Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie / 3 (1878) [331

brutalen Arbeitgebern, oder aber noch 14tägige Lohnforderung

Weitere sozialistische Candidaturen find:

Bamberger und Lasker , die von Bismard so schwer vor den Reichstag gebracht werde. Allein, vor dem Reichskanzler zu beanspruchen. Daß unsere Aufforderung eine richtige war, Getränkten, weil er von ihrem Pantoffeltuß nichts mehr wissen kommt alle Reue zu spät." Merken denn unsere deutschen Reichsbrüder gar nicht, welchen beweist nachstehender Bericht, der uns vom 5. Juli aus Berlin will, haben sich in ihren Wahlreden auf die„ Hinterbeine" gestellt. zugeht:„ Die Arbeiterentlassungen ohne vorherige Kündigung Bamberger sagte, daß er im Reichstage einen sehr gemäßigt jämmerlichen Eindruck das reaktionäre geeinte, freie, große, haben jezt zu einem bemerkenswerthen Erkenntniß geführt, liberalen Freund habe, zu welchem einige Wähler gekommen seien und deutsche Reich", welchen jämmerlichen Eindruck fie selbst im Auswelches zum Nachtheile der Arbeitgeber ausgefallen ist. Mehrere dem sie erklärt hätten, daß sie ihn nur dann zum Reichstags- lande bei allen vernünftigen Menschen machen? in einer hiesigen größeren Fabrik für Gas- und Wafferanlagen abgeordneten wieder erwählen würden, wenn er sich von vorn- Wir theilten in legter Nummer mit, daß Lehmann beschäftigt gewesene Arbeiter waren vor einiger Zeit plöglich herein verpflichtete, alle von der Reichsregierung dem Reichstage entlaffen worden. Der Arbeitgeber glaubte diese Maßregel unter vorzulegenden Geseze gegen die Sozialdemokraten gutzuheißen. seine Vertheidigung dem Landtagsabgeordneten und Rechtsanwalt Hinweis auf einen diesbezüglichen Baragraphen der in den Ar- Daraufhin habe jener diesem Wähler geantwortet: Wenn dies Freytag habe übertragen wollen. Da Freytag erst Ende der beitsräumen zur Nachachtung ausgehängten Fabrikordnung, wirklich Ihre Absicht ist, so thun sie am besten, einen Bedien- vorigen Woche, also wenige Tage vor dem anberaumten Vernach welcher in gewissen Fällen eine Kündigung bei einer Dienst- ten des Fürsten Bismard nach Berlin zu schicken, der handlungstermin, von diesem Entschluß in Kenntniß gesetzt wurde, entlaffung ausgeschlossen ist, begründen zu können, während die würde ein solches Amt am besten zu versehen im Stande sein. hat er die Uebernahme der Bertheidigung davon abhängig geentlaffenen Arbeiter noch für die nächsten 14 Tage Lohn von Er( Bamberger ) aber gehe hierin noch weiter, solche Wähler macht, daß das Berliner Gericht in eine Vertagung des Terje 30 Mart beanspruchten. Das hierüber zur Entscheidung an- sollten lieber gar keinen Reichstag wählen, als einen solchen, min's willige, damit er im Stande sei, das Altenmaterial zu gerufene Gewerbegericht des hiesigen Gewerbegericht des hiesigen der die Vorlagen der Reichsregierung nur einfach registrire. bewältigen. Ob man auf dieses gerechte Verlangen eingegangen Magistrats resolvirte auch zu Gunsten der Arbeiter und das Lasker erklärte in Saalfeld , daß er und seine Partei entschie- ist, wissen wir noch nicht. Stadtgericht erkannte, nachdem der Fabrikbefizer gerichtliche Ent- den gegen Ausnahmegeseze stimmen würden. Er erkenne die scheidung beantragt hatte, im nämlichen Sinne. In dem Er- Sozialdemokratie als eine Partei an, gegen die, wie gegen jede tenntniß wurde ausgeführt, daß die zunächst geltend gemachte andere, nur mit allgemeinen Gesezen vorgegangen werden dürfe. I. württembergischer Wahlkreis( Stuttgart ) Dr. Albert Dulf. flägerische Forderung, die für Jedermann sichtbar in der Fabrik Er hätte seiner Zeit auch gegen das Jesuiten Gesez gestimmt, aufgehängte Fabrikordnung müffe den Klägern bekannt sein, eine das Wort„ Reichsfeind" fomme nie in seinen Mund, er verlange X. Wahlkreis( Göppingen 2c.) Jul. Motteler. München I Dr. irrige sei, weil die Kläger keine Verpflichtung hätten, die an für alle Bürger gleiches Recht. Die Franks. 3tg." meint, med. Hacker; München II Alois Kiefer. Frankfurt a. M. Rudolf den Wänden befindlichen Plakate zu lesen. Sodann könne aber daß die Sozialdemokraten im 2. Meininger Wahltreise bei einer Döll. Höchst - Usingen Jakob Schmidt. Bremen W. Frick. Ju auch durch eine derartige einseitige Bestimmung die deutliche Stichwahl gegen Laster stimmen würde. Die Frankf. 3tg." den westfälischen Kreisen ist an mehreren Orten( Dortmund , Iserund flare gesetzliche Vorschrift, wie sie der§ 110 der Gewerbe- mag sich Raths holen bei dem Candidaten unserer Partei im lohn 2c. 2c.) C. W. Tölte aufgestellt. Mainz und Offenbach ordnung aufstellt, nicht willtürlich geändert und die Absicht dortigen Kreise, Genossen Grillenberger in Nürnberg - die Liebknecht.( Der Offenbacher Kreis gehörte zuerst zu den offi ziellen; da aber die dortigen Genossen an der Candidatur des Gesetzgebers somit auf Kosten des Gegners vereitelt Antwort dürfte anders ausfallen. Liebknecht's unter allen Umständen festhielten, dieser aber nicht werden. Aus dem allgemeinen Bestehen einer Fabrikordnung an fich folge nicht auch selbstverständlich schon der Ausschluß der Zum Kapitel der Majestätsbeleidigungen. Die in zwei offiziellen Kreisen aufgestellt werden durfte, so verzichteten Kündigung." Die Arbeiter werden nun in allen Fällen, wo Vossische Zeitung", gewiß ein ruhiges Philisterblatt, schreibt in die Offenbacher Genossen auf direkte Parteiunterstützung, blos fie ohne Kündigung aus der Arbeit entlassen werden, sich die ihrem politischen Theile:" In Bonn war ein Schuhmacher aus um ihren alten Candidaten behalten zu können. Dies zur Auf§§ 110 u. 111 der Gewerbeordnung genau ansehen, in welcher als Siegburg wegen Majestätsbeleidigung in erster Instanz zu klärung.) Leipzig ( Stadt) Bebel . XI. sächsischer Wahlkreis Entlassungsgrund sozialdemokratische Umtriebe" nicht aufgeführt 2 Monaten, in zweiter zu 3 Jahren Gefängniß verurtheilt( Wurzen - Oschat) Hadlich- Leipzig . IX. sächs. Wahlkreis( Plauenworden sind. worden. Am Dienstag Morgen wurde er in seiner Belle erhängt fcher Grund) Vollmar- Dresden , IV. sächs. Wahlkreis( Dresdengefunden. In Spandau wurden fünf Personen zu 2, 6 Jahren Neustadt mit Land) Liebknecht. VII. sächs. Wahlkreis( Riesa ) Staats- und reichsfeindliche Zeitungen und und zu 6, 6 und 2 Monaten verurtheilt. Nachdem wir über Nauert- Leipzig . X. sächs. Wahlkreis( Döbeln- Waldheim) BurkDruckschriften. Der hochconservative Handelsminister v. May- auswärtige Verurtheilungen in einer Gesammthöhe der erkannten hardt- Leipzig. Cöln und Königsberg Bebel. Erlangen - Fürth : bach hat ein Resfript an die königlich preußischen Eisenbahn- Strafen von 500-600 Jahren berichtet haben, widerstrebt Löwenstein. Delitzsch - Bitterfeld : Ramm- Leipzig . Erfurt und direktionen erlassen, in welchem befohlen ward, streng darauf zu es uns, die traurige Liste weiter fortzuführen. Ja, Cottbus : Otto- Kapell. II. Meininger Wahlkreis( Saalfeld ) Grillenachten, daß alle staats- und reichsfeindlichen Zeitungen es widerstrebt der ruhigen Vossischen Zeitung" die traurige Lifte berger. Halberstadt : Dr. Stamm. Berlin I Most, Berlin II und Druckschriften, zu denen insbesondere die sozial- weiterzuführen. Weshalb? Offen ausgesprochen auch die Baumann; Berlin III Radow; Berlin V Otto Kapell. demokratischen zu rechnen seien, von der Colportage auf den ruhige Bossische Zeitung" ist von Etel erfüllt über die in Deutsch - Vom Kriegsschauplaze. In unserer letzten Nummer Bahnhöfen unbedingt ausgeschlossen bleiben, und daß gegen die land graffirenden Denunziationen, über die Henkerbande, die gute Sitte verstoßende Schriften und Bilder, sowie auch Photo- in Deutschland ihr Unwesen treibt. Und doch haben alle die haben wir berichtet, daß Parteigenosse Palm aus Siegburg , der graphien der Verbrecher Hödel und Nobiling von der Colpor- jenigen Organe, welche der Regierung gegenüber ruhig und nach- in erster Instanz zu zwei Monaten Gefängniß wegen Majestätsteuren nicht feilgehalten werden. Desgleichen ist das Halten giebig waren, diese Henterbande großziehen helfen. Wer aber beleidigung verurtheilt worden war, in zweiter Instanz, nachsolcher Schriften und Zeitungen und das Auslegen derselben in die Majestätsbeleidiger sind, das geht aus einer Berliner Local- dem der Staatsanwalt appellirt hatte, mit drei Jahren den Restaurationslokalen den Restaurateuren zu untersagen. Die notiz desselben Blattes in derselben Nummer hervor, die also Gefängniß von den milden Appellationsrichtern bedacht wurde. Colporteure sind gehalten, ein Verzeichniß der von ihnen feil- lautet:„ Am Mittwoch wurden drei verkommene Subjekte und Palm führte sich dieses unerwartete harte Urtheil so gebotenen Zeitungen und Druckschriften der königlichen Commission am Donnerstag ein schon bestrafter, arbeitsscheuer Mensch wegen zu Gemüthe, daß er sich am 1. Juli in seiner Zelle ereinzureichen, von der die ausdrückliche Genehmigung zum Vertrieb Majestätsbeleidigung in Haft genommen." Aus alledem geht hängte. Der wegen Majestätsbeleidigung denuncirte und zu ertheilen ist. Mit der Ueberwachung dieser Anordnung wer- hervor, daß die Denunzianten und die meisten der Majestäts- verhaftete sozialdemokratische Colporteur Volz in Darmstadt ist den in erster Reihe die Stationsvorsteher und die Bahn- und beleidiger auf ein und derselben sittlichen Stufe sich befinden. aus der Haft wieder entlassen worden, weil ein„ MißverständBetriebscontroleure zu beauftragen sein, jedoch wird der Com- Und da wird so viel Aufhebens von einigen dummen, schnoddrigen niß" vorlag." Bum Teufel mit den Denunzianten"! jagt mission zur Pflicht gemacht, daß die zur Aufsicht berufenen Be- Aeußerungen gemacht?! Geschieht dies blos um den deutschen Kladderadatsch" im Jahre 1849. Wegen Vertriebes von amten gelegentlich der Revisionsreisen sich persönlich von der Philister, der doch so schon dumm genug ist, noch mehr zu ver- Loosen der Londoner Tombola zu Gunsten der nach Neugenauesten Befolgung dieser Vorschrift überzeugen. Colporteure dummen und zu verwirren? Antwort können die Herren Gneist, Caledonien Verbannte wurde in Frankfurt a. M. der Colporteur Anote zu 30 Mark Geldbuße verurtheilt, nachdem er drei und Restaurateure, die diesen Bestimmungen entgegenhandeln, Treitschke und Wehrenpfennig geben. Die Dresdener find sofort zu entlassen." Daß auch fleritale, fortschrittliche, Tage in Untersuchungshaft gewesen war.- ja auch liberale Zeitungen unter dies Interdikt des Herrn May- Eine Stimme aus dem Auslande. Ueber die über Maler- und Lacirergewerkschaft ist aufgelöst worden. bach fallen, dies geht zur Genüge aus der Fassung des Restripts Deutschland hereinbrechende Reaktion schreibt der liberale Bester Genosse Vollmar, der bekanntlich im Gefängniß sich befindet, hervor. Insbesondere die sozialdemokratischen" aber außer Lloyd" folgende Säge, die beweisen, welche Meinung darüber im wurde neuerdings wegen Beleidigung eines ehrwürdigen" Pfar dem hat die„ tönigliche Commission", welche aus ächt conser Auslande und speziell in Desterreich herrscht. Das genannte Blatt rers zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt. Der sechste Revativen Männern sicherlich zusammengesetzt ist, zu bestimmen. schreibt:„ Mit dröhnendem Schritt vollzieht die Reaktion ihren dafteur der Bergischen Volksstimme", J. Mülhaus wurde am Daß wir Sozialdemokraten längst nicht mehr die einzigen Um Aufmarsch in Deutschland , und unter ihrer Wucht erzittert der 4. Juli in Barmen plößlich verhaftet. Unser Genosse Nostürzler sind, beweist die Zusammenschließung halb- liberaler, frei Boden weit über die Marken des Reiches hinaus. Kein Zweifel, tosty in Braunschweig ist wegen Privatbeleidigung am 4. Juli und deutschconservativer Elemente zu einer„ Ordnungspartei" die Auflösung des Reichstages leitet die Herrschaft des Confliktes zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Das in Wahlkreisen, wo die Sozialdemokratie kaum exiftirt. In diesen wieder ein. Wen dieser Akt nicht belehrt, dem verkündet das Wahlflugblatt unserer Partei in Reichenbach- Neurode ist confis gilt der Kampf dem Parteien der„ Unordnung", die sich unter gellende Concert aus allen Sümpfen, Mauerecken und Baum- cirt worden. Es lebe die Wahlfreiheit! Die Münchener BoLasters oder Richters Fahne sammeln. Merkwürdige Herren höhlen, daß es wieder Nacht werden will in Deutschland . Das lizei hat die Mitgliederverzeichnisse der dortigen Parteigenossen find es doch, diese Fortschrittler in einigen Wahlkreisen lassen Muckerthum und das Junkerthum, der Denunciant, der Büttel in die Hand bekommen und die Namen der betheiligten Arbeiter Sie sich von den Gemäßigt- Liberalen und den Conservativen, als und die Polizei, die eiserne Faust und das öltriefende Wort, die den betreffenden Arbeitgebern mitgetheilt. Ist das Reichsfeinde völlig in die Acht erklären, sie lassen sich in loyale Heuchelei und die heuchlerische Loyalität Alles, Alles nicht Amtsmißbrauch?!- Alles, Alles nicht Amtsmißbrauch?!- Gegen unsere Genossinnen Frau Kreisen wie Kiel und Altona , die sie besessen haben, einen wovon man meinte, es sei für ewige Zeiten verbannt, hat sich Canzius und Frau Stegemann in Berlin ist die Unternationalliberal- conservativen Knüppel zwischen die Beine werfen, nach den Schüssen Unter den Linden zusammengefunden und suchung wegen Religionsschmähung, die sie in öffentlicher Rede und diese selben Fortschrittler proklamiren zum Beispiel in feiert seine widerwärtige Orgie inmitten der Bestürzung und begangen haben sollen, eingeleitet worden. Blön- Segeberg den deutsch conservativen Candidaten, den Verzagniß der Denkenden und Ehrlichen. Wäre es nicht auf Grafen Holstein, auch zu ihrem Candidaten, während sie noch die Bewältigung der liberalen Parteien abgesehen, so ließe sich bei der vorigen Wahl einen eigenen Candidaten, den Professor Seelig aus Kiel , aufstellten. Das nennt man fortschrittliche Consequenz, einen erklärten Reaktionär auf den Schild zu heben. Dies Verfahren ist übrigens den fortschrittlichen Berliner " Größen" derb unter die Nasen zu reiben.

Ich glaube wahrhaftig, das Mädel hat mir so etwas wie leid gethan, Herr Redakteur.

nicht einmal die Auflösung des Reichstages erklären. Die Nationalliberalen waren ja zuletzt daran, sich dem Reichskanzler mit gebundenen Händen auszuliefern; in ihrem autorisirten Örgane erklärten sie bußfertig, der Regierung gern zu Willen zu sein, wenn die Vorlage gegen die Sozialdemokraten neuerdings

Correspondenzen.

Berlin , 5. Juli. ( Bur Spigelei.) Unser Berliner Parteiorgan schreibt:„ Ein hiesiger Bürger, Namens W., deffen Gattin, Mutter dreier unmündiger Kinder, typhuskrant im Moabiter Lazareth liegt, besuchte am Sonntag, mit Zurücklaffung der Kinder, die kranke Frau. Auf dem Rückwege traf er einen Freund, Aus Cottbus wird uns berichtet, daß ein in einem nahe mit welchem er in einem Moabiter Garten einkehrte, um ein gelegenen Orte von einem Kürassier zu Schanden geschlagener Glas Bier zu trinken. Die Freunde sprachen mit einander von Ihr Blick fiel auch auf mich, der ich Beide beständig ansah. Mann in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Der Wahlangelegenheiten, wobei W. äußerte:" Unsere Candidaten Das schien ihr aber weiter nicht besonders angenehm zu sein herbeigeholte Arzt, mit K. soll sein Name anfangen, eine ächt sind nunmehr aufgestellt und wir im 6. Wahlkreise wollen dafür fie entfernte sich einige Schritte vou mir, von dem Alten patriotische, nationalliberale Seele, soll so betrunken gewesen sein, sorgen, daß unser Hasenclever als Sieger aus der Urne hervor gefolgt. baß er über den bewußtlos niederliegenden Kranken hinstürzte. geht." Kaum waren die Worte gesprochen, so sprang ein dicht Ich konnte nun nicht mehr hören, was sie mit einander Die Bauern sahen sich in Folge dessen genöthigt, den Dr. B. baneben sitzender Mann, der sich schlafend gestellt hatte, auf und Sprachen. Wieder zischelt ihr der alte Bursche etwas in's Ohr. zu holen, der den Geschlagenen auch bald wieder zum Bewußt forderte, indem er ein Schild als Polizeilegitimation aus der Was er ihr nur immer zuzuraunen hatte? Da nun greift ein brachte. Von Dr. K. ist es bekannt, daß er oft über die Tasche zog, die beiden erstaunten Männer auf, ihm zur Wache er wahrhaftig in die Tasche und zeigt ihr die wohlgefüllte Börse. Lüderlichkeit der Arbeiter und Sozialdemokraten räſonnirt. zu folgen. Bei dieser angelangt, mußten die Beiden verweilen, Ordinärer Kerl! bis der ominöse„ grüne Wagen" ankam, mittels dessen sie dann Unser Valentin, der bravste der braven Abgeordneten, nach dem Moltenmarkt befördert wurden. Dort stedte man fie Roch steht sie da. Er faßt sie bei der Hand und schleppt ohne Speise sie nach sich jetzt steigen sie in den Wagen und fort sauste der berühmte Schlußmacher des Reichstags verzichtet auf ein in ein elendes Loch von Gefangenzelle, worin fiedas Gefährt in die dunkle Nacht hinein. Mandat in seinem alten Wahlkreise ,, um jede Spaltung der und Trank die ganze Nacht durch blieben. Am andern liberalen Stimmen zu verhindern". Ein neuer Wahlkreis wird Morgen( Montag) 9 Uhr wurden die lebelthäter" endlich vor Mylord von Shaftesbury! Sie können mir gewogen ihm nicht wieder zuertheilt. Sie können mir gewogen ihm nicht wieder zuertheilt. Uebrigens braucht Valentin für den Untersuchungsrichter geführt, welcher sie in Gegenwart des eine Grabrede nicht Sorge zu tragen, dieselbe wird ihm schon von Denunzianten fragte, was sie am gestrigen Tage im Biergarten den Wespen" und dem„ Kladderadatsch gehalten werden. Auch geäußert hätten. Die Beiden wiederholten nun jene staatsgefährlichen" Worte. Weiter," frug der Richter, weiter haben Gute Antwort. Einem der bedeutendsten Bauunter- wir werden dem„ Todten" einige Thränen nachweinen. nehmer Deutschlands wurde vor Kurzem von fortschrittlicher Sie nichts gesagt?"" Die Beschuldigten entgegneten:„ Nein!" Seite die Aufforderung zugestellt, von jetzt ab teine SozialdemoDr. Löwe- Calbe , der frühere„ Republikaner ", erklärt, und der Richter sprach: Nun, dann können Sie gehen!" kraten mehr zu beschäftigen. Er hat geantwortet:" Ich habe für die„ Ausnahmegeseze" stimmen zu wollen- es wird wohl Die Beiden konnten gehen! Dafür aber, daß sie circa noch niemals einen Sozialdemokraten engagirt, da ich mich noch nicht lange dauern, daß der Präsidentensiz im Reichsgesundheits- 16 Stunden- den halben Sonntag Nachmittag, die ganze Nacht niemals auf sozialdemokratische Arbeiten eingelassen habe. Ich amt erledigt ist. Dr. Beseler fordert, daß Alle gleich seien und den halben Montag Vormittag hungernd und dur beschäftige nur Maurer und Zimmleute!" Bravo! vor dem Gesetz, aber daß nicht gleiches Gesetz für Alle herrsche. stend in einer dumpfen Belle zubringen mußten und So gut es Ausnahmegeseze für Rindvieh und Jesuiten gäbe, als Verbrecher" angesehen wurden dafür giebt ihnen Unverschämtheit. Der„ Merseburger Correspondent", könnten auch solche für Sozialdemokraten gegeben werden. kein Wensch Genugthuung. Es ist wahrhaftig hohe Beit, daß ein Denunziantenblättchen schrieb am 29. Juni:„ Aber nicht nur Weshalb denn nicht für langohrige Professoren, Herr Professor die öffentliche Meinung sich energisch gegen das beliebte Spionirund das mögen sich die Sozialdemokraten ebenfalls Dr. Beseler?- Dr. Bigard, Professor in Dresden hat eine und Denunzirsystem ausspricht, denn Niemand ist ja ſicher davor, merken die Majestätsbeleidiger, sondern namentlich auch die Wahlrede gehalten, in welcher er erzählte, daß er die sozial- das Opfer irgend eines sich an ihn heranschleichenden schuftigen leider in den letzten Wochen so zahlreich aufgetretenen falschen demokratischen Prinzipien schon vor dreißig Jahren in dem Spitzels zu werden." Wir aber fragen: Können die beiden BeDenunziationen werden strengstens bestraft."-Als wenn die Buche des communistischen Schneidergesellen Weigelt gelesen schuldigten den Herrn" Polizei- Denunzianten nicht wegen wisSozialdemokraten denunzirten! Das ist doch eine Frechheit, habe; sie seien also nicht Neues. Alle Blätter drucken den sentlich falscher Denunziation anklagen? Wenn das nicht gehen welche das Leib- und Magenorgan des Hauptmanns der Schneidergesellen Weigelt nach.- Und das will die Sozial sollte, da der Denunziant vielleicht behaupten wird, daß er im Merseburger Prügelgarde begeht, die nur noch übertroffen wird demokratie bekämpfen!

bleiben!

durch die Rohheit, die in Merseburg unter den Patrioten über

haupt herrscht, wie die Knüppelei am 3. Juni gezeigt hat.

Halbschlafe die Aeußerung mißverstanden habe, dann fragen wir: Empfinden die höheren Polizeibeamten und die Richter nicht zuweilen Ekel über solche von der Polizei angestellte Denunzianten?

Sammlungen