№25.

Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig  .

Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Buchhand­lungen des In- und Aus­

Landes an.

Für Leipzig   nehmen Bestellungen an:

A. Bebel, Petersstraße 18,

F. Thiele, Emilienstraße 2,

Sonnabend, den 25. März.

Der Volfsstaat

1871.

Abonnementspreis Für Preußen incl. Stempel­fteuer 16 Ngr., für die übrigen deutschen   Staaten 12 gr. per Quartal. Agent für London   A. Duensing, Foreign Bookseller, Libra­rian and Newsagent, 8, Little Newport Street, Lei­

cester Square, W. C.  Filialerpedition für die Verein Staaten: F.A.Sorge, Box 101 Hoboken N.J. via Newyork  

Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.

Abonnementseinladung.

Fall war von hiesigen Parteigenossen, namentlich von Bebel  , Wir bitten alle Leser und Parteigenossen, sich zum neuen währsmann, den das Dresdner   Wahlkomitee für unzuverlässig er direkt und dringlich dazu aufgefordert worden wäre. Mein Ge­Quartal für weitere Verbreitung des Volksstaat" zu bemühen und namentlich durch die div. Lokalpresse dahin zu wirken. klärt, ist Walster. Derselbe schrieb am 11. März hierher: Das Abonnement erneuere man jetzt schon, um die den Schlimmsten aller Nationalliberalen verbunden, daß Viele ,, Was Wigard anbelangt, so hat er sich dermaßen mit unangenehme Verzögerung, die sonst bei Beginn des neuen aus Haz   lieber den Konservativen unterstüßen wollten und es Quartals eintritt, zu vermeiden. Im nächsten Quartal wird der ,, Volksstaat" wie der Einigkeit in der Parteigenossenschaft hier gerathen er Im nächsten Quartal wird der Volksstaat" wie- schien, die Stimmenthaltung gegenüber der engeren Wahl zwischen der regelmäßiger in ganzen( Doppel-) Nummern erscheinen. Die Parteigenossen in den Vogel v. Faldenstein'schen Pro- Stein I. und Wigard als der Partei am Würdigsten anzuempfeh= vinzen ersuchen wir dringend, in ihren Lokalblättern den len. Hoffentlich geben Sie dieser Ansicht unter bewandten Um­,, Voltsstaat" zu empfehlen und bekannt zu machen, daß nun- ständen gleichfalls Ihre Zustimmung. mehr, nach aufgehobenem Belagerungszustand, alle Postämter wieder Bestellungen auf den Boltsitaat" annehmen. Mit 1. April beginnt das neue Quartal.

um

Mit Gruß und Handschlag Ihr ergebenster A. Otto- Walster."

Das Komitee beschuldigt ferner die Regierung, dem Ober­nächtlicher Weile zu verſuchen; endlich habe die Regierung General befohlen zu haben, die Entwaffnung der Nationalgarde gesucht, Paris   die Würde einer Hauptstadt zu entreißen. denspräliminarien zu respektiren und wendet sich an die Departe­Das Komitee erklärt wiederholt, fest entschlossen zu sein, die Frie­ments mit dem Aufruf, die Provinz möge mit der Haupt­stadt Hand in Hand gehen; es fordert die Provinz auf, sich mit dem Komitee durch Delegirte in Verbindung zu setzen. In Betreff der Presse erklärt das besagte Komitee, es würde die Preßfreiheit respektiren und hofft, die Journale würden er­kennen, daß ihre erste Pflicht die Achtung vor der Republik   sei. Eine Amnestie ist für alle politischen Vergehen und Verbrechen bewilligt. Die Dresdener   Parteigenossen werden aus diesem Sachver- Der permanente Kriegsrath hat eine Adresse an die Ein­An die Parteigenossen. halt ersehen, daß mir Bevormundungsabsichten gänzlich ferne wohner von Paris   erlassen, in welcher er sagt: Der 18. März Außer einem noch zu bedeckenden Defizit der Wahlun- lagen. Solche dürften wohl umsoweniger bei mir gesucht wer- würde ein Tag der Voltsjustiz genannt werden. Nur zwei kosten sind es die Pflichten, die wir unseren zahlreichen den können, als ich mich um die Redaktion des Voltsstaat" im Männer, welche sich durch unbillige Handlungen unbeliebt ge­Inhaftirten und deren Familien gegenüber zu erfüllen haben, Dezember vorigen Jahres nicht etwa beworben oder dieselbe macht hatten, fielen dem Unwillen des Volkes zum Opfer. Das welche uns zu einem erneuten Appell an die Ausdauer und auf eigenen Antrieb übernommen habe, sondern nur auf aus- Komitee erklärt, es stehe den Erekutionen fern. Opferwilligkeit der Parteigenossen nöthigen. Thue Jeder sein drücklichen Wunsch, sozusagen auf Ordre der inhaftirten Partei­Mögliches! Beiträge nimmt unser Kassirer Burckhardt, Johannis- genossen auf den leeren Posten getreten bin und auch dem da gaffe 6-8 E. entgegen. maligen Ausschußsekretär gegenüber, als derselbe vier Tage nach den Verhaftungen hier eintraf, meine sofortige Bereitwilligkeit zur Niederlegung der Redaktion erklärt habe. Carl Hirsch. Politische Uebersicht.

Die Stadt ist dem Anscheine nach ruhig, die Läden sind in den Quartieren, wo keine Barrikaden errichtet sind, im All­gemeinen offen. Die Nationalgarden haben die Redaktions­bureaur des Gaulois" und des Figaro" besetzt und Siegel an diefelben gelegt. Ein Stadtfergeant, welcher auf die Na­tionalgarde feuerte, wurde nach einem summarischen Verfahren erschossen. Viele frühere Stadtfergeanten wurden verhaftet., Cri

An die Vertrauensmänner unserer Partei richten wir hiermit das Gesuch, wieder bei Zeiten für Erneuerung der Abonnements auf den Volksstaat" sorgen zu wollen, zu­mal, da die Aufhebung des Belagerungszustandes in den nörd= lichen und westlichen Landestheilen auch das über den ,, Bolts- Der deutsche Reichstag ist am 21. mit großem Kai- du peuple" schreibt, Paris   soll sich zu einer freien Stadt er­ſtaat" verhängte Verbot beseitigt. Lasse es sich Jeder recht sergepränge eröffnet worden und hielt Nachmittags 3 Uhr seine klären, und die befreite Kommune sich selbst regieren. Barri angelegen sein, dahin zu wirken, daß ein reges Parteileben erste Sizung. Die erste That der Volksvertreter war natürlich kaden werden fortwährend errichtet und diejenigen, welche wieder erblühe und beim Quartalswechsel für unser Partei- die Einladung zu einem gemeinsamen Diner. Am Donnerstag sich auf strategisch wichtigen Punkten befinden, mit Ge­organ eine höhere Auflage sich herausstelle. war Präsidentenwahl; gewählt wurde zum 1. Präsidenten Dr. schützständen versehen. Die Nationalgarde hat sich einer Quan­Simson, ein Beweis, daß die vereinigten freisinnigen" Par- tität Pulver bemächtigt, sowie von 5000 Chassepots in der Ka­teien in der Mehrheit sind. serne Prinz Eugen Besitz ergriffen. Die Nationalgarde

Mit sozialdemokratischem Gruß

Leipzig  , 10. März. Der stellvertretende Ausschuß.

Der Reichstag   wird nunmehr alsbald dem deutschen   Volke ist im vollkommenen Besitz von Paris  . Fernere Wahlumtriebe im 19. sächs. Wahlbezirk. Gelegenheit geben, das Maß seiner Freisinnigkeit zu beurtheilen. In Versailles   findet seitens der Bourgeoisregierung eine Aus Pfannenstiel und Auer hammer hört man Klagen Die Abgeordneten Schraps, Sonnemann( der in Frankfurt   auf Zusammenziehung von 40,000 Mann statt. Vinoy und Au­darüber, daß die freie Wahl fast nur dem Namen nach cristirt das Königsberger   Volksparteiprogramm hin von den Arbeitern relles ſetzen aber Zweifel in die Zuverlässigkeit derselben. Die. habe. Wenn die Brodherren an ihre Arbeiter gedruckte Zettel und Kleinbürgern über den von den vereinigten Liberalen, Konser Regierung verhandelt mit den Insurgenten". Der Etoile behändigen, so fürchten die Arbeiter bei erster Gelegenheit, die vativen und einer Handvoll Schweizerianer aufgestellten Baron belge" schreibt aus Paris   vom 19.: Das 119. Regiment( Gar­sich ja leicht findet, außer Verdienst zu kommen, wenn diese Rothschild   siegte) und eine Anzahl Mitglieder der Linken nison Versailles  ) von der Regierung zu den Waffen gerufen, Zettel etwa gar an irgend Etwas kenntlich wären. Daran stellen den Antrag, die sofortige Freilassung des Reichstagsab- verweigert den Gehorsam. haben sich Viele gestoßen und lieber gar nicht gewählt oder in geordneten Bebel zu verlangen.

Gewählt, wie Mink wit", wird man jest sprichwörtlich sagen!

Ein Pariser   Korrespondent der Etoile belge" bestreitet die Nachricht, daß Unterhandlungen der Regierung mit dem Revo­

der Angst den Dr. Minkwitz- Zettel hingetragen. Die Leute Wird der Reichstag   diesen Antrag zurückweisen? an den Wahlurnen sind ja meistens lauter Gegner von uns, Es wäre dies ein Beschluß, eines, kaiserlichen gesetz- lutionskomitee stattfinden. Langlois habe sich anerboten, das und gerecht wäre es nur, wenn alle Parteien gleichmäßig im gebenden Körpers" würdig und der Reichstag   würde damit Kommando der Nationalgarde zu übernehmen. Das Komitee Wahlausschuß vertreten wären. lediglich die Höhe seiner reaktionären Gesinnung und die Größe erwiderte: Wir wollen uns unter keine uns aufgedrängte Chefs seines Haffes gegen die Minorität dokumentiren; wenigstens beugen; ſtellen Sie Ihre Kandidatur auf, wenn Sie ge­wüßte man dann im In- und Ausland, wie man den Reichs: wählt werden, so werden Sie unser Kommandant tag zu beurtheilen hätte. sein." Inzwischen befehligt hullier die Nationalgarden. Für uns ist Bebel kein Verbrecher, sondern ein unschuldig General Chanzy, von Tours   kommend, wurde in Gemein­für Recht und Wahrheit Leidender. Wir fordern seine Freischaft mit Turquet de L'Aisne bei der Kreuzung der Gürtel­laffung nicht als eine Gnade oder Gefälligkeit, sondern als bahn im Waggon von 40 Nationalgarden verhaftet, indem diese ein Recht und als eine Genugthuung. mit den Waffen drohend die Beiden aufforderten, auszusteigen.

Zur Stichwahl im 5. Sächs. Wahlbezirk,

bei welcher Wigard mit einem Mehr von 3000 Stimmen über Stein siegte, geht uns auf unsere Notiz in Nr. 22 fol­gende Entgegnung zu:

Erklärung.

-

In der letzten Nummer des Voltsstaat" findet sich eine Bismard ist zum Fürsten   ernannt worden. Napoleon I. Chanzy   wollte nicht gehorchen und fragte, welche Behörde ihn in mißbilligendem Tone gehaltene Notiz, wonach der Vor- hat bekanntlich das zweifelhafte Verdienst, die von der Revo- verhaften lasse. Der Führer des Postens antwortete dem Ge­sitzende unseres Komitees, Parteigenosse Walster, zur Stimment- lution abgeschaffte Aristokratie durch einen neuen Soldatenadel neral, er führe die Verhaftung auf seine Verantwortung hin haltung gegenüber der engeren Wahl zwischen Prof. Wigard wiederbelebt zu haben. Napoleon III.   machte die Handlanger aus, und hielt die aufgeregten Nationalgarden ab, zu Thät= und Adv. Stein I. aufgefordert habe, und ist hierbei von der des 2. Dezember zu Grafen   und Herzögen. Das deutsche lichkeiten zu schreiten. Redaktion der Wunsch ausgesprochen worden, daß man der Auf- Kaiserthum, von dem sich die Bourgeoisie einbildet, es sei das Die Deutschen   haben, als sie von der Insurrektion Kunde forderung Walsters feine Folge gebe. ihrige, zeigt durch seine Freigebigkeit an Orden und Titeln, erhielten, Saint Denis wiederbesetzt und den Rückzug Dieser Notiz gegenüber haben wir zunächst berichtigend zu daß es nicht im Volt, sondern in privilegirten Ständen seine vollständig eingestellt. bemerken, daß Walster im Namen des Wahlkomitees in der Stützen suchen wird. Auch Napoleons   ehemaliger Minister Rouher   wurde am Parteiversammlung ausdrücklich die Erklärung abgegeben hat, es solle von Seiten des Wahlkomitees kein Einfluß auf die die Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit anstrebt, an seinen Grenfellschaft Darum wird auch das deutsche Kaiserreich keine Republik  , Sonntag in Boulogne   durch Nationalgarden verhaftet. Nach den neuesten Depeschen hat Thiers und seine Ge­Entschließungen der Parteigenoſſen ausgeübt werden, weshalb zen dulden. Die neuesten Vorgänge in Frankreich   haben zur ſellſchaft die Maske fallen lassen und mit Canrobert, dem man auch keinen offiziellen Berichterstatter ernannt habe. Die Folge gehabt, daß in Deutschland   mit den Beurlaubungen, Helfershelfer Napoleons  , Verbindung angeknüpft. Das of­Redner der Versammlung selbst aber, die meistens dem Komitee Gefangenen- Entlassungen und Pferdeverkäufen innegehalten fizielle Journal", jetzt Amtsblatt der Arbeiter- Regierung, bedauert nicht angehörten, sprachen sich fast ausnahmslos für Stimment- worden ist, deutliche Zeichen für die fan der maßgebenden das Geschick der der Volksrache zum Opfer gefallenen Generäle, haltung aus, welche auch infolgedessen angenommen wurde. Stelle obwaltenden freiheitsfeindlichen Absichten, die um so fonstatirt aber, daß dieselben viermal auf wehrloses Volk, Indem wir somit genannte Notiz hierdurch berichtigen, greller hervortreten, als die neue republikanische Regierung sich Frauen und Kinder, Feuer kommandirt haben. sehen wir uns zugleich genöthigt, dem Bedauern Ausdruck zu in friedlichem Sinne ausgesprochen hat. Lyon   und andere große Städte haben sich Paris   an­geben, daß die Redaktion des ,, Voltsstaat" sich so unzuverlässiger Gewährsmänner bedient und auf solche Berichte hin sich heraus an das Volk von Paris   erlassen: Das republikanische Zentralkomitee hat folgenden Aufruf geschlossen. nimmt, Parteigenossen zu bevormunden. Jedenfalls hat Walster Bürger von Paris  ! In drei Tagen werdet Ihr berufen so gut wie jeder andere Parteigenosse und ebenso gut wie der sein, in aller Freiheit den Pariser Gemeinderath zu wählen. terial gegen die verhafteten Ausschußmitglieder Bracke, Spier Redakteur des Volksstaat" das Recht, seiner Ueberzeugung Aus- Dann werden Die, welche, durch dringliche Nothwendigkeit ge- und Bonhorst( und also vermuthlich auch gegen Liebknecht, Be­bruck zu geben, ohne hierfür geschulmeistert zu werden. Wir zwungen, die Gewalt an sich genommen haben, ihre provisori- bel und Hepner. D. R.  ) dient die gesammte, bei der Verh af­schließen diese Erklärung mit der Hoffnung und dem Verlangen, schen Vollmachten in die Hände der Erwählten des Volkes zu tung im September v. J. vorgefundene Korrespondenz mit in­daß derartige Angriffe auf Parteigenossen nicht wieder versucht rückgeben. Es gielt zudem unverweilt eine wichtige Entschei- ländischen und ausländischen Parteimitgliedern, zuſammen meh­Dresden, am 19. März 1871. dung zu treffen: die über den Friedensvertrag. Wir erklären rere tausend Briefe. Die Kopier und Kassabücher und gegenwärtig, fest entschlossen zu sein, diesen Präliminarien vorhandenen Broschüren sind gleichfalls mit Beschlag belegt Das Zentralwahlkomitee für den 4., 5. u. 6. Wahlkreis: Achtung zu verschaffen, um zugleich das Heil des republi- worden. Der Ausschuß scheint also doch in dem Glauben ge­Arnold, Biedermann, Damme, Hille, Hochmann, Ed. Köhler, kanischen Frankreichs   und des allgemeinen Friedens zu lebt zu haben, was man bei ihm finde und was er thue, sei F. F. Köhler, Knieling, Kosack, Linke, Mende, Müller, Mehlich, retten." nichts Staatsgefährliches! Nun, die Gerichtsverhandlun Das republikanische Zentralkomitee in Paris   veröffentlicht gen werden in Kürze beginnen und uns darüber Aufschluß ge­im ,, Journal officiel" ein Manifest, in welchem es erklärt, es ben. Nach einem in der Stadt kursirenden Gerüchte soll Bon Der gegenwärtige Redakteur des ,, Volksstaat" verwahrt sich sei aus der freien Wahl von 215 Bataillonen der National- horst der ,, Kompromittirteste" sein, in wie fern, wissen wir nicht. entschieden dagegen, in jener Notiz Parteigenoffen angegriffen garde hervorgegangen. Die Anklage gegen Alle lautet auf Vorbereitung zum Hoch­

werden.

Spert, Zilger.

J. A.: Der Schriftführer Köhler,

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Aus Braunschweig   schreibt man uns: Als Anklagema

ober zu bevormunden gesucht oder geschulmeistert zu haben. Ich Das Komitee weist die Anschuldigung zurück, daß es die verrath. habe vielmehr auf die für alle Parteigenossen maßgebenden Be Ursache zu Unruhen abgegeben habe. Es flagt die Regierung ſchlüſſe des Stuttgarter Kongresses aufmerksam gemacht, und an, Baris verleumdet und die Brovinzen acaen Banis, muzemies

das war mein Er

Mon San