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Die Geschwornen berieten nur 3/4 Stunden. Der Spruch lautete dahin, daß der Angeklagte Gönczi schuldig sei des Mords und des schweren Raubs in je zwei Fällen, die Ehefrau Gönczi da­gegen in allen Fällen nicht schuldig sei.

Die Streifflausel in der Baudeputation. Die von den Bauunternehmern beantragte Aufnahme der Auss

2. Für Stüdarbeiten, welche vor 7 Uhr abends begonnen werden,| Die 3 wangsversteigerungen sind sowohl in Berlin   als in wird ein Zuschlag von 25 Proz. nach dem heute vereinbarten Tarif den Vororten erheblich zurückgegangen. berechnet. 3. Sobald die Fahrt zur Arbeitsstelle außerhalb Berlins   mehr Der Staatsanwalt beantragte die Freisprechung gegen die als eine Stunde währt, wird die Zeitdauer über eine Stunde hinaus in Stundenlohn vergütet. Ehefrau Anna Gönczi, gegen den Ehemann Gönczi für jeden der 4. Wenn die Arbeitnehmer außerhalb des Weichbilds von Berlin  beiden Fälle die Todesstrafe und Verlust der bürger- Arbeiten zu verrichten haben, wird ihnen pro Tag des Aufenthalts lichen Ehrenrechte. Den Angeklagten verließ jetzt seine eine Vergütigung von zwei Mark extra gewährt. Für den Nacht Redseligkeit, er erklärte kleinlaut, daß er auf den Antrag des Staats: aufenthalt wird außerdem ein Zuschlag von einer Mark bezahlt. anwalts nichts zu erwidern habe. 5. Die Abrechnungen haben Sonnabends nach Möglichkeit bis 6 Uhr zu erfolgen.

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Das Urteil lautete dem Antrage gemäß. Der Angeklagte Gönczi nahm das Urteil entgegen, ohne mit der Wimper zu zucken. Als die Geschwornen zum Besten der Frau Gönczi eine Sammlung veranstalteten, entspann sich unter den Zeugen und auch unter dem Publikum ein förmlicher Wettstreit, sich daran zu beteiligen. Frau Gönczi nahm von ihrem Ehemann Ab­fchied, fie füßten sich, beide weinend. Dann wurde Gönczi von zwei Schußlenten nach dem Gefängnis zurückgeführt.

Partei- Manrichten.

Gemeindewahlen.

6. Im übrigen nehmen die Parteien, soweit nichts andres bis jezt unter 1 bis 4 verabredet ist, den von den Arbeitgebern in der heutigen Verhandlung vorgelegten Tarif an. 7. Maßregelungen dürfen nicht stattfinden.

Stadtrat

ſtandslanjel stand gestern als einziger Gegenstand auf der Tages­ordnung des Plenums der städtischen Baudeputation. Voigt erstattete über die Verhandlungen, die zwischen der Sub­kommission und den Unternehmern gepflogen waren, Bericht und teilte mit, daß die Vertreter der Arbeitnehmer im Baugewerbe vor dem Stattfinden der Verhandlungen eine Konferenz mit ihm ge­habt hätten. Darin hätten die Arbeitervertreter den Wunsch ausgesprochen, daß die Aufnahme der Streit- und Aussperrklausel in die Submissions­

verträge abgelehnt werden möge. Als Grund sei von den Arbeiter­8. Die Parteien verpflichten sich, vorstehenden Bergleich 11/2 Jahre vertretern angeführt worden, daß es den Unternehmern beim Be­in allen Punkten zu halten und für den Fall, daß nach Ablauf der stehen einer solchen Klausel ein leichtes wäre, fich den Verpflichtungen, Frist für den Vergleich Differenzen entstehen und neue Forderungen welche im vorigen Jahre durch Einſegung der Achtzehner­aufgestellt werden, bevor es zu einem Streit oder Aussperrung Sommission festgesetzt seien, zu entziehen und den mit Mühe tommt, das Einigungsamt des hiesigen Gewerbegerichts gemeinsam begrabenen Streit wieder ins Baugewerbe hineinzutragen. Die Tanzurufen.: Verhandlungen der Kommission mit den Unternehmern, so führte Von den Bertretern der Fabrikanten und Linoleumgeschäfte wurde der Einigungsvorschlag sofort acceptiert, von den Vertretern Herr Stadtrat Boigt weiter aus, seien vollständig ergebnis­Los verlaufen. Der Antrag des Stadtrats ging schließlich Der Arbeitnehmer vorbehaltlich der Zustimmung der später statt­findenden Versammlung. Wenn die Zustimmung beider Parteien auf Ablehnung der Streitklausel hinaus. Erforderlichen Falls erfolgt, so soll am Montag die Arbeit wieder aufgenommen werden, föune man die in den Verträgen vorgesehene Konventional wenn nicht, so wird das Einigungsamt im andern Termin einen strafe streichen. Schiedsspruch fällen.

In Hausdorf, Kreis Neurode   in Schlesien  , einem Weberdorf, ist es unfren Genossen gelungen, atvei Vertreter in den Gemeinderat zu entsenden.

Ein Schwindler hat, wie uns von dort berichtet wird, die deutschen  Genossen in Christiania  ( Norwegen  ) gründlich hineingelegt. Er heißt Friedrich Kampe, ist Gürtler oder Schlosser und 27 Jahre alt. Ab­gesehen von zahlreichen Schulden, die er in den Reihen unsrer Genossen zurückgelaisen hat, hat er dem Kassierer des dortigen Parteiflubs ein Fahrrad gestohlen.

Die Genossen in den nordischen Städten mögen vor diesem Industrieritter auf der Hut sein. Von den Genossen Christianias wird uns auch mitgeteilt, daß die Geschäfte dort zur Zeit sehr flau gehen; die Arbeiter werden deshalb gewarnt, ohne feste Aussicht auf Engagement nach Norwegen  zu gehen. Mögen die Arbeiter diese Warnung beachten.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

An der nunmehr erfolgenden Erörterung dieser Angelegenheit be­teiligten sich die beiden Stadtbauräte, sowie die Stadtverordneten Nast, ernau, Killmann, Kleefeld und Baumann. Unser Parteigenosse Wernau   wies vor allem auf die Verpflichtung Den Parteigenossen des sechsten Berliner   Reichstags: hin, dem aumaßenden Verlangen der Unternehmer entgegenzutreten, und Wahlkreises zur Nachricht, daß am 6. d3. Mts. unser Genosse zog sich dadurch in der überaus lebhaft verlaufenen Debatte den Zorn der Steindrucker Wilhelm Schülzfe, 45 Jahre alt, im städtischen liberalen" Stadtvertreter zu. Außer unsrem Genossen Wernau   trat Krankenhause   zu Moabit   an der Profetarier- Strankheit verstorben ist. einzig Stadtbaurat Krause für unbedingte Ablehnung Die Beerdigung findet am Dienstag, den 10. April, nachmittags der Streitklausel ein. 4 Uhr, von der Leichenhalle der Zionsgemeinde in Niederschönhausen  aus statt. Die Genossen der Schönhauser Vorstadt verlieren in Schilzte einen ihrer thätigsten Mitarbeiter, der, wenn es galt für die Partei zu arbeiten, stets auf dem Play war. Ihm wird ein ehrendes Andenken bewahrt bleiben. Die Parteigenossen werden gebeten, an dem Leichenbegängnis zahlreich teilzunehmen. in Der Vertrauensmann.

Socialdemokratische Erfolge in der Schweiz  . Am legten Sonntag wurde im Züricher   Stadtkreis Außerfihl an Stelle eines zurückgetretenen Demofraten Genoffe Schnegler, Schreiner, in den Kantonsrat gewählt. Ferner mit den höchsten Stimmen­zahlen unire auf den Listen aller Parteien gestandenen Genossen Zweiter Wahlkreis. Am Dienstag ist bei Habel, Bergmann Otto und Eugen Lang mit den höchsten Stimmenzahlen von 7414 straße 5/7, die Generalversammlung des Wahlvereins, in bezw. 7695 vom Bezirk Zürich   als Bezirksrichter bestätigt und eine der die Neuwahl des Vorstands auf der Tagesordnung steht. ganze Anzahl Genoffen in die Schulbehörden gewählt. Desgleichen in Winterthur  . In Lugano  ( Stanton Tessin) erzielten die Dritter Wahlkreis. Heute abend 7 Uhr im Märkischen Hof, Socialdemokraten zum erstenmal Wahlerfolge. Es wurden 6 Ge- Admiralstr. 18c: Gemütliches Beisammensein mit Tanz und Gefang. nossen in den Stadtrat gewählt. Entree inkl. Garderobe 20 Pf.

Berichtigung. Das rumänische Agitationskomitee, das der ungrische Parteitag nach einem Antrag aus Kronstadt   einsehen soll, soll seinen Siz selbstverständlich nicht in Rumänien  , sondern in Siebenbürgen   haben.

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Ein endgültiger Beschluß wurde von der Baudeputation nicht gefaßt. Man kam überein, die Angelegenheit zu vertagen bis das Ergebnis des am 12. April ablaufenden Submissionstermins für den Strantenhausbau bekannt geworden ist. Auch wurde die Ansicht ausgesprochen, daß sich der Magistrat in seiner Gesamtheit mit der Angelegenheit beschäftigen müsse, da doch eine ganze Anzahl Verwaltungszweige von der Streitklanjel berührt werden.

Polizeilicher Boykott. Als unlängst der große Kampf zwischen den Holzarbeitern und deren Unternehinern stattfand, saben sich die solidarisch fühlenden Arbeiter veranlaßt, freiwillige Sammlungen zu Gunsten der Ausständigen zu veranstalten; ebenso bewilligten viele Wahlverein für den 4. Berliner   Reichstags Wahlkreis Vereine Summen, die den ausgesperrten Arbeitern zu gute kamen. Often. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unsre Generalversamm Unter diesen Vereinen befand sich auch ein Konsum und lung am Dienstag, den 10. d. M., stattfindet. Genoffe Reichstags- Sparverein im Südosten der Stadt. Das war der Polizei abgeordneter F. Kunert hat das Referat übernommen. Aufnahmen zu Ohren gekommen. Die Behörde, die ja in manchen Dingen, finden nur vor der Bersammlung statt; ebenso werden während welche dem Staatsbürger lobenswert oder doch unbedenklich er­des Vortrags keine Beiträge entgegengenommen. Pflicht der Mit- scheinen, ein verdächtiges Haar findet, witterte auch in der Aus der Frauenbewegung. glieder ist es pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Billets von der solidarischen Handlungsweise des Konsumvereins Unheil. Dem Spar­Ürania- Vorstellung am Sonntag werden nicht mehr zurückgenommen. verein an fich war ja nicht beizukommen, wohl aber den- Be­Der Vorstand. Schutz vor den Kellnerinnen. Im Verein Jugendschutz sprach amten, die ihm angehörten. Als unlängst die Schußleute im Am Freitag ein Arzt, der Prof. Dr. Behrend, um vor den Gefahren Secheter Wahlkreis, Schönhauser Vorstadt. Am zweiten Südosten zur Entgegennahme der Tagesbefehle versammelt waren, der Sellnerinnenkneipen zu warnen. Die Warmung bezog sich aber Ostertag findet im Verliner Prater. Kastanien- Allee 7-9, eine von wurde ihnen bedeutet, daß sie in dem gefährlichen Verein ferner auf und Vorträgen. Es wirken mit der den Kellnerinnen in die Hände fallen. Die Kellnerinnen würden Gesangverein Nord" und das Berliner   Ulf- Trio". Im Interesse nicht durch die Not, sondern durch den Leichtsinn zu Falle gebracht. bes wohlthätigen Zweds wird um rege Beteiligung gebeten. Das Bertreterinnen der Frauenbewegung sowie die Genossin Ihrer trateu Stomitee. dem Herrn sehr energisch entgegen. Freie Volksbühne. III. Abteilung heut nachmittag 23/4 11hr im Carl Weiß- Theater: Die Neuvermählten" und Die fittliche Forderung". 9. Serie im Lessing- Theater am 22. April. I. Ab teilung: Die drei Töchter des Herrn Dupont  ", Schauspiel in 4 Aufzügen von Eugène Brieur. Donnerstag, den 12. April, abends 8 Uhr, Ordnerfitzung bei Sticher. Der Vorstand. J. A. G. Winkler.

rinnen ausgesetzt sind, sondern richtete sich an die jungen Leute, die stehend aus Konzert, Gefan Wohlthätigkeits- Matinee statt, be nicht mehr Mitglied sein dürften. Darob natürlich großes Klagen

Sociales.

Riefenprofite. Wir gaben vor kurzem einige Mitteilungen über die ungeheuren Profite der Standard Oil Co. in Amerika  . Wie dem jetzt erschienenen Geschäftsbericht zu entnehmen ist, macht der deutsche Zweig der Compagnie, die Mannheim  - Bremische Petroleum­Gesellschaft, noch riesenhaftere Gewinne. Auf ihr Aktienkapital von 3 Millionen Mark erzielte fie einen Bruttogewinn von 3 210 043 M. Als Reingewinn werden 1823 977 M. berechnet. Diese Gewinne werden nur durch eine strupellose Ausbeutung der Konsumenten erreicht.

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Ginigungsamt.

Tokales.

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Umfahftener und Grundbesitzwechsel in Berlin  und den Vororten.

bei den Beamtenfrauen, das um so berechtigter erscheint, als es noch gar nicht lange her ist, daß die Parole ausgegeben wurde, die Beamten dürften in die Vereine eintreten!

Gegen den Amtsrichter Prof. Bornhat ist vom Deutschen  Tierschutz- Verein beim Justizminister Beschwerde erhoben worden. Als Vorsigender der zwölften Abteilung des Schöffengerichts II hatte, wie wir mitgeteilt haben, Herr Prof. B. von dem Treiben der sogenannten Tierschutz- Vereine" und ihrer Mitglieder, die sich fortgesetzt um fremde Angelegenheiten kümmern, die sie nichts au­gehen, gesprochen. Ein andres Urteil desselben Richters sprach in ähnlicher Weise von dem Treiben des Tierschutz- Vereins", durch welches Unschuldige vor Gericht citiert werden. Der Amtsrichter vers urteilte sogar einen Zeugen, Herrn Major Wagner, den Geschäfts­führer des Deutschen Tierschutz- Vereins, der die Anzeige gegen den Angeklagten thatsächlich gar nicht erstattet hatte, in die Kosten. Dies Urteil wurde in der folgenden Instanz aufgehoben, die im Gegensaz zu Herrn Professor Bornhat von den anerkennenswerten Bestrebungen des Tierschutz- Vereins sprach.

werden.

Der Charlottenburger   Magistrat hat bei der Stadtverordneten Versammlung um die Genehmigung zu einer Revision der Umsatz­steuer- Ordnung nachgesucht. Es handelt sich hier um eine Vorlage, Bekanntlich werden Anzeigen über Tierquälereien schon seit die weit über die Grenzen Charlottenburgs   hinaus von Interesse längerer Zeit nicht mehr direkt der Polizei, sondern bei dem Deutschen  Der Streit der Teppich- und Linoleumleger vor dem ist, und deren ausführliche Begründung ein übersichtliches Bild über Tierschutz- Verein erstattet. Der Verein prüft die sämtlichen Demin die Grundstücsipetulation in Berlin   und seiner Umgebung ziationen und dank der von ihm forgfältig ausgeübten Kontrolle giebt. An Umsatzsteuer erheben die Gemeinden Friedenau  , Groß wurde nur etwa die Hälfte der Anzeigen zur weiteren Verfolgung Lichterfelde  , Schöneberg  , Stegliz und Dt. Wilmersdorf der Polizei resp. dem Gericht übergeben. Es hat also thatfädlich Das Berliner   Einigungsamt verhandelte am Sonnabend unter 1 Proz., gleich viel ob sich um die Veräußerung durch den Deutschen   Tierschuß- Verein eine ganz bedeutende Entlastung dem Vorsitz des Gewerberichters Assessor v. Schulz zum ersten- bebauter oder unbebauter Grundstücke handelt. Berlin   der hiesigen Gerichte stattgefunden. mal in einer Sache, an der direkt nur Großunternehmer und Zwischen- erhob bis zum 1. April 1897 1/2 Proz. des Grundstückwerts, seit meister, die Arbeiter nur im geringen Maße beteiligt waren. Das Teppich dieser Zeit 1/2 Proz. bei der Veräußerung bebauter, 1 Broz. bei der Des Karfreitags   wegen ist die nächste Magistratsfizung Eine Sigung der Stadtverordnetens und Linoleumlegen wird von den großen Geschäften in der Regel Veräußerung unbebauter Grundstücke. Nur für Charlottenburg   beträgt am Donnerstag. einzelnen Personen übergeben, die ihrerseits sich die notwendigen die Umsatzstener noch 1/2 Proz. Der Magistrat beantragt mun, die Versammlung findet in dieser Woche nicht statt. Hilfskräfte und auf eignes Risiko und Kosten amverben. Ob- felbe auf 1 Proz. zu erhöhen. Von einer Unterscheidung zwischen Stadtverordneten Vorsteher Dr. Langerhans feiert am wohl in dem aufgestellten Tarif die Lohn- und Arbeitsverhält- bebauten und unbebauten Grundstücken hat er aus dem Grunde 25. Mai seinen 80. Geburtstag. Der Tag soll in kommunalen und niffe der Hilfsarbeiter in feiner Weise festgelegt werden, haben Abstand genommen, weil für die Bewertung derselben in erster Linie politischen Streisen, welche dem Jubilar nahe stehen, festlich begangen diese sich doch mit den Zwischenmeistern solidarisch erklärt der Preis des Grund und Bodens maßgebend ist und der Wert der und gleichzeitig mit diesen zwecks Durchführung des Tarifs die Arbeit Gebäude in der Mehrzahl der Fälle erst in zweiter Linie eine eingestellt. In Betracht kommen ca. 25 bis 30 Zwischenmeister, die maßgebende Rolle spielt; ferner weil es nicht leicht ist, Die Abbrüche haben in Berlin   nach dem 1. April einen Umfang etwa 100 Arbeiter beschäftigen. eine Faffung zu finden, welche in unzweideutiger Weise die Grenze angenommen, wie sich eines solchen die bekannten ältesten Leute des Am Im Einigungsamt fungieren neben Assessor v. Schulz als zwischen bebauten und unbebauten Grundstüden festsetzt. Der Abbruch und Baugewerbs nicht zu erinnern vermögen. Beifißer: Tiefbau  - Unternehmer Bernard, Fabrikbefizer Bree st, Magistrat trägt um so weniger Bedenken, eine Erhöhung der Umsatz- Leipziger Plaz wird das große, nach der Voßstraße durchgehende Former Körsten und Töpfer Hagen. steuer zu empfehlen, weil, wie das Beispiel der obengenannten Grundstück Nr. 14 niedergerissen, um dem neuen Verwaltungsgebäude Nach dem von den Linoleumgeschäften aufgestellten Tarif soll Nachbargemeinden zeigt, die Erhöhung auf den Grundstücksverkehr der Großen Berliner   Straßenbahn Platz zu machen. In der Leipziger  die Arbeit in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends feinen nennenswerten Einfluß hat. straße fällt der Stißfaltsche Gasthof am Dönhoffplatz. Es soll dort als Tagesarbeit berechnet werden, während die Zwischen- Es ergiebt sich nämlich aus einer llebersicht des Grundbesitz ein Warenhaus für Herrenkleidung errichtet werden. Außerdem fällt meister den Arbeitern davon 4 Ueberstunden bezahlen müssen. wechsels in den Jahren 1895-1899, daß der Umsay in Berlin   Leipzigerstr  . 12 die Boehlsche Bäckerei, Nr. 50 bei der Jerusalemers In den Bureaus 2c. kann mit der Arbeit gewöhnlich erst und Charlottenburg   1898 feinen Höhepunkt erstraße 2c. Groß ist auch die Zahl der Abbrüche im Centrum. In abends nach den Bureaustunden begonnen werden und dauert reichte und seitdem zurückgeht. In Berlin   betrug der Erwerbs der Friedrichstadt   fällt ebenfalls ein Haus nach dem andern. Es dann bis nachts 2 und 3 Uhr. Auch diese Arbeit wollen preis der umgesetzten Grundstücke 1895: 192,8 millionen; 1896: wird in der Mohren-, Kanonier, Mittelstraße abgerissen. Die die Firmen nur zu den gewöhnlichen Accordpreisen ohne Aufschlag 338,2 Millionen; 1897: 346,9 millionen; 1898: 362,8 Millionen. Deutsche Bank zieht die letzten kleinen Häuser ihres Gevierts in ihr bezahlen. Während die Ausständigen 20 Pf. pro Quadratmeter Im Jahre 1899 fant er auf 321,4 Millionen. Aehnlich liegen die Bereich. Auch der Westen wird von der Spitzhacke und dem Staub fordern, werden von den Firmen nur 15 Bf. bewilligt. Falls hier Berhältnisse in Charlottenburg  . Hier betrug der Erwerbspreis 1895: des Bauschutts nicht verschont. Es wird in der Bellevuestraße, in tein Entgegenkommen gezeigt werde, so würden die Verhandlungen 53,7 Millionen; 1896: 66,5 Millionen; 1897: 77,1 Millionen; 1898: der Potsdamerstraße 2c. abgebrochen. Selbst in der stillen Königin zwecklos jein. 83,9 Millionen; 1899 nur noch 77,4 Millionen. Augustastraße werden mehrere verhältnismäßig neue Häuser nieders Es wurde sodann darauf hingewiesen, daß den Zwischenmeistern Allem Anschein nach hat sich die Spekulation feit 1898 den gelegt, um einer elektrischen Kraftanlage der Berliner   Elektricitäts­außerordentlich hohe Unkosten erwachsen durch Fahrgeld, Lieferung andren westlichen Vororten zugewandt, deren Umfäße zum Teil in werke Blazz zu machen. des Werkzeugs und guthaten und auch dadurch, daß sie die Arbeiter, auffallender Weise zunehmen. In Schöneberg   ist der Erwerbs Nach dem vom Centralverein   für Arbeitsnachweis wenn sie nicht beschäftigt werden können, theilweise entschädigen preis von 1895-99 von 19,7 auf 52,8 Millionen gestiegen, in herausgegebenen Geschäftsbericht hat sich die Thätigkeit des Nach­nüüssen. Hinzu komme, daß monatelang teine Arbeitsgelegen te glig von 3,7 auf 5,6 Millionen, in Wilmersdorf   von weises im Monat März wie folgt gestaltet: Ungelernte Arbeiter heit vorhanden ist und der Verdienst in dieser Zeit ganz 150 000 auf 559 000 M. Nur Groß- Lichterfelde   geht mit meldeten sich 2141, von Arbeitgebern wurden verlangt 2453, in oder teilweise ausfällt. Die von den Ausständigen aufgestellten seinem Umfas seit 1897 zurück der Umsatz stieg dort von 1895 bis Arbeit gebracht wurden 2295. Maler meldeten fich 711, verlangt Accordpreise und die Forderungen, daß Zeitverfäumnis. Fahrgeld zc. 1897 von 4,7 auf 6,4 Millionen und betrug 1899 nur noch wurden 967, in Arbeit gebracht 726. Klempner meldeten sich 61, zurückerstattet, sowie die Forderung der Erhöhung des Stundenlohns 4,5 Millionen. verlangt wurden 51, in Arbeit gebracht 43. Weibliche Personen wurden eingehend von den Vertretern der Ausständigen begründet. Im Verhältnis zum Geſamtumfat ist der Umjaz von un- meldeten sich 272, verlangt wurden 211, in Arbeit gebracht 184. Die Unternehmer vertreten den Standpunkt, daß die Bezahlung eine bebauten Grundstücken in den Vororten weit beträchtlicher Die Gesamtzahl der eingeschriebenen arbeitsuchenden Personen bes genügende ist und einen Tagesverdienst von durchschnittlich 6,40 m. als in Berlin  . Im Jahre 1899 betrug er hier 29,4 Millionen, in trägt 3512, die der verlangten Arbeitskräfte 3789, die der in Arbeit gewähre. Charlottenburg   28 Millionen, also beinahe ebenso viel, ob­Rach längeren Auseinandersetzungen der Parteien über die ein- wohl der gesamte Umjaz in Berlin   fich auf 321,4, in gebrachten Personen 3326. zelnen Positionen zog sich das Einigungsamt zur Beratung der Charlottenburg   aber nur auf 77,4 Millionen Mark belief. Auch Polizeilich beschlagnahmt worden ist die Leiche des 23 Jahre Einigungsvorschläge zurück, um nach zweistündiger Beratung folgende Schöneberg   hatte bei einem gesamten Umsatz von 52,8 Min. alten Militärinvaliden Johannes Blank aus der Turmftr. 18. Der Vorschläge zu machen: einen solchen für unbebaute Grundstücke in Höhe von 24,3 Millionen. junge Mann trat vor drei Jahren bei der Infanterie in Stettin   ein, In Friedenau   betrug 1899 der Erwerbspreis für unbebaute zog sich durch eine Erkältung ein schweres Leiden zu und mußte Grundstücke 1,2 Millionen, in Gr. Lichterfelde   1,4 Millionen, nach einem halben Jahr als dauernd dienstuntauglich entlassen in Steglig 3,3 Millionen und in Wilmersdorf   338 000 m. werden. Seitdem bezog er eine monatliche Invalidenpension von

1. Für Arbeiten nach Zeitlohn. wird vergütet für die Zeit von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends 60 Pf. pro Stunde. Bon 7 Uhr abends ab und Sonntags wird 75 Pf. bezahlt. Junio

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