Dietzgen'schen Aufsatze gegen Samter in derWissenschaftlichen Beilage  " vom 10. August. Dort steht zu lesen: Die Sozialisten, besonders wenn sie die Mehrheit im Staate, und den Grund und Boden haben, werden stolze Leute sein, die ihre Sache selbst verwalten wollen. Also werden sie sagen: das Vaterland ist von jetzt ab Eigenthum der sozia- listischen Gesellschaft; wer nicht dazu gehören will, mag aus- wandern, Neu-Caledonien und Sibirien   sei dazu offen ge- halten. Diejenigen alle, die bleiben, sollen im arbeitsfähigen Alter täglich drei Stunden ackern. Widerspruch ist nicht. Die Gewalt ist unser, und wir werden dekretiren: Von Rechts- wegen! In Erwägung, daß das Ackerbauprodukt der Stoff ist, der Leib und Seele zusammenhält, die Grundlage oder erste Nothwendigkeit alles menschlichen Daseins, in Erwägung, daß diese erste und unbedingteste Nothwendigkeit ohne Arbeit nicht ehrlich zu erreichen ist, sind ohne Ausnahme alle Ge- sunden und Starken verpflichtet, der Gesellschaft Dienste zu leisten und also sie in Stand zu setzen, dem Gemeinwohl die unentbehrliche Unterlage zu schaffen u. s. w., u. s. w. Bei den Spezialitäten der Einrichtungen, wie viele pflügen und säen, wer die Pferde und wer die Rinder, wer die Eier, die Butter und die Buchführung besorgt, dabei wollen wir uns noch nicht aufhalten und durch unzeitige Sorgen nicht das Problem verwirren." Wer diesen Passus liefet, merkt sofort an dem ganzen Ton, daß es sich nicht um einen ernsthaften detaillirten Vorschlag handelt. Die unmittelbar vorhergehende Stelle des Auf- satzes sagt dies ausdrücklich. Sie lautet: Nun wollen wir vorübergehend einmal auf das Projekt des Herrn Samter eingehen, und für Aufhebung des privaten Grundeigenthums ebenso eintreten, wie für Aufrechterhaltung des sonstigen Privateigenthums. Aber dabei können wir ihm nicht den Gefallen thun, dem Bourgeoisstaat die Verwaltung zu belassen. Die Sozialisten" u. s. w. Das Wortvorübergehend" ist auch im Original gesperrt. Hätte PodecTs Waschzettelfabrikant diese Stelle mit abgedruckt, so hätte er sich handgreiflich ad absurdum geführt. Er hat ihn also wohlweislich weggelassen und denkt in seinemehrlichen" Sinn, es gebe vielleicht den Einen oder Anderen von der be- kannten nicht alle werdenden Sorte, der auf das verstümmelte Citatreinfallen" werde. Daß in dem Aufsatz das Wortackern" nicht in dem be- schränkten Sinn, dessen der Waschzettelfabrikant zu seinen Zwecken bedarf, gebraucht ist, sondern in einem weiteren Sinn nützlicher Arbeit, das sei nur nebenbei erwähnt.A biffele Falschheit" muß jaallemal dabei" sein. Die Bettsen vom Pachten und Verpachten im sozialiMchen Staat schenken wir dem Hrn. Waschzettelfabrikanten; sie sind seingeistiges" Produkt, und folglich sein Eigenthum. Das Leipziger Tageblatt  " hat keinen Theil daran und wir consta- tiren gern Herrn Podeck's Unschuld. Wenn wir uns seine Leistungen im Organ für Schweinsknöchel und Klöse ansehen, dann begreifen wir allerdings, daß der Gedanke dreistündigen Ackerns" ihm Grauen erwecken muß. Herrn Podeck und Podeck's College» aber geben wir beim Abschied den guten Rath mit auf den Weg:Lernt ackern!" Am 11. Oktober ist vom Berliner   Kammcrgericht das erstinstanzliche Urtheil wider den Allgemeinen deutschen   Maurer- und Steinhauerbund bestätigt worden, woyach vie Schließung des Bundes für den Gerichtsbezirk Berlin   auftecht erhalten wurde und folgende Strafen verhängt worden sind: gegen Hurlemann 4 Wochen, gegen Hagendorf, Röhr, Beck, Dietrich und Krause je 60 Mark event. 14 Tage Gefängniß. Der Letter des Centralbundes, Schöning in Hamburg  , wurde freigesprochen. Aus Henchelland. Stille Beobachtungen eines Berliners in London  . (Schluß.) Da gerade auf die Polen   hier die Rede kam, so sei es mir gestattet, hier parenthetisch jenes Manifestes Erwähnung zu thun, welches die Polen  -Emigration(irre ich nicht, im Verein mit der russischen) vor längerer Zeit an die südsla- vischen Insurgenten gerichtet hat. Zndem es dieselben auf's Eindringlichste vor einem Einlassen mit den russischen Freiheits- Henkern warnt, das fie nur vom Regen in die Traufe bringen würde, unterläßt es aber andererseits nicht, ihnen für ihren Be- freiungskampf die wärmsten Sympathien auszudrücken. Ich muß Varia, Saxonia u. s. w. Die Germania   sei also das Symbol eigentlich eines Nichts. Jndeß hat Wander zugegeben, daß er die Germania   meta- Phorisch und symbolisch als Deutschland  , besonders als Deutsch- land in seinen Handelsbeziehungen, ganz besonders also als die deutschen   Zollvereinsstaaten aufgefaßt habe. (Fortsetzung folgt.) Zum Arbeiterausschluß in Nordamerika  . In Hüll' und Fülle prangt das Land, Die Speicher sind gefüllt zum Rand, Kaum fassen sie die Garben; Und doch es scheint nicht glaublich schier G ebt es noch Menschen, die allhier Bei harter Arbeit darben. Bei harter Arbeit können sie Für ihre Lieben kaum mit Müh' Das nackte Leben fristen; Kommt endlich Krankheit noch in's Haus, Dann bricht das Elend recht erst aus, In diesemLand der Christen". (Und wenn der Wurm sich einmal krümmt, Der Funke zünd't, der lang geglimmt, Das Boll in Staub getteten, Den Drängern seine Zähne weis't, Die Sklavenketten wiid zerreißt, Schrei'n sie nachBajonetten"! Nach Bajonetten, Militär! Wenn Grant nur hier und Kaiser wär', Sie gäben sich zuftieden; Mit Allem, selbst mit einem Thron! Um nur nicht den gerechten Lohn Dem armen Mann zu bieren. Auf, die ihr wirktet Tag und Nacht, Am Eisenhammer, tief im Schacht; Auf, die das Dampfroß füttern! Ihr Proletarier All', erwacht! Gewonnen ist schon halb die Schlacht Und die Tyrannen zittern! fagen, daß ich weder vorher, noch seitdem irgend etwas über die jetzigen bedeutungsvollen Vorgänge im Orient gelesen habe, was die Sache in so rationeller Weise auffaßte, was so sehr im Sinne der Freiheit, der Vernunft, der Cultur, der Mensch- lichkeit gehalten wäre, wie eben jenes Schriftstück. Bravol Bravo!") Nicht um sie dem Czarenthum zu Füßen zu legen, sage ich, würden jene Volksstämme ihre junge Freiheit benutzen. Wohl aber würden sie abendländischen Ideen und abendländischer Cul- tur gar bald zugänglich werden und rasch zu freieren Staatsge- bilden vorfchreiten.) Von dem alten verdorrenden Fluche der Türkenherrschaftt'h befreit und unter der Hand des fleißigen Sla- ven würden jene herrlichen Länder ihren ganzen großartigen von uns ungeahnten Naturreichthum entfalten und die Ueberfülle desselben ausgießen nicht nur über jene Völker selbst, sondern über das ganze Europa  , ihnen wie uns zum Wohle."") Nie- mals noch hätte der alte Jster auf seinen Wogen solches Leben und Weben, so viel Handel und Wandel gesehen, als es dann der Fall wäre."') Und der russischen Raubgier wäre die Thüre vor der Nase zugeschlagen.")Väterchen" hätte dann nichts mehr zu befreien", die'alten Flausen von derCulturmission", vom Christenthum  " undvonderHumanität", hinter welcher dienordische Despotie seit fast zwei Jahrhunderten schon ihren Appetit nach der Balkanhalbinsel   zu maskiren sucht, sie wären dann vollständig unbrauchbar geworden, hätten einfach keinen Sinn mehr. Aber auch vor dem eigenen Volke hätte dann ein Krieg um die Balkanländer seine heutige Popularität verloren. Seine heutige Popularität, sage ich, denn es wäre ein Fehler, uns dar- über zu täuschen, der Krieg ist heute populär beim russischen Volke."") Und es ist das auch ganz natürlich. Das russische Volk sieht das feindselige Verhalten des ganzen Abendlandes gegen seine südlichen Stammes- und Glaubensbrüder, da bäumt sich Druck erzeugt Gegendruck das Rassengefühl natürlich hoch auf und fordert ein Einstehen für die Bedrängten. Nicht mit dem russischen Volke ist darüber zu rechten, das vielmehr hier einem schönen Zuge folgt, sondern mit Jenen, die durch ihre gehässige und ungerechte Behandlung des Südslaven den Rassen- haß gewaltsam provoziren. Wer Sturm säet, muß Sturm ernten. Wer den Rassenhaß säet, darf sich nicht wundern, wenn er Rassenhaß erntet. Und nicht blos beim russischen Volkes ist derBe- freiungs"krieg heute populär, er ist es ebenso bei den Slaven der türkischen Tributärstaaten, er ist es bei allen Slavenstämmen Oesterreichs  , kurz er ist es bei der gesammten Slavenwelt. Ge- rade jene hochweise Politik also, die aus Angst vor dem Pan- slavismus den Slaven nicht genug geknechtet sehen kann, gerade diese Polittk ist es, die den Panslavismus erst heraufbe- fchwört, indem sie spezifisch slavische Interessen schafft und so das ganze Slaventhum gegen sich in die Schranken ruft. Helft dem Slaven zur Freiheit und Ihr werdet ihn nicht mehr zu fürchten haben! Nur Sklavenvölker sind den andern furchtbar. Es soll mich übrigens nicht wundern, wenn diese weise Po- litik schließlich noch das Unmögliche zu Stande bringt und auch die Polen   dem Panslavismus"") zuführt. Ich liebe es, nationale Vorgänge und Verhältnisse bei frem- den Völkern auf analoge Fälle bei der eigenen Nation zurück- zuführen. Man lernt so am besten jene verstehen manches, was Einem bis dahin ungeheuerlich erschien, wird dann gar leicht begreiflich und man erwirbt sich so am besten das Hineindenken und Hineinleben in die Ideen, Gefühle und Be- strebungen der andern Völker, das sie uns so viel näher bringt und jene weltbürgerliche Gesinnung, jene Hinwegsetzung über die Schranken nationaler Beengtheit in uns erzeugt, ohne die eine freiere Gestalttmg der menschlichen Gesellschaft nicht möglich sein wird. Nun das gegenwärtige Verhältniß der russischen Nation zu den bedrängten Südslaven erscheint mir demjenigen ähnlich, in welchem wir Deutschen   uns zu Schleswig-Holstein   vor dessen sogenannterBefreiung" vom dänischen Regimentc befan- den. Die ganze Nation verlangte damals begeistert die Er- lösung desverlassenen Bruderstammes" und das war recht von ihr"") obwohl ja die dänische Herrschaft nichts weniger als eine türkische war. Keineswegs aber wollte damals das deutsche   Volk unter jenem Rufe etwa zugleich auch die Annexion für die dynasttschen Zwecke Preußens verstanden haben, in wel- cher es sehr gut nur eine Kräftigung aller reaktionären Strö- mungen in Deutschland   voraussah. Dafür hatte es sich nicht begeistert.____ Doch braucht's in einer Republik Nicht Feuer, Schwerte  , Dolch und Strick, Um Recht sich zu verschaffen; Die freie Wahl, das freie Wort" Sei eure Zuflucht, euer Hort Und starkes Wehr und Waffen. NichtLawyer  " und nichtReverend", Den Mann, der eure Nöthen kennt," Wählt, das Gesetz zu machen. Nehmt Männer aus den eig'nenReih'n", Dann wird euch bald geholfm sein, Die bess're Zukunft tagen. Dann wird dies Land nicht nur zum Schein DerFrei'n und Braven" Heimath sein, UndArbeit" bringetFülle"; Seid einig", wahret euer Recht, Die Fesfeln der Parteien brecht! Vorwärts zum großen Ziele! R. Saur. Das Bezirksgericht Wasserburg   in Baiern   hat den Brau- meister des Grafen Montglas zu Neumarkt   a. d. R. wegen Bier- panscherei(Verwendung von Glycerin) zu 8 Tagen Gefängniß ver- urtheilt. Etwas schlimmer, aber noch lange nicht schlimm genug, er- ging es einem Bierverfälscher in Crefeld  , der überführt worden war, in 103 Fällen, mit Umgehung der Steuer, beim Brauen Traubenzucker verwendet zu haben. Das Düsseldorfer   Appellationsgericht verurtheilte den Nichtsnutz zu 3214 Mark Geldstrafe bez. 6 Wochen Gefängniß. EinKrach". Die Pommersche Ritterschaftliche Pr vatbank hat am 10. Oktober ihre Zahlungen bis auf Weiteres eingestellt. Soweit wäre alles in Ordnung. Was aber nicht in der Ordnung ist und was dem Staatsanwalt jedenfalls noch Gelegenheit geben wird, mit der Pommerschen  Ritterschaft" ein ernstes Wort zu reden, ist der Umstand, daß von den eingezahlten Depositengeldern nicht weniger als neun- zehn Millionen Mark fehlen sollen. Es läge also ein regelrechter Diebstahl vor aber die großenHerren" läßt man ja in der Regel laufen, wie männiglich bekannt ist. Nachttäglich verlautet, daß sich der Direktor der Ritterschaftlichen Privatbank, ein Herr Papst, erschossen haben soll. Ein Beweis mehr, daß arge Svitzbübereien denKrach" verursacht haben. Genau"') so ist es im gegenwärtigen Falle. Das russische Volk sieht die Leiden seinesverlassenen Bruderstammes" und mit jenem schönen Hasse gegen das Unrecht, das eben nur dem Volke eigen ist, ruft es heute nach der Befreiung seiner Stammesverwandten. Hinter dieser mächtigen nationalen Strö- mung vermochten die Romanows   ihre dynastischen Räuberzwecke zu verbergen, ja von ihr getrieben vermochten sie sich vor aller Welt auf sie zu berufen, worauf es ja selbstverständlich, aber in der Hauptsache unwefentlich ist, daß sie ihr Möglichstes thaten, die Flamme zu schüren. Sähe aber der Russe den Südslaven frei,"") freier als er selbst ist, dann natürlich wäre es mit der heuttgen nationalen Bewegung zu Ende, genau so wie wir Deutschen   gewiß nicht mehr nach der Befreiung Schleswig-Hol- steins geschrieen hätten, wenn"") dieses aus einer dänischen Pro- vinz etwa zu einer selbständigen Republik   geworden wäre, ein- fach weil ein solcher Ruf dann gar keinen Sinn mehr gehabt hätte. Für die bloßen Eroberungsgelüste des Czarenthums, in dessen Stärkung auch das russische Volk sehr wohl nur eine Festerschließung seiner eigenen Ketten erkennt, würde es sich ganz gewiß nicht begeistern und mit der heutigen Popularität eines Balkankrieges wäre es gründlich vorbei."") So von allen Seiten, sowohl von den Balkanvölkern selbst, als auch von Europa  , statt, wie setzt, unterstützt, entschieden zurückgwiesen, auf seine Velleitäten überall nur mit spötti- schem Achselzucken empfangen, bliebe Väterchen und all den künf- tigen Väterchen, welche dem russischen Volke noch auferlegt werden, schließlich doch Wohl nichts anderes übrig, als mit ihrenBe- freiungs"plänen und mit ihrerCulturmission" gründlichst ein- zupacken."') Ja noch mehr als das."') Dem russischen Volke, welches das materielle und geistige Wohlergehen seiner südlichen Stammes- genossen unter dem Schirm der Freiheit sähe, welchem auch von dort aus die modernen Ideen und modernen Bestrebungen zu- strömten, wäre dies unzweifelhaft ein mächtiger Ansporn mehr zum kräftigen Vorschreiten auf derselben Bahn."") Und gewiß um ein Bedeutendes beschleunigt müßte damit die unausbleib- liche große Revolution werden, deren sichere Vorboten wir in all den Einkerkerungen, Deportirungen und heimlichen Er- mordungen sehen, die uns aus Rußland   berichtet werden und die uns, nebenbei gesagt, allein schon zeigen, daß es wahrlich nicht, wie das jetzt in wenig internationalem Sinne mehrfach behauptet wird, das gar mächtig zur Einheit emporsttebende russische Volk, sondern eben nur das jetzige russische   Regiment ist, von dem die Freiheit etwas zu fürchten ljat."4) Mit einem Worte: Ein freies Südslaventhum, das seine Freiheit dem vereinten Europa   zu verdanken hätte, wäre nicht, wie jene kurzsichtige Politik vermeint., eine Stärkung und ein Machtzuwachs für das absolutisttsche Rußland, sondern würde sich gar bald als ein mächtiger Schutzwall und zugleich als ein bedeutender Stützpunkt beim geistigen Angriffskriege gegen das- selbe somit als eine ansehnliche Schwächung seiner Position er- weisen, genau in derselben Weise, wie es alle freigesinnten Ele- mente Europas   von der Wiederaufrichtung Polens   wün- schen und erwarten."") Es giebt meiner Ueberzeugung nach nur eine Lösung der orientalischen Frage, welche dem autokratischen Rußland   nicht nur keinen Gewinn brächte, sondern die es geradezu zu fürchten hat, die ein vernichtender Schlag für dasselbe wäre, und das ist die Befreiung, d. h. eine wirklich'?, wahrhastige Befrei- ung der Südslaven."") Jede andere Entwicklung der Dinge muß früher oder später zu seinem Bortheil ausfallen.--"'O Die Lostrennung der Balkanländer vom Türkenreiche wird sich vollziehen, ob wir nun unsere Sanktion dazu ertheilen oder nicht."") Eine jede Abfindung mit der Sache, welche diese Völker noch irgendwie unter dem muselmännischcn Joche beläßt, wird keine Lösung der Frage, nur eine Hinausschiebung einer solchen sein. Jene Lostrennung wird sich genau so gewiß vollziehen, wie sich die Lostrennung schon so vieler einstiger Provinzen des niedergehenden Osmanenreiches vollzogen hat. Sie wird sich genau so gewiß vollziehen, wie sich der Sieg des Sozialismus über die heutige Gesellschaft vollziehen wird, ein- fach weil die Ursache da wie dort dieselbe ist: Daß nämlich das Streben nach einer höheren Culturstufe stets über die niedere triumphirt."") Von dem Verhalten Europas   aber wird es abhängen und die bisherige Erfolglosigkeit des diesmaligen russischen An- griffs läßt uns hoffen, daß es zu dieser Entscheidung noch nicht zu spät ist von dem Verhalten Europas   wird es abhängen, m welcher Weise jene Lostrennung vor sich gehen wird: Ob sie zunächst nur zur Machtstärkung der nordischen Despotie führt und so sich allerdings zu einer ernsten, gar bald in neuen blu- tigen Conflikten zum Ausdruck gelangenden Gefahr für Europa  , zu einem schweren Hemmniß für alle vorschreitenden Bestrebungen desselben gestaltet, das sich dereinst nur mit ungeheuren An- strengungen wieder beseitigen lassen wird oder ob sie sich di- rekt zum Vortheil der Freiheit und der Cultur vollzieht, indem sie ein neues, freies Staatswesen schafft, das sich gar bald als ein schätzbares Glied der europäischen   Völkerfamilie, als eine wichtige Etappe auf dem Wege zur civilisatorischen Erschließung des Orients und zugleich als ein Haupthebel zum Umsturz des nordischen Colosses erweisen wird.''") Welcher dieser beiden Wege thatsächlich eingeschlagen werden dürfte, wenn Europa   zu jener Zeit noch das Europa   von heute sein wird, mit all' der Bornirtheit, mit all' der Ränkesucht, all' der Tücke, all' dem instinkttven Hasse gegen Alles, was nach Frei heit schmeckt, all' der Streit- und Raublust seiner heutigen Macht- Haber und sogenannten Staatsmänner, denen die Völker in grenzenloser Thorheit die Bestimmung über ihre wichttgsten An- gelegenheiten überlassen das dürfte nicht schwer vorauszusehen sein. Man wird die Balkanvölker, wie überhaupt das ganze Slaventhum, der czarischen Kreuzspinne in's Netz treiben, bevor man sich entschließen wird, fie selbst frei, wirklich frei zu machen."') Und so ist es denn im vollsten Sinne des Wortes wahr, was in dieser Zeit von parteigenössischer Seite wiederholt ausge- sprachen wurde: daß nämlich die Lösung, d. h. die rechte Lösung der orientalischen Frage nur mit der Lösung der sozialen Frage, d. h. mit der Schaffung freier Staatsgebilde in Europa   möglich wird. An uns aber, den Repräsentanten dieser bessern, vernünftigern Zukunft ist es, wie immer sich die iveitere Entwickelung der für das fernere Schicksal Europa's   so hochwichtigen Angelegenheit auch gestalten möge, schon jetzt die rechte Stellung dazu einzunehmen, sie aller Welt klar erkennen zu geben."2) Unserer durchaus. unwürdig und zugleich ein klein wenig lächerlich erscheint es mir, aus Furcht vor dem Kosaken an den Busen des Baschibozuks zu flüchten, aus Angst vor dem Czarenthum uns vor dem Groß- türken zur Erde zu werfen."") Ich dächte, gerade die proleta- rische Demokratie mit ihrer begeisterten Ueberzeugung von dem endlichen Siege der Idee über die Gewalt, der Menschlichkeit über die Barbarei, hat den finstern, menschheitsfeindlichen Gewalten des Depottsmus glücklicherweise denn doch noch andere, edlere