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Nr. 74. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 29. Kläry 1900.

Die Beanstandung der Zwickschen Wahl

Kommunales.

Für Renten Empfänger. Von der Speditions- Speicherei­und Kellerei Berufsgenossenschaft erhalten wir folgende Zuschrift: Die mißverständliche Auffassung einer Verfügung seitens vieler Post­unliebsame Laufereien und Korrespondenz. Wir teilen daher allen beamten verursacht zahlreichen Rentenempfängern der Unfallversicherung denjenigen, welche von der Unfallversicherung eine Rente beziehen, mit, daß die bisherigen Quittungsformulare auch fernerhin Gültigkeit haben.

des Individualismus hinzielende Geist hat in unsrer, immer mehr in der socialistischen Denkungsweise aufgehenden Zeit aber er wird, doch Der Petitions Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung 31var intellektuell längst abgewirtschaftet, von allen an der Erhaltung der heutigen Ordnung interessierten im fünften Berliner Reichstags- Wahlkreise macht der" Bossischen verhandelte in seiner am Dienstag abgehaltenen Sigung u. a. über Schichten, von allen hente im Fett schwimmenden Personen für Zeitung" heute schon Kopfschmerzen, die sich auch begreifen eine Petition von Anwohnern der Rosenthalerstraße wegen Beseitigung unerläßlich gehalten. Es ist daher höchst inkonsequent, wenn lassen, denn wenn die unter Punkt 10 des Protestes behauptete des Straßenhandels. Die Betenten wünschen diese Beseitigung, bürgerlich- staatserhaltende Blätter das Schöffengerichts- Urteil als so lassen, denn wenn die unter Punkt 10 des Protestes behauptete weil durch die langen Reihen der aufgestellten Wagen der Verkehr erheb- etwas I nerhörtes hinstellen. Das Urteil gegen die Tierschutz­Thatsache sich als richtig erweist, so ist die notwendige und un- lich beeinträchtigt, und die Straße verunreinigt werde, und weil ferner an abweisliche Folge, daß die Wahl kassiert wird. Und um ihre Angst Tagen, wo das Geschäft gut gehe, der Fusel in Strömen fließe". vereine ist im Sinn des Ordnungsklüngels durchaus staats­zu bannen", schreibt die alte, für ihren geliebten Zwick so bekümmerte Ferner wünschen die Petenten, daß die Konkurrenz, die der Straßen- erhaltend. Tante, jetzt schon einen großen Leitartikel mit den kleinlichsten Aus- handel den ansässigen Geschäftsinhabern bereite, durch das Verbot fällen gegen die socialdemokratischen Protesterheber. Sie macht es beseitigt werde. Der Berichterstatter für diese Petition, Stadtv. den Protesterhebern zum Vorwurf, daß diese geltend gemacht hätten, eimann, beantragte llebergang zur Tagesordnung, da es nicht daß Almosenempfänger und Hospitaliten ihr Wahlrecht aus- Aufgabe der städtischen Behörden sein könne, auf diese Art in geübt haben, während sie( die Socialdemokratie) in der städtischen fehrs zu sorgen, sei Sache der Polizei, an die sich die Petenten wenden das Erwerbsleben einzugreifen. Für die Aufrechterhaltung des Ver­Verwaltung die Ausschließung der Personen vom Wahlrecht, die müßten. Entgegen seinen früheren Entschließungen bei derartigen in ein öffentliches Krankenhaus aufgenommen wurden und die Petitionen beschloß der Ausschuß, die Petition dem Magistrat in Kosten nicht erstattet haben, nicht scharf genug verurteilen kann." foweit zur Berücksichtigung zu überweisen, als es sich um den Antrag Das ist natürlich, um mit Herrn Eugen Richter zu reden, frei- auf Beseitigung der Verkehrsstörungen handele. Eine weitere finniges Geflunker, denn die Protesterheber sagen ausdrücklich: Petition des Komitees für das Märzdenkmal, auf dem Friedhof Die Paketfahrt: Gesellschaft hat bereits mit der Abrüstung Wir lehnen es ausdrücklich ab, die Thatsache zum der Märzgefallenen im Friedrichshain eine Gedenktafel mit begonnen und eine Anzahl ihrer Briefkästen von den Straßen ent Protest zu benußen, daß 42 als Hospitaliten und Almosenempfänger den Namen der im Kampfe gefallenen und dort begrabenen Bürger fernt. Gestern schloß die Gesellschaft die Geldannahme, so daß die in den Listen bezeichnete Personen das Wahlrecht ausgeübt aufzustellen, wird vertagt, weil erst die Vorschläge der Bart Reichs- Postverwaltung in diesem Zweige schon heute eine erhebliche in den Listen bezeichnete Personen das Wahlrecht ausgeübt Deputation für Instandsetzung des Friedhofs abgewartet werden Belastung erfährt. Demgemäß wird von heute ab die Zahl der haben. Es widerspricht aber unserm socialen sollen. Geldbriefträger vermehrt werden, und zwar soll dieses Personal je Empfinden, derartige Dinge. welche unzweifelhaft zur nach der Größe der Bostämter um zwei bis fünf Mann verstärkt Die von den Gemeindebehörden erfolgte Festsetzung neuer werden. Das neue Briefsortieramt der Reichspost, welches in Rück Ammullierung der Wahl führen müssen, zu benügen." Baufluchtlinien vor den Grundstücken Breite straße 20 und 20a hat nicht die ortspolizeiliche Zustimmung erhalten. Das Polizei­präsidium hat sich dahin geäußert, daß ihm die Fahrdammbreite von 8,6 Meter am Ausgange der Roßstraße nicht ausreichend erscheine, um die Genehmigung zu einer die Roßstraße mit dem Köllnischen Fischmarkt verbindenden Straßenbahn erteilen zu können, und empfiehlt deshalb eine Abstumpfung an dem Edgrundstück Köllnischer Fischmarkt 4 oder eine Zurüdlegung der geplanten Fluchtlinie zur Rektor Dröge von der 63. Mädchen- Gemeindeschule in der Verbreiterung des Fahrdamms." Mit Rücksicht hierauf hat der Gipsstraße, der wegen seiner Beziehungen zu der Lehrerin Egger Magistrat, um die Genehmigung für die so äußerst wichtige Geleise - gen. Habermann fürzlich im Disciplinarverfahren zur Amts­verbindung zu erhalten, beschlossen, dem Fahrdamm überall, auch entsegung unter Belassung seines halben Gehalts verurteilt wurde, auf der Kreuzung der Gertraudten-, Breiten- und Roßstraße zwischen scheidet am 1. April endgültig aus seiner bisherigen Stellung aus. der verlängert gedachten Bordkante cine Breite von 11 Meter zu Sein Nachfolger wird Rektor Guhlke von der 202. Gemeindeschule geben, während der Bürgersteig vor dem Grundstück Breitestraße 20a in der Ravenéstraße. Herr Dröge gilt bis zur Erledigung der von eine Breite von 4,5 Meter erhält. der Schulbehörde gegen das Disciplinarurteil eingelegten Berufung als an die 57. Knaben- Gemeindeschule in der Brandenburgstraße ver­jetzt, bleibt aber selbstverständlich auch hier suspendiert.

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Im Gegensatz zu den Protesterhebern hat aber die Wahl prüfungs- Kommission diese Thatsache für wichtig genug angesehen, um sie unter Beweis zu stellen; der Bericht sagt darüber die Tante Voß verschweigt das natürlich-:

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" Die Wahlprüfungs- Kommission vertrat bezüglich dieses Punkts die Auffassung, daß die Meinung der Protesterheber für sie nicht maßgebend sein könne; wenn folche Unregelmäßigkeiten wie die Thatsache, daß Almosenempfänger entgegen dem Wortlaut des Wahlgejezzes an der Abstimmung teilgenommen haben, in positiver Behauptung zu ihrer Kenntnis gelange, so sei es ihre Pflicht, deren Richtigkeit zu prüfen."

Lokales.

Vielleicht sieht aber auch die Boff. 3tg." ein, daß es etwas andres ist, eine bestehende gesetzliche Bestimmung als ungerecht und widerfinnig zu bekämpfen, ihre Beseitigung anzustreben, und wieder etwas andres, die Verletzung einer solchen von unsren Gegnern gegen uns geschaffenen und nun einmal zu Recht bestehenden Be­stimmung nicht auch noch widerspruchslos gegen sich wirken zu laffen. Das Bibelwort: Womit Du gesündigt, damit wirst Du Zu einer Besichtigung des Friedhofs der Märzgefallenen ist gestern bestraft werden", wird der gutgläubigen Bossin" nicht ganz un- nachmittag 41/2 Uhr die städtische Parkdeputation unter Vorsiz des Stadtrats Struwe und im Beisein des städtischen Gartenbau­

bekannt sein!

Im Friedrichshain .

Gräber sind

ficht auf die am 1. April eintretende stärkere Belastung eingerichtet werden mußte, ist schon gestern in Betrieb genommen worden. Es befindet sich in dem Kaufhause Brandenburg in der Neuen Friedrich­straße und hat einen Flächenraum von 600 Quadratmetern. Nach Fertigstellung des Erweiterungsbaues des Hauptpoftamts wird das Sortieramt nach der Spandauerstraße verlegt werden. Sortieramt nach der Spandauerstraße verlegt werden.

Die Kochanstalt und Schmelzküche auf dem Schlachthofe wird, wie die ,, Allgemeine Fleischerzeitung" mitteilt, ferner nicht mehr verpachtet, sondern vom 1. April ab von der Schlachtvieh- Versicherung der vereinigten Vichkommissionäre selbst verwaltet werden. Das Polizeipräsidium hat zu diesem Beschluß seine Zustimmung erteilt. Mehr als eine Spalte Raum verschwendet die Boff. 3ta." dafür, direktors Mächtig zusammengetreten. Die Parkdeputation einigte Granid begangen zu haben, find it. a. der Tischler Günther Zum Morde in Eichwalde . Den Mord an der Schifferfrau alle die Punkte des Wahlprotestes eingehend zu erörtern, die nach sich nach erfolgter Besichtigung der historischen Stätte auf folgende aus Gosen und der Schlächter Genside aus Köpenick verdächtig, der Auffassung der Wahlprüfungs- Kommission entweder nicht als er­heblich anzuschen waren, oder die durch Einsicht in die Wahlakten Beschlüsse: Der Friedhof ist mit einer lebenden Hecke zu um zwei junge Menschen im Alter von 23 Jahren. Man hat sie in den die geben, ihre Widerlegung gefunden haben; und mit der ihrer greisenhaften mit massiven Steinplatten ein- Tagen nach der Blutthat mit Krazwunden an den Händen und im Ruhe so wohl anstehenden sittlichen Entrüstung flagt sie wehmuts- zufassen, die Wege mit buntem Mosaikpflaster zu belegen. Geficht gesehen, dann aber ihre Spur verloren. Sie sollen grane voll, daß man dem socialdemokratischen Wahlkomitee den Vorwurf Ferner wurde beschlossen, von der Aufrichtung der Gräber abzuschen Anzüge und eben solche Müßen tragen. Günther ist ein kleiner unter­der Leichtfertigteit nicht ersparen kann". und so der Ruhestätte den Charakter des Massengrabes zu erhalten. ießter Mann, während Genficke über mittelgroß und schlank ist. Ein Du ahnungsvoller Engel! Wenn die socialdemokratischen Auch soll der Friedhof weiter mit immergrünen Bostetts würdig her- Steckbrief ist hinter beide noch nicht erlassen, weil es noch sehr fraglich Protesterheber vor Abfassung ihres Protestes hätten Einblick in die schmiedeeisernen Thor versehen werden, vor dem Eingang wird festgenommen und verhört worden. Die Gendarmerie in den Kreiſen gerichtet werden. Der Eingang foll verändert und mit einem ist, ob die Verdachtsgründe auch begründet sind. Außer diesen beiden Arbeitern sind noch einige andre Personen in Verdacht geraten, Wählerliste nehmen können, hätten sie natürlich diese Behauptungen ein freier Platz angelegt derart, daß der Besucher sofort einen Ueber- Niederbarnim und Teltow fahndet auf alle verdächtigen Personen, nicht mehr zu erheben brauchen. Da aber die Protesterheber diese blick über den Friedhof erhält. Kontrolle nicht ausüben konnten, nehmen sie alle jente und wer betroffen wird, ohne sich genügend ausweisen zu können Die Parkdeputation beschloß ferner mit Stimmenmehrheit, den oder sich durch sein Benehmen und Verhalten verdächtigt, kann Punkte auf, die nach allgemeiner Auffassung als Verstöße gegen Magistrat aufzufordern, zur Aufstellung einer einfachen Tafel, auf sicher sein, sofort von der Gendarmerie beobachtet und vernommen Wahlgesetz oder-Reglement anzusehen waren, soweit sie ihnen in der die Namen der gefallenen Kämpfer verzeichneten stehen sollen, zu werden, In den letzten Tagen sind schon ein Dußend solcher glaubhafter Weise mitgeteilt wurden; für letztere Thatsache seine Zustimmung zu geben. Zum Schluß sprach die Parkdeputation Personen verhört worden. Die Untersuchung wird vom Land­aber ist der Umstand Beweis genug, daß sie genug, daß sie für fast den Wunsch aus, daß unverzüglich mit den Arbeiten auf dem Fried- gericht II in Berlin und dem Amtsgericht in Köpenick geführt. Die alle Punkte Zeugen angeben konnten. Das ist ja gerade hofe begonnen werde. Somit scheint es, daß auf der historischen zu thun. Das schließt nicht aus, daß auch hier in Berlin nach den die Aufgabe der Wahlprüfungs Sommission, die Protest­behauptung auf ihre Richtigkeit zu untersuchen Ruhestätte endlich der Zustand gröbster Verwahrlosung Mördern gefahndet wird und Personen, die verdächtigt sind, fest­und, soweit dies nicht aus den Wahlakten möglich ist, mittels beseitigt wird, vorausgesetzt, daß Magistrat und Polizei, trotz gestellt werden. der Staats- und Gemeindebehörden die Wahrheit festzustellen. Daß der Kaiserworte, mit denen Bürgermeister Kirschner bei seiner Be­nicht alle Brotestbehauptungen bis auf die legte Einzelheit richtig stätigung am 23. Dezember v. J. beglückt wurde, diesem Werke der find, ist eine so alte Binsenwahrheit und trifft für die Proteste Pietät nicht neue Schwierigkeiten in den Weg legen. Bemerkt sei, daß die aller Parteien ohne Unterschied zu, daß sogar Kränze, welche den Toten am 18. März dargebracht wurden, gestern noch die Bossische Zeitung" es wissen könnte. Man geht wohl sehr gut erhalten waren auch ehrt die Berliner Bevölkerung das auch nicht fehl, wenn man annimmt, die Vossische Zeitung" wisse Andenken der Freiheitskämpfer in diesen Tagen immer noch durch starken Besuch des Friedhofs, das so gut wie wir, sie paradiere nur mit ihrer unschuldsvollen Un­wiffenheit, um über den Klarsten und verhängnisvollsten Bunft des Wahlprotests ihre Leser hinwegzutrösten, nämlich Bunft 10: daß im 412. Wahlbezirk die Wahlhandlung nicht nach den Vorschriften des§ 12 des Wahlreglements eröffnet worden sei. Welche von den in der Wahlprüfungs- Kommission erörterten Möglichkeiten bezüglich der Auffassung der Protestbehauptung hier zutrifft: ob an Stelle des Vorstehers dessen Stellvertreter die Wahihandlung eröffnet hat, ob die vorgeschriebene Verpflichtung an Eidesstatt unterlassen wurde, oder ob weder der Wahlvorsteher noch dessen Stellvertreter die Wahlhandlung eröffnet hat all das wird ja das von der

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Kommission beschlossene Beweisverfahren Klarstellen, dem das Plenum wohl kaum seine Zustimmung versagen wird. Die Thatsache scheint aber heute schon festzustehen, daß das von den Mit­gliedern des Wahlvorstandes unterschriebene Wahl Proto­foll nicht richtig ist. Denn in der legten frei­finnigen Bezirks- Versammlung des 5. Wahlkreises ist von berufenster Seite- Herr Dr. Zwid wird das der Bossischen 8tg." gewiß gerne bestätigen öffentlich tonstatiert worden, daß nach einem Brief des Wahl vorstehers( Herr Karl Ehren­berg, Armentommissions- Vorsteher- Stellvertreter) weder dieser noch sein Stellvertreter die Wahlhandlung eröffnet haben. Damit steht und fällt die ganze Wahl, denn die Wahlprüfungs­Kommission sagt darüber in ihrem Bericht:

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Tierschutz Menschenschuh.

In bürgerlichen Blättern wird und zwar nach unsrer Meinung mit Recht ein wunderlich scheinendes Urteil kritisiert, das von der zwölften Abteilung des Schöffengerichts am Land gericht II diefer Tage zum besten gegeben worden ist.

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Ein bestimmter Verdacht richtete sich auch gegen zwei Lente aus Gojen, einen Landwirtssohn S. und einen früheren Schlächter G. Auf beide passen die Beschreibungen, die man von den verdächtigen Persönlichkeiten erhalten hat. G. hatte sich mittlerweile auf einen Kahn verdungen und war nach Hautels Ablage gefahren. Als er gestern von dort zurückkehrte, wurde er einem eingehenden Verhör unterzogen, ebenjo K., den man vom Felde heimholte. Beide bestreiten entschieden, mit der Blutthat etwas zu schaffen zu haben. Da auch eine Haussuchung keine Sleidungsstücke zu Tage förderte, wie man fie au verdächtigen Personen gesehen haben will, so scheint auch dieser Verdacht unbegründet zu sein. Die jungen Leute wurden daher nach dem Verhör wieder entlassen. Als Zeugen werden noch zwei Kutscher. ein junger und ein alter Mann, gesucht, die um die Zeit des Mords mit zwei leeren zweispännigen Möbelwagen über Sie Chaussee fuhren, und zwar nach Königswusterhausen zu. Die gerichtsärztliche Leichenöffnung hat auch gestern noch nicht statt­gefunden.

Alle weiteren Schritte behalte ich mir vor.

Dieses Gericht verurteilte einen wegen Tierquälerei Angezeigten au sechs Mart Strafe, event. 2 Tage Gefängnis und den An­zeiger, der sich zu einer etwas drastischen Bemerfung dem An­geflagten gegenüber hatte hinreißen lassen. zu fünfzig Mart. Kein Theaterkrach. Zu der einem hiesigen Blatt entnommenen ebent, zehn Tagen Gefängnis. Das Urteil wurde folgender- Mitteilung über die Verhältnisse des Friedrich Wilhelmſtädtischen maßen begründet: Theaters schreibt uns Herr Direktor Sam st: Unter dem Stichwort Zu einer Kompensation der beiderseitigen Beleidigungen lag ein Theatertrach" veröffentlichten Sie eine Notiz, inhalts dereit ich fein Anlaß vor. Vielmehr erschien mit Rücksicht auf das das Friedrich Wilhelmstädtische Theater wahrscheinlich bald werde ver­Treiben der sogenannten Tierschußvereine(!) lassen müssen, da ich die am 1. März fällig gewesene Miete, an Herrn und ihrer Mitglieder, sich fortgefegt um fremde An= Fritsche nicht bezahlt habe und die Ermissionsflage gegen mich bereits gelegenheiten zu fümmern, die sie nichts an- ichwebe. Diese Behauptung ist unwahr und beruht auf böswilliger gehen(!), und bei dem Bildungsgrade des Angeklagten, der ihn Erfindung. Da ich nicht am 1. März die Miete zu zahlen habe, so vor der Ausschreitung hätte bewahren sollen, die erfannte Strafe fann von einem Ermissionsrechte des Theater- Eigentümers gegen angemessen. mich absolut feine Rede sein. Ich gebe allerdings die Pacht des In diesem Urteil wird allerdings das segensreiche Wirken der Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters am 1. September d. J. auf, Tierschutzvereine in einer Weise verkannt, wie es wenigstens in Berlin nachdem ich ein entsprechendes Abkommen mit Herrn Frißsche vor nicht alle Tage vorkommt. Und doch steckt in dem Urteil eine, wir längerer Zeit getroffen habe. möchten sagen, herzerfrischende Konsequenz. Der gelehrte Richter und die beiden ungelehrten Schöffen, die sich seiner Vater schaft rühmen können, haben ganz offenbar zunächst aus der heutigen Durch einen Schuß in die Brust versuchte sich gestern, Mittwoch­Dieser Verstoß würde jedenfalls wesentlich sein, sich gejagt, daß das Tier kein Recht hat, sich vor Gericht etwas funde, Zuschlag, aus der Chausseestraße, bei einem Freunde zu töten. Unsicherheit des Menschenschutes das nöthige gefolgert und nachmittag, ein 23 Jahre alter Student der Medizin und Zahnheil­vas bezüglich der Unterlassung der Verpflichtung zweifelhaft sein Befieres zu dünken als der Mensch in dem Fall, wo er in der Der junge Mann besuchte diesen Freund um 3½½ Uhr in seiner Gestalt eines Arbeiters in die Erscheinung tritt. Wohnung in der Auguststraße und klagte ihm, daß er am Dienstag Es ist daher nur ein schlechter Trost, wenn die Boss. Zeitung" Das Wort vom" Treiben der Tierschußvereine", die sich um im Streit mit einem Amerikaner an seiner Ehre schwer verletzt darüber philosophiert, daß Herr Zwid noch immer 6 fremde Angelegenheiten nicht fümmern sollen", findet ferner seit worden sei. Als der Freund ihn einen Augenblick allein ließ, zog er fechs Stimmen Mehrheit besize( Stolz lieb' ich meinen Menschengedenken im geeinten Deutschen Reich Anwendung auf die einen Revolver aus der Tasche und schoß sich eine Kugel in die linke Spanier!), wenn auch alle andren Protestpunkte, welche dem Arbeiterschuß dienenden Organisationen. In Brust. Schwer verlegt wurde er mit einem Koppschen Rettungs­die Wahlprüfungs Kommission als erheblich unter Beweis diesem Bort offenbart sich aber derfelbe Geist, der den Minister wagen in ein Strankenhaus gebracht. Eine Arbeiterin im Fabrikbetriebe verstümmelt. Ein gestellt hat, sich als richtig herausstellen sollten. Arbeiterorganisationen in Verbindung zu setzen, welche entsetzlicher Betriebsunfall in der Blechemballage- Fabrik von richtig; aber die Entscheidung liegt im Punkt 10; denn im auf Mißstände in Fabriken aufmerksam machen möchten, derselbe Hans Adolph Meyer am Luisen- llfer 47 hat das Lebensglück der 412. Wahlbezirk hat gwid 330, Schmidt nur 181 Stimmen erhalten Geist, der diesen Organisationen alle erdenklichen Hinderniffe bereitet, fiebzehnjährigen Arbeiterin Wally Behling für immer zerstört. Fällt dieser Bezirk außer Betracht was bei Bestätigung der derselbe Geist, der im deutschen Richter stand verkörpert, den Das junge Mädchen, das Ratiborstr. 16 bei seinen Eltern wohnt, Protestbehauptung zuträfe so, würde die Wahl für ungültig er- Beitungen, welche Mißstände zur Sprache bringen, den Schutz des§ 193 wurde am Montagvormittag in der Fabrit als Pa derin eingestellt. flärt werden und der 5. Wahlkreis müßte in Kürze eine Ersatzwahl versagt, der Geist, der zum Leidwesen der Fabrikinspektoren und Bereits am Dienstag, nach eintägiger Beschäftigung, beauftragte der vornehmen. andrer wohlmeinender Leute den Unternehmer, welcher aus Meister die im Fabritbetriebe völlig unerfahrene Arbeiterin, an der Warten wir also ruhig das Ergebnis des Beweisverfahrens ab, Sabgier die Arbeiterschuß Bestimmungen übertritt, mit wenigen Stangmaschine zu arbeiten. Die Arbeit an dieser Maschine ist in hohem das ja infolge der Beschlußunfähigkeit des Reichstags erst nach den sedacteur aber, der einen solchen Unternehmer bei Aufdeckung trieb eingeweiht sind, weigern sich konsequent, an dieser Maschine Mart Geldstrafe davonkommen läßt, den Zeitungs- Maße gefährlich und die Arbeiterinnen der Fabrik, die in den Be­Osterferien beschlossen werden kann; vorläufig freuen wir uns aber feiner Schandthaten beleidigt, möglichst fühlbar be zu arbeiten. Wally Behling fam ahnungslos dem Befehl des immerhin der Angst und des schlechten Gewissens der alten Tante! ftra ft. Meisters, an der Menschenfalle zu hantieren, nach, und kaum war eine Stunde vergangen, als das sicher vorauszusehende Unglück ein­trat. Dem Mädchen wurden zwei Finger und der Daumen der

fönne."

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Ganz

bewegt, den Fabritinspettoren zu verbieten, sich mit den

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Kurz, es ist der preußisch staatserhaltende Geist, der aus dem Urteil spricht. Dieser auf krampfhaften Schutz