Nr. 150.- 1915.

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Unterhaltungsblatt des Vorwärts

In Arras .

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Sonntag, 4. Juli.

Der Mann ohne Extremitäten.

Das=

Pofitionen wohnt eine dermaßen große Verteidigungskraft inne, daß Paris . Bei hellem Tage werden die vom Eiffelturm ausgehenden Unternehmungen des Gegners an ihnen völlig ins Stoden geraten elektrischen Wellenzüge in Graz fast kaum wahrgenommen, weil fönnen. Hohe Aussichtspunkte bieten ohnedies dem Verteidiger fie auch noch durch die dazwischen gelagerten, etwa 3000 Meter Der Temps" veröffentlicht eine lebendige Schilderung aus der Gelegenheit, bequemen Einblick in die Marschkolonnen des Feindes hohen Ausläufer der Ostalpen daran gehindert werden. Bei Nacht dicht hinter der französischen Front liegenden, vom deutschen Feuer zu gewinnen. Außerdem ist der Nachteil höchft belangreich, den der aber kommen die Pariser Zeitsignale in Graz fast ebenso starf schwer getroffenen Stadt Arras. Eine schmerzliche Veranlassung Angreifer mit der hindurchführung seiner rückwärtigen Verbindungen an, wie in Marburg . Die Beobachtungen bei der Sonnenfinsternis hat mir gestattet, die Stadt wiederzusehen, in die man jetzt nur durch das Gebirge in den Kauf nehmen muß. Wichtige Abschnitte, ergaben nun in der Tat, daß in Marburg die Stärke der_an­hineinkommt, wenn man einen Geleitbrief besitzt, den man auf viele Punkte an den rückwärtigen Verbindungen hat der Angreifer kommenden Wellen direkt von der Sonne abhängig waren. Verlangen jederzeit vorzeigen muß. Die Militärbehörden zeigen alleveil besezt zu halten, Trains find dauernd zu schüßen, selbe zeigte sich in Graz trok der wegen des schlechten Wetters er­sich in dieser Hinsicht unerbittlich und haben zweifelsohne nicht Ün- Kavallerie ist wenig oder gar nicht verwendbar. Auch bringen das heblichen atmosphärischen Störungen. Die Erklärung der Physiker recht. Der Morgen ist prachtvoll, die Luft rein und durchsichtig, rauhe Gebirgsklima sowie der Mangel an Unterkünften hohe ist also richtig, daß die Ausbreitung der Herzschen Wellen durch aber es wird heiß werden. Beim Verlassen des Bahnhofes von Krankenziffern. die über dem Horizont stehende Sonne deshalb beeinträchtigt St. Pol, wo die letzten Formalitäten erledigt worden sind, entrollt Der Angreifer, welcher, eine besezte Gebirgslinie vor sich findet, wird, weil diese die Atmosphäre immerwährend clektrisch auflädt. fich vor meinen Augen ein bewegtes Bild, das durch die Anwesen- wird danach trachten, den Gegner zu durchbrechen, oder aber er ver­heit zahlreicher Soldaten von allen Waffengattungen doppelt be- sucht, diesen auf unbewachten Wegen an einem oder beiden Flügeln wegt erscheint. Zahlreiche Zivil- und Militärfahrzeuge behindern zu umgehen. Beim Durchbruch wird es noch mehr als im Flachlande das Vorwärtskommen. Endlich haben wir aber doch die Verkehrs- darauf ankommen, den Gegner festzuhalten und zu täuschen, damit zone durchquert und können nun einem fesselnden Schauspiele bei- die feindlichen Kräfte von der Einbruchsstelle abgezogen werden. Bei Profeſſor A. v. Eiselsberg stellte in der Gesellschaft der Aerzte in Wien einen Patienten vor, dem alle vier Extremitäten am­mohnen. In der Luft wird gekämpft: deutsche Tauben einfacher oder doppelter Umgebung bezw. beim konzentrischen Vorgehen putiert wurden, und der trotzdem arbeitsfähig ist. Der 38jährige verfolgen ein von weißen Schrapnellwölkchen umgebenes franzö- ist im Gebirgslande die Gefahr, in der Trennung geschlagen zu Mann geriet vor acht Jahren in Amerita in einen Starfstrom sisches Flugzeug. Währenddessen fahren ein paar Landarbeite- werden, infolge schwieriger lebereinstimmung und mangelnder Quer von 68 000 Volt, wobei ihm alle Extremitäten so verbrannt wur rinnen in Seelenruhe fort, Zuderrüben auszugraben. In einiger verbindungen insonderheit groß. ben, bai, ber Witte des Oberarms, und der Unterſchentel Entfernung erblickt man die Türme von Mont St. Eloi; sie haben Das Bild der Verteidigung ist ungefähr folgendes: Beobach- amputiert werden mußten. Bald nachher begann der Patient ihre Spizen verloren und weisen breite Risse auf, stehen aber noch. tungstruppen werden auf den Angriffsrichtungen hinausgeschoben, lebungen mit den Extremitätenstummeln vorzunehmen; nach Darüber liegt La Targette, dem Erdboden gleichgemacht, von nun sie sind aber auch nach Uebersichtspunkten usw. zu dirigieren, die einem halben Jahre fertigte ihm ein amerikanischer Bandagist unnük gewordenen Schüßengräben umgeben, die wie weiße Bänder abseits der gebahnten liegen. Dahinter stehen auf jeder möglichen fünstliche Brothesen( Ersatzstücke), die er noch bis jetzt trägt, ohne den grünen Teppich des Getreides durchschneiden. Vernehmlich Angriffslinie größere geschlossene Abteilungen- tattische Re- daß sie besondere Reparaturen erfordert hätten. In den Bein­dringt Kanonendonner und Gewehrfeuer herüber. Dunkle Rauch bestimmte Streitkräfte, welche die strategische Reserve darstellen, an bie oberen Griremitäten find die vier Finger miteinander ber­ferben in einer günstig gelegenen Stellung. Ueberdies müssen prothesen hängen die Unterschenkelstummel. Bei den Prothesen für wolfen steigen über Neuville, St. Vaast, Ecurie, Thélus und einem Punkte bereitgestellt werden, von wo aus jede der taftifchen eint und unbeweglich, der Daumen wird durch ein Band bewegt, Chante- Clair auf, wo Brände wüten. Angriff und Verteidigung sind in diesem seit 8 Monaten wütenden, doch niemals so furcht- Reserven innerhalb jener Zeitdauer erreicht werden kann, während das durch Bewegungen der Achsel dirigiert wird. Der Patient bar gewesenen Artillerieduell von gleicher Seftigkeit. Gin letter der sie Widerstand zu leisten vermag. Rückt nun der Feind in fann sich allein an- und ausziehen, effen, schreiben und alle mög­Anruf der Schildwache und wir schreiten durch die Porte Randon irgendeiner oder in mehreren Richtungen an, so leisten die lichen Verrichtungen vornehmen, ferner fann er tadellos ohne Stock nach Arras hinein, beklommen im Gedanken an die Verwüstungen, taktischen Reſerven Widerstand. Spricht sich dann an einem be- gehen und macht Märsche bis zu 18 Kilometer im Tage. Der die sich uns dort darbieten werden, haben sie sich doch infolge des stimmten Bunkte ein übermäßiger Angriff aus, so eilt die Batient wurde auf die Klinik aufgenommen, wo er den ampu unaufhörlichen Bombardements von Tag zu Tag gesteigert. strategische Reserve dahin. Kurzum: Viel Zeit, Kraft und Geschick tierten Soldaten durch sein eigenes Beispiel zeigt, bis zu welcher Die Behörden arbeiten mit beschränktem Personal weiter: die lichkeit gehören dazu, sich zum Herrn eines Gebirgslandes zu machen. Bollkommenheit die Funktion amputierter Extremitäten ausge Präfettur, das Bürgermeisteramt, das Wohltätigkeitsamt, die Po- Wir denken hierbei nicht an den Widerstand der Tiroler gegen bildet werden kann, was für die Amputierten sicher einen Troit lizei behelfen sich mit den nicht ausgehobenen Agenten und der Napoleon I. allein, sondern noch an zahlreiche andere Beiſpiele. bedeutet. Es wird geplant, den vorgestellten Mann auch anderen Zivilgarde; die Feuerwehr ist reorganisiert; an einem Orte, der Skanderbeg gab ein Menschenalter hindurch in seinem Wider- Kriegsspitälern zu gleichem Zwecke zu demonstrieren. so viel Sicherheit wie eben möglich bietet, ist die Schule wieder ſtande gegen die Heere Mehemets des Eroberers das glorreiche Bei cröffnet worden. Da spielen und schreien und springen die Kinder, piel von Gebirgsverteidigung. Der Widerstand der Tscherkessen ความ ohne die sie umgebende Gefahr zu ahnen, in ungetrübter Aus- im Kaukasus , der Montenegriner in den Schwarzen Bergen, der gelassenheit unter den Augen einer Vorsteherin herum, die auf Karlisten in den bastischen Provinzen, der Drusen im Hauran und jedes verdächtige Geräusch lauscht und ihre Schüßlinge mit mütter- furdischer Stämme in ihren Alpen haben ähnliche Züge zu ver Vorträge. Zum Besten der Deutsch - Ottomanischen Eas licher Sorgfalt überwacht. Nun stehen wir vor den Trümmern zeichnen. Wenig bekannt und doch recht merkwürdig ist die Tat nitätsegpedition wird am Mittwochabend 8 Uhr Edith zu Dohna­des Stadthauses, das mit seinem alten, einzigartigen Bel- fache, daß die Pomaten( Nachkommen von ehemaligen polnischen Schlodien im Wissenschaftlichen Theater der Urania einen Vortrag fried ein Wahrzeichen von Arras bildete. Er ist um zwei Drittel Striegsgefangenen, die bis auf den heutigen Tag ihre Sprache mit Lichtbildern über ihre Erlebnisse im Striegsgebiete der Türkei verkürzt und hält sich nur noch dank seiner gediegenen Sandstein- bewahrt haben, indes Mohammedaner geworden sind) in den halten. masse aufrecht, die allen Granaten vom Heinsten bis zum größten Gebirgstälern von Tumrusch ihre Unabhängigkeit von 1878 an bis Der polnische Maler Josef von Brandt, der Kaliber trott; er ragt inmitten der Trümmer eines ganzen Stadt- 1886, wo sie wieder dem türkischen Reiche einverleibt wurden, gegen seit vielen Jahren in München lebte und besonders durch seine viertels auf, das Hunderte von Häusern verloren hat. Grünes die bulgarischen Nachbarn behaupteten, denen ihr Gebiet durch den Pferdebilder bekannt wurde, ist in seiner polnischen Heimat( bei Woos beginnt bereits die Schuttmassen zu umkleiden. Ein kleiner Berliner Vertrag zugesprochen worden war. Bemerkenswert ist ferner Radom ) gestorben. Pavillon, der in Friedenszeiten in einem Hof stehend als Küche der Widerstand der Armenier im Hochlande von Zeitun gegen die diente und heute von einem Greise bewohnt wird, erinnert noch an türkische Uebermacht Anno 1895. die oft prächtigen alten Häuser, die sich dort erhoben; er allein er­innert noch daran, welches Leben einst in dieser betriebsamen Stadtgegend herrschte. Ueberhaupt ist die ganze Stadt mit Aus- Solange man sich der elektromagnetischen Wellen zum Tele­nahme einiger besonders bevorzugter Viertel schwer mitgenommen. graphieren bedient, weiß man, daß man unter sonst gleichen Um Die ausgebrannten Häuser, die eingeschlagenen Dächer, die durch- ständen am Tage lange nicht so weit telegraphieren kann, wie in brochenen Häuserfronten, die durchlöcherten oder zertrümmerten der Nacht, daß überhaupt auch Störungen im funfentelegraphischen Mauern sind nicht mehr zu zählen, gar nicht zu reden von den Verwüstungen im Innern, die durch die Unbilden des Wetters be­sonders empfindlich werden. Die öffentlichen Baudenkmäler haben besonders gelitten. Bräfektur, Hochschulen, Bildungsanstalten, Kathedrale, Kirchen, Bahnhof und Kasernen: sie alle bieten ein Bild der Verwüstung. Die öffentlichen Promenaden mit ihren alten Bäumen find für die Bedürfnisse der Nationalverteidigung herangezogen worden. Immerhin bieten sie noch heute ihr altes,

originelles Bild."

Kleines Feuilleton.

Der Gebirgskrieg.

Den Lehren der Weltkriegsgefchichte zufolge bermag ein Hoch­gebirgsland mit geringen Streitkräften gegen große Uebermacht er folgreich verteidigt zu werden. Die Vorteile des legteren liegen überwiegend in der ungeheuren Stärke der modernen Defensive, in der leichteren Bewegung sowie in der bequemeren Verpflegung. Einzelnen

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Sonne und Funkentelegraphie.

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Notizen.

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Der Mammutfriedhof. In der Nähe des Dorfes Gonzi im russischen Gouvernement Poltawa wurde ein Friedhof" von Mammuten aufgefunden. Nicht weniger als 25 dieser Riesen­elefanten lagen hier beisammen alle auf dem Rücken. - Die Kohlweißlingsplage. Der Magistrat zu Her­ born hatte, um der Kohlweißlingsplage entgegenzuwirken, vor einiger Zeit die Bürgerschaft zu eifriger Einsammlung der Schädlinge auf­gerufen und dem lleberbringer eines jeden Stohlweißlings eine Betrieb am Tage viel häufiger eintreten. Die Physiker erklärten, Prämie von einem Pfennig zugefichert. Die Folge dieser Verordnung wie die Naturwissenschaftliche Umschau der Chemiker- Beitung" war, daß sich alsbald ein ungeheurer Schmetterlingssegen über die mitteilt, die Sonne für den Störenfried, da unter ihrem Einfluß Amtsstube des Magistrats ergos. Statt der Kohlfelder bekam plöß­die Luft, die in ihr schwebenden Staubteilchen und Wassertröpfchen lich der Stadtjäckel die Gefräßigkeit der schädlichen Tiere zu spüren. mit Glektrizität aufgeladen werden, so daß die Leitfähigkeit der Man mußte fich entschließen, von jezt ab den Kohlweißling und ſeine Luft start zunimmt, die von den Sendedrähten ausgesandten elef- Sippe erheblich niedriger als bisher einzuschäßen, und wer heute trischen Wellen zum Teil abgeleitet werden und den Empfangs- feine Pfennigprämie erhalten will, muß wohl oder übel fünf apparat nicht so fräftig erreichen. Man muß also am Tage viel Exemplaren den Garaus gemacht haben. stärkere Wellenstöße in den Raum hinauswerfen, um noch Zeichen Die ausgerottete Abfinthpfanze. Der Anbau nach einem weit entfernten Ort geben au fönnen als in der Nacht, des Absinth galt bisher als die wichtigste Einnahmequelle in ver man verbraucht also zum Funtentelegraphieren mehr Energie. Ob fchiedenen Gegenden Frankreichs , und besonders das Städtchen Drin nun die Sonne in der Tat die Ursache ist, kann man natürlich im Kreise Jory sur Seine lebte fast ausschließlich vom Verkauf durch den Versuch nicht feststellen, da am Tage eben die Sonne diefer Kulturen. Der Absinth, der ursprünglich nur zu medizinischen immer über dem Horizont ist. Nur in einem Falle ließ sich ein Zweden verwandt wurde, diente bekanntermaßen seit langem zur derartiger Versuch ausführen, nämlich bei Gelegenheit einer Herstellung eines alkoholischen Getränkes, dem besonders in den Sonnenfinsternis. Dann herrscht zwar Tag, aber die Sonne ist breiten Schichten des franzöfifchen Woltes ausgiebig angesprochen doch abgeblendet und kann ihren störenden Einfluß in dem be- wurde. Nun hat die französische Regierung den Genuß aller abfinth schatteten Gebiet nicht ausüben. Einige Physiker haben daher die haltigen Getränke gefeßlich untersagt. Um aber die Pflanzer für Sonnenfinsternis am 17. April 1912 zu solchen Untersuchungen den gewaltigen Verlust zu entschädigen, wurde die ganze lezte Ab­benutzt. Als Versuchsstrecken dienten Graz- Paris und Marburg - sinthernte von der Regierung gekauft und vernichtet.

Sie lassen sich ja gar nicht mehr bei uns sehen und großen, starken Manne eine helle Träne über die Wangen; unser Freund Stuart auch nicht! So muß man ja schon zu er legte die Hand auf meine Schulter und sagte: geht!" ich habe das die ganze Zeit gewußt; aber als ich an jenem Von Ludwig Brinkmann. Da eine Bewegung ant Stolleneingange.--Stuart tritt Morgen meiner Rückkehr aus Stadt Mexiko so arg flein vor Vielleicht wird uns dennoch ein höherer Richter verzeihen aus dem Berg. Immer noch, natürlich, der gleiche Hüne; dir gestanden, erdrückte mich dieses Bewußtsein schierich Vielleicht wird uns dennoch ein höherer Richter verzeihen können. Es war so vieles gleichzeitig auf uns, die wir wahr fönnen. Es war so vieles gleichzeitig auf uns, die wir mahr- iest aber seltsam verwildert, im Lehmschmußigen Gewande, wurde ungerecht, neidisch nun bin ich aber darüber hinaus! lid) schon genug belastet waren, hereingebrochen, unsere Sinne mit wildem Bartwuchse auf dem sonst so sorgfältig glatt Bleiben wir Freunde; wir sind allein zurüdgeblieben und maren gelähmt, unsere Empfindungen durcheinandergerüttelt, rasierten Anfflize, das unter den wochenlangen Entbehrungen, müssen allein unseren Weg weiter wandern; bleiben wir gute maren gelähmt, unsere Empfindungen durcheinandergerüttelt, in der Dunkelheit des Berges bleich geworden und eingefaller Kameraden, dann wird ja alles wohl werden!" alles zu unlösbarem Knoten verwirrt Aber da kam dieser Lichtstrahl, dieser unerwartet felige, Sonnenscheine des Tales kaum zu öffnen wagen. Er scheint ist, und mit tiefliegenden Augen, die sich in dem hellen hoffnungsfündende! Wie schön ruhte es sich doch im Garten, auf dem be­quemen Sessel! Wie ließ es sich träumen; wie famen all die Hoffnungen, die durch viele Schrecknis davongescheucht waren, wie Hühner vom Habicht , wieder von allen Seiten herbei, zu­traulich und sicher! Der Imparcial wird doch ein großes Werk werden; die Wasserkraftzentrale im fernen Hochgebirge soll entstehen, blühen; viel Arbeit liegt da noch vor uns, aber auch viel Erfolg, viel Glück!

Die Erweckung der Maria Carmen. Ihnen fommen, wenn man erfahren will, wie es Ihnen allen Du hast mehr getan als ich laß nur gut sein, Lewis,

O diese namenlose Seligkeit, wie ich sie in unserer Wüste noch niemals gespürt!-

auch nichts zu sehen; er wanft mit unsicheren Schritten durch den Hof, bis er plötzlich auf Janes erstaunten Anruf innehalt: Mein Gott John Stuart wie sehen Sie denn aus sind Sie frant?"

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serem Hause verbracht, rauchend, plaudernd, in den Sternen­Welch schönen Abend haben wir auf der Bank vor un­himmel schauend, versöhnt, als Freunde, jeder glücklich in des anderen Freundschaft und selbstbewußt, daß wir beide durch) unsere Aufgabe, durch unsere Schicksale, durch die reinen Empfindungen unserer Herzen zusammen verfettet, zu­rant, nein, Sennora," entgegnet er mit Grabesstimme. fammengeschweißt, das große Gewollte Wirklichkeit werden ch bin frank gewesen, vor einiger Zeit, und darüber wären ließen. Gar vieles war uns mißlungen; langsam nur haben wie vielleicht alle zugrunde gegangen. Nun bin ich aber wir uns unseren Weg gebahnt; und dennoch haben wir in den wieder ganz gesund, ja wirklich, seit heute morgen, da ich fünfzehn Monaten unseres Sierseins den Anfang zu einem trockenen Fußes im tiefsten Grunde des Berges gestanden Werke gelegt, das sich sehen lassen kann. Wenn nur das Glück und mit Gottes Hilfe gedenke ich auch gesund zu bleiben!" uns weiter zur Seite steht, muß ja alles gelingen! Solche Und er begab sich in das Innere des Hauses. starke Zuversicht machte uns den Abend so schön, so leicht, so erinnerungsvoll!

José fam heute mit einer Botschaft von Stuart in den Hochgebirgswald, ich möchte auf ein paar Tage zur Mine aurüdfehren, um Wichtiges zu besprechen. So muß ich denn, fo leid es mir auch tut, morgen in die brennend heiße Wüste, der ich so gerne vor vierzehn Tagen entronnen bin, zurück­fehren. Es hatte sich nämlich infolge der Glut in der letzten Unterhaltung wollte nicht zwischen uns aufkommen. Ich Augusthälfte ein heftiger Kopfschmerz bei mir eingestellt, fast fühlte mich immer noch etwas gekränkt, und der Freund seit dem Tage meiner Aussöhnung mit Stuart; lange habe mochte augenscheinlich nicht anfangen: Endlich, als die Pferde Schritt gingen, fragte er mich:

Und wie leicht ging die tägliche Arbeit vonstatten! Es mar fast, als wäre nach langer Winternacht ein neuer Früh- Jane Dickinson antwortete nichts, sondern gab ihrem ling in unser aller Haus, in alle unsere Herzen eingefehrt; Pferde einen leichten Peitschenschlag, daß es im Galopp seine selbst unsere indianischen Angestellten schienen davon erfüllt zu schöne Reiterin rasch davontrug. sein, schienen ebenso zu fühlen wie wir. Was wunder, daß Stuart schlief bis zum Nachmittage. Dann rasierte er die versunkene Pumpe bald wieder hergestellt war, daß wir fich, zog den besseren von seinen zwei Nöden an und bat mich, baran denken können, sie morgen auf dem Grunde des einen fleinen Spazierritt mit ihm zu machen; er hätte etwas Schachtes für den nun hoffentlich dauernden Betrieb, der die Bewegung nötig. ersten Früchte unserer Arbeit zeitigen, der das erste Silber- Wir trabten auf Taviche zu ganz schweigsam. Eine arz hervorbringen soll, wieder aufzustellen! Unterdessen habe ich alle schriftlich abzumachenden Ar­beiten für die Wasserkraftanlage abgeschlossen; die Rohrlei­tungen schwimmen bereits von Pittsburg herbei, und es wird nicht mehr lange währen, so weile ich im Hochgebirgswalde, in seiner schönen Einsamkeit, um ein großes Werk auszu- die Zimmerleute fortnahm, die den Sarg verschreinen führen. sollten?"

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,, Wie wurde es doch mit Ward theute fortnabm,

Samals, als ich Dir

Ich berichtete ihm möglichst sachlich, wie sich alles zuge­Ich war heute morgen gerade im Begriffe in den Berg tragen, bis die Erde den unglücklichen Freund deckte. Manche hineinzugehen, um mich nach meinen Waschinen umzutun, als Einzelheit wollte Stuart von mir wissen, unterbrach mich mit in leichtem Trabe eine Frau auf den Hof geritten fam mancher Querfrage. Schließlich fagte er: Jane Didinson. Wie sie meiner ansichtig wird, ruft sie mir zu:

Reiten wir zum Kirchhofe!"

Als wir bei dem kleinen Holzkreuze standen, route dem

losen Nächten, bis ich schließlich mir keinen anderen Ausweg ich dagegen gerungen, in jammervollen Tagen und schlaf­wußte, als die Arbeiten am Wasserwerke aufzunehmen, die ja seit einiger Zeit schon auf mich warteten.

So habe ich nun wieder in meinem geliebten Gebirgs­dorfe Juquila bei meinem alten Freunde Cypriano gelebt; auf mein Rommen vorbereitet, hatte er mir einen fleinen Raum seines Hauses ausgebaut, der mir als Schlafzimmer, Wohnstube und Bureau der A. E. M. T. dient. Sehr komfor­tabel ist dieses Leben ja immer noch nicht, indessen bedeutet es doch einen Fortschritt gegen die Holzfällerzeit. ( Forts. folgt.)