Grabgeläute flingen hören", sezten sie hinzu. Wir waren jedoch kommt nun noch dazu, daß der Arbeiter sämmtliches Material Dörfern unseres Kreises, hauptsächlich den reinen Bauerndörfern, nicht gewillt, uns so ohne Weiteres zu den Todten zu legen, vom Händler auf's theuerste beziehen muß. Wer in einer größern wurden die ländlichen Arbeiter und Knechte direkt von dem Insondern wir warfen uns nur um so erbitterter auf den Feind, Stadt Gelegenheit hatte, die Preise der Geigen kennen zu lernen, spektor oder Gutsbesitzer zur Wahlurne geführt und ihnen vor allüberall da, wo wir uns in engerem Kampfe mit ihm messen der wird nun wissen, wer den eigentlichen Verdienst davonträgt. dem Wahllokal der Dieze'sche Stimmzettel eingehändigt.- mußten. Unsere hiesigen„ Reichstreuen", die mit dem Aufwand Nun kommt aber beim Lohnauszahlen noch hinzu, daß viele Jeder von Euch weiß, was dies zu bedeuten hat, was demaller Kräfte, die Hungerpeitsche in der einen, den Schein auf Fabrikanten zugleich Kaufleute sind und ihre Arbeiter mit jenigen bevorstand, der es gewagt hätte, anders zu stimmen, Arbeit und Brod" in der andern Hand gegen uns ins Feld Waaren statt Geld auszahlen*). Daß die Waaren auch danach als es dem Herrn beliebte. Nach dem Friedrich'schen Recept zogen, find Sieger geblieben im 16. Wahlkreis. Doch der Lohn eingerichtet sind, fann sich Jeder leicht denken. So ist es schon der Hunger.
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für die von uns abtrünn g gewordenen Arbeiter bleibt nicht aus. vorgekommen, daß z. B. ein Laib Brod beim Fabrikanten dem" Das waren die Mittel, mit welchen die Wahl gemacht, mit Es sind schon viele, die den Erzreaktionär Vopel gewählt haben, Arbeiter 8 Pf. theurer angerechnet wurde u. s. f. Auf diese welchen„ gefieat" wurde. Das war feine freie Wahl, es war aus der Arbeit entlassen worden. In Proklamationen, riesigen Art ist das Vogtland ein reiches Land geworden- Tausende eine gezwungene. Sind die Arbeiter auch unterlegen, so sind Blakaten und mündlich gegebenen Versprechungen sicherten die haben Nichts und Einzelne haben Alles. Daher läßt es sich sie mit Ehren unterlegen, während unsere Gegner feine Ursache Bopelianer dem Arbeiter Arbeit und Brod" zu, wenn fie Bopel auch erklären, wenn hier der Sozialismus so leicht Boden ge- haben, sich ihres mit solchen Mitteln errungenen Sieges zu wählten, und des Teufels Dant ist vielen geworden, die es funden hat. Troß der allergrößten Wahlbeeinflussungen sind rühmen.
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Wähler von Volkmarsdorf ! Das unterzeichnete Drtswahlcomité bittet alle Freunde der Ordnung, am Wahltage, den 30. Juli c., ihre Pflicht nicht zu verfäumen, sondern Mann an Mann an der Wahlurne zu erscheinen und ihre Stimme dem Candidaten der vereinigten Ordnungsparteien, Hrn. Rittergute befizer J. G. Dieze in Pomßen zu geben. Jeder Säum ge würde sich die Schuld beizumessen haben, wenn der hiesige Ort abermals von einem Candidaten der Umsturzpartei im Reichstage vertreten würde. Volkmarsdorf , den 25. Juli 1878.
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zu nehmen.
Aber es genügt nicht, daß die Arbeiter blos bei den Wahlen zusammenhalten, es ist nothwendig, daß sie auch außer= dem fest zusammenstehen, daß sie gleich den Gegnern auch diesen den Boden der Existenz entziehen", indem sie nur bei denjenigen Händlern 2c. taufen, welche ihnen nicht bei der legten Wahl feindlich gegenübergetreten sind. Wie du mir, so ich dir!
gethan haben. Wäre Most im Wahlkampfe Sieger geblieben, dennoch für den Sozialisten über 4000 Stimmen abgegeben Auch in unserm Ort, welcher stets und auch diesmal wieder die so hätten viele am Rande des Bankerotts stehende Fabrikanten worden. Diese Stimmen repräsentiren aber richtige, überzeugte meisten Stimmen für den Candidaten der Arbeiterpartei abgab, den Mantel des„ Patriotismus" umgehangen und höhnend ge- Sozialisten und sind kein Stimmvich, wie von unseren Gegnern hatte sich ein Comité der Gegner gebildet, welches folgenden rufen:„ Laßt Euch von Most Arbeit geben." Nun folgen behauptet wird, denn wer bei der letzten Wahl den Muth hatte, Aufruf im Dorfanzeiger" erließ: trozdem Entlassungen, und dieselben werden in nächster Zeit in Farbe zu bekennen, der gehört uns für immer. Fr. größerem Maßstabe eintreten, der Lohn für die Sieger wird Bolkmarsdorf bei Leipzig , 2. September. Unser bekannter nicht ausbleiben. Wir sind in Chemnih thatsächlich durch die Parteigenosse Vogenih erläßt einen trefflichen Aufruf an die Arbeiter besiegt worden. Gegen 3000 Arbeiter, die früher mit sozialistischen Wähler der folgendermaßen lautet: uns gestimmt haben, wählten diesmal Vopel, und auf unseren ,, Arbeiter! Die Wahlen zum d. utschen Reichetag sind vorBorhalt, daß sie es gezwungen gethan haben, weil ihnen mit über. Trotz der gemeinsten Lügen, Verdächtigungen und BeEntlassung gedroht wurde( und in einer Stadt, wo Tausende drohungen ist es den Arbeitern gelungen, 9 Vertreter ihrer arbeitslos sind, besagt dies viel), da erklärten sie in den öffent- Interessen in den Reichstag zu bringen. Unter den verloren lichen Blättern, sie hätten es freiwillig" gethan. Arbeiter, die gegangenen Wahlkreisen befindet sich aus der 13. sächsische zu unserem Wahlfond Geldbeiträge beigesteuert haben, gaben am( Leipzig - Land). Nicht, daß die Arbeiter lässiger in der AgiWahltage Vopel ihre Stimme, um ihre Stellung nicht zu vertation, lässiger im Sammeln von Geldern für die Wahl gewesen Das Ortswahlcomité." lieren. Unsere Stimmenzahl, ca. 10,000, danken wir zum Theil wären im Gegentheil, noch nie haben die Arbeiter des 13. Folgen ca. 90 Unterschriften, von denen 4, laut öffentlicher dem unabhängigen Bürgerthum. Unter denselben Umständen, Wahlkreises so viele Stimmen auf ihren Candidaten vereinigt, Erklärung der Betreffenden ohne Wissen und Willen derselben wie der 16. Wahlkreis am 30. Juli d. J., ist im Januar v. J. so viele materielle Opfer gebracht. Der Grund der Niederlage unter den Aufruf gesetzt, demnach, wie in einer Note bemerkt der 15. Wahlkreis verloren gegangen. Wir haben ihn am ist lediglich in der gemeinen Kampfesweise der Gegner zu suchen, wird, gefälscht wurden. Dann heißt es weiter: 16. August wiedergewonnen, weil die Arbeiter einsahen, daß sie welche theilweise unsere Versammlungen sprengten, theils die" Die Arbeiter von Volkmarsdorf haben am 30. Juli die die Betrogenen waren; statt des versprochenen Brodes hat man Wirthe in der Wise beeinflußten, daß sie uns ihre Säle zur richtige Antwort gegeben. 976 Stimmen fielen auf den Tanihnen Steine gegeben, und diese lagen ihnen schwer genug im Abhaltung von Versammlungen verweigerten. So war es uns didaten der Arbeiterpartei, 344 auf den Conservativen. Die Magen. So wird es auch bei uns kommen; wenn unsere Arbeiter unmöglich, auf dem Lande, bei den Bauern, zu wirken. Aber Arbeiter haben gezeigt, daß sie nicht gesonnen sind, noch länger den Dank der Fabrikanten kennen gelernt haben, so werden sie daß nicht allein. Der Verleger des Leipziger Dorfanzeiger", das Stimmvieh" für ihre Gegner abzugeben, sondern ihr Gebei der nächsten Wahl ihnen sicher feine Liebesdienste mehr des gelesensten Blattes im Kreise, Herr G. Kürsten, verwei- schick nnd die Verbesserung ihrer Lage selbst in die Hand erzeigen. Durch die Wiedereroberung des 9. und 15. Wahl- gerte die Aufnahme unserer Inserate und Wahlaufrufe in obentreises und die Erstürmung des 20. Wahlkreises haben wir jedoch genanntes Blatt, während es seine Spalten den Gegnern öffnete, die Scharte von Chemnitz wieder ausgeweßt. Unsere Kornblumen welche denn auch in Lügen und Verdrehungen das Möglichste ritter, die in Schaaren in die Nachbarwahlkreise zogen und, im leisteten. Gefühl der Unüberwindlichkeit, sich möglichst breit machten,„ Das Höchste was jedoch in dieser Beziehung von diesem mußten jämmerlich geschlagen heimwärts ziehen. Für ihre Blatt geleistet wurde, war unstreitig das Eingesandt" eines Dreistigkeit, unsere Bersammlungen zu sprengen, erhielten sie im Dr. Friedrich Friedrich, worin die Arbeitgeber aufgefordert wur 15. Wahlkreise nicht blos moralische, sondern auch wirkliche, gut- den, die sozialistisch gesinnten Arbeiter zu entlassen, sie ihrer gezielte und, wie die Folge lehrte, sehr heilsame Prügel. Darob Gesinnung wegen auf das Straßenpflaster zu werfen, sie brod-„ Arbeiter von Volkmarsdorf ! Unser Genosse Dohne ist natürlich großes Geschrei in Israel , begleitet von dem Hoyn- los zu machen. Es heißt in dems lben, nachdem vorerst der seiner Gesinnung wegen bereits gemaßregelt worden; vielen Angelächter aller ehrlichen Leute. Geradezu erstaunlich ist es zu Verfasser natürlich die Soziald mokratie für die Attentate verderen ist es eb nso ergangen. Angesichts dessen müssen auch wir nennen, daß in den Orten der neugewonnenen Wahlkreise, to antwortlich gemacht, unter anderem: Selbsthilfe üben, uns unserer Haut wehren. Mögen die Gegner unsere Gegner am toüsten wütheten, wir eine größere Stimmen- Mit vollem Rechte hat der deutsche Reichstag das gegen barob zetern und schimpfen: sie haben diesen Kampf selbst zahl, als dies sonst der Fall war, ernteten. In den letzten die Sozialdemokratie gerichtete Gesetz( erstes Ausnahmeges 3) heraufbeschworen. Sie haben jenes frevelhafte Spiel beTagen vor der Wahl im 9. und 15. Wahlkreise entfaltete sich abgelehnt, weil dieses Gesetz nicht geeignet war, das Uebel zu gonnen, indem sie die Brandfacel des Klassenhasses in den poli daselbst ein reges Leben. Siebenzig Dresdner Parteigenossen vernichten und weil es in der Ausführung auch gegen Un- fischen Kampf schleuderten und die Arbeiterpartei auf's Niedermarschirten, sowie die Wahl im 9. Wahlkreise vorüber war, in schuldige angewandt werden konnte. I zt mögen die deutschen trächtigste beschimpften und verleumdeten. Wer den Anfang geden 15. Wahlkreis, um dort die Genossen zu unterstüßen. An- Bürger und die Reichstagsabgeordneten waren ja nur ihre macht es war die Ordnungspartei" mag nun auch die gefeuert zu reger Thätigkeit wurden sie durch die Siege@ bot- Vertreter beweisen, daß sie mit dem Zwecke jenes Gesetzes Folgen tragen. Für uns gilt es jezt mehr als je, zusammenzuschaften, die aus Dresden , 8schopau, Berlin und Barmen- Elber- nicht einverstanden sind und dasselbe nur für eine unzu halten und die Freunde der Arbeitersache, die sich als unsere feld einliefen, und ihr Feuereifer wurde auch belohnt. Die Zahl reichende und verkehrte Maßregel hielten. Jeder Bürger muß Bruder bewiesen haben, zu unterstützen. Deshalb kaufe man der Versammlungen tann ich, da sie mir nicht genau bekannt jetzt selbst, natürlich nur auf dem Wege des Gesetzes, den bei den Arbeiterfreunden und nicht bei den Arbeiterfind, nicht angeben. Als Redner wirkten Hasenclever, Gold- Kampf gegen die Sozialdemokratie in die Hand nehmen. feinden." stein, Schuster, Lauschte, Hörig, Liebknecht , Nauert, Diese Lehre fällt, wenn den Vertretern und Anhängern der- Arnstadt , 17. August. Die Reaktion hat bei uns gefegt. Motteler, Wiemer, Werner u. A. Die Redner der Gegner selben der Boden der Existenz in Deutschland entzogen wird. Einen Sieg hat sie erfochten, der uns leider die Schamröthe alle aufzuführen, lohnt sich wohl nicht, denn es waren oft große Dieses geschieht, wenn kein Meister, kein Fabrikant, in's Gesicht steigen ließ, wollten wir uns eines solchen Sieges Stümper darunter, und einem unserer Agitatoren trat oft ein fein Bürger einen Mann, der zu den Sozialdemo- erfreuen. Alle Hebel und Werkzeuge hat sie in Bewegung gesett ganzer Schwarm reichstreuer Maulhelden entgegen. Daß wir fraten gehört, in Arbeit nimmt und ihm Verdienst und natürlich auf dem Lande noch ganz erfolgreich operirt. Ist mit Allen fertig wurden, hat der Ausgang der Versammlungen giebt. Es ist dies eine harte Maßregel, allein sie ist noth- dies aber eine freie, geheime und direkte Wahl, wenn sie von und der Wahl überhaupt bewiesen. wendig. Sie ist vollständig gefeßlich, deshalb muß sich jeder Ortsschulzen, Förstern, Geistlichen, Lehrern, Gendarmen u. s. w. patriotisch Gesinnte zu diesem Schritte entschließen. Lässigkeit gemacht wird? Das Resultat fonnte man voraussehen. Auch und Gleichgültigkeit machen in dieser Beziehung zum Weit wir wurden in die Wahlbewegung förmlich hineingetrieben, troschuldigen der Sozialdemokratie, weil sie dieselbe materiell dem unser Kreis, nach Gutachten des Centralwahlcomité in unterstützt." Dieser Aufforderung ist man denn auch hier und noch viel meten uns nach Kräften der Agitation im Gothaischen Wahlkreise Hamburg , zu den nichtoffiziellen" Kreisen gehörte. Wir widmehr in andern Wahlkreisen nachgekommen. In verschiedenen und sind daselbst theilweise auf harten Widerstand gestoßen.
Klingenthal i. B., 22. Auguft. Die„ Gartenlaube" hat seinerzeit das Vogtland als ein reiches, industrielles Ländchen geschildert, was in Bezug auf Letzteres seine Richtigkeit hat, jedoch mit dem„ reich" hat es so sein Bewenden- es sind eben Ein zelne reich, während die ungeheure Mehrzahl des arbeitenden Boltes Nichts hat. Jezt zumal liegt die Industrie auch darnieder und es werden wahre Hungerlöhne gezahlt. Bei der Geigenfabrikation bekommt z. B. ein Arbeiter( Meister) für ein Dußend ordinärer Geigen( fix und fertig) fünfzehn Mart. Da
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*) Also das nach dem Gewerbegejez verbotene„ Trudiystem".
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R. d.„ V."
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Für unsere Gegner war die Lauheit von unserer Seite betreffs unseres Wahlkreises geradezu peinlich und leisteten dieselben bei der Sozialistenheze ganz Borzügliches. Wir ließen Alles über
sprechen. Und dieser barbarische Prozeß ging von Statten zur kindern bejubelt und zu Kränzen gewunden, vom ernsten Land- z. B. unter dem Strich" zwischen die sonst höchst harmlosen selben Zeit, als die Regierung mit der Befreiung der Baltan- manne verflucht, wuchert das blaue Unkraut in zahllosen Massen literarischen Notizen folgendes hübsche Torpedo'den praktizirt: Slaven beschäftigt war. Die Intelligenz und die Bourgeoisie in ganz Deutschland . Selbst berufene Kinderschriftsteller, wie Die kleine Broschüre:„ Die Arbeiterfrage. Ein Wort zur fogar, dessen Kinder, Brüder und Schwestern in den Kasematten Ludwig Herbst, führt in eigenthümlicher Weise den Kindern die sozialen Bewegung der Gegenwart von Dr. Friedrich Merschschmachten, sah immer feindlicher dies herrschende System an, Kornblume und ihre Verwandten vor: So zahlreich auch diese mann"( Leipzig , Böhme), ist ein Abdruck eines schon vor einiger und die demokratische Strömung gewann mehr Sympathie. Dies Pflanzenfamilie ist, doch wüßt' ich auch tein Glied daraus zu Zeit in der Wissenschaftlichen Beilage der„ Leipziger Zeitung" alles bereitete wohl die einige Monate später erfolgte Frei- nennen, welches für das Leben des Menschen eine her- veröffentlichten Aufsatzes, beleuchtet ihr Thema vom christlichsprechung der Wjera Sassulitsch durch Geschworene aus derselben vorragende Bedeutung hätte." Wenn nun die reichs ethischen Standpunkte aus und erblickt in einer von christlichem Klasse vor, die mit den Schurkenstreichen der Regierung bekannt treuen Männer" in ganz Deutschland ihre freie Zeit, die sie Geiste durchdrungenen Gesinnung die einzig wirksame Macht war und auf die durch Flugschriften eingewirkt worden war. sonst meist mit allerlei Uit todtschlagen, in vernünftiger Weise gegen den Sozialismus. Dem gegenüber vermögen wir die Wie die Freisprechung erfolgte und was darauf folgte das benußen wollen, so mögen fie allsommerlich auf die Felder ziehen Befürchtung nicht zu unterdrücken, daß die soziale Frage" wissen schon die Leser des Vorwärts"( S. d. Nrn. 48, 50, 63 und die Kornblumen, das wuchernde Unkraut, ausraufen; fie er sich in Deutschland bereits derartig verschärft und zuu. a. d. J.). halten dann zugleich eine Knoblochs" Zierde, die ihnen gespigt hat, daß sie durch Kampher und Moschus nicht Mit der Agitation ging man immer vorwärts; Studenten- selbst in ihrer Bedeutung gleicht und schaffen für die Landwirth- mehr geheilt, sondern nur noch durch Pulver und Blet und Arbeiterversammlungen wurden im Hofe der Medicinischen schaft doch einigen Nutzen. Also frisch auf zum nächsten gelöst werden kann." Akademie und in Privatlokalen abgehalten; Petitionen an den Sommer, ihr Knoblochs- und Kornblumenritter! Bravo! Ein Glück nur, daß die Nürnberger Keinen hängen, Minister Palen und Proklamation der studirenden Jugend an den fie nicht haben, und die Biedermänner feinen todtschießen, „ alle ehrlichen Leute" wurden erlassen. Es entstand sogar eine Wozu deutsche Sodaten gut sind. Es sollte kürzlich der sich ihnen nicht vor die Flinte stellt, ganz abgesehen davon, eigene Art von Journalen, sogenannte„ Gefängniß- Revue"- bei der Vermählung der Prinzessin von Preußen im Neuen daß die Biedermänner auch dann nicht die Courage hätten, eine ein großes Heft aus Gedichten, Erinnerungen und Erzählungen Palais zu Potsdam der schon lange nicht in Gebrauch gewesene Flinte loszudrücken; sie könnte ja rückwärts schießen, was bestehend, die von den Inhaftirten geschrieben und durch ihre Muschelsaal auf seine Tragfähigkeit geprüft werden. Man ver- namentlich bei Hinterladern sehr zu befürchten ist. Freunde ins Publikum gesezt wurden, ohne daß die Admini- sammelte zu diesem Zwede einige Dugend Potsdamer Gardisten, tration etwas dagegen ausrichten fonnte. An mehreren Orten ließ sie zwei und zwei antreten und commandirte:„ Ganzes tam die Aufregung zum Vorschein, so daß in Odessa der frei Bataillon tanzen!" Die tapferen Söhne des Mars waren zwar gesprochene Student Phomitschem( wegen Propaganda unter den anfangs ob dieser neuesten Uebung sehr erstaunt, lösten aber in Odessa garnisonirenden Soldaten angeklagt," Vorwärts" Nr.40) schließlich mit gewohnter Bravour auch diese Aufgabe. Nach durch die Straßen auf den Händen getragen wurde. Die Fluth Aufführung einiger Tänze überzeugte man sich, daß der Saal ftieg immer höher. Es mußte weiter ausbrechen.... und es tragfähig sei und commandirte Halt!" Keuchend stellten sich brach aus. die gehorsamen Truppen auf und zogen von dannen." So erzählen„ liberale" Blätter den Vorfall. Stürzte der Saal bei der Probe ein, dann brachen nur einige brave deutsche SolKornblume. Auf den Sedanfesten hat die Kornblume daten Hals und Beine- was liegt daran? Probte man erst in den ordenssehnsüchtigen Knopflöchern zahlreicher, reichstreuer" nicht, sondern feierte und tanzte ohne Probe und es stürzte Individuen gesteckt, ebenso wie bei der Wahlbewegung in den der Saal dann ein, dann brachen andere Personen Hals und Knopflöchern der„ reichstreuen" Bersammlungssprenger. An und Beine, um dies zu vermeiden, mußten deutsche Soldaten für sich ist es wohl ganz gleichgültig, welches Abzeichen diese probetanzen". Da ist der so viel berufene Fackeltanz" Herren bei ihren Thaten und bei ihren Festen wählen. Aber der Minister in Kniehosen- und wenn die Beine noch so dürr eine bessere Wahl als die Kornblume tonnten sie nimmer treffen. find doch viel gemüthlicher. Das Veilchen ist allzubescheiden, die Rose besitzt zarten Duft
und die Lilie ist ernst und still- die Kornblume aber prangt
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Mit Pulver und Blei". Ein blutdürstiger Wütherich
in schillerndem Kleide als Unkraut, ohne Wohlgeruch, ohne treibt im Feuilleton der Deutschen Allgemeinen Zeitung" sein jeglichen Nutzen, lediglich den nahrhaften Roggen und den kost- mörderisches Wesen. In der Nummer vom 4. September( gebaren Weizen unterdrückend, auf den Kornfeldern. Von schrieben am 3. September im Sedan- Kazenjammer) hat derselbe
Zur Sedanfeier.
Dumpf lärmt es in den Gassen, Es wälzen sich die Massen Als wie ein wogend Meer. Und bunte Fahnen flattern, Racketen sprühn und knattern Und Jubel rings umher.
Ein Schlachttag wird gefeiert, Erinnerung erneuert
An ruhmgekrönten Sieg. Doch horch, dort aus der Kammer, Tönt eines Weibes Jammer: Den Gatten raubt der Krieg.
Das Bild des einzig Einen Betrachtend muß sie weinen, Es weint mit ihr der Knab'. Schweig'! Wahnbethörte Menge! Ertönet Trauerflänge!
Denn Tausend' deckt das Grab.....
P. Z.