der christlich sozialen Partei in welcher ein Parteiführer eS alsFeigheit" erklärt, nicht auszusprechen,dast die größte Schuld in der gegenwärtigen Nothlage die Börse, die fast ans- schließlich im Besitze der Juden sei, trage" und der unter stürmischem Beifall den Sozialdemokraten unterstellt,daß sie nur auf die Juden nicht schimpfen, weil Lasialle ein Jude ge- Wesen"! an einem Organ einer solchen Partei mitzuwirken. ch bitte Sie, dieses mein Schreiben zu veröffentlichen. önigsberg i. Pr, 11. Februar 1878. Adolph Samter." Die verlegene und konfuse Gegenerklärung der Redaktion können wir füglich übergehen. Nun Herr Samter ist nicht der einzige'Reingefallene wie lang werden die Andern es aushalten? In der letzten christlich- sozialen Parteiversammlung ent- blödete sich einFrommer" nicht, den todten Lassalle einen Wüstling" zu nennen. Und dabei wundert sich diese freche Gesellschaft, wenn die Arbeiter nicht mit besonderer Ehrfurcht von den Pfaffen sprechen, die sich an die Spitze solcher frivolen Lästermäuler stellen. Einen Mann, der in den letzten drei Jahren seines Lebens mehr geistige Arbeit verrichtet hat. als sämmtliche Priester Berlins   in ihrem langen Leben, einenWüst- ling" zu nennen, das zeugt von einer Kindsköpfigkeit, die nur von der Rohheit und Pöbelhaftigkeit der Gesinnung über- troffen wird. Statistisches. Aus einem Vortrage, den der Statistiker Dr. Engel vor etlichen Tagen in Berlin   über die Resultate der letzten Gewerbezählung hielt, entnehmen wir, daß es in Preußen allein 1,687,000 gewerbliche Hauptbetriebe giebt; in dieser Zahl sind einbegriffen 1,623,000 Betriebe, welche 5 Ge­hilfen und darunter beschäftigen, die also keinesfalls zu den Haupt-, sondern zu den Kleinbetrieben zu zählen wären, wäh- rend den 1,300,000Betrieben", die ganz ohne Gehilfen be- stehen, die BenennungGewerbebetriebe" eigentlich gar nicht zukommt. In Wirklichkeit blieben also, wenn wir jene 1,623,000 Kleinbetriebe von der Zahl 1,667,000 abziehen, nur übrig 44,000 Betriebe, von denen im Sinne einer maßgebenden Pro- duktion, das heißt einer solchen Produktion, die ihre Erzeugniffe auf dem Weltmarkte feilbietet, gesprochen werden kann. Diese 44,000 Betriebe weisen 1875 Dampfmaschinen auf, die 656,000 Pferdekräfte repräsentiren, eine Summe, die der in England gleichkommen und die in Frankreich   weit überragen soll. Die Lokomotiven sind hier nicht mitgezählt. 1861 hab-n in Preußen sämmtliche Dampfmaschinen(außer den Lokomotiven) 167,000 Pferdekräfte besessen, die Kraft der Dampfmaschinen hat sich also in 15 Jahren beinahe vervierfacht. Um die Arbeit der statio- nären Dampfmaschinen zu leisten, wären 50,000,000 Arbeiter erforderlich. Die Lokomotiven in Preußen besaßen 1867 575,000, 1876 dagegen 1,936,000 Pferdekräfte, zu deren Ersatz, selbst abgesehen von der minderen Schnelligkeit, viermal so viel Pferde erforderlich wären. Dies die Daten, die dem Vortrage des Herrn Engel zu entnehmen waren und aus denen hervorgeht, daß es mit demgoldenen Boden des Handwerks", das immer noch auf Erlösung von dem Alp der kapitalistischen   Großpro- duktion hofft, gründlich und für immer zu Ende ist. Der bekannte Renegat Küster, der wegen einer drohenden Jnhastirung nach der Schweiz   entfloh, dann den Kaiser um Gnade bat, zurückkam und als die kaiserlicheGnade" ausblieb, eine Zeitlang in Plötzensee sich aufgehalten hat, ist kürzlich entlasse» worden und sofort in zwei politisch- soziale Parteien zugleich eingetreten. Er schreibt Artikel für den fort- schrittlichenGewerkoerein" und fungirt als Agitator bei der sozialen Muckergesellschaft; er illustrirt somit das Lassalle  'sche Wort von der einen reaktionären Masse auf das Trefflichste. Wir wünschen seinen Gönnern viel Glück zu diesem Pflänzchen. Belgien   mag mancherlei Mängel haben, aber es hat keine Preßprozesse! Das gedruckte wie gesprochene Wort ist dort frei! So hörte man oft sagen, und im Ganzen war's auch nicht unrichtig. Jetzt scheint's aber anders werden zu wollen. Wie wir aus der letzten Nummer des in Antwerpen   erscheinenden Atheisten-Götter. Was soll uns, Priester, das Geschrei: O sünd'ge Atheisten!" Wir fühlen uns von Frevel frei, Sind wir auch keine Christen. Voll heil'ger Jugendfrcudigkeit Schaun wir mit stolzen Blicken Auf Euch, die Ihr durch unsre Zeit Hinwankt an Greisenkrücken. Ihr wollt in kalten Formclwust Des Herzens Ahnen zwängen, Wie Thörinnen die volle Brust Im Schnürleib sich beengen. Ihr wollt der Gottheit Herrlichkeit Mit den Begriffen haschen, Als ob das Weltmeer tief und weit Sich füllen ließ' auf Flaschen. Und die das wäff'rige Gericht Nicht schlucken, nennt ihr Schächer? Dann sag' ich stolz euch in's Gesicht: Auch ich bin ein Verbrecher!" Der Geist, der mir im Busen lebt, Der spottet aller Bande! Was ihn empor vom Staub erhebt, Keimt nicht im dürren Saude. In warmen Fühlens reichem Land Begehrt er frei zu schweben. Er flieht nicht fromm denird'schen Tand", Er greift hinein in's Leben. In's Leben, das von Grübelnsdust Uns fröhlich läßt erwarmen, In's Leben, das zu heißer Lust Uns saßt mit üpp'gen Armen. Wenn mir die Welt entgegen lacht So weit, so frisch, so sonnig, Wenn mich die Schauer stiller Nacht Durchhauchen mild und wonnig Wenn sich der Musen holde Schaar Erhebt zum holden Reigen, Und alle Stürme wunderbar Vor ihren Weisen schweigen 'Werker" ersehen, ist die Redaktion dieses Blattes wegen eines Artikels wider das Königthum in Anklagestand versetzt wor- den. Offen gestanden, uns freut dieses Zeugniß der Reife, welches die Regierung Belgiens   unseren dortigen Parteigenossen ausgestellt hat. Zur Lage der Arbeiter in Italien  . Der Tod Viktor Emanuel's   und der Tod Papst Pius' lX. bildeten und bilden noch immer ein Hauptthema der Conversation der kapi- talistischen Presse; diescharfsinnigsten" Betrachtungen wurden und werden von ihr angestellt über den Einfluß, welchen das Ableben dieser beiden Persönlichkeiten auf die Gestaltung der staatlichen und kirchlichen Angelegenheiten haben könne. Möge die kapitalistische Presse grübeln und spintisiren, für uns ist Eins klar: die Lage des arbeitenden Volkes von Italien   hat durch den Heimgang der beiden genannten Menschen keine Aen- derung zum Besseren erfahren, womit aber durchaus nicht gesagt sei» soll, daß sie sich nicht wesentlich besser gestalten würde, wenn wir überhaupt nicht mehr genöthigt wären, den Tod von Königen und Päpsten zu registriren. Doch das nur nebenher. Neu ist für uns, daß sich die italienische Regierung mit statisti- schen Erhebungen über die Arbeits- und Lohnverhältnisse der Arbeiter befaßt, wobei nicht zu verwundern ist, daß sie zu, der Wirklichkeit wenig entsprechenden, Resultaten gelangte. Unser italienisches ParteiblattIi Dovere  "(Die Pflicht) in Rom   bringt gegenüber den amtlichen statistischen Erhebungen, wonach der tägliche Durchschnittsverdienst für Kinder 50 Centimes(40 Pf.) und für Frauen 1 Franc(80 Pf.) betragen soll, einen Bericht aus Carpiglia, welcher folgende Zahlen enthält: In den großen Fabrik-Centren beträgt die tägliche Arbeit der Kinder und Frauen nicht 10 Stunden, sondern 14 Stunden im Winter und 16 bis 17 im Sommer. Die Bezahlung ist 20 Ctm. bei den Kindern von 68 Jahren, 30 Ctm. bei Kin- dern von 9 10 Jahren, 40 Ctm. bei denen von 12 16 und 60 Ctm. für Personen von 16 20 Jahren. Die weiblichen Arbeiter im Alter von 6 Jahren an bis zu den ältesten ver- dienen im Durchschnitt nicht über 40 Ctm. Die Lastträger, welche in den Fabriken und bei den Web- und Spinnmaschinen beschäftigt find, verdienen im Sommer 1 Franc für 16 Stunden Arbeit, im Winter müssen sie bei 12stündiger Arbeit sich mit 50 Ctm.(40 Pf.) begnügen. Die Weber, Färber, Tuchmacher, Spinner und Appreteure verdienen täglich 1,50 Fr.(1,20 Mk.). Zu dieser traurigen Bezahlung muß-noch bemerkt werden, daß dieselbe meistens in Brod und Wein von der schlechtesten Qua- lität, Zwiebeln, getrockneten und anderen Früchten, aber so wenig wie möglich in Geld verabreicht wird." Das sind äußerst traurige Thatsachen, die da aufgedeckt wer- den, für die die kapitalistische Presse natürlich aber weder Aug' noch Ohr hat. Aus Italien   wird über sogenannte Brod-Krawalle" berichtet, die in verschiedenen Städten vorgekommen sein sollen; dieKrawalle" sind aber weiter nichts als das berechtigte Ver- langen der Arbeiter nach Arbeit oder Brod ein Verlangen, das, auf Diejenigen angewandt, welche dieBrodkrawalle" ver- dämmen, also angewandt auf die Satten, so lauten müßte: Wir verlangenBrod" ohne Arbeit. Und leider hat diese Sorte vonArbeitslosen" bis auf den heutigen TagBrod" in Hülle und Fülle. Es war in Neapel  , Finala, Viadana, Mirandola  und San Felice, wo die arbeitslosen Arbeiter die Behörden auf- forderten, ihnen Arbeit oder Brod zu geben. In Neapel   ge- lang es durch Zureden und Verabreichung einer kleinen Unter- stützung, die Arbeiter zum Auseinandergehen zu bewegen. In Viadana, wo es ähnlich herging, requirirte der Gemeinderath eine Schwadron Kavallerie, welche die Hungernden auseinander- trieb. An den übrigen Orten entledigte man sich der Unglück- lichen durch Almosen und gute Worte. Das Elend vermehrt sich in ganz Italien  , und mit der Zunahme des Elends hält, wie überall, gleichen Schritt die Zunahme der Verbrechen und der Auswanderung. Die Regierung fängt an Furcht zu empfin- den und verspricht eine Herabsetzung der Steuern auf die Lebens- mittel, namentlich der Mehlsteuer, die im vorigen Jahre 83 Mil- lionen Lire(der Lire gleich 80 Pf.) eingebracht hat, womit sich aber der Köhlerglaube zufrieden geben mag._ Wenn um die Brust zum Freundschaftsband Sich Sympathien weben Und eines Edlen warme Hand Mich faßt zu gleichem Streben Wenn mich der Liebe süße Gluth Durchwogt mit sel'gem Bangen, Und ich ein Mädchen, treu und gut, Herzinnig darf umfangen Dann, dann im Ueberschwall der Lust Fühl' ich mit heil'gem Beben Nicht außen in der eignen Brust Die Gottheit waltend schweben. Dann wird es mir so licht, so klar, Und ob man fluche, höhne Trotz aller Priester bleibt es wahr: Gott ist der Sinn für's Schöne. Richard Tannert. Die Folgen der czarischen Reformen. Skizzen über die Ausbeutungsfortschritte m Rußland   in den letzten Jahren. (Aus der neulich erschienenen russischen sozialistischen   RevueVorwärts" OWpered) Bd. V. London  .) (Fortsetzung.) In dem russischen Reichsbudget finden wir auch nicht den- jenigen Titel der Ausgaben, den man in constitutionellen Staaten Civilliste" nennt. Wir finden zwar ,m Budget der Ausgaben einen Posten von 9 Mill. Rubel, die für das Hofministerium bestimmt sind, aber fie dienen nur zur Erhaltung des Hofstaates, der Schlösser. Theater u. f. w. Auch können wir nicht zur Civilliste" die im Budget unter der vieldeutigen Bezeichnung: Ausgaben Seiner Kaiserlichen Majestät" angeführten Summen rechnen. Wenn wir dem Reichsbudget Glauben schenken wollten, so bekommt unsermilder" Kaiser für seine großenMühen" keinen Pfennig, so daß er, dem Beispiele der großen Wohlthäter der Menschheit folgend, nur aus purer Ehre dem russischen Volke dient". Aber das wäre doch zu lächerlich. Es existiren in Rußland   zwei spezielle Verwaltungen, welche der Staatscontrole nicht obliegen und welche zur Unterhaltung des Kaisers und seiner zahlreichen Familie dienen. Das sinddas Departe- ment der' Apanagen  " undSeiner Majestät Cabinet". Wie groß die Einkünfte dieser zwei Quellen find, ist schwer zu sagen, Ein untrügliches Merkmal für den kulturellen Nie- dergang der herrschenden Klassen ist die Bestialität, mit welcher dieselben in allen Landen die emanzipatorischen Bestrebungen der Arbeiterklasse bekämpfen. Ja, die blutigen Pariser Massacres von 1870 und die gegenwärtig in Rußland   an den Sozialisten begangenengesetzlichen" Barbareien sind im Grunde genommen nur die übereinstimmenden Erscheinungen der einen Thatsache, nämlich der, daß dieCivilisation" von heute ihrem Wesen nach sich von derCivilisation  " der früheren Jahrhunderte in nichts unterscheidet sie sanktionirt die Unterdrückung der einen Klasse durch die andere und damit ist ihr Urtheil gesprochen. Unsere Leser werden daher nicht überrascht sein, wenn wir ihnen mittheilen, daß der am 23. Januar in Petersburg   beendete So- zialisten- Massenprozeß bis zu seinem Ende seinen grausam- dramatischen Charakter bewahrt hat. An dem genannten Tage wurde endlich von derbesonderen Commission" des Senats das (in voriger Nummer nach einem, übrigens ungenauen Telegramm schon erwähnte) Urtheil gefällt. Dasselbe lautet demSewerny Wjestnik" zufolge: 1) Hippolyt Mischkin wird zu 10 Jahren Katorga(Zwangsarbeit in den sibirischen Bergwerken), 2) 35 Personen werden zur Verbannung nach Sibirien   und anderen Gouvernements des Reiches(barunter Wolchowskoi, Lario- now, Wojnoralsky, Rabinowitsch, Tscharuschin, Franz Breschkowskaja, Tschudnowsky, Saschin, Lermontow  ) verurtheilt. Sämmtliche Berurtheilte werden aller Ehren- und Bürgerrechte verlustig erklärt. 3) 63 Angeklagten wird die Un- tersuchungshaft als Strafe angerechnet und werden dieselben demgemäß jetzt freigelassen. 4) 90 Personen werden vollständig freigesprochen. Und das Alles für dasVerbrechen", Pro- paganba für eine neue Idee gemacht zu haben einVer- brechen", welches so alt ist, als es überhaupt ein Streben nach Besserem und Vollkommenerem giebt, und welches so lange be- gangen werden wird, als unser Erdball überhaupt von denkenden Wesen bewohnt ist. Von unseren russischen Freunden erwar- ten wir ausführlichen Bericht über die Schlußphasen dieser Justiz- infamie.(Nr. 17 desVorwärts".) Väterchen" an der Arbeit. Laut Mittheilungen, welche dem englischen Parlament seitens des Unterstaatssekretärs Bourke gemacht wurden, haben die Rassen eine Anzahl Polen  , die in der Türkei   gefangen worden, aufhängen lassen. Den amtlichen Bericht jetzt schon zu veröffentlichen, erklärt die bri- tische Regierung fürunthunlich"; sie will offenbar die ohnehin große Aufregung nicht vermehren, so lange noch Aussicht auf Erhaltung des Friedens vorhanden. Die Thatsache steht aber fest und zeigt wieder recht drastisch die bodenlose Verlogenheit und Bestialität der russischen Kulturkämpfer, die im Namen der Humanität" und zurBefreiung der unterdrückten Nation«- litäten" in den Krieg gezogen find. Was das czarische Rußland unterHumanität" undBefreiung der unterdrückten Ratio- nalitäten" versteht, das sagen uns die Leichen der aufge- hängten Polen  . Correipondenzen Kannover, 11. Februar. In Nr. 17 desVorwärts" ist eine Correspondenz aus Hannover   enthalten, die sehr der Berich- tigung bedarf. In Absatz 2 z. B. muß es statt London  , Lin- den heißen, im 3. Absatz ebenfalls. Zu berichtigen ist dann noch, daß bei der ersten Epidemie nicht 600, sondern etwas über 400 Personen erkrankt sind, von denen 50 starben, mehrere davon gehörten den besseren s?) Stän- den an! Der betr. Fleischer wurde allerdings zu 1�/« Jahr Ge- fängniß verurtheilt, aber ein Theil der Strafe wurde ihm in Gnaden" erlassen! Daß derselbe jetzt wieder ein gutes Ge- schüft macht, ist richtig, aber warum? weil die Arbeiter nach wie vor Waare von demselben entnehmen. Was nun endlich die Waare der hier in der Stadt wohnenden Fleischer anbetrifft, so sind allerdings Trichinenkrankheiten noch nicht nachgewiesen, aber vor ca. 3 Monaten ist erst einer der ersten Fleischer(Bürger- Vorsteher) zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt worden, weil er ver- dorbenes Fleisch verkauft hat! Endlich ist in den letzten Wochen ein gleicher Fall bei einem andern Fleischer vorgekommen und aber sie müssen sehr groß sein, denn die Apanagen bestehen aus mehr als 7 Mill. Deßjatinen(fast 30 Mill. Morgen) des besten Grund und Bodens. Aus diesen Apanagen erhalten alle Prinzen des Kaiserlichen Hauses ihrekleinen" Taschengelder, welche, nach dem russischen Gesetzbuche, aus 1 Mill., 500, 400 und biS 100,000 Rubel bestehen. Gleich nach der Geburt bekommt ein jedes Mitglied des zahlreichen Kaiserlichen Hauses 100,000 Rubel. Außerdem werden aus diesen Apanagen Geschenke, Aussteuer der Prinzessinnen u. s. w. bestritten.*) Nun noch die Einkünfte des Cabinets". Diese Einkünfte sind auch sehr groß, denn dem Cabinet" gehören: die große Alexander'sche Porzellanfabrik in Petersburg  , die Silberbergwerke im Altaischen Gebirge,**) die Steinschleiferei u. s. w. Nach diesen großen Einkünften berechnet können wir getrost 30 Mill. Rubel auf dieCivilliste" setzen, und Niemand wird uns einer Uebertreibung beschuldigen. Aber, wird man uns einwenden, diese Art der Aufstellung der Civilliste" sei nicht richtig, da die oben citirten Güter dem Kaiser gehören und sein heiliges Eigenthum find. Darauf haben wir nur zu bemerken, daß die Apanagen und die dem Cabinet gehörigen Güter einfach dem Volke entrissen wurden, bis zur Zeit Paul's l. dem Staate gehörten. Infolge der absolutistisch- autokratischen Herrschaft in Rußland   steht der Kaiser über dem Gesetze, denn nur sein Wille ist in Rußland   Gesetz, und so konnte Paul I.   diese Reichsgütcr sich aneignen, und zwarzur Bestie- digung der Bedürfnisse" der Kaiserlichen Familie. Also die Apanagen u. s. w. gehören gesetzlich dem Staate und nur gesetz- widrig dem Kaiser.. Zum Schluß dieses Kapitels haben wir noch einer Abgabe, und zwar einer der schwersten für das Volk zu erwähnen. Wir meinen dieBlutsteuel:", das Soldatenthum, das dem Volke am meisten verhaßt ist, denn die besten und kräftigsten seiner Söhne werden durck dieseSteuer" hingcopfert. Wir wagen gar nicht, den ökonomischen und moralischen Schaden, den dieseSteuer"" verursacht, zu berechnen. Aber zur Vervollständigung des Bildes der Volksausbeutung und-Ausjaugung wollen wir doch einiges in unsere I-isto ä'uevusation der Czarenregierung eintragen. *) Der Kaiser Nicolaus, welcher außer allen seinenguten" Eigen- schaften noch sehr knauserig war, sparte aus diesen Apanagen große Summen für dieNothtage�. So z. B. in den letzten 40 er Jahren, unter dem Einflüsse der Furcht vordem rothen Gespenst", deponirte er in den ausländischen Fonds mehr als 1(H) Mill. Rubel in Gold. Die Ersparnisse, wie man sieht, waren nicht gering.(Wolowsky, Finanz- minister in Frankreich  ,Revue de deux mondes", 15. März 1865). Das ist etwas für Schulze-Delitzsch  . **) Im Jahre 1871 wurden aus diesem demCabinet" gehörigen Bergwerke 789 Pud(250 Centner) Silber ausgehoben.