Zusammenhang des Attentats und des Attentäters mit,
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Die vorhandenen Anhaltspunkte genügen bereits wesen; Herr Böhmert hat dasselbe mit Bezug auf die Sozialder Sozialdemokratie erhellen sollte, find erfunden. vollständig zur Feststellung der Thatsache, daß Nobi- Correspondenz" gethan( S. seine Erklärung in letzter Nr. des Eine regelmäßige Vernehmung Nobiling's konnte überhaupt nicht ling ein anormaler Kopf war und Anlage zum Wahnsinn Vorwärts"); von Seiten der Burschenschaft Germania " vorgenommen werden; und was seine, meist sinnlosen und im hatte, der durch die Lehmann'sche Revolveraffaire und den da- geht uns nachfolgende Berichtigung“ zu: ,, Berichtigung. Delirium gethanen, also juristisch, wie schon betont ward, völlig durch hervorgerufenen Zeitungsskandal zur vollen Entwickelung " In einem Extrablatt des Vorwärts"," Leipzig , den 4. Juni, werthlosen Aeußerungen anbelangt, so ist darüber seitens der gebracht worden ist. Behörde nicht ein Wort veröffentlicht worden, und hätte, In der„ Vossischen Zeitung" wird dies in einem trefflichen 1878, Nachmittags 7 Uhr", wird auf S. 1 behauptet: Nobiling ohne schwere Pflichtvergessenheit, nicht veröffentlicht Artikel:„ Die Wiederholung des Attentats vom psychologischen habe zu den„ eifrigsten Mitgliedern" der Leipziger Burschenwerden dürfen. All' die aufreizenden Details, welche in Gesichtspunkte betrachtet", ausgeführt; und in ähnlicher Weise schaft Germania " gehört. Extrablättern dem Publikum brühheiß aufgetischt wurden und spricht sich die Berliner Volkszeitung" aus. Auch national„ Das ist unwahr. Nobiling gehörte der Leipziger Burschendie Leidenschaften auf's Heftigste entflammten, find von A bis 3 liberale Blätter, z. B. die" Nationalzeitung", bringen Buschriften schaft„ Germania " nie an. erlogen. Die sozialistischen Tendenzen", die Mitschuldigen", von Criminalisten und Frrenärzten, in denen auf die ansteckende
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das„ Loos, welches ihn getroffen", die sensationelle Unterredung mit den Eltern Alles erlogen, erlogen! Und die Trieb federn dieser Infamie? Bei den Einen politischer Haß, bei den Anderen niedere Habsucht, bei Manchen Beides zusammen. Natürlich hat der Telegraph bei dem Bubenstück nach Kräften mitgewirkt, und sogar offiziöse Telegraphenbüreaux haben sich zu der sauberen Arbeit hergegeben. Das Bismarc'sche Wort: Lügen wie telegraphirt, hat dadurch kräftigste Bestätigung
gewonnen.
Kraft des Verbrechens hingewiesen und der widerwärtige, mit einem„ 2- jungen"( wie ein hoher Beamter den„ Attentäter Seiner Majestät" genannt hat) getriebene Cultus für das Nobiling'sche Attentat wesentlich verantwortlich gemacht wird.
Die reaktionäre Bresse hütet sich natürlich, vernünftigem Urtheil ihre Spalten zu öffnen; sie hetzt mit ungeschwächten Kräften fort, in der löblichen Absicht, die Volksmassen so zu ängstigen, daß die Ausführung des langgeplanten Reaktionsstreichs ermöglicht wird.
Die Folgen der planmäßigen Hezerei sind auch nicht ausge- Fürst Bismarck ist seit Montag in Berlin , und daß er nicht blieben: man meldet nämlich aus Berlin , daß dort verschiedene unthätig ist, verkündet uns der reaktionäre Wind, der durch die Personen, die von dem„ gebildeten Böbel" für Sozialdemokra- ministeriellen Blättern weht. ten oder Ultramontane gehalten wurden, schwere Insulten, ja Will man auf Grund des Artikel 68 der Reichsverfassung den thätliche Angriffe zu erleiden hatten. Das ist nur der Anfang. Kriegszustand in Berlin , Sachsen und sonst überall, wo die Wird in der bisherigen Weise fortgefahren, so wird es unzwei sozialdemokratische Bewegung Wurzel gefaßt hat, proklamiren, felhaft zu zahlreichen Collisionen kommen, die nicht immer zum wozu es der Zustimmung des Reichstags nicht bedarf? Oder will man den Reichstag nach Pfingsten berufen und Vortheil der Urheber ausfallen dürften. ihm das Ausnahmegesetz von Neuem vorlegen, und zwar in verbesserter Auflage? Wir wissen es nicht.
Mitschuldige bei diesem ehrlosen Treiben, ja die Hauptschuldigen sind Diejenigen, welche zu reaktionären Zwecken das Verbrechen eines Wahnwizigen auf die Schultern ganzer Parteien abladen wollen.
Die Leipziger Burschenschaft Germania ". J. A.: P. Langlog, stud. jur. M. Bär, cand. hist."*) Und endlich hat Herr Birnbaum im Leipziger Tageblatt " vom 5. de. eine den Mann charakterisirende Erklärung losgelassen, die also lautet:
" In einem dieser Tage ausgegebenen Extrablatt, erschienen mit der Ueberschrift" Vorwärts", wird behauptet, das Dr. Nobiling in den von mir geleiteten Disputationen über volkswirthschaftliche Tagesfragen eine hervorragende Rolle in„ prononcirten nationalliberalen und antisozialistischen Anschauungen" gespielt habe.
„ Es ist mir heute schon durch den Schriftwart des„ Akademischen Volkswirthschaftlichen Vereins", welchen ich ins Leben gerufen habe und in welchem ich während der wissenschaftlichen Verhandlungen den Vorsiz führe, mitgetheilt worden, daß Dr. Nobiling niemals Mitglied dieses Vereins gewesen ist und keiner der Herren sich seiner als Theilnehmer an unseren Debatten erinnern kann. Aus den Verzeichnissen der Studirenden ersehe ich, daß C. E. Nobiling aus Kolno im Sommer 1875 im Winter 1875/76 und im Sommer 1876 hier studirt hat. Das aber wissen wir, daß Kriegszustand oder Ausnahme- Die Verzeichnisse über die Zuhörer in meinen Vorlesungen erBedenkt man, was es heißt, die Sozialdemokratie für die gesetz die schlimmsten Folgen für unsere politische Entwickelung geben, daß Nobiling erst im Sommer 1876 an diesen sich benach sich ziehen und uns in der Achtung des Auslandes", auf theiligt hat und zwar nur an denen über rein landwirthschaftSchüsse Nobiling's solidarisch verantwortlich machen? Das heißt: die sechsmalhunderttausend Wähler, welche sich unsere Patrioten" so viel einbilden, mehr schaden liche Disciplinen: Bodenkunde und Thierzucht. Im Verzeichniß die am 10. Januar 1877 für sozialdemokratische Can- würde, als ein Dußend verlorener Schlachten. Wir erwähnen der Vorlesung über wichtige( volkswirthschaftliche) Tagesfragen" didaten stimmten, sind die Complizen eines Meuchel- des Auslandes, weil nächste Woche in Berlin der europäische ist Nobiling nicht aufgeführt. Zu den an diese Vorlesungen mörders , sind Meuchelmörder. Und die Hunderttausende, Congreß zusammentreten soll. Die Beaconsfield u. s. w. sich anschließenden Debatten haben andere Studirende als Gäste, die das Stimmrecht noch nicht hatten, aber unsere Prinzipien würden von der Staate mannschaft Bismarck's eine noch ge- eingeführt durch Mitglieder, zwar Zutritt, aber doch nicht zum theilen, auch sie sind Complizen von Meuchelmördern und selbst ringere Meinung bekommen, als sie heute schon haben. Und wird der Kronprinz, der mit dem 5. d. M. die StellMeuchelmörder; und die Millionen, die mit diesen Meuchelmördern sympathisiren, freundschaftlich mit ihnen verkehren, sie vertretung des Kaisers übernommen hat, seine Regierung find Freunde von Meuchelmördern. unter den Auspizien des Belagerungszustandes und der Ausnahmegeseze beginnen wollen?
Begreift man die Ungeheuerlichkeit des Frevels: eine Million von Staatsbürgern achtbaren, arbeitsamen, intelligenten Staatsbürgern, blos weil sie einer, den herrschenden Klassen unbequemen Partei angehören, zu Verbrechern zu stempeln und als Verbrecher zu behandeln?
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Sie würden fürchterlich sein Deutschland würde in der That zu der Mördergrube" werden, von der elende Verleumder unseres Volkes jetzt faseln, und die Zucht der Nobilings würde nicht ausgehen.
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regelmäßigen Besuche. Ich kann nicht wissen, ob Nobiling als Gast unter uns gewesen ist, eine irgendwie bemerkenswerthe Rolle aber fann er als solcher unmöglich gespielt haben(?). Daß ein Landwirth, welcher ein ganzes Jahr lang hier anwesend ist, ohne sich an meinen Vorlesungen zu betheiligen, nicht zu Denen gezählt werden kann, welche mir persönlich näher treten, wird Das ist seine Sache; und die unsrige ist, was auch Jedermann einleuchtend sein. Zu dem„ Akademisch- Landwirthgeschehen möge, festzustehen zur Fahne der Sozial- schaftlichen Verein", welchem Nobiling angehört haben soll, habe demokratie, und das reaktionäre Spiel unserer Ber - ich gar keine Beziehungen.
Vielleicht nicht. Vielleicht doch.
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Begreift man nicht, daß dies den Bürgerkrieg, den ver- leumder durch Festigkeit und Besonnenheit zu ver-" Eine Berichtigung im Vorwärts" zu verlangen, wozu ich steckten oder offenen Bürgerkrieg- fener vielleicht noch eiteln. Mögen die Feinde die Maske abwerfen und sich in aufgefordert wurde, muß ich ablehnen. Ich halte dieses, wie die schlimmer als dieser proklamiren hieße? ihrer wahren Gestalt zeigen, desto besser für uns, desto übrigen in Sachsen erscheinenden Blätter der sozialdemokratischen Und hat man sich die Consequenzen eines solchen Kriegs- schlimmer für sie. Die durch Lügen bethörte, fanatisirte Menge Bartei, nicht für solche, in welchen ich aus eigener Veranlassung zustandes" zwischen den verschiedenen Bevölkerungsklassen und wird ihre Besinnung bald wiedererlangen und der Bankerott sei es auch nur zur Abwehr, genannt sein möchte und kann des herrschenden Systems dann nur um so rascher und gründ- diesen Organen gegenüber nur mich darauf beschränken, erforParteien vergegenwärtigt? licher sich vollziehen. derlichen Falls die gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dazu bietet die erwähnte Notiz mir keinen Anlaß, wohl aber -Ein wesentliches Moment ist noch nicht genügend berück richte ich an die geehrten Redaktionen anderer Blätter die Bitte, sichtigt worden. Dr. Nobiling war ein eifriger Schrift wenn sie eiwa von dem Extrablatte Notiz genommen haben, Von dem epidemischen Charakter der Verbrechen haben wir steller, ein thätiger Mensch. Wenn derselbe wirklich sozial- auch dieser Berichtigung gedenken zu wollen. Leipzig , 3. Juni 1878. schon gesprochen. Ihm steht zur Seite der propagandistische demokratische Anschauungen gehabt hätte, so würde er unzweifelProf. Dr. Birnbaum." Charakter der Strafen, wir meinen: unverhältnißmäßig harter, haft versucht haben, für die hervorragenderen Organe der Dem verunglückten Gründer, Sozialistentödter, Reichstagsgrausamer Strafen. Haben unsere Gegner, die auf drakonische Sozialdemokratie zu schreiben. Er hat dies nicht gethan; er candidat und Professor Dr. Birnbaum sei hiermit bemerkt: Strafbestimmungen und unbarmherzige Strafvollziehung ihre hat sich weder an den Vorwärts", noch an die„ Berliner Freie schon ehe seine Berichtigung erschien, hatten wir in einem Hoffnung setzen, zum Beispiel die Thatsache vergessen, daß das Presse" gewandt, auch nicht an die Zukunft" oder die Neue zweiten Extrablatt gesagt, daß unsere- aus sehr guter Verbrechen der Fälschung in England nie so häufig war, als Welt", obwohl die beiden letzteren Blätter ein anständiges Ho- Quelle stammenden Angaben betreffs des Antheils, den Nobizur Zeit, wo die geringfügigste Fälschung mit dem Tode be- norar zahlen. Das beweist mehr, als alles Andere, daß der ling am Birnbaum'schen Debattirklub genommen, von einem Mann keinerlei sozialdemokratische Anwandlungen hatte. straft wurde? Doch unserer Correspondenten bestritten worden seien, und daß wir Das Hep- Hep- Geschrei gegen unsere Partei ist um so un- noch eins. Während der letzten Session des Reichstags ist Dr. pofitive Mittheilungen erwarteten". Diese positiven Mitverantwortlicher, als es nach den jetzt vorliegenden Nachrichten Nobiling fast fortwährend, wie die Nachrichten melden, in Ber- theilungen" erwarten wir auch heute noch. Angesichts der keinem Zweifel mehr unterliegen kann, daß Nobiling gestörten lin gewesen; er hat sich nicht veranlaßt gefühlt, irgend einem Thatsache, daß in dem soeben erstinstanzlich entschiedenen Prozeß Geistes war. Das verschlossene, exzentrische Wesen, der krank- der sozialdemokratischen Abgeordneten sich vorzustellen, was ge- Birnbaum contra Bebel die Richtigkeit der von uns wiederhafte Ehrgeiz des Mannes sind hinlänglich festgestellt und zahlreiche wissermaßen selbstverständlich war, wenn er Sozialdemokrat ge- holt gegen Hrn. Birnbaum in Bezug auf seine geschäftliche Einzelheiten, die seine Studien- und Hausgenosjen erzählen, zeigen wesen wäre. Statt dessen ist er zu den Räthen des landwirth- Thätigkeit erhobenen schweren Antlagen in allen wesentzur Genüge, daß Nobiling's Hirn nicht richtig fungirte. Und zum schaftlichen Ministeriums und zu anderen hochgestellten Leuten lichen Punkten erwiesen worden sind( sobald der Ueberfluß tommt nun an den Tag, daß in seiner Familie gegangen und hat um Stellung nachgesucht und seine literarischen Prozeß beendigt, werden wir die gerichtlichen Erkenntnisse der Wahnsinn erblich ist. Sein Vater, ein sehr exzentrischer Arbeiten angeboten. Mann", erschoß sich ohne jede ermittelte Veranlassung"; auch eine der Schwestern soll geistestrant gewesen sein; eine andere war von dem Vater wegen eines Liebesverhältnisses in eine Kapelle eingesperrt worden, die er eigens zu diesem Zweck furz„ eine Familie von Verrückten". hatte erbauen lassen
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Elsässische Zustände.
- Die Nationalliberalen geben sich alle erdenkliche mit den freundlichen Rath, wenn sie etwa nochmals in Correspondenz Mühe, Nobiling von ihren Rockschößen abzustreifen. Professor mit uns zu treten gewillt sein sollten, sich doch nicht der Vermittelung Biedermann protestirte am Montag dagegen, daß der Atten- des Hrn. Hans Blum zu bedienen, da sonst die Aufnahme verweigert täter Correspondent der Deutschen Algemeinen Beitung" ge- werden könnte. R. d. V.
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deutsche Zeitungen, denen selbst der Staatsanwalt das Zeugnis ferner vom Studentenausschuß ergebenste Glückwunsch- und Loyader Königstreue ausstellen muß, gegen die Berliner „ Germania ", litätstelegramme abgesandt wurden.
hat die Verwaltung die Grenze gesperrt. Die beiden einzigen Wie läßt sich aber mit unseren Schilderungen die Thatsache größeren Organe des Elsasses, außer dem oben angeführten vereinen, daß die Stadt Straßburg durch einen sogenannten Es ist eine beikle Aufgabe, aus der Hauptstadt des Elsasses" Expreß", sind die Straßburger Zeitung" und das ebenfalls Autonomisten im Reichstag vertreten wird? Obwohl wir uns eine Correspondenz in ein sozialdemokratisches Organ Deutsch - hier erscheinende„ Elsässer Journal". Jenes, der offizielle vorbehalten, über die elsässische Volksvertretung im deutschen lands gelangen zu lassen. Denn dieselbe hat die Pflicht, scho- Moniteur des Elsasses, singt fortwährend in Leitartikeln ihres Parlament in einem späteren Artikel uns des Näheren zu vernungslos hinwegzuheben den Schleier christlicher Milde, mit dem Brodherrn Lob; dieses, Organ der„ Autonomiſten"( zu deutsch : breiten, sei hier nur kurz bemerkt, daß die Stimmen der in cordie für die deutschen Blätter reichsfreundlicher Richtung corre- elsässer Nationalliberalen), arbeitet in Bezug auf deutsche Ver- pore wählenden Beamten, die goldenen Verheißungen der Autospondirenden deutschen Beamten ihr eigenes Thun und Treiben hältnisse blos mit der Scheere und begnügt sich mit den Abfällen nomisten( deren Realijirung noch immer auf sich warten läßt), zuzudecken und zu verhüllen suchen. Daher wird das Bild der der Berliner liberalen Correspondenzen. Seine Nachrichten aus die persönliche Achtbarkeit und Beliebtheit des Herrn Candidaten, elsässer Zustände, wie wir es im Folgenden vorführen werden, Frankreich sind dagegen fast ganz Original; denn sein Leserkreis, besonders aber das saubere Wahlmanöver wenige Stunden vor ein anderes sein, als es sich die meisten deutschen Zeitungsleser ein vorwiegend elsässischer, beschaut sich in dem in beiden Sprachen der Wahl, leichtes Spiel hatten gegenüber dem dürren Negationsgemacht haben; es wird ein wahres und unparteiisches sein; erscheinenden Blatte blos den französisch geschriebenen Theil; er programm des Herrn Lauth, seiner unpolitischen, mit den Cleriwenn es loyalen Unterthanen wenig gefallen wird, so ist dies will blos stets über die Ereignisse am Seinestrande unterrichtet calen liebäugelnden Haltung, und dem völlig apathischen Verhalten sein; die Berichte über deutsche Verhältnisse sind ihm uninter- eines großen Theils der Wahlberechtigten, die für Wahlen in eine nicht unsere Schuld.
Das öffentliche Leben im Elsaß seit der Annexion ist ein essant und in manchen Fragen unverständlich. So hat z. B. deutsche Boltsvertretung absolut kein Verständniß und Interesse stets ruhigeres geworden, allerdings nur soweit es sich um die das Lehmann- Attentat mit seinen Folgen hier das Publikum hatten. Ebenso wenig ist von den Prahlereien zu halten( und eigenen lokalen und politischen Angelegenheiten dreht. Die nicht im Geringften aufzuregen vermocht, obwohl unsere Bresse im auch hierauf werden wir später noch zurückommen), mit denen Dinge jenseits der Vogesen halten das elsässische Publikum stets Hep- Heprufen gegen die bösen Sozialdemokraten mit den in correspondirende Beamte sich bei Gelegenheit von Bezirkstagsin Athem; sie verursachen eine weit größere An- und Aufregung, diesem Artikel leistungsfähigsten Berliner Blättern concurrirte. und Landesausschuß- Wahlen in„ gutgesinnten" deutschen Blättern als die, so jenseits des Rheins arriviren. Zum Belege hierfür diene noch die Thatsache, daß die Extra- breit machen. Diese Herren vergessen natürlich ganz unab
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Französische Zeitungen werden mit fanatischem Eifer ge- blätter der edlen„ Straßburger Beitung", trop der furchtbarsten sichtlich! zu bemerken, wie diese Wahlen zu Stande kommen. Lesen, von deutschen ist außer der Frankfurter Beitung" fein Anstrengungen der sie vertreibenden Dienstmänner, in faum ge- Sie erzählen nichts davon, daß jedem Bezirkstags- Mitglied der Organ der Tagespresse in einer einheimischen Familie zu finden. minderter Bahl an die Stätte der Geburt zurückkehrten. In den Eid auf den Kaiser abverlangt wird; daß in Folge dessen blos Und was die eigene Presse anbetrifft- daß Gott erbarm! Sie besuchtesten öffentlichen Lokalen herrschte in jenen Tagen eine an ein geringer Bruchtheil der Bevölkerung sich dazu hergiebt, derführt, Dank der famosen Diktatur, eine zu triste Existenz, als Apathie grenzende Stimmungsfühle; Niemand fühlte sich, ob- artige Vertreter zu wählen; daß erst diese Bezirkstage dann daß sie irgendwie von Einfluß auf die politische Ueberzeugung wohl das Faktum an sich allgemein verurtheilt wurde, berufen, wieder aus ihrer Mitte den sogenannten Landesausschuß wählenihrer Leser sein könnte. Auch entscheidet ja, bei allen Fragen Toaste zu improvisiren, wie dies allenthalben draußen im Reich" daß also diese Versammlung feine aus direkten Wahlen hervors von lokalem Interesse, nicht die Ansicht der Straßburger Bürger, geschah. In dem Attentäter erblickt man blos ein verkommenes, gegangene Vertretung des elsässischen Volkes ist, sondern blos sondern die des aufoftroyirten Herrn Bürgermeisterei Verwalters, für Geld zu Allem zu habendes Individuum; der alte Straß die einer Minorität, der stets" Ja" zu sagen erlaubt ist, der es bei allen politischen Fragen nicht die Ansicht des elsässischen burger dentt nicht daran, für den wahnwitzigen Streich eines aber versagt ist, Wünsche, denen die Sanktion der Regierung Volkes, sondern die der Herren Herzog und Genossen in Berlin derartigen Subjekts eine politische Partei verantwortlich machen fehlt, geltend zu machen. Ueber die wirklich Regierenden: die preußischen Beamten,
oder des Oberpräsidiums in Meg. Dieser Diktatur gegenüber zu wollen. Nach all' dem Angeführten wird es füglich Niemand
ist natürlich die Presse völlig ohnmächtig. Oppositionsblätter Wunder nehmen, daß der projektiirte allgemeine Dank Gottesdienst über die Regierten, mögen sie sich Autonomisten oder Protestler werden grundsäglich nicht geduldet; das einzige völlig unab- am Wilhelmstage wahrscheinlich in Folge Mangels an Personen- nennen, über die Forderungen des politisch- und sozial- radikal hängige Blatt, der in Mülhausen erscheinende„ Industriel Alsacien", überfluß unterblieb. Allzu fraß wollen wir jedoch nicht malen; gesinnten Theils des elsässischen Volkes werden wir den Lesern ist unterdrüdt und hat in dem in beiden Sprachen erscheinenden dem Reichsfreund zum Troste sei es verkündet, daß auch aus des„ Vorwärts" später berichten. Expreß" teinen würdigen Nachfolger erhalten. Ja, selbst gegen unserer Stadt von diversen eingewanderten" Turnvereinlern,
Für heute schließen wir mit dem Wunsche und der frohen