Sozialpolitische Uebersicht.

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provozirt. Zum Unglück für die nationalliberalen Culturkämpfer- Rußlands   Friedensliebe wird von einem Correspon­ist die Bevölkerung viel zu gebildet, um sich zu solchen Gemein- denten der amtlichen Wiener Abendpost" sehr offenherzig mit Ein König und der Sozialismus. Der gelehrte heiten mißbrauchen zu lassen. Wie gewöhnlich geht auch hier folgenden Worten beschrieben: Jedenfalls ist die Lage, in König Oskar von Schweden kam kürzlich auf einer Rundreise die Roheit Hand in Hand mit der Feigheit, und dieselben Leut- welcher wir uns seit dem Frühjahr befinden, nicht haltbar, der auch in die Schwedische Universitätsstadt   Lund  , wo er festlich chen, die mit dem Knüppel herumfuchteln, haben nicht die Cou- Verkehr ist in völliges Stocken gerathen, eine finanzielle empfangen wurde. Er begab sich daselbst im Doktorgewande in rage, in einer offenen Volksversammlung, wo Vernunftgründe Krisis steht vor der Thür, kurz viele, selbst die friedliebend­eine Versammlung der Akademischen Gesellschaft und hielt eine vorgebracht werden müssen, dem aus dem Versteck angegriffenen sten Leute ziehen den Krieg der heutigen Ungewißheit vor."- Der Rede über die Wichtigkeit wissenschaftlicher Studien, welche die und verläumdeten Gegner die Stirn zu bieten und Rede zu Krieg also soll Rußland   aus seinen finanziellen" Nöthen retten! in den gesetzgebenden Versammlungen Schwedens   wie Dänemarks   stehen. Wenn diese Theorie sich bewährt, so werden auch andere und Norwegens   am stärksten vertretene Klasse gering zu schäzen Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen und Staaten bald nachfolgen. Die finanzielle Noth ist vielfach vor­geneigt sei. Der König bezeichnete als eine schlimme Erscheinung ein Schlag. Der große Kutschbach und der gleichgroße Re- handen und das probate Mittel, der Krieg, Dank der schlauen unserer Zeit die Neigung, nur diejenigen Wissenschaften zu dakteur des Hamburger Volksfreund", Krüger, dem man einst- Diplomatie, schnell vom Zaune gebrochen. schäzen, welche einen unmittelbaren Nugen gewähren, mals eine Scheere auf das Grab legen wird, wollen Eine und sagte: Es ist die Aufgabe der Universität, diese Neigung neue freie Arbeiterpartei" gründen und projektiren hierzu Gawlertown haben eine Herabſegnng des Lohnes um 10 pCt. Aus Australien  . Die Fabrikanten Martin u. Co. in zu bekämpfen und die klassischen Studien, sowie die Pflege der einen Arbeitercongreß, der im Dezember in Cassel abgehalten eintreten lassen. Die Löhne werden nach Stundenarbeit berechnet. exakten Wissenschaften in Ehren zu halten. Die Angriffe, welche werden sok. heut zu Tage gegen die Gesellschaft und das Eigen- Kutschbach selbst schreibt, den Umtrieben der Sozialdemokraten In Folge davon zeigt sich große Erregtheit unter den Arbeitern. thumsrecht gerichtet werden, rühren zum großen Theile von einen Damm entgegenzuseßen". Der glänzende Anfang zur In Kapunda hat der Maschinenbauer Cameron seinen Arbeitern der Unbildung her. Schweden   ist noch ruhig, aber die Bewe- Gründung der neuen Partei ist durch die Disputation, die Herr angezeigt, daß er den Lohn um 5-8 pCt. herabzusehen sich gung nähert sich unsern Grenzen, und es liegt der Univer- Rutschbach mit Parteigenossen Pfannkuch hatte, und durch die gezwungen sähe. Das Camphauſenſche Rezept macht also die fität ob, dieselbe unmächtig zu machen durch Verbreitung einer Artikel, welche Herr Krüger consequent aus dem Fortschritt" Reise um die Welt, ein Zeichen, daß der Kapitalismus inter­richtigen Auffassung der Dinge unter dem Volke."- Zunächst bestätigen wir dem königlichen Redner, daß er eine bessere An- schneidet, schon gemacht. Man wird sich die Angst" denken kön- national iſt. nen, welche wir vor dem Anprall dieser Schaaren empfinden,

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Correspondenzen.

schauung von der Wissenschaft hat, als die herrschende Bour- die geführt werden von Leuten, welche, ohne es selbst zu merken, Was wollen die Sozialdemokraten? Ein sozial­geoisie in allen Ländern, welche aus den Gymnasien, Real- anstatt des Schwertes die Pritsche führen und auf deren Haupt politisches Gespräch von H. Oldenburg. Braunschweig  , Druck schulen und Universitäten lediglich Fachschulen macht und sich anstatt des Helmes eine Stappe thront, deren Schellengeklingel und Verlag von W. Bracke jr. An der Hand des Programms den Henker um die allgemeinen exakten Wissenschaften kümmert. wie bei einem Faschingszuge ertönt und höchstens einige unreife der sozialistischen   Arbeiterpartei Deutschlands   wird ein Partei­Aber es möchte doch sehr schwer sein, den Sozialismus, der sich Knaben zu dem beabsichtigten Kreuzzuge gegen die Sozialdemo- genosse im Zwiegespräch mit einem Gegner eingeführt. In all­ganz besonders aus der Wissenschaft entwickelt hat und sich auf kratie veranlassen kann. gemein faßlicher und klarer Weise werden die landläufigsten, dieselbe stützt, durch die Wissenschaft zu bekämpfen; doch wir gegen den Sozialismus gemachten Einwände widerlegt und die bestätigen dem königlichen Redner ferner, daß er eine bessere- Ein eklatantes Beispiel dessen, was in Deutsch  - Billigkeit unserer Wünsche und Forderungen dargethan. Glücklich Auffassung von der Würde des Staates hat, als die Machthaber land Rechtssicherheit genannt wird, lieferten die Verhand- scheint uns unser Freund die einzelnen Streitfragen ausgewählt in den Ländern, wo man den Sozialismus durch Polizei und lungen, welche am 14., 15. und 16. d. M. vor dent Schwur- zu haben, ohne dabei etwas Wesentliches vermissen zu lassen. Gewalt unterdrücken zu können glaubt. Auch besitzt der König   gerichte zu Halle   a. S. stattgefunden haben. Dieses Schwurge- Man könnte ja bedeutend mehr sagen; auch der Gegenredner von Schweden   augenscheinlich ein größeres Stück Humanität, wie richt verhandelte nämlich an diesen drei Tagen gegen zusammen könnte noch eine Menge viel gehörter Einwürfe zum Besten geben man in anderen Ländern zu finden gewohnt ist doch nun siebzehn Personen, von denen zwölf( Arbeiter aus Eisleben  ) der und damit glänzend Fiasko machen, aber wir vermissen auch des Lobes genug! Wenn der Sozialismus seinen Einzug in gemeinschaftlichen Körperverletzung zweier Forstbeamten bei Aus- nur solche Angriffe, welche der böse Wille unserer Gegner Schweden   hält, ob dann König Oskar   diese Humanität bewahren übung des Berufes, einer( ein Stadtkämmerer) der Unterschla- aus der Luft greift, oder die sich von selbst widerlegen. Die ober ob er dann auch Polizei und Staatsanwaltschaft in den gung und Urkundenfälschung, vier( der Holzhändler Alte von Abfassung des Dialogs ist geschickt und ohne Schwierigkeiten Vordergrund stellen wird als Streiter der Wissenschaft"? Der Trotha, der Bankier Schmidt von hier und zwei Holzhändler weiß der Verfasser von einem Punkte des Programms zum König ist noch jung genug, um durch sein Verhalten Antwort aus Kösen) des betrüglichen Bankerotts resp. der Verleitung dazu anderen sich den Uebergang zu bahnen. Wir begrüßen in der geben zu können. Warten wirs ab. angeklagt waren. Es fungirten bei diesen Verhandlungen: als kleinen Schrift ein geeignetes Mittel der Propaganda und Agi­Vorsitzender: der Kreisgerichtsrath Dr. Thümmel( einer unserer tation für unsere Grundanschauungen. Zum Kapitel: Herr v. Unruh. Als Angeklagte stan- tüchtigsten und beliebtesten Richter), als Staatsanwalt der Staats­den kürzlich vor dem Berliner   Stadtgericht die Wittwe Auguste anwaltsgehilfe Voßwinkel, als Vertheidiger: für die zwölf Ar­Wesch, eine alte Frau, die schon zweimal wegen Ver- beiter und die beiden Holzhändler der Rechtsanwalt Wölfel aus gehens gegen die Sittlichkeit bestraft ist; ferner die unverehe- Merseburg  , für den Stadtkämmerer und Alte der Rechtsanwalt lichte Auguste Emilie Kraft und der Möbelpolierer Vielig; die Schlieckmann von hier, für Schmidt der Justizrath v. Radecke, sda. Bien, 8. November. Am 19. v. M. trat unser hoher" Wesch wurde der Kuppelei und wiederholter Entführung, die bei ebenfalls von hier. Sämmtliche Angeklagte wurden aus dem Reichsrath zu erneuter Session wieder zusammen, oder vielmehr, den andern der Beihilfe zu diesem Vergehen beschuldigt. Die Gefängnisse auf die Anklagebank geführt, denn sie befanden sich, um richtiger zu sprechen, die im Frühjahr nur vertagte Session Kraft lockte im Auftrage der Wesch, hauptsächlich im Asyl für Alte seit länger als sieben Monaten, Schmidt, die beiden Holz- wurde ohne Sang   und Klang wieder eröffnet. Unsere Libe­Obdachlese, junge und hübsche Mädchen im Alter von 16-20 händler seit sechs Monaten, alle Uebrigen seit fünf und vier ralen" bedauern dies lebhaft, da die gegenwärtige Session nun Jahren unter allerlei Vorwänden an sich und verkaufte dieselben, Monaten in Untersuchungshaft. Was aber war das Resultat schon in das dritte Jahr hineinwährt und sie dadurch um das nachdem sie für ihren neuen Beruf gehörig zugestutzt waren, an der drei Verhandlungen, von denen die letzte( gegen Alte und Vergnügen einer Thronrede kommen, als der einzigen Gelegen­die Wesch, welche dieselben an ihren Bestimmungsort in Ham- Genossen) bis nach Mitternacht   dauerte? Nur über acht Ange- heit, wo der Monarch mit der Volksvertretung direkt verkehrt". burg   überführte. Die Kraft besorgte ferner auch die Abmel- klagte sprachen die Geschworenen das Schuldig, freige- Wir Sozialdemokraten brauchen wohl nicht erst zu versichern, dungen der Mädchen bei der Berliner   Polizei, wobei der Ange- sprochen wurden neun, nämlich fünf Arbeiter, der Stadtkäm- daß uns dieser Fehler verflucht wurstig läßt, im Gegentheile flagte Vieliz ihr hilfreiche Hand geleistet haben soll. Der merer, der Bankier Schmidt und die beiden Holzhändler!! Von kann uns die übereinstimmende Ansicht der Herren Minister von Nußen aus dem Geschäft bezifferte sich für die Kraft auf 3 bis den Verurtheilten erhielt nur einer( 2 Jahre) Zuchthaus  , die der Ueberflüssigkeit eines solchen direkten Verkehrs" nur freuen, 5 Thaler, für die Wesch auf 16 bis 20 Thaler pro Exemplar". übrigen tamen mit Strafen von 4, 5 und 13 Monaten Gefäng- und uns in unserer Ueberzeugung, daß noch gar manches Andere Fünfzehn solcher Fälle hat die Polizei durch ihre Recherchen niß davon. Alte wurden auf die ihm zudiftirten 18 Monate überflüssig sei, bestärken. Während unseres schönen Spätsom aufgedeckt, aber nur in 4 derselben hatten sich die Eltern der sechs Monate Untersuchungshaft angerechnet. Nach dem Verdikt mers z. B. gab es einen Tag, wo kein einziger Minister in Mädchen bewegen lassen, den nöthigen Strafantrag zu stellen. der Geschworenen sind also neun preußische Staatsbürger vier, Wien   vorhanden war, um das Staatsruder zu führen, und doch Hier haben wir einen prächtigen Beitrag zu den heutigen Zu- fünf und sechs Monate lang ihrer Freiheit beraubt gewesen, ging das Schiff nicht unter! Sonderbar! ständen, von welchen Herr v. Unruh und, mit Recht, berühmt, ohne daß sie sich der ihnen zur Last gelegten Verbrechen schuldig So furze Zeit nun unsere hohen Häuser erst beisammen sind, daß die Schaffung derselben das Verdienst der liberalen Wirth gemacht haben. Wer entschädigt diese Personen für die nicht so viel des Interessanten haben ihre Sizungen bisher gebracht. schaft sei. Dagegen verglichen wäre selbst die Weibergemein schuldig" erlittene Untersuchungshaft? Die Antwort lautet:" Jedem ein Sträußchen!" Und so gab es eine Orientdebatte schaft, wie sie Herr v. Unruh den Sozialdemokraten fälschlich Niemand. Aber ist denn auch Niemand verantwortlich zu und eine Arbeiterdebatte, Aussicht auf neue Staatsschulden und unterschieben möchte, die Quintessenz der Moralität. machen für die lange Dauer der Untersuchungshaft? fragt man auf neue Steuern und viele ähnliche Annehmlichkeiten. Minister weiter. Der eine Bertheidiger, Rechtsanwalt Wölfel, hat in dem und Deputirte thaten aber auch ihr Möglichstes, sich auf diese Der Lasker  - Knüppel wird von den hessischen Fort  - letzten Falle den ersten Staatsanwalt beim hiesigen Kreisge- ihre Thätigkeit vorzubereiten und zu stärken. Unser durchlauch­chrittlern", richtiger ausgedrückt Nationalliberalen, recht lustig richt, Namens Woytasch, in öffentlicher Sizung verantwortlich tigster Ministerpräsident nahm es gar ernst; er wallfahrtete nach jeschwungen- freilich bloß auf dem Papier. Die Candidatur gemacht; allein dem Staatsanwalt als dem Schooßkind und zu der Metropole des österreichischen Wallfahrtsschwindels, nach liebknecht's im Offenbach- Driburger Streis ist ihnen so un- gleich dem Hort des modernen Rechts" staats wird natürlich Mariazell  , und spendete der Kirche einen von ihm hochselbst ge­equem, daß sie Liebknecht in der" Frankfurter Presse  " mit kein Haar gekrümmt, nicht einmal eine" Nase" zuerkannt werden. stickten Altarteppich, jedenfalls um dadurch den Beistand der Schlägen bedrohen lassen. Und auf der kürzlich abgehaltenen Staatsanwälte dürfen nicht genirt werden, so würde die be-" Mutter Gottes" bei den ihm anläßlich des Ausgleiches mit Bezirksversammlung zu Steinheim wurde direkt zu Gewalt- kannte Maxime Friedrich's I. lauten, wenn man sie dem Wesen Ungarn   bevorstehenden Bedrängnissen zu erschmeicheln. Die hätigkeiten gegen Liebknecht und die Sozialdemokraten überhaupt unserer heutigen politischen Verhältnisse anpassen wollte. glücklichen österreichischen Völker wußten bisher gar nicht, daß Ueber die Betheiligung Deutschlands   an der Pariser Ausstellung

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tischen Rücksichten folgen dürfte, wohl erlauben könnte, den es Idee haben sollte, sich in einen französischen   Klub aufnehmen sich aber aus ökonomischen Rücksichten versagen muß. Jeden- lassen zu wollen, eine große Majorität, ja wahrscheinlich sämmt­falls würden die ökonomischen und industriellen Interessen des liche französische   Mitglieder gegen ihn stimmen würden. Daß reibt die Vossische Zeitung":" Die französische   Regierung hat Reiches dann ihre eigenen Wege gehen, und aus der offiziellen es hier etablirten Kaufleuten nicht besser geht als den Beamten, Gewißheit, daß die Pariser   Ausstellung von England, Ruß- Beschickung und Leitung von Seiten des deutschen   Reiches würde ist selbstverständlich. Auch ihnen ist es gelungen, geschäftliche it schet fa, Italien  , Ungarn  , Amerika  , Belgien   und den nordischen eine private werden, was vielleicht zu bedauern wäre, vielleicht Beziehungen als Parallele der offiziellen Verbindungen zwischen ten, Japan   2c. beschickt werden wird. Nur um Deutschland   aber auch, wenn man die bisherigen Früchte der offiziellen Be  - den Beamten herzustellen; aber aus französischen   Familienkreisen Vo sich noch die Frage, und auch hier nur um die offizielle theiligungen in's Auge faßt, seine guten Früchte tragen könnte. bleiben sie verbannt. Betheiligung des deutschen Reiches, d. h. darum, ob von Seiten Vor der Hand bestreiten wir aber noch, daß die Akten über die Man merke also wohl auf! Die offiziellen Beziehungen des Reiches Mittel für eine würdige Repräsentation, Erleichte- offizielle Betheiligung des deutschen Reiches schon geschlossen zwischen Frankreich   und Deutschland   sind vortrefflich und lassen cungen der Beschicker und einheitliche Leitung und Organisation sind und halten es mindestens für voreilig, wenn man ein sol- in den conventionellen Formen nichts zu wünschen übrig. In der deutschen   Abtheilung gewährt werden sollen. Was die pri- ches Urtheil aus offiziösen Verlautbarungen nach zuverlässigsten gleicher Weise, so erklärt der Verfasser dieses Artikels in der oate Beschichtung anlangt, so wird in vielen großen deutschen   Quellen" fällt. Was es mit solchen offiziösen Verlautbarungen Gegenwart", gleich dem Pariser   Correspondenten der National­Industriewerkstätten schon eifrig für die Pariser   Ausstellung ge- aus zuverlässigster Quelle" gewöhnlich auf sich hat, das kennt Beitung", ist es den in Paris   etablirten Kaufleuten gelungen, arbeitet, und daß dem in der That so ist, darüber würde die man. Man kann ihnen glauben, wenn man die Bestätigung ihre geschäftlichen Beziehungen wieder herzustellen, aber National- Zeitung", welche die Aften über die Betheiligung wünscht, mit derselben Berechtigung aber kann man ihnen auch Franzosen lassen die Deutschen   noch nicht in den Privatcirkeln Deutschlands   an der Pariser   Ausstellung schon frischweg für den Glauben versagen, wenn man anderer Meinung ist. Ge- der guten französischen   Gesellschaft und in den französischen   Klubs Jeschlossen erklärt und die Nichtbetheiligung als eine vollendete wöhnlich wird mit solchen offiziösen Verlautbarungen aus zu. Diese Klage wird nun in weiteren Variationen ausgesponnen Thatsache ansieht, am bequemsten und leichtesten von ihrem zuverlässigster Quelle" die Discussion im Gegentheil erst er- und soll politisch die Inopportunität der Betheiligung an der Ausstellungs- Referenten Herrn Professor Reuleaux die erforder- öffnet. Pariser   Ausstellung begründen. Hätte der Verfasser des Artikels lichen Informationen erhalten können. Was uns besonders veranlaßt, auf die Ausstellung zurückzu- in der Gegenwart" für die Beschickung der Ausstellung plaidirt, Es ist ja selbstverständlich, daß für die deutsche Industrie zu kommen, ist ein Artikel der Gegenwart", der sich ebenfalls mit so wären seine Ausführungen vortrefflich gewesen und hätten piele und zu gewichtige Gründe für die Betheiligung an der der Frage der Betheiligung Deutschlands   an der Pariser Aus- vollständig bewiesen, was sie beweisen sollten. Was in aller Bariser Ausstellung vorhanden sind, als daß sie nicht auch ohne stellung beschäftigt und sich den Anschein einer gewissen Auto- Welt hat es aber mit der Betheiligung Deutschlands   an der oie offizielle Betheiligung des deutschen Reiches dieselbe beschicken rität giebt, dabei jedoch sich selbst die Einschränkung auferlegt, Pariser Weltausstellung zu thun, wenn ein junger lebenslustiger sollte. Sie muß das nach dem Schimpf, der ihr durch die Phi- daß er nur die politische Opportunität in's Auge faßt. Der Gesandtschafts- Attaché sich von den Privatcirkeln der guten fran­ladelphia Ausstellung widerfahren ist, nicht sowohl für eine Verfasser kommt dabei wieder auf das alte Lied zurück, daß die zösischen Gesellschaft und von den Klubs ausgeschlossen sieht. Ehrensache halten, als sie es noch vielmehr ihrer Selbsterhal- Deutschen in Frankreich   nicht beliebt sind. 3war gesteht er zu, Früher freilich war es das Ideal eines jungen Diplomaten, als tung schuldig ist. Gewiß wäre es den deutschen   Groß- daß, Dank dem Takte der offiziellen Vertreter Frankreichs   und Gesandtschafts- Attaché nach dem leichtlebigen, vergnüglichen Paris  industriellen und Fabrikanten lieber und zweifellos wünschens Deutschlands  , die amtlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern geschickt zu werden; alle Gesellschaftskreise standen ihm offen, und verther gewesen, die Pariser   Ausstellung fände nicht statt oder bereits seit längerer Zeit vollständig befriedigend seien; Fürst er konnte in vollen Zügen alle Reize des üppigen Pariser Ge­wenigstens in einem späteren Zeitraume. Zu dieser Frage hätte Hohenlohe habe, soweit dies bekannt sei, nie Ursache gehabt, sich sellschaftslebens genießen, sorglos, ohne Verantwortung, ohne aber gleich Stellung genommen werden müssen, als die franzö- über Mangel an Zuvorkommenheit seitens der französischen   Be- die Gefahr, später vielleicht des Landesverraths angeschuldigt zu ische Regierung von dem Ausstellungsprojekte für das Jahr hörden zu beklagen aber, so klagt der Verfasser des Artikels werden. Das freilich hat sich geändert. Heute fordert das 1878 offizielle Mittheilung machte. Damals hätte die deutsche in der Gegenwart", andere Verbindungen als die durch den Vaterland von denen, die es in amtlicher Eigenschaft nach Paris  Regierung sich ein Verdienst erwerben können, und alle Welt Friedensschluß bedingten offiziellen Beziehungen seien bisher in schickt, Entsagung und würdevolle Zurückhaltung. Von den hätte es ihr gedankt, wenn sie sich mit den übrigen Regierungen Frankreich   noch nicht wieder hergestellt worden. Franzosen zu verlangen, daß sie alle die schimpflichen(!) De­in's Vernehmen gefeßt und eine Collectiverklärung oder wenigstens Es ist eine bekannte Thatsache, heißt es dann weiter, daß müthigungen des letzten Krieges seit 1870 vergessen haben sollen, eine Ablehnung auch der übrigen Staaten veranlaßt hätte. Jetzt selbst den Mitgliedern der deutschen Botschaft in Paris   Zutritt wäre unvernünftig. Erfüllen sie im offiziellen wie im Geschäfts­aber, nachdem die deutsche Regierung erst so lange gewartet, bis zu den Privatcirkeln der guten französischen   Gesellschaft nicht verkehr alle Regeln der Courtoisie und der Höflichkeit, die ge­alle übrigen Staaten ihre Betheiligung zugesagt haben, jetzt die gestattet ist. Die Klubs sogar bleiben ihnen geschlossen, und fordert werden können, so haben sie damit ihre Schuldigkeit ge­ioffizielle Betheiligung des deutschen Reiches ablehnen wollen, man darf mit vollständiger Sicherheit behaupten, daß, wenn ein than, und die Deutschen   haben kein Recht, weitere Ansprüche an Das wäre ein Stolz, den sich das Reich, wenn es blos poli- Mitglied unserer diplomatischen Mission in Paris   die unglückliche sie zu erheben. Und wollte ein Beamter der deutschen   Gesandt­

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