Nr. 111.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Die Atmosphäre.")
Freitag, 12. Mic
Die Liga umfaßt gegenwärtig mehr als hunderttausend Kind.. Versicherten aus dem Arbeiterstande.
Und
reicht, sind die Verhältnisse ein wenig anders. Zwar sind auch hier die schweren Gase, Sauerstoff und Stickstoff, noch immer von mindestens zu 95 Proz. vertreten, aber ein anderes, gerade für Die Versicherungsgesellschaft hat in ihrem kapitalistischen InterWie hoch erhebt sich die Atmosphäre über die Erde? uns wichtiges Gas fehlt hier vollständig: der Wasserdampf. Je jesse besser begriffen, was die Gesundheit der bei ihr Bersicherten Auf diese Frage ist ohne weiteres keine Antwort möglich, wärmer die Luft, um so mehr Wasserdampf vermag sie zu fassen für sie bedeutet, als mancher Staat. Sie hat daher einen vordenn in der Tat gibt es keine scharf gezogene Grenze der Atmo- und umgekehrt: je kälter die Luft, um so geringer ihr Fassungs- beugenden Gesundheitsdienst eingerichtet und rasch ausgebaut. Im sphäre. Die Gafe der Luft gehen so unmerklich in den Weltenraum vermögen. In der Höhe von 12 bis 14 Kilometer, wo die Tem Jahre 1908 haben die„ hygienischen Missionare" der Gesellschaft 1911 waren es über, daß die Festseßung einer Grenze immer willkürlich ist. Und peratur 55 Grad beträgt, ist kein Wasserdampf mehr möglich. 38 382 Besuche bei 6144 Versicherten gemacht. 1912 wurden für doch ist das Bedürfnis einer praktischen Begrenzung und Ein- alle Feuchtigkeit, die bis in solche Höhen hinaufgelangt, wird von bereits 679 104 Befuche bei 78 103 Versicherten. teilung der Atmosphäre entschieden berechtigt, und wir werden alse Beit zu Zeit wie aus einem Schwamm herausgedrückt und wieder diesen Gesundheitsdienst über 2 Millionen Mark ausgegeben. unter Beschränkung unserer wissenschaftlichen Ansprüche eine in niedere Höhenzonen befördert. Es kommen also in der Strato- seitdem ist dieser Dienst immer ausgebreiteter geworden und es sind Grenze in derjenigen Höhenschicht festießen, aus der uns durch sphäre keine Wafferdampfwolfen mehr vor, sondern nur noch die zum Vorteil der Gesellschaft immer größere Summen für ihn aufdie optischen Erscheinungen noch direkte Kunde zukommt. Diese von vulkanischen Aschen gebildeten„ leuchtenden Nachtwolken", die gewendet worden. Höhengrenze würde etwa 500 Kilometer über dem Grdboden bis in Höhen von 80 Kilometer beobachtet und von Zeit zu Zeit Was hier eine fapitalistische Gesellschaft ihres Prosites wegen liegen. Hinsichtlich der Genauigkeit sind in solcher Höhe natürlich durch Vulkanausbrüche ersetzt werden und dann wieder nach eini- tut, müßte das nicht von allen Staaten um des öffentlichen Wohles 10 Kilometer gleichbedeutend mit 10 Meter nahe der Erde. gen Jahren verschwinden. Die Temperatur nimmt in der Strato- willen getan werden? Bekanntlich ist die Atmosphäre ein Gemisch verschiedener sphäre nicht weiter ab, sondern höchstens zu. Erst in höheren Gase, die sich nach dem Daltonschen Gefeße ganz unabhängig von Schichten nähert sie sich dem Temperaturzustande des interplaneDer Unfug mit Erfasstoffen. einander nur dem Wechselspiel der Erdanziehungs- und der Zen- taren" Weltenraumes, der auf- 170 etwa geschätzt wird. Die Dipl- Jug. A. Markus geißelt in der„ Chemiker- Zeitung" den trifugalkraft gehorchend um den Erdball ausbreiten. Wir haben Strato- und Troposphäre werden zusammen wegen des vorherres also feineswegs mit einer chemischen Verbindung zu tun, die schenden Stickstoffes die Stickstoffsphäre genannt. Ueber derselben Schwindel, der vielfach mit sogenannten Erfasstoffen getrieben wird. überall die gleiche Zusammenseßung hätte, sondern die Luft am spannt sich in einer bis 230 Kilometer reichenden Mächtigkeit die Früher fonnte man mit einent mitleidigen Lächeln über die BriefErdboden und dieselbe in 400 Kilometer Höhe sind ganz ver- Wasserstoffsphäre. In ihr spielen sich die der Erde nächsten Polar- fastennotizen kleiner Familienblätter hinweggleiten, wo angegeben schiedene Stoffe. Die Anziehungskraft der Erde wirkt auf die lichterscheinungen ab und hier leuchten auch die Sternschnuppen wurde, wie man aus Kartoffelschalen, Schweinstnochenresten und aufLuftgase so ein, daß sich die schwereren nahe dem Erdboden an- und Meteoriten auf. Gerade die Farbenerscheinungen leuchtender gewärmtem Gulasch einen falschen Fasan, aus Wasse, Zucker Das sind Harmlosigkeiten gegen sammeln und oberhalb einer bestimmten Höhengrenze überhaupt Himmelskörper erlauben durch das Spektroskop auf optischem und Backpulver Seft macht. was heute fogenannte Industrien und Wolfsbeglüder nicht mehr vorkommen, während im Gegenteil die leichteren Gaje Wege die stoffliche Zusammensetzung der Atmosphäre in diesen das, in den unteren Luftschichten nur spurenhaft vertreten sind, in Höhen zu prüfen. Neben Spuren von Stickstoff tommt hier nur sich leisten. Es ist schon schlimm genug, wenn sie die Not der Zeit größeren Höhen dagegen fast ausschließlich die Atmosphäre zujam- Wasserstoff und Helium vor, und endlich die winzigsten Staub- benutzen, um den lieben Mitmenschen meist für Wasser oder ähnliche menjeßen. Die Erdumdrehung und die damit zusammenhängende teilchen, denen wir die blaue Himmelsfarbe verdanken. Die obere Wertobjekte möglichst viel Geld abzuknöpfen; ebenso schlimm ist es, Zentrifugalkraft wirkt an und für sich auf alle törpergase gleich Grenze der Wasserstoffsphäre ist auch zugleich die des blauen Lich- daß dadurch auch für lange Zeit wirklich brauchbaren neuen Ersagein, doch erst in den größeren Höhen, im Bereiche der leichteren tes. In größeren Höhen findet der Vorgang der Lichtzerstreuung stoffen, die späterhin noch fommen mögen, der Weg versperrt wird. Gase, kommt ihre Wirkung derjenigen der Erbschwere gleich und an Gas- und Staubkörperchen nicht mehr statt. In tieferen Schich- Man denke doch, daß die Margarine als Butterersaz geschaffen erst an der Grenze der Atmosphäre überwindet sie diefelbe. Es ten ist die Staubatmosphäre noch so dicht, daß abends auch rote wurde, daß unser Zuder einst Erfagprodukt war. findet hier ein stetes, aber unmerkliches Hinausströmen der leich- und gelbe Strahlen zerstreut werden; daher die Dämmerungs- Friedensschluß ein Erfinder das Unglück haben sollte, einen wirklich brauchbaren Ersatzstoff herzustellen, da wird ihm der Kampf, den testen Gase in den Weltenraum hinein statt, und es ist in Jahr- farben. Ihre Grenze liegt in 80 Kilometer Höhe. millionen vielleicht einmal zu erwarten, daß die Leichtgase aus Ueber der Wasserstoffsphäre endlich folgt noch die Geocoro- alles Neue zu bestehen hat, noch viel, viel mehr erschwert sein durch der Atmosphäre ganz verschwinden, und nach weiteren Jahrmillio- niumsphäre, in der als äußerste für uns sichtbare Erscheinungen die Tätigkeit der Wutter, Salatöl- und sonstiger Ersatzfabrikanten. nen auch die Schwergase, so daß die Erde dann in das Stadium die sogenannten" homogenen" Polarlichtbögen sich bilden. Wäh- Markus verweist unter anderen Blüten auf alle fogen. Faßieifen, die der völligen Erstarrung tritt, in welchem sich gegenwärtig der rend die unteren Polarlichter ganz deutlich aus einzelnen Fasern, zum Preise von 40 W. für den Zentner angeboten werden, aber nach Mond befindet. Natürlich würde sich gleich den anderen Gasen Streifen und Strahlen zusammengesetzt sind, zeigen diese höchsten ihrem Fettsäuregehalt einen Wert von 8 M. befizen. Eine 25- Grammauch der Wasserdampf verflüchtigen, und die Vorstellung, daß die Polarlichter auch keine Spur eines inneren Gewebes mehr, daher Düte eines Schlagsahnenersages enthält Backpulver und getrocknetes Lebewesen in Eis und Schnee sterben werden, beruht also auf die Bezeichnung homogen(= einheitlich). mit Vanelin parfümiertes übnereiweiß und liefert einen Liter Irrtum. Nur nackter, lebloser und wärmeloser Fels wäre das befte(!) Schlagsahne. Den Gipfel stellt aber wohl ein Rezept dar, Endziel der Entwicklung, das Schicksal unseres wie aller Planeten. das für den Preis von 10 Mark für die Herstellung von Alkohol angeboten wird. Man braucht zur Gewinnung von Alkohol ohne Gärung nur Kalziumcarbit, Schwefelsäure und Zinkspäne aufcinander einwirken zu lassen. Markus hat den glücklichen Erfinder um ein Gläschen Carbit- Benediktiner gebeten.
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In der unteren 10 Kilometer mächtigen Höhenschicht hat die Luft ziemlich gleichmäßig die bekannte Zusammensehung zu 79 Proz. Stickstoff und 20 Pros. Sauerstoff, wozu noch geringe Spuren sogenannter Edelgase, wie Argon, Xenon, Krypton, Selium sowie das hypothetische Geocoronium und endlich Wasserstoff kommen. Bei Vulkanausbrüchen werden auch geringe Mengen schwefliger Säure zutage gefördert und ebenfalls fommen Spuren von Ammoniakgas und Salpetersäure vor. Gine wichtige Rolle spielt, wie wir gefehen haben, auch der Staub, und zwar nicht nur für die Wolkenbildung, sondern auch für die blaue Farbe des Himmels, denn an den Staubteilchen spiegeln sich befonders die blauen Strahlen, die im Sonnenlichte enthalten sind, und deshalb ist die Farbe der freien Luft blau. Die unterste Luftschicht, die sich etwa 10 bis 18 Kilometer mächtig um die Erde wölbt, heißt Troposphäre( Sphäre ist griechisch und heißt Kugel oder hier Kugelhülle). In dieser spielen sich alle wichtigen Wolkenerscheinungen ab. Die Zusammensetzung der Luft in der Troposphäre ist ziemlich einheitlich, weil sie durch die Luftströmungen recht kräftig durchgemischt wird. Doch ist schon in einer Höhe von 4 Kilometer die Luft so dünn, daß der Luftdruck", der durch den Barometerstand ausgedrückt wird, nur noch die Hälfte von dem am Erdboden betragenden ausmacht, d. h. 850 Millimeter ctwa. Nahe dem Erdboden läuft die Kurve des Luftdruckes fast senkrecht auf den Nullpunkt zu, und erst in größerer Höhe( 40 bis 60 Kilometer) nimmt der Luftdrud selbst auf Stilometer faum merklich ab. Freilich ist hier die Luft so dünn, daß nur noch die Bakterien ihr Leben fristen können. Auch die Temperatur nimmt in der untersten Höhenschicht ziemlich schnell ab, naturgemäß über dem Aequator mehr als über den Polen , so daß an der Grenze der Troposphäre eine Kälte von 55 Grad herrscht.
In der nächst höheren Luftschicht, die bis zirka 80 Kilometer *) Wir entnehmen diese anschauliche Darstellung der lezten Veröffentlichung der Deutschen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ( Th. Thomas Verlag, Leipzig . Einzelpreis 1 Mt.): Die Wunder der Atmosphäre von J. Dreis. Das Büchlein ist als anregende Einführung in diese wahrhaft schöne Wissenschaft -wofür die abgebildeten Wolkenphotographien das beste Zeugnis ablegen zu empfehlen.
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Erzählungen eines alten Tambours.
wenn
Kleines Feuilleton.
Lebensversicherung und Gesundheitspflege.
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Notizen.
Wenn etwa nach
die
Es liegt im Interesse der Feuerversicherungsgesellschaften, daß ausbrechende Brände bald gelöscht werden. Sie tragen daher zu Donnerstag in der üblichen Weise eröffnet wurde, ist in ihr angeDie Große Berliner Kunstausstellung, ven Kosten des öffentlichen Feuerlöschwesens gerne bei. Die fapita- rammtes Heim, den Moabiter Glaspalast, zurückgekehrt. Zwar sind liftischen Lebens, Unfall, Invaliditäts- und Krankheits- Versiche rungsgesellschaften haben ein entsprechendes Interesse. Die Erhaltung nicht, wie in früheren friedlicheren Jahren, alle Säle mit Bildern des Lebens, der Arbeitsfähigkeit und der Gesundheit der Versicherten oder Plastiken gefüllt; immerhin kann man 1664 Nummern studieren. ist von Vorteil für die Gesellschaften. Wie sonst der Kapitalismus Der Gesamteindruck solcher Fülle ist von dem der letzten UnterEinige eingefügte Sonderfeine Rücksicht auf Leben und Gesundheit des Volles nimmt, nehmungen dieser Künstlergruppen kaum zu unterscheiden. Wir cr feinem Profit nachgeht, so wird er in einem treffen in Reihen alte Bekannte. weige seiner Betätigung die peinlichste Rücksicht nehmen auf ausstellungen sollen die Aufmerksamkeit der Besucher steigern helfen. So eine Bildnissammlung, die neben den Köpfen von Bismarck und Leben und Gesundheit, sobald Tod und Krankheit seinen Profit Moltke die von Nietzsche und Karl Marr zeigt. So einige Wände. schmälern. Lang lebe der Wenich- damit er lange seine Versiche- die mit Kriegsberichten österreichisch- ungarischer und bulgarischer rungsbeiträge bezahlt; seine Gesundheit sei die beste damit ihm Zeichner vollgehangen sind. Unter den Oesterreichern verdient Miklos feine Krankengelder bezahlt werden brauchen. Im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege lann man sich Badaß, ein Meister der geistig modellierenden Linie, unseren besonderen Respekt. Wir werden über diese Ausstellung noch ausdiese Tätigkeit dieser Versicherungsgesellschaften sehr wohl gefallen führlicher berichten. lassen. Etwas anderes ist es freilich, wenn sie als Wohltat ausgeben, was sie in ihrem eigensten Brofitintereffe tun, wenn sie Dant- Die Maschine gegen den Menschen. Die Königin ernten wollen und öffentliche Anerkennung, wo sie selbst den größten von Rumänien hat, wie der„ Corriere " erzählt, einer neuen rumänis Rugen haben. schen Zeitschrift folgende Betrachtung zur Veröffentlichung übergeben, die lebhaft an altgewohnte sozialistische Auffassungen erinnern: In dem gegenwärtigen Kriege rächt sich die Maschine an den Menschen. Der Mensch vermeinte, der Meister der Welt zu sein, aber nun erheben sich seine eigenen Erfindungen gegen ihn, um ihm zu zeigen, wie flein er einer Macht gegenüber ist, die er selbst schuf, und daß es mit seiner Herrschaft zu Ende geht. Es gibt keinen Menschen, sei er auch noch so tapfer, der sich mit dem messen könnte, was das menschliche Gehirn erfann, um seinen Nächsten zu vernichten. Sein eigenes Werk lehnt sich gegen ihn auf und reißt ihm den Sieg aus den Händen. Der Mensch hat Dinge erfunden, die stärker sind, als seine Kraft. Heute lernt er die ewige Wahrheit erkennen, daß sein Können Grenzen hat."
Echt kapitalistisch und amerikanisch zugleich hat die MetropolitanLebensversicherungsgesellschaft zu New York ihren Gesundheitsdienst organisiert. Sie schuf zuerst eine Vereinigung, der Tausende von Kindern angehören. Sie führt den reizenden Titel: Liga der Gesundheit und des Lebensglückes. Dann richtete sie einen Gesund heitsdienst ein, den man füglich als hygienische Vollsmission bezeichnen könnte. Diese Liga hat eine Reihe echt amerikanischer Einrichtungen: die Einführung, den Mitgliedseid, das Weihediplom, das Recht, ein Abzeichen zu tragen. Das Kind des Versicherten leistet den Eid, alles zu tun, um der Gesellschaft zu helfen, die Gesundheit der Versicherten zu heben, es verspricht, auf seine eigene Gesundheit zu achten und dadurch das Glück zu vermehren.
daß wir schon zu weit waren, und kehrten bald um. vor uns nahm das Schießen immer zu.
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Rechts
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zornig, wie sieht der Kerl aus! Wo hast du deinen Bart gelassen, Canaille? Da fährt der Peter, der ihn bisher „ Endlich, etwa zweihundert Schritte vom Dorf, wo an ganz betroffen angestarrt, mit beiden Händen wie suchend einem Graben sich einzelne Dornbüsche hinzogen, hieß es ans Gesicht, sicht wild um sich, auf mich, läßt die Arme plöglich: Halt, wer da?" Wir standen und schnaubten aus, fallen und bricht in einen gotteslästerlichen Fluch aus. Die ,, Als wir in den Busch traten, fiel juft ein langer aber sprechen konnten wir nicht. Es waren unsere Jäger. Offiziere lachen laut auf, die entfernter stehenden Soldaten Sonnenstrahl auf die Wipfel; aber das währte nur einen Wer da? oder ich schieß'!" sagte der Posten und legte an. folgen, wie ein Lauffeuer geht es durchs ganze Regiment bis Moment, alles ward wieder grau und es regnete fort. In Endlich fand ich die Sprache. -tes Regiment!' rief ich. zu den Posten: Ich habe dem Peter den Bart genommen und diesem Augenblick marschierte links von uns eine Kolonne Wer seid ihr? fragte er, ich gehöre selbst dazu.' Kennt die Wette gewonnen. Infanterie jenseits hinüber. Der Feind zog seine Nachtposten ihr den Nalow nicht und den Peter Beck? Ich vergaß, daß Ich blieb so ernsthaft wie möglich und sagte dem Obersten, ein, zog sich vielleicht gänzlich zurück. Jedenfalls ward unsere wir andere Kleider hatten und von der Flucht durch dick und wie die Sache sich gemacht. Er meinte jedoch, er erinnere sic) Gefahr verringert, wir konnten hoffen durchzukommen, ohne dünn hart mitgenommen waren; der Peter hatte auch die der Wette sehr gut, und fragte ganz höhnisch, ob ich nicht Zu Befehl, einem Posten zu begegnen. In der Ferne hörten wir einzelne Röcke wieder fallen lassen. Hurra!' hieß es nun, der etwa felbst den Barbier vorgestellt habe? Schüsse. Der Weg machte einen Bogen links tiefer in den Ralow und der Peter! Willkommen, Kameraben! herein, herein! antwortete ich; ein Spiegel war nicht da zum Selbstrasieren, Wald hinein. ,, Was soll ich weiter viel sagen? Beim Dorf fanden der Wirt mußte die Kleider besorgen, also blieb die Frau " Noch ein paar Schritte gingen wir weiter, dann aber, wir unser Regiment, das heute wieder bei der Avantgarde übrig und ich; sie hielt das Licht und ich schabte. Umgekehrt als alles still blieb und nichts Verdächtiges zu sehen war, war und hier bivouafiert hatte. Das dritte Bataillon war ging es doch nicht gut.' He! sagte der Oberst und drohte warf ich meinen Raften ab, der Peter sein Bündel, und wir schon aufgebrochen und seine Tirailleurs schossen sich gegen mit der Faust, du bist jetzt sehr fir mit deiner Verteidigung, schlugen uns ins Gebüsch. So laufen wir, so schnell und den Wald zu mit dem Feinde herum. Mit rasendem Jubel Bursch. Sieh dich vor, daß du ein andermal nicht schlechter still wir können, erreichen nach ein paar hundert Schritten wurden wir aufgenommen, wie vom Tode Auferstandene; für dich sprichst! Denn ich suche dich und fasse dich, verlaß dich den Saum des Holzes, lauschen und spähen. Es war alles Offiziere und Soldaten, alle waren voll Freude und Lachen drauf! Und nun vorwärts, meine Herren! Ihr, Bursche, macht still; nur der Regen rieselte in den Blättern und unsere über unseren Aufzug, über unsere Flucht, deren Einzelheiten euch zum Backwagen und eilt, daß ihr nachkommt, oder der Herzen hörten wir pochen. Vor uns lag eine Ebene, zuerst man teils selbst gesehen hatte, teils uns schnell abfragte. An Donner fährt euch auf den Kopf! einzelne Büsche, dann freies Feld, weiterhin ein Dorf. Dort des Peters Bart dachte noch kein Mensch, nur ich hatte in- Der Peter hatte viel Spott zu ertragen und war gedachten wir Freunde zu finden. Rechts zog sich der Wald zwischen Augen und Ohren offen, und so traten wir zum wütend, zumal er jetzt auch noch viel Schmerzen an seiner noch weiter; in der Ferne schoß man hinein und heraus, ohne Streis, wo die beiden Majore auf den Obersten warteten, der Wunde litt und ins Lazarett mußte; denn es war übler als daß wir die Schüßen erblicken konnten. Besinnen half hier noch im Dorfe verweilte. wir gedacht. Die Aufregung hatte ihn gehalten, aber die Wir traten hinaus, gingen langsam bis zum „ Melde uns zurück aus der Gefangenschaft, Herr Oberst- Verlegung auch verschlimmert. Er war indessen bald wieder nächsten Gesträuch, dann hieß ich den Peter die Röcke in die wachtmeister', sagte ich salutierend zum Major vom zweiten. auf den Beinen, aber die Wunde, die seiner Ehre durch Höhe nehmen, und jetzt vorwärts, so schnell uns die Beine Er nidte freundlich, sah erst den Peter von oben bis unten mich geschlagen worden, heilte nie, solange er bei uns war. tragen mochten. Da fing es hinter uns an zu knallen, erst an, dann mich und wieder den Peter, wandte sich dann ab Er glaubte immer steif und fest, das Ganze sei nur ein abhier, dann dort, an zwei, an fünf, an zehn Stellen. Aber und brach in Lachen aus. Der Major vom ersten machte gefarteter Spaß gewesen und der Wirt habe auch andere teile waren wir schon zu weit und durch das Gesträuch hin es ihm nach und trat zu mir. Nun, Nalow', sprach er, meine Stleider gehabt, was doch in der Tat nicht der Fall war. und wieder gedeckt, teils sprangen wir hin und her und Hand schüttelnd, das heißt zwei Fliegen mit einer Slappe. Er schimpfte unmenschlich auf mich, aber ich tröstete mich, änderten die Richtung, so oft und so viel wir konnten, ohne Zu Befehl, entgegnete ich lachend. Der Peter merkte denn es war einer im Regiment, auf den er roch mehr schalt, unferen Weg allzusehr zu verlängern. Eine Kugel riß mir noch immer nichts, denn bis jetzt war noch alles an ihm nur und das war er selber. Er sprach nie wieder ein Wort jedoch den Hut ab, ich sah mich nicht um danach, eine andere Freude über unsere Befreiung. mit mir und ging mir weit aus dem Wege. Nach dem streifte meinen Arm, eine dritte fuhr dem Peter ans Bein. Mittlerweile kommt der Oberst. Wir werden ihm ge- Frieden nahm er sogleich seinen Abschied, und ich hörte nie Doch weit gefehlt, ihn aufzuhalten, war es nur ein Dent- meldet. Unkraut vergeht nicht!' fagt er lachend. Es freut wieder etwas von ihm bis heute. Grüßt ihn von mir, Freizettel, nicht zu säumen, und er lief wie der Satan. Ein mich, daß ihr herausgekommen. Wie habt ihr's gemacht? williger, und sagt ihm, mein Unrecht tue mir herzlich leid, paarmal stürzten wir auf den nassen Boden, aber auf ging's Ihr seht aus wie die Grasteufel. Peter, nimm das infame wie schon damals, aber ich hätte doch auch ein Recht gehabt wieder und fort wie die Kugel aus dem Rohr. Ein paar Zeug vom Kopf! Staum hat der Peter feinen Stopf ent- bei der Sache, es sei nicht anders möglich gewesen." Stüraffiere jagten hinter uns aus dem Holz, aber fie fahen, blößt, so fährt der Oberst auf. Millionen Schock! schreit er
nichts.
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( Forts, folgt.)