Rollen lauschten.

Seit zwei

und um die aufsteigende But darüber zu unterbrüden, stürzte er frheinischen Kohlengebiet. Lucien Simblot achtete dieses Er- deden. Die Knubelsche Erfindung wurde in Deutschland paten. ins Haus, raffte alle erreichbaren Weinflaschen, Epvorräte und eignisses faum. Er faß wie gewohnt an seinem Ausgud, tiert. enn also die Franzosen die unsichtbare Maschine als ihr Tabatpatete zusammen und verteilte den Vorrat unterschiedslos rauchte seine Zigarette und fuhr erst aus seinem Brüten geistiges Eigentum ausgeben, so ist das falsch. an die vorbeimarschierenden Truppen. Lautes Hallo dantte ihm auf, als eine Faust derb an das Fenster klopfte. Etwas dafür, und in diesem lärmenden Dank fand Lucien einige Be- unwirsch öffnete Lucien den Flügel und fragte nach der Ursache friedigung. der Störung. Zwei vierschrötige Deutsche standen auf der Die Fliegenplage auf Gallipoli. Zwei Tage nach dem Durchmarsch fiel ein dumpfes Schüttern, Straße und einer davon erkundigte sich in leidlichem Französisch wie von einem fernen Gewitter, durch das Fenster in Luciens nach der Zeche Salomines. Lucien Simblot wurde aufmerksam, berichterstatter des„ Daily Telegraph " von der Dardanellenfront, Wenn Regen, Nebel und Granaten", so schreibt ein Sonder­Björtnerstube. Der horchte auf, und ein ingrinumiges Grinsen flog beugte sich über die Fensterbrüstung und suchte durch einige Fragen die hauptsächlichsten Begleiterscheinungen des Krieges für die in über sein Gesicht. den Grund des rätselhaften Interesses für die Zeche zu erforschen. Brave Kinder! Sie werden es den„ Boches" schon besorgen." Die zwei Deutschen unterhielten sich inzwischen lebhaft und aus drankreich kämpfenden Engländer sind, so zählen Sonnenschein und über, die auf der Dorfstraße standen und besorgt dem dumpfen Unglüdszeche zusammenhängen müsse. Dringlicher wiederholte er Monaten schon sendet die Sonne Tag für Tag ihre fengenden Diese Ansicht vertrat er entschieden auch den anderen gegen den Bewegungen schloß Lucien, daß die Unterhaltung mit der Fliegen zu den Dingen, die den Kämpfern an der Dardanellenfront nicht so rasch aus dem Gedächtnis schwinden werden. seine Frage an den einen. Die Aufklärung war schnell gegeben. Strahlen herab. Nur selten, daß einmal für kurze Zeit ein Wölfchen Am Abend war das Dorf wie vom Irrsinn ergriffen. In Die beiden Feldgrauen waren Teilnehmer an der Hilfsaktion damals einen Vorhang über das allzufreigebige Gestirn breitet. Und in acht hastigem Marsch zogen wieder die Truppen durch, aber diesmal gewesen und wollten nun die Gelegenheit benügen, sich den Schau- Wochen hat es feinen Tropfen geregnet, tros der unerträglichen nach der Gegenseite. Verschwist, abgebest, tiefe Schmußfurchen in platz ihres Liebeswerkes wieder anzusehen. ben gespannten Gesichtern, drängten sie vorbei. Birre Ausrufe Ein tiefes, seltsam warmes Gefühl stieg in Lucien Eimblot auf. tropischen Temperatur, die einem nach dem himmlischen Naß förmlich lechzen läßt. Die meisten von den Leuten hier würden den ganzen wirbelten durcheinander, und nur cins war schmerzhaft flar und Da draußen standen zwei Männer, denen vor wenigen Jahren Sonnenschein gern gegen eine fleine, erfrischende Ostbrise englischer verständlich: Die„ Boches" mußten noch diese Nacht, sicher aber Tausende seines Landes die Hände gedrückt hatten; sie standen morgen früh hier sein. Schreie des Entfehens, der But, des Vor- draußen als Feinde. Was Feinde? Hatte der Mann, der ihm als Herkunft eintauschen. Denn es ist berzweifelt heiß hier, wenigstens für Leute, die an andere Breitengrade gewöhnt sind. Ich muß ins wurfs verschmolzen sich in der staubgeschwängerten Luft. Alles erster die Hand in den verschütteten Schacht streďte, nicht genau so dessen der Wahrheit die Ehre geben und sagen, daß die Australier drängte in die Häuser, rig an sich, was gerade unter die Hände ausgeschaut wie der Große, Starke draußen mit dem braunen und die aus Aegypten kommenden Truppen laut auflachen, wenn fam, und dann wanderte das Dorf Männer, Weiber, Kinder und Spizbart? Bieh den abziehenden Truppen nach. Lucien Simblot trat mit einem Rud vom Fenster zurüd. Ein man sich über die Hige auf Gallipoli beklagt. Aber die größte Lucien Simblot erlebte das alles in einem Zustand halber Aufatmen hob seine Brust und es war, als ob mit diesem Aufatmen Plage hier sind die fliegen, die einem das Leben geradezu zur Hölle Bewußtlosigkeit und ungläubigen Staunens. Was hatten die aller Drud von ihm gewichen wäre. Wo hatte er all die Zeit hin- machen. Was auch der Scheik ul Islam dagegen sagen mag: Der Menschen nur? Wie gebannt starrte Lucien dem Zuge nach, strich gedacht? Wie fonnte er jene Tat edler Brüderlichkeit so vergessen? Gott des Landes ist nicht Allah, sondern Beelzebub, der Gott der sich die schweißigen Haare aus der Stirn, als das Ende es war Der Sinn des Lebens, der ihm bisher verrüdt war durch den Fliegen. Die Zahl der elenden Fliegen geht ins Unendliche. Alle Speisen sind, kaum daß man sich zu Tisch gesezt hat, schwarz von die Schwanzspite von Jean Dibonels Kuh um die Biegung ver- Taumel der Gegenwart, trat wieder in den Mittelpunkt seiner ihrem Gewimmel. In den Zelten belästigen sie einem mit ihrem schwand, und ging wortlos in sein Pförtnerhaus. blödsinnigen Gesumme und zwingen einen, stundenlang hinter ihnen Es mochte knapp Mitternacht vorbei sein. Krachende Schläge Lucien Simblot schritt über den Hof, öffnete weit das Zechentor herzujagen. In ganzen Schwärmen sigen diese Fliegen auf den un­gegen das eiserne Zechentor scheuchten Lucien aus seinem Brüten und streckte den beiden die Hand entgegen. Ein verwundertes auf. Schnauben und Scharren deutete auf die Gegenwart von Staunen von ihrer Seite, einige Worte von seiner Seite, dann war sie das Daheim zur Qual und bringen ihm einen Ekel vor jedem beerdigten Toten zwischen den Schügengräben; dem Lebenden aber machen Pferden, und unheimlich widerhallten die wuchtigen Stöße gegen die Brücke des Verstehens geschlagen. Bissen bei, den er zum Munde führt. Weht wirklich einmal ein das Tor in der Stille des toten Dorfes. Sechs, acht Reiter standen Wind, so scheint auch das feinen großen Eindrud auf die Fliegen abgesessen auf der Straße und zwei davon wuchteten mit ihren zu machen. Nur wenn er stärker bläst, treibt er sie aufs Meer Stahllanzen gegen das Torgitter. Barsche, in ihrer Halblautheit hinaus und sorgt dafür, daß die Flotte auch ihr Teil von der brohend flingende Worte empfingen Lucien, als er im dunklen Tor­Fliegenplage abbekommt. Marmelade und Jam gehören, wie jeder raum erschien. Er verstand den Sinn dieser Worte nicht, sie famen weiß, zu den Lieblingsgerichten auf dem Soldatentische. Leider sind ihm lächerlich und unnötig vor: das Blut schoß ihm in die Schläfen fie aber auch Lieblingsspeisen der Fliegen, die diese guten Gottes­und jagte bei jedem Stoß an die Pforte vom Wirbel bis zur Zehe. gaben dem englischen Soldaten ebenfalls verleiden. Es wird nichts Aus dem Hintergrund kam eine Gestalt auf Lucien zu. Er sah zwei scharfe, blaue Augen drohend auf sich gerichtet, und dann forderte anderes übrig bleiben, als Jams und Marmeladen eine hafifarbe zu verleihen und dadurch zu bewirken, daß die Fliegen, durch die die Gestalt in tadellosem Französisch, das Tor müßte ipfort ge­Farbe getäuscht, über die guten Dinge hinwegfliegen. Ich hoffe, den öffnet werden. Wie unter einem 3wang folgte Lucien augenblidlich Armeelieferanten damit eine beherzigenswerte Anregung gegeben zu dem Befehl. haben."

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Was für seltsame Dinge doch der Mensch erlebt? Da stand ein " Boche" und redete im schönsten Klang der Welt, in der Sprache aller großen Helden, die je gelebt haben. Lucien Eimblot war doch so fest davon überzeugt, daß die Deutschen wie die Hunde heulen, wenn sie etwas ausdrüden wollen. Das mochte wohl nicht ganz stimmen.

Seele.

Die Hände ruhten ineinander.

Kleines Feuilleton.

Die Krieger- Ehrenallee.

Die Verarbeitung von Gemüsen zu Dauerwaren.

ant

Mehr als anderswo kommt die im Entstehen begriffene Chren allee für die Gefallenen auf dem Hamburger Friedhof bei Ohlsdorf zur Geltung. Handelt es sich hier doch um den größten und schönsten Friedhof nicht nur Deutschlands , sondern vielleicht der ganzen Welt. war gelten allgemein für die berühmtesten Grabstätten die Fried­höfe zu Buenos Aires und zu Genua , die einander im Charakter fehr nahe stehen. Mächtige Zypressenalleen beschatten ernst das dichte Es ist zweifellos nicht damit getan, wenn wir jedes Stückchen Getirr bunter Grabdenkmäler mit Blumen, Büsten und Photo Land, das zur Verfügung steht, bebauen und die Früchte, die es graphien der Verstorbenen. An sich ein recht funterbunter Eindrud, trägt, ernten. Es gilt auch, den Erntesegen auszunuzen. Dies ist Der Patrouillenführer schob Lucien vor sich her und nötigte der mehr verwirrt als erhebt. Mögen einzelne Grabmäler darin bei den Gemüsen, die jest reifen, feineswegs eine leichte Aufgabe. ihn in die Pförtnerstube. Rasche, mißtrauische Blide tasteteten noch so schön sein, immer werden sie durch die Aufdringlichkeit in dankenswerter Weise beschäftigt sich eine Flugschrift der alle Winkel des Raumes ab, dann verschwand langfam der lauernde der Mehrzahl übertönt, und besonders der Friedhof zu Genua ver- Zentraleinkaufsstelle mit der Frage, wie verarbeitet man Zug aus dem Gesicht des Führers. Einige Fragen nach Name und dankt seinen Weltruf weniger der eigenen Schönheit als dem un- besten Gemüse zu Dauerwaren. Es ist hier nicht der Drt, Beruf beantwortete Lucien in halber Betäubung. vergleichlichen Meeresrundblick, den man von seiner Höhe aus eine Art Lehrbuch über dieses Thema zu schreiben, nur Ewere, tattmäßig flappende Schritte flangen die Straße genießt. Der Ohlsdorfer hat nun allerdings feine bestechende einige ganz allgemein zu beherzigende Winke mögen ge­Herauf. Infanterie rückte ins Dorf ein. Jezt schwenkten sie ab, Aussicht in die Weite. Er ist ganz in sich abgeschlossen gleich geben werden. Bisher wurden in der Hauptmenge Dauerwaren und Lucien sah die schwankenden Schatten auf sich zukommen. Im einem paradiesischen Gefilde, alles Schöne liegt in ihm selbst. in Büchsen hergestellt. Dies muß in diesem Jahr unterbleiben: es Zechenhof endigte der nächtliche Sput. Das Slappern von Feld- Er läßt sich auch mit feinem anderen Friedhof vergleichen. Man müssen deshalb andere Wege eingeschlagen werden. Welcher Weg tesseln, das scharfe Reiben der Metallteile wedten Lucien vollends fann stundenlang darin wandeln und glaubt bald in einem großen der praktischste ist, das muß die einzelne Hausfrau selbst beurteilen auf. Er wußte plöglich ganz flar um die Lage. einsamen Balde, bald in einem schön gepflegten Part, bald in ob man das Gemüse dörrt, es einsalzt und dann in Steinfrügen Der Patrouillenführer sagte daher nichts Neues mit dem Hin wahrhaft überirdisch anmutenden Gefilden bon Blumen und oder Fässern aufbewahrt, es einsäuert, oder ob man in Gläsern, weis, daß Lucien Simblot gut täte, die Luft zu verändern, weil es Rojenbäumchen zu sein, deren Duft und Anblick die Sinne berauscht. Flaschen oder Krügen einkocht, das ist nur nach den Verhältnissen des ein­boraussichtlich in wenigen Stunden bös zugehen würde um Bully. Fast darin verloren tauchen vereinzelte Grabsteine oder kleine zelnen Haushalts zu bestimmen. Immer aber ist eins zu berücksichtigen, Lucien Simblot schüttelte nur den Kopf, fegte sich auf seinen ge- Gräberpläge auf. Al die weiten Flächen überdeckt ein dichter die Aufgabe der Herstellung von Dauerwaren ist verantwortungsvoller wohnten Blaz am Ausgud des Straßenfensters und erwartete völlig Baumesschatten, durchbrochen von herrlichen feierlichen Rotbuchen als die des Kochens. Wer ein Gericht für das Mittagessen verdirbt, unbewegt durch die Vorgänge um sich her den Morgen. alleen. Nur traumhaft erinnern die verstreuten Gräber darunter an richtet Schaden an, aber vorübergehend. Wer bei der Dauerwaren­Es wäre doch vielleicht besser gewesen, wenn Lucien Simblot Tod und Sterben. Längs den Waldungen ziehen sich feierlich flarre bereitung von Gemüsen und Früchten nicht alle Sorgfalt beobachtet, biefer Mahnung mehr Gehör erwiesen hätte. Denn mit der auf- Hecken und pyramidenförmige Zypressen hin. Das Ganze macht den der trifft größere Werte und größere Mengen Nahrungsmittel, gehenden Sonne brach die Hölle über Bully und die vor einigen Eindruck griechisch- heiteren Ernstes. Busäße, Zeit, Geld und Mühe sind verloren. Jezt aber darf Zagen noch so friedliche Gegend herein. Lucien fuhr im Innersten Den großen Friedhof durchkreuzen nach allen Richtungen be- auch in der fleinsten Wirtschaft nichts umfommen. Der Krieg hat erschroden aus seinem Halsschlummer auf, als die erste Granate queme Fahrstraßen mit Wegweisern zu den verschiedenen Kapellen. ganz besonders die Bedeutung der Frauenarbeit im Haushalt über Bully wegheulte und am Drtsausgang schmetternd einschlug. Die schönste davon ist wohl eine Kapelle, neben der die 170 Opfer gezeigt. Auch im Gemüsebau, Obstbau hat sich die Frau vielfach Fassungslos starrte er auf die schwarzgraue Rauchwolfe, die hinter des seinerzeit gefuntenen Dampfers Priamus " ruhen: eine weihe- praftisch bewährt. Oft aber hat sich doch gerade auf dem Klostergarten hochschwellte. Dann sah er nur noch Hunderte bolle Grabstätte, die die auf einer Vergnügungsfahrt ver- diesen Gebieten der Mangel einer gründlichen Ausbildung feldgrauer Gestalten im Laufschritt durch die Straßen rennen. unglüdten Genossen birgt. Wer heute git der neu er gezeigt. Es wäre daher auch Kriegsdienst, wenn möglichst Zwei Lage und zwei Nächte fauerte Lucien Simblot im Keller richteten Krieger- Ehrenallee will, muß zuerst den ganzen herr- biel Frauen Gelegenheit zu einer entsprechenden Ausbildung gegeben feines Pförtnerhauses. An Essen und Trinken dachte er feinen lichen Friedhof durchwandern, an dessen äußerstem Ende sie sich be- würde. Mit gutem Beispiel ist hier die Haushaltungs- und Garten­Augenblid, so eingefangen fühlte er sich von dem furchtbaren Ge- findet. Wie vom lauschigen Waldessaume aus scheint sie in die bauschule Reutlingen vorangegangen, die bis auf weiteres die Aus­witter des Artilleriekampjes. Endlich am Morgen des dritten Tages Heide zu führen, von prächtigen Rosenbäumchen begleitet. bildungskosten ermäßigt hat. Hier werden junge Mädchen durch entfernte fich der höllische Lärm und nahm wieder das dumpfe mündet in den eben abgegrenzten Friedhof der Gefallenen mit praktischen und theoretischen Unterricht einerseits für den Grollen eines fernen Gewitters an, das Lucien Simblot schon tannte. Langen, frischen Gräberreihen, auf denen die Gärtner dabei sind, Gärtnerinnenberuf ausgebildet, andererseits werden die Schülerinnen Tausend Gedanken und Empfindungen waren durch Lucien Simblot bunte Blumen zu pflanzen. Es ist eine Eigentümlichkeit der Ohls befähigt zur verständnisvollen Führung eines eigenen oder fremden gegangen während seiner Kellereinsamkeit, aber er hatte nicht berdorfer Grabanlagen, daß sie nicht wie anderwärts hügelig auf- Haushalts und zur Bewirtschaftung eines Obst- und Gemüsegartens. mocht, auch nur einen fest zu formen. Nun er wieder oben in seiner geworfen werden, sondern sich nur durch fleine blumenbesäte Furchen Bförtnerstube stand, half ihm der grause Augenschein einen um den von der Umgebung abheben. So auch die Soldatengräber, die dicht andern entbinden. Das also war der Krieg? Dort über der Straße mit blauen oder roten Blümchen besät, sich seitlich durch einen qualmte Binauds Haus und daneben ragten schwarzberkohlte Mauer- handbreiten Strich nadter Erde voneinander abtrennen. Sind reste unheimlich in den flaren Oftobertag. Wer hatte herüber die Kreuze auch noch primitiv, primitiv, so schnüdt doch jedes Sushaus und Susuniversität. Die Bilsener geschossen? Die eigenen Leute... Lucien Simblot dachte an- Grab ein fleines Fähnchen mit einem von liebenden Herzen Stadtvertretung hat nach den Münchener Neuesten Nachrichten" gestrengt über das unfaßliche nach und suchte nach einer Erklärung gespendeten Ausruf oder Spruch sowie das Datum und den Ort der den Bau eines Hushauses beschlossen. Für diejen 3med bestimmte bafür. Er fand keine andere, als daß der Krieg die Hölle selber Schlacht, in der sie zu Tode getroffen wurden. Wohl die meisten, sie den Betrag von 700 000 Stronen. In dem Hause soll eine Hus­sein müsse. die heute den Friedhof betreten, gehen ein Weilchen zu den Gräbern bibliothek und ein Husmuseum eingerichtet werden. Diese Stif Lucien Simblot blieb in Bully. Der Krieg war weiter nach diefer teilweise fern von der Heimat schlummernden Toten. So tung soll die wegen des Krieges entfallene Susfeier ersehen. Das Besten gezogen, doch war er immer noch nahe genug, um zu guter trifft man dort nach langer einsamer Wanderung immer auf innerlich sozialdemokratische Organ Bravo Lidu" schlägt als Ersatz der Hus­Stunde aus dem Himmel zu fallen. Die französische Artillerie bewegte Menschengruppen, die den Verlust des unbekannten Landes- feier die Errichtung einer tschechischen Volfsuniversität, die Hus­fuchte manchmal die Etappengemütlichkeit etwas zu stören, indem findes zu ihrem eigenen Schmerze machen und an seinem Grabe universität heißen foll, vor. Dort sollen Vorträge für Volksauf­fie ein Dugend Granaten achtbarsten Kalibers hereinwarf. Im An- an die eigenen im Felde stehenden Angehörigen sorgend denken. flärung gehalten, Musikaufführungen, wissenschaftliche und tinc­fang erinnerte sich Lucien Simblot noch manchmal seines Kellers, matographische Vorstellungen stattfinden. aber langsam fiel der Schrecken auch von dieser Erscheinung des Arieges ab. Lucien blieb hinfort ruhig in seiner Klause fizen, wenn das bekannte Heulen erflang..

Man hatte ihn ungestört gelaffen. Der Etappenkommandant fah seinen förperlichen Zustand als Ausweis einer stillschweigenden Erlaubnis an und da Lucien Simblot sich fast nie außer seinem Pförtnerhaus bliden ließ, wich bald jeder Argwohn.

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Unsichtbare Flugzeuge.

Sie

Notizen.

- Rapital und Presse. Das bürgerlich- radikale römische Morgenblatt Messaggero", das verbreitetſte und allen niederen Instinkten schmeichelnde Blatt der Hauptstadt, geht in den Bejis einer neuen Aktiengesellschaft über. Dieſe ſezt sich zum großen Teil aus Vertretern des Stahl- und Eisenkapitals zusammen. Der Be­siswechsel, bei dem zwei Millionen Zire verdient sein dürften, soll teine Aenderung der politischen Richtung mit sich bringen. Die demokratischen Glemente, wie Bissolati, Barzilai und der frühere Aderbauminister Ritta sezen ihre Beziehungen zu der Zeitung fort. auch die römische Tribuna", das einstige offiziose Organ Giolittis, ist in den Händen des Eisenkapitals. Daß diese Kapitalisteugruppe nun auch den„ Messaggero" erworben hat, läßt jedenfalls darauf schließen, daß ihre Geschäfte blühen.

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"

Um die Flieger vor den deutschen Ballonabwehrfanonen zu schüßen, ist die französische Firma Moreau auf den Gedanken ge­kommen, unsichtbare Flugzeuge zu schaffen. Die Gesellschaft stellt Eindeder her, die in Höhen von 1000 bis 1200 Metern nur noch schwach sichtbar, bei 2000 Metern Söhe aber bereits völlig unsicht­Lucien Simblot war nie ein großer Denter gewesen. Er hatte bar werden. In französischen Zeitschriften sind über diese geniale den Tag genommen, wie er fam, und da sich seine Tage glichen Erfindung" längere Auffäße erschienen und man verspricht sich von wie die Wassertropfen, war ihm schließlich keiner mehr voll ins Be- dieser Entdedung" für die Zukunft große Erfolge. Es ist sehr mußtsein gelommen. Das einzige Ereignis seines Lebens war der erfreulich, daß französische Kritifer den hohen Wert einer solchen furchtbare Tag gewesen, als Seche Salomines in die Luft flog. Erfindung anerkennen, fie als genial bezeichnen, und es ist doppelt Daran dachte Lucien Simblot jetzt oft, sehr oft. Er fühlte erfreulich, daß einer deutschen Arbeit um solche handelt es sich wieder den schweren Schlag an den Kopf, der ihn bis in nämlich so hohes Lob gezollt wird. Infolge der durch den Krieg Was war denn nur geschaffenen Verhältnisse mar es der Firma Moreau Frères in den hintersten Schadtwinkel schleuderte. Begegnung. Am 12. Juli ereignete sich auf dem Bahn­dann geschehen? Er mußte wohl lange in diesem Winkel Combs- la- Ville nämlich möglich, ein deutsches Patent ohne weitere hofe von Matran , auf der Linie von Freiburg nach Nomont( Schweiz ), gelegen haben. Das nächste, woran er sich ganz deutlich Formalitäten und Entschädigungen zu übernehmen. Das unsicht ein hübscher Zwischenfall. Dort freuzten sich der deutsche und der erinnerte, war ein dumpfes Bochen gegen die verschüttete bare Flugzeug ist die Erfindung des Münsterischen Motorenbauers französische Invalidenzug. Die Wagen der feindlichen Offiziere Schachiwand. Hatte er damals nicht aufgeschrien wie ein Ingenieur Knubel, dem es nach jahrelanger Arbeit vor etwa befanden sich einige Sefunden lang einander gegenüber. Da ergriff verwundetes Tier? Ja, und nach einer Stunde, die ihm eine Ewig- 1½ Jahren gelang, einen Gindecker herzustellen, dessen Lenker ohne plöglich ein Franzose den Blumenstrauß, den er soeben aus dem feit erschien, hatte er menschliche Stimmen gehört. Sie sprachen Tarnkappe fich unsichtbar zu machen verstand. Das unsichtbare Bahnhof von einer Dame erhalten hatte, und warf ihn einem nicht wie hier zu Lande, es was ein rauber und harter Ton in ihrer Flugzeug, das einen normalen Rumpf und Flügelaufbau hat, wie deutschen Offizier zu, der ihm im anderen Zuge gegenüber saß. Sprache, aber ihm dünkte sie damals füßer als Engelszungen. alle anderen Maschinen, wird nämlich nicht mit Leinewand ver- Dieser Einfall, so einfach und so herzlich, schien auf die Anwesenden Später, als er nach der Amputation aus seiner Bewußtlosigkeit er- spannt und überzogen, sondern mit einer völlig durchsichtigen Masse, einen tiefen Gindrud zu machen. Viele Damen, die auf dem Bahn­wachte, hatte man ihm erzählt von der deutschen Hilfsmannschaft, dem sogenannten Bellon, das in Nr. 164 des Unterhaltungs- Blattes steig standen, weinten, und als dann die Züge, jeder nach einer die über den Rhein gekommen war, um den verunglückten Berufs- ausführlich behandelt wurde. Bellon läßt sich in jeder beliebigen anderen Richtung, weiterfuhren, riefen die Deutschen den Franzosen genossen beizustehen. Größe und Stärke herstellen, war also für die Luftfahrzeug­Lucien Simblot wurde bei diesen Erinnerungen unruhig. Ein industrie ein unentbehrliches Hilfsmittel. Ingenieur Ruubel fam 84:„ Adieu, bon voyage!"( Adieu, gute Reise!) zwviefältiges Gefühl Die Süßengraben Bücherei der Deutschen zerrte ihn her und hin. Das war doch zuerst auf den Gedanken das Zellon statt der Leinwand zum Be­damals schön von diesen Deutschen . Aber warum hatten sie jest spannen von Flugzeug- Tragflächen zu benußen und seine Ver- Dichter- Gedächtnis- Stiftung in Hamburg - Großborstel( aus je dreißig bloß Frankreich überfallen und in den schauerlichen Krieg ver- fuche, die er bereits im Sommer 1913 anstellte, ergaben, daß eine neuen Büchern bestehend) ist bereits 300mal ins Feld geschickt worden, Auch widelt? Maschine, die mit Zellon bespannt und verkleidet war, schon in Höhe so daß die Stiftung fürzlich weitere 500 bewilligen mußte. Wieder vergingen Wochen. Der Winter neigte sich seinem Ende von 1000 Metern fast unsichtbar wurde. Da auch die Holzteile des diese neigen sich bereits dem Ende zu. Es scheint, als ob trog all zu und noch immer tobte der Kampf. Jn Bullh herrschte Ende Rumpfes, die Flügelrahmen und Rippen einen blaugrauen An- der Arbeit so vieler Vereine und Körperschaften, die sich in Deutsch­März eine lebhafte Bewegung. Neue Truppen waren aus Deutsch strich erhielten, war es in 2000 Meter Höhe dem unbewaffneten land an der Versorgung der Lazarette und Truppenteile mit gutem land angekommen, stämmiger Ersatz aus Westfalen und dem Auge schon völlig unmöglich, den Apparat am Himmel zu ent- Lesestoff beteiligen, das Bedürfnis noch bei weitem nicht gestillt ist. Berantwortlicher Redakteur: Alfren Bielepp, Neukölln. Für den Inferatenteil berantto.: Th. Glocke, Berlin , Drud u.Berlag: Borwärts Buchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co, Berlin SW