Sozialpolw'fche Uebersicht. Zur Situation schreibt man uns: Hochkomisch ist's, wie unsere Rubelpresse das Fell der Türkei   schon verkauft, und wie das Petersburger Preßbureau den Oesterreichern sagen läßt, die russische   Regierung hätte ihnen durch Nichtbetreten serbischen Bodens einen außerordentlichen Dienst geleistet und könne nun doch Wohl auf Gegendienste rechnen. Das Fell ist noch nicht abgezogen, wohl aber ist ein Fell schon gegerbt worden, und zwar nicht das der Türkei  . Gesündere Schläge, als die Russen in Asien   bekommen haben, sind ihnen noch nie zu Theil geworden, und wohlgemerkt: die kaukasische Armee, welche den unglücklichen Feldzug in Armenien   führt, ist oder war die beste russische Armee. Ehe sich dort das Blättchen gewandt war von unserer Rubelpresse nicht bereits Erzerum Jum Frühstück verspeist, mit Konstantinspel, dasnatürlich" von lsien aus genommen würde, als zweiten Frühstück? Und nun sind es die Herren Russen, die auf allen Punkten geklopft sind, in ihrem eignen Land bedroht werden und bereits eine Provinz, und zwar eine sehr wichtige, die ein tüchtig Stück Land in Europa   aufwiegt: den Kaukasus   verloren haben. Ist es Tollhäuselei oder was ist es, daß man unter solchen Verhältnissen vonEntmuthigung" in Konstantinopel  , von einer Neigung der Türken, Hals über Kopf mit den Russen Frieden zu schließen, gegen die auf die Dauer ja doch kein Widerstand möglich, spricht? Ja,Väterchen" würde sehr gern Frieden machen, und sich ihn einen hohen Preis kosten lassen. Aber die Türken müßten ja geradezu verrückt sein. Ihre schlechteste Armee hat in Asien   die beste russische Armee geschlagen, wird ihre beste Armee vor den Russen ausreißen? Der Donau  - Übergang scheint manchen Leuten den Kopf verrückt zu haben. Zum Theil in der Dobrutscha war es bloß ein mili- tärisches Schauspiel von höchst zweifelhaftem praktischen Werth, und zum anderen Theil ist er nur sehr unvollständig gelungen. Uebrigens konnte die türkische Armee unmöglich die riesige Donaulinie so besetzen, daß ernstliche, mit einigem Geschick ge- machte Uebergangsversuche einer halbwegs genügenden und tüch- tigen Armee vereitelt werden mußten. Eine manövrirfähige Armee wie die deutsche   wäre schon vor 6 Wochen über die Donau  fckommen. Genug: die Russen sind über die Donau   und nun ängt der Krieg in Europa   erit an. Wir können das Ende nicht voraussehen, aber so viel steht fest, bei den vorzüglichen militärischen Eigenschaften, welche die türkischen Truppen in Asien   gezeigt haben, und bei den kolossalen Vortheilen, die den Türken ihre Festungen, der Balkan   und das Klima bieten, kann man die Aussichten der Türken nicht als ungünstige oder gar hoffnungslose bezeichnen. Und nun zu dem Bramarbasiren der russischenFederban- diten" gegen Oesterreich  . Rußland   soll sich den Oesterreichern gnädig erwiesen haben! Ei! hat dieses Volk denn nie auf eine Landkarte gekuckt? Sieht es nicht, daß die russische Armee in Rumänien   und der Bulgarei wie in einem Sack sitzt, den Oester- reich jeden Augenblick zumachen kann? Gnädig ist man aller- dings gewesen, jedoch nicht auf russischer Seite. Blos der Gnade und Langmuth Oesterreichs(das gewissen Leuten nicht traut) verdankt Rußland  , daß es überhaupt den Pruth   über- schreiten konnte. Und da thut man noch hochnäsig in Petersburg  ? Nun, man wird wohl von dem hohen Pferd noch herunter- kommen. Die österreichische Regierung wartet jetzt die nächsten Ereignisse in Bulgarien   ab. Zeigt sich, daß die Russen besorgt und aufgehoben sind, dann gut im anderen Fall wird die österreichische Neutralität die längste Zeit gedauert haben, und selbst die Furcht vor den gewissen Leuten in Berlin   oder Varzin nicht vorhalten. Erringen die Russen entscheidende militärische Erfolge, dann ist es mit derLokalisirung des Kriegs" vorbei; werden sie dagegen geklopft oder festgenagelt, dann haben die übrigen Mächte keine Veranlassung sich einzumischen. Mit dem Liberalismus und seiner Gesetzgebung geht es mit Riesenschritten abwärts. Aus dem Lager des Libe- ralismus selbst ertönt in derJtzehoer Zeitung" folgendes Ver- dammungsurtheil: Allenthalben hört man darüber klagen, daß unsere Ge- setze uicht verständlich, und daß sie nach jeder Richtung hin weder einfach, noch logisch, ja theilweise auch uicht zeitgemäß seien. Die Form und Sprache derselben ist in einer Weise ab- 'gefaßt worden, die es Jedem, der nicht Rechtsgelehrter ist, ge- radezn unmöglich macht, diesen Bombast zu verstehen, und bei der Masse der Gesetze weiß heute faktisch fast Niemand mehr, was überhaupt zu Recht besteht, und selbst die Rechts- anwalte sind häufig genug in Verlegenheit darüber, ob eine Verordnung Gültigkeit hat, oder«b sie bereits aufgehoben ist. Der einfache, natürliche Rechtsboden scheint ge- radezu für unsere Gesetze verloren zu sein, worin für alle Zeiten die mosaische Gesetzgebug ein mustergültiges Beispiel sein wird. Dazu kommt die Hast, mit der immerfort umgeändert wird in der Gesetzgebung, so daß daraus unbehagliche Zustände entstehen." Und da will man noch über Masscnverwilderung sprechen, da will man der Sozialdemokratie Schuld daran geben, daß das Rechtsgefühl im Volke schwinde? Pfui über solche Perfidie, die eigene Schuld andern aufbürden zu wollen. Thiers. i. (Leuchtkugeln vom l. Juni 1873.) Schmachvoll und feig vom Platze mußt' er weichen, Der Frankreichs   Retter sich ruhmredend nannte, Der vor dem Sturz noch prahlend es bekannte, Wie er emporstieg über Haufen Leichen. Ein Blutbad war es, wahrhaft ohne Gleichen, Die Wuth sich gegen Frau'n und Kinder wandte, Partei der Ordnung sich die Bande nannte, Das Volk zu knechten, sie die Hand sich reichen. Jetzt kommt der Streit; die Beute gilt's zu theilen. Die Rache ist gerecht, wir sehn die Stunde Schon der Vergeltung immer schneller nahn. Meinst du, das Volk wird dir zu Hülfe eilen? Uns freut, daß Jeder dieser Lumpenhunde Doch schließlich wird vom Andern abgethan. 1 8 7 7. ii. Es kommt, so wie wir prophezeit, Es schlägt der Rache Stunde, Denkt an den Mai sechs Jahre sind's Das Volk fühlt seine Wunde, Es fühlt die Wunden, die ihr ihm schlugt, Und die Waisen und Wittwcn klagen, Denen den Vater und Denen den Mann Ihr ruchlos habt erschlagen. Jetzt wendet an's Volk euch, es wendet sich ab, So viel ihr auch locket und schmeichelt, Es kennt eure Freiheitsphrasen bereits Und weiß, daß sie geheuchelt. Und ließe sich wo auch noch Wer im Volt Von eurem Truge bethören, Von Satory steigen die Geister empor Und lassen den Warnruf hören: Rührt keine Hand! Uns're Schlächter sind Nicht, die sich zur Knechtschaft bekennen; Uns mordeten sie, die heute sich Der Freiheit Kämpfer nennen. Paris   wird uns geschrieben: Die Haltung des Vorwärts" in Bezug auf die Krisis in Frankreich   hat hier viel fach Anstoß erregt, und ich selbst glaube nicht, daß dieselbe der Sachlage entspricht. Es ist wahr(!), der Conflikt zwischen Mac Mahon   und denRepublikanern" geht die Arbeiter zu nächst nichts an; das wissen diese auch(!) und sagen: A tous rnaintenant, M. M. les bourgeois, faite» yotre jeu!(Jetzt ist an Euch die Reihe, Ihr Herren Bourgeois! macht Euer Spiel!) Aber, wenn es zum Klappen kommt, werden die Arbeiter doch nicht neutral bleiben. Politische Neutralität beim Kampf ist für den französischen, namentlich den Pariser   Arbeiter, einfach un- denkbar*) Uebrigens ist eS auch für die Entwickclung Frank- reichs von der höchsten Wichtigkeit, daß die jetzige Pause bis zur nächsten Arbeiterbewegung unter dem Regime einer bürgerlichen Republik vorgeht, wo die Gambetta und Eompagnie sich blamiren,**) statt, wie bisher, unter imperialistischem Druck, wo sie wieder populär werden und am Tage des Losbruchs wieder an die Spitze treten; daß endlich der in Frankreich   sinn- los gewordene Streit um die Staatsform aufhört und die Re- publik als das erscheint, was sie ist: die klassische Form der Bourgeoisherrschaft und zugleich die ihrer hercinbre- ch enden Auflösung.***) Uebrigens würde der Sieg der Re- aktion in Frankreich   auch nicht ohne schlimme Wirkungen auf Deutschland   sein.f) Ein Erfolg desBaron" Krupp, und einer, auf den er sicherlich nicht gerechnet hat. Die Kapuzinaden des ge- nannten Ehrenmanns über und gegen die deutschen   Sozialdemo- kraten haben auf das Hauptorgan der englischen Gewerkoereine (Hören Sie, Herr Hirsch? Und es ist doch eine gefällige Nachbarin" mit einemFläschchen" zur Hand?) einen so über- wältigenden Eindruck hervorgebracht, daß sich dasselbe in einem langen Artikel von Lloyd Jones für den Sozialismus er- klärt(f.Industrie! Review" vom 23. Juni).Wenn die Gegner der deutschen   Sozialdemokraten dieselben nicht anders bekämpfen können, und auf solche(wie sollen wir uns doch gleich ausdrücken, um nicht unparlamentarisch zu werden? auf solches) Behauptungen und Gründe angewiesen sind, wie der Baron  " Krupp, dann müssen die deutschen   Sozialdemokraten ganz fixe und ordentliche Kerle sein", so argumentirt das eng- *) Mag sein; dcsyalb konnten wir aber immerhin erklären, daß die Neutralität für d>e Arbeiter in diesem Falle, wo die Bourgeois gegen- scitig ihr Spiel verspielen mögem das Beste sei. Red. d. B. **) Uns will dieseBosheitspolitik" nicht einleuchten der schlaue Gambetta hat schon so Manchem Sand in die Augen gestreut, er würde dies jedenfalls und für längere Zeil noch besser verstehen, wenn er mit seinen Genossen am Ruder wäre. R. d. B. ***) Wir können uns in keiner Weise für irgend eine Staats form begeistern; glaubt aber der Einsender, daß in der republikanischen Staatsforni sich die Auflösung der Bourgeoisherrschast schneller voll- ziehe, so haben wir nichts dagegen dieFrankfurter Zeitung  " mag sich für ein solches Compliment dieserStaatsform" bei dem Einsender bedanken. R. d. B. f) Bismarck   denkt von seinem Standpunkte ebenso, er steht auf Seiten der Thiers', Gambetta's zc.-c. Im Uebrigen wendet sich die Einsendung durchaus nicht gegen die Gruudanschauungen, die wir in Bezug auf die Bourgeoisrepublik und die Ennvickelung Frankreichs  verlreicu, sondern nur gegen den Weg die Wege sind eben ver- schieden und Jeder der Einsender sowohl, als wir kann sich dabei irren. R. d. V. lische Gewerkschaftsorgan, undes ist Logik" darin, wenn auch unserBaron  " nicht im Stande sein wird, sie zu begreifen. Hoffentlich erläßt er bald wieder einenUkas" und setzt das Geschäft regelmäßig fort, dann wird die, jetzt allerdings blos vorübergehende, Bekehrung des englischen Gewerkschaftsorgans eine dauernde sein. Es geht nichts über unsere Freunde wider Wissen und Willen! Haussuchung in Sachen Dühring's. In der Expe» dition und Druckerei derBerliner Freien Presse" erschienen am 6. d. M. ein Kriminalkommissar mit nur drei Assistenten, um das Manuskript des staats- und gescllschaftsgefährdcndenAuf- rufS Berliner   Studirender an die Studirenden Deutschlands  " zu erhaschen. Dieser Aufruf fordert in energischer Weise alle Studenten auf, gegen die beabsichtigte Remotion Dühring's zu protestiren. Selbstverständlich war die Recherche vergeblich, ob- gleich selbst die Setzerlehrlinge mit inquisitorischen Fragen be- dacht wurden. Dagegen gelang es durch Haussuchung bei den Mitgliedern des Berliner   Dühring- Tomitös eine unbedeutende Anzahl von Exemplaren zu beschlagnahmen. Das Comitä hatte, wie wir von gut unterrichteter Seite hören, es sich angelegen sein lassen, den Aufruf selbst erst in einigen 20,000 Exemplaren auf allen Universitäten zu verbreiten, ehe der Presse irgend eine Notiz zuging. Die Belagerung von Kars   durch die Russen ist auf- gehoben; die asiatische Türkei   ist fast ganz von den Feinden ge- räumt. Der Aufstand im Kaukasus   ist im Wachsen, so daß den Russen, die eine Provinz erobern wollen, in Asien   eine Provinz verloren gehen kann. An der Donau   haben sich die Verhältnisse gleichfalls günstig für die Türkei   gestaltet. In Bezug auf die Liebknecht betreffende Notiz in der Nr. 77 desVorwärts" befindlichen Berichtigung vr. Specht' s sind wir von Liebknecht, den wir bei einem Besuch darauf auf- merksam machten, ersucht worden, zu erklären, daß er Würkert stets für einen Sozialdemokraten gehalten und an dessen Thätigkeit höchstens das Wirken auf sog.freireligiösem" Geb ict mißbilligt hat, was ihn jedoch nie hinderte/ Würkert als Charakter und Menschenfreund im edelsten Sinne des Worts hochzuschätzen. An die Partei- und Gesinnungsgenossen. Auf Beschluß des Central-Wahlcomits's sind die beiden bis- herigen stabilen Agitatoren Julius Scheil in Bremerhafen  und I. Kühl in Dortmund   von der Agitatton enthoben. Die Parteigenossen allerorts werden ersucht, au die genannten Herren keinerlei Anforderungen in Bezug auf Agitation mehr zu stellen, da dieselben eine Entschädigung nicht mehr erhalten und in keinerlei Verhältniß zum Central-Wahlcomitö mehr stehen. Hamburg  , den 6. Juli 1877. Mit sozialdemokratischem Gruß Das Central-Wahlcomitv Deutschlands  . Auer. Brasch. Derossi. Geib. Hartmann. Die Sippe Mac Mahon's   und die ihr vereint, Sind der Despotie Vertreter, Die Gambetta jedoch, die Favre, Thiers, Sie sind der Freiheit Verräther." Die Maske herunter von dem Gesicht, Sie sei den Verräthern gerissen; Vor dem Gelichter der Mac Mahon's Wir werden zu schützen uns wissen." So ertönt aus der Gruft der Ruf Delescluze'S; Der Verrath erheischet die Sühne, Bis der Henker Henkersknechte vertreibt Die wiedererstand'ne ßemmune. (Braunschweiger Leuchtkugeln.) In eigener Sache. DieMagdeburger Zeitung" bringt folgenden Artikel: Die Sozialdemokraten fangen doch allgemach an, für ihr Hauptorgan, denVolksstaat", über dessen unpopuläre Haltung in Arbeiterkreisen schon oft, zuletzt noch auf dem Gothaer Congrcsse geklagt ist, besorgt zu werden. Anders läßt es sich wenigstens nicht erklären, wenn heute an der Spitze des Blattes eine von dem Central- Wahlconiit6 Deutschland  "(Auer, Brasch, Derossi, Geib, Hartmann) unterzeichnete Aufforderung erscheint, worinjedem einzelnen Parteigenossen" zurPflicht" gemacht wird, das Centralorgan selbst zu lesen und zu ver- breiten. Nur durch Erfüllung dieser Pflicht könne ein Anrecht auf die direkte Zugehörigkeit zur Partei begründet werden. Jedenfalls müsse allen Sozialoemokraten derVorwärts" höher stehen, als die Lokalblätter. Mau wird wohl nicht fehl gehen, wenn man dieses Avis als speziell noch an die Verehrer Hasselmann's und seinerRothen Fahne" gerichtet ansieht. Uebrigens pflegen solche Aufrufe den Anfang vom Ende zu be- deuten, mindestens aber den Beweis zu geben, daß das betr. Blatt sehr hilfsbedürftig ist." Hierzu bemerkt unser Braunschweiger Parteiorgan: DieMagdeburger Zeitung" hatte einen eigenen Bericht- erstatter auf dem Congreß und, wir müssen es anerkennen, sie berichtete ziemlich objektiv über die Eongreßverhandlungen. Aber was hilft es? Sie hat sich genau unterrichten, sie hat vor allen Dingen sehen können, wie von unserer Seite die Dinge, über welche bei anderen Parteien ein Schleier gedeckt zu wer« den pflegt, ganz ungenirt vor Aller Augen behandelt werden. Von liberalen Blättern selbst wurde dieses hervorgehoben. Wo An die Partei- und Gesinnungsgenossen des Wahlkreises Ossenbach a. M.- Dieburg  . Durch Beschluß des Eongresses in Gotha   ist dem Central- Wahlcomitö die Regelung der Angelegenheit W. Wolf's über- tragen. Wir haben nun angeordnet, daß am Sonntag, den 15. Juki, Nachmittags 2 Uhr, eineConferenz im Gasthaus zumDeut- schen Haus" in Lttein-Krohenvurg stattfindet. Wir ersuchen nun die Genossen der betreffenden Orte, Dele- girte zur Conferenz zu senden. Als Vertreter des Central-Wahlcomitä wird Genosse August Dreesbach   aus Mannheim   auf der Conferenz erscheinen. Hamburg  , den 6. Juli 1877. Mit sozialdemokratischem Gruß I. A.: C. Derossi. I. Auer. Pferdcmarkt 37. ist eine Partei, die ihre innersten Angelegenheiten so öffentlich vor ihren Gegnern bespricht? Aber was hilft es unseren Gegnern? Diejenigen unserer Ge- nossen,(es waren diese auf dem letzten Congreß nur eine win- zige Minderheit), welche unsere Gegner ausgeschlossen wissen wollten, können sich der Furcht begeben, daß dieselben durch die Kenntniß unserer Schlachtpläne belehrt, ihrerseits bessere Kampf- mittel in die Hände bekämen. Dazu sind unsere Gegner zu ver- blendet. Daß dieMagdeburger Zeitung" Eingangs ihres Artikels vomVolksstaat" spricht, ist ein einfacher Flüchtigkeitsfehler, denn sie gibt später den richtigen Namen unseres Centralorgans Vorwärts" an. DieMagdeburger Zeitung" schließt auf ein Rückgehen des Vorwärts" und führt als Beweis dafür die Aufforderung des Central-Wahlcomitös an. Sie betrachtet den Aufruf als einen Nothschrei. DerVorwärts" soll hilfsbedürftig und die Unpv- pularität, über welche geklagt wird, soll schuld daran sein! Nun, wenn sich Klagen über UnPopularität desVorwärts" erhoben, so waren diese am stärksten, so lange wenige andere sozialdemo- kratische Blätter bestanden, welche die Lokalbedürfnisse beftie- digten. Je mehr Lokalblätter entstanden, um so mehr schwanden die Klagen. Was den letzten Gothaer Congreß aber anbetrifft, so richtete die Beschwerde über das Parteiorgan sich nur auf einen Punkt, auf die Artikel von Engels gegen Dühring, welche allerdings aus dem Rahmen eines sozialpolitischen Partei- blattes, selbst wenn dasselbe den höchsten Maßstab an sich an- legt, heraustteten. Selbst unter wissenschaftlich gebildeten Leuten werden diese Auffätze nur den Wenigen verständlich, welche mit dem Rüstzeug aus dem philosophischen Fakultätarsenal versehen sind. Daß für ein zu weites Ausdehnen derarttger Kämpfe im Vorwärts" eine levis uota, eine kleine Rüge gegeben wird, und daß dieMagdeburger Zeitung" hieraus Kapital zu schlagen glaubt, zeigt eben von ihrem mangelnden Äerständniß unserer Bewegung. Mag doch dieMagdeburger Zeitung" uns eine ihrer Colleginnen nennen, welche Artikel so schweren Kalibers, wie es die Engels'schen sind, und wenn sie auch von ihrem eigenen Standpunkte aus geschrieben sind, aufnehmen würden. Daß sich im Räume eines Blattes die verschiedensten Dinge stoßen, ist natürlich und in dieser Hinsicht ist von Jahr zu Jahr weitere Hilfe gekommen. Die Gewerkschaften haben ihre eigenen Organe, mehr und mehr vergrößert sich die Zahl der Lokal- blätter, der belletristtschen und belehrend-unterhaltenden Lektüre ist ein Organ geschaffen in derNeuen Welt" und für Ar- a" r