Nr. 247.- 1916.
bleibt.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 28. Oktobre.
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schaftliche Innerlichkeit, mit der sich auch später noch der Schöpfer Schauspieler- und Regiefunst vermag nicht- das zeigte sich von des Zaratustra " an sie wandte, für den unvergänglichen Eindruck, neuem das grüblerisch andeutungsreiche Werk, mit dem der große den die reine Menschlichkeit und die wundervolle Lebenswärme dieser Meister des bürgerlichen Dramas von seinem Schaffen Abschied nahm, Greisin in ihm hervorgerufen. Nach einem ganz ausgekosteten reichen auf der Bühne zu lebendigem Pulsschlag zu beseelen. Am stärk Leben, das sie durch ihre Persönlichkeit zum vollendeten Kunstwerk sten, über Erwarten stark war der Eindruck des ersten Aktes, in dem gestaltet, ist Malvida mit 86 Jahren gestorben; die Spuren ihres der Dichter, wie so oft in früheren Stücken, in tief verDaieins leuchten noch heller als in den Lebensdokumenten ihrer borgene seelische Vergangenheiten, Deren Schoß den Keim Echriften in der Geistesgeschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahr des späteren Schicksals birgt, hinableuchtet. Die Entfremdung hunderts, in der ihr edles Bild immer wieder als das der Muse zwischen Rubeck, dem gefeierten Bildhauer, der seine Künstlerkraft und Führerin zum Edlen, Guten und Schönen erscheint. versiegen fühlt, und Maja, dem unbekümmert leichten Weltkind, in dessen Adern ein Tropfen Bluts der jungen Hilde Wangel rinnt, fam in dem feingetönten Spiele Albert und Elie Bassermanns vortrefflich zum Ausdruck. Es war ein spannender und interessanter Auftakt.
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8um 100. Geburtstag der Malvida von Meysenbug. Bon irgendwem ist Malvida von Meysenbug einmal eine Idealistin gescholten worden, und dies Tadelswort, das die hoch fliegenden Schwärmereien des jungen Mädchens vom nüchtern praktischen Standpunkte aus verdammte, ward von ihr als Ehrenname aufgenommen und zum Titel jener Bekenntnisbücher erhoben, durch die sie in der deutschen Literatur fortlebt. Als der Idealistin schlechthin ist ihr nun im Pantheon der deutschen Kultur ein Denkmal errichtet, an dem dankbare Verehrer dieser edlen und guten Frau an ihrem 100. Geburtstage am 28. Oftober die Immortellenfränze der Erinnerung niederlegen. Feinfühlige und hochgebildete Frauen, die den Glauben an das Gute durch ein bewegtes Leben hin als tostbare Seelenflamme mit sich tragen, sind immer In der Begegnung Rubecs mit der geheimnisvollen Fremden, deren nackte Schönheit ihn einst zu seinem genialen Jugendwerfe Idealisten. Diese Frau wurde die Idealistin", weil sie die Ewig- Es ist ein hochpoetischer Stoff, der dieser von Hanns Heinz inspirierte, erreichte die innere Anteilnahme ihren Höhepunkt. Die keitswerte deutscher Idealphilosophie rein in sich aufnahm und mit Ewers geschriebenen Operndichtung zugrunde liegt. Und die Ver- bobe, ragende Erscheinung Lina Lossens im weißen wallenden einer echt weiblichen Neife des Gefühls ins Leben übertrug. So ist nüpfung mit der Gestalt Jeju macht ibn noch recht dazu. Die Gewand, die edlen, blassen Züge, die großen, schwermutsvollen fie die deutsche Idealistin in einer vollendeten Prägung und be- Handlung spielt bei Jerusalem . In seinem vor der Stadt gelegenen Augen, der Klang der Stimme: alles vereinigte sich, den Glauben währte dies Deutsche in jener internationalen Sphäre, die ihr ein Landbauie lebt der Eondergefandte des 1ömischen Senats: Arcesius Rubecks an ihre Wunderkraft, wie er sich ihm in der Erinnerung allieitiges Auswirken ihrer Kräfte, das Infichaufnehmen einer Welt- in febr glücklicher Ehe mit einer schönen, aber blinden Korintherin: ausgebildet hat, glaubhaft zu machen. Ergreifend war die fultur gestattete. Weltbürger sein und doch Deutscher mit allen Myrtocle. Dieses Glück würde enden, sobald Myrtocle sehend würde; Widerspiegelung der Wahnideen, die hinter dieser Stirne spufen. Fasern des Herzens diese Fähigkeit unserer Klassischen Dichter hat denn wenn sie geglaubt hatte, ihr Mann sei schön wie Apoll , so müßte Der Gedanke, daß Rubeck ihre Schönheit 11ur für seinen Malvida von Meysenbug bewahrt in einer Zeit, wo dies unendlich sie jetzt das stritte Gegenteil ei fahren. Als nun der Nazarener nach Warmor brauchte, hat ihr leidenschaftlich heißer Sinn als tiefe viel schwerer war, und so ist sie uns heute ein Vorbild, wie man Jerusalem tommt, heilt er Myrtocie von ihrer Blindheit. Nun tritt ein, was Schmach empfunden. Sie warf sich in ein buntes Abenteurerleben. alles Fremde verwerten und dadurch das Heimatsgefühl nur noch ihr Gatte gefürchtet. Wiyrtocle wirft sich einem römischen Haupt- Doch unauslöschlich, mit sehnsüchtiger Liebe und pathologischen Rachestärken kann, wie man Welimenich wird und doch deutscher Idealist mann, wähnend, es sei Arcesius, leidenschaftlich an die Brust. Galba plänen wunderlich sich vermengend, lebt das Gedächtnis daran in der ist aber nur ihres Gatten Freund. Als Myrtocle nun durch ihre Nacht des Irrfinns fort. Erschüttert fühlt man des Mannes Schmerz und Als Tochter eines hohen Staatsbeamten in Kassel geboren, ber- Sklavin erfährt, nicht Galba, sondern jenes„ Ungeheuer", das sich Neue mit. Doch es bleibt unbegreiflich, wie aus diesem Schmerz und diesem brachte sie ihre Mädchenjahre im engen Kleinstadtleben zu Detmold , auf ersteren wutkochend gestürzt, sei ihr Mann, da wird ihr der Grauenvollen ihm die Hoffnung sprießen soll, er könne das ver wohin sich die Familie zurückgezogen hatte, nachdem die Verbannung Sinn des Wortes der Maria von Magdala offenbar: Man muß scherzte Glück doch an sich fesseln und aus dem Bund mit der des Landesfürsten den Water aus Kassel vertrieben. Die Sechzehn- verzichten auf das eigene Glück, um das der anderen zu retten." Geliebten ein neues Leben, neue Künstlertriebe sich gewinnen. Der jährige mit ihrem lebhaften Erkenntnisdrang und ihrer Sehnsucht nur, wenn ihre Augen abermals erblindeten, würde sie wieder glück Kontrast von Rubecks Träumen zu der trostlosen Wirklichkeit wird in den nach allem Echönen und Großen tritt zu den Ihrigen bald in einen lich sein wie einst. Und um diesen Zustand herbei zuführen, schaut weiteren Szenen dann so schneidend, daß jede Möglichkeit der Falusion Gegensatz; sie wird, als die Familie nach Frankfurt a. M. über sie mit aller Gewalt so lange ins funkelnde Sonnenfeuer bis die verloren geht. Wie kann das irre, grausam verzerrte Empfinden sich siedelt, in der bewegten Zeit des Frankfurter Parlaments von den Augen dunkel geworden.... ihm in Harmonien und tröstende Verheißung verwandeln? So politischen Ereignissen ergriffen, und als sie wieder nach Detmold Zu dieser tiefsinnigen Dichtung hat Eugen d'Albert , der ge- tommt das, was doch anscheinend der Kernpunkt des Stückes ist: die zurückommt, hält sie das Leben in den altfränkischen Formeu überlebter feierte Klaviertitane, die Musit geschrieben. Wer sein letztes Musildrama Berherrlichung der Macht der Liebe, die höher ist als jede Kunst und Vorurteile nicht mehr aus. Eine unglückliche Liebe vertieft ihr Tiefland" gehört hat, wird eine ungewöhnliche Ueberraschung er- die doch Kunst erst die Vollendung geben kann, zu teiner vollen Wesen und läßt sie innerlich reifen. Sie faßt den damals für eine leben. Ueber mancherlei Erinnerungen an Motive und Klangeffekte dieſonanz.dem Verhältnis der Beiden menschlich rührend ist, war adlige Dame noch unerhört kühnen Plan, Lehrerin zu werden, aus Wagner, Mascagni , Puccini ( dominierende Ottaben- und Quinten- Was studiert an der von der Freien Gemeinde" in Hamburg begründeten paralellen usw.) hinweg wird er auf Schritt und Tritt einer die von den Darstellern im ersten Afie voll ausgeschöpft. Das Spätere Hochschule und lehrt dann an dieser Anstalt. Während ihr Bruder Wortdichtung charakteristisch vertiefenden, originalen Melodienfülle wirkt, wie der Untergang durch die Lawine, nur noch allegorisch. Dtto als reaktionärer Staatsminister die Geschicke Badens leitet, und abwechslungsreichen Polyphonie begegnen. Der inbrünstigen Den Bärenjäger, der dem schwerblütigen Künstler die kleine Maja geht fie nach London und tritt hier in engste Veziehung zu jenem Leidenschaft entspricht die orchestrale Schönheit. Den Grundafford entführt, spielte Herr Sattler nach dem Bilde, das sie selbst im Kreise berühmter Volksmänner und Revolutionäre, die ihr Vaterland des ganzen Tongewebes bildet sozusagen ein einziges unsagbar ver- Zorn von ihm entwirft. Die männliche Kraft, durch die er anzieht, hatten verlassen müssen. Hier Inüpft sie jene geistigen Fäden der Ge- lärtes Leitmotiv in seiner vielfältigen Uebertragung auf die vertrat bei dieser Art naturalistischer Pointierung allzusehr in den dankenfreundschaft, die seitdem wie ein goldenes Netz über ihr ganzes schiedensten Instrumente, nämlich das Motiv der Parabel vom verlorenen Hintergrund. Leben gebreitet sind. Im Verkehr mit Gottfried und Johanna Seinfel, mit aber wiedergefundenen Schäflein. Der über Jerusalem aufsteigende Karl Schurz und Alexander Herzen , mit den italienischen Freiheitsmännern Morgen, das in sich selbst ruhende Liebesglück, der Lichtjubel, Garibaldi und Mazzini wächst sie zu der Idealistin" heran, deren schmerzvolle, enttäuschungsberbe Klagelaute, der Einzug Jesu in tatfreudiges Evangelium edelster Freiheits- und Menschenliebe aus Jerusalem , die Verbildlichung des augenmörderischen Sonnenfeuers,- Der Verein der Deutschen Nahrungsmittelihren 1876 erschienenen Memoiren" leuchtet und eine gewaltige das effektvolle militärische Marschmotiv, womit die Ankunft des chemiter hält seine Hauptversammlung heute Sonnabend, den Birkung ausübte. Was fie im Innersten erlebt, der Glaube an die römischen Ritters angezeigt wird, die treffliche, prägnante Charakteri 28. Oftober, in Berlin ab. Auf der Versammlung soll die Bedeufoziale Gerechtigkeit, die Hoffnung auf die Befreiung der Frau von fierung des ägyptischen Wedizinmannes usw.:- das find gewiffer- tung der Nahrungsmittelchemiker und die Lebensmittelüberwachung allen Fesseln veralteter Vorurteile- das ist hier meisterhaft flar maßen die sofort auffallenden Werkzeichen dieser organisch entwickelten im Kriege, ferner die Bundesratsverordnung vom 26. Juni 1916 und beicelt ausgesprochen. Durch den ganzen weiten Kreis der langvollen Opernmusit. gegen die irreführende Bezeichnung der Nahrungs- und Genußmittel fulturellen Strömungen, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts Das eigenartige Wert wurde einer Aufführung teilhaftig, der und die Ermittelung des Nährwertes von Nahrungsmitteln behandelt Europa erschütterten, war sie persönlich anteilnehmend und mit gewiß auch der Komponist- der Wortdichter weilt in Amerika werden. wirkend geschritten und hatte sich jenes höchste Glück der Erdentinder in allen Teilen zustimmen wird. Die Arbeiter Schachzeitung", die im Früh errungen, das in einer abgeklärten, vollendeten Persönlichkeit liegt. Hertha Stolzenberg bat als Myrtocle wohl alle an diese jahr 1915 ihr Erscheinen einstellte, ist in Gestalt einer Kriegsnummer Der zweite Abschnitt ihres Seins, der Lebensabend der Rolle gefeßten Erwartungen erfüllt. Einige wenige hart oder spiz 1916 wieder herausgekommen. Zahlreiche Briefe aus dem Felde Idealistin", den sie in ihrem und und Korrespondenzen aus den Bundesvereinen zeigen, daß erfreu die den stürmischen Tagen der tiefer Empfindung. Ausnehmend fein gelang Keimens. Ats Erzieherin der Kinder Alexander Märchens von Amor und Psyche. Als sehend Gewordene entwickelte regen beginnt. Herzens lebte sie zuerst in Paris , wo sie mit Richard Wagner fie ein unvergleichlich naturwahres der Situation immer entDas schwedische Streichholz. Die schwedische zufammentraf und ihm die Geisteswelt Schopenhauers näherbrachte, sprechendes stummes Spiel Den Gatten gab Julius vom Streichholzindustrie hat durch den Krieg auch mancherlei Schwierig und dann in Rom , wo in ihrem Salon die führenden Geister der Scheidt. In der Klageszene witte seine Darstellung erschütternd. feiten erfahren und Veränderungen sich anpassen müssen. Jei ist damaligen Zeit fruchtbare Anregung und eine Stätte des reichsten Entzückend in Erscheinung, Bewegung und Gesang war Mizzi& in der Beschluß gefaßt, die Streichhölzer wegen Mangels an Rohwaren, Gedankenaustausches fanden. Richard Wagner und seine Frau( Sklavin Arsinoe ). Die biblische Büßerin Maria von Magdala fand Cosima, Liszt und die Fürstin Wittgenstein , Jakob Burckhardt in Baula Weber eine vorzügliche Vertreterin. Aber auch alle speziell Eschenholz, statt 50 Millimeter mur 45 Millimeter lang berund Hesse gehörten zu den Intimen ihres Kreises. Selbst Geister übrigen Nebenrollen zeigten entsprechende Besetzung auf. Die Volts- etwa 10 000 Arbeiter beschäftigen, stellen täglich 15 Millionen Die Vereinigten Streichholzfabriken Schwedens , die wie Jbien und Nietidie, die bereits an der Zertrümmerung der von ihr faene, als Jesus ( unsichtbar für die Zuschauer) einzieht, war sogar Schachteln her. berehrten Schönheitswelt schufen, wurden magisch angezogen von sehr gut vorbereitet. dem menschlichen Weitblick, der tiefen stillen Herzensbildung dieser Mit den Hauptpartienträgern wurde d'Albert , daneben StapellFrau, die aus der Fülle eines warmen Mitfühlens jedem zu geben meister Krasselt und Direktor Hartmann am Schluß des zwei und zu helfen mußie. Sie war eine Künstlerin der Freundschaft. Stunden ohne Pause dauernden Werkes immer wieder begeistert Das offenbart besonders ihr Verhältnis zu Nietzsche , das uns in vor die Rampe gerufen. Ein großer künstlerischer Erfolg ist einer großen Anzahl von Briefen in seiner dramatischen Entwicklung zu buchen. entgegentritt. Dem leidenden Niezsche bot sie im Winter 1875/76 eine Bufluchtsstätte in Sorrent , wo er töstliche Tage mit ihr verlebte, aber die neuen Wege, die der Philosoph nach der Trennung von Wagner beschritt, mußten eine Kluft zwischen beide legen, die nichts überbrücken fonnte. Doch spricht die leiden
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Notizen.
dt.
Der harmonischen Eren Befenntnisbuch dargestellt, ist flingende Töne abgerechnet, fang fie mit ides licherweise das Schachleben nicht erloschen ist, sondern sich neu au
Jans Heimweh.
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Lessingtheater: Wenn wir Toten erwachen".
Auch diese Aufführung erwies, wie gut das Brahmsche Ibsen werk in den Händen seines Nachfolgers aufgehoben ist. Aber alle
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Auch eine Eroberung. Die Italiener haben zwar weder Triest noch Trient erobert, aber sie haben dafür ein bcquemer zu ereichendes Kriegszicl völlig in ihre Gewalt gebracht. Den mittelalterlich massigen und wuchtigen Palazzo Venezia , der Siz der österreichischen Gesandtschaft beim Vatikan war, hat die italienische Regierung ausgeräumt und nunmehr zum Nationalmuseum erklärt. Jm gewöhnlichen Leben würde man das als Diebstahl bezeichnen. Da wir aber im Krieg leben und es sich um eine dem Wortfultus ergebene Regierung handelt, wollen wir es für eine grandiose und heroische Tat erklären.
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Katrine holte Wasser und gab ihm zu trinken, und all- nichts an, wer' s ist. Jetzt muß ich zu allererst dich zu mählich tehrten seine Sträfte einigermaßen zurück und er Bett bringen, Jan. Daran hab' ich zu denken und an weiter fonnte ihnen sagen, daß das Jüngste Gericht angebrochen sei. nichts. " Ja, das muß wahr sein!" sagte Katrine. Das Jüngste Gericht! Nein, Du hast Fieber und redest irre."
Nun wendete sich Jan an den Netzstricker. lind Ihr, Dr Bengtsa," sagte er, seht Ihr auch nicht, daß das Himmelsgewölbe immer tiefer heruntersinkt?" Der Netzstricker gab Jan gar keine Antwort, sondern rich
Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöf . Aber wenn der Weltuntergang so nahe war und er nicht mehr auf eine Botschaft von Klara Gulla und noch weniger auf ein Wiedersehen mit ihr hoffen konnte, ehe alles zu Ende war, dann wollte er nur noch um eine einzige Gnade bitten: daß es ihm vergönnt würde, herauszubringen, in was er ihr zuwider gehandelt hatte, damit er es wieder gutmachen könnte, tete seine Worte an Statrine: ehe alles, was zum irdischen Leben gehörte, zu Ende war. Was war es nur, was hatte er getan, was sie nicht vergessen und nicht vergeben fonnte? Warum waren ihm die KaiserKleinode genommen worden?
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So fann's nicht weitergehen", sagte er.„ Ich glaube, wir müssen jetzt das versuchen, was wir auf dem Weg hierher besprochen. haben. Es wird am besten sein, ich gehe jetzt gleich Gerade als er sich diese Frage stellte, fiel sein Blick auf nach Falla hinüber." Aber Lars wird nicht wollen", erwiderte Katrine. ein kleines Stückchen Goldpapier, das vor ihm auf dem Boden " Ihr wißt doch, daß Lars nach dem Wirtshaus gefahren lag. Es glänzte und blinkte, wie wenn es die Aufmerkſamteit auf sich lenken wollte, aber in diesem Augenblick war Jan ist. Ich glaube, die alte Mutter auf Falla wird schon den Mut nicht danach gestimmt, sich um so etwas zu fümmern. Das haben und Hier wurde der Netzstricker von Jan unterbrochen, der es Goldpapier rührte wohl von einem der Sterne her, die er von nicht ertragen konnte, die beiden von alltäglichen Dingen reden der närrischen Ingeborg entlehnt hatte. Aber von dieser Eitelkeit hatte er schon den ganzen Winter über nichts mehr zu hören, wenn sich so Großes vollzog. wissen wollen. .Sagt jetzt nichts mehr!" bat er. Hört Ihr nicht die Es wurde immer heißer, und das Atmen fiel Jan immer Posaunen des Gerichts? Hört Ihr nicht, wie es in den Bergen schwerer. Ja, das Ende tam heran, und es war vielleicht dröhnt?" recht und gut, daß es sich nicht weiter hinauszog. Um Jan zu willfahren, schwiegen die beiden andern und Und da konnte man Er fühlte eine große Mattigkeit über sich tommen, und lauschten einen Augenblick hinaus. diese Schwäche nahm rasch zu. Nun konnte er schon nicht ihnen wohl anmerken, daß auch sie etwas Außergewöhnliches mehr aufrecht dasißen, sondern mußte sich von den Stufen hörten. heruntergleiten lassen und sich auf der Erde ausstrecken. " Es kommt ein Gefährt vom Wald hergerasselt," sagte Es war vielleicht Unrecht gegen Katrine, daß er ihr Ratrine. Was soll denn das bedeuten?" nicht mitteilte, was im Anzug war. Aber Katrine war noch Je näher das Gefährt tam, desto mehr verwunderten nicht heimgekommen, sondern noch auf der Gesellschaft beim sie sich. Netfirider.
"
Wenn ich mich doch nur bis zum Netstricker hinschleppen könnte!" dachte Jan.„ Dem alten Ol' Bengtsa hätt ich auch noch gern ein Abschiedswort gesagt."
In diesem Augenblic sah er Statrine in Gesellschaft des Netstrickers daherkommen. Darüber freute er sich sehr. Er wollte ihnen zurufen, sie sollten sich beeilen, brachte aber kein einziges Wort über die Lippen.
Gleich darauf standen die beiden bei Jan und beugten sich über ihn.
"
„ Und es ist doch Sonntagabend!" meinte Katrine. Wenn es Werktag wäre, fönnte man es eher verstehen. Wer kann das nur sein, der in einer Sonntagsnacht mit einem Wagen durch den Wald fährt?"
Darauf schwieg sie und lauschte wieder hinaus. Und jezt hörte man deutlich die Räder über die Felsen schleifen und den Hufschlag eines Pferdes, das den steilen Hügel herab
stürmite.
Hört thr's? Hört ihr's?" sagte Jan.
Ja, ich hör's," sagte Katrine. Aber' s geht mich
„ Und ich geh' nach Falla," sagte der Netzstrider.„ Das ift wichtiger als alles andere. Also auf später miteinander!" Der Alte machte sich, so schnell er konnte, auf den Weg, und Katrine ging ins Haus hinein, um das Bett für Jan zurechtzumachen. Aber sie war kaum hineingegangen, als das Gerassel, das sie und der Neystricker für gewöhnliches Wagengerassel gehalten hatten, schon ganz nahe war. Nun hörte es fid) an wie das Dröhnen von schweren Streitwagen, und der ganze Boden zitterte, als es näher herankam. Jan rief laut nach Katrine, und sie eilte rasch zu ihm hinaus. " So hab doch keine Angst. Jan!" rief fie. Jetzt seh ich auch das Pferd. Es ist die alte Braune von Falla. Komm, richt dich auf, dann kannst du sie auch sehen!"
Sie schob den Arm unter Jans Nacken und richtete ihn auf. Zwischen dem Erlengebüsch, das den Weg umfäumte, nahm Jan einen Schein von einem Pferd wahr, das in wilder Eile auf Skrolycka zustürmte.
..Siehst du's jetzt?" fragte Katrine.'s ist nur Lars Gunnarsson, der nach Hause fährt. Er hat sich wohl im Wirtshaus einen Rausch angetrunken, und so weiß er nicht, welchen Weg er genommen hat."
Gerade als sie das sagte, fuhr das Gefährt an ihrer Gitterpforte vorüber, und da konnte man es besser sehen. Und da sahen alle beide, Jan und Katrine, daß der Wagen leer war; das Pferd hatte feinen Lenker.
In demselben Augenblic stieß Satrine einen lauten Schrei aus und zog ihren Arm so heitig zurück, daß Jan mit einem dumpfen Fall wieder auf den Boden zurückſant.
,, Gott helje mir!" rief sie. Hast du's gesehen, Jan? Er ist geschleift worden!"
Sie wartete Jans Antwort nicht ab, sondern stürmte durch den Vorplatz auf den Weg hinaus, wo das Pferd eben vorübergerast war.
Jan ließ sie gehen, ohne eine Einwendung zu machen. Er freute sich sogar, daß er wieder allein war. Noch immer hatte er feine Antwort auf die Frage gefunden, warum die Saiferin böse auf ihn war. Forts. folgt.)