-
-
In Solingen siegte der conservative Landrath Melbeck mit 9685 Stimmen über unseren Parteigenossen Rittinghausen, auf welchen 7299 fielen. Die Nationalliberalen stimmten mit den Conservativen, während sich die Klerikalen der Wahl entHielten.
-
Im Kreise Hagen wurde der„ edle" Eugenius SchimpfRichter durch der Sozialisten und Ultramontanen Gnaden gegen den Schutzölner Bued ( lezterer früher Fortschrittler, von rheinischen Fabrikanten aber für den Schuzzoll angekauft) gewählt.
Correspondenzen.
-
-
-
-
-Genosse Fritwiger in Barmen, welcher 46 Tage in plaren weg und noch jetzt, acht Tage nach der Wahl, liegen circa mit dem Hunger kämpfenden Bevölkerung noch ca. 3000 Stimmen Untersuchungshaft gesessen hat, ist nunmehr auch in zweiter 7-8000 Sapell'sche Stimmzettel in den Amtsstuben des Neu- aufbrachten. Dank diesen Braven, sie haben gehandelt wie es Instanz freigesprochen und entlassen worden. Nach der Frei- rodaer Kreises begraben; ein Amtsvorsteher allein nahm 3146 Männern ziemt. Wir sind moralisch unbesiegt und werden auch sprechung in erster Instanz appellirt nämlich immer der Staats- Stüd weg. formell wieder den Sieg erringen. Es lebe der freigewählte" anwalt von Barmen und beantragt die weitere Untersuchungs- Bis jetzt ist nur wegen zwei unserer Flugblätter das gericht Abgeordnete Minister Dr. Friedenthal! Die Beanstandung haft des Betreffenden; merkwürdig nun, daß das Gericht solchem liche Verfahren eingeleitet; trotzdem ist das dritte, welches eben- der Wahl wird besagt werden. Antrage fast immer entspricht.- Am lezten Montag wurde falls in Tausenden von Exemplaren weggenommen wurde, dem Chemnik, 12. August. Unser Chemnizer Parteiorgan schreibt: Genosse Mann zu 1 Jahr, Schneidt zu 10 Monaten ver- Herausgeber noch nicht zurückgegeben worden. Daß Gensdarmen Neun Mann Polizei erschienen am Sonnabend in unseren Geurtheilt, Hasselmann aber von der Appellkammer freige- und sonstige Amtspersonen die bereits verbreiteten Flugblätter schäftslokalitäten, um strenge Haussuchung zu halten nach den sprochen, doch wiederum auf Antrag des Staatsanwalts, und Stimmzettel von Haus zu Haus wieder abholten, ist auch Statuten und dem Stempel eines nach Herrn Siebdrat's Meiwelcher Kassation anmeldete, in Haft gehalten. nicht selten vorgekommen. nung hier existirenden geheimen sozialdemokratischen Vereins. Der Landrath von Neurode hat auch nach der Versicherung Wir sahen mit Bedauern die Beamten bei ihrer beschwerlichen Parteigenosse Müller aus Langen im Kreise Offenbach , mehrerer Amtsvorsteher Befehl gegeben, es dürfe von den So- Arbeit, die schlechterdings vergeblich war, denn es giebt in der sich im letzten Wahlkampfe ganz besonders bewährt hat, zialisten nichts verbreitet werden, was er nicht vorher gesehen Chemniz keinen geheimen sozialistischen Verein, folglich auch keine wurde am 9. August, am Tage nach der Stichwahl, verhaftet. habe, was er aber sieht nimmt er weg, und so ist denn die Statuten und feinen Stempel eines solchen. Wir hatten in Gründe sind nicht angegeben. Genosse Klemich, der bekannt- Censur glücklich wieder eingeführt, ohne daß es dazu eines Ge- letzter Zeit Prozesse, Verhaftungen, Auflösungen und Confislich in Glauchau in Untersuchungshaft sich befindet, soll einer setzes benöthigte. Bereits bei der vorlegten Reichtstagswahl cationen; nur eine Haussuchung fehlte noch, wir freuen uns Behandlung unterworfen sein, über welche er sehr entrüstet ist. wurde in Neurode die Broschüre von Brace:„ Nieder mit den darüber, daß wir nun auch diese erhielten. Es ist schon der Klemich ist sogar von periodisch auftauchendem Wahnsinn be- Sozialdemokraten" confiszirt. Es geht eben nichts über Neu- Vollständigkeit wegen. fallen gewesen, ohne daß sich die Gefängnißverwaltung bemüßigt rode, wie mag's wohl in Rußland aussehen? Daß unsere Wiffgensdorf, 12. August. Gestern sollte hier eine sozialistische fand, dies seiner Frau mitzutheilen. Flugblatt- und Stimmzettelverbreiter im Reichenbacher Kreise Wählerversammlung stattfinden. Obwohl dieselbe den„ reichsvielfach fiftirt, in Neurode, dem Gebiet des Polizeigewaltigen treuen Männern" von Chemnik gar nichts anging, da es lediglich Grafen Pfeil, gar verschiedentlich auf längere Zeit der Freiheit Sache der Wähler des 15. Wahlkreises ist, wen sie in den beraubt wurden, so in Wünschelburg ist nach Obigem nicht Reichstag senden wollen, war doch die ganze Sprenggarde aus mehr zu verwundern. Chemnitz , etwa 60 Mann stark, rechtzeitig eingetroffen, um die Während also in Neurode der Büttel wirthschaftete, waren Versammlung zu stören. Es zeigte sich aber, daß die Langmuth, es im Reichenbacher Kreise die Fabrikanten, welche den Wählern mit welcher die Sozialisten bisher den reichstreuen Exzessen in mit der Hungerpeitsche vor den Augen herumfuchtelten. Der Versammlungen zusahen, aufzuhören beginnt. Eine Anzahl Freiherr von Richthofen- Brechelsdorf auf Faulbrück ging sogar Wähler des 15. Wahlkreises hielten die Treppe des Lokals besezt so weit, in einem Erlaß an seine freien Arbeiter" Diejenigen, und wiesen ohne Unterschied jeden Wähler eines fremden Wahldie sozialistisch wählen würden, mit sofortiger Entlassung zu freises zurück. Die Schaar der Reichstreuen aus Chemnitz verbedrohen, was zwei liberal seinwollende Käseblätter als sehr suchte nun die Treppe zu stürmen und mit Gewalt in das von nachahmungswerth" abdruckten, während man sich in den meisten den Sozialisten gemiethete Lokal einzudringen. Diese Gewalt andern Geschäften damit begnügte, den Arbeitern das Lesen der fand kräftige Gegenwehr und es tam zu Thätlichkeiten, wobei sozialistischen Blätter u. f. w. bei Strafe sofortiger Entlassung die Reichstreuen gar gewaltige Schläge davon trugen. Binnen zu verbieten. Selbstverständlich vergaß man auch nicht, den wenigen Minuten war die Treppe von ihnen gesäubert und es Arbeitern gelegentlich mit der höchsten Ungnade zu drohen, wenn wurde auch kein weiterer Versuch zum Hausfriedensbruch mehr Reichenbach- Neurode.( Wahlbericht und Wahlskandalosa.) dieselben nicht die von ihren Herrn und Meistern gelieferten gemacht. Trotzdem hielt es der Gemeindevorstand für nöthig, Während uns der Wahlkampf eine formelle Niederlage gebracht, Friedenthal'schen Stimmzettel für welche man, um die Con- die Abhaltung der Versammlung zu verbieten, ausdrücklich mit haben sich die Liberalen aus Furcht vor uns den Tod gegeben, trole zu ermöglichen, eine eigne Legart( Art des Zusammen- der Motivirung, daß weitere Störungen durch die ausgesperrten sie sind ohne Sang und Klang in's reaktionäre Lager gelaufen. faltens) beliebte abgeben würden. In den meisten Wahl- Reichstreuen zu befürchten seien. Daß die Reichstreuen in Noch vor anderthalb Jahren hatten die Liberalen hier circa lokalen bildeten denn auch die bedeutendsten Fabrikanten des Wittgensdorf Brügel bekommen haben, thut uns zwar leid, wir 4500 Stimmen, die Conservativen nur 1000. Groß wie die Bezirks das Wahlbureau, nahmen also die selbst ausgetheilten billigen es auch nicht, aber wir erinnern nur daran, daß früher ersteren nun aber einmal sind, wenn es gilt die eigenen Prin- Stimmzettel von ihren Arbeitern wieder entgegen. Die Commis im 16., sowie im 15. Wahlkreise unsererseits überall den Gegzipien zu verleugnen, vereinigten sie sich mit den Conservativen, und sonstigen Angestellten fungirten als Führer der Doppellisten nern Redefreiheit gewährt und musterhafte Ordnung gehalten und Minister Dr. Friedenthal ließ sich erweichen und erlaubte oder als Schlepper der lässigen Wähler. Die Doppellisten hatten wurde. Die ,, reichstreuen Männer" waren es, welche an Stelle den Liberalen, ihm ihre Stimme zu geben. Und so ist er denn natürlich die conservativen Wahlcomités ohne Mühe erlangt. dieser Ordnung die Vergewaltigung proklamirten, die man sich gegen Aug. Kapell und den Candidaten des Centrums mit Widerspenstige Wähler wurden per Wagen zum Wahllokal trans - natürlich auf die Dauer nicht gefallen lassen kann. Sie haben einem Mehr von 75 Stimmen Sieger geblieben. Daß auch hier portirt, dort von ihren Herren" oder deren Angestellten in die sich deshalb die Folge ihres provozirenden Vorgehens selbst zuwie meist überall Wahlbeeinflussungen und Ungehörigkeiten aller Mitte genommen und mit dem Friedenthal'schen Bettel in der zuschreiben. Art gespielt, ist so selbstredend, daß es kaum besonders gesagt Hand bis zur Urne geleitet. Diese Wahl war wirklich sehr Simbach , 13. August. Vergangenen Sonnabend fand hier zu werden braucht; wir wollen uns also auch nur darauf be- frei". eine sehr gut besuchte Wählerversammlung statt, in welcher Herr schränken, die trasfesten Fälle zu constatiren. Auch der Schnaps hat bei der Wahl des Herrn Ministers Nauert aus Leipzig über die bevorstehende Stichwahl unter Die Möglichkeit, Versammlungen abzuhalten, existirt für eine nicht unbedeutende Rolle gespielt, während man wieder an allgemeinem Beifall referirte. Schon am Nachmittag hatten wir unsern Kreis schon seit Jahren nicht mehr; während des Wahl- anderen Orten die gehorsamen Wähler mit einem 10 Pfennig, erfahren, daß die reichstreuen Männer" aus Chemnitz ihr zahltampfes haben wir auch nicht die kleinste Versammlung abhalten Nickel, theilweise auch nur mit 5 Pfennigen entschädigte. Auf reiches Erscheinen telegraphisch angezeigt hätten; und richtig, tönnen. Auch in die gegnerischen Versammlungen konnten wir den kleinen Orten hinter Peterswaldau, wo ein gut Theil der gegen 8 Uhr kam denn auch die erste Sendung per Omnibus nicht gehen, weil stets nur sogenannte„ Reichstreue" Zutritt Einwohner schon seit Jahren im Winter nur durch Almosen an. Wir hatten jedoch wenig Lust, uns unsere Verhandlungen hatten, und so konnten uns denn die reichstreuen Herren fast vor dem Hungertode gerettet worden ist, wagten die meisten nicht von den aus der Chemnitzer Wahlbewegung zur traurigen Beauf jedem Dörfchen in der gemeinsten Weise verlästern. Man sozialistisch zu stimmen, weil sie nicht mit Unrecht fürchteten, rühmtheit gelangten Spreng- Gardisten stören zu lassen und hatten war auch unverschämt genug, uns in den Flugblättern direkt daß dann im nächsten Winter die Bettelbrocken zurück bleiben schon durch Plakat Jedem, der nicht Wähler des 15. Wahlkreises Königsmörder, Vernichter von Gesetz und Recht, Zerstörer des würden. ist, bei Anwendung des Hausrechts den Eintritt verboten. Doch Eigenthums u. s. w. zu nennen. Diese Flugblätter hatte unter Kurz und gut, was List, Unverschämtheit, Berachtung von was fümmert das Recht diejenigen, die bei jeder Gelegenheit anderen auch der königl. Landrath von Neurode- Graf Pfeil Recht und Sitte unter theilweiser Verlegung der Geseze zu dasselbe unter lautem Gebrüű zu vertreten vorgeben! Daran ist der Name des Edlen- mitunterzeichnet; dieselben waren leisten im Stande waren, das haben die Conservativen im Bunde gewöhnt, sich mit ihren Rohheiten hinter dem„ Patriotismus“ vielfach in den Aushängekästen der Standesämter und Amts- mit ihren liberalen Handlangern diesmal geleistet. Die soge- und schließlich hinter die Polizei verstecken zu können, wollten verwaltungen angeheftet, ebenso der Artikel der Provinzial- nannte" freie Wahl" ist bereits zum Kindergespött geworden. auch hier diese" Ordnungs" störer, als man sie nicht gutwillig Correspondenz": Was die Regierung durch die Neuwahlen er- Bei der amtlichen Zusammenstellung des Wahlresultats sah sich zulassen wollte, mit Gewalt eindringen und so blieb uns denn reichen will." Dieser Artikel war auch unter den amtlichen der Wahlcommissär, Landrath Olearius, genöthigt zu erklären, nichts Anderes übrig, als die Eindringlinge die Treppe hinabBekanntmachungen in den Kreisblättern zu lesen. daß im Reichenbacher Kreise die amtlichen Gegenlisten vielfach zuwerfen. Die gebildeten Herren" mußten also die Pferde Für den Landrath von Neurode scheint ein Preßgesetz gar nicht in Ordnung seien, während im Neuroder Kreise fast keine wieder vor den Omnibus spannen und dahin fahren, wo sie nicht zu existiren, denn er ließ nicht nur sämmtliche von uns einzige in Ordnung sei. hergekommen waren. Eine zweite Ladung ersparte sich nach den herausgegebene Flugblätter sofort nach ihrem Erscheinen confis- Ist es nach alledem noch zum Verwundern, wenn wir fast gemachten Erfahrungen der ersteren das Aussteigen und trollte ziren, die Amtsvorsteher und Bürgermeister nahmen auch vielfach die Hälfte unserer Stimmen verloren? Gewiß nicht! Ein von dannen. Bemerkt sei noch, daß der von den Chemnizer unsern Austrägern die Stimmzettel in Tausenden von Exem- Wunder ist es eher, daß wir überhaupt bei dieser schon so lange Sozialistenfressern herbeigerufene Gensdarmerie- Brigadier erklärte, Nun aber traten Ereignisse ein, die den Charakter des Kaisers frühere einflußreiche Stellung zu versehen. So geschah es denn Kaisermörder, haut ihn", folgte die gebildete Rotte" ihm tief erschütterten und zum anderen Extrem hinüberleiteten. Die 1869. auf die Wache. Daselbst wurde er untersucht, und wurden ihm beiden auf seine persönliche Sicherheit gerichteten Attentate spielten Wieder treten wie sonst Männer, die dem Kaiser zunächst die Zettel, Uhr, Hausschlüssel und Portemonnaie mit 48 Pf., hierbei eine weit geringere Rolle als man anzunehmen geneigt stehen, an die Spitze der Gendarmerie, wir finden da Ignatieff, ein Exemplar der Freien Presse", des Vorwärts" und fein ift. Flügeladjutant und Dheim des vielgenannten Diplomaten, Notizbuch abgenommen. Auch die Mitgliedskarte der Gewerkschaft Weit tiefer und nachhaltiger wirkte die schließlich mit un- Schuwaloff, jetzt Gesandter in London u. s. w. der Schuhmacher und verwandter Gewerbe wurde confiszirt. widerstehlicher Logit sich darstellende Thatsache, daß die erbittertsten Wieder wie sonst aber regiert auch nun in der That mit Gegen 4 Úhr wurde er dem Herrn Polizei- Commissär vorgeführt Feinde jener Reformen, welche der Kaiser als seinen Lebens zweck Hülfe seiner Gendarmerie der Kaiser selbst, trotz aller staats- und nach kurzem Verhör entlassen. Sofort trat er seinen betrachtete, in seiner nächsten Umgebung zu suchen, daß Männer rechtlichen Dekorationen. Sind wichtige Entschlüsse zu fassen, Weg wieder zum genannten Wahllokal an, um für Bebel weiter darunter waren, die Jahre lang seiner Gunst sich erfreut, also so werden wohl die Minister zusammenberufen unter des Kanzlers zu agitiren." auch Jahre lang mit mala fides gehandelt hatten. Vorsitz, aber feineswegs immer vollzählig oder allein; Mitglieder Wir werden über diesen Erzeß des„ gebildeten Pöbels" noch Ferner zeigte es sich, wie vorherzusehen war, daß die des Senats, oft auch Militärs oder andere dem Kaiser nahe- ausführlicher berichten. Nur so viel noch, daß unser Genosse Neuerung, Vergehungen der Beamten dem neuen öffentlichen und stehende Personen nehmen Theil an diesen Berathungen, die auch von dem Ordnungsgesindel auch körperlich mißhandelt wurde. mündlichen Gerichtsverfahren zu unterbreiten, auf den heftigsten niemals den offiziellen Titel eines Staatsrathes, sondern einer Widerstand aller alten Routiniers stieß. Die Gehaltserhöhung, Ministerconferenz führen. Der Chef der Gendarmerie fehlt nie Fünfzig Jahre am Seperkasten. Das„ Wiener Vereinfachung des Geschäftsganges und dergleichen Neuerungen dabei. Tageblatt" berichtet:" Das Personal der Hof- und Staatshatten sie schmunzelnd hingenommen, daß man aber nun die Wieder wie sonst reicht das Netz seiner Verbindungen über bruckerei feierte am 10. August eine seltene Feier: Fünf Männer Nebeneinnahmen", die in vielen Fällen, wo nicht immer, das alle politisch wichtigen Gouvernements, über Alles ist er unter- aus der bewährten alten Garde der Staatsdruckerei begehen fast Drei- und Vierfache des offiziellen Gehaltes betrugen, ihnen richtet, und wie sonst ist sein Arm weitreichend und furchtbar. gleichzeitig ihr fünfzigjähriges Seger Jubiläum; die Herren verwehren wollte, das war denn doch eine zu tolle ungerechtig- Man tönnte tausend Beispiele anführen, um zu zeigen, wie Woehlert, Burk, Ginselmayer, Ratonitsch und Grammelmayer feit. Dagegen fonnte nur ein festes Zusammenhalten der alten die allgemeine Stimme gegen das Institut der Gendarmerie sich haben durch fünfzig Jahre als treue Pioniere der Bildung und bewährten Collegen helfen. Dann mochten die in Petersburg wendet und um den ungeheuerlichen Beschluß des Geschworenen der Wissenschaft, als wahre Träger der Cultur am Seperkasten schreiben, so viel sie wollten. gerichtes zu erklären, welches den Chef dieses unheimlichen In- gewirkt. Zur Feier dieser ehrenvollen Wirksamkeit während eines Endlich trat auf dem flachen Lande, je mehr die Befreiung quisitionsgerichtes für vogelfrei erklärte. halben Jahrhunderts findet in der Bierhalle von Dreher ant der früheren Leibeigenschaft von den bisherigen Herren sich vollDamit ist aber auch der Stab über diese Einrichtung ge- 10. August ein Bankett statt, an welchem die Jünger Gutenberg's zog, die traurige Erscheinung auf, daß ein lange geknechtetes brochen, die Regierung muß sie früher oder später fallen lassen. zweifellos sehr zahlreich theilnehmen werden. Eine soeben zur Bolt durchaus unfähig zum Gebrauch der erlangten Freiheit ist Die Hauptsache ist unbestreitbar, im heutigen Rußland ist kein Versendung gelangte Festschrift enthält die Biographien und die und mehr als eine Generation in's Grab sinken muß, ehe der Raum mehr für eine offizielle, anerkannte Geheimpolizei. Und gelungenen Photographien der fünf Jubilare. Die Greise sehen Segen der Freiheit erkannt und dankbar gewürdigt wird. Jede das ist immerhin ein erfreuliches Zeichen der Zeit. Unzuträglichkeit, die aus dem Zusammenprall neuer Einrichtungen und alter Gewohnheiten entstand, wurde aber von den Feinden
tehren.*)
-
-
-
=
noch sehr rüstig und wohl aus und wirken noch sämmtlich in der Staatsdruckerei, Herr Burt als Fattor, Ginselmayer als Sezer, Grammelmayer als Correktor, Ratonitsch als Seßer und der Regierung mit tüdischer Emfigkeit benutzt, um die blöde, Zur Rohheitsstatistik. In der„ Deutschen Reichs- Woehlert als Expedits- Faktor." ungelente und doch so einflußreiche Masse des Volkes in Irr zeitung" des Herrn Sybel, also in einem sozialistenfreſſeriſchen Was von derartigen Festen zu halten ist, darüber haben wir thum und Erbitterung hineinzuheßen und so möglichst die Arbeit Blatt, findet sich folgendes erbauliche Culturbild in Gestalt einer uns schon oft ausgesprochen. Von Tausend„ treuen und ehrdes Fortschritts zu hemmen und in ihr Gegentheil zu ver- Correspondenz aus Bonn d. d. 1. August: lichen Arbeitern" trifft kaum Einen die" Ehre" einer derartigen Vor dem Wahllokale auf der Sandkaule wurden vorgestern" Anerkennung", und wem die„ Ehre" trifft, dem wird in der Da schlug man denn dem Kaiser unablässig vor, zur Ueber- Mittag von einem Handwerker( bie Sozialdemokraten wollten einen oder anderen Form als" Gnade" nicht ein Hundertstel wachung, Niederhaltung und Büchtigung aller dieser feindlichen am Rheine die Probe machen) Bettel mit dem Namen Bebel deffen zu Theil, was er unter vernünftigen Verhältnissen als Elemente die Gendarmerie wieder zu vermehren und in ihre vertheilt. Sobald unter den Liberalen ruchbar wurde, daß Recht zu beanspruchen hätte. Doch, nicht um diese Betrachtung Bebelzettel ausgegeben werden, stürzten sie auf den Bettel zu machen, brudten wir obige Notiz ab, sondern um hervor vertheiler zu und verhöhnten denselben. Als derselbe ihnen zuheben, daß es eine Staatsdruckerei ist, in welcher die Feier * Man hatte wohl die Bauern aus der Leibeigenschaft befreit, aber ihre mangelhafte Bildung nachwies, schimpften sie noch ärger vorgekommen. Wir glauben nicht, daß sie in einer Privatvergessen ihnen auch die Mittel zum weiteren Fortkommen und forderten mit vielem Geschrei und Gebrüll den im Lokale druckerei möglich gewesen wäre. zu gewähren, und so verfielen dieselben den Juden( den Wucherern) und geriethen schließlich wieder in ihre alte Abhängigkeit vom Guts- sich aufhaltenden Polizeibeamten auf, den Sozialdemokraten zu besizer. Und darum die Erbitterung gegen die neuen Zustände. berhaften, was auch geschah. Brüllend und jodelnd mit dem Ausrufe:„ Schlagt ihn todt den Hund"," bindet den
D. Red. d.„ V."