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Türkei  .

fährdet wird, kann das Ober Bergamt Dauer, Beginn und Ende p Bei Wiederaufnahme der Sigung fordert der Präsident den Als Hauptbelastungszeuge trat der Polizeisergeant Schulz aus der täglichen Arbeitszeit und der zu gewährenden Pausen vor Abgeordneten Bantano auf, den Beschluß der Kammer zu Wismar   auf. Dieser Beamte stellte den Vorgang wesentlich auders schreiben und die zur Durchführung dieser Vorschriften achten und den regelmäßigen Gang der Verhandlung nicht hin und führte weiter an, Steinbrügger und Wollenberg scien Pantano besteht unter dem Beifall der äußersten hervorragende Nedner der Socialdemokratie; bei beiden hätte er erforderlichen Anordnungen erlassen. Stimmt das Plemunt der zu stören. Steichsratstammer diesem Beschluß zu, was mit Sicherheit zu inken und großem Lärm des Centrums und der Rechten darauf, fchon Haussuchungen gehalten. Trotzdent der Zeuge dieses unter sprechen zu wollen. Der Präsident selbst hob darauf unter feinem Eide   aussagte, mußte er auf Vorstellungen des Verteidigers erwarten ist, dann ist der Achtstundentag im Berggefeh beseitigt. lebhaftem Beifall der Rechten und des Centrums und unter Dr. Serafeld Berlin zugeben, daß er selber von der Rednerfchaft Der Gesezentwurf geht dann wieder an die Abgeordnetenkammer großer Erregung der Linfen   die Sigung auf und er aus eigener Erfahrung nichts wisse und hinsichtlich der Haus­zurüd, to unsre Genossen selbstverständlich energisch für Aufrecht- flärt neuerlich und feierlich vor dem Lande, daß das Verhalten suchung bei Wollenberg sich geirrt habe.(!) Bei alle erhaltung des Achtstundentags eintreten werden. Wie aber die Ver- der äußersten Linfen den regelmäßigen Geschäftsgang der Kammer dem wurde dem Zeugen Schulz das günstigste Benguis hältnisse liegen, ist nicht zu hoffen, daß der Achtstundentag erhalten störe. von dem Polizei- Senator Dr. König in Wismar   ausgestellt. bleibt. Der erste Staatsanwalt Dr. Kersten hanu Güstrow hielt den Beweis, daß der Angeklagte Holst einen wissentlichen Meineid vor dem Schöffengericht in Wismar   und vor der Straffammer in Schwerin   abgelegt habe, für voll erbracht. Er glaubte, den Geschworenen besonders vor Augen halten zu dürfen, daß d der Angeklagte aus, sch mußig stem Parteis und Interesse gehandelt" den Genossen Genossen auf Kosten der Polizei vor Gericht herausgelogen habe. Der anscheinende Be= Der gesuchte Reformer, auf dessen Kopf von der Kaiserin  - ich wichtigungsversuch setze der Frechheit die Krone Tante eine hohe Prämie gesezt wurde, ist gefunden. Nach einem auf und fei nur ein schlauberechnetes Manöver, um sich Telegramm der Times" aus Singapore   ist der chinesische Reformer eventuell den Rücken zu decken. Der geleistete Meineid sei ein be­ang hu- wei, der vor einem Monat nach London   abgereist sonders frivoler, geleistet zur Berhöhnung der Polizei. Der Ver­sein sollte, heimlich in einem Lootfenboot nach Singapore   zurüd teidiger, Nechtsanwalt Dr. Herzfeld- Berlin  , geißelte die Nede gekehrt und hält sich, von einer Schuhwache von Sith- Bolizisten um des Staatsanwalts, sowie die Ungeschicktheit des Herrn, die Politik geben, in einem Landhause auf. Diese Entdeckung erregt unter den in den Gerichtssaal hineinzutragen, und wies darauf hin, daß gerade in Eingapore ansässigen Chinesen große Aufregung.- durch die eidliche Aussage des Angeklagten dessen Freund und Partei­genofje Steinbrügger verurteilt worden sei, während Wollenberg als Parteigenoffe weit weniger in Betracht komme.

Polnische ,, Revolutionäre  ". Dortmund  , 22. März. In der Untersuchungsfache gegen den Buchdrucker Maleorowicz und den Schueider Colenda ist die Voruntersuchung geschloffen, die beiden werben nach Leipzig   abgeführt werden, um vors Reichsgericht gestellt zu werden. Die Angeklagten sind beschuldigt, für einen polnischen Revolutionsfonds in Napperschwyl in der Schweiz   gesammelt zu haben. Der Buchdrucker hat sich früher in der Schweiz   aufgehalten; er siedelte dann hierher über und errichtete eine Druckerei, in der er Arbeiten, insbesondere für polnische Vereine Herstellte. Hier hat er den Colenda kennen gelernt, der sich ihm anschloß. Die Sammlungen haben die Angeschuldigten in den volnischen Vereinen vorgenommen, in denen sie verkehrten.

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse.

Aus Eberswalde   wird berichtet: Der Handelsmann Otto Reppin, welcher sich durch einen Pfui Ruf, begangen in einer Boltsversammlung unter freiem Himmel, im Oktober vorigen Jahres, in welcher über die Zuchthausvorlage referiert wurde, einer Majestäts­beleidigung schuldig gemacht haben soll, wurde von der Eberswalder Straffammer zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Konstantinopel  , 28. März, Der armenische Patriarch Orma­nian überreichte der Pforte seine Demission, weil sein in Be­treff des Wahlafts des Statholicos in Sis eingebrachter Protest er folglos geblieben ist.

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Asien  .

Partei- Machrichten.

Parteipreffe. In Augsburg   erscheint vom 1. April an ein neues selbständiges Parteiorgan unter dem Titel Augsburger Bolts­zeitung" unter der verantwortlichen Redaktion des Genossen H. Roll­wagen. Das Blatt erscheint wöchentlich zweimal.

Nach kurzer Beratung erkannten die Geschwornen auf. Schuldig und das Urteil lautete, wie oben erwähnt, auf drei Jahre Zuchthaus.

Zur Kennzeichnung dieser Verurteilung führt die Weckt. Wolfs­Beitung" noch folgendes an: Am Abend nach der Verhandlung sprach sich einer der Geschworenen Unter Ausschluß der Deffentlichkeit wurde am 20. März vor der Straffammer in Schweidnig gegen den domizillosen In die Redaktion der Sächsischen Arbeiter- Zeitung" in Dresden   auf der Eisenbahnfahrt von Güstrow   nach Rostock   zu Mitreisenden ganz offen dahin aus, daß aus den diesbezüglichen Ausführungen Maurer Friedrich B. wegen Majestätsbeleidigung verhandelt. Der tritt, wie in der Leipziger Volkszeitung" berichtet wird, am 1. Juli des Staatsanwalts es ja jedem völlig klar geworden sei, daß die eigent­Angeklagte sollte sich des betreffenden Vergehens mehrmals in der Dr. Südekum ein, der bisher den politischen Teil der Fränkischen   liche Triebfeder des Angeklagten zu seiner That in dem Gegensaz Zeit vom Oftober 1899 bis zum vorigen Monat schuldig gemacht Tagespost  " redigiert hat. Genosse Südekum tritt an die Stelle des haben. Das Gericht stellte wiederholt schwere Majestätsbeleidigung zu dieser Zeit aus der Redaktion ausscheidenden Genossen Ledebour  . Bu suchen sei, der in Wismar   zwischen Polizei und Socialdemokratie bestehe. Und so find denn die Geschwornen zu der feſt und erkannte auf eine Gesamtstrafe von einem Jahr Gefänguis. Die Sächsische Arbeiter- Zeitung" berichtet allerdings noch nichts lleberzeugung gekommen, daß der Angeklagte trotz feines Schwurs Der Staatsanwalt hatte ein Jahr sechs Monate Gefängnis beantragt. Um die Rheinisch- Westfälische Arbeiter- Zeitung" in Dortmund   lene Stufe gehört habe. Steine zehn Minuten bedurften die Ge­Um die Rheinisch- Westfälische Arbeiter- Zeitung" in Dortmund   schwornen, um den Stab über den unglücklichen Angeklagten zu wieder in das Eigentum der dortigen Parteigenossen zu überführen, brechen. Einem alten bewährten Amtsrichter, der der Ver= wie eine Streiskonferenz beschlossen hatte, ist eine Stommiffion von fünf Parteigenossen gebildet worden. Die Kommiffion giebt jetzt handlung beiwohnte, kam die Schnelligkeit überraschend, mit der die zur Aufbringung der erforderlichen Mittel Anteilscheine in Höhe von gekommen waren, er bemerkte beim Berlassen des Gerichtsiaals: Geschwornen über den Thatbestand zur Gewißheit 2 M. aus, um deren Erwerbung fie die Parteigenossen des Wahl Ich gebrauche längere Zeit, um über eine einfache Schöffen freises ersucht.

Aus den deutschen Kolonien. In Kamerun   hat eine beutsche militärische Expedition schwere Verlufte erlitten. Es wird aus Kamerun   vom Donnerstag telegraphiert:

Bei der Expedition des Hauptmanns v. Besser im Norden des Schutzgebietes wurden sämtliche Offiziere, Hauptmann v. Besser und die Lieutenants Buddeberg und v. Petersdorff, fowie der Truppenarzt Dr. Ditmer, letzterer schwer, verwundet. Hier ist Assessor v. Gagern am Hitzschlag gestorben.

Wie viel Mannschaften bei dem vermutlich stattgehabten Massacre verwundet oder getötet worden sind, ist noch nicht

bekannt.

Es handelte sich bei dem Truppenteil um eine Strafegpedition, die mit dem Auftrag ausgezogen war, die Bulistämme für die Ermordung des Lieutenants   v. Queis   und des Kaufmanns Conrau zu züchtigen.

Ausland. Oestreich- Ungarn  .

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darüber.

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Gemeindewahlen. In Brukdorf bei Halle und in Bier­stedt bei Wiesbaden   wurde je ein Parteigenosse in den Gemeinde­rat gewählt.

opferwiliger Barteigenosse, der Gastwirt August Strauts. Der Totenliste der Partei. In Plauen   i. V. starb ein alter und verstorbene war im ganzen Vogtland bekannt und einer der populärsten Gastwirte. Er hat namentlich unter dem Socialisten gefeß mit Eifer für die Partei gearbeitet.

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Polizeiliches, Gerichtliches usw.

jache ein Urteil zu fällen!

Gerichtliche Urteile, wie in fenem Essener und wie in diesem Wismarschen Falle find in hohem Grade geeignet, wie ein Wetter­strahl die Rechtsverhältnisse zu beleuchten, wie sie von den heute Herrschenden beliebt werden. Solche Gerichtsurteile müssen aber den Widerspruch gegen die bestehenden Zustände darum auch mit Notwendigkeit in den weitesten Voltsschichten aufrufen, ia gera bezu herausfordern. Wer die politische Macht heute in Händen hat, die Konservativen und die Liberalen: ste mögen fich freuen des heutigen Rechts und der Rechtssprüche, welche es zeitigt! Aber wir Social­demokraten, die wir die politische Macht gewinnen wollen, im

Die Aussperrung

in der Berliner   Holzindustrie.

Bustani jer macht andre, beffre und gerechtere Polizei und Arbeiterbewegung in M.- Gladbach. Die Zustände als die heutigen zur Grundlage alles öffentlichen und junge, fräftig aufblühende Arbeiterbewegung in M.- Gladbach muß gesellschaftlichen Lebens zu machen, wir laffen angesichts derartiger jegt die alte Erfahrung machen, die die Arbeiterbewegung aller Rechtsprüche unfre Herzen bereitwillig durchströmen von einem Orten in ihrer Entstehung machen mußte und weiter machen wird: fräftigen Gefühl heißen Unwillens, welches uns anspornt, alle Straft fie muß alle Maßregeln der Polizei über sich ergehen lassen, die an die Organisation des politischen und gewertschaft. Die Berständigungs. Konferenz ist vorläufig gefchloffen diefe von Irväter Zeiten her auf Lager hat und, unbelehrt und unlichen Stampfe 3 der Arbeiterklasse zu setzen, damit der Sieg worden. Der Ministerpräsident v. Körber dankte in der letzten belehrbar, immer wieder von neuem anwendet, wo sich eine der Socialdemokratie beschleunigt werde. Sigung den Mitgliedern für die eingehende fachliche Beratung und oppofitionelle Voltsbewegung geltend macht. Immer natürlich mit sprach die Hoffnung aus, daß es beim nächsten Zusammentritt dem gleichen Erfolge, das Gegenteil desien zu erreichen, was fie der Konferenz gelingen werde, auch über die noch nicht beabsichtigt. vollständig abgeschlossenen Fragen eine e bereinstimmung Fabrikverfammlungen, die die Arbeiter einer Fabrik unter sich der Anschauungen zu erzielen, die Regierung werde ihrerseits abhielten, sollten anmeldungspflichtige Versammlungen sein; die gewiß bemüht sein, alles zur Erhaltung der verföhnlichen Ginberufer erhielten polizeiliche Strafmandate, das Gericht mußte Stimmung beizutragen, um endlich den nationalen Frieden freisprechen. Sechs Arbeiter sollten durch Streifpoftenstehen groben im Lande zu begründen. Pergelt daufte im Namen der Deutschen  , Unfug verübt haben und dafür je 10 M. Polizeistrafe zahlen; vom Wie aus dem Bericht in voriger Nummer schon zu erschen Graf Palffy im Namen der böhmischen Mitglieder der Konferenz Gericht wurden sie freigesprochen. Der Vertrauensmann der Former war, ist die Aussicht auf einen Abschluß der Aussperrung geringer der Regierung für ihre Initiative und sprachen in warmen Worten sollte 50 M. Geldstrafe bezahlen, weil er kein Witgliederverzeichnis geworden. Vor allem ist durch die Auslegung der Beschlüsse in der den Wunsch nach endlicher Herstellung eines dauernden nationalen der als Verein bezeichneten Zahlstelle des Centralverbands der Meisterversammlung unter den Streikenden die Mißstimmung ge­Friedens aus. Former einreichte. Wiederum mußte das Gericht auf Freisprechung steigert, und wenn nicht eine Aenderung in der Haltung der Die östreichische Presse ist über das bisherige Ergebnis der erkennen. In einem andren Fall hatte die Polizei leider Glück. Meister eintritt, ist an ein Ende des Kampfs nicht zu denken. Berständigungskonferenz außerordentlich zufrieden und stellt fest. 3wei Parteigenofien sollen je 10 M. Geldstrafe bezahlen, weil sie Jedoch sieht zu erwarten, daß die Unternehmer den Konflikt daß die Aussichten für eine schließliche Verständigung sehr ge- des Sonntags zwischen 9 und 11 Uhr vormittags Agitationstalender nicht auf die Spitze treiben. Wenigstens erklärten die Unternehiner stiegen find. verbreitet haben. Diese Eirafen wurden vom Ediöffengericht bestätigt. gestern bei einer Rücksprache auf dem Gewerbegericht, daß sie für Die Verurteilten rufen das Landgericht an. Eine Anzahl Slagen schweben Sie Aufhebung des Beschlusses wirken wollen, der für die nächsten noch wegen Beleidigung und Wergehen gegen§ 153 der Gewerbe- 14 Tage Cutlassungsscheine für Arbeiter einführen wollte. Ordnung. Ein Genosse hat eine Entlage, weil er sich aus einer Bertreter der Arbeiter, Theodor Glode, hatte erklärt, daß aufgelösten Bersammlung nicht sofort entfernt haben soll. Eine bei einem Festhalten an den Entlassungsscheinen die Arbeit ganze Anzahl Strafmandate wurden wegen Streifgelder- Sammlungen nicht aufgenommen werden könne. erlaffen. Echließlich schiebt eine Klage auf Schließung der Filiale die in der Auslegung strittigen Punkte zur Besprechung. Sier ging des deutschen   Textilarbeiter- Verbands. Die Polizei bezeichnete die die Meinung dahin, daß, wo die Arbeiter eine Einigung mit den Filiale als einen politischen Verein und verlangte die Ausschließung Meistern erzielen, selbstverständlich die Achtzehner- Kommission nicht in der Frauen und Mädchen, deren Mitgliedschaft für Tegtilarbeiter Funktion tritt. Wo aber größere Lohnaufbesserungen nach den ge Organisationen geradezu eine Lebensbedingung ist. Da sich die troffenen Vereinbarungen notwendig werden, müiffe im Streitfall Orisverwaltung weigert, dem Verlangen nachzugeben, wurde die die Kommission um ihre Entscheidung angegangen werden. In Klage eingeleitet. Damit wollen wir diese Blütenlese schließen. diesem Fall gelten bie erhöhten Breise für alle nach Helfen werden der Polizei diese Maßregeln nichts. dem Streit aufgenommenen Arbeiten, haben alfo ritc­wirkende Kraft. Auch über die die vielfach misverstandene Bestimmung, welche die Maschinenarbeit regelt, wurde von den Unternehmerit zugegeben, es werde natürlich von den Arbeitern nicht verlangt, daß sie bei den Hobelarbeiten und beim Schneiden alles über­wachen sollen, sondern mir da zur Hand gehen, wo komplicierte der in feiner Art ganz an die Affaire crinnert, durch welche vor Arbeiten verlangt werden, wie es auch bisher schon erforderlich war. einigen Jahren in Effen mehrere brave Arbeiter in namenloses Die Unternehmer erklärten dann, daß sie die Vereinbarungen an­Unglück gebracht wurden, hat sich dieser Tage in Güstrow   abnehmen. Von den Arbeitern tonnte diese Erklärung noch nicht ab. gespielt. gegeben werden, die Entscheidung wird am Sonntag die Organis

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Neutralität im Boerenkrieg. Wien  , 23. März. Gestern be­förderte ein Güterzug von 22 Waggons 45 Geschütze aus der Armaturen und Geschützfabrik der Firma Sloda in Bilfen nach Triest  , wo die Geschütze für die englische Armee nach Süd­ afrika   eingeschifft werden sollen. Der deutsch  - nationale Stärntner Reichsrats- Abgeordnete Dr. Lemisch richtete aus der Station St. Veit an der Glan nach dem Bassteren bes gugs sofort eine telegraphische Aufforderung an die Regierung, die Absendung der Geschüge von Triest   zu fistieren.

Schweiz  .

Goldwährung in der Schweiz  . Bern  , 23. März. Jm Nationalrat stellte Joos- Schaffhausen einen Antrag auf Revision des Münzgesetzes im Sinne der Einführung der Goldwährung.-

Frankreich.

Begnadigung. Präsident Loubet   hat, wie der Figaro" meldet, den Grafen Chriftiani begnadigt. Das betreffende Schriftstück soll am nächsten Dienstag mit etwa 50 andern Guaden­erlassen unterzeichnet werden.-

Italien  .

Rom  , 23. März. Deputiertentammer. Nach langer Debatte wird der Antrag des socialistischen Deputierten Ferri, betreffend die Vorfrage zum zweiten Teil des Antrags Cambray Digny, welcher sich auf, das Jufrafttreten der Abänderung der Ge­schäftsordnung bezicht, in namentlicher Abstimmung mit 232 gegen 116 Stimmen abgelehnt.

Ein Meineidsprozeß,

Der

Es famen bann weiter

Am 17. März d. J. verurteilte das Schwurgericht zu Güstrow   fation treffen. den Parteigenossen Holst, der Mitglied des dortigen Bürger­ausschusses ist, wegen wissentlichen Meincids au drei Jahren Die Möbelpolierer, die gestern, Freitag, eine starkbesuchte 3uchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Bersammlung bei Brener, Frankfurterstraße, abhielten, um Der Anklage lag folgender Thatbestand zu Grunde: Am 6. Auguft zu den Vergleichsvorschlägen des Einigungsamts Stellung zu 1899 hatte ein Tanzvergnügen der Gewerkschaft der Maurer in dem nehmen, haben beschlossen, in Bezug auf die Wiederaufnahme der Stoberschen Lokal Burhanja" in Wismar   stattgefunden. Zwei Arbeit fich völlig den Beschliffen des Holzarbeiter Verbands anzu­Polizeibeamte, Krämer und Schütt, welche zur Beobachtung passen. Falls die Generalversammlung des Holzarbeiter- Werbands am Bantano beantragt die Zurückstellung der Vorlage und begründet des Lokals abgefandi waren, sollen durch Zurufe der Tischler Sonntag die Einigungsvorschläge anerkennt, so soll am Montag ge= feinen Antrag in längerer Ausführung. Es entsteht ein lebhafter 23 ollenberg und Steinbrügger verhöhnt worden sein. Der meinsam mit den Tischlern die Arbeit aufgenommen werden, Zwischenfall, als er eine motivierte Tagesordning beantragt und Angeklagte Holft beschwor vor den Wismarer   Schöffengericht, daß wenn nicht, so werden auch die Möbelpolierer solidarisch die Einberufung der Konstituante zur Reform der Verfassung verlangt. er nur die Zurufe Steinbrüggers gehört habe. Auf Grund dieser im Ausstande verharren. Außerdem wurde beschlossen, sich an ( Die Majorität erhebt großen Lärm, während die äußerste Linke Aussage lautete das Urteil gegen Steinbrügger auf 20 M. Geld- der geplanten Achtzehner- Kommission nicht zu beteiligen und evenso Beifallskundgebungen laut werden läßt.) Der Präsident entzieht als strafe und gegen Wollenberg auf Freispruch. Gegen das Urteil legte wie die Maschinenarbeiter und aus denselben Gründen keinen Ver­dann unter dem Beifall der Nechten und Lärm der äußersten Linken der Staatsanwalt Berufung ein. Die Straftammer verurteilte beide treter in die Kommission zu entsenden. Pantano das Wort. Pantano spricht gegen das Vorgehen des Präsidenten Tischler zu je einer Woche Gefängnis und verhängte über den An­und verlangt die Entscheidung der Kammer, welche durch Aufstehen geklagten Holst die Untersuchungshaft wegen Weineids. und Sigenbleiben das Verhalten des Präsidenten billigt.( Beifall Der Angeklagte wurde vom Gerichtsvorsitzenden befragt, ob er im Centrum und auf der Rechten, Lärm und Proteftrufe auf der der socialdemokratischen Partei angehöre, und mit Aus der Frauenbewegung. äußersten Linken.) der heftigen Frage angefahren, об er taub fei, als Nach der Abstimmung, die Pantano das Wort entzieht, entsteht er diese Frage nicht gleich unumwunden beantwortete." Holst An die Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse des Nordens! ein abermaliger, sehr lebhafter Zwischenfall dadurch, daß die erklärte, er sei Socialdemokrat, Am fraglichen Tage Eine Versammlung des Vereins der Frauen und Mädchen der äußerste Linke gegen die Gültigkeit der Abstimmung Einspruch( 6. August 1899) habe er sich in seiner Eigenschaft als Mitglied des Arbeiterklasse findet Montag, den 26. März, im Kolberger erhebt, da der Antrag der äußersten Linfen auf vorherige Bürgerausschusses davon überzeugen wollen, ob die observierenden Salon", Kolbergerstr. 23, statt. Vortrag von Frau Wally Zepler Feststellung der Beschlußfähigkeit des Hauses unberücksichtigt Polizeibeamten wieder Civiltleidung trügen, trogdem ihnen Uni- über:" Die Frau und das öffentliche Leben". geblieben sei. Pantano will aufs neue sprechen. Der Präsident formen bewilligt worden seien. Die Genossen seien durch die An- Vielfach werden die Schwierigkeiten unterschätzt, welche die untersagt den Stenographen die Aufnahme feiner Rede. Pantano wesenheit der Polizei erregt gewesen, und um dieselben vor Miß- Frauenvereine des werkthätigen Volts zu überwinden haben. Sie aber fährt unter dem Beifall der äußersten Linken und dem Wider- helligkeiten zu bewahren, habe er sie gebeten, ruhig nach Hause zu wurzeln sämtlich in jener verhängnisvollen Auslegung des Vereins­spruch des übrigen Hauses unbeirrt zu reden fort. Daraufhin gehen. In diesem Wirrwarr habe er nur, wie bereits begejezes, welche alles Politik nennt, was sich in irgend einer Weise unterbricht der Präsident unter dem lebhaften Beifall der Rechten schworen, die zurufe Steinbrüggers und keine mit dem öffentlichen Leben berührt. Die Unberechenbarkeit dieser ins und des Centrums die Sigung. audren gehört. Belieben der Behörden gestellten Erweiterung des" Politischen  " lähmt