Sprengungsgesellsch aft; dies glauben wir aber nicht, dazu war Richter immer allzu feige. Auf Richter's   Stirn steht gar zu deutlich:Frech in gedeckter Stellung, feige im offenen Kampfe"! Noch sei zu bemerken, daß selbst ein Blatt der Fortschritts- Partei, dieZittauer Morgenzeitung", die jüngste Schimpfrede Richters im Reichstage in scharfer Weise tadelt, indem sie sagt: Letzterer(Richter) kam leider über abgetakelte Phrasen nicht hinaus, was wir im Interesse der Partei bedauern." Solange fich die Fortschrittspartei mit diesem Menschen identificirt, solange wird sie auch eine anständige Behandlung seitens der Gegner vielfach vermissen müssen. Wo bleibt da der Ehrenpräsident Moltke  ? Durch die ganze liberale und Fortschrittspresse läuft folgende Notiz: Es ist geradezu charakteristisch, daß aus dem Reichstage es dem Führer des Centrums, dem Abg. Windthorst, allein vor- beHaften war, eine Lanze für die Berliner   Hofprediger- Partei, Herrn Stöcker an der Spitze, zu brechen. Treffender kann allerdings die Situation nicht illustrirt werden, Herrn Windthorst Arm in Arm mit den protestantischen Hofpredigern zu sehen; dies Schauspiel würde allein genügen, um das vom Cultusminuter Dr. Falk eingereichte Entlassungsgesuch ganz zu verstehen und zu würdigen. Dabei tritt aber die Frage in den Vordergrund, warum in dem vom Bundesrath vorgelegten Ge- setzentwurfe nur sozialdemokratische Druckschriften und Vereine verboten werden sollten, und von christlich-sozialen gar nicht die Rede war. Es ist gut, daß man an leitender Stelle die ver- derblichen Folgen der christlich-sozialen Bewegung so rasch erkennt, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Herr Stöcker mit gleichem Maße gemessen werden wird, wie Herr Most und Ge- nossen." Die Rede Moltke's bei Berathung des Ausnahmegesetzes gegen die Sozialisten ist bekanntlich von der gesammten anttsozialistischen Presse gelobhudelt worden, obwohl das Interessante in derselben sehr alt, das Uebrige aber sehr uninteressant war. Namentlich läßt es fich schwer begreifen, weshalb Herr Moltke, der doch Ehrenpräsident oder mindestens Ehrenmitglied der christlich- sozialen Partei ist, die doch noch schlimmer sein soll, als die reine Sozialdemokratie, sich nicht bewogen gefühlt hat, auf derlei auch gegen ihn gerichteten Angriffe seitens Derer, die doch mit ihm zusammen stimmten, zu antworten. Moltke  , ein schlimmerer Umstürzler der bestehenden Verhältnisse, als die Sozialdemokratie das ist ja herzzerreißend! närcs Ministerium zur drakonischen Ausnützung der bestehenden Gesetze gegen die Sozialdemokratie geschürt/ Die im heuftgenTageblatt"(vom 28. Mai) aus der 8.-C. (Sozial-Corresp.") abgedruckte(erste) Briefstelle hat mich zum Verfasser und ist als Antwort auf eine Aufforderung zur Em- pfehlung der 8.-0. geschrieben, worin ich diese zugesagt, obwohl ich mit der Haltung derselben nicht überall einverstanden war. Trotz ihrer Schwächen und Fehler hielt ich die 8.-0. doch für ein verdienstliches Unternehmen, weil sie in den Kreisen des Bürgerthums immerhin Sinn und Berständniß der sozialen Be- wegung fördern konnte. Jetzt steht die Sache anders! Jetzt, wo Gendarmen und Staatsanwälte in die Hand der Reaktton und unter Billigung der nattonalliberalen Partei gegen eine, wenn auch an Uebertreibungen und Ausschreitungen(?) leidende, so doch existenzberechtigte Partei gehetzt werden, jetzt kann ein ehrlicher, freisinniger Mann nicht mehr gegen die So- zraldemokratie kämpfen. Lese man jetzt meine Schrift: Der Kampf wider die Sozialdemokratie und die deutsche Fort- schrittspartei"(Leipzig   1877, 50 Pf.), namentlich die letzten fünf Zeilen!" Was wird derehrliche, fteifinnige Mann", der bekannte Eugen Richter  , der moderne Thersites, zu obiger Erklärung sagen? Die Sozialdemokratie unter der studirenden Jugend. Ein Berliner   Correspondent desDüsseldorfer An- zeigers" schreibt: Uns ist bekannt, daß unter der Berliner   akademischen Jugend jetzt ein sozialdemokratischer Berein besteht, der in einem im Mittelpunkt der Stadt belegenen Lokal seine regel- mäßigen Versammlungen abhält und auf den größten Theil der in Deutschland   erscheinende»; sozialdemokratischen Blätter, sonst aber auf keine andere Zeitung abonnirt. Ungefähr drei Viertel der Gesammtzahl der Mitglieder dieses Vereins besteht, wie wir weiter hören, aus Studenten, welche bei der hiesigen juristischen Fakultät immatriculirt sind." Der Redakteur Biedermann macht in Nr. 125 derDeutsch  . Allgemeinen Zeitung  " hierzu folgende Bemerkung: Daß auch auf der Leipziger   Universität es eine Anzahl sozialistisch denkender und dies auch unumwunden zur Schau tragender Eleinente giebt, wird uns mehrseitig und von solchen, die es wissen können, versichert." Man sieht, daß der Herr Professor Biedermann den Herrn Redakteur Biedermann inzwischen belehrt hat, daß derVor- wärts" keineHorcher" in die Collegien des Herrn Professors zu senden braucht. Ein weißer Rabe. Herr I. G. Findel, ein hervor- ragendes Mtglied der deutschen   Fortschrittspartei in Leipzig  , giebt in derLeipziger Volkszeitung  " folgende Erklärung ab: Da ich, wenn auch ungenannt und unbekannt, von der na- ttonalliberalen Presse meine Worte nicht mißbraucht wissen will zu einer meinen Ansichten entgegenlaufeuden Agitation wider die Sozialdemokratie, verwahre ich mich gegen die unfreiwillige Mit- arbeiterschaft am hiesigenTageblatt" und in andern Blättern gleicher Sorte, zumal jetzt, nachdem die nationalliberale Partei vermittelst derstaatsmännischen" Idee Bennigsen's ein reaktiv- Unser Ziel. Von keinem Gotte fordern wir gläubig Menschenrecht, Wir wollen unermüdlich versäumen kein Gefecht; Für alle Menschengüter beginnen wir den Krieg, Bon allgemeiner Bildung erwarten wir den Sieg. Von keinem Blutvergießen verlangen wir die Macht, In reifer Ueberzeugung erstarken wir zur Schlacht; Wofür gesundes Wissen die Waffen uns verleiht, Wo reine Bruderliebe die starken Helden weiht. Nach ruhmgeschmückten Thaten beginnt für uns die Zeit, Für manche Neugestaltung, vom Elend bald befteit; Für»nanche schöne Schöpfung, woran die Weisheit baut; Gesetze bald für Alle, mit reiner Lust beschaut. Wo wir dem Allgemeinen die Kräfte freudig weihn, Bei aern gewählter Arbeit,»m Jugendmuth gedeih»; Wenn uns das Glück des Volkes die Mitempsindung nährt, Gerechter Eigenliebe gewiß Genuß gewährt. Für Kopf und Herz empfangen, wir einst Naturgenuß, Befteit von bösen Sorgen, gesunden Ueberfluß; Das ganze Reich der Dichtung, das Reich der schonen Kunst, Begrüßen wir mit Liebe, mit ungetrübter Gunft Gustav Adolf Köttgen  . Zur Vervollständigung der Biographie Leh- mann's schreibt Genosse Hermann Lange aus Frankfurt   a. M. derBerliner Freien Presse":Auch die alte Reichsstadt Frank- ürt a. M. ist letzten Winter vomAttentäter" mit einem Be- uchebeehrt" worden. Hödel traf hier am 21. März Morgens ein und verweilte denselben Abend mehrere Stunden lang im Pfuhl'schen Lokale, wo er sich den dort anwesenden Sozialisten in aufdringlicher Weise näherte, sich für einen eben so leiden- schastlichen Anarchisten als heftigen Gegner der deutschen Sozial- demoftatie erklärte und dabei weidlich auf dieFührer" Lieb- knecht und Bebel   schimpfte.Was ich von diesen Männern (Liebknecht und Bebel  ) halte, könnt Ihr hieraus ersehen" rief Hödel höhnisch aus, indem er die Photographien von L. und B. aus der Brusttasche zog und in nicht näher zu beschreibender Weise besudelte. Selbstredend drehten nach einem solchen Ge- bahren ihm sofort die betreffenden Sozialisten den Rücken. Zur etwaigen Notiz für Herrn Tessendorff die Mittheilung, daß Hödel die Nacht Grabengasse 5 logirte." Bei dieser Gelegenheit wollen wir noch mittheilen, daß die Fackel" erklärt, daß bei Gelegenheit der am 23. Januar in Stötteritz  bei Leipzig   abgehaltenen Volksversammlung, in welcher Lieb- knecht über die deutsche Orientpolittk referirte, Hödel-Sehmann Probenummern desStaatssozialist" vertheilt, zum Abonnement auf das Blatt aufgefordert und überhaupt für die christlich- soziale Partei Propaganda zu machen gesucht habe. Wie nun ein Genosse berichtet, hat der Attentäter damals unter Anderem auch erzählt, daß er von dem Berliner   Hofprediger Stöcker, dem Redafteur desStaatssozialist", empfohlen und an den Pro- fessor Kuntze in Leipzig   gewiesen worden sei. Er, Lehmann, habe daraufhin Herrn Professor Kuntze aufgesucht und sei von demselben sehr freundlich empfangen worden. Professor Kuntze Vorsitzender des Vereins für innere Mission in Leipzig   habe ihn, Lehmann, zu überreden gesucht bez. mit ihm vereinbart, daß er, wenn möglich noch vor Ostern in Leipzig  , in derTonhalle", eine größere Versammlung cinbe- rufe, damit den Sozialdemokraten energisch entgegengetreten und dieselben womöglich todtgemacht würden. Ein rührendes Eingeständniß. Ein liberaler Agi- tator(anscheinend der Professor Birnbaum zu Leipzig  ) schreibt der BöhmertschenSozial-Correspondenz" nachstehenden Brief, den abzudrucken das genannte Blatt auch die rührende Dumm- heit besitzt. Der Brief lautet:Ich habe bereits vor 14 Jahren aus die Nothwendigkeit des Baues von Arbeiterwohnungen hin- gewiesen unter genauer Vorführung der Mühlhausener Arbeiter- stadt; ich habe das Studium der Soziallehre warm empfohlen. Ich habe aber bei memer literarischen Thätigkeit dieselbe Ersah- rung gemacht wie bei der praktischen politischen Agitation: unser Bürgerthum ist im Großen und Ganzen zu indifferent, zu blasirt, zu taub, zu egoistisch, so daß man geneigt ist, allen Muth zu verlieren und die soziale Revolution wie ein reinigendes Ge- witter als unvermeidlich hinzunehmen. Die theoretische Be- kämpfung der Sozialdemokratie in der Presse, so nützlich und nothwendig sie auch ist, halte ich für nicht ausreichend, unter Wir erhalten folgende Zuschrift:. Erlauben Sie mir Ihre Aufmerksamkeit auf eine Thatsache zu lenken, die von Wichtigkeit ist für das Prinzip der Gleich- stellung. Es giebt nämlich keine geborene Autorität, aber man anerkennt gerne durch Erfahrung und Arbeit acquirirte Auto- rität. Die sogenannte Vererbung geistiger Suprematie ist so wie Vieles eine irrige Auffassung. Bei gewöhnlicher natürlicher Befähigung bringt man es zu bedeutender Fertigkeit, auf jedem Gebiete, vorausgesetzt, daß Fleiß angewendet wird,denn nur den Schweiß lohnen die Götter" mit Fertigkeiten. Einmühe- loses Schaffen wie im göttlichen Wahnsinn" ist eine hohle Phrase, eine Unwahrheit. Was die Veredlung anbelangt, hat die Er- fahrung gelehrt, daß man das wird, wobei man ist, und dafür Sinn und Vorliebe hat. Wenn behauptet wird, es giebt ein Talent der Erfindung, so»st der Zufall dieses Talent, denn ihm haben wir alle epochalen Erfindungen zu verdanken. Wenn Je- mand was gefunden hat, wußte er nicht, was er finden werde, und es vergeht zuweilen lange Zeit, bis derartige entdeckte Er- scheinungen erklärt werden. Und doch kommt fast alles Unglück der Menschen daher, daß sie irrthümlicher Weise auf Grund der geborenen Autorität gewisser Menschenklassen und auf Rassen, als von der Natur prädestinirt, sich blindlings unterworfen haben. Was auch leider noch täglich geschieht. Die Privilegirten und Besitzenden führen ihre Rechte auf die subjektive Suprematie zurück. Diese irrigen Hypothesen bilden die zu überwindenden Schranken. Auch ist hier die Basis des grassirenden nationalen Größenwahns. Zu beweisen, daß es keine geborene prädestinirte Autorität giebt, ist nicht schwer, seitdem mehrfache naturwissen- schaftliche Beobachtungen zu diesem»inwiderleglichen Resultate führten. Und derartige Beobachtungen haben zur Aufklärung deS subjektiven Ichs mehr Werth als �zehn Bände, za als die ganze Literatur über Metaphysik. Zum Schlüsse werden Sie meine Meinung billigen, wenn ich behaupte: Wer nicht sozialdemokra- tische Gesinnung hat, heuchelt den Liberalismus, weiß nicht, was Humanität ist, und ist ihm die Bolkswirthschaft unbekannt. Wien  , im Mai 1878. Dr. L. K. Nochmals Herr Biedermann. In Nr. 124 der Deutschen Allgemeinen Zeitung" schreibt Herr Redacteur Bie- dermann wörtlich und buchstäblich: Leipzig  , 23. Mai. DerVorwärts" hat die ihm vom Redacteur derDeutschen Allgemeinen Zeitung" zugesandte Berichtigung"(Nr. 120) zwar gebracht, aber sie mit Be- merkungen begleitet, welche eine abermaligeBerichtigung" heischen, die denn auch sofort abgegangen ist. Es wird damit fortgefahren werden, bis derVorwärts" der Wahrheit die Ehre giebt, daß er schwarz nicht weiß und weiß nicht schwarz nennt." Uns ist nun auch wirklich eine abermaligeBerichtigung" zugegangen und zwar von dem Redacteur und dem Professor Biedermann, die wörtlich und buchstäblich folgendermaßen lautet: Sie haben zwar meineBerichtigung" abgedruckt, allein die- Umständen sogar sehr schädlich, so lange das liberale Bürger- thum die Agitation und Organisation den Sozialisten allein überläßt, während es selbst dazu weder Leute stellt, noch Geld, noch Zeit hat. Die Sozialisten sind stets und überall auf dem Platze, das Bürgerthum(vereinzelte, schwache Versuche abge- rechnet) nie und nirgends. Ich schöpfe meine Ansichten aus der unmittelbaren Erfahrung; ich habe seit 2 Jahren in etwa 25 größeren Versammlungen gesprochen und bei dieser Gelegenheit mindestens 13 Mal einen Sozialisten zum Gegner gehabt. Ein großer Theil der Bauern und Kleinbürger weiß von den parla- mentarischen Formen noch gar keinen Gebrauch zu machen und in einer Versammlung, in der die Mehrheit auf meiner Seite war, wurde das Bureau von Sozialisten gebildet, weil bei der Gegenprobe 150 Leute gegen 20 Sozialdemokraten nicht stiminten. Bei der Abstimmung über meine Resolution nahmen die Leute Reißaus, statt den Gegner niederzustimmen. Bei Wahlen ist fast keine Unterschrift für einen Aufruf mehr zu haben; allent- halben vermeidet man in Comitös einzutreten; Presse und Flug- schriften finden keine Unterstützung." Woher kommt diese laxe Haltung desliberalen" Bürgerthums, Herr Birnbaum? Daher, weil dasselbe derart erzogen ist, daß es keine andern Ideale hat, als den Geldsack. Soweit habt Ihr, die Ihr Euch die be- rufenen Volkslehrer nennt, das Bürgerthum gebracht. Das arbeitende Volk aber besitzt noch Ideale, die Ihr demselben nicht rauben sollt deshalb die Begeisterung bei der sozialistischen  Agitation. In derGermania  " vollzieht sich gegenwärtig ein Systemwechsel. Der heißblütige Kaplan, Herr Majunke, hat seine streitbare Feder mit dem Schluß der Reichstagssession bei Seite gelegt und schüttelt den Berliner   Staub von den Füßen, während der Reichstags-Abgeordnete Dr. Franz die Eheftedaktion derGermania  " mit dem 1. Oktober an Majunke's Stelle über- nimmt. Dr. Franz war ftüher bei der Redaftion derSchles. Bolksztg." und des bischöflichenSchlesijchen Bolksblattes" be- schäftigt und ist der bekannte äußerst zahme Centrumsredner bei der Gewerbeordnungsdebatte gewesen. Bestrafter Menschenhandel  . Bekanntlich existirt der Menschenhandel noch in der ganzen civilisirten Welt. Der land- wirthschafttiche Verein auf der holsteinischen Insel Fehmarn  wollte dies Geschäft auch ausüben. Darüber schreiben die Schleswig  'schen Nachrichten": Vor einem Jahr erließ der landwirthschastliche Verein auf Fehmarn   eine Aufforderung an die hiesigen Landleute, fich zu melden, falls sie oftpreußische Dienstboten zu haben wünschten.' Der Verein hatte nämlich beschlossen, solche kommen'zu lassen. Im Ganzen meldeten sich ca. 30 Landleute, die einen Knecht oder ein Mädchen wünschten. Schließlich kamen aber keine Dienstboten, und es stellte sich heraus, daß der Verein fich hatte beschwindeln lassen. Nach vielem Hin- und Herschreiben ver- langte der Commissionär nämlich einen Borschuß von 600 Mk. Diese Summe wurde von Seiten des Vereins-, ohne die dabei Jnteressirten, die Besteller der Dienstboten, zu ftagen, an den- selben abeschickt. Jetzt kommt der hinkende Bote hinterher. Der Verein verlaugt die 600 Mark, um die er sich hat be- schwindeln lassen, von den Leuten, die damals Dienstboten bestellt, aber keine bekommen haben, wieder ersetzt; diese weigern sich, soweit sie nicht gleich bei der Bestellung das Reisegeld be- zahlten, und sind sie jetzt vom Verein wegen Erstattung dieser Ausgaben verklagt. Allgemein wird hier die Forderung des Vereins für durchaus ungerechtfertigt gehalten, und ist man auf den schließlichen Ausfall der Sache recht gespannt." Schade, daß der Verein nicht eine härtere Strafe erlitten hat, schade, daß der Commissionär nicht einen Vorschuß von 6000 Mark gefordert! Lediglich um die geringen Löhne der hei- mischen Arbeiter noch mehr herniederzudrücken, betrieb der Verein den Handel mit Menschenfleisch. Möge jeder solchen That die gerechte Strafe auf dem Fuße folgen. Aber ftagen wir, weS- halb macht man keine Strafgesetze gegen solche Menschenhändler? DieAbwesenheit mehrerer sozialistischen   RerchStags- abgeordneten bei der endgültigen Abstimmung über die Sonn­tagsarbeit hat der gegnmschen Presse Anlaß gegeben, unsere Vertreter der Pfllchtvergessenheit anzuklagen. Es fällt uns mcht ein, diesen ebenso unbegründeten als unehrlichen Vorwurf wider- legen zu«ollen. Bedauerlich ist es unzweifelhaft, daß Most selbe sofort wieder zu entkräften gesucht, indem Sie neuer- dings behaupten, ich hätteredlich dazu beigetragen, daß die Reaction das Attentat(Lehmann) benutzt hat, um ihren Be- strebungen gegen die Sozialdemokratte den Anschein von Recht zu geben". Auch das ist unrichtig, wie einfach daraus her- vorgeht, daß ich das sog.Attentat-, oder wie derVorwärts" sagt,Lehmann-Gesetz" in meiner Zeitung bekämpft habe. L. d. 28. Mai 1878. Prof. Biedermann, Red. der Deutsch  . Allg. Z. An die Redaction desVorwärts". Sie werden hiermit auf Grimd von Art. 11 des Reichs- Preßgesetzes aufgefordert, die obigeBerichtigung" aufzu«- nehmen. Leipzig  , 28. Mai 1873. Professor Biedermann." Zunächst constatirt Herr Biedermann, daß der Professor und Redacteur ein und dieselbe Person ist; dann setzt er seine Be- richtigung selbst in richtiger Würdigung zwischen Gänsefüßchen, um dadurch zu beweisen, daß eS eigentlich keine Berichtigung sei. Dies sahen wir sofort auch ohne dies Avis». Uebrigens braucht sich Professor Biedermann bei seinenBerichttgungen" gar nicht auf das Reichspreßgesetz zu berufen wir nehmen dieselben unbesehen auf, da uns der biedere Alte als Mitarbeiter stets willkommen sein soll. In so ernster Zeit ist unfern Lesern jedenfalls ein launiges Späßlein hochwillkommen. Doch im Ernste sei eins bemerkt. Wenn der Redacteur Biedermann leugnet, daß er der Reaction Veranlassung gegeben habe, das Attentat Lehmann's zu benutzen, um ihren Bestrebun- gen(Einbringung desLehmann-Gesetzes") den Schein von stecht zu geben, dann lese er gefälligst seine eigene Zeitung nach, die sich redlich bemüht hat, die Sozialdemokratte für dc*- Attentat verantwortlich zu machen und somit im Verein m« anderen liberalen Blättern den Bundesrath allerdings veranlaßt hat, unter dem Scheine des Rechts sein Attentat auf die Freiheit in Form eines Gesetzes vom Stapel zu lassen. Daß dies Ding so formlos war, daß es auch zweischneidig war, daß es gar nutzlos war, um die Bestrebungen der Sozialdemokrat zu bekämpfen, dies hat gewiß am meisten Herr Redacteur Bie­dermann bedauert andernfalls wäre er der Erste gewelen, jauchzend demselben seine Zustimmung zu ertherlen. Biedermann hat also geholfen, daß die Reactton �unter Schein von Recht" ein Ausnahmegesetz gegen die Sozialvemu kratie eingebracht hat; Biedermann hat sich aber gegen o»