Wahrscheinlich wird es schon manchem der liberalen Volksver nicht dazu zu bewegen gewesen, etwas für die Aufbesserung ihrer wogegen seitens des Staatsanwalts die Appellation eingelegt treter einleuchten, daß ihre Heiterkeit" während der Rede Lieb- Lehrerstellen zu thun. Das Lehrerelend muß hier und da wirklich wurde. In Folge derselben stand nun am Dienstag vor der tnecht's, anläßlich der Orientdebatte, gelinde gesagt eine Tatt- ein grenzenloses sein, wozu folgendes Beispiel dienen mag. Die zweiten Criminal- Abtheilung des Kammergerichts Termin an. losigkeit war. Wir bedauern die Herren durchaus nicht und Wohnung des Lehrers auf dem Gute S. ist nichts weiter als Der Vertreter der Oberstaatsanwaltschaft, Staatsanwalt Growünschen ihnen, Fürst Bismarck möge die projektirte Interpel- eine alte, dem Einsturz nahe Tagelöhnerkate. Die Decke der schuff, gab sich nun in sehr langer Rede Mühe, nachzuweisen, lation ebenso flar und bündig mit dem bekannten:„ Ich weiß Schulstube hat ein großes Loch, durch das Regen und Schnee daß die Neue Welt" ein integrirender Theil der Berliner nichts" beantworten, wie dies bei der ersten Interpellation der freien Eingang haben, so daß sich Lehrer und Schüler gar oft Freien Presse" sei und daher für diese ein Redakteur beFall war. Es ist dies ein der ,, Reichstreue" gebührender Lohn. in die trockenen Eden flüchten müssen. Das will aber noch nicht ftellt werden müsse. Der Gerichtshof erkannte aber unter der so viel sagen, als die Dotation der Stelle, welche( Wohnung, Annahme, daß die ,, Neue Welt" ein selbständiges Blatt, welches - Die jammervolle, die parlamentslose Beit Kub, Kartoffelland und Garten mit eingeschlossen) sich nur auf nur beigelegt werde, auf Bestätigung des freisprechenden Mecklenburgs hat die Ungeduld der mecklenburgischen liberalen 324 Mark beläuft. Bei Uebernahme dieser Stelle hat sich der Urtheils des Stadtgerichts. Reichstagsabgeordneten wachgerufen. Sieben von ihnen, so stark Lehrer zu Folgendem verpflichten müssen: 1) während der Ernte ist ihre Zahl, haben im Reichstag einen Antrag auf Erlaß eines vier Wochen hindurch auf dem Gute als Tagelöhner thätig zu Gesezes eingebracht, durch welches hinter Artikel 3 der Reichs- sein; 2) auf seine Kosten einen Hofgånger zu halten, dem der Neapel , 31. März. verfassung als besonderer Artikel folgender Zusatz Aufnahme Arbeitstag nur mit 25 Pf. angerechnet wird; 3) selbst für Heizung zu sorgen, wenn die ihm gelieferten 2½ Klafter nicht ausreichen, finden soll: In dem klassischen Lande der Kunst, in Italien , ist, Dank " In jedem Bundesstaate muß eine aus Wahlen der Be- welche Ausgabe sich auf 30 Mart beläuft. Das alles ergiebt der Finsterniß, die Papstherrschaft und verschiedene Monarchien völkerung hervorgehende Vertretung bestehen, deren Zustimmung für den Lehrer etwa 315 Mark Unkosten, so daß ihm von seinem Jahrhunderte lang in ganz spezieller Weise zu unterhalten bei jedem Landesgeseze und bei der Feststellung des Staats- Einkommen fast gar nichts übrig bleibt. Daher ist er gezwungen, wußten, das öffentliche Leben noch nicht in dem Maße in den haushalts erforderlich ist." Außer den sieben Antragstellern ein Handwerk zu treiben, will er nicht verhungern. So un Vordergrund getreten, wie in den anderen Culturstaaten. Noch haben 136 Mitglieder des Reichstages den Antrag unterzeichnet. glaublich dies klingen mag, ebenso wahr ist es."- Die unter immer herrscht eine große Indifferenz, und das Volt, besonders Die Mehrzahl dieser unterstüßenden Stimmen gehört der national- folchen Verhältnissen lebenden Lehrer sind aber berufen, das die Landbevölkerung, steht den politischen Bewegungen noch mehr liberalen und der Fortschrittspartei an; doch finden sich unter Volk der Denker" heranzubilden. oder weniger fern. Die Vorbedingungen fehlen allerdings hier den Unterzeichnern auch einige Mitglieder der deutschen Reichsebenso wenig wie anderswo; der einzelne Bauer und Arbeiter partei, sowie Elsaß- Lothringer beider Fraktionen. Der französische Senat hat das von der Deputirten- weiß recht gut, daß und wodurch er leidet. Indessen das Gefühl Echt„ liberal", wie die Herren Liberalen " nun einmal tammer bereits angenommene Amnestiegesez ebenfalls ange- der Solidarität hat sich noch nicht herausgerungen, der darbende nach Oben sind, ist in dem Antrage mit teiner Silbe von nommen. Dieses Gesetz ist sehr mager, denn es werden durch Arbeiter steht noch allein, er hat noch keinen Rückhalt in dem dem direkten und allgemeinen Wahlrecht die Rede, ohne welches dasselbe nur die vom 16. Mai 1877 bis 1. Januar 1878 be- Streben mit seinen gleichgestellten Genossen, die Lage Aller durch aber eine wirkliche Volksvertretung rein undenkbar ist. Die gangenen Preßvergehen und Uebertretungen des Vereinsgesetzes gemeinschaftliches Handeln zu verbessern. Aber auch das wird Herren Liberalen" von Mecklenburg wollen also weiter nichts, amnestirt. Dieser Gnadenbrocken wird blos den liberalen" in wohl nicht zu langer Zeit anders werden; die traurige ökoals über das mecklenburgische Volt mitregieren, welche Absicht Marschallsbeleidigern und politischen Krakehlern, vor allen aber nomische Lage, in der sich die italienischen Arbeiter befinden, fich nach Einführung des mustergültigen Dreiklassenwahlsystems dem französischen Laster, Gambetta , zu Gute kommen. An Am- wird Lehrerin sein, und Lehren, die Noth und Elend dem Mendes Musterstaats" Preußen ganz prächtig erreichen ließe. Uns nestie für die Söhne des Volkes, für die Männer der Freiheit, schen einprägen, werden nicht leicht vergessen. In Oberitalien , wo die Industrie sich bedeutend mehr enttann es also zum mindesten gleichgültig sein, ob der Antrag an welche von den blutdürftigen Versailler Henkern verurtheilt wurden, denkt keiner der Volksvertreter". widelt hat wie in den südlichen Provinzen, dringen die gemeingenommen oder abgelehnt wird. schaftlichen Bestrebungen der Arbeiter auch mehr durch und sind Die Versailler Mordbuben, die sich„ Kriegsgericht" die Bewohner jener Gegenden für den Sozialismus zugänglicher. Bur Ministernoth. Wie die ,, Tribüne" meldet, soll der Wechsel, der im Handelsministerium eingetreten ist, zur Folge schimpfen lassen, haben den Communard Garcin zum Tode Anders in den Provinzen des ehemaligen Königreichs Neapel , gehabt haben, daß der Ministerialdirektor Weißhaupt und der verurtheilt. Dieses Erkenntniß wird wohl im„ Gnadenwege" dessen Bevölkerungs- Majorität Acerbauer find, oder doch sich Direktor der Ministerial Abtheilung für Berg, Hütten- und in Kerkerstrafe umgewandelt werden und wird Garcin, der 73 mit den mit dem Ackerbau zusammenhängenden Gewerben beSalinenwesen aus dem Staatsdienste austreten wollen. Traurige Jahre zählt, der gesetzlichen Bestimmung gemäß, nicht deportirt, schäftigen. In Neapel selbst ist die Partei der Anarchisten nicht Zustände! Kaum hat Bismarck mit Ach und Krach die noth- sondern in irgend eine Landesfestung gebracht werden. Das unbedeutend, aber auch ihr fehlt noch das Bewußtsein eines wendigen Minister zusammengebracht, so wollen die leitenden Benehmen des Präsidenten dieses famosen Gerichtshofes, welcher speziellen Klasseninteresses den reaktionären Parteien gegenüber; Beamten von denselben nichts wissen und verlassen den Dienst. den Angeklagten in der gemeinsten und erbärmlichsten Weise beAngesichts solcher Vorgänge fällt dem ruhigen Beobachter un- schimpfte, zeugt so recht von der Angst, welche die Mörder der willkürlich das Sprichwort von den Ratten und dem sinkenden Commune und der Tausende von Freiheitsopfern vor dem Wieder Schiff ein. erwachen des Volksbewußtseins haben. Und da wundern sich die ,, gutgesinnten" Blätter, daß das arbeitende Volk von den Segnungen der sogenannten ,, Republit", welche von blutdürstigen Henkern und phrasendreschenden Feiglingen geleitet wird, nichts wissen wollen?
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Charles Beslay, Mitglied der Pariser Commune von 1871, ist im Alter von 84 Jahren in Neuenburg in der Schweiz , wohin er sich, nachdem das gerichtliche Verfahren gegen ihn ein gestellt worden war, freiwillig begeben hatte, gestorben. Von Bourgeoiszeitungen wird an die Todesnachricht die Mittheilung geknüpft, daß es Charles Beslay gewesen sei, deffen Bemühungen die Rettung der Bank von Frankreich vor den Gelüsten der Aufständischen" zu danken sei. Das ist, gelinde gesagt, eine Impertinenz, denn es steht notorisch fest, daß in keiner sieg reichen Aufstandsperiode das Privat- und öffentliche Eigenthum gesicherter war, als während der Communeerhebung.
sie sind noch keine compakte Masse, deren ganzes Streben in dem einzigen Gedanken aufgeht, die allen gemeinsame schlechte Lage zu bessern. Die Landbevölkerung der süditalienischen Provinzen und Siciliens steht dagegen den politischen Bestrebungen und ebenso den sozialistischen noch fern. Dank der schlechten und durchaus unzureichenden Communikationsmittel leben jene Leute wie abgeschloffen von der ganzen Welt, von der nur hin und und wieder ein Echo zu ihnen hinüberdringt. Wenn die Noth den Bauer nicht zur überseeischen Auswanderung zwingt, bleibt er an seiner Scholle kleben, für ihn existirt kaum noch etwas anderes als der Flecken, in dem er wohnt und ebenso wenig, wie er die Grenzen seines Städtchens überschreitet, kommen Fremde zu ihm. Dazu kommt, daß die elementare Bildung bei weitem schlechter ist, wie z. B. in Deutschland , Frankreich oder England 2c.; die Bahl der Analphabeten ist eine ganz enorme, in Sicilien z. B. mit Einschluß der ganzen Stadtbevölkerung 87 Proz., so daß auch Beitungen dem großen Theile des Volkes noch gar nicht zugänglich sind.
So leidet das Individuum und kämpft getrennt gegen die ihm weit überlegenen Verhältnisse an, und sucht seiner Arbeit soviel abzuringen, um das färgliche Leben fristen zu können.
Auf die Verhältnisse der industriellen Arbeiter komme ich vielleicht später zurück, für heute will ich nur die ländlichen Arbeiter und zwar zunächst in den süditalienischen und sicilianischen Provinzen ins Auge fassen. Aus dem Gebiete der Industrie mögen für jetzt folgende Daten genügen.
- Lieb Baterland, magst ruhig sein! Um die Beleidigungen, welche Angehörigen des ,, mächtigen" deutschen Reichs angethan wurden, zu ahnden, sollte der kleine Freistaat Nicaragua in Centralamerita zur Verantwortung gezogen werden. Zur Wahrung der deutschen Ehre wurde auch eine Flotte nach Nica ragua entsendet. Wie der ,, Reichs- und Staatsanzeiger" stolz meldet, soll die Regierung des genannten Ländchens, selbstverständlich aus Furcht vor deutscher ,, Tapferkeit", als sie von den Absichten unserer Regierung Kenntniß erlangte, erklärt haben, die Beleidigungen, welche dem Kaufmann Eisenstuck zugefügt wurden, zu ahnden und der deutschen Flagge, sobald sie in jenen tropischen Gegenden erscheint, die verlangte Begrüßung zu Theil werden lassen. Das genannte Blatt faselt weiter, daß ,, wir", natürlich die Reichsphilister, sehr befriedigt sein können, daß dem Reiche die unwillkommene Nothwendigkeit erspart wurde, sein gutes Recht durch Anwendung materieller Mittel wahren zu müssen. Wir bezweifeln sehr, daß die Anwendung der ,, materiellen Mittel" erfolgreich gewesen wäre und daß die zur Die Neue Welt" wird bekanntlich der Berliner Wahrung der deutschen Ehre ,, Ausgesandten" fich Lorbeeren er Freien Presse" des Sonntags gratis beigelegt. Der frühere rungen hätten. Wir können aber auch nicht begreifen, weshalb Redakteur des genannten Blattes, Genosse Liebknecht , war im man, um die ,, Ehre" zu wahren, so kostspielige Expeditionen Jahre 1876 wegen eines in der ,, Neuen Welt" befindlichen Genach Amerika unternimmt und den ohnehin sehr in Anspruch dichtes, in welchem die Leipziger Staatsanwaltschaft nichts Aus der Provinz Bergamo schrieb die Regierungs- Commission genommenen Steuersäckel durch derartige Spazierfahrten noch Strafbares, die Berliner aber eine Majestätsbeleidigung zu finden im Jahre 1877: Die in den Fabriken beschäftigten Kinder sind mehr belastet. Wenn man die ,, deutsche Ehre" durchaus retten" glaubte, vor das Berliner Stadtgericht geladen, welches aber durchschnittlich nicht unter 9-10 Jahr alt, doch wurden auch will, so kann man dies in der Nähe und viel nachdrücklicher den Einwand der örtlichen Incompetenz für begründet erachtete. 7-8 jährige angetroffen. Frauen- und Kinderarbeit währt ebenso thun; man darf nur Front machen gegen die Brutalitäten, die Diese Entscheidung wurde in zweiter und dritter Instanz bestä- lange wie die der erwachsenen Männer, nämlich 12% Stunden sich der Erbfreund" gegen deutsche Staatsangehörige erlaubt, tigt, und hat namentlich das Obertribunal in seinen Motiven incl. Pause für Mittagessen." und man wird Arbeit genug bekommen. durchleuchten lassen, daß die Frage, ob der Verleger der Ber - Im Sommer dagegen wird die Arbeitszeit häufig bis auf liner Freien Presse" verpflichtet war, für die Sonntagsbeilage 15 Stunden ausgedehnt; daß im Winter weniger wie 12½ Std. Lehrerelend. Der Danziger Zeitung" wird aus einen Redakteur zu bestellen, in der damaligen Beschwerde- gearbeitet, oder daß die Mehrarbeit besonders gezahlt würde, Mecklenburg über die Noth, welcher die Lehrer ausgesetzt sind, sache nicht zur Prüfung zu gelangen brauchte. Diesen Hinweis darüber berichtet die Commission nicht. Den in den Fabriken geschrieben:„ Wohl nirgends auf dem Erdenrund möchten die griff die Berliner Staatsanwaltschaft auf und veranlaßte nunmehr beschäftigten Kindern wird nur in einer einzigen Gemeinde eine Lehrer schlimmer daran sein, als in dem fetten Drittel unseres die Beschlagnahme der Exemplare der der Berliner Freien Stunde Unterbrechung für den Unterricht gestattet; die elemenLandes, welches den Rittern zu eigen gehört und wo diese unab- Presse" beigefügten ,, Neuen Welt" unter der Behauptung, daß tare Bildung geht den in den Fabriken arbeitenden Kindern hängig von der Regierung nach Gutbünten schalten und walten für diesen integrirenden Theil des letzteren Blattes fein ganz ab, doch will die Commission nicht zugeben, daß dieser fönnen. Sie haben ihr eigenes Seminar, auf dem die Böglinge Redakteur bestellt und Bruno Geiser , der gegenwärtige Re- Uebelstand eine Folge von zu früher oder zu ausgedehnter absichtlich eine höchst mangelhafte Bildung erhalten, damit sie dakteur der ,, Neuen Welt" wissentlich falsch als solcher genannt Fabrikbeschäftigung sei. Der Bericht meint nämlich, daß die sich eher in die Schulverhältnisse finden und nicht anderwärts sei. Außerdem erstreckte sich die Anklage auch auf die Nichtein- Kinder, bevor sie in den Fabriken beschäftigt würden, bereits 2 eine Stelle antreten können. Während mun die Herren vom reichung eines Pflichteremplars der ,, Neuen Welt" bei der Po- bis 3 Jahre die Schule besuchen könnten und auch neben ihrer eingeborenen und recipirten Abel Hunderte für Bulutaffern und lizeibehörde. Die siebente Criminaldeputation des Berliner Fabrikarbeit noch an dem Unterrichte in den Abend- und Sonntag renitente Heffische Pastoren übrig haben, sind sie bisher noch Stadtgerichts hatte den Verleger Heinrich Radow freigesprochen, schulen Theil zu nehmen im Stande seien. Die Herren können
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vier Wochen nach Rechtskraft des Erkenntnisses auf Kosten des Angeklagten öffentlich bekannt zu machen".
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amtlicher Bekanntmachung nicht nachkommen sollte, wider denselben die Einleitung eines Strafverfahrens auf Grund§ 19 des Preßgefezes herbeiführen zu wollen."
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Ein interessantes Urtheil.*) Das Königliche Oberappellationsgericht, welchem unter Gehör Bei diesem Erkenntnisse verblieb es auch in der Hauptsache, des Generalstaatsanwalts über die Beschwerde Vortrag erstattet indem das Obergericht zu Hamburg zwar infolge der eingewen- Diesem Ersuchen wurde insoweit entsprochen, als das Geworden ist, die der Redakteur der Zeitschrift„ Vorwärts", Fried- deten Appellation Brandt's die Gefängnißstraße auf eine vierzehn- richtsamt dem auf Bestellen an Gerichtsstelle erschienenen Redak rich Hermann Helßig, nach Bl. 14 des anbei zurückfolgenden tägige herabsetzte, dagegen das erstinstanzliche Urtheil im Uebrigen teur Helßig den Inhalt dieses Requisitionsschreibens mittheilte Attenfaszikels sub M 52/77 gegen den bezirksgerichtlichen Be- unter Verwerfung der gleichzeitig eingewendeten Nichtigkeits- und die mit selbigem eingelangten Copieen der Erkenntnisse vorschluß Bl. 12 fg. eingewendet hat, hat dieses Rechtsmittel als beschwerde bestätigte. Nach eingetretener Rechtskraft thaten legte"( Bl. 2). Nach eingetretener Rechtskraft thaten legte"( BI. 2). Als jedoch Helßig hierauf zu Protokoll erklärt begründet anzuerkennen gehabt. die Ankläger und zwar, wie man wenigstens für jest an hatte, wie er die Aufnahme dieser Erkenntnisse ablehne, theils, Als maßgebende factische Unterlagen hatte man Folgendes nehmen darf, rechtzeitig Schritte, wegen Veröffentlichung weil nach§ 200 des Reichsstrafgesetzbuchs nur der verfügende anzusehen. beider Strafurtheile; da ihnen indessen die Expedition dieser Theil des Urtheils zu dessen Aufnahme er sich jederzeit beDer in Hamburg ansässige Schiffszimmerer Brandt wurde Beitschrift" Vorwärts" die Aufnahme des Inserats unter der reit erkläre abzudrucken sei, theils, weil außerdem die Ver in Verfolg eines von den dortigen Schiffsbauern Marbs und Motivirung verweigerte, daß laut§ 200 Abs. 2 des Reichs öffentlichung des ganzen Erkenntnisses zu den öffentlichen Be Genossen eingebrachten Strafantrags von dem Hamburger Straf- strafgesetzbuchs nur der verfügende Theil des Erkenntnisses und kanntmachungen im Sinne von§ 10 des Reichspreßgesetzes ums gerichte wegen gewisser Beleidigungen, die in einigen von Brandt zwar auf Antrag des Beleidigten durch das erkennende Gericht soweniger gerechnet werden könne, als das Erkenntniß lediglich verfaßten, in der in Leipzig erscheinenden Zeitschrift„ Vorwärts" in einem öffentlichen Blatte bekannt zu machen sei"( Bl. 8), in einer Privatanklagesache ergangen sei", faßte das Gerichtsamt zum Abdruck gebrachten Aufsäzen enthalten waren, zu drei- riefen sie die Intervention des Hamburger Strafgerichts an, einen Beschluß, mittelst dessen es monatiger Gefängnißstrafe verurtheilt und zwar durch das bezüg- welches denn auch beschloß, die Veröffentlichung seines Urtheils liche, übrigens durch vorausgeschickte besondere Rectionen moti- und des das Verfahren abschließenden Urtheils des Obergerichts virte Urtheil gleichzeitig den Ankläger auf Grund des§ 200 als amtliche Bekanntmachung herbeizuführen" und demgemäß an des Reichsstrafgesetzbuchs die Befugniß zugesprochen werden, die das Bezirksgerichtsamt Leipzig das Ersuchen richtete: Verurtheilung des Angeklagten durch einmaligen Abdruck dieses Urtheils in der Zeitschrift„ Vorwärts" innerhalb der nächsten
*) Die Redaktion des Vorwärts" hatte sich auf Grund des§ 200 des Reichsstrafgefeßes geweigert, das in Nr. 38 abgedruckte Urtheil des Strafgerichts zu Hamburg zu veröffentlichen. Das Hamburger Strafgericht hat demnächst den Instanzenweg beschritten und nachfolgendes Urtheil von dem Oberappellationsgericht zu Dresden erzielt. Wenngleich sich diese endgiltige Entscheidung nur auf das Königreich Sachsen bezieht, so ist doch das Urtheil besonders für alle Drucker, Verleger, Redakteure und Journalisten von besonderem Interesse. D. Red, d. V.
die Einleitung des Strafverfahrens nach§ 19 des Reichs preßgefeges ablehnte,
indem es dabei gleichzeitig im Wesentlichen die Weigerungsgründe Helßig's als berechtigte anerkannte und nur noch außerdem hin zufügte,
„ dem verantwortlichen Redakteur der Zeitschrift Vorwärts" die( beigefügte, in einer vidimirten Copie bestehende) Aus- daß die fraglichen Ausfertigungen der Erkenntnisse ihrer fertigung des Urtheils des Strafgerichts und die( ebenfalls Form nach den Erfordernissen einer öffentlichen Bekannt beigefügte) beglaubigte Abschrift des verfügenden Theils des machung nicht entsprächen, übrigens aber auch die in§ 10 Urtheils des Obergerichts auf Grund§ 10 des Gesetzes über des Reichspreßgesezes erwähnten Bekanntmachungen öffentlicher die Presse vom 7. Mai 1874 zum einmaligen Abdrucke in Behörden nur auf solche Erlasse öffentlicher Behörden selbst einer der beiden nächsten Nummern des Blattes gegen bezogen werben tönnten, deren Veröffentlichung im allgemeinen Bahlung der üblichen Einrüdungsgebühren( zu Intereffe erforderlich würde." deren sofortiger Erstattung sich gleichzeitig das requirirende Gegen diesen Beschluß mit dem sich übrigens auch der Gericht erbot) - erhob das Strafgericht zustellen, auch falls der Redacteur des Staatsanwalt einverstanden erklärte " Vorwärts" der ihm obliegenden Pflicht zur Veröffentlichung zu Hamburg auf Grund von§ 38 des Gesetzes über die Ge
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