Nr. 8.- 1917.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Donnerstag, 11. Sanner.
Ein Kampf im Osten.
Uns wird von einem Feldgrauen geschrieben:
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So zieht die Wissenschaft auch während des blutigen Völker ringens rubig ihre Bahn dahin zu immer größerer Vervollkomm nung des Menschengeschlechts.
wir aber wollen mit dem unermüdlichen Forscher der Hoffnung balb gelingen möge, den neuen Urmenichen in einem recht stattleben, daß es ihm nach Beendigung des grimmen Kampfes recht lichen Vertreter aus seinem vieltausendjährigen Felsengrabe zu befreien. 2u6dhebbmler 260: 0
allebei Wie die Ameise ihren Weg findet.
Endlich hatte auch der letzte Mann der anderen Kom- lichen Schäße das„ diluviale Pompeji" genannt hat, liegt ein kahler, pagnie den Graben verlassen. Nun erst konnten wir uns mit dem baumloser Hügel: die Micoque. Er ist der Fundort zahlreicher noch unbekannten Gelände, soweit dies bei der herrschenden Dunkel- Feuersteinwerkzeuge von fo eigenartiger, hier zum ersten Male Sechste Korporalschaft fertigmachen und raustreten!" so lieg heit möglich war, vertraut machen. Die Augen hatten sich bald an beobachtete Technit, daß diefer Umstand die Annahme einer besonsich die Stimme unseres Unteroffiziers vernehmen, der soeben in die Dunkelheit gewöhnt, und so fiel es uns nicht schwer, beim deren, in grauer Vorzeit hier Hausenden Urzeitrasse gerechtfertigt er der Haustüröffnung erschienen war. Offenbar hatte er aber wenig Scheine weniger Leuchtkugeln, die in der Nähe abgeschossen wurden, scheinen läßt. Lust, dort länger zu verweilen, als unbedingt notwendig war. Der das Gelände vor uns als hügelig zu erkennen. Der feindliche anstellte, haben in ihm die Ueberzeugung wachgerufen, daß die Forschungen, die der schweizerische Anthropologe in jüngster Zeit Qualm, der ihn aus dem Innern des Hauses, von unserem rauchen- Schüßengraben lief auf eine Entfernung von etwa 30 Meter mit Micoquefultur auch in Deutschland ( Funde von Weimar - Taubachden Kamin herrührend, entgegenschlug, schien einen unangenehmen dem unserigen parallel. Das Geschützfeuer war unterdessen ganz Ghringdorf, Markkleeberg bei Leipzig , Kösten bei Lichtenfels , Hohle Einfluß auf seine Augen und Zungen auszuüben. Wir konnten verstummt. Das Gewehrfeuer, das an Stelle dessen immer heftiger fels bei Nürnberg u. a.) und in der Schweiz ( Wildkirchli- Felsalpdas an seinem halbunterdrückten Himmeldonn..... konstatieren. wurde, ließ uns vermuten, daß wir einen ungeschulten, nervösen höhle am Säntis u. a.) weit verbreitet war. Der Befehl: Fertigmachen!" war indessen bald ausgeführt. Das Gegner vor uns hatten. Das Summen seiner Geschosse hoch über Koppel mit allem Drum und Dran und der schon lange gepackte unserem Graben bestärkte unseren Glauben in dieser Annahme. Tornister wurde aufgeschnallt, mit einem Griff in die Gewehrstütze Etwas erschüttert wurde er aber, als die Ruffen mit ihren Minentraten wir ins Freie. Ein leichter Sprühregen rieſelte hernieber, werfern im Laufe der Nacht zwei Volltreffer in unseren Graben und völlige Finsternis nahm uns auf. Im allgemeinen herrschte erzielten. Verluste hatten wir in dieser Nacht und am nächsten Tage Ruhe. Nur hin und wieder ließ sich der Abschuß unserer Geschüße trotz des Artilleriefeuers, das zeitweise in das heftigste Trommel und das Einschlagen der feindlichen Granaten bernehmen. Noch feuer ausartete, wenig. Gegen 11 Uhr vormittags erreichte die feltener war das Summen der vereinsamten russischen Infanterie- Artillerietätigkeit ihren Höhepunkt. Geschosse jeglichen Stalibers geschoffe, die friedlich ihr Ziel in irgendeinem Baumstamm suchten praffelten vor, hinter und in unseren Graben nieder, diesen immer oder in einiger Entfernung geräuschvoll im Erdboden aufflatschten. und immer wieder aufwühlend. Wie durch ein Wunder blieb unser Die Korporalschaft war jest vollzählig zur Stelle. Sie bestand aus Unterschlupf, der wenige Meter hinter dem Graben angelegt war, der sechsten und siebenten Gruppe. Die 6. Gruppe führte Unter- unversehrt. Er bot uns wenigstens Schuß gegen Schrapnells und offizier R., die 7., der auch ich angehörte, der Gefreite H. Nach umherfliegende Granatsplitter. Freilich, ein Volltreffer mußte uns einer kurzen Musterung durch den Unteroffizier rüdten wir ab. allen zum Verhängnis werden. Die dünne Decke hätte einem solchen Der Appellplatz, cin Kartoffelader von unabschbarer Größe, welcher nicht den geringsten Widerstand entgegenzusehen vermocht. Vielnoch die Ernte vom Vorjahre in sich barg und durch den seit mehre- mals hatte es den Anschein, als sollte unser Schicksal besiegelt sein. ren Tagen herniederströmenden Regen ziemlich aufgeweicht war, Dampfende Gase, die von den Granaten, welche vor dem Unterlag außerhalb des Ortes. Als wir ihn erreichten, war die Kom- stande einschlugen, herrührten, verpesteten die Luft. Der Haufen pagnie schon beim Einteilen. Unser Zugführer nahm eben die Lehmklumpen, der sich vor dem Eingange auftürmte, wurde immer Meldungen der einzelnen Gruppenführer entgegen. Also höchste größer. Ein Blick auf die Uhr:% vor 11 Uhr, also erst fünf Stunden Zeit. Gruppenführer 6. Gruppe? Mes da! Alles da! Gruppenführer Feuer, das konnte noch gang intereſſant werden heute. Ueberhaupt, 7. Gruppe? Bollzählig zur Stelle! Gut. Habt Ihr auch alles mit, wo war die gemütliche Stellung, die wir erwartet hatten? Wir Keris, Gasmaste usw.? Jawoll, lang es aus verschiedenen Stellen jahen uns gegenseitig an, sagten aber nichts. 3 gegenseitig an, nichts.( Schluß folgt.) ziemlich barsch zurüd. Der Unmut, der sich in diesem Worte nach Möglichkeit Luft zu machen fuchte, mußte auf die Rechnung der schwergepadten Tornister, die beim Stehen unsere Schultern noch mehr belasteten, gesetzt werden. Wie entschuldigend sagte der Feldwebel, der das wußte:„ Wir werden sie ja nicht gebrauchen, indeffen.. ...., na, wir werden ja sehen. Geraucht wird unterwegs nicht. Bis zur nächsten Anhöhe marschieren wir in Gruppenfolonne, dann in Reihen rechtsum wie immer. Gewehr umhängen, ohne Tritt marsch!"
Aber nur langsam tamen wir vorwärts. Es regnete jest stärker. Der Lehmige Boden wurde immer schlüpfriger und setzte unserem Vorwärtskommen die größten Schwierigkeiten in den Weg. Ohne den Knüppel, den wir uns im Quartier zurecht gelegt hatten, und der uns jetzt beim Marschieren wertvolle Dienste leistete, hätten wir faum weiterkommen können. Endlich waren wir am oberen Rande der Anhöhe angelangt. Der schwierigste Tei des kurzen, aber anstrengenden Marsches sollte jedoch erst kommen. Jetzt ebnete sich der Weg. Wir rutschen mehr, als wir liefen. Der Schein der Leuchttugeln, welcher uns die Nähe des Schüßengrabens berriet, erhellte uns den Weg. Dort drüben halb rechts trug wieder ein Fallschirm, der aus einer Zuchtkugel abgeschossen worden war, sein fladerndes Licht über unsere Stellung. Aber da hinten, was war das? Ein kurzes Aufbliken wie Wetterleuchten, ein, zwei, brei mal, biermal, darauf in der gleichen Reihenfolge der dumpfe Knall, und jetzt vor uns, seitlich rechts, das dröhnende Krachen, Bersten wum. Ein Aufschrei, ein zweiter durch zitterte die Luft, dann wieder das Aufbliken. Mit wenigen Sprüngen hatte ich den schüßenden Laufgraben erreicht, und nun stand ich drin, bis an die Waden im Wasser und Zehm. Nur mit der größten Anstrengung fonnte ich mich vorwärts arbeiten. Hatte ich größten Anstrengung konnte ich mich vorwärts arbeiten. Satte ich glüdlich meine Stiefel vom Lehmt befreit und einen Schritt getan, jo machte es mir der enge Graben unmöglich, mich ohne Schwierigteiten hindurchzuzwängen. Dieser Umstand und die immer häufiger in unmittelbarer Nähe einschlagenden Granaten trugen dazu bei, uns in unserem Vorwärtskommen aufzuhalten. Endlich, nach vielen Mühen, langten wir an unserem Ziel an.
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Der Graben wurde nun tiefer und breiter. Die Santeraden standen auf den Brustwehren und warteten auf ihre Ablösung. Diese ging schnell und glatt von statten. Nun Tamen auch die abgelösten Horchposten zurück und schlossen sich ihren Gruppen, die jetzt den Graben verließen,
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Ums Menschentum.
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Kleines Feuilleton.
Die Kultur einer neuen Diluvialrasse. in jener Periode, wo gewaltige Gletschermassen die nördliche HalbZum ersten Male begegnen wir dem Menschen im Diluvium, fugel unseres Planeten bedeckten, und die man deshalb auch als Eiszeit" bezeichnet hat.
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Wie finden die Ameisen ihren Weg? Die Anschauung Forels, der das Seelenleben der Ameisen sehr hoch eingeschäßt und Fernund Nahgeruch" usw. unterscheidet, kann vor den jüngsten Ergebnissen der Forschung nicht bestehen. Hans Henning veröffentlicht in der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift" seinen Versuch über künftliche Geruchsspuren bei Ametien, aus denen eindeutig hervorgeht, Geruchssinn das Entscheidende ist, während das Sehvermögen eine daß bei der bestiehenden Ameisenart, der roten Waldameise, der geringere Rolle spielt. Entfernt man die Antennen, die Geruchssinnwerkzeuge. so ist das Tier dem Untergange verfallen. Während ge blendete Waldameisen noch zögernd die Heerstraße begeben und Nahrung finden. Die Ameisen bezeichnen sich ihren Weg selbst mit Ameijeniäure, die fie mit dem gutterleibe auf den Weg auftupfen. auf jedem Millimeter Strecke tun sie dies etwa dreimal, wie Henning mit Hilfe berugten Bapieres feſtſtellen fonnte, und wenn eine Ameise das Papier 7 bis 30 mal überquert hatte, war die Geruchsa spur bereits für die menschliche Naie wahrnehmbar. Diese Geruchs spuren sind die Wegweiser der Ameisen auf ihren Heerstraßen; wurden mit Hilfe des Piniels aus Ameisensäure oder verwandten Stoffen folche Geruchsspuren fünstlich angelegt so wurde sie von den Ameisen hin und her begangen; wo die künstliche Geruchsspur endete, tehrten die Ameisen nach einigem Suchen um und wurde an das begingen die Ameifen es ebenio etappenweise. Mit Hilfe folcher blinde Ende der Spur ein neues Stück etappenweise angepinselt, fo fünstlicher Geruchsspuren fonnte Henning von den Heerstraßen der Ameisen Seitenwege abzweigen, und wenn er künstliche Geruchs spuren in Schnörkellinien anlegte, so folgten sie diesen, wobei sie freilich bei fenkrechten Teilen des Weges die stärksten Krümmungen etwas streckten. Die Schwerkraft und die freie Sicht fönnten hierbei eine Rolle spielen. Ehe die natürliche Geruchsspur der Ameisen start genug ist, um zur Heerstraße werden zu können, folgt, daß die Ameisen für die Ameisensäure ein weniger feines müssen etwa 66 Ameifenüberquerungen stattgefunden haben, woraus Geruchsvermögen haben als der Meusch. ist aber für sie von größter Wichtigkeit: fönnte eine einzige Ameise Diese hohe Reizschwelle oder wenige Tiere eine so starke Geruchsspur hinterlassen, daß jede Eine dieser Eiszeithöhlen befand sich einst it im Neandertale bei folgende Ameiſe ſie röche und eine Heerstraße daraus entſtände, fo Mettman im Rheinland . Heute ist sie verschwunden, fie fiel dem würde auch der Jrrweg eines einzelnen Tieres zur Heerstraße, der Steinbruchbetriebe, also der menschlichen Gewinnsucht, zum Opfer. große Haufe der Tiere gelangte nicht geschlossen an den Futterplat In ihr fand Fuhlrott im Jahre 1857 einen Schädel, dessen Träger und die Kolonie stürbe aus. Die hohe Reizschwelle für Ameisenwidersprach aber dieser Annahme die Autorität Virchows, der die straße wird, den eine große Menge von Ameisen begangen hat. einer ausgestorbenen Menschentalie angehört haben mochte. fäure führt bei den Ameisen also dazu, daß nur der Weg zur HeerAnormalität des Schädels einer franthaften Beranlagung seines en begange Besitzers zuschrieb ein Standpunkt, der heute im allgemeinen aufgegeben ist. Da gelang es 1908 dem schweizerischen Forscher Dr. Otto Haufer. im Diluvium von Le Moustier im Südwesten Frankreichs das Ein Museum des Deutschtums im Auslande. vollständige Stelett eines Urmenschen aufzufinden, deffen Schädel in In Stuttgart wurde am Mittwoch ein Muſeum und Institut für die allem dem Neandertaler glich. Die Eristenz des Eiszeitmenschen Kunde des Auslandsdeutschtums und die Förderung deutscher Interdes Aurignacmenschen in jüngeren Diluvialschichten von Aurignac öffnung die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, nach Friedenswar damit wissenschaftlich festgestellt. Später folgte die Entdedung effen im Auslande gegründet. Der König sprach bei der Eran der Garonne durch den gleichen Gelehrten. fchluß alle zerstörten Verbindungen wieder aufleben, neue sich anfnüpfen zu laffen.
Jst uns die Ursache dieser Vergletscherung der Erde auch heute noch ein Rätsel, so wissen wir doch, daß sie ein Zurückweichen und wieder Vorrücken der Eismaßien zeigte. Die Dauer dieses Vorschreitens und Zurüdgehens betrug indessen ungezählte Jahrtausende, womit wir ja bei allen geologischen Vorgängen zu rechnen haben. der Gletscher wuschen die zu Tale eilenden Schmelzwasser aus Bei einem solchen Zurückweichen, das heißt also Abschmelzen, weicherem Felsen tiefe, sich lang hinstreckende Höhlen, die nach ihrem Austrocknen der damaligen Tierwelt Heim- und Zufluchtstätten boten.
So kannte die Wissenschaft bisher zwei wesentlich voneinander versdiedene menschliche Urzeitraffen: den gedrungenen, maffigen, tierähnlichen Neandertaler und den schlankeren, fulturell weit höher stehenden Aurignacmenschen.
Da überrascht Hauser in seinem soeben erschienenen Werke: La Micoque, die Kultur einer neuen Diluvial- Rajie"( Beit u. Co., Leipzig ), die gelehrte Welt mit der Kunde von dem vorgeschichtlichen Dasein einer dritten menschlichen Vorzeitraffe.
Untveit der Fundstätte des ersten Neandertalers und des Aurignacmenschens, im Gebiete der Dordogne und Bezère( beides ant. Nebenflüsse der Garonne ), die man infolge ihrer reichen vorgeschicht
Ein Schiller- Roman von Walter von Molo . Bruderherz, tu die Füße vom Tisch, sonst hau ich dir eine hinter die Ohren, daß dir schwindelt und die Sterne an allen Seiten tanzen. Weg! Du wirfst mir Schmug auf meinen Schinken. Füße weg!"
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Wetten wir, er hodet bei der Wolzogen oder bei Vischerin und läßt sich streicheln!"
der
„ Die Vischerin beunruhigt dein Maulwert, Stapf; du redeft mit Betonung immer wieder von ihr."
" Ich? Zum totlachen, Bruder, wenn's nicht so hundsföttisch dumm wäre. Ich und die Bischerin! Wo ich jede haben kann? An jedem Finger zehne! Und dann: ich zieh " Weg vom Schiller?" Beg b
doch aus!"
" Warum?" fragte Scharffenstein streng.
,, Wir vertragen uns nimmer; er ist jest fein geworden und bedacht, daß es mir auf die Nerven geht. Er schwärmt und nimmt an meinen Reden Anstoß; der Streicher hat mich verdrängt."
Rauft ihr um die Vischerin? Heh?"
Die Bischerin ist ein Luder, das nicht wert ist, mir die Schuhriemen aufzulösen!"
Na, na, lag' gut sein!" Petersen zwinkerte ungläubig mit den Augen.bil
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Notizen.
- Seid einig! Die„ Nordd. Voltsstimme brachte in diesen Tagen einen Ruf nach Parteieinheit, der also schließt: Ihr, sonst des Volkes Führer Der alten Bünde denkt!
Seid nicht der Zwietracht Schürer,
Die ins Verderben lenkt.
Heut mehr als je von nöten
In diesem Kriegsgeschrei,
Zu enden Grauen und Töten, Ist: Einheit der Partei!
schmußigen Schürze, die Weinlachen vom gebadeten Tisch," Tun wir viel anders, Bruder?" Scharffenstein stand derweil ein dröhnendes Gelächter zur niederen Dede quoll. hochaufgerichtet, mit strahlend bekennenden Augen. Nur die Sie hat hergeschickt?" Stapf schmiß in wüster Wonne einer Art des Gottesdienstes ist bei uns anders!" Teller an die Wand, daß die Splitter über die andern flogen. Sie kann ihn nimmer erwarten!" Unbändig lachend, warf dich, Aasgezücht!" " Du bist ein Narr und der Hölle Schlund verschling' er, weit in den Sessel zurückgelehnt, die Beine herum, als träte er Wasser.
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Du hast nicht einmal mehr cigene Worte; er spricht der Lärm! Wie ein Tänzer, der im rasendsten Wirbel, das Es sei a Briefle komme aus Mannheim ." Jäh stand aus jedem deiner Säge, Kapf! Und du willst ihn verHeinern?" zweite Bein scheu zur Erde sinken läßt, weil ein Signal ihm steeg. Dewiges Chaos! " In den Turm mit ihm! In den Turm!" brüllte Zumsagte, daß er zur Unzeit seine Stunit geübt, so stand der Bürfelspiel' worden, das Band der Natur ist entzwei: Der Die Geseze der Welt find Lärm. Ein Brief aus Mannheim ?" fragte Scharffenstein und hob sich, mit blizenden, bedeutenden Augen, vom Sessel. Sohn will den Vater erschlagen, der Schüler den Lehrer." „ Ein Brief vom Intendanten!" sagte Petersen und vergaß ,, Hurra, er kommt!" schrie Petersen, gehet weg, seinen Durst, man muß das Schreiben gleich herholen; der Banditenbrut, auf daß ich ihn würdig begrüßen kann! Mit Buchhändler Schwan schrieb mir, daß er sich beim Dalberg pathetischem Armschwung hob er dem Eintretenden den Krug für die Räuber" verwenden wollte. Stapf! Sol das entgegen, den Brodhag voll goldenen, unbezahlten Weines Briefle! Aber gleich! Es wird die Antwort sein! Sol's!" gebracht hatte. Er schrie:„ Ich komm dir das Maß, Schiller !" dir das Maß, Schil " Ich? Hätt' sie's herg'schickt! Ich renn nicht in der Sauf's nach!" Dunkelheit unnüz herum; ich bin müd vom Exerzieren!" " Ich gehe!" sagte Scharffenstein und griff hastig nach Hut und Degen, schon saß der enge Rock auf seinen Schultern. " Ich hole den Brief!"
" Soll der Streicher, das lyrische Gemüt gehen! Holet ihn! Der hocket dem Schiller alltäglich auf der Bude und schlaget Rad vor ihm. Wir sind ihm zu schlecht!"
Halt's Maul, Kapf! Der Streicher ist ein braver Pursch, Parole d'honneur!( auf Ehrenwort) Den Schiller der für den Schiller stirbt." Täiset sie nicht geruhig! Das stimmt! Hab' ich Die Warum fommet er dann nie zu uns? Heh? Jst nicht Entzückung an Laura' geschrieben, oder: Laura am Klavier?" auch der Abel gekommen? Größere Leute sind gekommen! " Du hättest's nicht vermocht, Stapf!" Wir sind ihm zu gering, oder die Frau Mutter erlaubt's nicht!"
" Lasset das Wortestechen und sauft einen herzlichen Rundtrunt, ihr Sterls!" Petersen hämmerte auf den Tisch.„ Brodhag, Ochsen- Wirt! Wein her! Aufschreiben! Wir zahlen alles zusammen, wenn wir mit den Räubern" reussieren. Zum Donner und Doria, Bein her! Meine Gurgel ist ein leerer Sad, der in der Sonne röstet."
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,, Wohin, Scharffenstein?" Che Schiller den Freund greifen konnte, war der durch die Tür verschwunden. Was hat er?" Müde und bleichen Antliges sant Schiller vor dem Tisch auf die Bank; er stüßte den Kopf in die Hand und starrte zu Boden.
" Da sauf!" sprach Petersen und rückte ihm gutmütig das Glas zu.
,, Gegen's innere Verschmachten hilft dein Wein nichts!" Erregt griff Schiller nach Petersens Hand. Ich hab mir's überlegt; ich laß das Buch noch einmal drucken. Jst's nicht gleich, ob ich um hundert Gulden mehr oder weniger Schulden hab? Der zweite Bogen muß heraus; er ist mir schriebe.
ela zu wüst. Ich seh jetzt Roheiten, ich heute " Ein Mufiter it fein Kriegsmann!" dummer fortebe. Innerlich kommet man boch weiter bass 12
" Ach was, der Zumsteeg hätt' ihm den Schiller nicht vor- tann der Karl Eugen am Ende nicht hindern! Hat der Hoven stellen sollen!" nicht Geld gesandt? Nein? Sie drängen mich mit Schuldscheinen, daß ich wie ein gehegtes Wild schnaufen muß. Wohin ist der Scharffenstein?"
Wenn er mich so beweglich brum gebeten hat? durft ich nicht" nein" fagen!"
Schwer schnaufend nahm der dide Schankivirt des Herrn Unterbibliothekars Schoppenglas an sich. Er sagte schmun- er zelnd, mit fettiger Stimme: Die Frau Hauptmännin, d' Bischerin, hat herg'schickt, warum der Herr Regimentsmeditus noch nicht daheim sei." Seine schwere hand wischte, mit der lich
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" Ihm lieset der Schiller jetzt alles vor und uns fraget nimmer! Das habet ihr davon!"
„ Ein ,, Ein Genie wächst! Willst du es drunt schelten?" ,, Der Streicher ist des Schillers Sflab'; er liegt unmänn vor ihm im Dreck!"
Ein Brief ist gefommen!" el
Worts. folgt.)