Nr. 141.- 1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonbrud, 19. Juni.
12. Mai: Die ganze Nacht hindurch ununterbrochen ziehen Orfans, der jetzt über Europa geht. Aber sie zeigt wie manche
Przemysl vom 2. Mai bis 4. Juni 1915. Sagen babin. 8 Uhr früh: man führt Kanonen, Maschinengewehre, andere, daß die Gefeße der Ritterlichkeit auch im Söllenkrieg der
( Mitgeteilt von Franz Gondör nach den Aufzeichnungen
Ein lebendiges Bild der Russenherrschaft in Przemysl im lebten Monat liefert mir ein Tagebuch, das ich von einem polnischen Edelmann erhalten habe. Hier folgt eine treue Wiedergabe der Aufzeichnungen, unter Weglaffung des Unwesentlichen und rein Persönlichen: 2. Mai: Die Juden flüchten Tag und Nacht, die einen nach Jaroslau, die andern nach Lemberg . Handel und Gewerbe haben aufgehört, die Läden sind gesperrt. 3war gibt es Nahrungsmittel in Fülle, die Teuerung ist jedoch groß.
3. Mai: Truppenmassen ziehen vorbei, angeblich nach den Karpathen. In der Stadt ist es ſtille und ruhig; die Juden flüchten weinend und jammernd, ein schmerzlicher Anblick.
4. Mai: Auch heute ist es ebenso: das Jammern der Juden und ihrer Kinder. Der Mob nährt sich kostenlos in den Volksfüchen und raubt und plündert in den verlassenen Wohnungen. Ar
beiten will niemand.
5. Mai: Immer größere Truppenmassen kommen und gehen: die einen nach den Karpathen, die andern gegen Krakau . Soldaten arbeiten hastig an den Werken und bei den Brücken. Minen werden gesucht, beim Auffinden explodieren viele und verursachen Tod und Verwundung. In aller Hast wurde heute ein Teil österreichischer Gefangener aus den Spitälern geschafft. 6. Mai: Truppen kommen und ziehen ab. Es herrscht Ruhe; aber wir haben das Gefühl, daß es die Ruhe vor dem Sturme ist. Bis 10. Mai sollen alle Juden die Stadt verlassen. Es verlautet, daß, falls die Verbündeten sich Przemysl nähern sollten, auch wir 7. Mai: Sonderbare Gerüchte sind im Umlauf, ungeheure Soldatenzüge; man erzählt, daß die Ruſſen bei Dukla und Gorlice im Rüdzug begriffen sind. Nur noch wenige Juden sind in der Stadt, täglich flüchten sie, per Eisenbahn, mittels Fuhrwerken gegen Lemberg, Sambor , Chyror, Jaroslau, sie schleppen ihre Sabe mit oder verkaufen eiligst die Ware, um nur das bißchen Leben zu zetten. Es verlautet, daß die Unſeren und die Deutschen heran
Polen weggeschafft werden.
rüden.
8. Mai: Die Gefangenenspitäler werden in aller Gile evacuiert, Juden sieht man fast gar keine mehr, die Läden sind alle gesperrt, russische Kaufleute haben die Läden geöffnet: entweder verkaufen sie selbst darin oder übertragen die Waren irgend wohin. Deutsche Truppen sollen schon bei Jaslo sein. Die Russen juchen uns Furcht vor einer dritten Belagerung einzuflößen.
9. Mai: Ruhig verlief der Tag. Stille in den Straßen, Hunderte von Fuhrwerken mit und ohne Waren ziehen vorbei. Kvantheiten, Typhus , Leute sterben.
10. Mai: Die russischen Offiziere sagen es selbst, daß ihre Tage in Przemysl gezählt sind. Die feindliche Artillerie sei unwiderstehlich, sie verbreite Verderben in den Reihen der Russen. Schreckliche Nachrichten kommen aus Dukla , Gorlice und Jaslo . Ungeheuer viel Bauernvolk kam heute aus der Jasloer und Krosnoer Gegend, barfuß und halbnackt. Sehr viel Militär, mit Rudjäden am Rücken, aber ohne Gewehre, zieht an meinem Fenster vorbei. Wohin? Niemand weiß es.
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11. Mai: Seit Mitternacht zieht eine ungeheure Menge von Fuhrwerken in der Richtung nach Lemberg , vormittags, nachmittags, bis abends: Tausende und aber Tausende von Wagen. Es heißt, sie kommen von den Karpathen, sie machen Rückzug". Bei der Bezirkshauptmannschaft steht eine Menge von Wagen voll mit Leuten aus Krepna bei 3migrod und aus Weglowka bei Krosno . Sie erzählen, daß Krosno und Korczyna in Trümmer gelegt sind, die Dörfer zwischen Krosno , Dukla und 3migrod seien verbrannt. Sie erzählen schreckliche Dinge, daß die Haare einem zu Berge stehen, daß man es nicht glauben kann. 8 Uhr abends sehr viel Infanterie und Kavallerie zieht in der Richtung nach Zurawica, eine Menge Verwundeter, mit verbundenen Köpfen und Händen, blutig, alles von Krosno , unendlich viele Fuhrwerke, von Kraficzyn gegen Medyfa. 10 Uhr abends: Das Gewühl in den Straßen ist ungeheuer; Ochsen, Kühe, Pferde, Trainwagen mit Munition, Verpflegungsmitteln, Geſchüße, alles gegen Medyka , die Straße, der Bürgersteig sind überfüllt, ein Lärmen, Schreien....
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Deutsche
tausende Wagen. 9 Uhr früh: Kosaten reiten in der Richtung Neuzeit nicht ganz ausgelöscht sind beim einfachen Musketier nach Medyka . In der Nacht ist es unmöglich, durch das Gedränge wie beim tommandierenden General. hindurchzukommen. Heute früh erschien in meiner Küche ein Ich habe schon oft den echt kameradschaftlichen Geist erwähnt, Oberst, strenge fragte er nach dem und jenem, er unterhielt sich aus dem heraus unsere Soldaten die Gräber von Freund und mit dem Mädchen, fragte, ob ich keine„ bjengi"( Geld) habe. Feind mit gleicher Liebe und Achtung pflegen. Auch auf der letzten 94 Uhr früh: Man hört die ersten Kanonenschüsse sehr nahe, aber Frontreise zur Loretto- Schlacht habe ich auf dem Soldatenfriedhof es sind russische Geschütze. Ich laufe hinaus, sie schießen auf in Lens rührende Beispiele dieses Geistes gesehen. Aber nirgends deutsche Flugzeuge.% 10 Uhr früh: die erste Bombe fiel am war seine Manifestation so groß, so schön, so siegreich wie bei der Soldaten im Rücken und tötete ihn sofort, dem zweiten ger auf einem Hügel südlich Sedan beiwohnte. Ringplay an der Ede der Kasimirgasse ab, traf einen russischen Einweihung des deutsch - französischen Gedenksteins, der ich gestern schmetterte sie ein Bein, tötete ein Pferd, und das zweite verletzte jie so, daß es bald darauf tot hinjant. Das Pferd blieb unbestattet hatten sich am 27. jenes Monats auf die Höhen von Noyers Die Kämpfe um den Maasübergang bei Sedan Ende August Infanterie, Kavallerie, die einen gegen Luvarica, die andern gegen forps waren es, die hier in siegreichem aber verlustreichem Sturme liegen. Bis Abend unaufhörlich Munitions- und Vorspannwagen, fonzentriert. Rheinische Truppen des 8. Armeekorps und Reserve. Medyka , auch von Dobromil kehren Truppen und Wagen zurück. vordrangen. Rings um den Hügel lag Grab an Grab In der Stadt ist der Schrecken groß. Wie ungeheuer das alles und Franzosen bunt durcheinander. Die wunderbare Lage dieser wirkt. Man muß hier sein, um sich das alles vorstellen zu können, Höhe mit ihrem weiten Ausblick in das Tal der Maas auf Bazeille keine Phantasie reicht an diese Wirklichkeit heran! Wir flehen den und Sedan hin legte den Gedanken eines Denksteins, das vorAllmächtigen um Erbarmen: was wird uns der kommende Tag zügliche Verhältnis zwischen den französischen und deutschen Bebringen? Es fiel die zweite Bombe in die Dworskigasse, ohne hörden die Form eines gemeinsamen Denksteins nahe. jedoch Schaden anzurichten. 7 Uhr abends: Man treibt eine un- Gestern, am 12. Juni, ist dieses gemeinsame Grab- und Denkmal geheure Menge Vieh gegen Medyta, das Lärmen, Schreien, Nufen, im Beisein der deutschen Heeresleitung und unter offizieller TeilPferdegetrampel, Soldaten wie Sand am Meere, auf den Straßen nahme der französischen Behörden eingeweiht worden. Dreck, Kot, Gestant, vom Staub ist alles weiß. Ein Chaos, wie wenn das Weltende nahe wäre! Kein Tropfen fällt vom Himmel. Das Denkmal zu Ehren der 3000 Toten( 1700 Franzosen und In diesem Momente höre ich, daß die österreichisch- ungarischen 1300 Deutschen ) besteht aus einem gedrungenen Obelisken. und deutschen Truppen nur noch 6 Meilen von Przemyji entfernt eine Seite ziert das kurze Wort„ Für uns" die andere„ Pour sind. Nun werden bald unsere Geschütze spielen und die Mörser la patrie". Im Norden liegt, von Rasen umgeben, ein Stein. geschosse den Boden aufwühlen und die Häuser vernichten. Ein Medaillon: Hier ruhen 30 tapfere deutsche Sol. Flugzeug zieht über die Stadt dahin, eine Menge Verwundeter daten" im Süden desgleichen ein anderes:" Ici reposent führt man den ganzen Tag hindurch, nur wenige Autos, die Brücke 30 braves soldats français". Das Ganze entstammt it provisorisch hergestellt. Laute kaufen Proviant ein, alles wird den fleißigen Händen deutscher Landwehrleute. Das Denkmal ist teuer. Schreckenstage stehen bevor. Von einquartiertem Militär eingerahmt von wogenden Kornfeldern, von Wiesen, auf denen sind die Häuser voll. Der Lärm ist unbeschreiblich, sie ziehen und jetzt roter Mohn brennt. Und auf der ganzen Höhe, zwischen ziehen unaufhörlich zu Fuß und zu Pferde dahin. Woher so viele Gras, Korn, Blumen und Bäume: verstreute Gräber, Kreuze, Wagen? Woher so viele Pferde? In diesem Augenblick erfahre ich, daß die Unseren schon in Rzeszov sind, daß sie in rasendem Gilmarsch gegen Jaroslau und Brzemysl ziehen, daß die Russen fliehen und Hilfe erwarten. Eine Bombe verwundete auf dem Ringplage eine Frau sehr gefährlich. 8 Uhr abends: Ein Söldner sprang durchs Fenster in mein Zimmer.
Sedan, 12. Juni.
Die Erweckung der Maria Carmen. wungen, sich mit der Lebensversicherungsgesellschaft in Ver
Kränze.
Die
Mit Musik begann es. An der einen Seite standen die Fran
30sen eine Abordnung der umliegenden Dörfer in feierlichem Frack und Zylinder, Frauen in Sonntagskleidern, Greise, wenig Männer, aber viele Kinder. An der anderen Seite die deutschen Militärs: der Führer der dritten Armee, mehrere Generäle, Stabsoffiziere, Abordnungen aller beteiligten Regimenter, die Erbauer des Denkmals, die Handwerker, eine Ehrenwache. Fünf Berichterstatter und der Schriftsteller Rudolf Herzog waren die einzigen deutschen Zivilisten. Nachdem die Musik geendigt, trat der Stappenfommandant vor und hielt in französischer Rede folgende Ansprache an den Bürgermeister von Noyers und seine Kollegen: Meine Herren Bürgermeister!
Wir haben Sie zur Teilnahme an dieser Feier eingeladen, mit welcher die deutsche Militärbehörde ein Denkmal zu Ehren der deutschen und französischen Helden einweiht, die auf den Felde der Ehre für ihr Vaterland gefallen sind.
Wir erwarten und hoffen von der Ritterlichkeit der Frans zosen und der Einwohner aller Städte und Dörfer dieses Landes, daß sie dieses Mal und die Gräber der Kämpfer, die ruhmvol ohne Unterschied der Nation gefallen sind, auch in Zukunft achten und ehren werden.
Wir haben es für unsere Pflicht gehalten, auf diese Weise auch die Soldaten des Feindes zu ehren, die ihre Pflicht geto haben wie die unseren die ihre.
Aus diesen Gefühlen heraus, hochgeehrter Herr Doktor Berusier, Bürgermeister von Raucourt und Vertreter der Einwohnerschaft der Etappe Raucourt, und besonders Sie, Herr Beguinet, Bürgermeister der Gemeinde Noyers Pont Maugis= Chaumont, übergebe ich diesen Denkstein Ihrem Schußze, in vollem Vertrauen in Ihre Ritterlichkeit und darauf, daß er in alle Zukunft wohl gehegt und geehrt wird.
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Nach dieser Rede trat der Bürgermeister von Raucourt vo um seine Antwort abzulesen. Es war ein seltsam feierliches Ge fühl, das einen jeden von uns durchschauerte, als so sich nicht nur Herz und Herz, sondern auch Staatsgewalt und Staatsgewalt eine durchaus notwendige Erholung; Stuart mag in Gottes Namen vier Wochen lang dort bleiben, wenn es ihn erfreut! Nur daß er sich in diese immerhin ein wenig heifle Angelegenheit hineinmischt, das sehe ich nicht gerne; aber mein Widerstand hätte doch nur eine falsche Deutung erfahren, ohne daß er viel genutzt hätte.
Mit dem Nationalhaß ist es eine merkwürdige Sache. Am üppigsten gedeiht er auf den Redaktionen. Aber je näher man an die Front fommt, desto mehr nimmt er ab. Er wird temperiert durch Erfahrungen liebenswürdiger und tragischer Art. Der Soldat, der seinem französischen Gegner jetzt monatelang gegenüberliegt, der ihn bei Arras und in der Champagne todesmutig kämpfen sah, der hat sich ein Nationalbewußtsein errungen, das ihm die Achtung vor dem Gegner nicht nur erlaubt, sondern geradezu vorschreibt. Es ist eine wahre Freude zu hören, mit welcher Ritterlichkeit heute jeder Frontsoldat von Der Tapferfeit seines französischen Gegners spricht. Und wie in der Front, so in der Stappe. Der tägliche Umgang seit Monaten mit dem französischen Volfe hat ein gewisses Verstehen auf beiden Seiten gefördert. Man bleibt zwar Deutscher und man bleibt Franzose mit all dem Wollen und hoffen, mit all der Liebe und Sehnsucht, die heute in diesen beiden Worten liegt. Aber wenn man sich wirklich noch haßt, so ist dieser Haß abgeklärt- gereinigt zu einem politischen Selbstbewußtsein ohne persönliche Schlacken. Vor ein paar Monaten wurde ein deutscher Leutnant zwischen der feindlichen Gräben niedergeschossen. Ein Soldat sprang hervor, den Schwerverwundeten zu uns zurückzuholen. Auch er wurde beschossen, da schwang sich ein französischer Offizier aus seinem Graben, alle Gewehre ruhten, und mit seiner Hilfe ward der Leutnant zu uns herübergeschleppt. Das ist eine Episode. Sie ist gewiß nicht wichtig und ist nur ein Säuseln inmitten dieses sparnissen selbst Minenbefizer zu werden. Diese steckte er ganz in den Imparcial hinein und wurde so wieder gebindung zu sehen. Denn unser Gehalt für das erste Jahr war gerade so bemessen, daß es notdürftig zum Leben aus reichte; er konnte die 500 Dollar Zinsen und die 300 Dollar Es scheint, als ob sich Arthur die Kalkulationen seines Prämie nur durch eine neue Anleihe bei seinem Vater be- So habe ich Stuart von allem unterrichtet und fortwürdigen Vaters allzu sehr zu Herzen genommen habe. Er zahlen. Nun hatte er diesem allerdings vorgeschlagen, er ziehen laffen. lebte in zynischer Bedürfnislosigkeit und arbeitete von früh möge sich für die erbetenen 800 Dollar durch seinen Zwei- Durch eine Laune sind hier nun unsere Rollen vertauscht: bis spät, nur darauf bedacht sich zu rentieren. Nach zwei- fiebentelanteil am Imparcial gedeckt halten, so lange bis er Die Arbeit des Verhandelns, des Vertragschließens, die einhalb Jahren verließ er sein Bankgeschäft und wurde in der Lage wäre, den vorgestreckten Betrag wieder zurück- elektrotechnisches Verständnis und vielleicht auch etwas diploStommis bei einem Börsenmakler, bis er sich schließlich in zuerstatten. Doch davon hatte Herr Ward sen., dem die ganze matisches Geschick erfordert, liegt in Stuarts athletischen Bergdiesem Berufe selbständig machte und mit einundzwanzig Bergleidenschaft und Schatzgräberei feines Sohnes ein Dorn mannsfäusten, und ich, ich, der ich doch so wenig Bergmann Jahren so weit war, daß er feine Unterstüßung von seiten im Auge war und der sie mit dem Gebaren eines ehren- bin ich soll die Mine leiten! des alten Ward mehr brauchte, die Prämien seiner bis dahin werten Kaufmannes für unvereinbar hielt, nichts hören Aber was hilft es? Solch eine Kraftnatur zeigt eben auf 10 000 Dollar aufgelaufenen Versicherungen bezahlen und wollen; er teilte dem Sohne mit, auf seinen ganzen Zwei- ihre Eigenheiten, ihre jähen Zufälligkeiten, ihre launenhaften an seinen Vater jährlich 500 Dollar Zinsen abliefern konnte. fiebentelanteil gäbe er feinen Pfifferling, und er rate ihm, Kontraste! Man muß damit Nachsicht haben! Es war gewiß ein schönes Ziel, das er so in hartem Kampfe denselben ruhig von vornherein abzuschreiben; er bestände erreicht hatte aber seine Jugend ist sehr, sehr freudlos darauf, daß sich Arthur weiter zugunsten des Vaters vergewesen, wie mir überhaupt scheint, daß in den sinnreichen sichern ließe, schon zur Strafe dafür, daß er sich in Geschäfte Kalkulationen des ehrenwerten Herrn Ward sen. alle pofi- eingelassen, die seine Rentabilität in Frage stellten. tiven Werte des Lebens, Freude und Genuß, vollständig So hatte sich Ward wieder an die Equitable Company außer Anschlag blieben. gewandt und die Absage erhalten, die mit rücksichtsloser Hand Von diesem Augenblide an fühlte sich unser Freund ihm den Schleier von den Augen riß, daß er mit einem Male tatsächlich etwas freier; er wußte ja, daß er sich bezahlt machte, die ganze nackte Wahrheit mit ihrer grinsenden Totenmaske und er hätte nun das Leben auch gern von seiner schöneren schreckenerregend sah.- Seite fennen gelernt, wenn er nicht in den mehr oder weniger Was kann ich Arthur nun sagen, um ihn von dem frampfhaften Versuchen, die auf solche Zwecke hinzielten, Anblick der Wirklichkeit hinwegzutäuschen, in hoffnungsvolle stecken geblieben wäre. Es war leider zu spät geworden. Träume einzuwiegen? Wenn ich nur etwas wüßte, das ich Unterdessen setzte er seinen Handel namentlich mit selbst zu glauben vermöchte! Bergwerksaftien fort, der sich auch ganz gut anließ; Ward
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Bon Ludwig Brinkmann.
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Schließlich ist es gar nicht so schwer zu leisten, was mir Stuart übertragen. Der Schacht soll ausgepumpt werden; dabei ist kaum etwas anderes zu tun, als die Maschine und die Pumpe richtig zu bedienen. Mit ein wenig Wachsamkeit und Glück muß ja alles glatt gehen. Dazit hat sich Stuart mit der Zeit einen mischblütigen Gehilfen herangebildet, der mit der seltsamen Anpassungsfähigkeit des indianischen Teiles seiner Vorfahren sein Handwerk gründlich gelernt hat. Ricardo ist ein ganz unterhaltender Bursche; oft stehe ich stundenlang mit ihm am Schachte im Innern des finsteren Berges und suche beim unsicheren Scheine der Lampe in der Tiefe des Abgrundes den dunklen Spiegel des Wassers zu erblicken, der langsam, ach so unendlich langsam hinabsinkt; machte trotz der großen Lasten, die ihm des Vaters geniales Stuart ist heute nach Stadt Merito abgereist. Während melancholisch summt darüber der Motor seinen monotonen System aufgebürdet, noch ganz hübsche Ersparnisse. Und der beiden Wochen atemloser Hast, den Generator wieder Sang. Und der beiden Wochen atemloser Hast, den Generator wieder Sang. Täglich fahre ich in einem höchst primitiven Korbe wie er nun nach Colorado oder Utah , nach Pennsylvanien oder zur Arbeit fähig zu machen, hatte ich den Besprechungen in zur Bumpe hinab, während Ricardo die Fördermaschine beVirginia reiste, um selbst an Ort und Stelle Studien über Dickinsons Sause nicht beiwohnen können; Stuart, der in dient: mein Leben hängt vollständig von seiner Achtsamkeit die ihn besonders interessierenden Minenpapiere zu machen, unserer Mine ja zur Untätigkeit gezwungen war, besorgte ab. Ich überzeuge mich, ob die Lager noch fühl sind, fülle entwickelte sich allmählich die starke Leidenschaft in ihm, die das für mich. So war er die lezten Wochen fast ständig Cel in die Schmiergefäße, vergewissere mich persönlich, daß Stuart call of the hills"( Ruf der Berge) nennt, den in Taviche gewesen, oft bis spät in die Nacht hinein; es schien noch alles in Ordnung ist. Recht einsam fühle ich mich da niemand mehr vergessen kann, der einmal des Bergmannes fast so, als würden die Verhandlungen jetzt, da doch alles in der schaurigen Tiefe; nichts als schwarze, nasse Wände Spekulationsfieber gefühlt; es zieht ihn immer wieder dem Abschlusse nahe war, besonders weitläufig sein. um mich herum in der erdrückenden Enge; ganz hoch oben hinaus in die Berge, aus ihren rauhen, verwitterten Zügen Nun hatte sich ein Besuch in Stadt Meriko nötig gemacht, ein matter, taumt erkennbarer Schimmer von den Lampen: das Geheimnis ihrer Tiefe herauszulesen, nach Schäßen zu um noch wegen einiger Einzelheiten mit der D. E. G. und mir zur Seite die Pumpe am Drahtseile aufgehängt, und spüren, alles auf einen Wurf zu setzen, wenn dieser die heiß der N. B. M. zu verhandeln. Ich war ein wenig erstaunt, unter mir die schwarze Flut, in die unaufhörlich Tropfen von erjehnte Million verspricht; die Erde ist ja so tief, fo geheim- wie angelegentlich Stuart dafür eintrat, daß er selbst als oben hineinklatschen; in solchen bangen Minuten wird der nisvoll, so unendlich reich an herrlichen Schäßen; wem das der nunmehr besser Informierte dorthin reiste; ich wollte Mensch sich mit einem Male seiner ganzen Hilflosigkeit voil Geschick wohl will, dem fällt das Glüdslos von selbst in den aber nicht widersprechen, um mir nicht den Anschein zu bewußt. Und ich gebe das Signal nach oben mich wieder Schoß. geben, als ob ich, der ich doch schon zweimal in der Stadt hinaufzuziehen; der Motor rudt an, die schwarzen Wände Bei seinen Streifzügen hat Ward dann auch unferen gewesen bin, ihm, der ein ganzes Jahr schweigend in harter scheinen rings um mich herum in die Tiefe zu sinken, während Kameraden Stuart fennen gelernt, und die Freundschaft hat Arbeit hier ausgehalten, ohne faum einmal bis nach Daraca ich am schwanken Seile hin- und hergeschaukelt werde fich so weit entwickelt, daß Ward schließlich seinen Handel mit zu gelangen, die Reise nicht gönnte. und endlich lange ich wieder oben an Minenaftien ganz aufgab und sich entschloß, mit seinen Er- Im Gegenteil, ihm sind ein paar Tage Großstadtleben ( Forts, folgt.)
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