Nr. 42.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 19. februar.

Eisbären.

Von dem Nordpolfahrer Knud Rasmussen  . Weit draußen auf dem Packeis des Meeres kam ein alter Bär angetrabt, die Schnauze dem Winde zugekehrt und alle Sinne ge= schärft. Es war im März, gleich nach der Zeit, wo alle wandernden Raubtiere hungern. Jezt aber war das Licht zurückgekehrt, und die Jagden konnten wieder bei offenem Horizont beginnen.

Vor kurzem hatte ein Sturm gerast und tiefe Spalten ins Gis gerissen, die im Zickzack zwischen den Eisbergen liefen und in der stillen Frostluft dampften. Hin und wieder blieb der alte Bär stehen und verharrte mit wackelndem Kopf, gelb und riesenhaft in der flachen Landschaft, und schnüffelte mit erhobenen Nüstern über die offenen Ninnen.

Mörberinstinkt gegeben, daß fie, wenn sie hungrig sind, ihre eigene im Park von Luremburg wieder einen Aufstieg, wobei der große Zucht als den größten Leckerbissen betrachten. Vorher aber müssen Vogel von einem mäßig gefüllten Ballon in die Luft getragen fie furchtbare Kämpfe mit der Mutter bestehen, der es nicht selten wurde, während Degen, fleißig mit den Flügeln wedelnd, darunter glückt, das Junge aus den furchtbaren Tazen des Gatten zu retten. hing. Der Kaiser schentie ihm 4000 Gulden. Später ist er in Nach der Schlacht aber pflegt ihr eigenes Fell ein Feßen zu sein, Berlin   und Paris   mit seinem Flugzeug gewefen. Während die voll von tiefen Bissen und Rissen, die lebenslange Narben hinter- Alliierten in Paris   weilten, wußte er die Aufmerksamkeit der Großen noch einmal auf sich zu ziehen und empfing auch von Kaiser laffen. Alexander von Rußland   eine Handvoll Dufaten. Aber mit seiner Flugmaschine hatte Degen doch kein Glück, mehr Erfolg mit seiner Erfindung des Doppeldrucks für Wertpapiere, infolge deren er 1822 bei der österreichischen Nationalbant angestellt wurde. D5 Degen der große Charlatan gewesen ist, als den Schönholz ihn ohne alle Gnade hinstellt, müssen wir heute, nachdem sein wirrer Traum Wirklichkeit geworden ist, doch bezweifeln. Er hat sicherlich den guten Glauben an seine Sache gehabt, und nur die Unzulänglich­keit der damaligen Technik ließ ihn so kläglich bei seinem Unter­nehmen scheitern!

Erst als Mutter und Kind ganz um den Eisberg herum­gekommen waren und auf dem flachen Eis standen, erhob der alte Bandit sich langsam und knurrte den Nichtsahnenden unheilschwanger entgegen; er hatte keine Gile, denn er wußte ja, daß das Junge, das noch kein Schnelläufer war, seinen Hunger bald stillen würde. Erst aber mußte mit der Mutter gekämpft werden. Das fleine, ausgelassene und sorglose Junge war gerade auf einen Eisblock hinaufgetrochen, um sich auf seinem Hinterteil her­unterrutschen zu lassen, als die Mutter den unerwarteten Feind Scharen von kleinen, winterweißen Lummen( Vogelart) hatten vom eigenen Fleisch und Blut entdeckte. Ginen Augenblick stand sie bereits angefangen, längs der Keile, die der Sturm ins feste Eis ge- und starrte den Alten unverwandt an, der mit grinsenden Zähnen wie gelähmt, ohne die Kraft zu haben, sich von der Stelle zu rühren, trieben hatte, dem Lande näher zu rücken, und schwammen kreischend umber, ohne dem großen, hungrigen Wanderer Beachtung zu schenken. auf sie zugetrottet kam. Dann aber sammelte sie sich; thr ganzer ge­Seehunde tamen vom Meeresgrunde in die Höhe geschossen und zer- waltiger Rüden wurde ein einziger gespannter Bogen von Muskeln, teilten die Oberfläche mit ihren schwarzen Köpfen in einem Kranz ihr Hals reckte sich vor, lang und von Kraft bebend, und ihre kleinen, von plaßenden Blasen; sobald sie aber Fährte vom Bären bekamen, schwarzen Augen leuchteten vor Haß und Angst; denn sie wußte, erstarrten ihre blanken Augen, und indem sie ihren ganzen Ober- daß ihr Junges gefressen werden würde, wenn sie selbst den Kampf körper aus dem Wasser jagten, stürzten sie sich topfüber in einem Es war keine Zeit mit stummer Verblüfftheit zu verlieren; sie schäumenden Platsch in die Tiefe. Dann leckte der alte Bär sich be= trübt das Maul; er war mager und schlotterig, hatte seit mehreren mußte ihr Junges zum Eisberg hinüberretten. Tagen nichts gefreffen, und da war es schwer, sich mit dem Geruch beinen und war mit einem Satz bei dem Jungen, das noch nichts ent­Mit einem angstvollen Gebrüll erhob sie sich auf den Hinter­des frischen, süßlichen Specks begnügen zu müssen. Es war hart für ihn gewesen, durch die Zeit der Dunkelheit zu Anblick der Mutter erzählte ihm, daß irgendeine Gefahr im Anzuge deckt hatte. Der Instinkt des Kleinen war sofort getedt; der bloße kommen, denn es ließ sich nicht verbergen, daß er nicht mehr der große Jäger von einst war. Seine Zähne waren stumpf geworden, sei, und jetzt ging es so schnell wie irgend möglich auf den Gisberg feine Krallen nicht mehr scharf wie Messer, und sein ganzer Körper zu, von wo sie gekommen waren. Die Mutter mußte den Rücken frei besaß nicht mehr die tötende Schnelligkeit des geschmeidigen Fleisches, und das Junge aus dem Wege haben, wenn sie in einigen Sekunden wenn er sich aufrichtete, um sich auf eine Beute zu stürzen. Vergeblich ums Leben kämpfen sollte, und sie wußte eine Grotte, wo sie das Kleine versteden fonnte. hatte er sich zu dem offenen Meer hinausbegeben, wo er früher so oft mit Erfolg gejagt hatte, wenn er, hinter einer Eisstauung versteckt, sich über die Seehunde stürzte, die aus dem Wasser tamen, um aus­zuruhen. Jetzt aber war er zu mager, um nach dem kalten Bad wieder warm zu werden, und darum kehrte er zum Lande zurück, wo die Seehunde sich mit ihren Jungen aufzuhalten pflegten.

Mitten in seinem gleichmäßig langsamen Trab begann er plötzlich bon etwas Freßbarem in weiter Ferne Fährte zu bekommen. Er war so mager, daß er nicht leicht außer Atem tam, und darum setzte er fich gleich in Galopp. Es dauerte nicht lange, bis er so weit ge­tommen war, daß seine Augen die Nase unterstützen konnten, und da entdeckte er draußen auf dem flachen Eis einen Seehund, der an­scheinend lag und schlief.

Im selben Augenblick schmolz der Bär vollständig mit seiner Umgebung zusammen, breitete sich flach auf dem Eis aus, die Beine meit auseinander, und glich vollkommen einer Schneewehe vom Winter. Mit vorgestrecktem Kopf schob er sich darauf langsam und lautlos übers Gis, bis er sich ärgerlich erhob und mit gesenktem Kopf, beschämt und enttäuscht, stehen blieb.

Seine alten Sinne hatten ihn genarrt, die Beute, der er sich so borsichtig genaht, bestand nur aus den gefrorenen Ueberresten eines Seehundes, den ein anderer Bär verspeist hatte. Aber seine miß­glückten Jagdversuche erlaubten ihm nicht. wählerisch zu sein, und so hungrig war er, daß er dennoch mit Appetit die übriggebliebenen Knochen zu tauen begann. Die gewaltigen Stiefer arbeiteten langsam und sicher, man hörte nichts als den mahlenden Laut von Knochen, die zersplittert wurden.

Mitten in der Mahlzeit aber läßt er das Gerippe los und richtet fich zum Winde auf, mit einer neuen Fährte in der Nase. Lange steht er, ohne sich zu rühren, bis er sich plötzlich fallen läßt und ebenso wie vorhin aus der Umgebung auslöscht. Und so bleibt er liegen, ohne daß eine Bewegung verrät, daß er lebend ist.

Hinter einem Eisberg, etwas weiter fort, tommt ein junges Bärenweibchen angegangen, gefolgt von seinem fetten, täppischen Jungen, das hinter ihr hertrollt. Langsam bewegt sich die Mutter vorwärts, um das Kleine nicht zu ermüden, das nicht größer ist als ein halbwüchsiger Hund. Sie kommen eben aus ihrem warmen Winterlager drinnen beim Inlandeis, und das Junge ist darum noch ohne Uebung. Boll übermütiger Narrenstreiche springt es auf alle Schneewehen, die von dem Eisberg abschrägen, und läßt sich auf seinem glatten, silberglänzenden Fell herunterrutschen. Der Wind trägt in die entgegengesette Richtung, so daß keines von ihnen etwas von dem alten Anverwandten und Feind gemerkt hat, der ihnen im Hinterhalt auflauert.

32]

Die Natur, die so launenhaft sein kann, hat alten Bären den

Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten.

Von Willi Seidel.  

aufgab.

( Schluß folgt.)

Kleines Feuilleton.

Ein Flieger vor 100 Jahren.

Die Schließung der Londoner   Museen. In den englischen Blättern wird der Beschluß der britischen  Regierung, die großen Londoner   Museen aus Eparsamkeitsgründen für die Dauer des Krieges zu schließen, noch immer scharf fritisiert. So schreibt ein Herr Henry H. Howorth  , der früher im Aufsichtsrat des British Museum   Siz und Stimme hatte, in der" Times" in äußerst bitterem Ton über die„ törichte Maßregel". In erster Linie, meint Herr Howorth, sollten die Parlamentsmitglieder und die hoch­weisen Minister ein gutes Beispiel geben und sich sparfam erweisen. Sterling an Diäten, und die Ministergehälter seien in England Die Herren Parlamentarier bezögen zusammen 240 000 Pfund müsse, sollte man hier zu sparen anfangen. Weit ärger aber sei auch nicht gerade niedrig; wenn also durchaus gespart werden der Umstand, daß die Schließung der Museen unzweifelhaft auf die guten Sitten einen bösen Einfluß ausüben werde. In Zeiten nationalen Unglücks müßten die Menschen in ihrer freien Beit er bebende Ablenkung finden können; sei das nicht der Fall, so nehmen fie ihre Zuflucht zu der verwerflichen Unsittlichfeit. man in Dichtung und Geschichte gar viele Beispiele: den durch Boccaccio geschilderten Sittenverfall in den Tagen der großen Pest, die Sittenverberbnis in Frankreich   während der Schreckenszeit und die schlimmen Erfahrungen, die man in England selbst gemacht habe man brauche nur an die zügellose Reaktion gegen den Puri­tanismus zu denken.

Dafür habe

Der Krieg und die Vogelforschung.

Der Glaube an das Gelingen der Luftschiffahrt ist in der Tat der unverwüstlichste Aberglaube, denn er dauert seit Jtarus bis auf Die Vogelwarte in Rossitten   hat, wie ihr Leiter Prof. Thiene­heute und wird dauern, so lange es hochfliegende Gedanken gibt." mann mitteilt, während des Krieges und zum Teil gerade durch ihn Diese Worte schrieb Friedrich Anton von Schönholz vor etwa von einer Reihe interessanter Beobachtungen Kenntnis bekommen. 100 Jahren in feinen Traditionen zur Charakteristit Desterreichs. So find in Roffitten gezeichnete graue Krähen und Raben- Krähen Er bezeichnet furzerhand dieses Problem, das damals die Menschen von feldgrauen Soldaten in Mittelfrankreich erlegt und nach der wieder lebhaft beschäftigte, als einen Aberglauben und macht sich Vogelwarte zurückgeschickt worden. Die Spuren der in Rosjitten ge­weidlich lustig darüber, daß auf einer Abendgesellschaft im Hause zeichneten Lachmöwen konnten bis zur Südküste Englands und zur eines deutschen   Fürsten  , der auch er beiwohnte, die Broschüre eines Westküste Frankreichs  , ferner bis nach Neapel  , Tunis   und Algier   ver­flugluftigen Doktors Weinholz aus Braunschweig   vorgelesen wurde folgt werden, ja ein Feldgrauer suchte zu Beginn des Krieges die und die Mitglieder dieser Versammlung die Verwirklichung diefes Vogelwarte auf und erfundigte sich, ob die von ihm aus Mexiko  Gedankens als eine völlige Umbildung aller bestehenden Verhältnisse gesandte Möwe angelangt sei, was leider nicht der Fall war. bezeichnet hatten. Soldat war ein Farmer im Golf von Mexiko  , wo er eine mit dem Ring der Vogelwarte versehene Möwe erlegt und heimgeschickt hatte. Diese Möwe hatte also einen Flug von 14 000 Kilo­metern gemacht. Auch die Alpen   werden von Möwen überflogen, wie durch eine 20 Kilometer vom Gardasee   erbeutete beringte Möwe bewiesen wurde.

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Notizen.

Der

Der Wiener   Uhrmacher Degen ließ 1808 verlauten, daß er an einer überaus funstreichen Flugmaschine" arbeite. Neugierige und Gönner sammelten sich bald um ihn, und die ihm reichlich zu fließenden Gelder zerschmolzen wie Schnee in seinen Händen. Die Regierung ließ sich auf Vorschüsse nicht ein. Als die Franzosen  1809 in Bien einrückten, wandte sich der Erfinder an Napoleon  , der ja noch höher hinaus wollte als er.„ Die Maschine sei zwar noch nicht bei völliger Flugkraft", kündete er an, aber er wolle doch in Vorträge. In der Gesellschaft für pof. Philofophie spricht der t. t. Reitschule eine Probe ablegen gegen ein Ein- Montag, den 21. Febr., abends 8 Uhr, Prof. Dr. J. Pezoldt über: trittsgeld bon einem Gulden. Die Maschine bestand Die Existenz der Atome" im Berliner   Rathauszimmer nach Schönholz in einem Gerüst bon Eisenstäben, von Nr. 109( Eingang Jüdenstraße). dem oberhalb zu beiden Seiten horizontale, lanzettförmige Flügel Die Kunst im Kriege. In den Räumen der Berliner  ausgingen, welche im Scharnier sich auf und abwärts bewegen Sezession, Kurfürstendamm   232, wird am 27. Februar eine Aus­ließen, mittels des mit Händen und Füsten regierten Gestänges, wie stellung eröffnet werden, der das Thema„ Die Kunst im Kriege" an einem Weberstuhl. Die Flügel waren aus Stahl, Fischbein und zugrunde liegt. Es ist beabsichtigt, die Stellungnahme unserer bunten Bändern so fonstruiert, daß sie aufwärts die Luft durch- Künstler und Sozialerzieher zu allen jenen Problemen baulicher ließen, abwärts betegt die Ventile schlossen". Das abgebildete und bildnerischer Art darzulegen, die der Krieg aufgerollt hat. Im Modell zeigt dem Vogelflug nachgebildete Flügel, zwischen denen Vordergrunde steht die Gestaltung der Gräber und Friedhöfe. An­der Erfinder im wattierten Anzug unternehmend steht. Der erste schließend daran soll ein Ueberblick über die Siedelungen der letzten Versuch mißlang völlig. Jahre gegeben werden. Neue Projekte sind für Invalidenwert­Schönholz spottet wieder arg über die Leichtgläubigkeit stätten und Erholungsheime ausgearbeitet worden. Auch Wieder­Menschen, Menschen, da es ganz unmöglich sei, die Flügelkraft aufbaupläne zerstörter Ortschaften sollen Aufnahme finden. Die der Vogeliehne durch ein mechanisches Vehikel herzustellen. Gesamtorganisation ist dem Deutschen Museum für Kunst in Später machte der unglückliche Erfinder auf Befehl Kaiser Franz I.   Handel und Gewerbe, Hagen   i. W., übertragen.

der

gesichter strafften sich; zigarettenschmauchend beugten sich ihm das Gewünschte alsbald recht bereitwillig und murmelte verdächtige Profile witternd auf die Straße hinaus. Ein eine liebenswürdig erheiterte Redensart, deren geheimerer Sinn Grüpplein einheimischer Weiber wallte hell auflachend in dem dem Knaben naturgemäß entging. Er stemmte seine rot­scharfen Licht. Auf den Eingangstreppen der Cinéma- Theater beschuhten Füße an den Bartisch, noch benommen zwar, aber hockten die Zeitungsjungen und balgten sich um die besten nach den ersten Schlucken schon sehr viel freier. Hei, heute Stufen: dort in der Höhe, aus blutigen Zauberlöchern hatte er Ausgang, und später traf er Sadik! Und er mußte Die Gelegenheit ergab sich am nächsten Freitag. Daud quellend, summten die Filmrollen mit einem fernen vor sich hinlächeln, bis dieses Lächeln auf seinem Antlitz stehen­erhielt seinen Ausgang ohne viel Schwierigkeiten, übernahm Propellergedröhn. Kalfweißes Licht stach aus den Anlagen; blieb... an jeder Ecke sprangen riesige Plakate ins Auge. Dann Als er seinen jungen Ehrgeiz öffentlich zur Genüge er­jedoch die Verpflichtung, am nächsten Tage um neun Uhr und wann fand der blinzelnde Blick eine Linderung an der probt hatte, ließ er wechseln und füllte seine Schärpentasche wiederum zur Stelle zu sein. So stand er am Gartentor, einsamen Silhouette einer zwischen Mietspalästen auf- mit flingendem Silber an. Zwischen Tischen, deren Inhaber ein Goldstück von seinem ersparten Gelde mit der Hand um- ragenden Balme, eines Gärtleins, oder einer durch ihm launige Bemerkungen zuwarfen, verließ er das Lokal voll flammernd, und bebte vor Erwartung. Die nächste Zukunft lag vor ihm, unter dem Dunkel der nahen Nacht versteckt, wie brochenen Meschrebije, die steil im blauen, wesenlosen, vom elastischer Entschlüsse. lag vor ihm, unter dem Dunkel der nahen Nacht versteckt, wie Staub getrübten Aetherlicht hing. In dem grünen Zaungeheck Sadik war auf dem verabredeten Platz zur Stelle. eine von weichen heimlichen Farben glühende Zauberhöhle, in die er zum erstenmal seinen noch knabenhaft scheuen, aber vor St. James rieselte das sachte Plaudern des europäischen„ Ha," schrie er, was, das wird eine Nacht!" Dand hatte tecken Fuß sehen werde. Publikums und blizzten die weißen Leinwandjacken der diskret ganz große Augen bekommen. Nach dem Durchschreiten servierenden Kellner. Vor dem Hintergrund, aus dem Motive langer, spärlich beleuchteter Kolonnaden, in denen Spieler­Mit Sadik, der endlich kam, verabredete er ein Zusammen- neuester Operetten drangen, drängten käufliche Damen ihre gruppen sagen, stiegen sie irgendwo eine Treppe hinan und treffen an der Ecke des Ezbekijegartens, sobald der Dompteur bunten Hüte zusammen und entwarfen mit leisen oder grellen tauchten in einem Labyrinth von engen Gassen unter. Diese seine Tiere um Mitternacht in die Scheune zu Boulat zurück- Stimmen neue Raubzüge. Der Besizer stand deriveil vor dem Gassen, durch Laternengaslicht, ausgehängte Talglampen gebracht habe. Dann machte sich Daud allein auf den Weg. Eingang und gönnte sich eine fühlere Abendbrise... Daud und elektrische Kronleuchter von den Wirtschaften her taghell Das Goldstück, das sich in seiner zusammengetrampften ging vorüber und sah ihn mit einem salbungsvoll fritischen erleuchtet, lagen pittorest, von feinem Staub geschwängert, Hand erhigt hatte, ließ er endlich in die Taschenfalte seiner Blick an. Er hatte das Gefühl, daß die speckigen Augen gefäumt von langen Zeilen von Bänken und Tischen unter bunten Schärpe gleiten. Er bummelte längs dem Garten- noch fefundenlang leicht verblüfft an seiner Rückseite dem Dach der schwarzen Nacht. zaun der englischen Kirche die Scharia- Boulak herab. Das hingen... Nachdem Daud die Straße überquert, in der als Sadik ging, fein Stöcklein fürstlich handhabend und erste Mal, daß er freiherrlich in dem Menschengetümmel einzig dominierendes Geräusch die hohle oder helle Tonwelle mit den Aermeln schlenkernd, als prompter Renner unterging, versetzte seinen Sinn in einen angenehmen Taumel der Bourseschreier wütete, ging er teckblickend weiter und bog voran. Und jetzt, während sie um verschiedene Ecken ... das war die erschlaffend füße Wirkung des dunkeln, mit in die Glastür der Sphiny- Bar ein. bogen, erkannte Daud das ersehnte Wunder; es lag und dehnte tiefen girrenden Lauten lockenden Abenteuers, das wie ein Er war recht groß für seine fünfzehn Jahre. Und doch sich dort, lachte hoch und leicht, schob die funkelnd geschmückte schillerndes Fabeltier, wie ein phosphoreszierender Strafe seine toftete es ihn Mühe, die Wimpern nicht in einer leichten Ver- Hand gespreizt aus dem Dunkel. Da versant und verklang Fangarme in jede Gasse streckte, um das lufthungrige Volt legenheit zu senken, als er in das überfüllte Lokal trat und etwas in ihm unauffindbar für immerdar, und das Blut, den an sein betäubend duftendes Herz zu ziehen, an ein Zentrum ohne weiteres die seidene Kelabije hob, um seinen Senien schwachen Willen mit willkommenem Reiz darniederbeugend, von Brunst   und Weihrauch. auf dem hohen Barstuhl Play zu machen. Der Tarbusch triumphierte allmächtig. Bu beiden Seiten der Straße waren die Vergnügungs- faß ihm etwas schief im Nacken. Sein rundes, helles Diese Nacht trennte ihn von dem, der er noch gestern Lokale geöffnet. Rotierende Transparentreklamen erblizten Gesicht sah vorsichtig umher. Dieser Knabe, der spät war; zog um ihn einen Bannkreis, in dessen Mittelpunkt ein im schwarzen Himmel. Der Scheinwerfer von Drosdi Bat abendlich in die Sphing- Bar einbrach und Getränke forderte, Weib saß. Diese Nacht errichtete eine Scheidewand, hinter aus der Mouski ließ seinen Lichtkegel über die flachen Dächer fand eine liebevolle Beachtung von seiten feister Effendis und der seine schwärmende, besinnliche Jugend zugrunde ging; sie huschen. Die Trambahnwagen, überfüllt von aufatmenden, griechischer Ladenjünglinge, die einen Moment ihre Unter- wies einen feimenden, harten Intellekt die Richtung zu dem lebhaft schreienden Menschen, fuhren mit endlosem Ge- haltung unterbrachen und ihm nachblickten. Selbst die Scotch- Sumpf der Instinkte, auf deren durchfaultem Grund er viel­flingel dicht hintereinander her. In den offenen, zu kleinen men in ihren bunten Röckchen und Damen jeden Alters von seitig wie ein schleichendes Pflänzlein gedeihen sollte Empfangssalons drapierten Tabakläden saßen, beide Hände deutigem Beruf wandten die Köpfe, um das junge Bundertier, eben als Intellett einer Rasse, die sich knechten läßt, weil sie auf das dünne Stöckchen gestützt, feiernde Kaufleute vom jen- das sich mit seinem Pfund Sterling wie ein lebfrischer Spekulant ihrem geheimen Hang zum Handlangertum( und sei es auch seitigen Viertel und machten ein Schwäßchen mit den In- gebärdete, näher ins Auge zu fassen. Der weltmännische Bar- mit Zähnefnirschen und pompöser Ableugnung!) wider Willen habern, die, mit auffallenden Strawatten geschmückt, in den teeper( etwas befangen zunächst, als Daud mit seiner so- den Tribut zollen und unterliegen muß. Eingängen lehnten. Von Hize erschlaffte Hochstapler- Inoren Stimme einen Brandy- Soda verlangte) verabreichte

Forts. folgt.)