keit, des Rechtes und der Humanität, welche die unterworfenen Völker in begeisterte Verehrer der Türken umwandeln soll, ist um von der das Völkerrecht und ganz Europa   verhöhnenden Freilassung und Rangbeförderung der Consulnmörder von Salonichi�), an welcher durch die faule Ausrede von einer bloßenTransportirung" nach Widdin nichts geändert wird, nicht erst zu sprechen ist, sage ich, die in der That recht viel- versprechende Art und Weise, wie die von den Russen wieder geräumten Theile Bulgariens   behandelt werden und die sich nicht treffender charakterisiren läßt, als durch jenes Telegramm, das ich jüngsthin zufällig im Wiener   Türken- Moniteur las und welches lakonisch, als ob das so ganz selbstverständlich wäre, aus Adrianopel   meldete:Gestern wurden.57 Bulgaren  gehängt*30) Auch der beiliegende Bericht der türkischen Kölner Zeitung*, den Sie vielleicht an anderer Stelle veröffent- lichen3'), entwirft uns ein recht heiteres, anziehendes Bild davon. Das nennen Die: Versöhnung, Reform, Civilisation!3�) Wirk- lich recht charmante Leute, diese Türken. Recht drollig wirkte es ferner auf mich, als sich Herr Midhat jüngsthin zum Beweise des unbändigen Civilisationsdranges des Türken auf den Araber und seine Cultur im Mittelalter berief auf den Araber, der notorisch der Todfeind der Türken ist und dessen kurze Glanzepoche gerade an dem Dinge, so ziem- lich dem einzigen, zu Grunde ging, das Türke und Araber ge- meinschaftlich haben dem Islam, der mit Wissenschast und Forschung absolut unverträglich ist33). Das Großartigste leistete Herr Midhat Pascha   aber neulich, als er die Türken dreistweg als die Verbreiter und Vertheidiger der Demokratie und der Gleichheit von Alters her erklärte! Allah  , steh' mir bei das ist starker Tobak! Wissen Sie betreffs dieses vacirenden Staatsretters, des Midhat, trage ich schon lange einen schrecklichen Verdacht mit mir herum, der mir nachgerade zur Gewißheit zu werden an- fängt. Ich sage mir, hinter diesem Manne, diesem angeblichen Pascha, der mit solcher bewundernswerthen Leichtigkeit die Herr- lichstcn Diuge zu versprechen weiß; der mit solcher Unver- frorenheit die paradoxesten Behauptungen aufstellt, aus schwarz weiß, aus weiß schwarz macht, kurz, der sich als solcher Meister in der höhern Zungendrescherei erweist, kann in Wahrheit nur einer unserer liberalen Schwatzmajore und Reichstagsmaulhelden stecken! Nur sie haben es in dieser edlen Kunst zu solcher Vollendung gebracht. Es wird mich wahrhaftig nicht im Min- besten wundern, wenn es sich nächstens herausstellt, daß der vermeintliche Midhat kein Anderer ist, als unser Laskerchen! der, um auch während der Parlamentsferien der Welt das Gold seiner Reden nicht vorzuenthalten, als Pascha verkleidet, in Turban, Pumphosen und Kaftan, die europäischen   Hauptstädte bereist und redet. Der orientalische Schnitt seiner männlich- schönen Züge kommt ihm dabei offenbar sehr zu Statten. Warten wir's ab, sage ich Ihnen. Inzwischen aber wollen wir in unserem Thema fortfahren. Es sei mir fern, sagte ich oben, dem Türken die Fähigkeit zu cultureller Entwicklung überhaupt absprechen zu wollen. Auch ich glaube, daß er sich im beständigen Verkehr mit dem ihm heute so verhaßtenFranken* allmählig abschleifen, europäisiren wird. Aber sicher erscheint es mir, daß er, vermöge seines Asiatismus, in der Cultivirung weit hinter dem Slaven   kommen wird3�). Daß er stets nur in so weit kommen wird, als er sich von der heutigen Grundlage seines ganzen Wesens, dem Islam, dieser Religion des Stillstands, losgesagt hat(und das hat noch gute Wege), und daß er vor allem erst dann kommen wird, wenn er in die gebührenden Schranken zurückgewiesen ist, d. h. wenn er aufhört, ein Eroberer- und Ausbeutervvlk zu sei»33) und �um�Ar beitervolke wird30). Verstandez-vous, Herr Midhat Ich habe hier des Langen und Breiten den civilisatorischen Werth des Türken mit dem des Südslaven verglichen. Ich that das, nicht etwa um, wie das jetzt vielfach geschieht, daraus die Berechtigung oder Nichtberechtigung der Türkenherrschast ableiten u wollen, sondern um, soviel ich es vermag, die jetzt vielfach eliebte Türkenverhimmelung3') zu bekämpfen, die, meiner festen Ueberzeugung nach, ein Jrrthum, und deshalb, wie jeder Jrrthum, schädlich ist. Nicht um danach die Berechtigung des Türkenregimentes zu beurtheilen habe ich jenen Vergleich angestellt, sagte ich oben. Denn selbst wenn wirklich die Culturstufe des Türken eine so viel höhere wäre, als die seiner Vasallenvölker(wie sie es nicht ist), was bewiese das? Wer von uns wollte daraus etwa das Recht seiner Herrschaft über dieselben deduziren? Seit wann finden wir es denn in der Ordnung, daß diehöhere* Rasse bindung nichts anderes heißen, alsAlles, was den Menschen als Mitglied einer Gesellschaft, also in seinen Verhältnissen zu Andern von Interesse sei. Diese Bedeutung ist freilich sehr weit- greifend. Wenn aber, fährt er daher mit Recht fort, auch von dieser Politik nicht mehr geredet werden sollte, so dürfte man sich nicht einmal mehr einen guten Abend wünschen. Ein Aengst- licher könne auch allerdings aus einem gewünschten guten Abend eine politische Unzufriedenheit heraus deuten; denn ein gewünschter guter Abend sei ein Wunsch, und ein solcher Wunsch könne annehmen lassen, daß man mit dem Tage nicht zustieden gewesen sei, weshalb man einen besseren Abend herbei wünsche. Offenbar liegt bei der letzten Folgerung der ausgelassene Satz zum Grunde, daß er noch Wünsche habe, auch noch nicht be- friedigt sei. Man sieht, daß hier ein bloßes Wortgetümmel gemacht wird, wie denn auch der Redner sofort sür seinen Scherz um Ver- zeihung bittet, aber bewiesen zu haben vorgiebt, daß man ohne Politik, seiner Erklärung nämlich, so wenig wie ohne Sauer- stoff leben könne. Ich glaube nicht nöthig zu haben, den Richter erst mit dem Beweis zu langweilen, daß hier weder von Politik, noch von Tadel der Gesetze, noch von Verbreitung von Unzufriedenheit die Rede ist. (Fortsetzung folgt.) Ein Ausspruch Abdul Hamid's  . In einer Audienz, welche der österreichische Botschafter, Graf.Zichy, bei dem Sultan  kürzlich hatte, erklärte letzterer:Ich bestieg den Thron unter außerordentlich kritischen Verhältnissen, das Reich war in Folge jahrelanger Mißwirthschaft finanziell zerrüttet, der Krieg mit Serbien   und Montenegro war ausgebrochen und in Bosnien  und der Herzegowina nahm der Ausstand immer größere Dimen- sionen an, meine Armee hat Serbien   bezwungen, und ich habe auf Intervention, namentlich der österreichisch- ungarischen Re- gierung, diesem Vasallen-Staate den Frieden wiedergegeben, ohne die Siege meiner Armee auszunützen und ohne in den Besitz jener Garantien zu gelangen, welche geeignet waren, die Ruhe meines Reiches vor einem Rückfall dieses treubrüchigen Ländchens sicher zu stellen. Auch mit Montenegro wollte ich Frieden machen und bin zu diesem Zwecke bezüglich der an mich gestellten An- dieniedere", derGebildete" den..Ungebildeten" beherrsche? Der Südslave will nun einmal nicht unter dem Türkenregi- mente stehen ich dächte, er hat uns das deutlich genug zu verstehen gegeben. Das hat uns zu genügen! Wir Alle wissen doch sehr wohl, daß die Unteriochung des einen Volkes durch das andere eine der verabscheuungswürdigllen Formen der Knechtschaft ist und daß nationale Freiheit und Unabhängigkeit die unerläßliche Borbedingung aller wahren Cultur, wahren Fortschritts, wahren Wohlergehens bildet33). Aber der Russe, der Russe, denke doch an den Russen, der den Gewinn davontrüge und der mehr als alles Andere zu fürchten ist!" höre ich Euch hier ausrufen. Ron! sehen wir uns die Sache nun auch von dieser Seite an. Gewiß ich sagte das schon weiter oben ist das heutige Rußland, unter welchem Begriff nicht das russische Volk, son­dern allein das russische   Regiment zu verstehen ist. dieser so zu sagen klassische Repräsentant des Despottsmus, dessen einzige Prinzipien die Füsillade, der Galgen, der Mord, das Gift, der Kerker, die Tortur, der Diebstahl, die Erpressung, die Versklavung und die Verthierung sind gewiß ist dieses Rußland auf's Aeußerste zu verabscheuen und zu bekämpfen. Jeder Machtzu- wachs, jede Stärkung desselben ist eo ipso eine Schwächung aller freiheitlichen und culturellen Bestrebungen30). Darüber kann es unter Allen, die das Gute wollen, ja nur eine Meinung geben. Worüber man aber sehr verschiedener Meinung sein kann, das ist, ob denn auch wirklich die Befreiung der Südslaven vom Türkenjoche nothwendig zum Machtzuwachs des Czaren- thums führen muß, und vor Allem, ob jene engherzige Politik. welche die Balkanvölker gewaltsam unter das verhaßte(?) Joch zwingen will, denn auch wirklich diejenige ist, welche jenen Machtzuwachs des Russen am sichersten und auf die Dauer zu verhindern vermag? Ich meinerseits bezweifle das äußerst stark. Hört doch nur: Jene Völker wollen, das steht doch einmal fest(?), von der Zuchtruthe(?) des Muselmanns befreit zu sein, und wahrhaftig sie haben Grund genug dazu. Ich an ihrer Stelle würde es auch wollen«0). Ganz Europa   aber ruft ihnen auf ihre Klagen und Vorstellungen im Chorus zu:Nein, nein, das geht nicht, es muß Alles beim Alten bleiben, meineIn teressensphären* bedingen es, daß Ihr unter dem Regiment des Türken verbleibt, derstatu  » guo*, dieIntegrität* der Pforte aufrecht erhalten wird. Ihr Slaven müßt nämlich immer hübsch getrennt und unter ftemder Zuchtruthe gehalten werden, denn Ihr seid mir Eurer zu Viele(köstlicher Grund!); frei, fürchie ich mich vor Euch, Ihr könntet mir leicht das europäische Gleichgewicht in Unordnung bringen, ohne das ich nicht ruhig schlafen kann.* So werden diese Völker zu Sündenböcken für ihnen völlig ftcmde und überdies schändlich erlogene oder künstlich geschaffene Interessen" gemacht, erfunden von einer elenden Staatstunst, die nur auf dem gegenseitigen Mißtrauen, dem Hasse und der Rivalität der Völker aufgebaut ist. Nur Väterchen Czar allein macht eine Ausnahme. Er nimmt sich im Namen der Humanität und des Christenthums der ver- lassenen Stammverwandten an. Er schenkt ihnen Waffen, Führer, Geld zum Aufstände. Er beauftragt seine Diplomaten, ihre Sache vor den ersten Höfen Europas   zu vertreten. Durch seine Bemühungen kommen feierliche Conferenzen zu Stande, in welchen es wieder sein Vertreter ist, der für die Verlassenen energisch einsteht. Und als, dank dem Uebelwollen der Mächte gegen die Unterdrückten und ihrer Gleichgiltigkeit gegen die Leiden derselben, auch dieser gütliche Versuch erfolglos bleibt, da schrickt der edle Czar selbst vor dem Aeußersten nicht zurück, um sein kaiserliches Wort einzulösen und die von aller Welt Ver- rathenen zu befreien: Er und alle Prinzen seines erlauchten tauses ziehen an der Spitze seiner mächtigen Armeen zum ampfe gegen den Moslem. Sagt selbst: Ist es unter all diesen Verhältnissen, besonders wenn man noch die politische Unerfahrenheit und Kindlichkeit jener Völker in Betracht zieht, nicht so ganz natürlich, ja noth- wendig, daß sie den Czaren- Erlöser zujubeln, sich ihm blind- lings hingeben? Wie lange ist es denn her, daß wir klugen Deutschen   den Kosaken-Befreier mit Hurrahrufen, Tücher- schwenken und Festguirlanden empfingen«')? Und die Fran- zosen zu Anfang dieses Jahrhunderts, die uns die großen Prin- zipien der Revolution gebracht hatten, waren doch wahrhaftig keine Türken. Kurz, seht Ihr nicht, daß gerade jene ebenso herzlose wie kurzsichtige Politik, welche den Duldenden nichts anderes zu sagen weiß, als:Der Bien muß" daß gerade diese Politik die Balkanvölker am allersichersten dem Sklaven- züchter an der Newa   in die Arme treibt? sprüche bis zur äußersten Grenze gegangen, russische Einflüsse paralysirten jedoch alle meine Bemühungen, und die Banden Nikita's morden noch immer nach Herzenslust unschuldige Musel- manen und verheeren einen Theil meines Reiches. Was Ruß- land anbelangt, so ist es in mein Reich eingefallen, unter dem erheuchelten Vorwand, die slavischen Brüder vom türkischen Joche zu besreien, die Vorsehung hat jedoch die gerechte Sache be- schützt und meiner opferwilligen Armee zu den glänzendsten Siegen verholfen; nichtsdestoweniger bin ich bereit, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, Frieden zu machen, natürlich einen Frieden, welcher meine Würde und die Unabhängigkeit meines Reiches zu wahren geeignet ist. Ich habe den Krieg nicht provozirt, er wurde mir von meinem unversöhnlichen Feinde aufgedrungen, und ich hätte also das volle Recht, erobertes Gebiet meinem Lande einzuverleiben; so könnte ich z. B. Suchum Kaleh und den ganzen Tyeil der von meinen Truppen besetzten Distrikte annektiren, allein mein Reich ist so groß genug und ich verzichte auf jede Annexion im Interesse des Friedens; ich habe 40,000 kaukasische Familien muselmännischen Stammes nach der Türkei   transportiren lassen, um dieselben der Rache Rußlands  zu entziehen, ich habe diese Familien nicht zur Revolte gegen ihre Autorität aufgereizt, kein Manifest an sie, so wie Zar Alexander an die Bulgaren   gerichtet, diese Stammesbrüder haben sich beim Herannahen meiner Truppen für meine gerechte Sache erklärt und ich hielt es für meine heiligste Pflicht, dieselben unter meinen Schutz zu nehmen. Ich erkläre noch einmal, daß ich den Frieden wünsche, und zwar einen Frieden auf Grund der bestehenden Verträge." Graf Zichy war von dieser gemäßigten, aber festen Sprache Abdul Hamid's   auf das Angenehmste überrascht, beglückwünschte denselben zu den ftiedlichen Gesinnungen mit der Bemerkung, daß diese Gesinnungen den glänzenden Siegen der türkischen Armee die Krone aufsetzen und drückte die Ueberzeugung aus, daß ein Monarch, welcher, ungeachtet seiner ganz Europa   in Erstaunen setzenden Erfolge eine solch' friedliche und gemäßigte Sprache führt, nur das Wohl aller seiner Unterthanen wünschen kann, und er es demnach gewiß als seine höchste Aufgabe be- trachten wird, die erforderlichen Reformen in der Verwaltung des Reiches schleunigst durchführen zu lassen. Hierauf erwiderte der Sultan  : Ich habe aus eigener Jnittative meinen Völkern eine Eon- Es leben unsere Freunde, die Feinde!" Dieses Wort, da? wir so oft triumphirend ausrufen, Väterchen mag es in dieser Zeit oft genug unter vergnügtem Händereiben vor sich hinge- brummt haben«3). Und darüber gebt Ihr Euch wohl selbst keiner Täuschung hin durch die bloße Zurückschlagung des russischen Angriffs, und sei dieselbe, wie wir Alle hoffen wollen, auch noch so voll- ständig, ist an jener Sachlage gar nichts geändert. Der Russe sagt dann einfach, genau wie nach dem Krimkriege:I�a Russie se receaille"«3), um bald nur um so mächtiger gerüstet wieder- zukommen, wo dann der grausig blutige Tanz nur um so er- bctterter von neuem angeht. Nehmt hingegen an, Europa   hätte sich in offener, loyaler und energischer Weise der Bedrängten angenommen.?ro prima (erstens) wäre es gar nicht zu einem Kriege, höchstens zu einer kurzen Exekution gekommen. Bor dem ernstlichen Willen des unter sich einigen Europa   hätte sich der Türke gutwillig gefügt, fügen müssen. Nur weil er die erbärmliche Uneinigkeit, die g genseitige Feindschaft und Mißgunst der Mächte sah, und weil er insgeheim von ewigen, besonders von demperfiden Albion" d. h. der englischen   Regierung zum Widerstande aufge- stachelt worden, konnte er diesen wagen. Und auch heute noch ist ihm, das ist mein fester Glaube, der Krieg nur dank eben diesem England möglich, welches ihm, in seiner bekannten Krämer- manier, dasjenige liefert, was nach dem Montecuculi'schen Wort zur Kriegführung vor allem nöthig ist: das Geld!««). So nun, dank den vereinten Bemühungen Europas  , zu der lang- und heißersehnten Freiheit gelangt meint Ihr wirklich, jene Völker hätten nichts Eiligeres zu thun, als sie dem Czaren- thum zu Füßen zu legen? Ich sage Euch, sie dächten gar nicht daran!«3) Dafür bürgt schon der altberühmte Freiheits- trotz und Freiheitsdrang des Südslaven. Und auch die Ersah- rung zeigt es uns. Es sei hier nur an den heldenmüthigen Be- freiungskampf der Serben gegen die Türken zu Anfang unseres Jahrhunderts unter Führung des Czerny Georg erinnert. Damals bot ihnen Rußland   seine Hilfe an, wenn sie dafür seine Oberhoheit" anerkennen wollten. Die Serben aber verspürten durchaus keine Sehnsucht nach der russischen   Knute, wiesen die Anträge Rußlands   zurück und erkämpften sich ihre Freiheit allein.(Und 187677? R. d.  B.") Ueberhaupt ist es ja bekannt, daß erst durch das fortgesetzt feindselige Verhalten der europäischen   Mächte, vorzüglich durch den blödsinnigen Slavenhaß des blödsinnigen Oesterreichs  (das übrigens jetzt seine eigenen Slaven genau in derselben Weise den Russen zutreibt), und gerade erst in den letzten Jahrzehnten, die jetzige unumschränkte Hegemonie Rußlands   über die Balkan  - Völker, in deren Geschmack dieselbe von Anfang an keineswegs lag, förmlich gewaltsam geschaffen worden ist. Daß der Slave von Hause aus keineswegs auch Russenschwärmer sein muß, zeigt uns übrigens auch zur Genüge, dächte ich, das Bei- spiel des Polen  «0). Anmerkungen. 21) Siehe:Nathan der Weise  " von einem gewissen Lessing. R. d.  V.'« 22) Die Hiebe von Plewna wurden wohl vom Fatum auf den Rücken der Russen geschrieben, und nicht von den Fäusten der Türken? R. d.  V." 23) Die Russen haben sicherlich nicht gelacht, denn durch diesePalastrevolutionen":c. find sie um ihre Beute geprellt worden. R. d.  B." 24) Das heißt, wie unsere Großmütter sich ihn vorstellten, und wie der russische   Rubel ihn zurechtgestutzt. R. d.  B." 25)(?) Uebrigens sind die Chinesen auch besser als ihr Ruf. Man muß sich überhaupt bei Beurtheilung der Völker die tradi- tionellen Begriffsschablonen abgewöhnen. R. d.  V." 26) Thatsache ist, daß die Türkei   seit 50 Jahren durch- greifendere Reformen bewerkstelligt hat, als irgend ein anderer europäischer Staat. R. d.  V." 27) Waren keine Verbesserungs-, sondern Lahmlegung?- Vorschläge. R. d.  V." 28) Die Türken sind leider die europäische Cultur noch nicht losgeworden. R. d.  B." 29) Ist ja gelogen. DieMörder" sind längst hingerichtet. Uebrigens ist der ganze Consulnmord auf russische   Hetzereien zu- rückzuführen. Man lese nur die Berichte in englischen Blättern. R. d. V." 30) Sehr schlimm das. Aber es istKrieg". Hat unser Correspondent die Erschießungen der Franctireurs und Nieder- brennungen der Dörfer, aus denen ein Schuß gefallen, während stitution verliehen, welche geeignet ist, mein Reich auf neue und solide Grundlagen zu stellen und die Zufriedenheit und den Wohlstand aller memer Unterthanen zu sichern; es ist mein sehnlicher Wunsch, daß jeder Einzelne meiner Unterthanen sich glücklich unter meiner Herrschaft fühle, und ich werde die genaue Durchführung meiner Constititution überwachen, um diesen meinen Wunsch so schnell als möglich zu realifiren." Gegen unsere neulichen Bemerkungen über den Begriff öffentliches Amt" bemerkt dieDeutsche Allgemeine Zeitung" unsere Definitionwäre sehr sinnreich, wennAmt" von amdire käme. Aber es kommt nicht davon, sondern von dem uralten germanischen Worte anddakti(flothisch) oder ambahti(mittelhochdeutsch), woraus allmählich ambet, ampt, zult tzt Amt ward. So ist zu lesen in Grimm's Wörter- buch, wo noch steht:Diese Abstammung setzt den Begriff emeS Die» nenden(!) voraus*, eines, derim Gefolge eines andern ist* an- bactus, wie es wohl auch im mittelalterlichen Latein hieß. Paßt diese Dienstbarkeit* auf einen Abgeordneien?" Wir wollen hier nicht lange darüber streiten, welche Ableitung die richtige ist: die alte von awbiro, oder die neuere von andbabti. Aber die Richtigkeit der letzteren zugegeben, was ist damit bewiesen? Dienen und inDtenstbarkeit* stehn, find zwei sehr verschiedene Dinge. Dem Volk zudienen" ist höchste Pflicht jedes Gesetzgebers und sollte sein höchster Sto>z sein. Daß Friedrichder Große* sich als Staats- diener bezeichnet hat, dürste Hrn. Professor Biedermann bekannt sein; und von dem Lehramt(der Ausdruck ist dock nicht falsch, Herr Pro- iessor?), das er selber an der Leipziger   Universität bekleidet, wird er doch nicht behaupten, daß es ihn zurDienstbarkeit*, zum Marschiren im Gefolge eines anderen* verurtheilt? Weitere Einwürfe hat Professor Biedermann gegen unsere AuSfüh- rungen nicht gemacht, woraus wir uns die Freiheit nehmen zu folgern, daß er keine zu machen vermag. Es giebt keinen Nothstand. Frankfurter   Blätter bringen unterm 1. Oktober folgende Lokalnachricht:Am Samstag wurde in der Wunderlich'schen Baumschule an der Mainzerlandstraße die Leiche eines jungen Mannes, welcher sich mittelst eines Pistolenschusses dos Leben genommen, gesunden. Stellen- und Mütellosigkeit waren die Motive zur That." Im 2. Quartal d. I fanden in Frankfurt   elf Selbstmorde statt, vom l2. bis einschließlich 19. September deren fünf. Sodann wird in drastiicher Kürze gemeldet:..Verflossen« Woche wurden 78 Bettler mit 501 Tagen Hast bestraft."- Selbstverständ- lich hängt das Alles den ersten Fallvielleicht" ausgenommen nicht mit dem Nothstande zusammen.o