Nr. 4.- 1917.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Somabend, 6. Januar.

Arbeit.

Ja, das ist schwer. Zu fremden Leuten geh'n und sagen: Sebt, ich habe nichts, nichts! Nicht einmal Arbeit, wenn ihr mir leine gebt! Wenn ihr fein Mitleid habt, muß ich verhungern. Und der Junge, der nichts von dem Unglüd versteht. Der Junge!" Das ist schwer, so zu sprechen. Hatte ich nicht ein Glüc?" dachte die junge Frau. Run habt ihr mir's genommen! Ja, ihr! Zu denen ich jetzt um Arbeit betteln gehen muß. Aber das darf man nicht fagen. Fein stille sein und bitten! Go: ich will ja alles tun! Aber ihr dürft mich nicht so forschenb anseh'n! Nicht mit Blicken! weh tun! Verachten! Jhr..

Und sie fezte sich ihren kleinen, billigen, schwarzen Hut auf, der die Blässe ihres hübschen Gesichtes hervorhob und ging aus der Eleinen Stadt. So durch die Straßen, die alten, die sicher ein bißchen Mitleid mit ihr hatten. Du altes Haus, ja, du tennst mich. Nicht, du wunderst dich? Nanu! Die frohe Lies, so ernst und schwarz! Ah, die Menschen! So neugierig! Eo rob, wo Leid blutet. Der feine Herr dort hat sicher feine Not. Jah hab' ja nichts. Bloß den Jungen. Gott  , womit soll ich ihn fleiden? Wovon Bücher kaufen? Er muß doch etwas Züchtiges werden! Er darf nicht büßen, daß fein Vater fiel. Er muß doch weiter auf die Mittelschule gehen! Wer soll das alles bezahlen?

Da war das alte Tor. Da war die Stadt zu Ende. Nun noch dreiviertel Stunden Weg über Feld, dann kam die Fabrit, die Arbeiterinnen fuchte. Sie erschraf. Arbeiterin. Gab es denn nichts anderes für sie? So waren denn all die Menschen, die früher in guter Zeit so lieb waren? Ach die hatten wohl Sorgen jest jeder mit sich allein. Ja, kann keiner an den andern denken. Steiner helfen.

Ein Schluchzen fam in ihre Stehle und würgte sie. Sie dachte an ihren Manut. Aber sie nahm fich zusammen, nicht zu weinen. Brauch doch niemand ſehen, toie weh ihr ist!

Bor ihr lag bügeliges Land, rechts ein ffeiner Fluß, links der Bahnhof, Brücken, Züge. Darüber ein Frühlingshimmel mitten im November.

Sie ging, fast frob. So, nun hatte ihr Leben wieder einen fie unter größter Anstrengung leidlich sprechen gelernt), ist nicht Inhalt, einen Zwed. Morgen früh um sechs Uhr begann die Arbeit. nur ein schönes Zeugnis echten Menschentums, sondern für uns Das Brotverdienen für den Jungen, den sie lieb hatte. Morgen Deutsche   auch ein erfreuliches Zeichen dafür, daß es auch in Amerika  , früh um feche. wo die Rügenpresse im neutralen Zande am tollsten gegen uns ge­Der Junge tvar ja verständig, stand allein auf, zog sich allein wütet hat, noch allerlei Leute gibt, die sich ihr Urteil nicht trüben an und wärmte fich den Kaffee. Das würde ja alles gehen. Da laffen. brauchte sie feine Angst zu haben. Und abends hatte sie ihn dann wieder, abends erst... und dann würden sie sich erzählen, jeder von seinem Tag... er von Arbeit und Spiel... fie... ach, würde sie von der schweren Arbeit sprechen... Ilagen?! Nein, nein. Um ihn muß Sonne sein. Wenn die Kindheit nicht sonnig ist, was soll's dann im Leben sein?

Der Lurenfund von Daberkow  .

Nach mehrjähriger Arbeit sind jegt die wissenschaftlichen Unter­suchungen des sehr bedeutenden Lurenfundes von Dabertom zu Ende gebracht worden, so daß ein endgültiges Urteil über den Fund ab­Am nächsten Morgen stand sie auf der Arbeitsstelle. Eisenbahn  - gegeben werden kann. In der Prähistorischen Zeitschrift" gibt num ivagen zum Ausladen und Einladen. Es war etwas falt. Die Hubert Schmidt in einer ausführlichen Abhandlung interessante schweren groben Bapierballen, fest in Bretter berpadt, lagen da und Einzelheiten darüber. Im April des Jahres 1912 wurden auf einer ivarteten auf die Menschen, die sie bewegen sollten. Und derbe moorigen Wiese des Klostergutes Daberfow in Vorpommern zivei Weiber tamen, die über ihre aurten Finger lachten. Aber sie griff bronzene, braunpatinierte Rifrenrohre mit aufgefeßten, buckel­zu. Die Männer wunderten sich drüber. Da, ein Splitter im verzierten Scheiben gefunden, wie sie von den im Nationalmuseum Daumen! Ach was... ist weiter nichts, nur nicht merken lassen. aufbewahrten Kopenhagener Quren befannt sind. An der Fundstelle Es geht schon. bat einst ein großer erratischer Block gelegen, von dem schon in

Und abends, todmüde, noch dreiviertel Stunde Weg in die den siebziger Jahren einzelne Stüde   abgesprengt sein sollen; Stadt. Die glozt schon von weitem mit trüben Lichtern. Aber da als die Reste des Blodes entfernt wurden, fand man die oben in einem fleinen Zimmer fist ja ihr Junge. Und da kommen Buren. Damit hat man zum erstenmal in Pommern   Vertreter jener ihre müden Beine noch vorwärts. Es ist ja nicht mehr weit! Db Blasinstrumente aus der germanischen Bronzezeit gefunden, während er jest lernt? Er wird ein guter Mensch! Er muß ja werden wie bisher solche nur vereinzelt in Brandenburg  , Hannover   und Mecklen fein Vater. Liebreich, voll Willen nach Freiheit, voll Kraft, alles burg  - Schwerin   vorgekommen sind. Bei sorgfältigem, weiterem Nach­Menschenjoch abzuschütteln, aller Bedrüdung und Knechtschaft die forschen famen auch noch verschiebene andere Lurenbruchstücke zutage, Stirn zu bieten! barunter auch Mundstücke. Ebenso wie bei früheren Zurenfunden handelt es sich bei denen von Dabertow um paariveis zusammen gehörige Blasinstrumente, was sich daraus erklärt, daß die Luren in verschiedener Tonhöhe stets paarweise gestimmt wurden. Die Daber­fower Luren stammen augenscheinlich aus der jüngeren Bronzezeit, aus jener Zeit, in der die Zuren, deren Form sich aus dem einfachen Tierhorn entwickelt hat, immer länger wurden, so daß man die langen Robre in Teilen fornite.

Ja, der Junge Ternt.

Mutter, hör mich doch ab!" Sie ist todmüde. Aai, Mutter, schlässt du?" Rein, nein, Junge, ich schlafe nicht, ich höre ja!" Mutter, nicht, ich fann's?"

"

So Tag für Tag. Ihre Hände werden raub und rissig. So arbeitshart und derb. Gie gibt sie abends ganz vorsichtig dem Jungen, damit er die Nisie nicht spürt, und hält sie im Schoß, wenn sie am Zische figen, damit er die Schrammen und die harre Haut nicht sieht. Das ist Arbeit. Für ein Leben? Für ztvei? Für eine neue Welt, die mit dem Kinde wird! Hans Gathmann.

Kleines Feuilleton.

Helen Keller   für die Kriegsblinden.

Als befonders charakteristisch ist bei den Luren von Daberkow das Mundstück anzusehen, das an der Kelchwandung einen abfallenden and zeigt. Danach müssen die vommerschen Luren jünger sein als die bisher in Dänemark   und Skandinavien   gefundenen, die am Mundrohr als Abschluß scharfe Eden zeigen, die für moderne Bläfer als besonders unbequem empfunden wurden. Sit es einerseits be­flagenswert, daß keine vollständige Lure in Daberfow ge­funden wurde, sondern nur start beschädigte start beschädigte Bruchstücke, io wurde andererseits dadurch eine genauere Erkenntnis der Gußtechnik der und alten Bronzezeit möglich, durch metallographische Untersuchungen, die vom königlichen Material­prüfungsamte in Lichterfelde   ausgeführt wurden, ist die An­nahme bestätigt worden, daß die Germanen der Bronzezeit genaue Senninisie der verschiedenen Bronzelegierungen hatten. Cie ver wendeten für die einzelnen Zeile der Luren ganz verschiedene Le­gierungen und wußten augenscheinlich genau Bescheid über die Ver änderlichkeit des Schmelzpunktes bei Zufügung von mehr oder

Ihr wurde bange, je näher sie der Fabrik fam. Die lag schtver und breit im Licht. Wie ein riesiger Unhold, der sich jonnt. Man hörte sie weithin stampfen, feuchen. Dort drin arbeiten? Ach, es war sicher gar nicht so schwer. Es sind ja viel Frauen und Mädchen drin. Die fortieren Papier. Wer hatte denn das mal erzählt? Da faß noch ihr Mann mit am Tisch und hörte zu. Wer war denn das nur? Ach, es war ja gleich. Also, die schleppen die Papierstöße aus dem Schneidefaal in den Sortiersaal, wo an langen Tischen die Frauen und Mädchen stehen. Und jedes hat einen Stoß Papier   vor sich und wendet Am Weihnachtstage traf bei dem Stuttgarter Berleger Robert Blatt für Blatt und legt jedes gerriffene und faltige heraus. Das Lug ein Brief aus Amerifa ein, der in mancherlei Beziehung für ist doch nicht schwer? Sollte sie das nicht auch fönnen? Nur sich uns Deutsche von Interesse ist und dessen Inhalt insbesondere bei nicht fürchten vor den abtastenden Blicken der andern, die sicher unfern am Augenlicht geschädigten Kriegern Freude erwecken wird. über the städtisches Wesen spotten würden. Nur nicht beirren lassen. Wrentham, Mass., 11. November 1916. Still die Arbeit tun. Das ist doch keine Schande! Arbeiten! Lieber Herr Luzz! Und sie faßte etivas Mut. Ging endlich ziemlich sicher die Ich schreibe Ihnen, um Sie freundlichst zu bitten, Sie möchten weniger 3inf. Muß man num die Stunft der Modelleure und Stufen zum Kontor hinauf; fie flopite leise. Ja, etwas bange war alle meine Einkünfte aus den deutschen Ausgaben meiner Bücher der Bronzegießer in den Purenwerkstätten als eine er fie doch! Warum es leugnen! Sie war doch tapfer und wollte zur Unterstügung deutscher, im Kriege erblindeter Soldaten verstaunlich hohe bezeichnen, warnen aber aucy die das Leben tragen und arbeiten! Nur etwas bange war ihr, nicht wenden. Ich möchte, daß dies geschieht, solange der Krieg andauert, Funde von Daberlow davor, die Musikleistungen der Ger­vor der Arbeit, nur vor den Menschen. Das Herz ichlug so. Ach," und bis zum Schluß des Jahres, in dem der Friede wiederhergestellt manen in jener grauen Vorzeit zu überschäßen. Die dachte sie, du gehst doch zu Dienschen! Haben ein Herz wie du! wird. Das ist eine fleine Gabe für das deutiche Bolt, dessen Wert Tonhöhe der Daberkowschen Luren ließ sich, da eben Teile fehlen, Wissen doch auch die harte Zeit und die Not! Und find doch gut fchäzung und rasche Anteilnahme an Frau Machs( Lehrerin Helen nicht genau bestimmen, doch ist wohl anzunehmen, daß sie, wie die zu einem armen Weib." Eo tapfer glaubte sie. Kellers) und an meiner Arbeit mich so oft ermutigt und erfreut standinavisch- dänischen Zuren, eine langfarbe zwischen dem Wald­baben. Ich wollte, ich hätte mehr zu geben! Aber zu dem, was es ist, born und der Tenorposaune gehabt haben. Die bei fast allen ge­gebe ich mein Herz mit dazu. fundenen Luren angebrachten Stetten, mit denen Rasselgeräusche hervorgebracht wurden, laffen darauf schließen, daß die Luren zu­fammen mit Rasseln und Paulen ein Drchester bildeten, das cine Lärmmufit volführte, wie sie heute noch bei Völkern niedriger Kultur zur Bertreibung von bösen Dämonen üblich ist.

Aber sie sah doch nur flüchtig, was in dem Raum, in den fie nun trat, borging. Das Beobachtungsvermögen, das Schauen wird schwächer, wenn das Herz so flopft.

Ich möchte um Arbeit bitten." Ja, einen Augenblid."

Dann wartete fie. Sticht lange. Ober mar es doch lange Sieb, dem einen Kontoristen fam die Sonne immer mehr aufs Buch gefrochen. Dann lag fie mit einem Male gana breit und glänzend darauf. Da zog er einen Borbang zu. Alles weg. Schatten. Der dumme Mensch, dachte sie. Aber da tam ein Herr auf sie zu:

Nein, im Papiersaal wird niemand benötigt. Rein, wirklich nicht. Aber wenn Sie auf unserer Ladestelle arbeiten wollen, dann tönnen Sie morgen früh um sechs antreten. Ja, früh um fechs. Und Sie müßten pünktlich sein."

Was sie denn dort zu tun hätte.

Er musterte ihr schmales Gesicht und der verächtliche Zug fcines Gesichts wurde tiefer.

Das wird man ihnen fchon zeigen. Die ankommenden Güter aus- und einladen. Verstehen Sie?"

Und dann, vielleicht weil ihm die Hilflosigkeit ihres Gefichts Tächerlich vortam, versuchte er zu scherzen;

Sie wollen doch Arbeit, nicht wahr? Das ist Arbeit. Arbeit. Die fann natürlich jeder tun, der Lust dazu bat. Ich fönnte es auch, natürlich, aber ich habe eben eine andere Arbeit."

so

Notizen.

Meine Bewunderung für die Deutschen   ist vermehrt worden durch ibre glänzende organisatorische Fähigkeit, ihren wilden Mut und ihre Kraft des Durchhaltens. Sah bin neutral: aber ich schaue immer noch auf das Land Beethovens, das Land Goethes und Kants, das Land Karl Marg als auf ein zweites Waterland. Aus der Nacht heraus, die mich umgibt, icmarz, unermeßlich, endlos, halte ich meine Hand den tapferen jungen Männern entgegen, denen eine Granate das Augenlicht für immer ausgelöscht hat. Ihr Heldens Reinhardt in Zürich  . Jm Züricher Stadttheater er. bastes Opfer und ihr erbarmungswürdiges Hilfsbedürfnis bringen öffnete Reinhardt ein Gajispiel mit der Dreftie von Aeschylos   in fie mir fehr nahe. Ich lenne jeden Schritt des grausamen dornigen Bollmöllers Bearbeitung. Das gewaltige, bluterfüllte Drama, das Beges, den sie zu gehen haben. Aber wieviel härter ist ihr Kampf diesmal im Theater stait im Birtus gespielt wurde, machte tiefen als ber meine! Sie müssen das Leben ganz von borne wieder an- Eindruck. Moiffi fonnte als Drejt mitwirken, nachdem er zwei fangen in einer Welt, die ihnen völlig fremd ist. Von neuem müssen| Jabre durch Krieg und Gefangenschaft seinem Beruf entrissen war. fie anfangen zu arbeiten, ihr eigenes Leben zu leben, wenn ſie je Der wandernde a I. Eine ungewöhnliche Ueber wieder ein gewiffes Maß von Freude und Seelenfrieden erlangen raschung erlebte eine Familie in Hamburg  . Während des Essen­follen. Ich fann nicht rasten, bis ich alles getan habe, was ich fann, fochens war es der Hausfrau aufgefallen, daß das Waffer aus der um sie aufzurichten helfen aus Elend und Berztveiflung. Wasserleitung ganz langiam floß. Als man der Ursache nachging Mit freundlichen Grüßen bin ich und mit einem Löffel den Strahu untersuchte, sprang in Blizes schnelle ein dünner, langer Aal heraus, der im Wasserbecken einen wilden Fischtanz vollführte und später als willkommenes Beigericht verspeist wurde. Offenbar war der Aal aus der Elbe   durch die Filtrier und Wasserfunftanlagen in die Trinkwasserrohre geraten und hatte sich im Versorgungsrohr der Küchenleitung schließlich ver­

Ihre treuergebene

Helen Keller  . Viele von uns werben sich über die Art und Weiie, wie die Mithilfe angetragen wird, nicht weniger freuen, als über die Hilfe Er will doch das Schwere lindern, dachte sie und dankte und selbst. Der Brief der taubblinden Helen Keller  , die im Alter von versprach zu kommen. 18 Monaten Geficht, Gehör und Sprache verlor( als 25jährige hat fangen.

44]

Ums Menschentum.

17.>

gerufen. Alle Augen saben auf ihn; der Durchschnitt witterte.| Erhebend und erschütternd war die Leibliche Wirklichkeit. Ein Hocherhobenen Hauptes schritt die lange, militärisch aufge- menschliches Wesen, gekleidet wie alle andern, hatte das richtete Gestalt durch die Reihen. Nun stand sie vor dem Herrliche vollbracht. Ein Mensch war Goethe! Ein Mensch Herzog   und das zur Demut gezüchtete Blut siegte über den wie er! Wie groß, wie begnadet war doch das Menschen­widerwilligen Geift: Frizz Schiller beugte den Rücken. geschlecht! Und wie lächerlich war's, daß der Herzog von

Ein Schiller  - Roman von Walter von Molo  . Frik Schiller schob, in tiefstem Verachten, die Unter­ Das ist nämlich ein erleuchtetes Subjeltum!" fagte folchem Geiste die Reverenz verlangen durfte. Wie nieder lippe vor. Karl Eugen   gewichtig zum Weimarer Herzog. Doch der drückend war die Erkenntnis, daß keine Leistung so hoch hob, Banal und fänftiglich, mit Büdlingen nach allen einfluß blidte angelegentlich nach einer jungen Dame auf der wie die zufällige Zengung im fürstlichen Bett. Wie verab reichen Seiten, trabten die üblichen Phrasen des Nedners ein- Galeric. Der Reftor wandte sich zornrot zu Goethe und scheuungswert, wie blind, wie ungerecht, wie tyrannisch dumm her. Der breite Froschmund ging anmaßend auf und zu, die fagte nochmals fast drohend:" Das ist nämlich ein er war das Menschengeschlecht! Sie gafften die Fürsten   an, weißfeidene, goldgestickte Wefte glänzte wie ein weißer Bauch. leuchtetes Subjektumn meines Landes!" fie bewunderten die schöne Maitresse. Und Und Goethe? Nun wurde der Chapeau- bas( Slapphut) unter dem Arm Eine Kopf neigung, die verbindliches Interesse markierte, Goethe! Run ja, er war der Aufpuz der irdischen Macht. fefter gefaßt, fein Sweifel: ein fübner Erturs stand bevor. folgte. Mit gleichgültiger Höflichkeit bemühten sich, für einen der gnädig bewillkommte Gaft des fupplerischen Hofes, der Und wirklich: D welch' schöner Anblick in Gottes Augenblick, Goethes glänzende Augensterne, in das toten nur dachte, wenn es seinen Freuden galt. Der König im Schöpfung ist ein Jüngling, welcher durch Tugend und reine bleiche Akademiſtengesicht zu sehen, das mit tiefer Scham Reiche der Geister stand als geehrter, gütig geduldeter Lakai Sitten sich in seiner natürlichen Heiterfeit und Vollfräftigkeit der Vorschrift genügte, die gütig anordnete, daß jeder der ersten Stategorie neben Sarl Eugens beleidigender Herab­erhält! hm verlischt das Feuer nicht zu früh im Auge, ihm Bügerliche des Herzogs Rodzipfel dankend zu füssen lassung. zu füssen lassung. Er, der die Geister in seinem Willen hielt, der sie verbleichen die Rosen der Wangen nicht schon am Morgen hätte. Das talte Licht stand in den hohen Fenstern und sah heulend, jubelnd und röchelnd iveinen lassen konnte, wie's des Lebens; in seiner Miene herrscht Seelenruh' und ein mit erbarmungslöser Neugier zu. Friz Schillers gemarterte feinen machtvollen Worten genehm war, der über Throne und ebler Geist atmet aus allen feinen Taten. Sehen Sie hin- Augen flammerten sich in Goethes Antlitz fest. Des Geheim Reiche verfügte in einem furzen Augenblice seines innern gegen jene unglüdlichen Opfer verderblicher Lüste an, wie sie rats Blick schwebte weiter. Er gab nicht viel auf Karl Eugens Erlebens, der die Weltgeschichte vorauslebte, er war in ben am Altar des Lasters bluten Empfehlung und fann eben allerhand spinnwebfeinen Dingen Augen der Majestät in den Triesaugen dieses qualligen Was haben Sie denn schon wieder, Schiller? Ich bitte nach, spinnwebfeinen Dingen, die nicht zu einem armen, Untieres der Menge, eine Rarität, cine cine Absonder­Sie, beherrschen Sie sich!!" flüsterte Abel. schweißnassen Schwabenantlik paßten. Der herzogliche Bäb- lichkeit, an deren herzgeborenen, hirngehämmerten Werken Schillers Blick funfelte Wut. Weiß der Schulfuchs nicht, agoge sprach noch immer:" Den Preis in deutscher Sprache jeder Kärrner anmaßend herumzog und seine kleinliche Meinung daß auch Werther so ein unglückliches Opfer war? Was soll und Schreibart hat Er für diesmal wohl an Elwert bermaß, wie vorhin der akademische Mistpantscher! Goethe von uns denken? Er ist errötet! Grrötet wegenm tommenden Jahre noch ausweten! Halt Er sich nur vor ihm inien und um gnädigste Absolution flehen, die er loren. Doch Elwert tritt heute aus und Er kann die Scharte Aber er wollte sie albingen! Bettelnd sollte die Meute diesem Vieh!" Professor Abel stahl sich leise beiseite. Er schüttelte weh weiter an der téte( Spize) und ich will's Ihm nicht fehlen ihnen verweigern würde." Dreck sollten sie fressen und Staub mütig den Stopf. Der junge Mensch wuchs über ihn. Ihm lassen, wenn Er ins Leben kommt!" sollte ihr Getränk sein, wenn sie auf der Folter seines bangte. Mit schreckerfülltemt Blid sah er fummervoll Schillers Wie im Taumel schritt Frig Schiller zurück, wie im rächenden Werkes Tagen. Steine Demütigung durite zu groß fühnes Profil. Unter dem Händeflatschen der Zöglinge und Taumel stand er in den Reihen. Er hat bich) angefehen!" sein, wenn sie nur zum Ziele führte, wenn sie diesen Pöbel, anderen Untertanen schloß die vom Herzog befohlene Rede. flüsterte Hoven und schielte verlegen und schuldbewußt, weil der zu herrschen nicht berufen war, in ihrer Folge in den Stolz verließen des Professors weißjeidene Beine die Rebner- er sein Gefühl nicht wortlos meistern fonnte, weil er in des Abgrund donnerte! D, meine Augenbrauen sollen über euch tribüne. Karl Eugen   nahm wieder die Liste der Auszuzeich- andern tiefste Andacht hineinsprach,' wie in eine feierliche herhangen wie Gewitterwolfen, mein herrischer Name schweben nenden in die Hand. Die Preisverteilung lief weiter. Die Stirchenstille, wir haben's alle bemerkt!" vie ein drohender Komet, meine Stirne soll eiter Wetterglas jährliche Schlußfeier war ein raffiniert ausgeflügeltes Pot- Was Fritz Schiller bis heute eine begeisternde Buch- fein! Ich will euch die zadigen Sporen ins Fleisch hanen pourri von aufgetünchtem Ernst und muffiger Dankbarkeits- stabenfolge, ein mystischer Slang gewesen war, was ihm eine und die scharfe Geißel versuchen. Die Wahrheit sollt ihr dressur... prophetische Leuchte, ein Hoffnungslicht in finsterster Kerfer- hüllenlos sehen, daß ihr zusammenbrecht!. Der Name Johann Christoph Friedrich Schiller   wurde nacht gewefen, das stand dort fleischgeworden vor ihm. ( Forts. folgt.)