zu, die Aufrechthaltung und Sicherung ihres Fortbestehens selber Mallem preußischer Staatsmaun, und als solcher erblickt er in I Antwort dM deutschen Botschafter, dem Prinzen Reuß, einige in die Hände zu nehmen. Sie wird es thun, wenn man sie da dem barbarischen Knutenstaat die einzige zuverlässige Stütze des Hundert Photographien von Russen auf's Gräulichste ver- zu zwingt, weil sie nicht sterben will. Sie wird kein solcher durch ihn vertretenen Systems. Ueberdies hat er es fertig ge stümmelter türkischer Soldaten zustellen. Ob Fürst Bismarck Wurm sein, um sich unter der Ferse des Unterdrückers platt bracht, das mit Hülfe Rußlands geschaffenedeutsche Reich " in nun in Petersburg und dem russischen Hauptquartier eine Hu- drücken zu lassen. Sie wird Niemanden zu lieb gestatten. daß Europa so vollständig zu isoliren und die deutsche Politik mit l manitätscampagne beginnen wird? die gemüthlich mit einander einverstandenen Czaren und Cäsaren der russischen so vollständig zu identifiziren, daß es mit Rußland Bezeichnend für die deutscheNeutralität" ist die Thatsache, so magnetisch auf die vor ihnen sich im Staub krümmenden Höf' solidarisch ist, und der russischen Allianz bedarf. Unter solchen daß ein Dutzend deutsche Stabsärzte die Ordre empfangen hat, linge wirken, damit diese aus Ungarn ein Puloerfaß machen, Umständen muß es natürlich das, sonst ganz unbegreifliche, DMMil'Mlf'' U' ..... WWW ganz.... welches die russischen Jntriguen mittelst panslavischer Lunten in Streben des Fürsten Bismarck sein, den zerbrochenenrussischen die Luft sprengen." Koloß" womöglich wieder zusammenzuflicken und auf die Beine Dann erinnere ich die Leser desVorwärts" noch an jene zu bringen. In diesem Sinne wurde unzwelfelhaft in Salzburg in Nr. 107 vom 12. September, der Wiener Neuen Freien gewirkt: den beiden kriegführenden Mächten sollte entweder Presse" entnommenen Zuschrift eines höheren österreichischen von Seiten Deutschlands und Oesterreichs allein, oder, falls sie Offiziers, namentlich an die Sätze:Leider sehen wir in diesem sich dazu bereit fänden, seitens sämmtlicher europäischen Mächte für Europa so schandvollen Kriege gegen die Türken in Anwen- ein Waffenstillstand vorgeschlagen, und dannunter Theilnahme dung gebracht: unerhörten Treubruch, Felonie kurz alle der europäischen Großmächte" die Friedensverhandlungen eröffnet Nichtswürdigkeiten und ehrlosen Mittel, die früher in gewissen werden. Es liegt auf der Hand, daß ein Waffenstillstand im conservativen, legitimistischen, frommen und militärischen Kreisen jetzigen Moment wohl für die Russen vom größten Vortheil stets Abscheu und Entsetzen erregten."Wenn die löbliche wäre, für die Türken dagegen vom größten Nachtheil; die Redaktion diese Zeilen veröffentlicht, so würde ssie in allen russische Armee würde vor der Vernichtung gerettet, die ihr, bei Herzen, welche die Ausdauer und die Tapferkeit der türkischen Fortsetzung des Kriegs, fast sicher droht, könnte gemüthlich in Armee mit Recht bewundern, einen Wiederball finden. Sie sind Bulgarien überwintern, ihre Verstärkungen an sich ziehen und, der Ausdruck der Meinung von Tausenden, die sich so ausge- nachdem die Herren Diplomaten ein paar Monate lang leeres sprachen." Stroh gedroschen, dann nächstes Frühjahr neugekräftigt mit besseren Chancen den Krieg wieder beginnen. In so vlumper Weise lassen die Türken sich nicht überlisten; sie werden den Waffenstillstand ablehnen, außer unter Bedingungen, die den russischen Plänen und Wünschen nicht entsprechen würden; durch diese Ablehnung kämen sie in Conflikt mit Oesterreich und den übrigen europäischen Mächten, die auf das Bismarck 'sche Projekt eingingen, und die Folge wäre: Rußland , das natürlich mit beiden Händen Zugriffe, hätteEuropa " für, die Türkei dasselbe gegen sich. Der Bismarck 'sche Plan ist indeß, verschiedenen Anzeichen nach zu urtheilen, nicht nach Andrassy's Geschmack gewesen. In Oesterreich , und zwar in Heiden Reichshälsten, hat die Erbitte- rung über Rußland und das Mißtrauen gegen die Bismarck'sche Nun, da haben wir also die Aeußerungen eines deutschen Blattes, eines ehemaligen Höflings, dann des größten Staats- mannes und glühendsten Patrioten und die eines kaiserlichen Offiziers, wenn wir noch die Aeußerungen ebenso unparteiischer Engländer und Franzosen dazu legen, so sind hier alle Nationen und alle Kasten vertreten, sie sind einstimmig in ihrem verdam- wenden Urtheil der Politik des österreichischen Hofes. Alles dies wissend, und an der Schwelle des ungarischen Reichstages, welcher leider mehr aus Volkszertretern als aus Volksvertretern besteht, wie sich überhaupt die parlamentarische Institution, wie sie jetzt überall in Europa besteht, niemals als Ausfluß des Volkswillens gezeigt fängt es doch den Herren Soufleuren, die dem Kaiser Franz Josef dasmeines treuen Alliirten" in den Mund gegeben und einstudirt haben. Politik nachgerade eine solche Intensität gewonnen, daß die Re an zu gruseln. Zumal da während der nicht allzu kurzen Pause, gierung nicht länger gegen den Strom zu schwimmen vermag. während welcher der Reichstag nicht getagt, die Volksstimmung Mußte doch der Kaiser Franz Joseph , der beim Glas Wein auf sich immer schneidender und schärfer gegenüber den Herren Mi- seinenFreund»und Alliirten", den Czar angestoßen hatte, nistern Andrassy undTisza zeigt und die äußerste Linke an dem sich gefallen lassen, daß derAlliirte" offiziell dementirt wurde; Freiherrn v. Baldacci einen solchen Führer gewonnen, welcher und hat doch das Andrassy'sch- offiziöseWiener Fremdenblatt" wohl geeignet ist, die Rolle eines Bolkstribuns trotz seiner aristo- neuerdings so unverholen seine Gefühle des Mißtrauens gegen kratischen Abstammung zu spielen. Dieser Mann wird den diedeutsche" Reichspolitik ausgedrückt, daß die Bismarckisch- Lauen und Fuchsschwänzern die Hölle gewiß recht heiß machen, offiziöse BerlinerPost" sich genöthigt sah, ihm deswegen recht Die Hofpartei, jetzt die namhaft stärkere im magyarischen Reichs- bittre freundnachbarliche Vorwürfe zu machen. Daß dasDreikaiser- tage und die seit 10 Jahren debütirenden Ministerien, hatten bündniß" nicht bloß nach der Petersburger, sondern auch nach sich viele Mühe gegeben, ihn zu ihrer Partei hinüber zu locken, der Berliner und Wiener Seiteein Loch hat", erhellt am doch vergebens. Sein großer Reichthum erhebt ihn schon zu besten aus den Affairen Keller und Geyling. Von Keller, einem bedeutenden politischen Faktor. Obschon die Tiszapartei! preußisch-deutscher Militärattache in Wien , ward bei einem Ver- ebenfalls sehr reiche Männer zählt, so ist es doch eine lirage, ob auch nur Einer von ihnen so geneigt dazu ist, aus seinem Vermögen dem Volke so viel zukommen zu lassen, wie Baldacci, der außer unendlich vielen Stiftungen und Gründungen gemein- nütziger volkswirthschaftlicher Unternehmungen auch noch für pro- testantische Volksschulen 12,000 Morgen Landes(der ungarische Morgen faßt 1K00 Quadrat-Klafter oder 6100 Quadrat-Meter) bei Lebzeiten hingegeben. Eben so hat er sich durch seine Gaben aus eigenem Beutel an Geld, Charpie und Getreide zu Gunsten der türkischen Verwundeten hcrvorgethan. Unter solcyen Auspi- cien und bei der allgemeinen Gährung im Lande ist wohl vor- läufig ein Reichstagsgewitter*) das Mindeste, was man in Buda- pest erwarten kann. D. K. such, das Geheimniß der Uchatiuskansne zu kaufen, schmählich ertappt und muß in aller HastUrlaub nehmen"; und Geyling, ein österreichischer Offizier, wird in Frankfurt vor Gericht ge- stellt.unter der Anklage, die Geheimnisse deutscher Festungen und Arseiiale ausspionirt zu haben; in Ermangelung von juristischen Beweisen, die in derartigen Fällen niemals zu liefern sind, wird er freigesprochen, aber sofort aus dem deutschen Reichsgebiet aus- i gewiesen. Das sind Thatsachen, die tausendmal schwerer wiegen, als alle Reptilienphrasen vomDreikaiserbündniß". Auch in Constantinopel hat die Russenfreundschaft des beut- schen Reichskanzlers uns eine Niederlage eingebracht. Bekannt- lich protestirte er dort, auf Grund des Berichtes eines preußi­schen Offiziers, der die russische Armee bei Ucberrumpelung des Schipkapasses begleitete, gegen die angebliche Mißhandlung und Tödtung russischer Gefangener durch türkische Truppen. Wie man jetzt erfährt, antwortete der türkische Minister des Aeußern: die Wahrheit des angeführten Falles sei noch nicht constatirt; so sei es gegen die aus- Sozialpolitische Ueöersicht. Am 19. und 20. d. Ms. conferirte Fürst Bis- marck mit dem Grafen Andrassy in Salzburg . Wie mit W der Fall tmrklich vorgekommen, Bestimmtheit anzunehmen ist, versuchte der deutsche Kanzler den drücklichen Befehle der türklschen�Milttarbehörden�geschehen�; österreichischen für einen Jnterventionsversuch zu Gunsten Rußlands zu gewinnen. Wenn Fürst Bismarck cin deutscher Staatsmann wäre, müßte er sich freuen, daß Rußland , welches auf Deutschland einen so unheilvollen Einfluß ausgeübt, es in unwürdigster Abhängigkeit gehalten hat, durch die frevelhaft an- gegriffenen Türken von seiner Weltstellung herabgeworfen worden ist. Aber Fürst Bismarck ist, was er ja selbst gesagt hat, vor *) Wird wohl blos ein Gedonner ohne Blitz werden. D. R. d.B." Ein Stück Geschichte dasvor 48" spielt, wird derVorwärts" vom 1. Oktober an in seinem Feuilleton bringen. Es ist ein Aktenstück von höchster Wichtigkeit, welches hier zum erstenmal der Oeffentlichkeit über- geben wird, ein Aktenstück, welches zu einem der interessan- testen politischen Prozesse unter Friedrich Wilhelm IV. von Preußen gehört, und über Vorgänge charakteristtschster und skan- dalösester Natur, die bisher in geheimnißvolles Dunkel gehüllt waren, von dem heutigen Geschlecht fast vergessen sind, taghelles Licht verbreitet. Wir treten an die Wiege der politischen Gegen- warts-Bewegung in Deutschland , die aufsteigende soziale Frage wirft ihren ersten Leuchtschein, und ein Mann, dessen Name seit- dem sprichwörtlich geworden ist als Typus eines schmachvollen Systems, verdient sich vor unseren Augen seine Rittersporen. Und, wie gesagt, es ist ein Stück Geschichte, das dem Leser wird vorgeführt werden. Keine Dichtung, nichtDichtung und Wahrheit", nein lautere, ungemischte Wahrheit, juristisch festgestellt, der guten Sache und ihren Vertretern zur Ehre, der schlechten Sache und ihren Vertretern zur Schande. Betrachtungen aus einem Schlachtfelde. (AusGereimtes und Ungereimtes" von William Spind ler.) Wenn Einer Einen mordet, dann gibt's ein groß' Geschrei. Wenn Tausende sich morden, da denkt man nichts dabei. Wenn Einer Einen mordet, war's Haß, war's Beutesucht; Der Mörder wird verachtet, verstoßen und verflucht. Wenn Tausende sich morden, dann wird's'ne große That. Trophäen, Feindesbeute, Kriegsrecht nach Gottes Rath. Da gilt's des Landes Ehre, des Volkes Heiligthum, Da gilt's die Waffenehre, da gilt's den Schlachtenruhm! Da beten alle Beide, daß tödtlich sei ihr Blei Die Pfaffen weihen, segnen, und bleiben ernst dabei. Da wird von beiden Seiten um Hülfe Gott gefleht Auf beider Gegner Banner:das Recht! die Freiheit" steht. Was sind denn Recht und Ehre? was Freiheit, Vaterland, Wenn die Entscheidung drüber liegt nur in Eines Hand? Wenn Eines Einz'gen Willkür, wenn Eines Machtgebot Für viele tausend And're ist Untergang und Tod!--- dagegen ließen sich hunderte von noch viel krasseren Fällen als von russischen Truppen und auf Befehl der russischen Behörden, ja aus Veranlassung einer erlassenen amtlichen Proklamation des russischen Kaisers nachweisen; es liege im Interesse der Humanität, daß solchen Greueln vor­gebeugt werde die türkische Regierung habe ihr Möglichstes sich sofort auf den Kriegsschauplatz zu begeben und in den russi- schen Hospitälern und Ambulancen thätig zu sein. Thatsache ist ferner, daß eine große Anzahl von deutschen Offizieren sich bei der russischen Armee befindet. 2000 deutsche Unteroffiziere und Soldaten in Rumänien . Daß die rubilisirte deutsche Presse Zeter und Mordio schreien würde, über die Mittheilung unseres Correspon- deutenAus Rumänien ", der uns aus naheliegenden Gründen bittet, den Ort zu verschweigen, von welchem aus er uns Mit- theilungen macht und der übrigens, und man merkt es auch an dem Styl, ein Slave ist das konnten wir wohl im Voraus wissen; daß auch die Tracht von allerlei Schimpfworten gegen uns mit den Schlägen wachsen würde, welche die Russen von den Türken erhalten, auch das war uns klar; daß ferner die an- ständigen nicht rubilisirten russophilen Organe in Deutschland die Wahrheit der Nachricht bezweifeln würden, war gleichfalls vorauszusehen, daß aber auch solche Blätter blos schimpfen würden, das wußten wir noch nicht. Selbst der anständige Hamburgische Correspondent" läßt sich von einem Leipzig er Fischweib folgendes schreiben: Es ist unerläßlich, von Zeit zu Zeit wieder einen Blick auf deu Inhalt der sozialdemokratischen Hauptblättcr zu werfen und hierdurch das Publekum auf dem Laufenden über die Stellung zu erhalten, welche den Tagesfragen und Tagesereignissen gegen- über von diesen Organen eingenommen wird. Bekannt dürfte sein, daß die herrschende Hauptrichtung der Sozialdemokratie die extremste Russenfeindschaft an den Tag legt; auch ist dies ja, angesichts der Rolle, welche Rußland bei unserer politischen Ent- Wicklung gespielt hat, und bei dem starken Fuße, den der revo- lutionär-russische Nihilismus in unserer Sozialdemokratie hat, sehr begreiflich. Wenn nun hieran in dem bekannten Sinne die abscheulichsten Herabwürdigungen und Verdächtigungen der auswärtigen Politik Deutschlands geknüpft werden, so ist auch hierbei noch nichts zu verwundern. Das aber dürfte doch selbst Diejenigen, die längst gewöhnt sind, den sozialdemokratischen Blättern das Unglaublichste zuzutrauen, ein wenig frappiren, daß laut einer rumänischen Corrcspondenz desVorwärts" 2000 deutsche Unteroffiziere und Soldaten aus Commando in Buka- rest eingetroffen find, um sich der russischen Armee einreihen zu lassen! Man glaube nicht, es handle sich um einen schlechten Witz; die Sache wird im ernstesten Tone als etwas einstweilen Unerklärliches, aber ganz Zweifelloses und Selbsterlebtes mitge- theilt. Wir haben hier wieder einmal einen recht deutlichen Be­weis, wie nützlich es sein würde, wenn einmal weiter Nichts ge- schähe, als den Widerruf öffentlicher Lügen durch die sozial- demokratischen Blätter zu erzwingen." Zuerst zeigt es von ungemeiner Unkenntniß die Re- daktion desHamburgischen Correspondent" hätte übrigens ihren Correspondenten recttficiren können wenn man von dem starken Fuße" spricht, den der russische Nihilismus bei unserer Sozialdemokratie habe die deutschen Sozialisten sind gegen den russischen Bakunismus und Nihilismus, der sorevolu- tijonär" ist, daß er sichVäterchen" zu Füßen würfe, wenn dasselbe geruhte, eine Constitution, wenn auch noch schlechter als die preußische, gnädiglichst dem russischen Volke zu verleihen. Was nun die in dem letzten Satze der Notiz desHambur- zischen Correspondenten" ausgesprocheneDrohung" anbelangt, so wären auch wir erfreut, wenn uns die deutsche Reichs- rcgicrung, bez. das preußische Kricgsministerium ein ordnustgs- mäßiges, glaubwürdiges Dementi zugehen lassen könnte und würde. Die gleichfalls sonst anständigeDeutsche Allgemeine Zei- tung", die schon über unsere erste rumänische Correspondenz einen Waschzettel gebracht hat, pöbelt nun auch noch los: Der Correspondent desVorwärts"aus Rumänien " be- harrt dabei, daß2000 deutsche Soldaten und Unteroffiziere in russischer Uniform nach dem bulgarischen Kriegsschauplätze abge- gangen, um dort ihre Dienste demErbfreund" zur Verfügung gethan und werde fortfahren es zu thun; aber es sei vor Allem zu stellen"; und zwarüicht als Freiwillige, sondern vom beut- nöthig, daß Rußland die Pfade der Humanität betrete und es schon Kriegsministerium Beauftragte". Nur so weit berichtigt er dazu zu veranlassen, sei die� deutsche Regierung am Besten in sich'. daßdie Form gewahrt und die 2000(!) von der deutschen der Lage. Der türkische Minister ließ gleichzeitig mit dieser Dort liegen sie und ruhen von ihrer Todesqual, Die sich gemordet haben, weil Einer es befahl. Weil man der Waffenehre Genüge thuen mußt' O Kinder, Weiber, Mütter, o hättet ihr's gewußt!-- Nicht lächle mehr, o Mutter, dem Säugling liebreich zu Es ist Kanonenfutter, wozu da Freud ', wozu? Wozu da bange Sorge, mit der du manche Nacht An deines Kindes Bette, o Mutter, hast gewacht! Hat darum helle Freude aus deinem Aug' geblitzt Und darum Sorg' und Pflege? Was haben sie genützt? Daß, wenn er aufgewachsen, dem Manne sich genaht, Daß man ihn dir dann nehme, ihn mache zum Soldat. Daß deines Alters Stütze, daß einst dein Trost er sei Nun liegt er da, erschossen. Man findet nichts dabei. Man jubelt, lärmt, trompetet; setzt ihm ein Kreuz auf's Feld, Bescheinigt ihm zur Grube, daß brav er fiel, als Held. Man feiert Siegesfeste Tedeum, Glockenton-- Könnt ihr damit erwecken nur Einer Mutter Sohn? Mit Achselzucken weist man der Mutter Schmerz zurück, Um sie zu trösten, nennt man's: die hohe Politik. O trockne deine Thränen: es ist ein hart' Geschick Doch daß dein Sohn erschossen: o nenn' es noch ein Glück. Wär' er ein Krüppel'worden, ein Kreuz Hütt' auf der Brust, Sonst aber Hütt' er hungern und betteln noch gemußt. Und mit ihm tausend And're o Wahn, o Wahn der Zeit Wie lange wird es währen, bis wir von dir befreit! Bis alle Völker einig in diesem einen Wort: Wir wollen keine Kriege! wir wollen keinen Mord"-- Nicht Jene, die da würfeln mit blut'gem Menschenbein Du selber bist der Mörder, du selber, Volk, allein! Du lässest deine Söhne wie Vieh zur Schlachtbank zieh'», Du gihst dein eigen Leben zu frev'lem Spiele hin. Zerstörst den eig'nen Wohlstand mit größter Seelenruh', Und wieherst den Phantomen besttalisch Beifall zu! Was schiert der Streit der Großen, was kümmert s dich am End', Ob Kaiser sich, ob König sich der, ob jener nennt? Ob's dieser ist, ob jener, der dich beherrscht und drückt, Und dir der Knechtschaft Ketten init Tand und Flitter schmückt? Die Knechtschaft und ihr Wechsel sind nicht das Pulver Werth Was dich allein begeist're: das sei der eig'ne Herd. Nicht Ruhm, nicht Waffenehre, nicht schnöder hohler Tand Regierung der russischen nur als Instrukteure zur Verfügung Der Wohlstand und der Friede, ein freies Vaterland. Das Recht des ärmsten Bürgers, das sei des Landes Wall, Und lieber todt, als dulden, daß dieses Recht je fall', Und dieses Recht zu wahren, das sei des Kampfes Werth; Der einz'ge Krieg der Zukunft sei für den eig'nen Herd. Berechtigt die Vertheid'gung, gepriesen, hoch geehrt Doch Fluch und Schmach und Schande, dem, der den Frieden stört. Fort mit den eklen Phrasen vom braven, tapf'ren Feind, Von Menschlichkeit und Liebe, die Gegner auch vereint. Ein Räuber werd', ein Mörder, ein Jeder nur genannt, Der mit Waffen einfällt in eines And'ren Land. Weg mit der Kriegerehre! der Strang gebührt dem Strolch, Und jedes Mittel gelte Verrath, und Gift, und Dolch: Zurückgestoßen werde die Hand, die Wunden schlägt, Und gleißnerisch dahinter dieselben Wunden Pflegt. Es sei der Krieg nicht länger ein ekel Gaukelspiel Er sei auf Tod und Leben, du oder ich gleichviel! Es gehe nicht um Ehre, um Ruhm nicht und Gewinn Es führ der Krieg zur Schande, zu sich'rem Tode hin. Wenn das ein Jeder wüßte, ivenn Keiner käm' zurück Es lüftete wohl Keinen nach solchem Waffenglück. Die öffentliche Meinung ruf:Bestte! nicht Soldat!" Das war''ne Welterlösung! Das wäre eine That! O sprecht es aus, ihr Böller! Sprecht's endlich aus, das Wort: Wir wollen keine Kriege! Wir wollen keinen Mord!" O laßt den Tag bald kommen, o machet endlich Ernst Den Tag, an dem du selber, o Volk, dich achten lernst! Nur dadurch, daß du selber zur Hand nimmst dein Geschick, Nur dadurch bringst den Frieden, die Freiheit du zurück! Horch! Trommeln und Trompeten! o Wahn, o Wahn der Zeit, Wie lange wird es währen, bis wir von dir befreit! Privat-Kunstakademie. Aus Bonn erhalten wir folgende Zuschrift: Bitte höflichst. Nachstehendes in Ihr Blatt aufzunehmen, es ist ein Seitenstück zu Ihrem so trefflichen Artikel vom 19. d. M., den Halle; chen Biehmarkt betrachtend.Privat- Kunstakademie" diese Aufschrist konnte man vorigen Winter an einem Thürschild eines der nobelsten Häuser auf dem Johan- nisplatz in Dresden lesen. Oeffnen wir die Thür zur Abend-