Nr. 277.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Menschwerdung.

Kleines Feuilleton.

Julius Cäsar " im Lessing- Theater.

Direktor Barnowsky , dessen im modernen naturalistischen Cha­

Sonntag, 3. Dezember.

daher das größte Gewicht darauf zu legen, Zentralheizkörper so staubfrei wie möglich zu halten.

Feldgraues Volapük.

Aus dem Felde wird geschrieben: Der Ersatz", der aus der

Ein schwerer, düsterer Ernst war über den großen Men­schen gekommen, und sein junges Weib ließ die schon halb zur Umarmung erhobenen Arme sinken und betrachtete scheu rafterstück oft erprobte Regiekunst dann in der Inszenierung des Heimat in die Front kommt und dort das vielgestaltige Leben und und ungläubig sein verändertes Gesicht. Ihr war es, als" Peer Gynt", von Strindbergs Nach Damaskus " durch phantasie- Treiben des Feldheeres kennen lernt, hat es nicht leicht, sich in die würde die Spur des Schmerzes um seinen herben Mund noch vollen Farbenreichtum überraschte, hat sich mit dieser Aufführung" Geheimnisse" hineinzufinden, die ihn sofort umgeben, denn das tiefer, als sie ihm nur die Hand reichte, während die Freude dem Gebiete klassischer Dramatik zugewandt. Man wird der Kraft Leben im Graben stellt sich denn doch gewaltig anders dar, als das in hell in ihr loderte und ihre Lippen sich nach seinem Stusse und Mühe, die in der Leistung steckt, die schuldige Anerkennung gerne der Garnison . Allein schon die Soldatensprache, die der große Krieg fehnten. Seine Augen gingen zag und tastend über die 30llen. Aber Art und Prägung dieser Tragödie, die freilich in der geboren hat, bereitet ungeahnte Schwierigkeiten. Und soviel darüber auch schon geschrieben sein mag, immer wieder tauchen Neu­häuslichen Gegenstände und dann durch die Fenster auf die großen Volksrede des Antonius an der Leichenbahre Cäsars sich zu schöpfungen auf, die von dem Humor unserer Feldgrauen ein beredtes einem der höchsten überhaupt erreichten Gipfelpunkte dramatischen

heimatlichen Berge der Kindheit. Die Furchtbarkeit erlebter Angriffe und die Unerbittlichkeit des Todes waren noch zu wach in ihm, als daß die Freude über ihn hätte Herr werden können. Er preßte seines Weibes Hände, daß sie der Druck schmerzte, aber sein Blid hing weit über ihr, sah vielleicht zerschossene Gräben und hatte das unstete Flackern der Er­wartung eines grausamen Schicksals noch nicht verloren.

Wie sie sich das Wiedersehen gedacht: Kindesfreude Brust an Brust und das Stammeln des Glückes sich suchender Lippen und Herzen, so geschah es nicht. Ein Unbefriedigtsein quälte fie und sie spürte schmerzlich etwas Trennendes, das zu über­winden ihr die Kraft fehlte. Aber ihre Liebe blieb uner­schüttert.

Glans erhebt, hat doch im übrigen zu viel vom Stile einer politisch­historischen Haupt- und Staatsaktion, um als Ganzes heute noch eine starte Wirkung auszulösen.

Herr Göß, der den Cäsar spielte, hielt sich mit Vorliebe an die Schilderung, die der neidische, in seiner förperlichen Zähigkeit sich überlegen dünlende Cassius vom Abgotte der Römer entwirft. Man traute diesem glaglöpfigen, gebeugten Manne mit dem blassen, tief gefurchten Leidensantlig, die Fallsucht, die ihn niederwirft, wohl zu. freilich verband sich hiermit in der fühl bedächtigen eisigen Art der Sprache, eigentümlich und reizvoll, zugleich der Eindruck einer ins Junere der Dinge und Menschen spähenden Intelligenz. Doch völlig fehlte jener faszinierende Schimmer von Größe, aus dem doch das bis zum Phantastischen gesteigerte Selbstbewußtsein des Sieggewohnten in dem Drama strömt. Bassermann, der ja allerdings bei der Das war der erste Tag nach langem Fernsein. Sprödigkeit des Organs im klassischen Schauspiel nie jenen Grad von Jausion erreichen kann wie im modernen, war in den so gesteckten Und schon begann die Arbeit, die auf ihn gewartet hatte. Grenzen ein fraftvoller, in sich geschlossener Brutus. Lina Zoisen Mit der Sense auf der Schulter ging er jeden Morgen aufs eine hochherzig feurige Portia. Unter den Verschworenen interessierte Feld. Zagen Schrittes, verwunderten Blickes die ruhigen namentlich der Cassius Kurt Stielers und Sternbergs Weiten bestaunend. Friedliche Fruchtbarkeit, das Wogen der derber Casca. Den Glanzpunkt des Abends bildete der junge rot­unberührten Felder, unbekümmerter Vogelflug und furcht- wangia temperamentvolle Mark Anton des Herrn Loo 3. Seine im Ioser Menschengang rührten ihn fast zu Tränen. Er rang Wechsel der Affekte meisterlich gebaute Rede wurde von der Resonanz sich langsam aus dem Vergangenen in die Zukunft und fand eines auch den größten Volkssturm triumphierend übertönenden Organs getragen. Die ganze Stufenleiter des Empfindens, bis zu den Glauben wieder an friedliche Arbeit. der taumelnden Ekstase, zog da, zurückgespiegelt von dem vorzüglich arrangierten Spiel der Massen, fortreißend suggestiv vorüber. dt.

Tage vergingen. Das Fremde zwischen den beiden Men­schen wollte nicht schwinden. Sie empfand etwas wie Scheu bor seinem ihr unverständlichen Ernst. Ihre Augen mieden fich. Sie suchten beide oft nach einem erlösenden Wort und fanden es nicht. Das Neue in seinem Wesen, das seinen früheren Frohsinn und seine tiefe Unbekümmertheit und Lebensfreude verbannte, verstand sie ebensowenig wie er ihre vermeintliche Kühle.

Eine Woche war vergangen. Sie dachte mit Bangen an

das Ende seines Urlaubes.

Auf allen Feldern standen die Garben, zu schweren Puppen aufgerichtet, und der blaue Himmel sang Lieder der Heimat. Gemeinsam richteten die beiden Menschen die letzte Buppe auf. Da quoll ihr Glücksbegehren, das in so langer Zeit nicht befriedigt war, heiß und unaufhaltsam empor. Sie mußte ihn wieder haben wie früher, ihren großen, blonden, frohen Jungen, voll harmloser Güte und kindhafter Freude. Und hinter der riesigen Puppe hervor, die sie ver­deckte, rief sie ihm zu: Du! Fang mich! Karl! Fang mich!" Und schlug ihm auf die Schulter und lief fort, ohne sich nach ihm umzusehen, über die knackenden Stoppeln.

Einen Augenblick stutte er und sah ihr nach, ohne sich zu rühren. Da drehte sie sich um und winkte und lachte. Shre Kleider zerrte der warme Wind und ihre Augen waren tief von Glück. Sein Körper schnellte ihr plötzlich nach, ge­trieben von dem gleichen tiefen Begehren nach friedlichem Glück, das ihr die Kraft gab, ihm zu entfliehen und den innigen Wunsch, sich von ihm fangen zu lassen. Wie Kinder jagten sie sich von Puppe zu Puppe, hezten in tollem Wirbel um sie herumt, versteckten sich und jauchzten, bis er sie an den Röcken erhaschte und sie keuchenden Atems an sich riß. Ihr bebendes Glücksverlangen entzückte ihn so, daß er nur sich mußte und sie, daß er wieder Mensch war wie einst und dunkel tiefen Sinn des Seins erlebte in der Süße ihrer innig zu­sammengepreßten Lippen. Hans Gathmann.

18]

Ums Menschentum.

Ein Schiller- Roman von Walter von MoIo.

Frizens Kommode war der Zielpunkt. Durchstöberung und Konfiskation fremden Gutes, hieß die Losung. Ein Fluch aus der Lagerfeuerzeit entfuhr ihm. Hundsgemein stach die Gicht im hundsföttischen Bein, das er bei Breslau erfroren hatte. Schwer ließ er sich vor der Kommode niedergleiten. Au weh!" Er zog die Lade auf. Wenn der Fritz wirklich unter fremde Leute kam, auf die Solitüde? Weg mit dem Ge­banken! Und fleißig geforschet!..."

-

-

-

Luftfeuchtigkeit und Wohlbefinden.

Der Umstand, daß sie die trodene Zimmerluft als den Atmungsorganen schädlich ansehen, veranlaßt viele Menschen, auf Defen oder Heizkörpern Wasserschalen aufzustellen. Weil sie leicht eine trockene Stehle bekommen, sobald sie sich längere Zeit im Zimmer aufgehalten haben, glauben sic, der allzu geringe Feuchtig dessen liegen hier ganz andere Ursachen zugrunde. Menschen, die an jenem trockenen Gefühl" im Halse leiden, behaupten oft, daß Diese Beobachtung sie die Trockenheit förmlich schrecken könnten. führt in vielen Fällen auf den wahren Grund der Sache. Ge­wöhnlich handelt es sich nämlich um nichts weiter, als eine Art von Trockendeftillation der auf der Wärmeleitung befindlichen, Staubteilchen. Dieser Staub, der in der Hauptsache durch die Fenster hereinfliegt, enthält Harnstoffe, die bereits bei ziemlich niedrigen Wärmegraden ausdestillieren.

feitsgehalt der Luft sei hierfür verantwortlich zu machen. In­

"

Zeugnis ablegen. Der Urlauber, der zur Wiederherstellung der Ge­ſundheit"( 3. W. f. G. heißt es auf seinem Schein) in die Heimat reist, teilt den Ahnungslosen daheim ganz ernsthaft mit, die Buch­staben besagten zur Wonne der Gattin". Auch muß er zum " Schnauzenmonteur" oder zum Gebißflempner", um sich sein Gebig nachsehen zu lassen. Da er aber die Hobelspäne"( die Unteroffiziers­tressen) bekommen hat, nimmt er Veranlassung, mit guten Freunden das Gewehr über zu nehmen"( eins zu trinken), und wenn er dabei auch durch das Scherenfernrohr sehen" muß( d. h. aus der Flasche trinken). Wer lange im Heldenkeller"( im Unterstand) hausen mußte, wird sich in der Heimat nun aalen"( fich wohl fühlen), denn die" Luft ist dort nicht so eisenhaltig". Die" Tulpe"( der Helm) wird natürlich in die Ecke gestellt, das Korsett mit dem Büchsenöffner" ( Koppel mit Seitengewehr) an den Nagel gehängt. Das weiche Daunenbett ladet zum Koksen"( schlafen) ein, und er fühlt sich wohl, selbst wenn er an Brustbeutelschwindsucht"( Geldnot) leidet. Gute Freunde haben für ihn immer eine Zigarre bereit, die gut schmeckt, auch wenn sie eine Marke Handgranate( anzünden und wegwerfen) oder Marke Gasangriff sein sollte. Schließlich genügt ja auch die " Soldatenschokolade"( der Kautabak). Einem Kameraden, seines Beichens Wauwauleutnant"( Sanitätshundführer) erzählt er, daß Zeichens" Wauwauleutnant"( Sanitätshundführer) erzählt er, daß er von der Dünnpfifffanone"( dem Maschinengewehr) zu den Minenwerfer) versetzt worden ist. ,, Marmeladenwerken"( MW

-

"

Gegen Mittag sagt er zu seiner Frau:" Kann ich das Schanzzeug( das besteck) schon herholen? Ich habe mächtigen Kohldampf( Sunger), denn zum Frühstück gab es nur Brot mit Kommißbrotschminke ( Marmelade). Da aber das Fleisch auf Urlaub" ist( es gibt an diesem Tage keins), so muß er sich mit Wickelgamaschen"( Nudeln) behelfen, und zum Schluß gibt es noch Negerschweiß"( Kaffee). Dann wird die Zeitung geholt, damit er die Schilderungen der Papier­generale"( der Kriegsberichterstatter) studieren kann. Aber auch die schönste Zeit geht vorüber, und schließlich kommt der Tag, wo er wieder abhauen"( weggehen) muß. Nun gehts wieder ran an den Wer freut sich nicht mit an der Damenschleier"( Drahtverhau)!" Sprache unserer Feldgrauen, einer Sprache, deren Reichtum ins Groteske geht.

"

-

-

-

Notizen.

-

mit.

"

-

Die

Vorträge. Im Institut für Meerestunbe spricht Dienstag Dr. Mohr über: If Monate während des serieges in der Türkei ; Freitag: Kapitän Schrödter über: Heimsuchungen der Handelsschiffahrt während des Krieges. In der Treptow- Sternwarte wird das Thema: Türkische Märchen und das Leben der türkischen Frau in der Gegenwart" von Die Aufstellung von Verdunstungsschalen zur Bekämpfung des Frau Rufaat Bet am Montag behandelt. Trockenheitsgefühls hat, wie erwiesen ist, in den allermeisten Fällen Kunstabend. Friedrich Kayler trägt am Dienstag, höchstens suggestive Wirkung. Die Luft. die wir ausatmen, ist den 5. Dezember, in der Singakademie eigene Werke vor. ia stets mit Feuchtigkeit gesättigt, und da Wasserdampf leichter ist Eine Ehrenvorstellung für Ostar Sauer, als Luft, strebt sie in die Höhe, und das um so schneller, je trockener der das 60. Jahr vollendet, findet Montag, den 11. Dezember, die Luft ist. Je feuchter die Luft ist, desto schwerer entfernt sich nachmittags 2 Uhr, im Deutschen Opernhause statt. Es wird it's are par bom Ausatmungsfreis, und, wenn auch gledermaus" aufgeführt. Außer bekannten Opernkräften des stat. Diese verbrauchte Luft an sich kein starkes Gift darstellt, so ist wie des Deutschen Opernhauses wirken auch erste Schauspielkräfte doch ihre schädliche Wirkung auf den Körper recht bedeutend und wie Baffermann, Kayßler, Pallenberg fann in gewissen Fällen die wichtigsten Funktionen des Körpers, Englands literarischer Diebstahl. Jm Organ stören. Das ist ja auch eine wohlbekannte Erfahrung aus allen der englischen Buchhändler Publishers Circular" greift B. Marston Fabriken, wo die Arbeit bei großer Wärme und hoher Luftfeuchtig- die englische Regierung scharf an wegen der eigenmächtigen Ver keit vor sich geht, wie bei Bäckereien, Waschanstalten, Baumwoll- legung der Webereinkunft über Verlags- und Uebersetzungsrechte, wie Er nennt sie eine webereien, Gruben usw. In solchen Betrieben ermüden die Ar- fie in der Berner Konvention festgelegt ist. beiter sehr schnell, und die Leistungsfähigkeit ist beeinträchtigt. elende Tat, die Großbritannien für immer mit Schande bedecken Welcher Feuchtigkeitsgrad vom hygienischen Standpunkt aus der wird". Weil man die Autorenrechte einiger deutscher Schriftsteller beste ist, hängt von der Temperatur ab. In geheizten Räumen und Gelehrten zu haben wünscht, die wir uns infolge ihrer Ber von 18 bis 20 Grad Wärme ist nach Prof. Rubner ein Feuchtig pflichtung auf die Berner Sonvention nicht aneignen fönnen, hat keitsgehalt von 40 bis 50 P1oz. wünschenswert. vorausgesetzt, daß unsere Regierung, ohne die Nation zuvor in gehöriger Weise zu man sich dort in leichter Kleidung und bei unbewegter Luft und unterrichten, einen Beschluß zum Gesetz erhoben, der ihr die Macht die Autoren förperlicher Ruhe aufhält. Das Trockenheitsgefühl in Räumen gibt ein Recht dazu kann ihr nicht gegeben werden. mit Zentralheizung ist oft nichts als ein Reizzustand der Luftwege rechte unserer Feinde sich unter dem Vorwand einer Vorbeugungs durch den Staub, der von den Heizkörpern aus in Bewegung maßregel anzueignen." gesetzt wird. Die Verdunstungsschalen machen freilich die Luft Das Gesetz, dem die Regierung rüdwirkende Kraft gegeben hat, feuchter, vermögen sie jedoch keineswegs zu verbessern. Es ist trifft auch die Intereffen des neutralen Buchhandels.

der Solitüde.

-

-

"

"

-

Mach' Er das

Fenster. Staubwirbelnd fuhr Karl Eugens leere Equipage den Augen und suchte zu fliehen. Der Professor Jahn ist nach Haus. Frau von Hoven, die jenseits der Straße stand, wider seinen Willen auf die Solitüde versetzet worden." mit einem Laib Kernenbrot unter dem Arm, dienerte, daß sie" Fritz, das ist nichts", sagte der Vater milder, weil er in der Hochachtung und Verehrung, die sogar der leere Wagen mit einem Male sah, wie mager der Dreizehnjährige war, verlangte, fast vorn überfiel. Der Wagen kam von der das sind brotlose Künst. Man goutieret uns Autors nicht. Grundsteinlegung zurück: man mußte neu bauen, denn die Was haben mich meine Dekonomischen Beyträge" genuket?" dreihundert Eleven( Schüler) hatten nimmer genug Plak in Herr Schubart hat im Sterker gesessen, allerdings vor sein loses Maul, und dann das consilium abeundi( Ausweisung) Nachdenklich und in schweren Sorgen frauste Kaspar vor die herzoglichen Lande erhalten. Soll's ihm ebenso Kaspar Schiller blies energisch die Schiller die Stirn. Es mußte ein böser, beunruhigender Ge- gehen? Und dann" danke sein, der von ihm Besiz nahm. Wie eine sekante Backen auf was Er schreibet, ist miserabel! Er hat kein ( quäsende) Schmeißfliege war der Gedanke; er kam immer ingenium: Dent' Er, wie schwer Er manchmal die Vokabels Ein nachlässiger Bursche! Zopfbänder und Brotrinden, wieder, so heftig man auch nach ihm schlug. Hauptmann im Kopfe behält? Bis zum Magister wird's reichen und als täm' das Brot nicht vom lieben Gott! Teures Papier Schiller seufzte und sah von neuem, um abgelenkt zu werden, weiter auf dem Weg, da stüzet Gottes Wort. Das hat Ihm zerdrücket, daß man's nimmer' brauchen kann; was sind das zum Fenster hinaus. Doch alles trug heute unerquickliche auch hier im opus( Werk) geholfen, weil Er viel rechten bor Sachen? Sind das die Vorbereitungen vor die Kon- Färbung: Das Haus drüben hatte das Waiblinger- Amt auf- Gottesglauben und heilige Begeisterung hat vor die, so für Doch man firmation? Slopstock? Von Schubart herausgegeben? führen müssen und das dort hatte der Herzog der Cann Gott leiden und gemeiniglich Märtyrer heißen. Zugeeignet von Deinem ewig treuen Friz von Hoven." städter- Stadt zu bauen auferlegt. Kaspar Schiller blickte darf sich nicht auf falschen Wegen schwächen. schnell nach einer anderen Richtung, aber: dort wohnte der Dfentürle auf..." Das ist arg! Stahl der Bube seinem Papa das Geld? " Herr Vater, weil Sie schon drüber sprachen, haben Sie Was ist das? Ein Heft? Vollgeschrieben vom Friz? Sammerhusar, der des Herzogs Lehrer in den Hohen­Die Christen"? Ist der Bursch verdrehet? Trauerspiel twieler Sterfer geleitet hatte, weil er Karl Eugen in nicht selbsten die Gebete gercimet? Ist nicht Ihre Rede des bon Frik Schiller"? Hinc illae lacrymae! Der Sterl hat zwei Namen des ausgepreßten Landes widerstand. Weiter mit dem Herzens" ein Gedicht? Lassen Sir mir das Papier leben, es Räder zuviel. Tuet, als könnte er nicht bis dreie zählen und Blick! Etwas Frohes mußte doch in der Welt sein! Dort gibt mir viel Halt und Lebensfreud'." treibet Poesie? Hand weg! Und geschwiegen! Was ist die jeunesse geerbet von mir?" Kaspar Schiller tat einen gellenden, Herzbefreienden( Jugend) doch mit kurzen Augen begabt! Was ich gedichtet, Das Heft finnend im Schoß saß Herr Hauptmann Schiller Signalpfiff, daß sein Sohn zusammenfuhr und der Elwert das sind geistliche Poetereien und als solche gefällig. Er aber auf dem Fußboden und firierte bedachtsam den ausgeschlagenen schnurstracks davonlief. Friß, stande pede herauf zu mir!" hat Rollen zu schreiben versuchet vor die Afteurs; das sind So schnell es ging, brachte er sich hinkend zum Sessel lauter cujons( Schufte). Gott bewahr' uns vor denen! Band Klopstock'scher Oden. Wie der einmal auf ihn gewirkt Akteurs sind Gaukler! Und jetzt finis( Schluß)!" hatte! Er schmiß das Buch in die Lade zurück. Er las so' was zurück und ging in Positur. Was ist, Herr Vater, genehm?" fragte Frik Schiller mit Herr Vater, ich hab' es als ein geistlich Spiel gedacht. nimmer, seit der Herzog drüber geurteilt hatte: ein Offizier hatte zu parieren! Aber für den Fritz war's ein Geschenk schlechtem Gewissen in der Türöffnung; er falvierte sich: ich Warum sollt nicht die Bühne auch Gott zu dienen ver­bom besten Freund, das wollte er ihm nicht rauben. hab' heut' dem Herrn Defan Zilling in Latein gedanket für mögen?" Das Feuerzeug Seufzend und stöhnend hob er sich vom Kasten auf; unwillig die großmütige Bewilligung von Herbstferien; er hat gesaget, schnaubend, das beschlagnahmte Heft unterm Arm, stelzte er ich hätt' das gut gemacht!" zu seinem Martersessel zurück. Was schrieb der kleine Hunde­ferl?

M

-

-

"

-

- Vielleicht, vielleicht hat er die Begabung stand sein Fritz und tuschelte mit Elwert.

"

"

"

,, Bon! Schließ' Er endlich die Tür; meinet Er, ich sei Wird's bald!" Kaspar Schiller kannte diesen Widerstand Komm' Er her! eine Windfahn'? Er strafte es mit entrüftekent Was hat Er hier in an seinem Söhnlein nicht. Pferdegetrapp rief Hauptmann Schiller zum Fenster. Aus Heimlichkeit geschmieret?" Vater Schiller schlug energisch auf Blicken und schielte nach dem Stock. der Küche hörte er seiner Gattin Rumoren. Die Sonne stand Friedrich Schillers erstes Manuskript und zog, einstweilen mit In zitternd gehorchender Hand glimmte die Lunte der im Mittag. Das Phinele sang. den Blicken, den Sohn an den Dhren. Herzensentfremdung. Zwei große Tränen rannen langsam Kaspar Schiller fuhr sich über die Stirn: Hatte er so- Frizz Schiller griff nach der Sessellehne. Die Christen" ver­Dunkelrot war über die schmerzlich zuckenden Wangen. lange in dem Zeug seines Söhnleins gelesen? Und daß er er im Antlig und starrte zu Boden; er ballte die Fäuste, um brannten und erfüllten das Zimmer mit Rauch und Gestant Forts. folgt) nicht früher Frau Dorothea gehört hatte? Er sah durchs nicht aufzuschluchzen. Herr Bater", sagte er mit Tränen in Verkohlte Fetchen wehten im Dfenloch.