Nr. 105.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Fünf Geschichten im Unterstand.
Von Musketier Mag Bartel.
Der Franzmann trommelt den Wald ab. Wir sitzen im Unterftand, bier Musketiere und zwei Wehrleute, und lauschen in die höllische Musik. Die Granaten winseln durch die Lüfte, kochen, pfeifen und heulen, um mit schrecklichem Strach zu bersten. Das Echo, von Schlucht zu Schlucht geworfen, taumelt trunken durch den Abend, klagt und droht, schreit auf und rollt feierlich über die tahlen Hänge.
Der Unterstand liegt in einem toten Winkel, aber dem Franzmann ist nicht zu trauen. Die Granaten machen Lärm und Gestant, weiter nichts. Um uns des dummen Gedankens zu befreien, daß so ein Granatenvieh doch bei uns einschlüge, reden und lärmen wir. Ohne Verabredung erzählt jeder eine Geschichte.
Der Tote.
Vorigen Sommer kam ich nach Chatel, begann der Wehrmann Bluthardt, Ihr kennt ja das schöne Dorf. In den Argonnen polterte eine Kanonade, nicht so anmaßend wie heute, aber doch anständig genug, um die Freude an dem schönen Tag zu verderben. In den Obstgärten hingen die Aepfel und Birnen glänzend und voll, auch Mädels gabs noch, junge, halbwüchfige Dingerbis dann in der Champagne der Krach anfing und Herr Joffre schwere
Granaten herüberfunkte.
Also furz und gut, ich tam aus dem Schüßengraben, wo die Loten zwischen den Drahtverhauen liegen, wo das Leben nichts gilt, und dachte: Herrgott, ist das Leben schön! Wie ich den Umtrieb sah, das viele Militär, den strahlenden Himmel und die jüßen Mädle.
Da ertönte ein Choral, und aus dem Lazarett trugen vier Musketiere einen Bretterjarg. eine Fahne wehte voran, Mufit rauschte um den Toten und die Mädle sahen erschreckt neugierig dem Begräbnis zu.
Ich aber dachte an den Wald, wo den Gefallenen kein Pfalm tönt als der Granatensang und kein Sarg fie umschließt als die Die gemeinsame Quelle.
nackte falte Erde.
Es war ein schöner Herbsttag, erzählte der Musketier Fischer, und wir lagen schon im Arbeitsdienst. Das Laub war gelb und gold in den breitkronigen Buchen. Wir waren zehn Mann zum Brigadeumzug angefordert. Meine Herren wir haben redlich ge= flucht und geschleppt, aber schön wars in der herben, flaren Sonne. Ein Mann vom Stab berichtete mir von einer seltsamen Begebenheit, die ich jetzt vorbringen will.
-
Es war im Anfang des Stellungskrieges, als es noch keine bombensicheren Unterstände gab, nur Laubhütten und armselige Erdlöcher, als der Wald noch dick und dunkel war, nicht wie heute ge lichtet im Granatenschlag- da lagen wir bei dem Four de Paris dem Franzmann gegenüber. Eigentlich wußte feiner, wo wirklich der Hagel ging der Gegner war, Maschinengewehre klopften ab ſauſend und flatschend in die grüne Wildnis, hinüber, herüber. Lints von uns an einer Richtung sprudelte eine Quelle. Wie's nun eben fam, wir brauchten das Wasser notwendig zum Kochen und Trinken und schonten die Gegend mit der Schießerei. Bei dem Schangel war's ebenso und so stieß unsere Patrouille ungebindert auf die Quelle und brachte das Wasser in die Stellung".
Nun fügte es sich, daß der Franzmann ebenfalls Wafferträger ausichickte, die ungehindert schöpfen konnten und so tam es zu der stillschweigenden Vereinbarung, im Graben oben Freind zu sein, zu schießen und zu stürmen, aber an der Quelle gab es keinen Haß, feinen blinden Nauich, hier quoll ein frisches Wasser für deutschen und französischen Durst.
-
tar
Das war noch Mitte September 1914. Doch die seltsame, ergreifende Begebenheit endete, als der erste Erjag kam und es böse Absicht oder sonst was, was ich nicht näher nennen will die stille Brüderschaft nicht achtete und die Quelle beschoß.
-
Von dem Tag ging auch der Teufel da unten los und der Quell, der bis jetzt rein und unbefleckt sprudelte, bekam Blut zu ſaufen und die Stahl- und Kupfergeschosse strichen: bssüu... össüu. um den guten Trunt.
Der amtliche Drahtverhau.
umschwang leichtfüßig die drei Züge und schimpfte, wie sich's eben zum Egerzieren gehört.
Also schön, alles klappt und die Kompagnie tritt weg, lacht, lärmt, die Spreizel duften und vom Krieg ist nichts zu spüren. Auch der Wald war still.
einander.
-
Kommt da ein Gefreiter die Straße entlang, bliẞblant und die Zigarette gönnerhaft im Mundwinkel. Großes Hallo! Mensch. Du lebit noch Junge, was ist mit Dir los!-schwirrte es durch Der freche Blizz macht ein unheimliches Gesicht und sagt: Tolle Sache, bin hängen geblieben im amtlichen Drahtverhau. Gelächter und Staunen. Mensch, wat is dat wieder: amtliches Drahtverhau?
Der Gefreite bläst scelenruhig den Zigarettenrauch in die klare Luft und sagt, gemächlich den Andrang abwehrend:„ Das ist ein Leutnant und ich bin Bursche."
Freitag, 5. Mai.
darum erst wirklich wertlos ist. Hierzu kommt, daß auf dem Wege der falten Zubereitung des Kaffees auch sämtliche aromatischen Stoffe erhalten bleiben, was bei der Zubereitung mit heißem Wasser niemals der Fall ist. Bei Anwendung des Verfahrens für fleine Mengen wird in eine Flasche die übliche Menge gemahlenen Staffees, beispielsweise 15 Gramm, geschüttet, dann wird die Flasche mit kaltem Wasser gefüllt, verkorft und gründlich geschüttelt. Nach einer Stunde schüttelt man wieder, und dieses Verfahren wird ungefähr zwei bis dreimal wiederholt. Am andern Morgen wird man feststellen tönnen, daß der gemahlene Staffee sich vollständig auf den Boden gesetzt hat. Nun gießt man die dunkelgefärbte Flüssigkeit durch ein feines Sieb in einen Kochtopf, in welchem der nun trintfertige Kaffee bis zum Siedegrad erhigt wird. Der auf dem Sieb von der Flüssig feit zurückgebliebene Kaffeesaß wird mit neuem reinen Wasser in die Flasche zu dem dort verbliebenen zurückgeschüttet, und um eine ncue gleich große Menge von Kaffee zu erhalten, werden diesmal nur etwa 5 Gramm gemahlenen Staffees hinzufügt, worauf in der gleichen Weise wie früher verfahren wird. Diese Methode kann man mehrere Tage lang hintereinander durchführen, indem man immer etivas mehr Kaffee zusetzt, so daß man drei Portionen besten Kaffees, zu denen man sonst 45 Gramm gemahlenen Kaffee gebraucht hätte, Es war kurz nach dem Sturm, erzählte der Wehrmann Buck. aus nur 30 Gramm erhält. Auf diese Weise, die zwar ein wenig Wir lagen an der Varenner Straße und hatten den französischen Geduld erfordert, aber dafür außerordentlich zweckdienlich ist, kann Graben genommen. Sun tauerten wir frierend in Dreck und man im Gegensatz zu den bisherigen Bereitungsarten ungefähr Schlamm, der Negen goß Tag und Nacht, Unterstände gab's nicht, 40 Broz. an gemahlenem Kaffee ersparen. es war faumäßig talt und der Franzmann schoß wie verrückt. Neben mir lag einer mit einem Bauchschuß zwei Tage lang in Regen und Sturm, notdürftig verbunden und fiebrig. Er stöhnte leise, aber wir tonnten nicht helfen. Die Landwehr tant in Reserve und ich wußte nicht, was aus dem Verwundeten wurde.
Das war ein Hauptschlag und lärmend zogen sie ab, ließen den amtlichen Drahtverhau hochleben, denn der Gefreite verteilte eine Handvoll Spreizel und war der Held des Tages.
Der Bauchschuß.
Als ich nun vorigesmal bei meiner Nana im Urlaub war, traf ich auf der Rückfahrt einen von dem Regiment, wo wir mitstürmten. Ein Wort gab das andere, ich fragte nach Bekannten, er wußte gut Bescheid, und endlich sagte ich:" Ja, da war einer, der lag neben mir zwei Tage im Regen mit" einem Bauchschuß, ich möchte nur wissen, was aus dem Kerl geworden ist!" Guckt mich der Mann groß an und sagt:„ Bauchschuß? Zwei Tage im Regen? Ja, Mensch das war ja ich!" Ich sagte:„ Das fann nicht sein", aber da knöpfte er den Waffenrock auf, verschob das Hemd und zeigte die vernarbte Wunde. Da lachten wir beide über den seltsamen Krieg und den dummen Tod, der sich zwei Tage nahm, um den Musketier zu holen und am Ende doch zu spät kam. Die Belohnung.
Der Musketier Dörfel beschloß die Geschichtsreihe mit folgendem Erlebnis, über das wir alle recht herzlich lachten. Wir freuten uns über die schöne Belohnung und auch der Franzmann hatte mit Schießen aufgehört.
dicker Herr ein, schnauft und plumpst auf seinen Sig. Ich lächelte Also, ich fahre da nach Leipzig und in Frankfurt steigt ein sehr über soviel Fett und Glanz, denn ich dachte an fleischlose Tage und rotmarken. Da tat der dide Mann sein Maul auf und sagte: Sommen Sie aus dem Feld? Ja.„ Alio von da, ja, von da, wo richtig geschossen wird?" Ja, warum nicht?"" Aus Frankreich ?"" Ja, aus den Argonnen ."
Schlägt da der gute Mann die Hände über dem Kopf zusammen, reißt die kleinen Aeuglein auf und freischt: Aus den Argonnen! Und da leben Sie noch? glänzt mich mitleidig an und sagt endlich schweratmend und fassunglos: Aus den Argonnen! Aus den greift in die Brusttasche und( mit erhobenem Ton) da Argonnen rauchen Sie! eine gute Zigarre!
Kleines Feuilleton.
Eine sparsame Art des Kaffeelochens.
( z)
Warum riechen die Blumen.
Jegt in der Zeit der Blütenpracht wird sich mancher diese Frage vorgelegt haben. In einem Vortrag, den seinerzeit Prof. Dr. Hesse hielt, gab er die Antwort hierauf, die lautete: Die eine, weil sie Riechstoffe enthält und fortwährend etwas davon in die Luft verdunstet, die andere, weil der ständig produzierte Riechstoff verdunstet. Gin sehr einfaches Experiment bestätigt dies. Zerdrückt man eine Drangenblüte oder ein einzelnes Blatt der Blüte, so duftet die vorher schon stark riechende Blüte noch weit intensiver, weil die Deldrüsen( nicht„ Delzellen") zerstört und das darin enthaltene Del frei gelegt worden ist; das Del kann daher besser verdunsten. Nimmt man bingegen eine abgepflückte Jasminblüte, so duftet die Blüte, wenn sie nicht verletzt wird, stundenlang. Zerdrückt man aber die Blüte, so hört der Geruch auf, und es bleibt nur ein fader Geruch nach grünen Bohnen zurück. Die zerstörte Blüte kann keinen Riechstoff mehr bilden.
Der ideale Heereslieferant.
Gerade jetzt, wo so viel von Kriegslieferungen und Kriegslieferanten gesprochen wird, ist in der Umgegend von Saloniki beim Ausheben von Schüßengräben ein Fund gemacht worden, der sich, mitteln bezieht. Es ist dies eine Marmortafel im Ausmaße man möchte sagen, auf einen idealen Kriegelieferanten des Altertums und die Versorgung einer antiken Stadt mit Nahrungson 90:60 Zentimeter, die sehr gut erhalten ist und deren in Inschrift das griechischer Sprache Folgende besagt: „ Die Stadt( ehrt) den Gymnasiarchen und Wohltäter Manius Salarius Sabinus, der in Zeiten der Teuerung oft Storn zu einem Preise weit unter dem Marktpreise lieferte, und der beim Durch marsche der kaiserlichen Truppen 600 Maß Korn, 100 Maß Gerste, 60 Maz Bohnen und 100 Maß Wein weit unter dem MarktPreise beschaffte, 370 Denare für die Wiederherstellung des Gym nasiums spendete, auch bei den Festen Beiträge für die Tafeln der Senatoren, der früheren Beamten und der mit ihnen zugleich bewirteten Bürger gab, sowie in den Bedürfnissen der Stadt sich als nüglichen Bürger bewährte. Dies Werk ward ausgeführt unter der Leitung von Bereitas, Sohnes des Philas, auch genannt Biesios, und Herodes , Sohnes des Beithys. Jahr 269." Dies der Wortlaut der Tafelinschrift.
Notizen.
In Hinblick auf die notwendige Stredung unserer LebensmittelDie Stadt Chemnitz und ihre Bühnen. vorräte ist nicht nur Sparsamkeit im Verbrauch an sich geboten, fün st Ier. Obwohl die Chemnizer Stadttheater mit einem Fehlsondern es empfiehlt sich auch, bei der Verarbeitung der Nahrungs- betrag von 50 000 M. abschließen, wird eine Summe gleichen stoffe in der Küche das sparsamste Verfahren in Anwendung zu Betrages unter die Mitglieder ihren Bedürfnissen entsprechend verbringen. Besonders aktuell erscheint darum ein( hier vor Jahren teilt und den während der Sommermonate Unbeschäftigten eine bereits angegebenes) spariames System der Kaffeebereitung, das Beihilfe gewährt. Prof. Dr. M. Dennstedt jetzt in der„ Chemiker- Zeitung" schildert.- Krieg und Aberglauben. Alles was zum Thema Die Sprache ist ein wunderliches Gewächs, begann Musketier Den üblichen Bereitungsarten war die Verwendung heißen Wassers Kriegsaberglauben gehört( Schriften, Amulette, Schußbriefe usw.) Bubed mitten in einer Granatialve zu erzählen, sie hat launige gemeinsam, wodurch dem Kaffee zwei Drittel seines Gehaltes ent- will Direttor Archenhold in der Treptow - Sternwarte ausstellen. Zweige und Aleste, auf denen Ernst und Scherz brüderlich gedeihen. zogen wurden, während ungefähr 25 Prozent zurückblieben. Das Alle, die ähnliche Gegenstände besitzen, werden um Ueberlassung für Da war ich in Varennes beim Feldwebel und hatte dienstlich zu von Prof. Dennstedt erprobte Verfahren aber besteht darin, daß der die Ausstellung gebeten. tun. Die Stellung fannte ich zur Genüge, jeden Baum, jeden Ab- Kaffee mit faltem Wasser gekocht wird". Auch das falte Wasser schnitt genau, und da war ich froh, in den verwilderten Gärten entzieht dem gemahlenen Kaffee seinen Gehalt, aber der Vorgang herumzustrolchen, die im Herbstduft erschauerten. Vampiris, der geht viel langsamer und gründlicher vor sich, und eben darin beder Vorteil. Denn elende Blut- und Granatenbuckel stand still und blauumdunstet, eine steht auf diese Weise läßt sich Kompagnie Soldaten ererzierte am Bionierdepot genau wie in dem feingemahlenen Kaffee bei etwas Geduld so viel Stoff aus Deutschland . Die Beine flogen, die Griffe knallten und der Leutnant ziehen, bis der Rückstand feine erheblichen Extrafte mehr enthält und
6]
Erzählungen eines alten Tambours.
"
-
Eine Ehrung Arcos. Die Straßburger Universität hat den Ingenieur Graf Georg von Arco wegen seiner hervor ragenden Verdienste um die Entwickelung der Funkentelegraphie zum Ehrendoftor ernannt. Graf Arco hat zusammen mit Slaby und Braun die drahtlose Telegraphie in Deutschland auf die Höhe ge bracht, von der Nauen über die Länder hin zeugt.
"
in die Zeit und taten heimlich, was sie nicht lassen konnten.| aber hatte seinem Liebling die Ordnungswidrigkeit erlaubt Also viel mußte der Oberst entbehren, zudem war er jetzt und die Offiziere sahen sie ihm deshalb nach, zumal sie ihn verheiratet, hatte Familie, und die alte Lust leuchtete nur nicht oft sahen, denn von allem gewöhnlichen Dienst war er noch selten einmal auf. Aber was er anderswo aufgeben als des Obersten Bursche befreit. „ Aber der Major vom zweiten Bataillon, in welchem „ Aber wozu dieser Stand und dieses Gefühl?" rief der mußte, das übertrug er alles auf seinen Familien- und RangFreiwillige, wozu überhaupt ein stehendes Heer? Wäre es stolz, so daß er, der doch höchstens und kaum ein Graf war der Beter stand, war ein anderer Mann. Er hieß Reitern, nicht besser- -Seid Ihr auch schon angesteckt?" unter- und Stommandeur eines Regiments, sich nicht mehr hätte ein- war ein Bürgerlicher, 1806 im Herbst nach dem Unglück bei brach ihn der Tambour hastig, indem ihm eine heiße Röte bilden föunen, wenn er ein Prinz gewesen wäre. Nun soll es Jena zur Fahne gekommen und im Frühjahr 1807 bereits ins Gesicht stieg;„ faselt Ihr auch schon in dieser neuen früher in hohen fürstlichen Häusern Mode gewesen sein, zur Sapitän geworden. Bei Friedland nahm er mit neunundManier? Aber basta! Ich will euch jetzt erzählen und mich Belustigung einen Menschen zu halten, den man den Narren vierzig Mann eine Batterie, die er freilich nachher aufgeben nicht ärgern. Also so war der Peter Beck und so war hieß, und so kam denn eine solche Narretei, Gott weiß wie, mußte, als er nur noch siebenundzwanzig übrig hatte und ich, und daß es da oft genug Hader zwischen uns gab, kann auch unserem Herrn Grafen in den Sinn. Sturz, es ver- feine Hilfe bekam. Da wurde er Major. Er war ein tüch man begreifen. Zulegt vertrugen wir uns zwar und auch lautete plötzlich, der Oberst habe auf der Parade ganz spöttisch tiger, tapferer Soldat, aber er war auch Soldat bis in die ich kam zum Gleichmut und Lachen; allein er wollte mir gesagt, die Zeit sei ihm und seiner Familie zu ernsthaft und Nagelspigen seiner Finger, übermäßig streng und unsäglich nicht trauen und stand mir falt und steif gegenüber, bis wir die Leute auch. Das sei langweilig zum Sterben. Er müsse kurz und ernst. Mit dem Obersten stand er so so. Beide dann endlich doch näher zusammen tamen und bekannter was Neues haben, und da das Lachen ſelig verstorben waren streng, das gefiel beiden; aber der eine war wenigstens fei, wolle er sich mit Brummen begnügen, und da so oft wie möglich ein übermütiger, luftiger Stavalier, und
wurden.
" 1
-
"
Der Oberst unseres Regiments war noch einer aus der höre er, der Peter Beck ſei ſein Mann. Darum wolle das konnte der andere nicht leiden; und dieser ein Bürgerlicher alten Schule. Er war freilich, wie man zu sagen pflegt, er ihn als Burschen nehmen und sich von ihm' was vor- und gesetzt und ernsthaft, und das konnte wieder jener nicht brav wie ein Halbgott, aber auch stolz auf seine alte Familie schimpfen lassen. Gesagt, getan. Einige Lage darauf wartete verdauen. ,, Als nun die neuen Herbstrekruten ausererziert waren und seinen Rang, hochmütig und kalt gegen niedriger Stehende, Peter mit dem anderen Diener bei Tafel auf und berichtete berächtlich grob und streng gegen uns Soldaten, artig nur Neuigkeiten auf seine Weise. Das Zeug dazu hatte er, denn und das ganze Bataillon wieder zum erstenmal den Dienst übte, sieht der Major den Peter, der bei dieser Gelegenheit gegen Höhere und seinesgleichen, und deren gab es bei uns dumni war er nicht und dreift wie einer. derzeit nicht allzuviel. Früher wo wir nur hochadelige Offi- ,, An Peters bissiges Wesen hatten wir uns gewöhnt; gleichfalls mit hinaus mußte. Da reitet er denn auf ihn ziere hatten und er selbst als Major beim zweiten, dann als aber faum war er der Favorit des Obersten, so ward er uns zu und ruft ganz hizig: He, Bursch! Unverschämtheit! Denkt euch, die Kreatur Reglement! Unteroffizier!' Oberstleutnant beim ersten Bataillon stand, war er ein durch etwas anderes unleidlich. Der Unteroffizier der Inübermütiger und stets lustiger Herr. Da quälte er seine wurde eitel, so eitel, daß er halbe Stunden lang vor seinem spektion tritt vor, wird angefahren und meldet, der Peter Kompagnien, ließ die Leute durchhauen, fluchte, daß der fleinen Spiegel stehen, seine Haare so und so legen, den sei des Obersten Bursch. Obersten Bursch hin oder her! blaue Himmel sich hätte in Trauer fleiden mögen, war Mund verziehen und die Augen verdrehen konnte, alles in Steine Entschuldigung! Eselei! Adjutant, beide zum Arrest! Ursach Leutnant vom Zug und Kapitän! Hierher, meine Herren! übrigens der beste, tollste Freund seiner Kameraden, und wo tiefem Schweigen und mit großem Wohlgefallen. Ursach' es einen ausgelassenen Lärm gab, war Graf Berkhaus sicher hatte er dazu sicherlich nicht, er war nichts weniger als hübsch; Wie können Sie dergleichen übersehen? Was soll das heißen? dabei. und wenn auch! ein Mann kann Besseres tun, als mit sich Kennen Sie den Dienst nicht? Den Dienst kenn' ich und pflege nichts zu übersehen,' versett der Kapitän, blutrot vor Davon hatte nun vieles ein Ende genommen. Die selbst solche Weiberpossen treiben. „ Wir schalten ihn, zogen ihn auf, aber umsonst. grausamen Strafen und unmenschlichen Schimpfreden hatten Ja unterdrücktem Aerges; aber der Beck sagte mir, es sei so des He! was?' fragte der Major anscheinend aufgehört, und es gab bei uns wirklich nicht mehr so viel es wurde im Gegenteil noch ärger, als er sich seinen übrigens Obersten Befehl'. schlechte Sterle wie vordem. Die alten Offiziere waren meist prächtigen Bart stehen ließ. Er ließ ihn wachsen, unten und kalt; aber wir sahen, wie seine Schenkel das Pferd preßten, gefallen oder abgegangen, die neuen waren Bürgerliche oder oben, wie und wo er wollte, ganz gegen das Reglement. daß es zitterte. Des Obersten Befehl? Werden's sehen! junge, bescheidene Leute, fast über die Maßen still und ernst, Und dieser verfluchte Bart ward die Ursache, daß er sich mit Eingetreten! stillgestanden! In Sektionen rechts schwenkt! und wo noch so eine alte scharfe Bürste von früher war, mir unheilbar entzweite und daß wir fast wieder einmal marsch!' oder so ein wilder, frecher junger Fant, die schickten sich auch Mord und Totschlag im Regiment erlebt hätten. Der Oberst!
-
Forts. folgt.)