Arbeitern meinten. Die Versammlung war von über 400 Per­sonen besucht.

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Leipzig . Am Freitag, 22. Juni, fand hierselbst eine zahl­reich besuchte Einwohnerversammlung statt, in welcher ein Wahl comité, aus neun Mann bestehend, gewählt wurde. Die Genossen bes 10., 11. und 14. sächsischen Wahlkreises, welche sich mit uns in Verbindung setzen wollen, mögen sich wenden an den Geschäfts- Reichsfachgenossenschaften. führer des Wahlcomités, C. Lienig, Leipzig , Färberstraße 12. Gelder für die Agitation sind zu senden an Herrn Ederlein, Weftstraße 37 part. Genossen! Gehen wir ohne Zögern an die Arbeit, errichtet überall Orts- Wahlcomités; wo dies nicht angeht, werden wir hülfreich zur Seite stehen.

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I.

das war wieder einmal ein gemüthliches Fest, wie es nur die Im hungrigen Magen Eingang finden Arbeiter unter sich arrangiren können." Bemerken wollen wir Nur Suppenlogik mit Knödelgründen, Schließlich sei hier noch eine Polizeimaßregelung erwähnt, noch, daß sich wirklich einige Spione eingefunden, welche indeß Nur Argumente von Rinderbraten, daß, als von hiesigen Genossen eine Besprechung bezüglich eines sofort erkannt wurden und durch das Festcomité auf eine anstän­Begleitet mit Göttinger Wurstcittaten 2c. 2c. am 2. Pfingstfeiertage zu unternehmenden Ausflugs veranstaltet dige Weise zum Verlassen des Lokals veranlaßt wurden. Ferner Göppingen , den 16. Juni. Auch hier im Süden hat das werden sollte, die Polizei dieselbe verbot. Um etwaige Aus- besaßen furz nach 12 Uhr, als die Kasse bereits geschlossen, einige legte Attentat große Erregung hervorgerufen. Während Al schreitungen" zu verhindern, hatte man großartige Sicherheits- den besseren" Ständen angehörige Bengels noch die Unvers einig sind im Verurtheilen desselben, ist es unsere liberale Presse, maßregeln getroffen; das Lokal, wo die Besprechung stattfinden schämtheit, trotz des ausdrücklichsten Verbots, das Festlokal be- die seit Jahren dem Mord zujauchzt, dem Massenmord. Ist es sollte, war von der Polizei besetzt, Polizisten und Gensdarmen treten zu wollen, aber auch diese wurden, wenn auch auf eine denn zu verwundern, daß solche Früchte gezeitigt werden. Der gingen ab und zu. Es soll sogar eine Compagnie Jäger con- für sie unliebsame Weise durch die Mitglieder des Festcomités Dieb ruft aber am lautesten: Haltet den Dieb! und so auch unser fignirt worden sein und ferner soll der Herr Bügermeister an ihrem Vorhaben gehindert, und werden diese Burschen jetzt Wochenblatt, das dermaßen schimpft und heht, so daß der Land­4 Jäger als Wache in seiner Wohnung gehabt haben. Wir wohl die Erfahrung gemacht haben, daß es auch die Arbeiter räthliche von Klizing" noch reines Kinderspielzeug ist. Um luden nun durch Annoncen zur Theilnahme an einer Partie verstehen, Jemanden an die Luft zu sehen. Hoffen wir endlich, so verwerflicher sind aber Ausdrücke als: Verbrecherbande, Schufte, ein und fuhren am 2. Feiertage per Dampfschiff nach Seußlig, daß auch dieses schöne Fest seine guten Früchte trägt, und die Schlaraffenapostel, Gesindel, Lotterbuben, elendes Gezücht; ich natürlich unter Aufsicht von zwei Gensdarmen, während im Orte Arbeiter wieder aufs Neue von dem Gedanken durchdrungen sage, um so verwerflicher, weil gerade dieses Blatt stets das selbst 7 oder 8 Gensdarmen ihre schützenden Arme über uns worden sind, daß sie einig zusammenstehen müssen, zu ihrem Nutz Wort Religion" im Munde führt und verschiedene dieser Ar­breiteten. Nur so fort agitirt, damit es auch hier hübsch vor- und dem Feinde zum Truh. tikel von Theologen verfaßt wurden, was wir damit beweisen, wärts geht. Düsseldorf , 17. Juni. Am 12. und 13. d. Mts. berief der weil alle Stände darin mitgenommen und der Splitterrichter nur Central- Verein für Sozial- Reform( Staats- Sozialisten) im Saale den Balken im eigenen Auge nicht sieht. Ein hiesiger Bürger, Na­des Herrn Bergmann eine Versammlung ein mit der Tagesord- mens Jetter, Gerber, nahm sich diese Behandlungsweise denn so nung: Vortrag über die Bestrebungen und Ziele des Central- sehr zu Gemüthe, daß er am Pfingstfest von Wirthschaft zu Reform- Vereins, 2) die Hebung der Noth der Handwerker und Wirthschaft zog und schrie: Diesen Sozialen " müsse man den Der Vortragende war ein Herr Bauch aufschlißen, er schlage jeden todt, den er erwische, ein Ipscher, Reiseredner aus Berlin . Das Lokal war am ersten ganzes Bataillon fürchte er nicht, in der Fils müßten sie er­Abend so leidlich besezt in Folge eines starten Damencontingents, fäuft werden, mit den Weibern und Kindern müsse man es welches der evangel. christl.- soziale Verein hauptsächlich stellte, eben so machen. Ein Herr Wißner, Kaufmann, klatschte diesen welcher auch nach seinem Auftreten ein klägliches Fiasto zu ver- Barbarentiraden Beifall. Das kommt bei diesem daher, weil er zeichnen hat. Die Bestrebungen dieses Central- Vereins find uns Mucker ist! Und die Lehre aus diesem Gebahren? Arbeiter! Gera , 11. Juni. Am 8. d. Mts. sprach Genosse Brätter hinlänglich bekannt. Der Redner erklärte offen, der Sozial- Wendet solchem Geschimpfe mit Abscheu den Rücken, wendet Euch in einer Volksversammlung in Straube's Lotal über die Tages- demokratie alle mögliche Dämme entgegen zu bauen; die Refor ab von solchen Frommen, die Haß anstatt Liebe säen, haltet zur ordnung: Kann die Sozialdemokratie für die beiden Attentate men aber bestehen in der Beibehaltung des ehernen ökonomischen Sozialdemokratie, der beſtverleumdeten, aber deshalb euch besten verantwortlich gemacht werden?" Der Besuch war ein so groß- Lohngesetzes. Den zweiten Vortrag sahen wir jedoch mit Inter- Partei. artiger, daß das Lokal die herbeifströmenden Menschen nicht zu esse entgegen, und entschlossen sich einige Parteigenossen, trotz der faffen vermochte und sehr viele gezwungen waren, wieder umzu- 20 Pf. Entré, hinzugehen. Es war schon Abends 9 Uhr, als Calau , 4. Juni. Am zweiten Juni fand hier eine öffentliche tehren. Der Referent wies zunächst auf die Erbitterung und ich mich in der offenen Saalthüre befand, und wollte, weil noch Schuhmacher- und Schneiderversammlung statt, in welcher Hr. Hocheim Sensation, welche die beiden Attentate hervorgerufen und auf Niemond da war, mich auf einige Zeit umtehren, als plöglich das aus Frankfurt an der Oder, über die Tagesordnung: 1) der Unter­das unerhörte Bestreben der reaktionären Parteien und der Re- nagelneue Geschütz des Centralvereins sich auf der Rostra zeigte. gang des Kleingewerbebetriebes; 2) Zwed und Nugen der Gewerk­gierung, die Sozialdemokratie dafür verantwortlich zu machen, Der Saal zeigte nach genauer Bählung mit dem überwachenden schaften, in gediegener Weise referirte. Der Erfolg war, daß sich so­hin. Die letztere verabscheue ja den Mord in jeder Form und Polizisten gerade 40 Mann, darunter 4 der Unserigen. Die fort dreizehn Mann der Gewerkschaft anschlossen. Möge der erste sei in keiner Weise mit den Attentaten in Verbindung zu brin- Tische waren mit Aufnahmeformularen besäet und es dienten Schritt auf dem Gebiete der Gewerkschaftsbewegung auch hier seine gen, die Bemühungen der Gegner, uns die Attentäter an die auch diese Tische nur als Aufnehmer, denn ich habe nicht gesehen, Rockschöße zu hängen, seien bis jetzt vergebliche, ja, es stelle sich daß ein einziges Formular ausgefüllt wurde. Auch Abonnements immer mehr heraus, daß sie mit uns nichts gemein haben. Die einladungen auf den Staatssozialist" waren beigegeben, doch es Reaktion habe sich natürlich die außerordentlich günstige Gelegen- wurde nicht abonnirt. Ich harrte nun der Dinge, die da kom- der Redaktion. Auf verschiedene Anfragen sei bemerkt, heit zur Unterdrückung freisinniger Bestrebungen, die in ihren men sollten, um einen Vergleich anstellen zu können zwischen daß Hasenclever bei den nächsten Reichstagswahlen nicht in Augen ein Greuel, nicht nehmen lassen und den berühmten diesen neugeplanten Reichsgewerksgenossenschaften und den von Altona , sondern in Berlin VI candidiren wird. Kautschufparagraphen in neuer und verbesserter Auflage dem Lassalle projektirten Produktiv- Assoziationen. Der Herr begab Reichstage vorgelegt. Dieser habe zwar denselben nicht ange- sich nun aber auf ein Gebiet, welches für jeden Sozialdemokraten Volksbuchhandlung von J. Franz in Zürich : Haben Sie meinen nommen, aber es sei zu erwarten, und die neuesten Vorgänge eine bekannte abgedroschene Sache ist, und bildete der Vortrag Brief vom 16. April sowie die Postkarte vom 16. Mai nicht erhalten? bewiesen das, daß im Wege der Berwaltung bis an die Grenze zum großen Theil eine Abhandlung des Zunftwesens; er hob Warum bekomme ich das von mir Bestellte nicht? des Möglichen" gegen die Sozialdemokraten vorgegangen werde. namentlich die Vorzüge des Letteren hervor und meinte, daß Redner erklärte, daß die Sozialdemokratie auf gesetzlichem Wege unser Handwerker- und Mittelstand dadurch allein wieder zu

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Früchte tragen.

Calau .

Briefkasten

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W. Krüger.

m.

K.

1,40. Hangsen Ziegelhof As. 3,00. Fld Kanden Ab. 1,64. Seffnhm New- Castle Ab. 2,50. Rnrt Jägerndorf Schr. 20,40. Mrin Schmölln Ab. 9,20. K. in P. Ab. 4,80. S. in A. Ab. 4,80. M. hier Ab. 0,60. Biz München Schr. 5,50. Hidbrnd Brandenburg Schr. 3,50. Mr. Wilden Schr. 0,87. Altnbrnd Osnabrüd Schr. 2,50. Hurch Stein­0,60. Biz München Schr. 5,50. Hldbrnd Brandenburg Schr. 3,50. schönnau Schr. 1,60.

Fonds für die Gemaßregelten.

ihr Ziel zu erreichen suche und protestirte gegen eine Verant- alter Blüthe gelangen würde. Die Sicherung des eigenen Quittung. Schfr Gohlis Ab. 19,65. ir München Ab. 25,00. wortlichmachung derselben für solche Verbrechen. Trotz aller Marktes, die Beschränkung der Concurrenz, die Waarenschau, Lgs Hannover Ab. 100,00. Withr London Schr. 40,80. Tschlrbund möglichen Unterdrückungsmaßregeln werde die Sozialdemokratie die strengen gewerklichen Sagungen, die Sorge für Arme und Hamburg Ann. 1,50. Schiz Aschach Ab. 1,73. Bundescomité Bern leben, trotz alledem und alledem. Die Versammlung zollte dem Invalide, alles dieses seien Postulate, welche auch heute ihre Ab. 2,49. Stalbrg Bordeaux Ab. 4,00. Rihmnn Halberstadt Ann. Redner lebhaften Beifall und erklärte sie sich sodann gegen volle Berechtigung hätten. Einer völligen Inconsequenz machte 1 Stimme durch Annahme einer Resolution mit den Ausfüh- der Vortragende fich schuldig, indem er den Gesellenbrüderschaften rungen des Redners einverstanden. Ein Gegner erklärte die der Bünfte, welche sich selbst ihre Gesetze gaben, huldigte, wo Resolution für Unsinn, gerieth jedoch offenbar in Berlegenheit, gegen er die heutige Arbeiterbewegung als ungerechtfertigt be als er unter Buficherung voller Redefreiheit aufgefordert wurde, kämpfte. Auch die Noth und das Elend des arbeitenden Volkes reinen seine Anficht zu begründen und schwieg. Die Versammlung vergaß der Herr nicht, uns vor die Seele zu führen, zum verlief in schönster Ordnung und aufmerksam hörte man dem Ueberfluß, da wir mit diesen beiden Faktoren täglich zu rechnen Redner zu, fie dürfte den Gegnern gezeigt haben, daß die So- haben, dagegen schloß er seinen Vortrag ohne auf die erwähnten zialdemokraten nicht die Schwefelbande sind, als die man sie Fachgenossenschaften einzugehen. Aber hier liegt der Hase ja im hinstellt; andererseits wird sie unsere Genossen und Freunde Pfeffer. Mit dem Schulze- Delitzsch 'schen System darf man nicht veranlaßt haben, zu treuem, unerschütterlichem Festhalten an der kommen, namentlich hier nicht, im Domizil der fallirten Ge­guten Sache des Sozialismus. werbebank, wo in jüngster Zeit allein durch die Solidarhaft 700 Nürnberg, 15. Juni. Der Frankfurter Zeitung " wird ge- Familien an den Bettelstab gebracht worden, und Lassalle's Hanan, 24. Juni. Ich mache die Leser des Vorwärts" darauf schrieben: Die Sozialdemokraten in Nürnberg und Fürth haben Theorie will man nicht in Anspruch nehmen, ein anderes giebt die Wahlagitation bereits eröffnet. Heute findet in Fürth , mor- es nicht, und deshalb schweigt man. Nachdem sich nun Herr aufmerksam, daß sich die hiesige Beitungskommission aufgelöst hat und M. Daßbach. gen im benachbarten Glaishammer, am Montag dahier sozia- Ipscher bemüht hatte, auch mich zum Abonniren oder Einzeichnen in Folge deffen nur auf der Poft abonnirt werden kann. Ich bitte die listische Wählerversammlung statt. Als Candidaten werden wie zu gewinnen, verließen wir mit einigen uns unbekannten Herren Genoffen, es rechtzeitig zu thun. berum C. Grillenberger im hiesigen und Magistratsrath ben Saal, von denen sich zwei, da die Rede des Herrn Ipscher Dissidentenbund für Leipzig u. Umg.

v. S.dlbrg Bordeaux 5,60; v. S. in A. 30,40; v. 3. hier 6,00. Wahlfonds.

v. F. Grz Weimar 7,20; v. einem Tischler hier 0,20.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß der Religionsunterricht für die Kinder Sonntag, den 7. Juli Vormittags 9 Uhr beginnt. An meldungen hiezu sind an den Unterzeichneten zu adressiren. Leipzig , Frankfurterstr. 31. Der Vorsitzende Wilh. Fink. Freitag, den 28. Juni, halb 9 Uhr, im

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Wählerversammlung.

Tagesordnung: Die bevorstehende Reichstagswahl. Referent Die Einberufer.[ 80

Löwenstein im Fürth - Erlanger Wahlkreise aufgestellt. Auch so vortrefflich gewesen, in unserm Wahlverein einschreiben ließen. die hiesige Fortschrittspartei ist bereits in den Wahlkampf ein­Mit sozialdemokratischem Gruß Fr. F. getreten, freilich in ihrer Art. Wie nämlich der Nürnberg - Vom Rhein , 14. Juni. Wie sich auch das Philisterthum Fürther Sozialdemokrat" mittheilt, sind gestern sämmtliche Ar- mit der deutschen Kaiser- und Reichstreue blähen mag, welche beiter des städtischen Gaswerts um Herrn Direktor Heymann sich nach den Attentaten gezeigt, so viel steht fest, nachdem sich versammelt worden, um von demselben im Auftrage des Ma- der erste Schwall der Begeisterung gelegt, nachdem die Gemüther gistrats mitgetheilt zu erhalten, daß jebe Betheiligung der Ar- etwas fühler geworden, läßt sich schon bemerken, daß es mit der Leipzig . Refugee Abends beiter an sozialistischen Versammlungen und Agitationen die so- Reichsbegeisterung des Mittelstandes in Wirklichkeit nicht so fortige Entlassung nach sich ziehen werde. Besser könnte freilich prunkvoll aussieht als man sich in gewissen Kreisen vorstellt. der aus lauter Fortschrittlern bestehende Magistra Noch vor zwei Jahren zeigte sich hier ein Reichsfanatismus seine Achtung vor der gefeßlich garantirten Wahlfreiheit nicht auch bei dem geringen und unbemittelten Manne, daß ich Nie­dokumentiren, als durch die Befolgung dieses bekannten, vom mand hätte rathen wollen, auch nur die geringsten mißbilligenden 3. Motteler. " Fränk. Sturier" ausgegebenen Rezepts, welches dem Arbeiter Aeußerungen gegen das Reich c. fallen zu lassen. Heute ist es das selbstständige Denken verbietet und der Heuchelei Thür und anders geworden. Die gegenwärtige fast vollständige Geschäfts­4 Korbmöbel- Arbeiter Thor öffnet. Ein Nürnberger Handlungsreisender, welcher in losigkeit gibt Veranlassung zu Mißstimmung und Unzufrieden­einer Wirthschaft zu Burgfarnbach unter der ausdrücklichen Ver- beit. Wer mag an dieser traurigen vollständig aussichtslosen erhalten sofort dauernde und gute Arbeit bei ficherung, daß er nicht Sozialdemokrat sei, seine Mißbilligung Beit die Schuld tragen? hört man oft fragen. Man weiß es A. Stracke in Antwerpen ( Belgien ), über die gegen die sozialdemokratische Partei geplanten Aus recht gut, aber gibt sich die Antwort nur unter vier Augen, nahmegejeze aussprach, wurde in Folge dessen von einem der weil der Geschäftsmann, der Mittelstand zu abhängig ist unb Java- Tabak 100-210, Palmyra 130, Carmen anwesenden Herren derart mit einem scharfen Instrument bear- durch öffentliche Kundgebung seiner Gesinnung der Existenz ver­beitet, daß er am Kopfe bedeutend verletzt und mit Blut über- luftig würde. Es fehlt dem Mittelstand die Unterstützung des 45-62, Brasil 65-120, Ungar. 38 Pfg. strömt aus dem Wirthszimmer geschafft werden mußte. Der An- Arbeiterstandes, welch letzterer hier nur sehr schwach vertreten greifer soll ein Zimmermeister sein und ist strafrechtliche Unter- ist. Auch der geringe Bauernstand ist über die schlechte Zeit fuchung bereits eingeleitet worden. nicht sonderlich erbaut, und begreift sehr wohl, daß sie zum

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rue du Jambon Nr. 8.

100, Domingo 40-80, Seedleaf ( 4c)[ 1,20 C. J. Heymann, Niedernstraße 120 Hamburg.

Wahlagitationsnummer!

Ende dieser Woche wird eine Agitationsnummer die Reichstagswahl erscheinen.

Diese Nummer wird enthalten:

1. Ansprache des Centralwahlcomité, die Wahlen betreffend.

Dortmund , 11. Juni. Das gestrige Arbeiterfest, von dem großen Theil eine Folge der politischen Wirren ist. Ich bin man Angesichts der gegenwärtigen Situation vielfach die schlimm- fest überzeugt ein bischen Aufklärung würde eine noch ganz an­ften Befürchtungen hegte, nahm einen überaus günstigen Berlauf. dere Stimmung hervorrufen. Die Sozialdemokraten find hier Trotzdem fich Hunderte von Arbeitern, welche in ihrem Innern in der Gegend meistens als" Theiler" terschrien, deshalb ist von der Gerechtigkeit der sozialdemokratischen Sache überzeugt vorläufig nur geringer öffentlicher Anhang vorhanden. Die für find, fürchteten, das Fest zu besuchen, da man allgemein glaubte, Reichstreuen" suchen das erstere auch weiblich auszubeuten und es würden von den einzelnen Fabriken Spione ausgeschickt wer- dem Volfe die Sozialdemokraten als die verwerflichsten Subjekte den, welche die auf dem Feste befindlichen Arbeiter denunzirten, darzustellen, wie das ja allerwärts der Fall ist. Ich bin nur hatten sich eine solche Menge von Festtheilnehmern eingefunden, gespannt, wie die Regierung es nach erlangten Ausnahmegesehen daß das große Kühn'sche Lokal dicht besetzt war. Die Haltung anfangen wird, die Sozialdemokraten einzusperren. Mögen die sämmtlicher Anwesenden war eine ruhige, ja würdevolle, und Reichstagswahlen ausfallen wie sie wollen, mögen die Ausnahme­Jeder that sein Bestes, damit die Ruhe und gemüthliche Fest- geseze gegen die Sozialdemokraten noch so strenger Natur sein, ftimmung nicht gestört werde, auf allen Gefichtern fonnte man eins steht für jeden vernünftigen Menschen fest:" Die Sozial­aber auch den Entschluß lesen, keinerlei Ungehörigkeiten zu dulden. demokratie ist nicht auszurotter, ihr allein gehört die Zukunft." Die Musik, von Mitgliedern der Löser'schen Kapelle ausgeführt, Heinrich Heine sagt schon in seinen Wanderratten: ließ nichts zu wünschen übrig, und die beiden Gesangvereine Club ,, Vorwärts" und Liederfreund" wetteiferten miteinander durch Vortragen passender Lieder die freudige Feststimmung zu erhöhen, ein Bemühen, welches, wie der Beifall der Anwesenden bewies, allseitige und freudige Anerkennung fand. Ein durch feinen Miston gestörter Festball hielt die meisten Anwesenden bis furz nach 12 Uhr( länger zu Zanzen hatte die hochwohl löbliche Polizei nicht erlaubt) zusammen, und als dann das Fest geschlossen wurde, sagte sich Jeder, der demselben beigewohnt,

Nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete, Nicht hochwohlweise Senatsdekrete, Auch nicht Kanonen, viel Hundertpfünder, Sie helfen euch heute ihr lieben Kinder! Heut helfen euch nicht die Wortgespinnste Der abgelebten Redekünfte.

Man fängt nicht Ratten mit Syllogismen Sie springen über die feinsten Sophismen.

2. Wahlartikel.

3. Unsere Prinzipien.

4. Rückblicke auf den aufgelösten Reichstag. 5. Wahlgesetz und Wahlreglement.

Preis für je 100 Erpl. 1,50 M. ohne Porto Versandt nur gegen baar oder Postvorschuß. Leipzig . Die Expedition des ,, Vorwärts".

Berantwortlicher Redakteur: Julius Künzel in Leipzig . Redaktion und Expedition Färberstraße 12. II in Leipzig . Drud und Berlag der Genossenschaftsbuc druderei in Leipzig . Hierzu eine Beilage.