Verpflichtungen gegenüber, die zu dem reservirtesten Gebrauche bereits insofern ein Unicum, als es einen eigenen Telegraphen- extremen Parteien" die Opfer des Compromisses geworden mahnen. Wird diese Mahnung überhört oder nicht empfunden, draht von Berlin nach hier gepachtet hatte und so in den Stand Die reaktionäre Bourgeoisie, welche nun bis auf Weiteres wieder so muß eine äußere Autorität sie ergänzen, und keine andere gesezt war, die telegraphischen Nachrichten früher als alle ande- das Ruder führt, hat indeß keine rechte Freude an ihrem ,, Sieg", scheint uns vorläufig mehr hierzu berufen, als diejenige des ren sächsischen Blätter zu bringen. Dem liberalen Chemnizer in welchen die Mac Mahonistische Senats majorität bereits einige Präsidenten." Daß wir dem Herrn Abg. Richter solche Straf- Blatte, welches jetzt vor seinem Ende steht, fehlte in erster Linie bittere Tropfen geträufelt hat.

predigten von Herzen gönnen, ist wohl selbstverständlich. Aber ein Verleger, der volles Verständniß für die Bedürfnisse einer

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alle diese Leute, die ihn jetzt verdammen, haben den Feigling Leitung hat, und die Unterstügung Derjenigen, deren Interessen- Der Redakteur der Wahrheit" in Breslau, Maximilian bejubelt, als er bei dem letzten Wahlkampfe im 6. Berliner das Blatt seit einer langen Reihe von Jahren energisch ver- Schlesinger, ist zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt, weil er Wahlkreise seine pöbelhaften Schimpfereien und Verleumdungen treten hat. Die sozialistische Presse ist dagegen im steten das bekannte, im Auftrage des Genter Allgemeinen Sozialisten­gegen die Sozialdemokratie und gegen Hasenclever in geschlos- Aufblühen begriffen, die" Chemnitzer Freie Presse" gewinnt Congresses, erlassene Manifest an die Arbeiter- und Sozia­fenen Bersammlungen losließ und sich in öffentlichen Ver- an Lesern und ihre Druckerei besorgt außer verschiedenen flei- liftenvereinigungen aller Länder" in der Wahrheit" zum Ab­Sammlungen trog mehrfacher Einladung nicht zum Kampfe stellte. neren Wochenblättern nun auch für den Stollberger Wahlkreis druck gebracht hat, wodurch der§ 111 des Strafgesetzbuchs in Auch erinnert man sich wohl noch der Affaire Bamberger - ein zweimal wöchentlich erscheinendes Parteiblatt. Eines Com- Verbindung mit§ 8 des Vereinsgesetzes verletzt sein soll. In Rudolf Meyer, als Bamberger im Reichstage die Revolverpresse mentars zu diesen Thatsachen bedarf es nicht." den Motiven heißt es, daß auf dieses Strafmaß hätte erkannt mit ziemlich unverblümten Hindeutungen auf bestimmte Personen Zu dem Gefasel des Tageblattes" und seiner liberalen Zei- werden müssen, weil der Angeklagte trotz seiner vielen Borstrafen angriff und als man ihm mit einem Duell auf's Leder rückte, tungsgeschwister auch nicht. noch nicht gebessert" sei. da kam der Held von Kirchheim- Bolanden " zum Vorschein, da hatte er die betreffenden Personen ,, gar nicht gemeint". Auch bei dieser Gelegenheit nahm die liberale Presse für den Verleumder Bartei; jetzt aber, wo eine Collegin durch Richter verleumdet wird? Ja Bauer, das ist ganz etwas anderes!

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Der österreichische Arbeiter- Kalender für das Jahr 1878, herausgegeben von den Wiener Parteigenossen durch Johann Schwarzinger, ist soeben erschienen. Derselbe ent­hält u. A.: Zur Geschichte, über das Wesen und die Verbrei­tung der Zeitungen in Desterreich. Von Karl Höger.- Kunst und Wissenschaft der Gegenwart. Von Joh. Most.- Ein Ka­pitel für Landleute. Von P. Lossau. Die Hauptursache von Krankheiten und Todesfällen. Von M. Levy. Aus dem Strudel des Lebens. Soziale Novelle von E. Gersdorf. Feierabend. Dramatische Scene von J. Haunisch.- Den Schluß bildet ein Verzeichniß der in Desterreich bestehenden Ar­beitervereine und Krankenkassen. Der Kalender sei den deut­ schen Parteigenossen hiermit auf's Beste empfohlen.

Aus Wien .

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- Die dritte Nummer der ,, Egalité " ist uns soeben zugegangen. Das Blatt erscheint jezt in Laguy bei Paris , statt in Meaux . Der erste Versuch, das sozialistische Organ zu Fall zu bringen, ist also gescheitert. Zu dieser erfreulichen Mitthei­lung fönnen wir noch hinzufügen, daß eine Anzahl Arbeiter, zu Zum Kapitel der Untersuchungshaft. Vor Kurzem sammengesetzt aus allen Branchen, in der Egalité" den Wunsch wurde der Redakteur der Starkenburger Zeitung" zu Dieburg ausspricht, zu der im Jahre 1878 in Paris stattfindenden Welt ( Hessen ), Herr Kabler, wegen Beleidigung des preußischen ausstellung die Arbeiter aller Länder zum Besuche einzuladen Kriegsministers plötzlich in Untersuchungshaft gebracht. Als und für deren würdigen Empfang zu sorgen, wie dies in Wien alleiniger Grund wurde Fluchtverdacht angegeben. Man hätte und Philadelphia geschehen ist. nun doch annehmen müssen, daß eine genügende Kaution, die auch angeboten wurde, angenommen worden wäre- doch nein; Aus Newyork erhalten wir von einem ausgewanderten vielleicht fonnte aber auch, da die Höhe der Summe im Ermessen deutschen Arbeiter eine längere Zuschrift, in welcher die dortigen Ar­des Richters liegt, eine genügende Summe bei solchem groß beitsverhältnisse als wahrhaft trostlose geschildert werden. Kein Hand­artigen Verbrechen", im Strafgesetzbuch rangirt übrigens die werker oder Arbeiter, der sich einiges Geld erspart habe, soйle es Beleidigung unter der Rubrik" Vergehen", nicht aufgebracht sich einfallen lassen, in der Absicht nach Amerika auszuwandern, werden; doch dem sei, wie ihm wolle. Es kommt hier noch ein um mit seinen Ersparnissen sich eine Existenz zu gründen, er 17. Dezember 1877. anderer wichtigerer Punkt in Betracht. Während dieser Unter- käme unfehlbar, weil er der Landessprache in der Regel nicht Sie haben den im Referate der Neuen freien Presse" aus suchungshaft, die sich, wir wiederholen es, lediglich auf Flucht- mächtig sei und weil das Prozessiren ohne einen Advokaten, die preßgesetzlichen Gründen" todtgeschwiegenen ersten Passus unserer berdacht stützte, war dem Inhaftirten jeglicher Verkehr mit der sehr viel Geld tosteten, unmöglich sei, entweder durch Prellerei Resolution über den neuen Zolltarif Entwurf wohl inzwischen Außenwelt untersagt und selbst der persönliche Verkehr mit seiner oder durch verfehlte Geschäftsunternehmungen um sein Geld. schon im Sozialist" gefunden. Derselbe, der vom Sozialist" Ehefrau wurde nicht gestattet. Dies erscheint uns als eine Härte, Der sogenannten von Pfaffen geleiteten Emigrantengesellschaft trotz aller preßgesetzlichen Rücksichten, die wir leider zu nehmen die dem Strafgesetzbuch direkt widerspricht. Wenn die Unter- solle man nicht unbedingt vertrauen. Könne der Auswanderer gezwungen sind, unbeanstandet abgedruckt werden konnte, lautet suchungshaft angeordnet wird, damit dem Angeklagten die Mittel mit Dollars klimpern, dann seien die frommen Herren zu folgendermaßen:" Die jüngsten Debatten im Abgeordnetenhause entzogen werden, den Thatbestand zu verdunkeln, dann ist natürlich sprechen, den Armen aber schafften sie sich bald vom Halse. über wichtige wirthschaftliche Fragen haben abermals den Beweis auch der Verkehr nach Außen und mit anderen Personen nicht Auch das alte, unseren Lesern wohlbekannte Thema von der geliefert, daß es in den maßgebenden Kreisen am Willen und gestattet, wenn aber der Thatbestand schwarz auf weiß in der Arbeitslosigkeit wird in der Zuschrift ausgiebig behandelt Beitung steht, wenn nur Fluchtverdacht der Grund der Haft ist, dann sollte der Untersuchungsrichter auch dem Geiste des Straf gesetzbuchs gemäß handeln; er sollte die Haft nur nach dieser Richtung hin handhaben lassen.( Inzwischen ist Herr Kadler auf Anordnung des höheren Gerichtshofs wieder in Freiheit ge setzt worden.)

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farger Lohn, wenig Arbeit und viel Angebot von Arbeitskräften. Kurz, die Zuschrift ist von A bis Z eine Warnung an die Hand­werker und Arbeiter vor der Auswanderung nach Amerika . Möge man die Warnung beherzigen.

Verständnisse, ja sogar am nöthigen Ernste fehlt, etwas für die materielle und geistige Hebung des Volkes zu thun." Nach Lesung dieses Sazes werden Sie die preßgesetzlichen Gründe", die das Leiborgan der Herren Gistra und Ofenheim ins Feld führt, um die Verstümmelung unserer Resolution ihren Lesern gegenüber entschuldigen zu können, leicht begreifen. Es ist doch Vom Kriegsschauplah nichts Erwähnenswerthes. Das nicht gut thunlich, der Welt, soweit sie zu den Lesern dieses öffentliche Intereffe richtet sich jetzt auf die Krise, in welcher die Gauner- Moniteurs par excellence gehört, zu verrathen, welchen Gewerkvereins- Märchen stößt mit seinem Antrag orientalische Frage sich befindet. Offenbar ist ein Wendepunkt geringen Respekt das österreichische Volt und speziell der sozial­auf Gewährung von 3000 Mark Jahresgehalt für seine Mühe- eingetreten, und sehr furzsichtig waren die Politiker und Politikusse, demokratischer Wiener Arbeiter vor seinen ,, Vertretern" hat und waltung als Anwalt" der Gewerkvereine auf heftigen Wider- welche das, unzweifelhaft im Einverständnis mit England, lancirte sogar an deren Verständniß zweifelt, etwas für die Hebung des spruch. Einer seiner Getreuen- es geschah das Unerhörte in( in die Welt geschickte) Vermittlungsgesuch der Pforte für Volkswohlstandes thun zu können. So etwas kann doch nicht gut ver­einer Versammlung der Mitglieder des Gewerkvereins der Ma- ein ,, todtgebornes Kind" erklärten. Die Einberufung des engli- breitet werden! Freilich hat man sich früher bei ähnlichen miß­schinenbauer zu Breslau - war sogar so kühn, es auszusprechen, schen Parlaments auf den 17. Januar drei Wochen vor der liebigen Resolutionen am bequemsten damit geholfen, dieselben daß der Anwaltsposten ganz gut auch von einem Andern als üblichen Zeit, und noch mehr, die Umstände, unter denen gar nicht zu erwähnen und ganz todtzuschweigen. Wozu braucht von Max Hirsch versehen werden könnte. Ob dieser Undankbar- dieser an sich schon bedeutsame Schritt erfolgt ist, lassen keinen denn auch die Meinung von Arbeiterversammlungen bekannt zu keit wird Märchen's Herz nicht ermangeln, sich in Wehmuths- Zweifel darüber, daß die englische Regierung nicht gesonnen ist, werden? Dieses Gesindel zahlt ja keine ,, Betheiligungen" und blutungen zu ergießen. Wie kann man aber auch ihm, dem Rußland frei gewähren und den Pariser Vertrag zerreißen zu da wäre es Schade um jede Zeile. So waren wir denn auch treuen Freund" der Arbeiter, der jahrelang für deren Wohl lassen. Der Separatfriede", das Ziel der russisch- bismarckischen seit langem gewöhnt, daß, gleichwie in der übrigen liberalen raftlos gestrebt und gelitten, so etwas bieten! Politit, dürfte nun vorläufig von der Tagesordnung gesezt sein. Presse, auch in dem Ofenheim- Organe nur solche Beschlüsse von Daß Frankreich im Fall eines europäischen Conflikts sich mehr Arbeiterversammlungen der Erwähnung würdig erachtet wurden, Zum Rüdgang". Es vergeht tein Tag, an welchem nach englischer, als nach russisch- bismarckscher Seite hinneigen aus denen sich in einer oder der anderen Weise Kapital für die das Leipziger Tageblatt " nicht den Rückgang" der Sozial- würde, braucht nicht erst auseinandergesezt zu werden; und ob Ansichten dieser Macher der ,, öffentlichen Meinung" schlagen ließ; democratie im Allgemeinen für ganz Deutschland , und es ver- Destreich, trotz des freundnachbarlichen Geschenks der Verlängerung die Oberwinder'schen famosen Resolutionen, von der über die gehen teine zwei Tage, wo es ihn nicht im Besonderen für des Handelsvertrags auf 6 Monate, geneigt ist, sich freiwillig Wahlreform im Jahre 1873 bis zu der letzten über den öster­Chemnitz, das sächsische Manchester , constatirte. Und da muß mit der Schlinge des Dreikanzlerbündnisses zu erdrosseln, ist reichisch- ungarischen Ausgleich und den Nothstand, haben darum dieser gosentrinkenden Kassandra männlichen oder sächlichen Ge- zum Mindesten fraglich. Genug: das Siegesgegröhle der Knuten- auch sammt und sonders Aufnahme gefunden und wurden in der schlechts am 19. d. das Pech passiren, folgende Correspondenz und Rubelliebhaber scheint etwas verfrüht gewesen zu sein. Regel auch zu ,, Rundgebungen der großen Arbeiterpartei" auf­nicht in den Papierkorb spedirt zu haben: Doch wir haben da ja gar nicht von Deutschland " gesprochen, gebauscht, obwohl nur ein kleines Häuslein hinter ihnen stand.

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" Chemniz, 17. Dezember. Mit Ende dieses Jahres wird vom deutschen Reich"," ohne dessen Erlaubniß kein Kanonen- Den Resolutionen sozialdemokratischer Versammlungen aber das liberale Organ, die Chemnizer Nachrichten", gegründet schuß in Europa abgefeuert werden kann." Wozu auch? Es passirte diese Ehre fast nie, und wäre das Motiv, welches die im Jahre 1864, sein weiteres Erscheinen einstellen. Es reicht hin, von Rußland zu sprechen. In Petersburg wird verehrte ,, Neue freie Presse" zu dieser Veröffentlichung und zu schweben zwar mehrere Projekte behufs neuer in's Leben zu Varziner und in Barzin Petersburger Politik gemacht Ein den uns gespendeten Lobsprüchen veranlaßt, nicht so auf der Hand rufender liberaler Blätter, die betreffenden Unternehmer dürften Herz und Eine Seele- wozu zwei Namen? liegend nämlich der wüthende Haß gegen die insbesondere aber kaum sonderlich reussiren, da gutem Vernehmen nach ihnen Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß die unerwartet rasche von der Deutschen Zeitung" vertretene Schutzzoll- Partei­ein Gegner erwachsen wird, dessen Hilfsmittel bedeutend sind. Lösung der französischen Krisis durch die Krisis in der wahrlich, wir hätten gerechte Ursache zu der Besorgniß, daß wir Die Verleger des weitverbreiteten Amtsblattes, des Chemnizer orientalischen Frage herbeigeführt worden sein foll. Die Mög- mit unserem Beschlusse einen Fehler begangen, denn es kann für Tageblattes", sollen nämlich damit umgehen, ihrem Blatte, das lichkeit einer Aktion nach Außen nöthigte die Streitenden zum uns nicht leicht etwas Entehrenderes geben, als ein Lob aus bisher nur früh erschien, auch eine Abendausgabe hinzuzufügen. Zusammengehn. solchem Munde. Wenn z. B. die ehrenwerthe Verfechterin der Das Chemnizer Tageblatt" wäre dann das einzige Blatt in Trinkgeld- Theorie und der Türkenloose, das Organ Blacht's, die Sachsen , welches in zwei Ausgaben erschiene. Bisher war es außerordentliche Mäßigung und das seltene Verständniß, mit halten, daß teine Civilpersonen in denselben verkehren. Die in den Casernen Wohnhaften erhalten Legitimationskarten." Diese Nachricht bringen die liberalen und fortschrittlichen Blätter mit dem Zusage: Es darf angenommen werden, daß die Rücksicht auf etwaigen Verkehr mit den Sozialdemokraten zu dieser neuen Einschärfung alter Verordnungen beigetragen hat." So viel wir nun die Verhältnisse kennen, werden von Zeit zu Zeit und wurden auch schon früher, als man in Deutsch­ Land noch keine Sozialdemokraten kannte, die alten Verordnungen wie­der eingeschärft, geradeso wie in einzelnen Orten ohne jegliche Veran­laffung das Befolgen der Polizeistunde. Die Militärverwaltung in Berlin ist auch nicht so dumm, zu glauben, daß die Sozialdemokraten in den Casernen Propaganda machen würden; dieselben haben es ja biel leichter, sie fönnen diese Propaganda bei den Soldaten machen, wenn dieselben außerhalb des Dienstes und der Caserne sich befinden. Die Liberalen aber haben Furcht vor den Sozialdemokraten, deshalb laffen sie teine Gelegenheit vorübergehen, die Regierung auf das Trei­ben" derselben aufmerksam zu machen.

Literarisches.

Freie Lieder. Gesammelte Gedichte von May Kegel. Chemniz. Drud und Verlag der Genossenschafts- Buchdruckerei( G. Rüb­ner u. Co.).

Unser talentvoller Parteigenosse May Kegel hat schon häufig Proben seiner poetischen Begabung in unseren Parteiblättern ge­geben, so daß wir hier nur darauf aufmerksam zu machen haben, daß das gut ausgestattete Büchlein eine sehr willkommene Gabe für jede Familie sein wird. Mit welcher Wärme unser Genosse für die Interessen der Partei und somit des Menschenthums ein­tritt, mögen die letzten Strophen eines Gedichtes zeigen, welches die Ueberschrift trägt: Für die Inhaftirten."

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Daß lebendig er begraben In dem düst'ren Kerker dort, Und warum?- Weil er gesprochen Für Euch all' ein kühnes Wort.

In Frankreich sind die Legitimisten, Bonapartisten und Demokraten, von den Sozialisten gar nicht zu reden, kurz die Solches dürft Ihr nicht vergessen, Einer trat für Alle ein, Darum Alle für den Einen Müssen auf dem Kampfplaz sein. Müssen unablässtig kämpfen, Gönnen sich nicht Rast und Ruh', Daß wir unserm fernen Ziele Endlich schneller eilen zu.

Daß recht bald des Herbstes Früchte Rufen, Allen zum Gewinn, Daß hinfort die Frühlingsblumen Auch den Freiheitskämpfern blüh'n.

Brautshau. Gedichte von Curt Moot. Leipzig . Verlag von R. E. Höhme.

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Genosse Moot, der ja auch durch den Vorwärts" weit be­tannte Dichter, hat uns mit einer Sammlung lyrischer Gedichte, die er als einen heiteren Gruß seiner Freundin Ada Christen widmet, erfreut. Es weht in den Liedern ein inniger poetischer Hauch und manche derselben sind von hoher Schönheit. So das nachstehende:

Deiner Augen flarer Schimmer Redet sonst so zaubermächtig, Doch beim Kuß schließ'st Du sie immer, Liebes Kind, das ist verdächtig.

Trinkend schließt sein Aug' der Zecher, Träumer, um dem Sang zu lauschen Schließ'st Du Deine Pruntgemächer, Dich am Kusse zu berauschen?

Briefe von Freiligrath . Herausgegeben von Karl Böttcher. Verlag von Wilhelm Röhl in Leipzig .

Das Buch ist prachtvoll ausgestattet; an 50 Originalbeiträge der bekanntesten deutschen Dichter der Gegenwart, von denen im Laufe der letzten Jahre einige gestorben sind: Freiligrath , Anastasius Grün ec. 2c. Von den lebenden bekannten Dichtern sind vertreten Bodenstedt, Geibel, Guzkow, Hamerling, Kinkel, Lorm, Meißner, Träger 2c. 2c. Für Freunde von Autographen­sammlungen und für die Bibliotheken von Damen ist das Buch besonders zu empfehlen.

Scherben. Gesammelt vom müden Manne. Zürich . Verlags­magazin( J. Schabeliz).

Vor uns liegt eine Sammlung sfizzenartiger Novellen von einem Unbekannten, die eine hohe Beachtung verdienen. Der Verfasser sucht in seinen Schilderungen in hochpoetischer Weise das Recht des Weibes zur Geltung zu bringen; schade nur, daß die Erzählungen fast lediglich aus den Sphären der sogenannten Gesellschaft" ihre Charaktere holen. Wir wünschen übrigens dem Buche viele Leser, es kann Mancher Belehrung aus den span­nenden Schilderungen schöpfen.

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Führer durch die gesammte Literatur über Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen, sowie spezieller Führer durch Literatur über Garten-, Obst- und Weinbau, über Bie Mer zucht, über Milchwirthschaft, sowie über Weinbau und Ket wirthschaft, die Jahre 1860-1877 umfassend. Leipzig . Buch­handlung für Landwirthschaft, Gartenbau 2c. von Hugo Beigt. Diese Führer" werden allen Interessenten, welche sie mit poſt­Hilfsmittel einem entschiedenen Bedürfniß entsprechen, seien fie unsern Lesern bestens empfohlen.

Die Ausstattung des Büchleins ist eine sehr schöne, so daß karte verlangen, gratis und franco zugesandt. Da derai fich dasselbe wohl zur Weihnachtsgabe eignet.

Deutsche Dichterhelden. Handschriftlich dargestellte Originalbei­träge deutscher Autoren der Gegenwart. Nebst einem letzten

tige