tein Zweifel, daß er den Preis erringen würde. Er schoß eine Serie und bekam vier Zwölfen auf ſechs Schuß.
Da aber hörte man oben im Berge ein Hallohen und ein Krachen; Steine und Kies rollten den Abhang hinab, und man sah die Fichten im heiligen Schuhwalde schaukeln wie bei einem Sturm. Bald erschien auf einem Felsblod, die Büchse über die Schulter und mit dem Hute winkend, der wilde Gemsjäger Andrea aus Airola, dem italienischen Dorfe im Kanton Tessin , auf der anderen Seite des Berges.
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Dina.
Da wurde Andrea finster, und sich verbeugend, flüsterte er ihr ins Ohr, das dabei blutrot wurde:" Mein sollst Du werden, wenn erg gegangen, um Dich zu treffen, darum tam ich zu spät; das nächste Mal aber werde ich zur rechten Zeit kommen, wenn ich auch mitten durch den Berg gehen soll!"
Das Fest war aus und der Tanz auch. Alle Schüßen saßen vorm Goldenen Pferd", und Andrea war auch dabei; des Post meisters Rudi aber faz auf dem Hochsis, weil er der Meisterschüße in war, nach den Regeln versteht sich, aber Andrea war es
Wirklichkeit.
Rudi wollte sich neden.
ist etwas!"
Nun, Andrea," sagte er," Du bist ein gewaltiger Jäger; aber Du weißt: die Gemse schießen ist nichts, aber sie bekommen, das „ Habe ich sie geschossen, so habe ich sie bekommen," antwortete Andrea. " Schön! Nach Barbarossas Ring haben alle geschoffen, aber niemand hat ihn bekommen!" erwiderte Andrea. Was ist Barbarossas Ring?" fragte ein Fremder, der noch nicht in Göschenen gewesen war.
war."
"
schaft."
H
Ueber das in der Nähe von Bombay gelegene Lager Ahmed nagar , in dem die meisten in Vorder- und Hinterindien lebenden deutschen und österreichisch- ungarischen Männer sowie diejenigen aus den englischen Kolonien Östafrifas interniert sind, waren in der letzten Beit ungünstige Gerüchte im Umlauf, die auch ihren Weg in die Presse gefunden haben. Der Generalanzeiger für Hamburg " ist nun in der Lage, auf Grund authentischer Mitteilungen feitzustellen, daß diese Nachrichten zum großen Teile unbegründet sind. Ahmednagar , die auf drei Lager verteilt sind, und zwar in A- Camp Es befinden sich ungefähr 1100 Gefangene in diejenigen, die feine Parole geben wollen, gegen England und seine Verbündeten nichts zu unternehmen, und solche, welche für die Parole nicht in Frage kamen, im B- Camp die, welche die Parole gegeben haben und im C- Camp die Deutschen unter 17 und über 42 Jahren. über 45 Jahren und die Oesterreicher und Ungarn unter 19 und
Das A- Gamp, in welches der Gewährsmann zuerst gebracht " Ja," antwortete Rudi, dort kannst Du ihn sehen!" wurde, ist ein altes Fort. Der Aufenthalt dort ist ungesund, da Und er zeigte nach der Bergwand hinauf, wo ein großer die Lage sehr feucht ist. Aus diesem Grunde sind die Gefangenen kupferner Ring an einem Haten hing. Und er fuhr fort: von dort weggekommen und in Gebäuden untergebracht worden, Kaiser Friedrich Barbaroffa pflegte nämlich diesen Weg nach wo die Verhältnisse erträglicher find. Im Vergleich zu den Lagern Italien zu gehen; er ging ihn sechsmal und ließ sich krönen, sowohl und hat das A- Camp den Nachteil, daß der Raum für Spazier in Milano wie in Rom . Und da er damit deutsch - römischer gänge beschränkt ist, ein größerer Plak für Spiele, wie Fußball, Kaiser wurde, so ließ er auf deutscher Seite diesen Ring am Berge Aridet, steht aber auch hier zur Verfügung. Einmal war die Rede anbringen, zum Zeichen, daß er Deutschland mit Italien getraut davon, daß die Gefangenen Kulturarbeiten und Sandlangerdienste habe. Und wenn dieser Ring, sagt die Sage, aus ſeinem Saten leisten sollten; sie haben aber energisch Protest dagegen erhoben gehoben werden kann, dann ist die Ehe aufgelöſt, die nicht glücklich und obgleich der Kommandant jagte, man würde sie dazu zwingen, " Dann will ich sie auflösen," sagte Andrea, wie meine Väter ist die Sache im Sande verlaufen. Im B- Camp wohnen die Gemein armes Land Ticino von den Tyrannen in Schwyz , Uri und fangenen in Gebäuden, die ganz hübsch eingerichte finderen- Unterwalden erlösten." nügend Platz bieten. So bewohnen zum Beispiel fünf zitfammen vier Zimmer. Eine große Annehmlichkeit für die Gefangenen im B- Camp ist, daß fie fünf bis sieben Kilometer weite Spaziergänge machen dürfen. Jeglicher Verkehr zwischen den A- und B- Camp- Gefangenen ist streng verboten. Sie dürfen sich nicht einmal von weitem grüßen. Troßdem findet natürlich gelegentlich ein Weinungsaustausch statt. Schließlich kam der Gewährsmann in das C- Camp, weil er über 45 Jahre alt war. Dort sind die Zustände recht gut, auch die Beföftigung ist in jeder Beziehung zufriedenstellend. Allerdings wohnen die Gefangenen noch in Belten, aber diese sind recht bequem eingerichtet und sind in vieler Beziehung den Baracken vorzuziehen. Mit dem Eintritt der heißen Jahreszeit, die jetzt beDic ginnt, wird es in den Zelten allerdings recht heiß werden. Gefangenen haben um andere Unterkunft gebeten, und man hat ihnen auch alte Kulibaraden zur Verfügung gestellt, doch waren diese in einem so schlechten Zustand, daß die Gefangenen vorgegegen haben, vorläufig in ihren Zelten zu bleiben. Der frühere Kommandant des Lagers, Major Bingham, war ein sehr freundlicher Herr, und da er mit einer Deutschen verheiratet war, hatte er viel Verständnis für deutsches Wesen. Sein Nachfolger, Rentnant Colonel Morse, wird als streng, aber gerecht geschildert.
Bist Du nicht Schweizer ?" fragte der Amtmann streng. " Nein, ich bin Italiener aus der schweizerischen EidgenoffenZielte und schoß! Damit lud er sein Gewehr und legte eine eiserne Kugel hinein. fiel er herunter, der Ring des Hohenstaufen, Barbarossas Ring. Der Ring wurde von unten gehoben; und vom Haken gelöst " Es lebe das freie Italien !" rief Andrea und schwang seinen
Hut.
Aber niemand antwortete.
Andrea nahm den Ring auf überreichte ihn dem Amtmann und sagte: " Verwahrt den Ring, als ein Andenken an mich, und an diesen Tag, als ihr mir Unrecht tatet."
Darauf trat er an Gertrud heran und küßte ihr die Sand. Und dann ging er den Berg hinauf und verschwand; erschien wieder und verschwand in einer Wolfe. Aber nach einer Weile war er wieder zu sehen, weiter oben. Es war nicht er, denn es war sein Riesenschatten auf der Wolke; und er stand da, die Faust drohend über das deutsche Dorf erhebend. " Das war der Satan selbst!" sagte der Oberst. „ Nein, das war ein Jtaliener!" sagte der Postmeister. Da es spät am Abend ist," sagte der Amtmann, will ich ein Regierungsgeheimnis erzählen, das morgen in der Zeitung steht." „ Hört! Hört!"
Der Gesundheitszustand im Lager ist im allgemeinen befricdigend. Es sind seit Einrichtung des Lagers nur sechs Todesfälle vorgekommen. Ein deutscher Arzt aus Kalkutta , Dr. Fink, hat sich außerordentlich verdient um das Wohl seiner Landsleute gemacht. Er hat ein kleines Hospital eingerichtet und aus den Gefangenen Kohlen für die Diamantfelder am Bogenfelsen allerlei Bau-| hißig sind." Der junge Mann wurde rot und fand nicht gleich material und Hausrat für ihn. Ihn und die Werkleute und eine Antwort. Nach einer Weile entschuldigte er sich: Man sein Gepäd und die Kohlen ruderten die Krujungen durch ist doch jung.. Da knurrte der Sergeant etwas Unverdie zänkische Brandung ans Land. Obgleich eine ganze An- ständliches, und der Gefreite merkte auch, dem Aelteren fehle Eine Erzählung aus Südwestafrika von Hans Grimm . zahl Fahrten nötig waren, fenterte kein Boot. Es schien ein dies und das. Was er für das Gute hielt, kam dann eines Tages. Der guter Anfang. An Land sah er die Kamele seewärts ziehen Gerade drei Wochen nach dem Holsteiner brachte der Bezirksamtmann sagte:„ Nach der Dreimasterbuchtstation durch die Dünen, um die Kohlen gleich weiter zu schleppen Rutter die weiße Frau. Sie konnte sich nicht beklagen über soll also wieder ein Wachtmeister..." Er sah den Holsteiner zum neuen Kondensator. Der Führer winkte ihm von weitem. den Empfang. Es war nicht das Lachen dabei wie bei ihres an dabei. Der Holsteiner spürte ein Lachen im Herzen. Der Der Sergeant lief hinüber von der Station, und Willem Mannes Wiederkehr, aber um so mehr förmliche, scheue EhrBezirksamtmann fuhr nachdenklich fort:„ Aber Sie, Sie drückte sich heran, und dann winkten Dina und Ijak. Am erbietung, denn den paar Menschen war die weiße Frau an erbietung, denn den paar Menschen war die weiße Frau an find verheiratet, gerade Sie kennen den Distrikt am besten..." Nachmittag meldete sich der Gefreite von einer Patrouille diesem Orte seltener und besonderer als den Menschen zu Der Holsteiner erwiderte ein klein wenig in Angst:„ Es ist zurück, und vor Sonnenuntergang ritten auf einmal die drei Hause eine Fürstin. Wenn die Fremde ihr Handwerk verdoch eine gute Station und gesund und viel Wasser in der Mann aus dem Märchental ein. Daß er wieder da sei im standen hätte, um den gewöhnlichen Ausdruck zu gebrauchen, Nähe am Buntveldschuh und feine Gefahr.... Ich meine toten Lande, das sei sehr gut, meinten alle. Und die Weißen hätte sie wirken können wie eine gute Fürstin der alten Zeit. Und eine Frau fann dort gewiß ganz schön und die Farbigen hatten wirklich glänzende Augen, und die Das Aussehen und die Gestalt war ihr dazu gegeben. Wo leben." Ja, ich meine das auch," sagte der Bezirksamtmann. Hunde von der Arche Noah sprangen ihm Schulter hoch, so- Mütter und Schwestern und Bräute so ferne faßen, hätte Den Holsteiner sah seine Frau heranstapfen durch das bald er sich nur zeigte an der Türe. Und dann kam die Nacht jeder weiße Mann im toten Lande, ob er nun ritt in des Sandgeriesel zum Mittagessen, fie merkte, daß er unbändig mit dem Reiben und Klatschen und Schlagen der See am Kaisers Polizeiuniform oder irgendein Werkmeister war auf froh war. Wie mag man hier nur so vergnügt sein," dachte Strande ; und mit dem fließenden Mondlicht in der weißen einem der weltentlegenen Felder, ein kleines Lächeln von ihr fie. Sie wartete bewegungslos, was er erzählen werde. Er Wüste, das, so närrisch es flingt, selbst ein Stumpfsinniger im Herzen tragen müssen, das ihn ermuntert hätte, oder fing gleich an:„ Also, wir kommen raus aus dem Bauhof." ganz richtig fühlt und hört; und mit dem Pfauenschreien und fich an einen verwunderten Blid erinnern müssen, den er " Wohin?" sagte sie und meinte dazu im stillen:„ Nach Deutsch dem Kedern der ranzenden Schakale in der Ferne; und dem gescheut hätte. Ist Königin sein bei vierzehn harten deutschen Land ist's doch nicht, das andere ist gleich übel." Raten!" Snurren und Träumen der ruhenden Stationshunde; und Vorposten eine so kleine Sache? Doch das geschah nicht. Wer rief er.„ Ach, raten!" Sie seufzte. Da faßte er sie am Arm: dem gemächlichen Blasen und Mahlen und langsamen Auf- von der Arche fam, wurde stets gefragt:„ Und die Frau? " Dente Dir, auf meine alte Station. Wie wir uns die nun ſtampfen der Pferde und Maultiere im Stalle. Der Hol- Sie sieht gut aus, nicht wahr?" Und wer gefragt wurde, erzurecht bauen werden." Der jungen Frau fiel plöglich alles steiner lag wach in seinem Bette. Er hatte die Fenster offen widerte stets:„ Ei, hübsch und stattlich" oder ähnliches. Wenn ein, was er je erzählt hatte von der Dreimasterbuchtstation. und hörte der Nacht und der Namib zu. Als er genug hatte der Frager dann weiter prüfte in der kurzen Mannesart: Sie preßte den Mund zusammen, daß die Lippen ganz ber- und sich anschickte, die Glieder anzuziehen zum Schlafe, lachte Na und?" hörte er die Antwort:„ Na, sie ist wohl noch neu, schwanden. Nun?" fragte er.„ Nun? Nun?" Sie lachte grell es laut aus ihm heraus, und sein Auflachen und seine Stimme es wird schon gehen," oder einen Bericht über den Weg und auf. In die Wüste. In den Sand. Zu dem braunen Weibe. waren einen Augenblid stärker über der Station als alles dergleichen. Der Gemeinplaß, daß die Frau die beste sei, von Zu dem budligen Buben. Zu den Pinguineiern. Zu dem andere. Die Stimme sagte gar nichts als:„ Ei, hier sein und der man am wenigsten spricht, mag Schneiderseelen wohl geschmußigen Waffer." Er wurde ganz kleinlaut. Ja, Dir gefund sein!" fallen, in eine Kolonie paßt er ganz und gar nicht. mar's doch hier nicht recht und so die Leute hier auch nicht, Zehn Tage wurde gesägt und gehämmert an der Arche An Dina fand die Fremde auch eine Hilfe. Dina geda dachte ich..."" Man bringt die Frau an eine Stelle, Noah. Was helfen konnte, half. Dann kamen noch zehn Tage, horchte ihr willig und diente ihr sorgfältig. Dina warf des wo sie überhaupt niemand und nichts mehr hat. Wo sie sich in denen tat der Wachtmeister wie früher Dienst, und sie ge- Wachtmeisters Lieblingshund Brocken hin und schlug ihn nie, mit den Steinen unterhalten kann," antwortete fie. nügten, daß wieder erzählt wurde an der Furt und in Weiß- wenn er von ihrem oder der Bambusen Essen fraß und auf Am Nachmittag vor dem Dienst fragte er fie: Soll ich brunn und im Märchental und am Löwenkopf und bis hin- ihr Lager troch oder selbst nach ihr schnappte. Dina gab dem den Bezirksamtmann bitten? Er ändert es vielleicht." Es auf nach Lüderizbucht:„ Der Holsteiner versteht's, an der Pferde des Wachtmeisters ihr Brot und wusch ihm viel öfters foftete ihm Anstrengung. Sie erwiderte:„ Nein, ich will hier Arche Noah ist doch am meisten Schid." Jm Junggesellen- als Willem die Nüftern aus. Die Fremde gehörte nicht fort. Es ist nun gleich." Danach versuchte er sich wieder zu quartier, so nannten sie jetzt die alten Gebäude der Station, weniger dem Wachtmeister als Pferd und Hund, und der freuen, und ferne von ihr gelang es ihm auch, denn obgleich fagte der Sergeant zum Gefreiten: Merken Sie wohl den Herr selbst war berreit und eifrig im Umgange mit der er sie liebte seit der Hochzeit und anderes ihm ganz ungehörig Unterschied? So war's schon damals." Der Gefreite ant weißen Frau. Warum sollte nicht Dina ihr die gute Seite und undenkbar erschienen wäre nach seiner Art, war die wortete: Ja, Sie haben recht. Es ist, als wenn das Mensch zeigen, zumal die weiße Frau in des Herrn Sprache dem Seele ihm allein geblieben, wie in den Burschenjahren. jetzt sechs Hände hätte, und wie sie ihm nachsieht. Die hat den Herrn erzählen konnte: Diese Dina ist gut. Diese Dina Als die Zeit fam, fuhr er voraus mit dem Küstendampfer Deubel im Leibe." Der Sergeant machte einen spöttischen arbeitet viel. zur Dreimasterbucht. Das Schiff schleppte außer den Mund:„ Auden Sie sie man nicht zuviel an, wenn Sie so ( Forts. folgt.)
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