Nr. 118.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 20. Mai.

Die indirekte Beleuchtung.

mit dem Gesamtnamen Hochleite" zu bezeichnen pflegen, liegen die beiden Großgemeinden Vielgerent und Lafraun mit ihren

ganz

Ritter Blaubart  .

es

Teilgemeinden. Was den Charakter dieses merkwürdigen Der Massenmörder von Czinkota, dessen gehäufte Untaten selbst Die Beleuchtung der gewerblichen Arbeitsstätten ist oft noch und schönen Stückes Bergwelt betrifft, so betrifft, so hat Professor in diesen blutigen Zeitläuften Grauen in aller Welt erregen, steht eine recht ungenügende und unzweckmäßige, auch wenn auf sie ver- Neiblen in einem Aufiaße der Grenzboten" hervorgehoben, daß es in der Kriminalgeschichte der Völker nicht vereinzelt da. Auch dieses hältnismäßig viel Leuchtkraft verwendet wird. Nach den letzten die Kalk- und Kreideschichten des Gebirgsstockes sind, die die Eigen- Scheusal in Menschengestalt hat seine Vorgänger gehabt, und man erschienenen Berichten der Gewerbeaufsichtsbeamten vom Jahre art und die hohe Schönheit der Landschaft begründen. Sie ist ge- wird unwillkürlich an Kapitalverbrechen der Vergangenheit, vor allem 1913 mußten im Bezirk Hannover   in 63 Fällen Anordnungen zur fennzeichnet durch kühne, zum Teil abenteuerlich geformte Wipfel, an die Untaten Hugo Schenks erinnert. Mindestens sieben Frauen Beseitigung der mit der künstlichen Beleuchtung der Arbeitsräume die bis zu 2500 Meter emporragen, und durch tiefeingeschnittene, hat Bela Kiß ermordet er hat sich als moderner„ Nitter Blaubart" verknüpften Uebelstände getroffen werden, desgleichen im Bezirk schauerlich schöne Talschluchten, zwischen denen da und dort betätigt, wie ihn uns Charles Perrault   in seinem 1697 erschienenen Breslau   in 88 Fällen, im Bezirk Kaffel in 26 Fällen und im Bezirk eine Hochfläche stehen geblieben ist, die groß genug ist, Märchen geschildert hat. Das Urbild dieses Perraultschen„ Blaubart  " Köln   in 63 Fällen. Die Fehler sind verschieden. Nicht immer ist ein Dorf zu tragen. Diese Hochflächen find soll der Ritter Gilles de Laval, Baron de Rays, gewesen sein, der auf und gestaltet die verwendete Lichtmenge ungenügend, aber sie ist meist unzwed- unregelmäßig hängen nur seinem Schlosse in der Gegend von Nantes   viele Knaben und Mädchen durch ganz mäßig berbreitet und verteilt. Das ist sehr oft der Fall bei der schmale Landzungen miteinander zusammen, an deren Durchnagung seinen unnatürlichen Gelüsten und seinem Aberglauben geopfert hatte, direkten Beleuchtung, bei der die Wirkung des Lichtes nicht die schäumenden Wildwasser weiter arbeiten. Ein solches Gebilde und der deswegen im Jahre 1440 zum Feuertode verurteilt wurde. Die gleichmäßig auf einen Raum verteilt werden kann. Bei der ind i sind die zwei bei Rechental( Carbonari  ) zusammenhängenden Hoch- ganze Existenz Gilles de Rays gliedert sich in zwei scharf zu schei­rekten Beleuchtung ist das nicht der Fall. flächen von Vielgereut und Lafraun. Die ganze fischförmige Hoch- dende Phasen; in der ersten Zeit erscheint er als tapferer Kriegs­Nur bei ihr trifft die Lichtquelle die zu beleuchtenden Gegen- fläche von Vielgereut hat eine Länge von höchstens 16 Kilometern mann ohne Fehl und Tadel. Bereits mit 25 Jahren bekleidete er stände nicht unmittelbar, sondern mittelbar, wenn sie von der Decke und eine durchschnittliche Breite von 5-6 Kilometern. Von ihr ge- die Marschallswürde und wurde vom König Karl VII.   mit dem Auf­des Raumes oder von einem Reflektor zurückgeworfen wird. Ein hört übrigens nur ein kleiner Teil zu Italien  . Ihrem östlichen trage betraut, das heilige Salbgefäß für seine Krönung zu holen wesentlicher Vorteil dieser leider erst verhältnismäßig wenig ein- tande sind einige Hügel aufgesetzt, die die hier fast genau nordsüd- und nach der Abtei Saint Rémy   zu überführen. Infolge seiner gerichteten indirekten Beleuchtung besteht darin, daß hier das Licht lich verlaufende Wasserscheide zwischen Etsch   und Po und zugleich uferlosen Verschwendungssucht mußte er jedoch bald den Hof ver­auf die zu beleuchtenden Gegenstände verteilend und zerstreuend die Staatengrenze bilden. Es ist dies ganze Land deutsches lassen und sich vor der Zeit in die Einsamkeit zurückziehen. Der wirkt, wobei sein Aktionsradius vergrößert wird. Eigentlich be- Siedelungsgebiet aus der Hohenstaufenzeit und war bis vor nicht Striegsmann war zum raffinierten Lebenstünstler geworden, der um ruht alles, was wir Beleuchtung nennen, auf indirekter Wirkung, und allzu langer Zeit ein deutsches Sprachgebiet, das in ununter- jeden Preis seine unstillbare Gier nach Genuß zu befriedigen suchte nur dadurch, daß die von den Lichtstrahlen getroffenen Gegenstände brochenem Zusammenhange mit dem älteren bodenständigen Deutsch  - und dessen über 22 Millionen Frant betragenden Einfünfte nicht das Licht wieder zurückwerfen, werden sie erhellt. Die Erhellung tum im Suganertal   stand. In diesem ausgedehnten ehemaligen entfernt ausreichten, die Kosten seiner üppigen Lebensführung zu besteht eben in der Spiegelung. Das gilt für die natürliche, wie deutschen Sprachgebiet ist die bodenständige alte Mundart in neuerer bestreiten. Kein Prinz von Geblüt, fein Herzog fonnte für die künstliche Beleuchtung aber bei der indiretten Beleuchtung 3eit start zurückgegangen. Nur Lusern hat fest zu seinem alten an Lugus mit ihm aufnehmen. Seine Freigebigkeit beschränkte sich nicht nur auf seine Leute; sein Haus stand jedem offen, woher er Volkstum gehalten. im engeren Sinne wird lediglich die Spiegelwirkung einerseits er­höht und verstärkt, andererseits wird sie konzentriert und gesam­Die Großgemeinde Vielgereut hat vom frühen Mittelalter bis auch fam, und welchem Stand er auch angehörte. Um dieses genuẞ­melt, z. B. bei dem spiegelnden Reflektor. Hierdurch tritt auch in in die Zeiten Napoleons   eine Art Bauernfreistaat gebildet. Außer dem bolle Leben auch weiterhin führen zu können, sah sich Gilles de Rays gewisser Hinsicht eine Verstärkung des Beleuchtungsmittels ein, näm- Hauptorte besteht sie aus fünf Weilern und einer großen Anzahl von bald gezwungen, seine Zuflucht bei Wucherern zu suchen und Ver­lich eine Verstärkung in bezug auf die Wirksamkeit. Dies ist in Einzelhöfen. Sie umfaßt ein Gebiet von etwa einer Quadratmeile. Ein pflichtungen zu übernehmen, die ihn völlig ruinierten. Schließlich erhöhtem Maße dann der Fall, wenn das Licht, z. B. das einer früherer Pfarrer von Vielgereut, Don Bottes, hat eine dankenswerte blieb ihm angesichts der Unmöglichkeit, sich das Geld, das elektrischen Birne, unmittelbar vor einem es sammelnden und Geschichte dieser Siedelung geschrieben. Er erzählt, wie die Gemeinde in seinen Händen zerran, zu verschaffen, nichts weiter übrig, Zu diese Zwecke verschrieb zurückwerfenden Spiegel aufgenommen wird. gegen Ende des 12. Jahrhunderts aus Rodungen im unberührten als Falschmünzerei zu betreiben. Ein großer Nachteil unserer freiräumigen Beleuchtungsmittel, Waldgebirg hervorgegangen, bald darauf durch deutsche Ansiedler des er sich einem jener berühmten Alchimisten aus Italien  , mit auch der früher viel verwendeten, von der Straße aus betätigten Trienter Bischofs Friedrich von Wangen   und später durch andere dem er sich in dem düsteren Schloffe Tiffauges   einschloß, um Schaufensterbeleuchtungen, besteht eben darin, daß sie auf die Deutsche aus den benachbarten Berggemeinden im Vicentinischen hier durch magische Künste Beschwörungszauber und Satansopfer den indirekte Beleuchtung ganz verzichten müssen, so daß das Licht im verstärkt worden sei. Plötzlich, um die Mitte des 15. Jahr- Fürsten   der Hölle zum Bundesgenossen zu werben. Aber der Teufel freien Luftraum sich gewissermaßen ausblutet, es nirgends gesam- hunderts, so bemerkt er, erscheinen„ Urkunden in rauhem blieb in boshaftem Trog taub für ihn. Da suchte er den Wider­melt und konzentriert wird, und weil keine, diese Sammlung und Italienisch", und es ist sicher, daß um 1560 in der willigen durch das Blut gemordeter Kinder zu beschwören, was nach Konzentrierung ermöglichenden, als reflektierende Spiegel wirkenden Stirche zu Vielgereut in italienischer Sprache geredet wurde. So dem Höllenritual und den Anweisungen der Zauberbücher ein un­Gegenstände in der Nähe find. Daher findet bezüglich dieser frei- haben wir nach dem Zeugnisse diefes Italieners selbst in der Groß- fehlbares Mittel sein sollte, Satans Dienstleistungen zu erzwingen. räumigen Beleuchtungsmittel eine kolossale Verschwendung von gemeinde Bielgereut eine ursprünglich rein deutsche Bevölkerung vor der durch den Durst nach Gold rasend gewordene Marschall Leuchtkraft statt, besonders bei unseren elektrischen Lichtträgern. uns, die jahrhundertelang tros des verwelschenden Einflusses von schwankte auch keinen Augenblick, der Hölle die Blutopfer darzu­Die frühere Gaslaternenbeleuchtung arbeitete doch immer noch mit Kirche und Amt an ihrer Muttersprache festhielt und erst in jüngster bringen, die ihm nach der Versicherung seiner Ratgeber zu Wissen­schaft, Macht und Reichtum" verhelfen sollten. Von Stund an ent­bescheidenen Spiegelreflektoren. Diesen Uebelstand hat man auch Beit sie vollkommen einzubüßen begann. rollte sich jetzt auf dem Schloß des Marschalls der grauenhafte Heren­erkannt, und hoffentlich wird die Technik auch Mittel und Wege sabbat grausamer Martern, widernatürlicher Drgien und scheußlicher haufen überlieferte.

finden, die elektriſchen Lichtträger mit Reflektoren zu verschen.

Aber weil bei der direkten künstlichen Beleuchtung eine so kolossale Verschwendung von Lichtkraft getrieben wird, wird man nichts un­versucht lassen, um auch in industriellen Räumen indirekte Beleuch­tung einzuführen, und man wird früher oder später es erreichen, überall, wo es irgend angebracht ist, die milde indirekte Beleuchtung einzuführen.

Freilich in den rußgeschwärzten Wänden und Decken vieler unserer technischen Werkstätten wird das nicht möglich sein. Aber so gut man die Wände und Decken der Krankensäle in Lazaretten mit weißer Farbe, weißen Tapeten und weißen Betten ausgestattet und in diesen eine freundliche indirekte Beleuchtung erhalten hat, ebenso gut wird ähnliches für viele andere Anstalten und Räumlich­teiten möglich sein.

Erst dann wird man auch neben der ungeheueren Vergeudung der Beleuchtungskraft speziell in Werkstätten und Fabrikbetrieben Mittel und Wege finden, nicht nur statt ihrer die milde indirekte Beleuchtung auch für diese Räume einzuführen, sondern damit auch den vielen Gesundheitsbeschädigungen, denen die Arbeiter dort jetzt vielfach ausgesetzt sind, einen starken Abbruch zu bringen. H. V.

Kleines Feuilleton.

Vielgereut und seine Geschichte.

Von Mund zu Mund geht in diesen Tagen der Name Vielgereut. Die Hochfläche von Lafraun   und Vielgereut( Lavarone und Folgaria: so haben die Italiener diese Namen verwelscht) bildet einen Teil des Berglandes zwischen der Etsch   und der das Suganertal durch strömenden Brenta  . Auf dieser Hochfläche, die die Einheimischen

Ein altes Abkommen zwischen Amerika   und Preußen. Wollustmorde, bis ihn endlich die rächende Nemesis dem Scheiter­

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„ Nieuwe Notterdamsche Courant" entnimmt der„ Opregte Dingsdagsche Haarlemse Courant" vom 8. August 1786 folgendes: Am 10. September 1785 wurde im Haag ein Vertrag zwischen dem Preußischen Minister Baron von Thulemeyer und den Ministern des Amerikanischen Kongresses, den Herren Adams, Franklin und Jefferson unterzeichnet."

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Notizen.

Musikchronit. Das Blüthner Orchester befindet sich zurzeit auf Einladung des Oberkommandos der Bugarmee bis Ende des Monats auf einer Konzertreise an der Ostfront. Die Es heißt darin:„ Wenn zwischen den vertragschließenden Parteien Volksfinfoniekonzerte des Orchesters hier in Berlin   werden vom selbst ein Strieg ausbrechen sollte, dann sollen die Frauen und 7. Juni an fortgesetzt. Kinder, Angehörige aller Fakultäten, Landwirte, Künstler, Hand­Bühnenchronit. Mag Pallenberg ist für die Sommer­werker und Fischer, welche nicht bewaffnet sind und nicht spielzeit des Deutschen Theaters verpflichtet worden. in befestigten Städten, Dörfern oder Orten wohnen, und im allgemeinen alle, deren Beruf den Unterhalt und den Vorteil der Die Ausstellung für Kriegsfürsorge Köln Menschheit sichern, die Freiheit haben, ihren Beruf fortzusetzen. Sie 1916, die gegenwärtig mit Eifer betrieben wird und bald für die dürfen in ihren Berufen nicht beleidigt, ihre Häuser und Befiztümer Gröffnung bereit ist, soll erstmalig das gemeinsame Wirken von nicht verbrannt oder zerstört, noch ihre Alecker durch feindliche Heere Medizin, Technik und Volkswirtschaft für die körperliche, seelische vernichtet werden, falls sie durch die Kriegsereignisse in die Hände und auch foziale, möglichst vollwertige Wiederherstellung der Kriegs­des Feindes geraten. Wenn man sich jedoch in der Notwendigkeit beschädigten zeigen. befindet, irgend etwas von ihrem Eigentume zum Gebrauch des Feindes zu nehmen, dann soll der Wert desselben zu einem redlichen Preise bezahlt werden. Alle Handelsschiffe sollen frei und unbehindert hin und her fahren. Die beiden vertragschließenden Mächte verpflichten sich, keinen Kaperschiffen Kommissionen zu geben, die sie berechtigen würden, Schiffe mit Produkten, die zur Notdurft, Bequemlichkeit und Annehmlichkeiten des Lebens gehören, zu nehmen, zu vernichten oder ihre Reise zu hemmen."

" Diese ungemein merkwürdigen Bedingungen wurden durch die Vereinigten Staaten   von Amerika   vorgeschlagen unter der Erllärung, daß sie nichts Besseres tun könnten, als diese Vorschläge zum ersten Male einem Fürsten zu unterbreiten, der selber ein Philo­soph ist."

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Wie viel Zeitungen gehen an die Front? Im ganzen Reichspostgebiet wurden, nach dem„ Buchhändler- Börsen­blatt", seit Beginn des Krieges bis August 1915 von Angehörigen für die Truppen bei den heimischen Postanstalten 804 379 Stück Zeitungen bestellt, von den Truppen bei den Feldpostaustalten 112 829 Stück. Es macht dies aber nur etwa den fünften Teil der ins Feld geschickten Zeitungsnummern aus. Der Berliner   Zeitungs­verkehr bildet schon im Frieden ungefähr den dritten Teil des ge­samten Verkehrs der Reichspost, und so ist es kein Wunder, daß bald nach Kriegsausbruch beim Postzeitungsamt eine besondere Feldpoststelle eingerichtet worden ist. Diese hat im vierten Viertel­jahr 1915 insgesamt 7 803 538 politische Zeitungen und 324 957 Beit­schriften versandt. Nicht weniger als 304 Personen werden in diesem Amt beschäftigt.

Erzählungen eines alten Tambours. aber wenig, und als es mir Zeit schien, ging ich zum Obersten, von seiner Tollheit, seinen ingrimmigen Reden.

Es ist mein Schwesterkind, Ew. Gnaden.'

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Menschen gemacht. Von Nachgeben jedoch, von freiwilligem von des Rolof Leben und Treiben, von seinem Wesen und Eintreten war noch immer feine Rede. Das fümmerte mich seiner Natur, von meiner Liebe zu ihm und meinem Rat, Ich ver­um noch einmal zu versuchen, ob ich ihn nicht ganz heraus schwieg fein Sterbenswort von dem, was ich noch wußte, 19] Bon Edmund Hoefer  . bringen und zu seinem Geschäft zurückschicken könne. Dabei und das war eigentlich das Ganze, weil mein Gedächtnis ,, Als ich zu ihm kam, wollte er gerade ausgehen, ließ stand mir freilich im Wege, daß ich all mein Lebtag nicht von jeher gut und firm gewesen. Hier könnte das Läster­mich jedoch vor. Was gibt's? fragte er, hast du ein Ge- recht zu bitten verstanden habe; wenn ich die Sache dargestellt lichste nicht schaden, meinte ich, und beim Stamps, den er vor spenst geschen, Ralow? du siehst aus wie die Wand. Ich hatte, war es aus, sei es, daß Abschlag oder Bewilligung seiner Gefangennahme bestanden, ließ ich keinen Schlag aus, tomme von Arrestanten, Ew. Gnaden,' versetzte ich. So darauf erfolgte. Ich bin nicht anders erzogen. feinen Sprung, nichts. so, weiß schon, meinte er. Run, was treibt der Tollkopf?„ Der Oberst war ein alter Mann, wohl an die zwanzig Der Oberst ging immer ganz still im Zimmer auf und Der scheint ja vom hellen Satan besessen. Gibt er sich? Jahre älter als sein Bruder, der Kapitän, und so lange ich ab, die Hände auf den Rücken gelegt, blieb bald vor mir Was rief ihn gesehen, immer still und ernst; allein es ging das Ge- stehen, blitte mich bald lächelnd an und fragte: Hat er das er und warf den Hut auf den Tisch, dein Neffe! Armer rücht von ihm, daß er vor Zeiten einer der wildesten Toll- gesagt, getan? bald nickte er nur mit dem Stopfe, daß der Kerl! Komm her und erzähle mir das; die Gesellschaft kann köpfe der Armee und ein ausnehmender Liebling des alten lange Zopf wackelte, und sprach: Das ist entschieden ein warten. Da ging mir das Herz auf und ich schüttete ihm Seydlik gewesen. Infolgedessen mochte es nun geschehen, Mensch von Seele! ein Mensch von Secle! Das hat er aus, was drin war. Er hörte mir schweigend zu, blieb zu- daß er an recht ausgesuchten Streichen, wenn sie nur nicht wohl an die zehn- oder zwölfmal gesagt, und daher erinnere weilen vor mir stehen, schüttelte den Stopf und ging wieder unmittelbar gegen den Dienst und seine Vorschriften waren, ich mich daran, obgleich ich es nicht recht verstehe und nur auf und ab. Bös! bös!' murmelte er endlich, da ich schwieg. noch immer Vergnügen fand, und einem Menschen, der so für ein rechtes Rob genommen habe. Endlich, da ich fertig Wie kann der Kerl aber auch in seinem Verstande so von oder so, aber auf gute Manier, sich vor den andern gewöhn- war und schwieg, kam er auf mich zu, flopfte mir auf die Gott und Menschen verlassen sein? Da gibt's nicht viel zu lichen auszeichnete, soviel wie möglich nachzusehen pflegte. Schulter und sagte: Na, wer das so schmuck und fließend tun. An Freikommen ist nicht zu denken. Sprich mit dem Darauf baute ich also, denn der Rolof war ja wie schier erzählt, der denkt wohl am Ende ebenso? Ich war bis Major und bitt' ihn, daß du auch mit dem Obersten reden kein ander Menschenfind, und der Oberst wußte auch bereits zuin Lode erschrocken und stammelte nur:, Ew. Gnaden­darfst. Bei dem will ich heut abend ein Wort für dich ein- von ihm. -Na, laß Er's gut sein, Nalow, fuhr er lachend fort, legen. Aus den Ketten soll er heraus, das versprech' ich dir, , es mißfällt mir nicht. Hör' Er einmal, sein Neffe ist ein denn ich kann mir denken, daß solche Dinger einem reputier den Beitungen; wie er mich aber sah, stand er auf, knöpfte ganzer Sterl und ein charmanter Stopf; wie kann der sich mit lichen Kerl wehe tun. Geh und tu, wie ich gesagt, und ich einem so schlechten, schmählichen Geschäft abgeben, wie das will's auch tun. Wollte Gott  , er wäre weniger gutmütig und seine Uniform zu und kam auf mich los, die lange hagere Schmuggeln ist! Das ist ja doch nur Diebstahl und Betrug. wader gewesen, nicht von oben bis unten die lebendige Ehre. wie er gewöhnlich zu tun pflegte, so lange er gut aufgelegt Lande gilt es nicht dafür, und Schmuggler sind sie alle mehr Figur nachlässig vornübergebeugt und den Hut auf dem Kopf, Halten zu Gnaden, Herr Oberst  ', versetzte ich, dort zu Bei einem andern Kapitän- und es gab deren damals mehr als einen hätte ein gut Stück Geld die Sache nach war. Er ist der Tambour Ralow von der fünften Stom­-, Aber der Bursch ist auch nicht wie sic Ich dankte und machte mich fort. Beim Major fand ich noch mir wegen seines Neffen, des Burschen, sprechen, der die heil- Sturz, das muß der Kert bleiben lassen, und daher ist es Wie lange alle!' rief cr ,, au contraire, zeig' Er mir unter all den weniger Trost; er blieb bei seiner Drohung vom Morgen, losen Streiche gemacht hat? Sein Hauptmann hat mir von gewissermaßen gut, daß er in Dienst und in ein reguläres, „ Am folgenden Morgen warf ich mich in meine befte euch beiden gesagt. Erzähl' Er mir davon, Tambour', fuht er gesekliches Leben kommt. Ich tät gern was für ihn, aber Gestern abend noch waren ihm auf des Obersten Befehl die Augen an, daß es mir ganz heiß wurde; denn dazumal war Uniform, ging nach der Wache und besuchte den armen Jungen. fort und blizte mich dabei immer mit seinen großen braunen gesetzliches Leben kommt. Ich tät gern was für ihn, aber frei lassen kann und will ich ihn nicht; er kann Ehre bei uns Retten abgenommen worden; er hatte sich gereinigt und seinen so ein Kommandeur kein Mensch wie unsereiner, sondern hundert einlegen, der Bursch, niuß sich nur seine unsaubere Hantierung aus dem Kopf schlagen und auch die Hochzeitsnücken, und wird zerrissenen Anzug so gut wie möglich wieder hergestellt; die mal größer, und er flößte uns mehr Respekt ein, als Seine zuerst ein guter Soldat und nach einigen Jahren ein guter Nahrung, der Schlaf, die Ruhe, die auf das lange Gespräch Majestät der König selber.

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,, Als ich eintrat, saß er auf dem Kanapee und las in

oder minder.'

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unsern Wünschen zurecht gelegt. Hier war es damit nichts. pagnie? fragte er mich. Zu Befehl, sagte ich. Wie lange alle viel er, hat Er gedient?' Bald zwanzig Jahr.' Er will mit Bullenköpfen aus seiner Heimat nur noch einen wie den!

ohne sich auf etwas weiteres einzulassen.

mit mir, auf die Abnahme der Eisen gefolgt war, alles das ,, Allein das half nun einmal nicht, geredet mußte sein, hatte ihm gut getan und ihn sichtbar zu einem ganz andern und so faßte ich mir ein Herz und erzählte alles rundweg

Mensch werden. Lange will ich ihn nicht festhalten; weder sein Leben noch sein Beruf soll verloren gehen.'

( Forts. folgt.)