Nr. 256. 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts itt, S.embr

Aus der Geschichte Polens.

der Poeten".

Mittwoch, 8. November.

Kleines Feuilleton.

Eine Operation

Eine Operation zur Bildung künstlicher Finger.

Dr. Otto Burkard, glücklich durchgeführt hat. Die Finger der Die Deutschen Blätter für Kriegsverlegte" berichten über eine Operation, die der Privatdozent der sozialen Medizin in Graz, rechten Hand des Patienten waren völlig erfroren und mußten ent

fernt werden. Nach der Operation war in den verbliebenen furzen

Schweden  , das sich aber bald wieder von Polen   losriß. Es tam nationalen Lebens zu vernichten trachtete, und von der erst die zum Kriege mit Schweden  . Aufstände des arg bedrückten Volfes, Truppen der Verbündeten die Opfer der russischen Erstidungspolitik Treibereien der Jesuiten   und des Adels verschlimmerten die innere befreit haben. Lage des Landes immer mehr. Das vielbesprochene Vetorecht, das Der denkwürdige 5. November, an dem die beiden Kaiser der jedem Schlachtschigen gestattete, willkürlich die Beschlüsse des Reichs­Mittelmächte, nachdem sie das Land mit der Schärfe des Schwertes tages über den Haufen zu werfen, und das Parteiunwesen waren dem moskowitischen Erbfeinde Polens   entrissen hatten, das freie es hauptsächlich, die die Staatshoheit untergruben. Mit dem An Königreich Polen proflamiert haben, macht endlich das himmel- tritt der Herrschaft der sächsischen Kurfürsten als stönige Bolens schreiende Umecht wieder gut, das innere Berriffenheit und garische schoß die böse Saat des Bürgerkrieges wieder üppig in die Halme. Unterdrückungswillkür über das polnische Bolt heraufbeschworen haben, das Volt, das, wie Herwegb fang: Blutend vor dem brachte es auch mit sich, daß Polen   in seiner auswärtigen Politik Die Zwietracht der sich gegenseitig bekämpfenden Königswähler Himmel stand, und teine andere Hilfe fand, Als die Verzweiflung mehr und mehr in hilflose Ohnmacht verfiel. Der Versuch der Fa milie Czartoryskis, eine erbliche Monarchie zu begründen, scheiterte Die Anfänge des Königreichs Bolen verlieren sich in die nicht nur, sondern gab auch Rußland den Anlaß, sich einzumischen Rebel historischer Unklarheit, aus denen in schärferen Umriffen und durch Erzwingung der Wahl des Günstlings Statharinas II. Stummeln noch so viel Beweglichkeit vorhanden, daß der Handteller erst die Fürsten   Lech und Popiel und, nach deren Tode Piaft, Stanislaus Poniatowskis die Hände ins Spiel zu bekommen. Fast nach innen gekrümmt werden konnte. Trotzdem war die Hand voll­der Begründer des Fürstengeschlechts der Piasten, hervor humoristisch mutet es an, daß die Russen just die Frage der Gleich ständig gebrauchsunfähig. Nun löste Dr. Burkard die Mittelhand­treten. Piasts Nachfolger Micislaw war es bergönnt, die zer- ftellung der Diffidenten mit den Katholiken dazu benutten, sich als nochen des dritten Fingers böllig heraus. Zwischen dem Streut zwischen Weichsel   und Oder liegenden polnischen Verteidiger der Diffidenten aufzuwerfen, was ihnen die billige Ge Stummel des Daumens und dem Mittelhandinochen des Gemeinden zu einem festen Staatswesen zusammenzufaffen, legenheit verschaffte, zum Schuß diefer Dissidenten mit einem starten weiten Fingers, fowie zwischen den Stummeln des vierten die durch die Eroberung Pommerns  , Krakaus   und Kleinpolens, sowie Heer in Polen   einzurücken. Da es augenscheinlich darauf abgesehen und fünften Fingers wurden tiefe Einschnitte in Schlesiens unter seinen Nachfolgern noch erweitert wurde. Mscislam war, Polen   ganz in russische Gewalt zu bekommen, traten Dester- den Handteller gemacht, als möglich war, ohne wichtige hatte 966 das Christentum angenommen und das Bistum Posen   be- reich und Preußen als Friedensvermittler auf, und nach langer Be- Muskeln und Sehnen zu verlegen. Die Haut wurde von beiden gründet. Aber Bruderzwist und Bürgerkriege, die verhängnisvollen ratung einigte man sich endlich dahin, durch eine Teilung Bolens Seiten in die Einschnitte hineingezogen und vernäht. Es wurden Erbschäden des polnischen Staatswesens, hemmten in der Folge die der auf den polnischen Biffen lauernden Groberungsgier der Nussen 10 vier fingerähnliche Gebilde geschaffen, die eine ziemliche Unab­politische Entwicklung des Biastenreiches und gaben den scheelsüchtigen einen Strich durch die Rechnung zu machen. So tam am hängigkeit voneinander und Beweglichkeit hatten. Nur der zweite Nachbarn die gern benußte Gelegenheit, das wehrlofe Land zu über 17. Februar 1772 der erste Teilungsvertrag zwischen Rußland  , Finger, der ursprünglich am Gelent amputiert war, war absolut fallen und ein Stück nach dem andern abzutrennen, bis durch die Defterreich und Preußen zustande, der Polen   241 000 Quadrat teif geblieben. Durch Uebung brachte es der Erkrankte dahin, mit Wahl König Wenzels   von Böhmen   im Jahre 1300 endlich der Mann filometer Land und 5 Millionen Einwohner fostete. Vergeblich ver- diesen fünstlichen Fingern nicht zu dünne Gegenstände greifen und ins Land kam, der die Ruhe wieder herstellte. Zwar gingen das suchte man durch Abschaffung des Vetorechts und der Konföderationen festhalten zu fönnen. Der Patient hätte seinen Beruf als Berg­Kulmer Land und Pommern   an den Deutschorden verloren, dafür und Einführung der Erblichkeit der Krone im sächsischen Kurfürsten- arbeiter wieder aufnehmen können, wenn dem nicht andere Hinder wurden aber Halica, Wlademir, Kujawien und andere russische   Fürsten- bause das fintende Staatsschiff wieder flott zu machen. Rußland nisse im Wege gewesen wären. Auf seinen Wunsch wurde er als tümer mit dem Königreich vereint. war der Appetit beim Essen gekommen, und 1793 sah sich Preußen Musiker ausgebildet und zwar als Hornist, der nebenbei auch Bratsche gezwungen, um einer vollständigen Vernichtung Bolens durch Nuß  - spielt. Den Bogen hält er mittels eines Haltehandschuhes mit der land vorzubeugen, mit Truppenmacht in Polen   einzubringen. Die verstümmelten Hand. Folge war die zweite Teilung Bolens, die Danzig   und Thorn in deutschen   Besitz brachte, während Rußland   sich durch Bemächtigung der östlichen Provinzen einen Landgewinn von 250 000 Quadratkilo­metern sicherte.

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am 1. Weihnachtstage wieder eröffnet werden. In dem Programm -Der Wintergarten, der zurzeit geschlossen ist, wird ist auch eine Aufführung des von Reinhardt inszenierten Balletts Die grüne Flöte" vorgesehen.

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Durch die Verheiratung der Königin Hedwig, die im Jahre 1384 den Königsthron von Polen   bestiegen hatte, mit dem Groß­fürsten Jagello   ging die Erbfolge auf die Jagellonen über, deren Herrschaft die höchste politische und wirtschaftliche Blüte Bolens be­Notizen. zeichnet. Bolen erhob sich unter den Jagellonen vom 14. bis zum Borträge. In der Vereinigung für staatsbürgerliche 16. Jahrhundert zum wichtigsten Staate Osteuropas  ; es umfaßte mit dem Gebiet Krakau   die Herzogtümer Schlesien  , Kujawien, Bildung und Erziehung spricht am 10. November im Architekten Da erhob sich der Nationalheld Thaddaus Kosciuzlo zum Kampf hause Wilhelmstraße 92/93 Dr. Colin Roß   über, Megito"( mit Masowien   sowie das Großfürstentum Litauen und war nur für Baterland und Freiheit, und wenn er zunächst auch Erfolg er- Lichtbildern). Colin Roß   nahm bis zum Beginn des Weltkrieges durch das Gebiet des Deutschordens von der Ditsee getrennt. Mach- zielte, so brachte ihn doch der ewige 8wist zwischen den Adelsgruppen im Lager Carranzas und Villas an dem Feldzuge gegen Huertas dem 1413 Litauen   mit der Krone Bolens fest vereinigt war, wieder um die Früchte des Sieges und schließlich auch zu Fall. Nach teil. Eintrittskarten fostenlos durch die Geschäftsstelle Charlotten­wurden 20 Jahre später Rotrußland und Podolien hinzus der Waffenstreckung der polnischen Armee kam es dann zur dritten burg, Leibnizstraße 47( Amt Steinplatz 124 99). gewonnen. Den Gipfel der Machtstellung Bolens bezeichnet die Teilung Bolens zwischen Breußen, Rußland   und Desterreich. Der Wirtschaftsturfus über die Türkei   an Lubliner Union   von 1569, die, nachdem im zweiten Frieden zu Thorn   Die Hoffnung, daß die geflohenen Führer der Bewegung in der Handelshochschule Berlin   beginnt Mittwoch, den 8. November, der Deutichorden nach 18jährigem Kampf Westpreußen   und Ermland Frankreich Hilfe für ihr Land finden würden, wurde bald 8 Uhr abends, mit einer Eröffnungsrede des Kursusleiters Prof. an Polen   hatte abtreten müssen, ein Bolen mit einem Flächeninhalt von schmerzlicher Enttäuschung abgelöst. Napoleon bon 940 000 Quadratkilometer und 35 Millionen Einwohner be wohl nach dem Sturze Preußens aus hatte Hellauer über Weltwirtschaftliche Forschung vom privatwirtschafts den Preußen gründet. Aber schon zur Zeit der Hochblüte Bolens entwickelten sich genommenen Teilen Polens   ein Großherzogtum Warschau  , das 1809 schaftsgrundlagen und Wirtschaftspolitik der Türkei  ". ab- lichen Standpunkt" und dem Vortrag von Reinhard Junge Wirt auch bereits die Keime, die seinen Verfall vorbereiten halfen. Durch durch das von Desterreich abgetretene Westgalizien vergrößert die Verbreitung der Reformation, die fünf Sechstel der polnischen worden war, gegründet, aber das Glück der Nation war ihm, dem Bevölkerung für sich gewann, begann eine Beit erbitterter es nur darauf anfam, Soldaten aus Bolen zu ziehen, doch völlig religiöser Kämpfe, deren zersetzender Einfluß durch die gleichgültig. Das Kartenbaus aus dieser napoleonischen Staaten Herrschsucht eines auffäifigen Adels noch wesentlich gegründung fiel denn auch nach der Vernichtung der großen Armee steigert wurde. Dazu lam, daß, nachdem mit dem Tode König im Jahre 1812 wieder zusammen. Der Wiener   Kongres beschloß liarde. Dänemark   hat, wie in der Kopenhagener Nationalöfono Dänemarks Kriegsverdienst- eine Mil Sigismunds II  . im Jahre 1572 der jagellonische Mannesstamm dann die vierte Teilung Polens  , mit der der Rest der Monarchie, mischen Vereinigung fürzlich dargelegt worden ist, bis jetzt nicht ausgestorben war, die bisher nur theoretische Frage der Königswahl das Königreich Polen oder Kongreß- Polen  , an Rußland   fiel. weniger als eine Milliarde Kronen am Kriege verdient. Noch im plöglich praktische und für Polen   recht unheilvolle Bedeutung er- Die im stillen glimmenden Funken des Hasses gegen den Sommer 1914 hatte der dänische Staat eine Schuld von insgesamt langte. Die Einberufung des Konvokationsreichstages", dem die russischen, mit brutaler Willkür auftretenden Unterdrücker, 1000 Millionen Kronen an das Ausland. Davon sind nun bereits Königswahl vorbehalten blieb, übertrug dem einfachsten Adeligen schlugen am 18. Januar 1881 zur Empörungsflamme empor, aber 650 Millionen getilgt. Dazu find dem Lande noch 850 Millionen die Macht eines Königswählers und öffnete den Ränken des Adels der Aufstand wurde, wenn auch nicht ohne Mühe, unterdrückt und Reinverdienst zugeflossen, wovon 200 millionen als Gutschrift im und den Umtrieben der auswärtigen Mächte Tür und Tor. In brachte Polen   nur eine Verschärfung des Knutenregiments, das Auslande stehen und 150 Millionen sich in Form ausländischer Wahrheit war nach dem Aussterben der Jagellonen Bolen   teine alles nationales Leben vernichtete, trotzdem aber den glimmenden Wertpapiere in dänischem Besitz befinden. Monarchie mehr, sondern eine Adelsrepublik mit einem Scheinlönig Brand nicht zu löschen vermochte. Die Emigrierten waren ohne an der Spitze. -Der Entbeder anagras. Der Präsident des jetzigen Unterlab in Paris   an der Arbeit, eine neue Erhebung vorzubereiten. griechischen Ministeriums, Spiridion Lambros, war in Griechenland  Umsonst bemühte sich der 1575 vom Reichstag gewählte Stephan Eine aufrührerische Bewegung löfte denn auch die andere ab, ichon vor seiner politischen Berufung sehr bekannt, und fein Name Bathori von Siebenbürgen  , der die Schwester des letzten Jagellonen bis sich Polen   am 25. februar 1861 zur legten großen hat auch außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes in der Gelehrten geheiratet hatte, dem Königtum, nachdem er in den Russen   Kraftanstrengung aufraffte. Die bon Rußland   angeordnete welt guten Ruf. Denn Lambros war als Archäologe äußerst erfolg friegen siegreich gewesen war und Dorpat   erobert hatte, feine alte Rekrutierung gab den letzten Anstoß dazu, daß sich der Auf- reich, er entdeckte im Jahre 1872 in der Nähe von Theben die Ntuinen Selbständigkeit zurückzugewinnen. Er fand in dem von den Jesuiten   stand zum Bürgerkriege entwickelte. In dem folgenden Bandenkriege der einstigen Stadt Tanagra  , die durch ihre Figürchen aus ge­unterstügten Adel den heftigsten Widerstand und mußte es mit an- wurden hier und da wohl russische Truppenabteilungen geschlagen, branntem Ton bekannt war. Er durchsuchte ungefähr 10 000 Gräber sehen, daß infolge des Wiederaufflammens der religiösen Gegensäge aber schließlich unterlagen die Freiheitstämpfer der russischen Ueber- aus dem 4. Jahrhundert vorchristlicher Zeit. In fast all diesen die deutsche Bevölkerung, der Polen   in wirtschaftlicher Beziehung so macht. Ein furchtbares Strafgericht folgte. Man erstickte den letzten Gräbern fanden sich Musterexemplare der berühmten Tanagra  - Kunst, unendlich viel zu danken hatte, allmählich auswanderte, was mit Rest polnischer Freiheit im Blute, und des Baren Henter Berg und darunter viele farbige Figuren, die jedoch oft bei der Leifesten Be­einem Schwinden des selbständigen Bürgerstandes gleichbedeutend Murawjem sorgten ausreichend dafür, daß die anbefohlene Nuffi- rührung in Staub zerfielen. Doch gelang es, mehrere Tausend dieser war. Die Episode König Sigismunds III, mit dem ein fitation auch nachdrücklich durchgeführt wurde. Tanagra  - Figuren zu bewahren. Heute kennt man in der ganzen Mitglied der schwedischen Adelsfamilie Wafa auf den Bon 1864 bis 1914 stand Polen   im Reichen der ruffischen Welt die Nachbildungen dieser Driginale, und das Wort Tanagra   ist polnischen Thron gelangte, brachte eine furge Vereinigung mit Schreckensherrschaft, die mit blindwütiger Brutalität jede Spur fast jedem geläufig.

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Jans Heimweh.

Eine Geschichte aus dem Bärmland von Selma Bager13f Des Kaisers Begräbnis.

Am Sonntag vor Weihnachten sollte Katrine in Strofyda begraben werden und um diese Zeit pflegen ja nicht viele Leute in der Kirche zu sein, denn die meisten wollen sich ihren Kirch­gang auf die großen Festtage aufsparen.

Aber als die wenigen Leute von Askedalarna, die sich dem kleinen Leichenzug angeschlossen hatten, auf dem Plak zwischen der Kirche und dem Gemeindehaus antamen, fühlten sie sich fast verlegen. Denn eine so große Schar Menschen, wie an diesem Tage vor der Kirche versammelt war, fonnte man faum sehen, wenn der alte Propst von Bro einmal im Jahr in der Kirche zu Svartsjö predigte, oder wenn eine Pfarr­wahl stattfand.

des schönen Wetters wegen hatte kein einziger von ihnen sein Haus verlassen.

ringste nach Wind und Regen zu fragen. Still und geduldig Aber niemand schien an diefem Tag auch nur das ge­standen die Leute im Freien, ohne in der Kirche oder im Ge­meindehaus Schuß zu suchen.

der Erleichterung aus der Brust aller der Leute, die aus Askedalarna hier versammelt waren, denn jest fingen sie an August Där Nol. Alle die Leute, die hier vor der Kirche ber­zu verstehen. In diesem Sarg lag nicht ein Verwandter von sammelt waren, hatten sich nicht in das Regenwetter hinaus­begeben, um etwas Merkwürdiges zu sehen. D nein, sie Die sechs Träger und die andern, die um Katrine ver- wollten nur hier dabei sein, wo zwei alte Eheleute wieder sammelt waren, sahen, daß außer den Böcken, auf denen vereinigt wurden. Katrinens Sarg stand, noch ein zweites Baar   Böcke daneben Jetzt flogen aller Blicke zu Klara Gulla hinüber, um zu aufgestellt war. Es sollte also noch jemand begraben werden. sehen, ob auch sie begriff, was hier vorging. Und man fah Auch davon hatten die Leute in Astedalarna nichts gewußt. ihr wohl an, daß es so war. Es kam offenbar auch kein zweiter Leichenzug, und überdies Sie hatte die ganze Zeit über bleich und verweint neben war es jetzt schon so spät, daß er schon vor der Kirche hätte dem Sarg ihrer Mutter gestanden; aber als sie den anderen angekommen sein müssen. Sarg, der aus Där Nol herausgetragen wurde, erkannte,

Als es nur noch zehn Minuten bis zehn Uhr war, und drückte ihr Gesicht eine fast überwältigend frohe Erwartung man jeden Augenblick zum Gang auf den Kirchhof bereit sein aus, wie dies wohl geschieht, wenn jemand das vor sich sieht, mußte, sahen die Leute aus Askedalarna, daß sich alle um das er sich lange bemüht hat. Aber sie beruhigte sich Selbstverständlich waren alle diese Leute nicht hierher Umherstehenden jezt nach Där Nol in Prästerud begaben, rasch wieder. Ein trauriges Lächeln machte der frohen Er­gekommen, um die alte Katrine zu ihrer legten Ruhestatt zu einem Hof, der nur ein paar hundert Schritte von der Kirche wartung Blak, und sie strich nur sachte ein paarmal über den begleiten, nein, es mußte etwas anderes hier vor sich gehen. entfernt lag. Sarg der Mutter hin. Vielleicht wurde irgendein besonders vornehmer Herr beim Und nun sahen fie, was fie vorher nicht bemerkt hatten. Jetzt geht es dir so gut, wie du dir überhaupt jemals Gottesdienst erwartet, oder es sollte ein anderer Pfarrer als Von dem Gemeindehaus bis zu dem Wohnhaus war mit hättest wünschen können," schien sie zu der toten Mutter sagen der gewohnte an diesem Tag predigen. Tannenreifern gestreut, und auf beiden Seiten der Haustür zu wollen. Die Leute aus Askedalarna wohnten ja so sehr entlegen, waren Zannen aufgepflanzt. Dort also lag wohl ein Toter August Där Nol trat zu Klara Gulla und reichte ihr die da konnte im Kirchspiel manches geschehen, was sie nicht im Hause. Aber sie verstanden immer noch nicht, daß gar Hand. wußten und nicht erfuhren. teine Nachricht von einem Todesfall in dem Hause dort zu Die Leidtragenden fuhren wie gewöhnlich in ihren Ge- ihnen gedrungen war. Auch waren die Fenster nicht verhängt, fährten auf den Platz vor dem Gemeindehaus und stiegen da wie es doch sein soll, wenn ein Loter im Hause ist. aus. Der Plaz stand gedrängt voll mit Menschen, aber sonst Jetzt wurde die Haustür aufgemacht, und nun tam ein war nichts Außergewöhnliches wahrzunehmen. Die Leid- Leichenzug aus dem Hause heraus. August Där Nol ging tragenden verwunderten sich immer mehr, aber sie scheuten voraus mit dem Trauerstabe in der Hand, und hinter ihm sich doch zu fragen, was denn eigentlich los set. Denn die kamen die Träger mit dem Sarge.

Leute, die sich einem Zeichenzug anschließen, sollen ja für sich Dann schlossen sich diesem Zuge alle die Menschen an, die bleiben und sich nicht mit denen unterhalten, die nichts mit bisher vor der Stirche gestanden und gewartet hatten. Um dem Trauerfall zu tun haben. dieses Toten willen waren sie also hierhergekommen.

" Ihr habt doch wohl nichts dagegen, daß wir es auf diese Weise eingerichtet haben?" sagte er. ,, Er ist erst ant legten Freitag gefunden worden, und ich dachte, es werde auf diese Weise leichter für Euch sein, Klara Gulla."

Klara Gulla antwortete nur mit ein paar Worten, aber ihre Lippen zitterten dabei so heftig, daß er faum verstehen fonnte, was sie sagte.

" Ich dank Euch. Es ist gut so. Ich weiß, er kommt nicht zu mir, sondern zur Mutter."

Er kommt zu euch beiden, Klara Gulla, Ihr werdet es Der Sarg wurde von dem Leiterwagen, auf dem er Der Sarg wurde bis vors Gemeindehaus getragen und schon sehen," erwiderte August Där Nol. während der Fahrt nach der Kirche gestanden hatte, herunter- rechts von dem andern gestellt, der schon da war. August Die alte Mutter in Falla, die jezt achtzig Jahre alt und gehoben und auf zwei schwarze Böcke gestellt, die schon vor Där Nol rückte die Böcke zurecht, damit die beiden Särge dicht von vielen Sorgen gebeugt war, hatte es sich nicht nehmen dem Gemeindehaus bereitstanden. Hier mußten nun alle, die nebeneinander zu stehen tamen. laffen, mit zur Stirche zu fahren, um Katrine, die ihr so lange zu dem Leichengefolge gehörten, warten, bis die Glocken Der Sarg, der jest niedergestellt wurde, war nicht so eine treue Dienerin und Freundin gewesen war, die lette läuteten und der Pfarrer und der Stüfter sich einfanden, um ueu und glänzend wie Katrinens. Er sah aus, als fei er Ehre zu erweisen. Sie hatte den Kaiserstock und die Mühe mit dem Leichenzug auf den Kirchhof ans Grab zu gehen. schon vor diesem Tage von vielen Regenschauern übergossen mitgenommen, die ihr wieder zurückgegeben worden waren. Schon seit dem Morgen war das Wetter sehr schlecht ge- worden. Er war auch unachtsam behandelt worden, wo- Es war ihre Absicht gewesen, sie Katrine mit ins Grab zu wesen. Heftige Regengüsse stürzten hernieder und klatschten durch er Schrammen bekommen und an den Stanten ab- legen, denn sie dachte, die Alte würde sich darüber freuen, auf den Sargdeckel. So viel war sicher, was auch immer so gestoßen war. wenn sie etwas bei sich hätte, das an Jan erinnerte. ( Schluß folgt.)

biele Menschen an diesem Tag nach der Kirche gelockt hatte, I Fast war es, als tomme ein und derselbe tiefe Atemzug