geht." Einen Compromiß wolle er darum nicht. Wir könne» eigentlichunserem Braun" für sein offenes manch esterliches Ge- ständniß herzlich danken. Daß das Manchesterthum, daß die ganze liberal politische und volksmirthschaftliche Schule mitsammt ihrem Braun, Miquel, Bennigsen, Laster und Consorten werth ist, zu Grunde zu gehen das wußten wir längst und freuen uns über die Braun'sche Einsicht. Am Tage des Erscheinens der vorliegenden Nummer des Vorwärts" wird in Frankreich   die Wahlschlacht geschlagen. DieRepublikaner" werden siegen, aber nicht die Republik  ; sie wird so lange am Boden liegen, bis das sozialistische Proletariat erstarkt, sie mit fester Hand emporreißt. Welche Helden die republikanischen" Führer Grevy und Gambetta   sind, das geht aus der von der preußischen Regierung inspirirten reaktionären Nordd. Allg. Ztg." hervor, die denselben folgendes Loblied singt:Während Herr Grevy das Treiben der zu jedem gedeih- ljchen positiven Wirken ohnmächtigen monarchistischen Koterien blosgelegt, geht Gambetta   mit gewohnter Energie und dem ihm eigenen Scharfblick für den Kern der Dinge direkt auf sein Ziel los, indem er den klerikalen Jntriguanten die Maske vom Antlitz herunterreißt und den Machthaber» wie dem Volke die unge- schminkte Wahrheit ins Gesicht sagt." Wen dieNordd. Allg. Ztg." in solchem Maße lobt, der muß ein grundschlechter Kerl sein. Am 6. d. M. fand in Belleville, dem Gambetta  'schen Wahlkreise, eine Versammlung der Radikalen statt, in welcher folgende Resolution gegen Gambetta angenom- men wurde:Die Versammlung, in Anbetracht, daß der Bürger Gambetta   seine Pflicht verletzt hat, indem er nicht vor seinen Wählern erschienen ist, verhängt einen Tadel über ihn." Möchten die Radikalen auch an der Wahlurne über den Schön- schwätzer ein Tadelsvotum fällen. Graf Montalivet, ein Mi- nistcr von Louis Philipp, ein Urreaktionär, spricht sich auch für dierepublikanischen" Kandidaturen in Frankreich   aus. Statt ihn zurückzuwe sen, fällt man ihm seitens der Republikaner um den Hals. Welch reaktionäres Geschmeiß sich doch unter der Fahne derRepublik  " sammelt! Arbeiter und Arbeiter. Wir hatten dieser Tage erst des braven Benehmens der 200 deutschen   Maurer zu erwähnen, die, nach London   verlockt, um ihren englischen Brüdern Eon- currenz zu machen, sofort als sie von der Sachlage unterrichtet waren, die Arbeit niederlegten und nach Deutschland   zurück- kehrten. Das waren sozialistische Arbeiter, und sie haben mehr gethan, um den deutschen   Namen in der englischen, über- Haupt der ausländischen Arbeiterwelt zu Ehren zu bringen, als alle Siege und sonstigen Thaten unserer Blut- und Eisenhelden. Leider hat jenes schöne Beispiel von internationaler Brüder- lichkeit ein häßliches Gegegenstück bekommen. Wie wir aus eng- lischen Blättern ersehen, haben sich 50 deutsche Zimmerleute, Maurer und Pflasterer nach Wolverhampton  , wo ebenfalls ein Conflikt zwischen Meistern undHänden" ausgebrochen ist, an- werben lassen; von den strikenden englischen Arbeitern über die Sachlage unterrichtet, reichten sie diesen nicht, wie jene 200, die Bruderhand, sondern wiesen die Rathschläge und Auer- bietungen des Comits's der Strikenden schroff zurück und fuhren fort zu arbeiten. Das hat böses Blut gesetzt, und die deutschen   Arbeiter sollen wiederholtinsulttrt" worden sein. Diese Arbeiter sind keine Sozialisten; ob es Mitglieder der Hirsch-Duncker'schen Gewerkvereine sind, wissen wir nicht. Tüchtigkeit der Türken. Schon vor einiger Zeit wurde ein Bravourstückchen der türkischen   Gefangenen in einem kleinen russischen Orte bei einem Brande erzählt. Wir haben diese Nachricht nicht gebracht, weil wir dieselbe nur in türken- freundlichen Organen lasen und deshalb Bedenken trugen, sie abzudrucken, in Anbetracht daß man gerade die Redaktion desVorwärts"' vielfach einer übergroßen Türkenfreundlichkeit beschuldigt. Nun lesen wir aber den Vorfall in der russophilen Weserzeitung" und nehmen keinen Anstand mehr, ihn mitzu- theilen. In der Stadt Roßlav, im Gouvernement Smolensk, wo sich die internirten Türken der Bürgerschaft schon wiederholt nützlich erwiesen, insbesonoere aber, als ein großer Brand in Roßlav ausbrach und die ganze Stadt in Asche zu legen drohte, zeichneten sie sich Vortheilhaft vor den Ruffen aus. Es gehört nämlich zu den übelsten, leider aber nicht zu bannenden Ge- wohnheiten des gemeinen Russen, daß er beim Ausbruche eines Brandes nie so viel Besonnenheit findet, um sich werklhätig und energisch an den Löschvorkehrungen zu betheiligen. Auch bei dem«r-vähnten Brande in Roßlav wiederholte sich das übliche Em Stück Geschichte. Defension(Vertheidigungsschrift) in der Untersuchungssache wider Wander. (Vom Justizrath Robe(ä. ä. 9. September 1345.) (Fortsetzung.) Stieber behauptet ferner, Wander'sverwerfliche Richtung" beweise sich,indem er sich in einer höchst unpassenden Weise in polittsche, seinem Gesichtskreise ganz fremdliegende Angelegen- heiten, theils als Redner, theils als Literat gemischt" hätte. Das sind Behauptungen ohne Beweis, mithin für den Richter gar keine Behauptungen, nur Urtheile. Und kennt denn Stieber Wander's Gesichtskreis? Wander hat vorzugsweise pädagogische Schriften und über die Hebung des Lehrerstandes zur Hebung der Volksbildung geschrieben, also über Gegenstände, die recht eigentlich in seinem Gesichtskreise liegen. Man sehe nur die zu den Akten gebrachten Atteste über Wander's pädagogische Be- fähigung und Amtsführung an. Uebrigens sind diese Urtheile des PP. Stieber eben nur seine. Dem Richter gegenüber hat der Ankläger gar kein Urtheil, er hat blos Thatsachen vorzu- tragen und zu beweisen. Wenn Stieber urtheilt, so verräth er eine begierige Vorgrefflichkeit in das Amt des Richters. Stie- ber's Ansichten von Wander's Streben sind, wie es scheint, aus den in hiesigen Wirthshäusern von dem Maler Schmidt ge- sammelten Nottzen geschöpft. Es würde unerklärlich sein, warum Herr Stteber erst nach so? vielen indirekten Mitteln für die Verdächttgung Wander's  umher sucht, wenn man nicht erkennen könnte, daß er an seinen Beweisen selber zweifelt. Er sagt nämlich selbst nur ganz be- hutsam, daß sich die Beschwerden gegen Wander zur Einleitung einer Kriminaluntersuchung zu eignen scheinen. Darum die Verdächtigung des Vereins, die Anlehnung an die Ansichten des pp. Crusius und Frey, die Hinweisung auf Wander's literarische Thätiqkeit und die ihm daraus entsprungene Mißstimmung zwischen ihm und den ihm vorgesetzten Behörden. Wenn aber hiermit nachgewiesen worden, daß alle Hinter- gründe, welche pp. Stieber seiner Denunziation gegeben hat, um Wander gleich von Anfang herein zu verdächtigen, und eine üble Meinung von ihm zu erwecken, damit die Saat der Anschuldi- gung einen um so gedeihlicheren Boden finde, entweder in Wahr- Schauspiel. Die Leute standen zu Tode erschreckt und mit offenem Munde da, dachten aber gar nicht daran, durch rüh- riges Zugreifen der Ausbreitung des Feuers Einhalt zu thun. Da erschienen plötzlich 50 oder 60 Mann von den in Roßlav internirten Türken auf dem Brandplatze, warfen sich mit einem imponirenden Gleichmuthe mitten in die brennenden Häuser, schleppten unablässig Werthgegenstände, Hausgeräthe. schwere Kisten, Säcke u. s. w. auf die Straße heraus, wo sie die Gegen- stände aufstapelten und der Bewachung der Einwohner über- gaben, handhabten mit einer Kraft und mit einer Ausdauer, die man den abgemagerten Leuten gar nicht zugetraut hätte, die ein- zige vorhandene und noch dazu schadhafte Feuerspritze und ruhten nicht eher, als bis der Brand wenigstens auf jenen Häuser-Com- plex beschränkt war, den er schon ursprünglich ergriffen hatte." Dieseverkommenen Türken"! Nicht wahr, Ihr Genossen, Ihr uns wegen unserer Türkenfreundschast angreift? Auf dem asiatischen Kriegsschauplatze haben die Russen wiederum entschiedenes Fiasko gemacht. Die russen  - freundliche Presse und auch die offiziellen Berichte der Russen hatten große Siege trompetet, Moukhtar Pascha aber in beschei- dener Weise seine Siegesnachricht nach Konstantinopel   gemeldet. Aber man glaubte allgemein an einen Sieg der Russen und auch diejenigen unserer Leser, die nur türkische Lügen sehen, haben wohl an ihn geglaubt. Jetzt aber hört man selbst aus dem Schweigen des russischen Hauptquartiers heraus, daß Moukhtar Pascha nicht einmal die volle Bedeutung seines Sieges bei seinem Bericht erkannt hat. DieBossische Zeitung" schreibt jetzt über die letzte Schlacht in Kleinasien   folgendes:Endlich gestehen auch die Russen ihren erfolglosen Angriff vom 2., 3. und 4. Ottober gegen die Stellungen Moukhtar Paschas zwi- scheu Kars   und Am ein. Petersburger Blätter erzählen, daß die Angriffe, welche unter dem persönlichen Commando des Großfünsten Michael ausgeführt wurden, wegen Wassermangels und gänzlicher Erschöpfung der Truppen eingestellt und daß die in den Rücken Moukhtar Paschas dirigirten Detachements zurück- gezogen werden mußten. Es stellt sich also heraus, daß die Telegramme des türkischen   Obercommandanten auf Wahrheit be- ruhten, was bei den Depeschen von russtscher Seite nicht der Fall war. Die Gründe, welche die Russen zur Entschuldigung ihres Rückzuges angeben, sind ganz gleichgültig; die Thatsache steht fest, daß die russische Hauptarmee trotz aller Verstärkungen in Armenien   abermals eine Schlacht verloren hat und nach einem Verluste von etwa 5000 Mann in ihre alten Stellungen zurückgekehrt ist." Der diesjährige Feldzug in Armenien   ist somit wohl entschieden einen weiteren energischen Angriff können die Russen nicht mehr wagen, da der Winter heranrückt und den Waffenstillstand gebietet. Die bereits erschienene Nr. 2 derZukunft" enthält: Realismus und Idealismus in der Sozialpolitik.   Der Klein- gewerbebetrieb in Preußen. Maximilian Robespierre  . Von Dr. Karl Brunnemann. Zur Gewerbe-Hygiene. Polemik. Recensionen. Notizen. Genosse Most, R dakteur derBerliner Freien Presse" wird nächstens mit dem Staatsanwalt Tessendorff wieder ein Hühnchen zu rupfen haben. Tessendorff hat nämlich nicht we- uiger als 4 Anklagen auf einmal gegen Most erhoben drei wegen Verletzung des K 130 und 1 wegen Verletzung des§131 des Reichsstrafgesetzbuchs. Warten wir's ab, ob die Suppe so heiß gegessen wird, wie sie Tessendorf aufträgt. Wir haben erst kürzlich gemeldet, daß auch in franzö- fischer Sprache eine wissenschaftlich-sozialisttsche Revue erscheinen wird; nun soll auch noch ein speziell literarisches Organ für Sozialwissenschaft und Propaganda pro und contra Sozialis­mus erscheinen:Der Beobachter der sozialen Literatur", Verlag und Expedition: Buchhandlung I. Franz Co., Re­daktion: Franz und Karl Moor. Bei der Masse der Erschei- nungen auf dem Gebiete der sozialen Literatur kann ein Spezial organ für die bibliographische Ordnung und kritische Sichtung und Beleuchtung derselben nur erwünscht sein und mag auch durch seine Billigkeit(nur 50 Cts. oder Pfennig pro Quartal) die wünschbare Verbreitnng finden. Uns Sozialisten kann ja besonders auch die Gegenüberstellung und literarisch-kritische Vergleichung der Literatur pro und contra Sozialismus nur sehr willkommen sein wir sind sicher, daß wir dabei, eine tvirttich objettive Behandlung vorausgesetzt, nicht den Kürzeren heit nicht vorhanden sind, oder ihre Färbung für seine Zwecke erst von pp. Stieber selbst erhalten haben; so wird der Richter die besonderen Anschuldigungen um so reiner und uneingenom- mener betrachten können. Es sind diese gar mancherlei. Stieber behauptet zuerst, Wander habe den Gewerbeverein in Gemeinschaft mit dem in dem Rufe eines politischen Schwär- mers stehenden Fabrikanten Schlöffet benutzt, um in solchem politische Reden zu halten, welche voll der gehässigsten Gefin- nungen und Ausfälle gegen die gegenwärtigen Staatseinrichtungen und Zustünde" gewesen wären. Diese Zusammenstellung Wander's mit Schlöffet, dempolittschen Schwärmer", wie Stteber sagt, ist eine absichtliche. Gleich und Gleich gesellt sich gern, und Schwärmerei ist ansteckend. Es ist gut, daß Wander vor einem beide Männer kennenden Richter steht. Ohne Schlöffet zu nahe treten zu wollen, ist doch ein großer Unterschied zwischen beiden Männern. Schwärmerei ist Wander nicht eigen, ein Verehrer des Humors kann kein Schwärmer sein. Wander ist Humorist, und Schlöffet in Wahrheit auch kein Schwärmer. Stieber fährt fort: in Folge der von beiden in dem Berein gehaltenen Reden habe dennder Verein bald eine traurige Richtung angenommen". Bon nahe und fern wären demselben Zuhörer aus allen selbst den untergeordnetsten Klassen der umliegenden Bevölkerung zugeströmt, nicht um hier ihre Wlß- begier, sondern um ihre Neugier und ihren Kitzel an derartigen frechen und vorlauten Reden bei einem Glase Bier und einer langen Pfeife zu befriedigen." Ich rauche nicht Tabak und trinke auch kein Bier; aber es ist hier in Hirschberg bekannt, wie Stieber Bier, Bierbank und Tabak auch nicht ver schmäht hat, um mit freisinniger Rede Verschwörer heraus zu locken. Wenn es aber wahr wäre, was Stieber redet, daß das Zuströmen der Hörer durch den Kitzel veranlaßt worden, der ihnen Ausfälle gegen die gegenwärtigen Zustände erregen, dann stände es sehr schlimm. Es würde dieser Umstand auf eine weit verbreitete Unzufriedenheit hindeuten, welche, wenn man die Leute aus der Zufriedenheit mit ihr herauskitzeln" könnte, für die Regierung kein Lob wäre.Polittsche Schwärmer" giebt es doch unter Tausenden kaum einen, und von den übrigen 999 Besonnenen sind kaum zehn ansteckungsfähig. Die Behaup- tung Stieber's ist aber in Beziehung auf das die Zuhörer herbeiführende Motiv auch völlig uuwahr. Es ist oben schon angeführt worden, und wird unten noch weiter angeführt werden, ziehen. Somit glauben wir auch dieses Unternehmen unseren Genossen und den Interessenten für soziale Literatur zur Berück- sichtigung empfehlen zu können. Aus Heuchelland. Stille Beobachtungen eines Berliners in London  . II. (Fortsetzung.) Nun habe ich aber die sonderbare Marotte, die culturelle und geistige Regsamkeit, die politische Reife eines Volkes je nach seiner Empfänglichkeit für den Sozialismus, diese höchste Potenz aller philosophischen, polittschen und gesellschaftlichen Erkenntniß, beurtheilen zu wollen. Ich hoffe, Ihr werdet das nicht gar zu lächerlich finden. Wohlan, �vergleichet auch nach diesem Maß- stab den Culturwerth des Südslaven, der, kaum einer jähr- hundertelangen versumpfenden Barbarenherrschaft entgangen, mit der dem Slaven   eigenen, so zu sagen natürlichen Disposition für den Sozialismus sich diesem zuwendet, mit dem Cultur- werth Eures Türken! Dieser ist eben noch ganz und gar Asiate das erttärt Alles. In ihm steckt noch in ganzer Kraft jener verzückte Fa- natismus, der das hervorstechendste Merkmal des Orientalen bildet und der einst in einer seiner schrecklichsten Abarten, dem sogenannten Christenthum, auch unser Europa   heimsuchte und so die Menschheit anderthalb Jahrtausende des Stillstands und der Barbarei gekostet hat. Aus eben diesem orientalischen Fanatis- mus erklärt sich auch jener glühende Haß gegen die Ungläubigen, jene wilde Räch- und Mordgier des Türken, sobald es sich um eine vermeintliche oder angebliche Bedrohung der heiligen Satzungen handelt, die ihn im Kriege so furchtbar macht"'). Sehr bezeichnend ist in dieser Hinsicht die tragikomische That- fache, daß ganz Europa   vor jenem alten Waschlappen, der Fahne des Propheten", zittert(?), weil es weiß, welche Fluch von entmenschter Leidenschaft und grausiger Mordlust sie ent- fesseln kann. Aus eben diesem Fanatismus erklärt sich ferner der Abscheu des Türken vor der ihm als ärgster Greuel geltenden bida", derNeuerung" gegen das Gesetz, der seinerseits wieder die vollständige politische und culturelle Stagnation des Türken- reiches erklärt. Neben dieser wilden Unduldsamkeit ist es der Fatalismus des Orientalen, der ja beim Türken geradezu sprichwörtlich geworden ist. Kismct! Es steht geschrieben! heißt es allezeit bei ihm"). Hieraus erklärt sich die träge Indolenz, mit welcher der Türke im Innern seines Staates, wo sein Fanatismus nicht in's Spiel kommt, alles über sich ergehen läßt, seine Knechtsseligkeit gegen- über der nun einmal über ihn gesetzten Obrigkeit, die Erstarrung und Fäulniß und bodenlose Verkommenheit, in welche er sein ganzes Staatswesen verfallen ließ und die erst in jüngster Zeit wieder in all den Palastrevolutionen, dynastischen Morden und Familientragödien zc. ic. unter dem Hohngelächter23) Europas  zu so deutlichem Ausdruck kam. Haremswirthschaft, Sultans- launen, Paschawillkür sind ja sprichwörtlich geworden zur Be- Zeichnung eines verkommenen Regiments, und wahrhaftig, sie sind es nicht umsonst geworden. Das ist der Türke ungeschminkt�). Nicht soll ihm etwa damit alle Culturfähigkeit überhaupt be- stritten werden. Ich mag überhaupt keinem Gliede der mensch- heitlichen Familie die Befähigung zu Entwicklung und Fortschritt, d. h. die Existenzberechtigung absprechen also auch nicht dem Türken, diesem europäische» Chinesen23). Herr Midhat Pascha  , der bekannte liberalisirende Schönschwätzer und Möchtegern, weiß uns ja sogar ganz erstaunliche Dinge zu erzählen von dem ge- waltigen Cultur- und Reformdrang, der plötzlich über seine Landsleute gekommen sei, und wie jetzt eine ganz funkelnagel- neue Aera des Türkenreiches, eine Aera der Glückseligkeit und des Wohlergehens für alle Osmanen, ob Muselmann oder Christ, begonnen habe2�). Schade nur, daß er zum bessern Lerstäiidniß dieser neuen Aera auch gleich hinzuzufügen vergißt, daß, während er alle Berbesserungsvorschläge der Mächte22) zurückwies und zum Kriege drängte, seine eigenen großartigen Reformpläne gar elendiglich gescheitert sind an einer Sultanslaune! und wie schleunig er sich damals aus dem Staube machen mußte, und daß es ihm trotz seiner krampfhaften Anstrengungen nicht gelingen will, seine Rückberufung zu erlangen, ja daß diese gerade durch die Kriegserfolge immer unwahrscheinlicher wird! Das ist bezeichnend! Nicht minder bezeichnend für diese neue Aera der Gesetzlich- wie streng der Verein die Loyalität seiner Redner kritisirte. Mithin kann nicht der Kitzel an Ausfällen gegen die bestehenden Zustände die Hörer herbeigeführt haben. Stteber verdächtigst durch die angeführte Stelle den Verein in allen seinen Thdl» nehmern blos deshalb, damit der angebliche Kitzler nicht blos im eigenen mißliebigen Licht leuchte, sondern die Mißliebigkeft, durch den Reflex von den Gekitzelten auch noch verstärtt werden möge. Die Begründung seiner allgemeinen Behauptungen, um nun auf diese überzugehen, sucht Stieber in den von Wander in de« Gewerbeverein gehaltenen Borträgen. Von diesen, welche Stieber politisch nennt, sagte er aus, daß sievon der gehässigsten Gesinnung und voll von Aus- fällen gegen die gegenwärtigen Staatseinrichtunge« und Zustände" gewesen. Er nennt sie eineReihe von Bor- trägen",welche offenbar darauf hinaus gingen Mißvergnügen zu erregen und die Zuhörer zur Unzufriedenheit und Wider-, setzlichkeit aufzureizen." DieReihe von Vorträgen" besteht in zweien. Das Conzept des ersten befindet sich Fol. 10 14 actoram. Ein für allemal will ich voraus bemerken, daß Wander vieles nicht gesprochen hat, was in diesen schriftlichen Entwürfen steht; er giebt nur nach, daß er seine Borträge ungefähr danach ge- halten hat. (Erster Vortrag.) Dieser erste der incriminirten Vorträge ist, wie die Bereinsatten ergeben, in der zweiten Versammlung gehalten worden. In der ersten war der Beschluß gefaßt worden, sich von aller Politik fern zu halten. Wander, der wie schon vorn angezeigt worden, zum Theil das Amt übernommen hatte, bei seinen Vorträgen die Hörer von strengeren gewerbwissenschastlichen Vorträgen ausruhen zu lassen, machte sich nun den Spaß, seine Zuhörer auf komische Weise zu necken und zu mystifiziren. Er fängt also sehr bedenk- lich damit an, wie er nicht dafür stehen könne, daß er das Ge- biet der Polittk berühre. Jndeß beruhigt er die Hörer gleich wieder, sie sollten nur nicht über das Wort erschrecken, er verstehe es in einem sehr weiten Sinne, er verstehe darunteralles, was den Menschen als Glied eines Gesellschaftsganzen bewege." Diese Aufklärung ist etwas unklar, und ich glaube nicht, daß sie seine Hörer verstanden haben. Sie kann aber in dieser Ver-