1916.
Nr. 56.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Dienstag, 7. Mär
Auf der Jagd nach einem Zeppelin voraustellen, daß dieſe mächtige Injel, aus der nur noch Myriaden jede innere Logit fehlt, der aber wie gefagt, dies durch theatraliſchen über London .
Ixus Die
fein.
Die folgende anschauliche Schilderung einer nächt lichen Jagd auf einen Zeppelin, die in ihrem ergebnislosen Verlauf für die Machtlosigkeit der englischen Flugzeuge gegen unsere Luftschiffe charakteristisch ist, gibt ein Flieger in der„ Daily Mail". Die Schriftleitung. Eine Meldung vom Telephon bringt die Nachricht: Ein Zeppelin ist bei... gesichtet worden und fährt in nördlicher Richtung heran. Das heißt: er kann jeden Augenblick über unseren Köpfen Ein paar scharfe Befehle, und die vorher so ruhige Station beginnt von Leben zu zittern. Mechaniker rennen hin und her, einige zu den Schuppen, um die Flugzeuge herauszuziehen, andere, um die Bomben und eine Very- Pistole aus der Waffentammer zu holen; noch andere bringen die Scheinwerfer auf der anderen Seite des Aerodroms in Ordnung, damit wir bei unserer Rückkehr die richtige Landungsstelle herausfinden können. Kompasse, elektrische Lampen und Karten werden in aller Eile von ihren verborgenen Pläten in den Schränken gerissen. Dann stürzen wir heraus auf den Plak, wo ein Scheinwerfer schon zu arbeiten begonnen bat, lange, zitternde Lichtbündel in den dunklen Nachthimmel hineinsendend, sich hierhin und dorthin wendend, das Firmament jäh mit Licht übergießend. Aber nirgends kann er den wahren Gegenstand seines Suchens auffinden.
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Da plöblich ein Ausruf von einem der Männer bei dem Scheinmerfer! Er hat die Umrisse eines Zeppelins entdeckt. Ja, da ist er! Gin langer, grauer, zigarrenförmiger Gegenstand hoch oben
in den Wolfen.
Blinzeln die größte Stadt der Welt blichen Qui
fläche, auf der wir uns alltäglich bewegen. Es ist schiver, sich im Bublifumfinne spannenden" Opernalt verdichtet, dem jedes Ethos, vielfacher Lichtpunkte auftauchen, die Wohnstätte ist von 7 Mil- Schein vergessen macht. d'Albert als Bühnenkomponist war nie so lionen Seelen. Da fern unter uns liegt in einem schläfrigen leer, arm und dürftig in musikalischer Erfindung wie hier. Die Bartitur birgt Sirup, fäuselnden Selangkitsch und Drchesterlärm in NIS Noch kein Zeichen von dem feindlichen Luftschiff! Ich lade Menge, aber melodische Einfälle fehlen vollkommen oder sie stammen das Maschinengewehr und mache es zum abfeuern bereit. Der von wo anders her. Er fegelt neuerdings im Fahrwasser Straußens. Höhenmesser registriert 5000 Fuß. Nun sind wir der Zeppelinhöhe Die sehr lobenswerte Dresdener Uraufführung brachte ihm, wie näher und näher, und noch kein Zeichen von ihm. Die angstbolle vorauszusehen, einen lauten Erfolg. Unruhe des Wartene wird unerträglich. Nichts als das unauf
m,
Fettersparnis bei Kartoffelküchlein und Bratkartoffeln. gewinnen, ohne daß dies auf Kosten von teurem Fett geschehe, ſei
Eine einfache Art, bei Kartoffelgerichten die schönste Kruste zut hier mitgeteilt.
hörliche Zittern der Maſchine. Aber da!- Aus dem Dunkel stößt etwas hervor mit der Geschwindigkeit eines Expreßzuges, ein Atem an; jezt ist er ganz nahe, und ich entdecke, daß es ein anderes Station Flugzeug ist, das augenscheinlich ebenfalls auf den Zeppelin Jagd Am praktischsten ist es, die Kartoffeln zu Brei zu reiben und macht und das um ein Haar mit uns zusammengestoßen wäre. Es ist kein angenehmer Gedanke ,, wenn man sich einen solchen die Masse als Fladen in die Bratpfanne zu gießen oder aber sie in Zusammenstoß gweier Flugzeuge hoch oben in der Luft in tiefster Form fleiner Brötchen in die Pfaime zu legen. Bei Verwendung einer Patentpfanne, d. H. eines Geräts, das aus zwei, fest miteinDunkelheit vorstellt. Der sichere Tod wäre die Folge. Plößlich sezt das wildeste Artilleriefeuer ein. Ein sicheres ander zu verbindenden Teilen besteht, läßt sich der gewünschte ErZeichen, daß die Luftabwehrkanonen ihr Ziel gefunden haben. folg am fichersten erreichen. Es genügt indes, die Pfanne mit einem Scheinwerfer bohren von allen Seiten her ihr Licht in den Himmel, möglichst gut und fest fißenden Deckel oder Teller zu bedecken. Irgend und schon haben sie uns in ein blendendes Meer von Helligkeit ein Fett wird in möglichst geringer Mange in der Pfanne ausgelassen; getaucht. Der Steuermann ist von diesem jähen Glanz so ge- nach Erhizung wird das Fett soweit abgetropft, daß in der Pfanne blendet, daß er beinahe die Herrschaft über seine Maschine ver- nur ein ganz zarter Fetthauch verbleibt. Nunmehr wird die Kartoffelhert, und wir wünschen alle Scheinwerfer und Luftabwehrkanonen masse ausgelegt, die Pfanne gefchloffen und etwa eine Viertelstunde dahin, wo der Pfeffer wächst und wo sie uns nichts schaden können. auf dem Feuer gelassen. Inzwischen hat sich eine schöne gelblichIn dem Augenblick, wo sie auf den Zeppelin zu feuern beginnen, braune Kruste gebildet. Wird eine Patentpfanne verwendet, so wird beginnt auch für uns die Gefahr. Wie leicht können sie uns der obere Teil abgelöst, mit einem Tuch oder sauberen Papier fest treffen, während das feindliche Luftschiff ruhig weiter fährt. Wir abgerieben und gleichfalls mit einem Fetthauch versehen. Danach kommen mit dem bloßen Schrecken davon, die Scheinwerfer be- wird die Doppelpfanne umgewendet. Kam eine einfache Bratpfanne ruhigen sich wieder und lassen von uns ab. Alles wird ruhig und zur Verwendung, so müssen die Kartoffelgerichte gewendet werden. dunkel, wir freuzen etwa 10 Minuten noch rund umher; dann Die andere Seite der Masse wird ebenfalls in ungefähr 15 Minuten steigen wir vorsichtig und langsam herab. Das eine Auge auf die gewünschte Kruste erhalten. Es genügt in jedem Falle eine nur den Höhenmesser gerichtet, um die Höhe festzustellen, in der wir bescheidene Flamme. uns befinden, luge ich mit dem anderen hinunter, um das erste Lichtzeichen, das erste Landungszeichen zu erkennen. 8000 Fuß, 7000 Fuß! Es ist schrecklich falt. 6000, 5000! Es dauert eine Ewigkeit, bis wir tiefer fommen. Nun sind wir 1000 Fuß tief. Jezt heißt es Vorsicht oder wir brechen uns das Genic. heit nicht das geringste erkennen, alle Feuer sind gelöscht; fein Scheinwerfer. Mir ist gar nicht gut zu Mute. Ich schieße eine rote Leuchtkugel herab. Zischend zieht sie ihre Fenerbahn zur Erde. Wir warten ängstlich auf den Erfolg, noch immer kein Licht! Der Höhenmesser zeigt 500 Fuß. Jetzt wird die Sache höchst bedenklich, und wenn wir den Landungsplatz nicht finden, können wir bald zerschmettert am Boden liegen. Ich versuche es mit einer grünen Leuchtkugel. Nun haben wir mehr Glüd. In der Tiefe entdecke ich eine lange, unregelmäßige Linie von Lichtern. Ich zeige sie dem Steuermann, der sie auch schon gesehen hat. Mit knapper Not landen wir schließlich glücklich und sind froh, wieder die Mutter Erde mit den Füßen zu berühren.
Wir springen auf das Flugzeug hinauf, und während ich nachfehe, ob die Bomben in dem Bombenkasten sind und ob das Maschinengewehr in Ordnung ist, untersucht der Fahrer die Maschine. Noch keine fünf Minuten sind seit dem ersten Alarm vergangen, als wir uns vom Roden erheben.
Wer kann wohl getreulich die ersten Eindrücke eines Nachtfluges schildern? Plötzlich ist man vom Erdboden in einen unbegrenzten Raum voller Dunkelheit emporgestoßen. Es ist, als spränge man in einer stodfinsteren Nacht von einem hohen Felsen und stürzte immer weiter und weiter, man weiß nicht wohin. Es ist unmöglich, auch nur die Hand vor den Augen zu erkennen, und das einzige, was noch wirklich und natürlich erscheint in dieſem gähnenden Nichts, ist das unaufhörliche laute Surren der Maschine. Es ist wahrlich feine angenehme Sache, solch ein Nachtflug! Kaum sind wir vom Boden aufgestiegen, so fahren wir auch schon haarscharf an einem Dachgiebel vorbei und schrauben uns eilig aufwärts, um unangenehme Zusammenstöße zu vermeiden. Die Nacht ist schwarz, pechrabenschwarz. Wir sehen nichts; wir wissen nicht, wo wir sind. Endlich bricht durch die weiten dunklen Schatten unter uns ein langes, eng sich windendes Band von schimmerndem Grau. Der Neumond lugt hinter den Wolken hervor, und der Refler seines schwachen Lichts auf dem Wasser zeigt uns die Lage des Flusses an. Zu beiden Seiten schwimmen fleine Stecknadelföpfe farbigen Lichte. Ich drehe das elektrische Licht über dem Beobachtersiz an, blicke auf den Höhenmesser und stelle fest, daß wir schon 500 Meter hoch sind.
Nirgends ein Licht oder ein Zeichen. Man kann in der Dunkel
Das Gericht gelingt ebensogut, wenn in die Kartoffelfüchlein gerkleinerter Klippfisch, oder aber auch Fruchtmus, Marmelade u. a. gebettet wird. Dadurch wird nicht nur der Wohlgeschmack, sondern auch die Nahrhaftigkeit und Bekömmlichkeit des Gerichts wesentlich
erhöht.
Bratkart
Sollen Bratkartoffeln hergestellt werden, so können die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln mit einigen Teelöffeln Milch in die offene, in der oben geschilderten Weise ganz schwach gefettete Pfanne gebracht und hier verrührt werden; in diesem Falle müssen die KarFertigstellung ist je nach der Stärke des bei offener Pfanne weniger toffeln in stetiger Bewegung gehalten werden. wirksamen Feuers verschieden.
Notizen.
Die Dauer der
Musikchronit. Das 58. Kriegshilfe- Konzert des Organisten Arnold Dreyer findet am Mittwoch, den 8. März, abends 8 Uhr, in der St. Georgenkirche( am Alexanderplatz ) statt. 11. a.: May Reger: Phantasie Wie schön leuchtet der Morgenstern ". Eintritt 20 Pf.
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Das altindische Drama Basantasena" wurde in einer neuen Bearbeitung von Lion Feuchtwanger im Mannheimer Hoftheater mit Erfolg aufgeführt. Das dramatische Urgetüm ist auf ein unseren heutigen Verhältnissen entsprechendes Maß zurückgeführt; die handlungsreichen, geradezu shakespearehaft anmutenden Szenen sind mit großem Geschick in den Vordergrund gestellt. Bei alledem ist die Eigenart und vor allem die naiv spielerische und gleichzeitig tief innerlich- feierliche Schönheit des Ürwerfs gewahrt geblieben.
Der grelle Glanz dieses Lichtes, so schwach es auch ist im VerEine neue d'Albert- Oper in Dresden . gleich zu dem tiefen Dunkel der Atmosphäre rings herum, hat mir die Augen geblendet, und für einen Augenblick fann ich absolut Der Schweizer Bürger Eugen d'Albert ist mit mehr Fleiß wie nichts unterscheiden. Dann werden mir die Lichter unter mir Glück ſeit Jahren auf der Suche nach einem neuen Tiefland- Erfolg flarer. Die Straßenlampen kann man leicht herauskennen. Da Er stieg zwar mit den„ Liebestetten", mit" Jzeyl"," Tregaldabes" das Licht von oben abgeblendet ist, konzentriert es sich in einem entschlofien genug in das musikalische Tiefland hinab, muß es aber Kreis nach unten auf dem Pflaster und wird von dort nach oben doch irgendwo bei seinem Anschluß an das maßgebende Publikum, Die„ Seele" der amerikanischen Zeitung. Das reflektiert. Die Hauptstraßen sind deutlich festzustellen durch die für das er ja ausschließlich schreibt, versehen haben, denn die Masse zwei parallelen Reihen farbiger Lichter. Die Lichter in den Laden- ging nicht mit. Diesmal bei seinem einaltigen biblischen Mysterium: oft zitierte, Rockefeller zugeschriebene Wort, das Inserat sei die Seele fenstern spielen in roten und grünen Farbentönen. Tote Augen" aber wird die Rechnung stimmen, denn seine des Geschäftes, hat sich bekanntlich im amerikanischen Zeitungsleben Oberflächenkunst und seine effektbaschende Theatralit hat sich mit den in einer ganz besonders großzügigen Weise verwirklicht. Tertiünsten des Münchener Er- Scharfrichters Henry und des einer kürzlich von dem Handelsredakteur einer amerikanischen Zeitung Berliner exzentrischen Globetrotters H. H. Ewers verbunden. Nach zusammengestellten Statistik hervorgeht, nahmen im Jahre 1915 sieben dem unfehlbaren Rezept: sentimentale Erotik, Brutalität und religiöse der bedeutendsten Zeitungen der Vereinigten Staaten von NordMystik gut durcheinandergeschüttelt, haben sie ihm die Legende von amerika je zwischen vierzehn und acht Millionen Inseratenzeilen ein. der Heilung der blinden Griechin Myrtofle durch Jesus von Nazareth In Geldivert umgesetzt, betragen die amerikanischen Inserate nach und ihrer freiwilligen Blendung durch grelles Sonnenlicht aus Ver- dieser Statistik etwa 4% Milliarden Mark pro Jahr, eine Zahl, die zweiflung darüber, daß ihr geliebter Mann nicht wie sie gehofft, ein den Umfang des amerikanischen Reklamewesens recht deutlich fchöner Halbgott, sondern ein hinkender häßlicher Tiger ist, zu einem illustriert.
Ein neuer Blick auf den Höhenmesser. Erst tausend Fuß. Aber wir klettern beständig höher. In einen dunklen, leeren Fleck Land tief unter uns stößt plötzlich ein flirrender glänzender Lichtschimmer, von einer Kette kleinerer Lichter gefolgt. Was mag das bloß für eine seltsame Erscheinung sein? Es ist ein Eisenbahnzug! Wie wir noch höher hinaufkommen, beginnen wir allmählich alle Ginzelheiten der Erde aus den Augen zu verlieren. Was da unter uns liegt, ist ein viel schönerer, von dem romantischen Geheimnis der Dunkelheit umhüllter Erdball, als die prosaische Ober
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Wie aus
fiel ihm etwas ein. Ja, es fiel ihm ein, daß Abu- Katkus'| handlung erkennend, und müde, an einen Orientalen ein GeGewissen selber nicht sauber sei, und daß es nur einer vor- wissensvotum zu stellen, unwirsch zu einer anderen Besprechung sichtigen Erkundung bei Succetti- Pascha bedürfe, um dem überging...
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Strämer heimzuleuchten, noch ehe er sich von der gefürchteten Abi- Statfus verdiente im Laufe der nächsten Zeit an Seite zeige... Ja, das war es jetzt auch zweifellos, was jedem Papier vier Pfund, und wenn man ihn später darauf jener bedachte; er überlegte offenbar nur noch, ob er ihm, janredete, pflegte er zu sagen: Was hat Gott nicht gegeben!" Er Daud, diesen Schritt zutrauen könne. Im Laufe dieses ver- liquidierte zwar noch etwas zu früh, doch war er sich in dieser Es war davon die Rede, daß eine belgische Gesellschaft bissenen gegenseitigen Gedankenlejens gewann Daubs Borsicht mit Daub einig, der ihm das Vorgestreďte mit Zinsen mit großem Sapital von einer riesigen Gründung einen Gesicht den früheren Ausdruck wieder; ja, es schimmerte pünktlich zurückerstattete und selbst ein kleines Vermögen großen Bosten Aftien blanko auf den Markt werfen werde; plöglich von Keckheit und gaminhaftem Gleichmut. erhielt. eine feljensichere Sache. Sich hier im voraus zu engagieren: Nun war Abu- Statkus mit seiner Ueberlegung fertig, blies Er war selig. Er hatte nun alle Möglichkeit, auf eigene ha, das hieße ein Geschäft! Es überlief Daud wiederum die Backen auf und erklärte sich unter großem Gebärdenspiel Hand Geschäfte zu machen. heiß und falt, als er dies Geheimnis Succetti- Paschas dem zu dem Streich bereit. Es kam jetzt auch zutage, daß sich Hei! Und die Zeit wurde immer lebendiger. Eine Krämer verriet. seine Ueberlegung just so abgespielt hatte, wie Daud an- Menge von fleinen Gesellschaften konstituierte sich. Daud, von Doch der Preis für die Indiskretion horche zu, genommen, und als die offenen Bekenntnisse gefallen waren, seinem Schalter aus, durchschaute bald das Anrüchige, das Abu- Rattus ist der, daß du mir eine große Summe in begann Abu- Satkus zu lachen: mit tiefer Halsstimme, rasselnd, diesen Gründungen anhaftete; und Succetti- Pascha erkannte die Hand gibst. Das ist dir eine Kleinigkeit. Wir machen die ausdauernd und dröhnend, und zwischendurch schlug er immer mehr, welch eine wertvolle Straft er sich in ihm( auch Sache getrennt. Der Direktor darf keinen Wind bekommen, seinem Spießgesellen flatschend auf die Stniee... Am nächsten zu seinem rein persönlichen Gebrauch) gekapert. Denn wo gab sonst legt er die Hand früher auf das Geschäft und wirft mich Tag rief Succetti- Pascha Daud ins Office. Ehe er sprach, es einen, der so geschickt und zuverlässig fombinieren konnte, heraus. Die„ Expreß- Nile- Co."- lausche mir gut, du Scheich beroch er ihn gleichsam mit seiner Säbelnase, doch Daud welch einen Preis eine Attie vertrug? Wo gab es einen, er es der Schustergilde! sind eine horrend fruchtbare Anlage. hielt stand. Abu- Sattus war heute hier," sagte er. ,, Er hat der gleich liebenswürdig und unschuldig „ Er hat der gleich unschuldig am Schalter Ich weiß es aus bester Quelle..." Und Daud setzte sich tausend Aktien vornotieren laffen, de Vries, die erst morgen zu geschäftsunkundigen Leuten sprach: Glauben Sie mir( im ihm noch die Gründe blitzschnell auseinander, die Chancen, zur Ausgabe gelangen." Vertrauen gesagt!), die Baehler" erleben noch ihre zwanzig die die Papiere hatten, die wahrscheinliche große Hausse " Ich habe sie ihm nicht verkauft," bekundete Daud, und Prozent!" oder der mit leichtem Augenaufschlag so nebenDann verstummte er plötzlich, verstummte jäh. er nannte einen anderen Clerk, dem er die Sache unter einem hin fallen ließ: Welche Chancen, mein Herr!" Wo gab Wem sagte er das alles? Vorwand zugeschoben hatte.„ Maalesh!" es einen, der gleich darauf ins Office stürzte und rief: Die Das ist euer verflucht billiges Wort!" frächzte der Bachler" stoßen wir lieber heute als morgen ab, ich glaube, Direktor auf. Schwindle nicht, Hundesohn! Du hast es sie sind faul!" diesem Gauner verraten!" D, Daud, dies Lamm am Schalter war eine Perle, und Daud nahm sich zusammen, so krampfhaft, daß ihm die je mehr Succetti- Pascha sich davon überzeugte, desto weniger Tränen ins Auge schossen. Den" Hundesohn" steckte er ein. steckte er seine Nase in dessen Privatgeschäfte, desto seltener Hier handelte es sich um mehr als um die Hinnahme einer fragte er danach, mit welchem Gelde eigentlich der operierte, landesüblichen Beschimpfung. der notorisch als besitloser Handlungsgehilfe bei ihm eingetreten war!
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Abu- Statfus saß schwer atmend da und stierte ihn ohne den geringsten Ausdruck an wie aus einem Trancezustand heraus. Der junge Daud, der alles aufs Spiel gesetzt, warb von einer dunklen, peinigenden Angst ergriffen. Wie? Wenn dieser Mann jetzt aufstünde und hinausginge? Wenn er ein Schwein wäre und mit der Beute dieser billig erlangten Senntnis skrupellos Wucher triebe? Wenn er ihn über ginge? Was war er selbst, er, Daud? Ein Junge noch, dem man die Aermel um die Ohren schlagen durfte! Daud betete im Inneren: D Abu- Sattus ändere deine Mienen; o sprich, du alter Hallunke, entlaste mein Gewissen, Yaß ein einziges solidarisches Fältchen in deinen Zügen erblühen!"
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" Sie wissen so gut wie ich, daß Abu- Katkus Talente hat. Er hat das anderswoher erfahren; mein Gott, Succetti- Pascha, Denn er selber( das wußte Daud genau- und diese die Leute haben ihre Quellen.... Denken Sie, wie überall Mitwisserschaft war seine stärkste Stüße!) war, stärker als die Dhren offen stehen jetzt, wo jeder Fellache Kredit auf ima billig, von dem allgemeinen Fieber ergriffen und machte auf ginäre Attien bekommt! Ich für meine Person habe ihm nichts eigene Faust Geschäfte, für die er sich mehr interessierte als verraten..." Er sagte noch manches vom Interesse der Bank für das Gedeihen der Bank. Und daraus, daß er ihn nicht Doch Abu- Kattus schwieg und stierte ihn an. Zwischen- und beteuerte ein zweitesmal seine Unschuld, freilich mit Um- hinderte, schloß Daud untrüglich, daß er sich als solidarisch durch trommelte er einen fleinen verlornen Marsch mit seinem gehung jeder Eidesformel, was Succetti- Pascha jedoch nicht mit der großen Macht betrachten durfte, und daß man es ihm Stöckchen, das er zwischen den Schenkeln hielt. Es war Daud, merkte. bergönnte, in dem großen Glücksspiel mitzuspielen. als sei der Takt dieses Stöckchens der einzige Lärm in einer Hier stand dieser geborene Betrüger im großen Stil, Die Hauptsache war für ihn, klaren Stopf zu behalten hoffnungslosen Wüste... Staum vernehmbar daneben schien dessen Hände hinter dem Rücken dreimal soviel verbrachen, als und sich nicht in die Karten sehen zu lassen; denn er wurde der Schritt des griechischen Kellners, der, vom Fieber der Zeit sie von vorn Gutes stifteten, und fragte ihn mit Grabes- von seinen Kollegen längst mit einem gewissen neidischen Mißergriffen, in schwerer Neugier sich in der Nähe unnütz zu stimme und moralschwangerer Betonung: Ist das wahr?" trauen verfolgt, gegen das selbst seine hilfsbereite, anmutige schaffen machte... Und Daud, regungslos, erwiderte:„ Fragen Sie Liebenswürdigkeit und die gelegentliche Preisgabe fleinerer Endlich kam es wie eine Erlösung über Daud... Es ihn selbst!" Worauf Succetti- Pascha, die Komit der Ver- Manipulationen machtlos blieb.... ( Forts. folgt.)
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