Nr. 159.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Pfiet im Sundgau, Ende Juni. Wie stolz und sicher steht der dunkelblaue Schweizer Soldat da drüben am Wiesenrand! Wir selber drücken uns im hochum wachsenen Drahtverhau unserer Gräben umher- wir büden und verstecken uns vor den Franzosen genau wie die feindliche Patrouille es drüben macht, die nie aus ihrem Walde kommt, Wir Glieder großer mächtiger Völker umkriechen uns wie Verbrecher. Da drüben der kleine Mann aus Aargau oder Wallis steht aufrecht da. Jeder sieht ihn. Er geht unbekümmert auf der weißen Grenzstraße mit den roten Kirschen an ihren Bäumen auf und ab. Neben ihm bringt eine junge Frau ihr Heu ein. Mit einem winzigen Keil drängt sich der heilige Friede der Arbeit hier mitten in das tolle Kriegstheater hinein.
Dieser Zipfel ist schmal und kurz ein kleines Rechteck, das sich vom schweizerischen Dorfe Pumpfel aus über die Wasserscheide zwischen Larg und Vendeline ins Deutsche hinüberzieht. Eine Mühls, ein paar Höfe ragen aus grünen Wäldern auf. Ueber der Linie der grasumwachsenen Grenzsteine ist in der Luft ein Seil gespannt, an welchem fleine Schweizer Flaggen hängen-merkwürdig leuchtend mit ihrem flatternden weißen Kreuz auf rotem Grunde in dieser schauerlichen Stille gegenseitigen Spähens.
braunzerschossene Vogesenrand taucht auf, der dunkle Jdsteiner Klos reckt sich drohend aus dem Schwarzwald herüber. Aus der Richtung Belfort grollt der gewohnte Donner. Wir kehren in Kriegsland zurück. Aber auch hier ruht die Arbeit des Friedens nicht. Auf dem Felde wird das Heu gekehrt. Und die Ernte des dritten Kriegsjahres gilbt langsam in der Sonne.
Dr. Adolf Köster, Kriegsberichterstatter.
Kleines Feuilleton.
Der Sieger.
Einer ist Sieger in jeder Schlacht, Einer hat stets den Frieden gebracht, Einer ist Kaiser der ganzen Welt, Einer die Erde in Fäusten hält.
In Scharlachmantel, weißem Gewand Durchzieht er Meere und Luft und Land, Unter den Füßen stodt jedes Blut, Und sein Odem verlöscht jede Glut... Er ward nie besiegt und schuf nie Krieg, Er kennt nur Frieden und doch nur Sieg, Jhr alle fühlt noch des Siegers Hand, Die Menschen haben ihn Tod genannt.
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B. Matthe 3.
Mit ein paar Schritten wäre man drüben. Der schmale Grenzbach, dessen Wasser um unsere äußersten Drahtverhaue und jest um unsere Stiefel spült, streift mit seinem anderen Ufer schon eine faftige Schweizer Wiese. Das erste kleine weiße Gehöft da drüben hat früher manchmal deutsche und französische Soldaten nachts hintereinander beherbergt. Jezt ist das aus. Der wachsame Schweizer Posten patrouilliert über die Wiese, über das Gehöft- Kammerspiele:„ Der Floh im Panzerhaus". er hat auch drüben an der Straße einen Unterstand gebaut wie ein echter Krieger. Manchmal redet er über den Bach hinüber mit ein im Geist der Hundstage In dieser Groteske gibt ihr Verfasser Robert Forster- Larrinaga unseren Leuten, über den Waldrand drüben mit unseren Feinden. Size den Verstand zum Schmelzen bringt wirklicher Hundstage, in denen die Der Welsch- Schweizer hält sich meist drüben in der Nähe der Fran- das in methodischer Tollheit Menschen und Dinge auf den Kopf empfangenes Stüd, zosen auf, der Deutsch- Schweizer bei uns. Denn genau an der Spiße dieses Zipfels enden die Gräben aus, wie da der Ernst der Pose, in den sich selbstgefällige Sentimenstellt. Ein gaffenbübisch durchtriebenes Vergnügen spricht sich darin der Deutschen und Franzosen . Das gibt dem Zipfel eine merk- talität und Eitelkeit drapieren, durch eine bizarre Folge von Untwürdige Rolle. Er liegt eingeklammert in die hinteren Stellungen schlägen, wie sie sonst nur der Traum tenni , respektlos verulft wird. der beiden feindlichen Heere, die über ihn hinweg sich gegenseitig Darin liegt ein gewisser Reiz, liegen aber auch die Grenzen der Wirin die Karten sehen. Früher flog ab und zu eine Granate über fung. Man glaubt, im Unsinn müsse sich am Ende doch, wenn nicht ein diefen heiligen Zipfel. Heute ist auch das vorbei. Keine Kugel, Sinn, so doch die Anspielung auf einen solchen finden lassen. Nur fein Flieger wagt sich in die neutrale Luftsäule dieses Zipfels. Und mit Hilfe dieser Erwartung, die aber schließlich wie alles andere im Schuße der rotweiß abgesteckten Wiesen können wir ungestört in dem Stüd düpiert wird, hält sich die Spannung wach. Es sind vom Süden aus das ganze Aufmarschgelände der Franzosen im da nur Pointen, doch die Pointe fehlt. Immerhin, obwohl auch „ Loch von Belfort " überblicken. Es ist ein historischer Plaz, diese Waldstellung am Ufer der nicht einmal jene allzu reich gejät sind, das Wagnis einer solchen schrankenlosen Freiheit burlesk- phantastischen Kombinierens und Larg, mit der der lange, lange Graben des Westen endigt. Und die persönliche Physiognomie der Laune heben die Szenen über den natürlich haben unsere Soldaten diese Stelle schön kenntlich ge- sonstigen sommerlichen Premierendurchschnitt um ein Beträchtliches macht. Gleich südlich des Zipfels, da, wo der erste Annäherungs- hinaus. graben beginnt, wölbt sich ein weißes Birkentor mit der bedeutsamen Inschrift:
„ Eingang zur Stellung Schweiz - Ostende ." Von dieser friedlichen Grabenpforte wandern die Gedanken eines jeden, der vor ihr stand, ohne Kunst nach Norden an jene weiße Düne vor Nieuport, auf der die leßte deutsche Matrosenwacht sitzt und ins Meer schaut. Sie wandern entlang dieser ganzen blutenden, stöhnenden Via Triumphalis, auf der seit zwei Jahren der Tod zwischen den Gräben wandert. Alle heiligen und unheiligen Namen der Westfront erheben sich zu den alten die neuen: Somme und Ancrebach. Während wir hier vor dem Birkentor stehen, beginnen sich die Massen der Engländer und Franzosen , die Massen ihrer farbigen Hilfsvölker gegen unsere Front in der Picardie langsam in, Bewegung zu seßen. Ein Zittern geht durch den ganzen Menschenwall von hier bis Ostende .
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Wir eilen nach Norden. Aber der Abschied fällt nicht leicht. Irgend etwas will uns festhalten hier auf dieser seltsamen Schwelle zwischen Krieg und Frieden wo von drüben die blauen Juraberge so sommerlich zufrieden in den Himmel blinzeln. Auch während wir an dem endlos langen, hohen Drahtzaun vorbeifahren, der das elsässische Offupationsgebiet von der neutralen Zone zwischen Deutschland und der Schweiz trennt, immer ruht der Blick auf diesem kleinen Friedensland rechter Hand: Wir fahren durch St. Ludwig die Baseler Straßenbahn neben uns her. Welche fremde, vergessene Welt! Auf einem Berge halten wir. Zu unseren Füßen im Rheintal liegt Basel ein graublaues Häusermeer mit grünen Gärten mit dem weißleuchtenden Fluß, über den sich Brücken spannen über die Prüden eilt ein Strom von Men schen mit jenem roten Münster, aus dem kurz vor dem Kriege nach unsere Frohe Botschaft" an Europa erging. Mächtig greift hier die Vergangenheit und die Zukunft an unser Herz. Aber dann wendet der Wagen schnurgerade nordwärts. Der
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Sonntag, 9. Juli.
Die Anfänge der Ferienkolonien am Meer.
Viele Tausende von schwächlichen Kindern finden in diesen Sommermonaten wieder Kräftigung und Gesundheit in der reinen Luft unserer Küsten und durch Baden im Meer. Mehr denn je fühlt man heute den hohen Wert der Ferienkolonien für die Stählung unserer Volkskraft, die in einer blühenden Jugend die beste Gewähr für eine glückliche Zukunft Deutschlands findet. Und doch ist es erst 40 Jahre her, daß die erste deutsche Ferienkolonie am Meer entstand, ist überhaupt wenig mehr als ein Jahrhundert vergangen, seit die ersten deutschen Seebäder gegründet wurden. 1794 kündigte der Rostocker Professor Vogel die Errichtung eines Seebades an der Ostsee bei Doberan an, und 1797 ging die Insel Norderney mit dem ersten Nordseebad voran. Erst seit 100 Jahren sind die Seebäder bei uns in Mode; doch waren es nur die wohlhabenden Klassen, die die beschwerliche und teure Reise wagen konnten.. Die Minderbemittelten blieben von dieser Wohltat geschlossen. Wie England für die Seebäder vorbildlich gewesen war, so gab es auch das Beispiel zur Einrichtung bon Seehospizen für unbemittelte Kranke, indem es 1796 die älteste derartige Anstalt in Margate am Ausfluß der Themse begründete. Gegen 700 Strofulöse wurden hier jährlich verpflegt; ähnliche Anstalten entstanden allmählich in Italien . Eine eigentliche Ferienkolonie für Kinder am Meer schuf aber zuerst in großem Maßstabe Frankreich , wo das Hospiz zu Berck Sur Mer im Jahre 1761 ins Leben gerufen wurde. Die Kinder wurden hier für mehrere Monate, ja jogar Jahre, aufgenommen und unterrichtet. Das finderarme Land erkannte darin eine wichtige Förderung für die Gesund. heit der jungen Generation.
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In Deutschland ist besonders der Göttinger Professor Beneke für die Einrichtung von Kinderhospizen an der Nordsee , welche ihm für die Kleinen besonders günstige Bedingungen zu bieten schienen, eingetreten. Er mußte erst starte Vorurteile überwinden, die man gegen das„ raube Klima und die windige Luft" an der Nordsee die Todesfälle an Lungenschwindsucht auf der Insel Norderney zu den hegte, und es erregte allgemeine leberraschung, als er nachwies, daß erste Hospiz an der Nordsee , die sogenannte Diakonissenanstalt, die Seltenheiten gehören. In Norderney entstand denn auch 1876 das 1877 20 Kinder, 1880 bereits 47 Stinder verpflegte und in einer Kleinkinderschule unterrichtete. Eine zweite derartige Ferienkolonie wurde dann auf der Insel Föhr von der Diakonissenanstalt in Flensburg errichtet. 1880 bildete sich ein Komitee zur Errichtung von Seehofpizen an den deutschen Nordseeküsten, und seine Tätigkeit brach der Bewegung die Bahn.„ Erschließen wir endlich die reiche Heilquelle im Norden unseres Vaterlandes," sagte Beneke damals in seinem Aufruf,„ der deutschen Jugend, welche durch Schwäche und Krankheit in ihrer Entwicklung gehemmt ist, und lassen wir an die Stelle der Sorge über die Krankheit die Freude über die Genejung treten! Ausgestreut ist nun das Saatkorn einer großen und nationalen Aufgabe. Ob der Wind es verweht? Die Zukunft
wird's lehren."
Segensreiche Frucht ist nun in unseren Ferienkolonien herangewachsen.
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Notizen.
Ein Raritätenkabinett verdrehter Exemplare hat sich, während draußen Revolution und Krieg toben, als eine Art von Uebermenschen- Kränzchen, zu schade für das ordinäre Leben, im fugelsicheren Panzerhause eines gelehrten Obernarren etabliert. Da gibt es einen von Werner Krauß famos im Karikaturenstil gespielten blond- germanischen Naturforscher, mit salbungsvoll treuherzigem Organ und wurstartigem Geschlenker aller Glieder, die prall mit SägeKunst chronit. Die Große Berliner Kunstausstellung 1916 spänen ausgestopft erscheinen. Ein eingefangener Floh, dessen hat am heutigen Sonntag, den 9. Juli, einen sogenannten billigen Studium er zwei Jahre seines Denkerlebens widmete, hat sich plöß- Sonntag. Der Eintrittspreis beträgt während des ganzen Tages lich aus seinem Glasgehäuse davongemacht. Dies Ereignis er- 25 Pfennige. füllt die Damenwelt in dem Salon mit blaffem Schreden und drängt sogar das Interesse an dem jungen Mann mit dem melancholischen Lächeln", der seine Schlafsuchtsphilosophie dort als aller Weisheit letzten Schluß vorzutragen pflegt, für Augenblice in den Hinter grund. Viktor Schwannete lich diesem Theoretiker und Prattiker der Schlummerkunst, der in der Nacht durch Hilfegeschrei des von der Vision des durchgegangenen Untiers aufgescheuchten Badfisches herbeigerufen phlegmatisch resigniert, in einen Austausch ihrer Betten willigt und gegen jede weitere Störung energisch proteftiert, einen eigenartigen drollig- kühlen Charme. Sehr munter war auch Else Edersbergs' furchtsame Evatochter, die erst in der Verliebtheit die Befreiung von den Aengsten findet. Der junge Mann, dem in dem Glück der Gegenliebe nichts Besseres einfällt, als sich schleunigst zu vergiften, hebt nach vollzogener Tat ein jammerndes Lamento an. Aber die Schauer, die ihn schütteln, sind weniger tragischer Natur. Er vergriff sich im Pulver. Das Gift war schnöder Weise nur ein Brechmittel. Und auch dem Backfisch, der das Los des Helden teilen wollte, passiert dasselbe flägliche Malheur.
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Die den Ton des Ganzen vorzüglich treffende Aufführung glitt über alle Schwächen in dem Texte leicht hinweg und verhalf der gewagten Schnurre zu einem entschiedenen Lacherfolg beim Publikum.
dt.
Eine pädagogische Handbibliothek, die das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht im Hause Potsdamer Straße 120 eingerichtet hat, ist nunmehr der öffentlichen Benuzung freigegeben worden. Die wichtigsten Werke der allgemeinen Pädagogit und Psychologie stehen in ihr zur Einsicht bereit. Außerdem find gegen 70 pädagogische Zeitschriften ausgelegt. Auch von der pädagogischen Kriegsliteratur ist ein großer Teil vorhanden. Die Bibliothet ist werktäglich von 4-7 Uhr nachmittags unentgeltlich geöffnet.
Ein Fisch als blinder Passagier. In einem lesenswerten Aufsatz des Prometheus" wird von allerlei Anpassungserscheinungen bei Meeresfischen berichtet. Bei dem Schiffshalter", einem spindelförmig gebauten Fisch, ist die erste Rückenflosse in eine Haftscheibe umgewandelt. Mit dieser hef: et fich der Schiffshalter an größeren Fischen, namentlich Haien, Tunfischen und Schwertfischen oder auch an den Böden von Schiffen an. Auf diese Weise gelingt es ihm, ohne eigene Muskelkraft größere Wassergebiete zu durcheilen, um zahlreiche kleine Tiere, an denen sein Träger vorbeieilt, mit leichter Mühe wegzuschnappen.
heimen. Er sagte ihr alles, auch daß der reiche Krügerssohn, nie wieder trennen werde, wenn es ihm erst zuteil geworden. sein Freund, ihr gut sei, und daß er selbst sie erst nach Jahren Als das Ziel nun aber erreicht und das Glück gewissermaßen werde in sein fleines Fischerhaus einführen fönnen, weshalb in Sicherheit gebracht war, hatte sich bald wieder die Sehnsie sich wohl bedenken möge. Aber die Annika bedachte sich sucht nach der weiten See eingestellt, erst leise mahnend in den [ 4] nicht lange, sondern legte ihren Arm in den seinigen und ge- langen Nachtstunden, die auf dem Fischerkahne zugebracht Endlich beschloß er, ihm offen zu sagen, wie es mit ihm stand ihm ohne Zögern, daß sie ihm gleich von Anfang an gut werden mußten, dann immer heftiger zum Unmut über die stünde. Er kleidete sich sonntäglich an, fuhr hinüber und gewesen sei und auch von keinem anderen etwas wissen wolle, Veränderung der Lebensweise reizend, wenn es viele Tage suchte den Freund auf, der ihm mit aller Herzlichkeit entgegen- am wenigsten von einem, der nicht einmal das Herz habe, frei nichts auf dem Haff zu tun gab, Neze und Segel ruhig auf fam. Somm zum Hafen," sagte er ganz feierlich, wir haben heraus zu sprechen. Es traf sich gut, daß Endoms und seine dem Stangengerüst trockneten und die Sonne wie eine miteinander zu sprechen." Und dann schüttete er ihm sein Frau gerade nach der Stadt gefahren waren. Da gingen die Schnecke über den Himmel schlich, als ob sie die weißen SandHerz aus, versicherte ihn, daß er ohne die Annika nicht leben beiden hinaus auf den einsamen Haken und saßen zusammen berge gar nicht mehr erreichen könne. Anfangs machte es ihm fönne, und daß er sie feinem gönne, auch ihm nicht, und daß bis in die sinkende Nacht, miteinander von der Zukunft plau- Vergnügen, abends mit seinem jungen Weibchen einen ihre Freundschaft zu Ende sein müßte, wenn er ihm das Mäd - dernd. Und da, als sie endlich Abschied nahmen, schwuren Spaziergang über die Dünen nach dem Seestrande zu unterchen nehme. Aber sie selbst foll entscheiden," schloß er; und fie einander zu, daß fie fich angehören wollten für Beit und nehmen und ihr von seinen Fahrten zu erzählen, aber bald fie soll alles wiffen. Reiner von uns foll fie überraschen, son- Ewigkeit, solange auch jezt die Trennung bauern follte. merkte er, daß sie doch kein rechtes Verständnis für diese große dern wir wollen Hand in Hand zu ihr gehen und ihr sagen, Ms Peter Klars bom Bande abstieß und balb hinter ihm Natur hatte und ihm nicht nachempfinden konnte, wenn er die daß wir sie beide lieben, und fie fragen, wem fie angehören die Gestalt seiner Annita im Nebel zerrann, und die Ufer Seemöme beneidete, die mit weit ausgebreiteten weißen rolle. Wenn sie dann Dich nennt, so will ich nicht murren, immer matter und unbestimmter zurüdtraten, begleitete ihn Flügeln über die Wellen hinsegelte. Annika fühlte sich besondern in die weite Welt hinausgehen und euch beide nicht noch lange der Schein eines Lichtes, das von einem hohen flommen in der schauerlichen Einsamkeit zwischen einer Sandmehr wiedersehen. Dann mußt Du mir aber einen heiligen Bunft mitten im Dorfe her auf das Haff hinableuchtete. Er und einer Wasserwüste. Die See kam ihr vor wie ein UngeSchwur leisten, daß Du sie zum Altare führen willst, wie es wußte, daß dort der Giebel des Kruges lag und daß Konrad heuer mit tausend Zungen, die unaufhörlich zum Lande hinauch komme. Wählt sie mich, so weiß ich, daß Du Dich oben sein Schlafftübchen hatte. Erst als auch dieses Licht aufleckten, um es zu verschlingen. Ihr Traum war ein kleines fränfen, aber mein Recht achten wirst, auch wenn ich fern unter die grauen Wellen getaucht war, wurde ihm das Herz Haus unter grünen Birken, eine freundliche Wiese, von einem bin." Das sprach er recht treuherzig und möglichst fest, ob- ganz leicht. Ich bin ihm nichts schuldig geblieben," sagte er flaren Bächlein durchschlängelt, ein Feld daneben, auf dem gleich ihm die Tränen in den Augen standen. Konrad aber sich mit Befriedigung. die goldenen Aehren wogten, und ein Wald in der Ferne. Sie erblaßte, zitterte und schlug nicht in die dargebotene Hand. hütete sich wohl, ihrem Mann zu verstehen zu geben, daß sie ,, Weiß Gott," sagte er nach einer Weile, daß ich dem Mädchen etwas vermisse, aber sie vermochte auch nicht in seine StimDaß Beter Klars wirklich zur See ging und später die mung einzugehen und seinem Gedankenfluge zu folgen. Sie gut bin und daß Deine Mitteilung mich schwer trifft, aber Deinen Vorschlag fann ich nicht annehmen, so achtbar er auch schöne Annika heiratete und in die Fischerkate führte, die ihm hatten sich von Herzen lieb und strebten doch innerlich auseinist. Ich fann mich jetzt noch nicht binden und der Annika nicht sein Vater auf dem Gericht hatte verschreiben lassen, wissen ander, ohne sich dessen bewußt zu werden. Das alltägliche ein festes Versprechen geben; deshalb darf ich sie auch jetzt wir schon, können uns auch denken, daß er als braver See- Leben gab ihnen nicht genug Anregung zu gemeinsamer nicht fragen. Warum bist Du so eilig?"- Weil ich sie liebe!" mann eine schöne Heuer erhalten und einen großen Teil in Tätigkeit. Annika freilich hatte mit Besorgung der häuslichen rief Peter Klars leidenschaftlich; und weil ich's ernst mit ihr blanker Münze beiseite gelegt und dann vor der Hochzeit das Angelegenheiten eine hinreichende Beschäftigung, um nicht meine. Wenn Du dasselbe von Dir sagen fannst, so fomm alte Haus frisch abgepußt und die Fensterläden blau ange- Grillen fangen zu dürfen; der Beruf der Hausfrau ist immer mit mir!"„ Geh allein!" antwortete der junge Krüger nach strichen und den Mast mit dem roten Wimpel vor der Tür auf- und überall derselbe, fie findet sich daher auch leicht in jedem einigem Kampfe, ich fann mich nicht entschließen." Der gerichtet hat, damit jedermann gleich im Vorbeigehen wiffe, Hause zurecht, in das sie der geliebte Mann einführt. Aber Nehrunger zuckte die Achseln. Wie Du willst!" sagte er, doch daß dort ein Seemann wohne. Das lag alles schon länger als Beter Klars fam sich fast überflüssig vor neben seinem Vater erzürnt, sich im Freunde getäuscht zu haben, und machte sich ein Jahr zurück von der Zeit, wo dem alten Klars der kleine und konnte sich einen ganz anderen Wirkungskreis denken, der auf den Weg: Konrad folgte schweigend. An Endoms Hof belläugige Engel zwischen den roten und blauen Astern er- die volle Manneskraft in Beschlag nahm und reichlichen Geblieb der Fischer noch einmal stehen und fah Konrad fragend fchienen war. winn versprach. Wer erst einmal auf der schwankenden See an. Der aber schüttelte traurig den Kopf, grüßte kleinlaut und schritt dann weiter.
An demselben Abend sprach Peter mit Annika im ge
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II.
Peter Klars hatte sein Ziel, die schöne Annika heimzu- festen Fuß gefaßt hat, kann das bewegliche Element nicht führen, mit leidenschaftlichem Eifer verfolgt und sich's gar mehr entbehren. nicht anders träumen lassen, als daß er sich von seinem Glückl
( Forts. folgt.)