Kommunales.
Der Ausschuß der Stadtverordneten - Versammlung zur Vorberatung des Antrages des Stadtverordneten Lüben und Genossen, betreffend die Bereitstellung einer Summe von 50 000 m. zweds Besichtigung der Weltausstellung in Paris seitens einiger Beamten, Techniker, Arbeiter oder Handwerker der städtischen Betriebe hat unter Vorsitz des Stadtverordneten Schwalbe ein= stimmig beschlossen, obigen Antrag in folgender Form der Bersammlung zur Annahme zu empfehlen:„ Die Versammlung wolle beschließen: Den Magistrat zu ersuchen, die Summe von 50 000 m. für den Besuch der Weltausstellung von Paris durch städtische Beamte, Lehrer, Fachlehrer, Techniker und Arbeiter bereit zu stellen. Ueber die Auswahl der städtischen Verwaltungen und Betriebe sowie der Personen sieht die Versammlung einer Vorlage des Magistrats entgegen. Zum Berichterstatter im Plenum der Versammlung ist der Stadtv. Singer gewählt worden.
Der Etats- Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung, der, wie wir bereits gestern mitteilten, am Montag seine Schlußfizung abhielt, hat beim Personal- Besoldungsetat, der von der Stadtverordneten - Versammlung an den Ausschuß zurückverwiesen war, dem Antrag des Magistrats entsprechend das Höchstgehalt für die Magistrats Bureau- Assistenten auf 3900 Mart festgefeßt, festgesezt, und die für außerordentliche Leistungen
Ser
Hilfs Arbeiter in Ansat gebrachten 3000 Mart auf 10 000 m. erhöht. Interessant war bei diesem Antrage des Magistrats, daß die Gehaltsverbesserungen nicht der Einsicht des Magistrats zu danken find, sondern daß zum erstenmal der Oberpräsident der Provinz Brandenburg von seinem Einspruchsrecht, das ihm auf Grund des neuen Kommunalbeamten- Gesetzes zusteht, gegen die Besoldungsordnung Gebrauch gemacht hat. Auf seinen Antrag hin hat der Magistrat die Erhöhungen vorgenommen.
-
-
-
Mittwoch, 28. März 1900.
Nichtswürdig die Nation, die nicht ihr Alles freudig sett in buchstaben L- Z, welche beim Bezirks- Kommando II Berlin in ihre Ehre!" Kontrolle stehen und in folgenden Orten wohnhaft find: Berlin , Der uns aufgezwungene Kampf ist schiver, aber nicht aus- Schöneberg mit Schöneberger Anteil bei Friedenau , Bahnhof fichtslos, wie es sich auch bei den letzten Stadtverordnetenwahlen Friedenau , Dt. Bilmersdorf, Villenkolonie Grunewald mit Bahnhof gezeigt hat. Abgesehen vom 4. und 6. Reichstags- Wahlkreise sind Grunewald , Hundekehle, Halensee mit Bahnhof, Tempelhof , auch in Berlin Siege sehr wohl möglich. Von 397 000 Wahl- Martendorf mit Südende, Marienfelde mit Bahnhof und berechtigten bei der letzten Reichstagswahl haben social- Chausseehaus, Horstenstein, Hasenheide, Steuerhaus am Tempel demokratisch 155, freisinnig 55 und int unserm Sinne hofer Berge und Rigdorf. Näheres ergeben die öffentlichen 431/2 Tausend gewählt. Da die 189 221, welche nicht gewählt Bekanntmachungen des Bezirkskommandos, welche, außer leztent haben, meist nur Anhänger unsrer Richtung sein werden, so Sonntag, noch am 7. und 16. April an den Anschlagsäulen erfolgen. ergiebt sich, daß, wenn es uns erst gelingt, alle Säumigen auf Sämtliche Kontrollversammlungen finden auf dem Hofe des Landzurütteln, wir fast über die Hälfte sämtlicher Stimmen hier verwehr- Dienstgebäudes in Schöneberg , General Papestraße , statt. fügen. Diese Aufgabe haben wir uns seit Jahren gestellt. Aber unsre Mittel und Kräfte allein reichen hierzu nicht aus, und geschäftlichen Leitung des Friedrich Wilhelmstädtischen Theaters Theaterkrach. Ein bedeutsamer Wechsel in der Künstlerischen deshalb wenden wir uns an Sie, hochgeehrter Herr, mit der steht, nach einem hiesigen Blatt, unmittelbar bevor. Herr Direktor dringenden Bitte um Unterstützung. Es tommt uns nicht so sehr darauf an, einzelne größere Summen zu Räume bald verlassen müssen. Die Ermissionsflage gegen ihn, den May Samit wird danach wahrscheinlich die bisher bewohnten erhalten, obwohl uns solche natürlich auch sehr willkommen sind, es ist uns fieber, wenn eine recht große jezigen Bächter, ist bereits in der Schwebe, nachdem Herr Samst Anzahl Herren mit geringeren Jahresbeiträgen Mitglieder die am 1. März fällige Bierteljahrsrate der Pacht nicht bezahlt unfres Wahlvereins werden, womit unerwünschte Pflichten nicht hat. Während früher eine jährliche Pacht von 60 000 Mart festverbunden sind. Unser Mitglieder Verzeichnis wird geheim gelegt war, wurde der Preis im letzten Jahre auf 35 000 Mart gehalten. Wir sind zu großem Dank verpflichtet, wenn nicht diesem Zeitpunkt an übernimmt Herr Direktor Fritsche das Etablissereduciert. Der Pachtvertrag läuft am 1. September 1900. ab. Bon bloß Sie unfrem Verein beitreten, sondern möglichst unter Ihren ment wieder in eigne Rechnung. Die letzte Zahlung wurde vom Bekannten auch einige weitere Mitglieder für uns Direktor S. mit der Begründung verweigert, daß Herr Fritsche werben. Eine Anweisung fügen wir zur gefälligen Be- Gerüchte über ihn in Umlauf gesetzt habe, die geeignet seien, ihn ungung bei. in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Er stützt sich dabei auf den§ 824 B. G.-B. und behauptet, daß der Gastspielvertrag einer französischen Gesellschaft darum rückgängig geworden sei. Herr Samst fordert nicht weniger als 18 000 M. Entschädigung.
=
Hochachtend
Der Vorstand des Berliner deutsch konservativen Wahlvereins. von 2öbelI, Polizeirat. Ullrich, Rechtsanwalt und Stadtverordneter. Wegner, Redacteur. Stockmann, Ober Postassistent. Schulz, Erziehungs Inspektor. Berlegt werden: Am 30. März das Bureau des PolizeiBaumgärtner, Bankier. Wendland, Geh. Registrator. reviers 33 von der Königin Augustastr. 36 nach von der HeydtSo wohlfeil wie man ihn hier haben kann, haben wir uns den straße 1; ant 1. April das Bureau des Polizeireviers 71 von der Kampf für Ordnung, Religion und Sitte eigentlich nicht vorgestellt. Hornstraße 2 nach der Wartenburgstr. 13/14; am 4. April das Bureau Man denke, für den Bruchteil eines Nickels kann sich jedermann, des Polizeireviers 68 von der Straßburgerstr. 24 nach Saarbrückerer fei edel oder unfrei, von dem garnicht schlimm genug zu verstraße 30. anschlagenden Verdacht reinigen, ein Mitschuldiger der Zer störer unfres glorreichen Vaterlandes zu sein. Bis jetzt ist von mitzuführen ist laut polizeilicher Verordnung untersagt. Troß dieses Große Gepäckstücke auf Straßenbahnwagen und Omnibussen dieser vielleicht nie wiederkehrenden Offerte leider nicht der wünschte Gebrauch gemacht worden. Das ist in hohem Grade be- schon seit langer Zeit bestehenden Verbots ließen bisher die Bedauerlich. Die Chance, die dem Publikum geboten wird, ist amten der Verkehrspolizei Milde walten, und gestatteten den Schaffnern, Passagiere mit nicht übermäßig umfangreichen Gepädphantastisch verlockend wie eilva die. mit der die be= rühmten spanischen Sch as gräber haufieren gehen; ja insoweit üden aufzunehmen. Gegenwärtig aber wird auf stritte Durch noch viel verlockender, als hier durch ehrliche Männer bei einem führung der oben erwähnter: Bestimmung gehalten, zum größten ganz unbedeutenden Risiko unendlich herrlichere Güter zu gewinnen Leidwesen vieler ständiger Fahrgäste der Straßenbahn, die bisher find, als je ein spanischer Schwindler sie in Aussicht stellen könnte. ungehindert auch größere Ballen Pakete in die Wagen oder wenigstens Statt schnöden Mammons fällt einem beinahe das heiligste, was auf dem Vorderperron mit sich nehmen konnten. der Deutsche kennt, nämlich die Ehre der Nation, in den Schoß, und das für ein paar lumpige Dreier!
er
Zum Gasetat motiviert der Magistrat seinen Standpunkt, den Einheitspreis zum 1. April 1901 einzuführen, jedoch von einer Festsetzung des Preises abzusehen, bekanntlich mit der jetzigen Höhe der Kohlenpreise. Demgegenüber hat der Ausschuß seinen früheren Beschluß auf Einführung des Zwölf- Pfennig- Tarifs zum 1. Oktober 1900 aufgehoben, dagegen beschloffen, der Versammlung folgende Resolution zur Annahme zu empfehlen: Die Versammlung bleibt bei ihrem Beschluß vom 18. Januar cr., wonach für jegliches Gas ein Einheitspreis von 12 Pf. für das Kubikmeter festgesetzt werden foll, stehen. Sie ersucht den Magistrat um Einführung dieses Einheitspreises zum 1. April 1901. Sie ersucht ferner den Magistrat, die über die etatsmäßigen Ueberschüsse der Gaswerke in den Etatsjahren 1899 und 1900 hinaus erzielten Ueberschüsse der Gaswerte nicht für 1900 und 1901 in den Special- Etat 43 als Gin nahme einzustellen, sondern dieselben den Gaswerken als Reserve zu überweisen. Diese Reserve ist dazu bestimmt, den durch Einführung des Einheitspreises zum 1. April 1901 von zwölf Pfennigen für das Kubikmeter entstehenden Ausfall an den Einnahmen der Gaswerke Bis jetzt ist, wie gejagt, dies Angebot leider von der Mehrzahl zu decken.Der Stadthaushalts- Etat schließt nunmehr in Einnahme der Gutgesinnten übersehen worden, aber das lag wohl nur daran, und Ausgabe mit 107 189 908 M. ab und ist in dieser Höhe fest- daß nicht das nötige Papier zur Propaganda aufzutreiben gestellt worden. war. Sobald die 232 721 deutschen Männer in Berlin , die zum geringeren Teil aufopferungsvoll konservativ gestimmt, Auf der Tagesordnung für die Sigung der Stadtver- zum größeren Teil sich bei der Wahl aber hinter dem Öfen ver ordneten Versammlung am Donnerstag stehen folgende Punkte: frochen haben, erst die von uns abgedruckte Offerte zu Gesicht beFortsetzung der Berichterstattung des Etats- Ausschusses für das kommen haben, wird der U m sturz feines Lebens nicht mehr sicher Etatsjahr 1900 und zwar: Gemeindeschulen( Volksschulen), sein. Der Kampf wird von den 232 721 um so freudiger aufHochbau, Straßenbeleuchtung, Straßenreinigung und Besprengung, Verschiedene Einnahmen und Ausgaben, genommen werden, als ihr Name vor jedermann, ja wie es scheint Kapital fogar vor der sonst in Vereinsangelegenheiten fo nenund Schuldenverwaltung, Personal- Besoldungs- Etats,-Gasgierigen Polizei, geheim gehalten werden soll, und diese anstalten, Straßen- und Brückenbau, Betriebssteuer, Deutschen , bieder, fromm und start, mithin nicht die geringste Gefahr Hundesteuer, Braumalzsteuer- Zuschlag und Wanderlagersteuer, Laufen, bei Verrichtung ihres nationalen Rettungswerks an irgend Laufen, bei Verrichtung ihres nationalen Rettungswerts an irgend Umsatzsteuer, Gemeinde Grundsteuer, Gewerbesteuer, einer Stelle anzustoßen oder gar leiblichen Schaden zu erleiden. Gemeinde Einkommensteuer. Festsetzung des Sollte aber für die Königstreue, die der konservative Wahlverein Stadthaushalts Etats für das Etatsjahr 1900. Bericht unter Leitung eines Polizeirats geheim zu organisieren gedenkt, erstattung über die Vorlage, betreffend den Neubau der wider Erwarten nicht das Geld zum nötigen Agitationspapier Lessingbrüde. Die Kirchenbaula ſt der zusammen kommen, so empfehlen wir, einen Mann um Beistand an politischen Gemeinde nach märkischem Provinzialrecht. Die Anlage zugehen, der schon häufig gezeigt hat, daß es ihm auf ein bißchen einer Uferstraße auf dem rechten Spree fer zwischen der Strom- Papier nicht ankommt. Wie wäre es, wenn man Herrn Scherl, straße und der Levegowstraße. Vorlagen, betreffend ein gemein- Befizer des weitverbreitetsten Anzeigers", der Woche", der Feldfames Vorgehen mit den Nachbargemeinden bei der bevorstehenden post", des Kronenordens dritter Klasse und andrer, die Königstrene Volkszählung. Berichterstattung des zur Vorbereitung der garantierender Wertgegenstände, für den auf Gewinn der 232 721 Wahl des zweiten Bürgermeisters eingesetzten Ausschusses. abzielenden Plan zu interessieren trachtete? Berichterstattung, betreffend die Wahl eines Bürgerdeputierten in die Schuldeputation. Berichterstattung über die Anträge des Magistrats wegen Wahl von Waisenpflegerinnen auf Grund des Artikels 77§ 2 des Ausführungsgesetzes zum Bürger- In den hygienischen Vortragskursen, welche die„, Centrallichen Gesetzbuch. tommission der Krankenkassen Berlins " veranstaltet, Eine außerordentliche Sigung der Stadtverordneten - gelangt nunmehr das wichtige Stapitel: Allgemeine ArbeitsBersammlung ist auf nächsten Freitagnachmittag 5 Uhr anberaumt und Gewerbe- Hygiene" zur Besprechung. Auf die Beworden. Zur Beratung sollen diejenigen Gegenstände der für die deutung dieses Themas unsre Leser erst noch aufmerksam zu machen, regelmäßige Donnerstag Sigung festgestellten Tagesordnung gehalten wir für überflüssig; sie alle werden ja täglich von neuem langen, die in dieser unerledigt bleiben werden. durch die eigene Erfahrung darauf hingewiesen, daß die Arbeit im Gewerbebetriebe vorläufig immer noch die größere Hälfte oder mindestens fast die Hälfte ihres Lebens in Anspruch nimmt, und daß schon deshalb die hygienisch möge lichst vollkommene Ausgestaltung der Erwerbsarbeit dringendstes Erfordernis ist. Darum zweifeln wir nicht, daß gerade diese Vorträge die, wie die voraufgegangenen, ein selbständiges Ganze darstellen, und zu denen der Zutritt ohne Legitimation freisteht regen Zuspruch finden werden.
-
=
#
9
-
Lokales.
-
Geheimorganisierte Königstreue.
Der Berliner deutsch- konservative Wahlberein ist in diesen Tagen dabei, sich von Leuten, die er dazu fähig hält, ein paar Dreier an milden Gaben auszubitten. Dies geschieht durch ein originelles Bittgesuch folgenden Inhalts:
Hochgeehrter Herr!
10 Pf. wöchentlich, d. h. 5,20 m. jährlich und 26 m. zu jeder Wahlschlacht steuert jeder Genoffe feinem Parteifonds bei, wenn er reine Wäsche" haben will; und leistet außerdem alle Wahlarbeiten unentgelt lich. Deshalb hauptsächlich die großen Erfolge der Social:
demokratie!
heiligsten Güter! Herr Scherl ist ein vorzüglicher Geschäftsmann, und es gilt die
-
-
Beim Wohnungswechsel empfiehlt es sich, die neue Wohnung nicht nur dem Briefträger genau anzugeben, sondern auch dem Post amt, zu dessen Bezirk die bisherige Wohnung gehörte, rechtzeitig entsprechende furze Mitteilung zu machen, damit die Wohnungsveränderung beim Verteilen der Brieffendungen berücksichtigt werden kann und Verzögerungen in der Bestellung thunlichst vermieden bleiben.
Infolge gehänfter Erkrankungen von Neugeborenen an Schälblasen sind die Hebammen von dem Polizeipräsidium angewiesen worden, von jeder in ihrer Pragis vorkommenden Schälblajenerkrankung dem Bezirksphysifus unter näherer Darlegung des Falls Anzeige zu erstatten. Beim Auftreten von mehreren Fällen in ihrer Praris hat sich die Hebamme der Ausübung ihres Berufs maßregeln eingeholt hat. Auch ist jeder Fall in das Tagebuch einso lange zu enthalten, bis sie von dem Bezirksphysikus Verhaltungszutragen und auf die Zuzichung eines Arztes zu dringen.
hauptstadt. Der Zug bestand aus sechs Wagen und beherbergte Ein Zuchthäusler Extrazug passierte gestern die Reichs170 Buchthänsler, die unter Bedeckung von 14 Auffchern von Halle aus über Thorn- Insterburg nach Wartenburg , Heidekrug usw. zur Arbeitsleistung transportiert wurden. Zur Linderung der Leutenoth??
Von der Herkulesbrücke in den Landwehrkanal stürzte sich gestern, Dienstag, nachmittag das 28 Jahre alte Kindermädchen Thusnelda Liersch, das bei einem Dr. F. in der v. d. Heydtstraße in Stellung war. Dr. F. vermißte schon seit längerer Zeit wiederholt Kokain. Gestern mun entdeckte seine Frau 1/2 Gramm im Bett des Mädchens. Bur Rede gestellt, entfernte sich dieses um 3 Uhr nachmittags aus der Wohnung und stürzte sich eine halbe Stunde später in den Landwehrkanal. Die Lebensmüde wurde gerettet und von einem Schußmann des 32. Reviers mit einer Droschke in ein Krankenhaus gebracht.
Einem Dienstmädchen wurde ein goldnes Kettenarmband mit einem daran hängenden unechten Medaillon in Herzform abgenommen. Das Mädchen gicbt an, das Armband etwa drei Wochen vor Weih nachten in der Nähe des Rosenthaler Thors gefunden zu haben. Diese Angaben erscheinen unglaubhaft; das Armband ist wahrscheinlich gestohlen. Der Eigentümer wird ersucht, sich in den Vormittagsstunden im Polizeipräsidium, Zimmer 331, einzufinden.
Beim Glas Bier vom Tode überrascht wurden gestern nachmittag zwei Männer. Der 50 Jahre alte Kaufmann Richard Doßmann aus Neuhütten tam gestern nachmittag in die Gastwirtschaft von Schirmacher in der Alexanderstr. 36a und bestellte einen Schnitt Bier. Er hatte das Glas noch nicht angetrunken, als er bezuẞtlos zusammenbrach und bald darauf starb. Der Verstorbene vertrat eine Holzhandiung und hatte eine große Summe Geldes bei sich. Der in einem Fuhrgeschäft thätige Arbeiter August Schmidt, ein Mann von 48 Jahren, fehrte abends mit vier Arbeitsgenossen bei dem Gastwirt Mehlis in der Frankfurter Allee 48 ein. Die fiinf Gäste tranten zusammen zwei Weißen. Dann fant Schmidt plöglich auf seinem Stuhl zusammen. Seine Begleiter wollten ihn nach einer Unfallstation bringen, er starb jedoch bereits auf dem Wegé dorthin.
Mord und Selbstmord.
Es sprechen über das Thema: Allgemeine Arbeits- und Gewerbehygiene" am Donnerstag, den 29. März Dr. Th. Sommerfeld in der 80. Gemeindeschule Wrangelstr. 128, Dr. P. Christeller in der 84. Gemeindeschule Seibel str. 31/32, Dr. H. Weg in der 118/127. Gemeindeschule Pantstr. 8 und Dr. J. 3 adek in der 107. Gemeindeschule Genthinerstr. 4. Damn folgen am Donnerstag, den 5. April die Vorträge der Herren Dr. J. Zadek in der 110/174. Gemeindeschule Schön hauser Allee 166a, Dr. Th. Sommerfeld in der 189. Gemeindeschule Stephan str. 27 und Dr. N. Lennhoff Wenn wir einen Bruchteil der Opferfreudigkeit in der 40. Gemeindeschule Gneisenaustr. 7. des Lohnarbeiters von denen erbitten, für welche wir den Kampf um die idealen Güter und mate- Das gemeingefährliche Verkehrsinftitut. Die Ursachen der riellen Interessen der Nation fämpfen, fagen Berliner Straßenbahn befindet, wurde von den Vertrauensleuten alte Bugführer Hermann Voß seiner Frau Auguste geb. Micus Schivierigkeiten, in welchen sich die Betriebs- Krankenkasse der Großen In dem Hause Königsbergerstraße 13 hat der 34 Jahre Sie selbst: Ist das zu viel? Nicht unser ist die Schuld, daß der Wahlkrieg in der Reichshauptstadt von derjenigen Partei gelegentlich der von der Direktion einberufenen Versammlung er mit einem Beit ben Schädel fiegreich geführt wird, welche die vollste Staffe hat, um ihre amten bezeichnet. Das Betriebspersonal ist angeblich außerordent mit demselben Messer durch einen Schnitt in den Hals getötet. örtert. Als Hauptursache wurde der anstrengende Dienst der Beeingeschlagen und mit einem Küchenmesser den Hals durchschnitten und dann sich selbst fäumigen Angehörigen an die Urne zu bringen. Mit dieser That lich knapp, so daß die Fahrer und Schaffner von früh bis zum Woß, der aus Hannover stammt und bei der Stadt- und. Ringbahn fache aber haben wir zu rechnen, soll die politische Richtung, die Abend in Thätigkeit bleiben. Sollen doch von dem Bahnhof in der auf Gottesfurcht, Königstreue und Vaterlandsliebe hält, nicht unwürdig eintreten in den Kampf gegen die Müllerstraße 37 Fahrer vier Wochen hintereinander ohne einen freien angestellt war, wohnte mit seiner Familie seit 1/2 Jahren in dem jüdisch freisinnige und sociale Demokratie. Die Tag beschäftigt gewesen sein. Hierzu kommt, daß Beamte von bezeichneten Hause. Seine Frau war eine Tochter des Cigarrens aus der Staligerstraße 1. Aus der Ehe Meinung mancher, der Kampf sei unnük, ist irrig. Saben wir einem Bahnhof nach andren sehr entfernt liegenden Depots beordert fabrikanten Micus auch nicht viel fichtbare Erfolge aufzuweisen, so dürfen wir doch werden und dann in später Nachtſtunde den Rückweg zu Fuß an gingen zwei Söhne hervor, Franz, der jetzt 8 Jahre zählt, auch nicht viel sichtbare Erfolge aufzuweisen, so dürfen wir doch treten müssen. Da dieselben am frühen Morgen ihren Dienst wieder die Hausgenossen gewannen, lebten die Leute stets in der größten mit Recht behaupten, daß wir wenigstens christliche, vaterlandsliebende und monarchische Gesinnung gepflegt und verbreitet aufzunehmen haben, so bleiben ihnen nur 2-4 Stunden Schlafzeit. haben. Der Kampf ist aber auch durchaus notwendig, wie Häufig tommt es jetzt vor, daß die Wagen morgens nicht fahrplan- Eintracht. Auch der Katastrophe ging teinerlei lärmender Auftritt voraus. Als der älteste Sohn Franz gestern vormittag in ker jeder zugeben muß, der die Gegner, wie wir, aus eigner An- mäßig vom Hofe herunterkommen, weil das überanstrengte Personal Schule war, ichidten die Eltern den jüngsten, Baul, aus der int fchauung fennt. In brutaler nichtswürdiger Weise sucht namentlich die früher ständig auf dem Bahnhof sein mußten, um im Notfall dritten Stock des Vorderhauses gelegenen, aus Stube, Kammer und die Socialdemokratie schon jetzt alle anders Gesinnten nieder zu einzuspringen, find nicht mehr vorhanden. Alle von dem Aufsichtsrat Küche bestehenden Wohnung zum Spielen auf den Hof hinab. Das schreien, so daß man mit Furcht und Schrecken an die Zeit denten muß, in der sie zu bestimmen hat. Die gemachten Vorschläge betreffend Einführung einer Starenzzeit, Er war gegen 10 Uhr. Der Knabe blieb lange Zeit unten. Als von ihr gepredigte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" wird der Beiträge für Familienmitglieder der Angestellten um feinen Einlaß. Daher ging er auf den Hof zurück und spielte weiter. mur für diejenigen da sein, die willig nach ihrer wohl nichts weiter übrig bleiben, als die Direktion mit Zwang zur fchloffen und niemand antwortete ihm. Franz ging nun ebenfalls 25 Pf., ja auch nur um 10 Bf. wurden stritte abgelehnt. Es wird Um 1 Uhr fam Franz aus der Schule. Auch er fand die Thür verPfeife tanzen! Wer den Kampf gegen diese vater- wohl Landsloje internationale Gesellschaft nicht Pflichterfüllung zu bringen. auf den Hof hinunter und spielte mit. Um 21/2 Uhr begaben sich wagt, oder nicht wenigstens petuniär unterstüt, Die Frühjahrs Kontrollversammlungen von 1900 finden dann beide Knaben wieder hinauf und als sie nun immer noch wenn er es kann, macht sich zum Mitschuldigen der in der Zeit vom 17. bis 30. April statt, und zwar für diejenigen vergeblich Ginlaß begehrten, wurde die Nachbarin, die Maurers3erstörer unfres glorreichen Vaterlands1 Mannschaften der Provinzial- Infanterie mit den Namens- Anfangs- frau Grundfe, auf sie aufmerksam. Unheil vermutend, benach培 ㄞ
4
und Paul, der 5 Jahre alt ist. Nach dem Eindruck, den
er dannin
fand er