M 32.Mittwoch, Den 19. April.1871.Erscheint wöchentlich 2 malin Leipzig.Bestellungen nehmen alleBostanstalten und Buchhand-lungen de« In- und Au»-lande» an.Für Leipzig nehmenBestellungen an;5t, Bebel, PeterSstraße 10,F. Thiele, Emilienstraß« 2,AbonnemcntSvreiSFür Preußen iucl. Stempelsteuer 16 Nqr., für die übrigendeutschen Staaten 12 Ngr.ver Quartal.Agent für London A. DuenstngForeign Bopksellep, Libra-rian and Newsagent, 8,Little Newport Street, Leidester Square. W. C.Filialerpedinon für die BereinStaaten: F. A.Sorge, Box 101Hoboken N.J. viaNewyorkpp„. jjj'jui'i' cvti«im ju,viiijeiiuijt ew numOrgan der so)ial-demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen GeVerksgeno�enschaften.An die Parteigenossen!Der Ausschuß von Braunschweig hat uns die Mittheilungzugehen lassen, daß er(aus hier nicht näher zu erörternden Grün-den) von einer Wiederübernahme der Parteileitung absehe. Mit-hin bleibt die Weitersührung der Parteigeschäfte uns provisorischbis zum nächsten Congreß übertragen.Ueber die von uns in Nummer 29 des„Volksstaat" angezeigte Einberufung des Partei- Congresses zu Pfingsten den26., 27. und 28. Mai sind von verschiedenen Seiten folgendeBedenken laut geworden:Vor Allem die Kürze der Zeit, welche es unmöglich mache,die umfänglichen Vorarbeiten für den nächsten Congreß zu vollen-den, desien Geschäfte und Aufgäben von ungewöhnlicher Wichtig-keit sein werden.Weiter wurde die Rothwendigkcit betont, den noch schweben-den Prozeß gegen unsere Leipziger Jnhaftirtgewesenen erst zumAustrag kommen zu lassen, besonders da die Partei zu denpolitischen Fragen von neuem Stellung zu nehmen habe.Außerdem ward der Geldpunkt hervorgehoben; die Ab-Haltung des Congresses bedinge erneuerte Geldopfer, welche beiden jetzt noch geforderten Geldzuschüssen zur Deckung des Wahl-defizits von den Parteigenossen schwer geleistet werden könnten.Als ein nicht unwichtiger Umstand ward ferner geltendgemacht, daß gerade die Zeit der Pfingstfeiertage aus lokalenRücksichten speziell für Dresden der Betheiligung am Congreßsehr ungünstig sei.'Aus vorstehenden Gründen, deren Richtigkeit wir zustimmeninußten, sehen'wir uns veranlaßt, de» von uns angesagtenPartei-Congreß bis nach Pfingsten z'u vertagen undstellen dies hiermit den Parteigenossen zur Kenntnißnahme.Mit sozialdemokratischem GrußLeipzig, d. 15. April 1871. Der prov. Ausschuß.Da ich die Expedition an Parteigenosse Rübnerabgegeben, welcher bereits während meiner Haft dieArbeiten mit grotzer Pünktlichkeit und Gewtfsenhaf-tigleit ausgeführt hat, so ersuche ich, alle die Expeditionangehenden Brief-, Packet- oder G e ldsenduugeu unterder Adresse: An die Expedition des„Bollsstaat,Peterstratze 18, künftig einzusende«. A. Bebel.Politische. Uebersicht.Die Ordimngs— b e st i e n würden wir sie nennen, wennwir zu der Ausdrucksweise unsrer„gebildeten" und„gesitteten"Gegner herabsteig?» könnten,— die Ordnungsfanatiker vonVersailles setzen das Mordgeschäft noch immer fort; wenn abernicht alle Anzeichen trügen, so ist die von Thiers und Comp.inszenirte Bartholomäusnacht der Bourgeoisie alsccmp manquö— als Fehlstreich— zu betrachten. An gutemWillen hat's nicht gefehlt, auch nicht an Mitteln der Ausfüh-rung— Dank Bismarck's freundlichem Entgegenkommen—allein die Pariser Sozialdemokratie hat sich doch etivas zumächtig erwiesen, und nach 14 tägigem Gemetzel sind sie aufallen Punkten der Angreifer Herr geworden. Ob Hr. Thiersnach diesen Mißerfolgen geneigt sein wird, die Stimme derVernunft und der Humanität zu hören, bleibt abzuwarten—gewiß ist, daß die Pariser jetzt so gerüstet und so kampfgeübtsind, daß sie die Streitkräfte, über welche er gegenwärtig zuverfügen hat, nicht zu fürchten brauchen.— Ueber das schonerwähnte reaktionäre Gemeindeaesetz, welches das Versailler Par-lament angenommen hat, sowie über die Stimmung in Paris,schreibt Seinguerlet(ein blauer Republikaner) der„FrankfurterZeitung" ä. d. n. April:, � c(„Die Regierung von Versailles hatte nur mehr einen Fehler zubegehen— und Monsieur Thiers hat sich die Gelegenheit nicht ent-g?yen lassen, sie zu demselben zu veranlassen. Mit 285 gegen 275stimmen hatte sie einen Artikel angenommen, in welchem sejigesetztwurde, daß alle Maires von den Gemeinderäthen erwählt werdensollten. Es stand diese Erklärung vollständig im Einklang mit denliberalen Prinzipien, von denen heutzutage die Gemeindeverfassunqennothwendig beherrscht werden müssen. Ministerium und Kommisstonhielten sich indtß durchaus nicht für geschlagen. Die Kommissionbrachte ein neues Amendement ein, wonach vorlaufig die Maires inallen Städten über 20,000 Seelen, sowie in den Hauptorten der Ar-rondissements und Departements von der Regierung einzusetzen seien-Thiers erklärte ausdrücklich und sormell, daß er von der Leitung derGeschäfte zurücktreten werde, wenn die Versammlung sich weigere, diesem Amendement zuzustimmen und so das eben abgegebene Botum??deru. Wen» Thiers mit Demission droht, ist-r seines Sieges?™ Die Versammlung liebt ihn zwar durchaus Nicht, furchtet aber5-'hch kommende Unbekannte in einem Grad-, um ihre Vor-urtheile wenigstens stellenweise bezwingen zu lönuen. Trotz einer sehrgemäßigten und einsichtsvollen Warnung, welche Lanalois erließ, sugte,ic ,ich dem Gebote des Ehefs der Exekutive, der diismal wiederumunter dem verderblichen Einflüsse seiner allbekannten centralistischenund autoritativen Schrullen gehandelt hat. Thiers hat einen parla-mentarischen Sieg mehr zu verzeichnen, aber keineil. den er zu seinenglucklichen Thaten rechnen darf— er setzte seinen Willen durch, aber�7 lieferte zugleich der kommunalen Revolution von Pa-sis einen vollkommen enRechtsgrund») und legte den Keim zuahnlichen munizipalen Insurrektionen in allen Städten Frankreichs,welche über 20,000 Einwohner besitzen. Vorausgesetzt selbst, daß derEhes der Exekutive morgen in den Straßen von Paris einen voll-ltandigen und unbestrittenen Erfolg erlangt— übermorgen iv er-.') Die Zeitung des Herrn Sonnemann bält es für nöthig. hier,??.,Zrag-z«ichm zu setzen('soll dasselbe etwa bedeuten, daß eine sozia-»s»i che Bewegung überhaupt keinen„Rechtsgrund" haben könne k D. R.den neue Revolutionen und legitimeres?) als die vom18. März ausbrechen und ihm schließlich über den Kopfwachsen. Man dürfte sich übrigens eines solchen Vorgehens vonThiers vollständig versehen, lieber„Centralisation" und„starke Re-gierung" hatte derselbe von jeher so überaus bestimmte und feststehendeAnsichten, daß selbst die jüngsten Ereignisse, statt ihm endlich die Auge»zu öffnen, ihn nur in seinen alten Vorurtheilen zu stärken vermöchten.Thiers handelt seinen theoretischen Ueberzeugungen vollständig entspre-chend. Aber was soll man von Jules Favre, Ebnest Picard, JulesSimon sagen? Sie, die so viele Lanzen für die Wahl der Mairesdurch direkte Wahl der Gemeinde oder durch den Wunizipalrath ge-brochen, sie, die über diesen Gegenstand so viele und so glänzendeReden gehalten— schlagen jetzt, wo es auf praktisches Bewähren an-kommt, der früher bekannten Doktrin geradezu ins Gesicht. Wennaber das am grünen republikanischen Holze geschieht, was soll damit dem dürren reaktionären werden? Die Nachricht von dembetreffenden Votum der Versailler Versammlung hat hier in Parisden allerpeinlichsten Eindruck gemacht und da zumeist, wo man sichungeachtet der Drohungen der Kommune noch immer mit dem Ver-sähnungswerke beschäftigt. In diesen Kreisen, in denen ich am meistenverkehre, war das herrschende Gefühl nicht dumpfe Entmuthigung,sondern Heller Zorn, und mehr als einer meiner Freunds brach in diebitteren Worte aus:„Was bleibt uns nun noch übrig, als die Flintein nehmen und auf den Wall zu gehen." Unter den zahlreichen fried-lichen Manifestationen, welche aus allen Seiten zum Durchbruche ge-langen, sind hervorzuheben die durch Maueranschlag hekannt gemachteZustimmung des 17. Arrondissements an die Erklärungen der(einenAus-gleich wünschenden)„Ligue d'Union republicainc", sodann ein direkter Auf-ruf zur Versöhnung, welchen die Freimaurer von Paris an die Re-gicrung und Nationalversammlung von Paris sowie an die.n ommunegerichtet haben. Mehr noch als alle diese Kundgebungen muß etwasAnderes zft dem Herzen der wahren Patrioten sprechen— eS sind diezahlreichen, oft durch die besonderen Verhältnisse, von denen sie Kundegeben, tief rührenden Leichenzüge der Opfer, welche in diesem grausigenKriege fallen. Die Haltung der Nationalgardisten, welche ihren Ka-meraden die letzte Ehre erweisen, spricht durchgängig dafür, daß eswirkliche ehrliche Ueberzeugung war. welche sie in den Kampf geführthat. Bei den Führern ist dies gewiß überwiegend der Fall.*) Duvals. B., welchenGeneral Bindy am Wege füsiliren ließ, ohneihm auch nur die zweideutige Wohlthat eines Kriegsge-lichtes zuzugestehen, mar ein überaus ehrlicher, intelligenter Ar-bester, welcher die verschiedenen Arbeitseinstellungen der Eisengießermit großer Energie und Einsicht geleitet hatte."Ueber die tragikomische Position des„avorton" Thiersschreibt der nämliche Korrespondent:„Ist es nickt«ine Ironie, blutiger und bitterer wie sie jemals inder Geschichte vorgekommen ist, daß die Befestigungen von Paris, dievon Thiers erfunden, von Thiers durchgesetzt und von Thiers erbautfind, demselben Thiers in rücksichtslosester Weise ihre Kugeln zusenden,demselben Thiers einen so heftige» und uiibequemen Widerstand entge-gen setzen? Aber es geht das noch viel weiter. Soult war für detachirteForts, Thier«- für eine sortlaufende Enceinte. Wenn die damaligeBeredtsamkeit des jetzigen Chefs der Erecutive nicht einen Triumphdavon getragen hätte, der den kleine» Mann um mehrere Zoll hob,so würde heute eine französische Armee unter Leitung eben desselbenThier» am ersten Tage, wo es Ihm passend erschien, unter dem Schlitzeder Kanonen des Mont Valerien eben so leicht in Pari« haben ein-rücken können, wie man in ein unverschlossenes Zimmer tritt. Dannfreilich hätte Thiers für einen seiner brennendsten m d höchsten Wünsche,„eines Morgens als General einer Armee zu erwachen", keine Erfüllunggefunden; Truppen auf dem Papiere zu konzentriren und manövrirenzu lassen, war von je die Lieblingsbeschästigung des Verfassers der Ge?-schichte des Konsulats und Kaiserreichs."Nachdem die Leiche Flourens' von den Mitgliedern derVersailler Regierung rekognoszirt worden war,; wurde sie aufdem Kirchhofe St. Louis in Versailles beerdigt� jedoch un-mittelbar darauf von den Angehörigen reklamirt und am 6. d.im Familiengrab beigesetzt. Wir lesen darüber im„Affranchi"(dem„Befreiten") vom 8. d.:„Vorgestern früh 4 Uhr ist dieLeiche unseres edlen Freundes Gustave Flourens auf dem Fried-Hofe St. Louis in Versailles wieder ausgegraben, auf einenWagen der IWjDes funebres gesetzt und nach Paris gebrachtworden. Um 7 Uhr kam er auf dem Pere Lachaise an undwurde dort in der Familiengruft beigesetzt. Das strengste Ge-heimniß war über diese traurige Ceremonie beobachtet worden,Der Leichenzug bestand aus der Mutter Flourens', aus seinemBruder, einer dritten unbekannten Person und endlich— wasdieser große Bürger nimmermehr zugegeben hätte und geradezueine Jmpietät gegen ihn genannt werden muß— aus einemPriester. Kein einziger Freund, kein Bruder in Revolution.Die Familie hat diesen Märtyrer geradezu wie einen Hinge-richteten beerdigt. Aber das Voll wird zu seinem Grabe pil-gern und zeigen, wie es Diejenigen liebt, welche ihr Leben fürdie Freiheit hergeben."—Als ein ferneres Zeichen des„furchtbaren Terrorismus"mag folgendes Dekret der Kommune vom 7. April gelten,welches Herrn Vogel von FalckenstPn sehr sonderbar vorkommenmuß, indem ja die Pariser Gefangnen nicht 200, sondern(vom18. März an gerechnet) höchstens 20 Tage im Gefängniß ver-weillen: f>'t iiiinckein\l-.0nii7n nniöf„In Anbetracht des Votums der Kommune vom 5. April,beziehentlich einer Untersuchung über die vom Centralkomiteeund der Sicherheitskommissivn vorgenommenen Verhaftungenladet die Exekutivkommission die Justizkymmission ein, un-verzüglich eine Untersuchung über die Zahl und die Ursacheder Verhaftungen einzuleiten und entweder den Befehl zurFreilassung der Verhafteten zu geben ober ihre Vorladung vorFini,,.;*) D,e Zeitung des Hm, Sonnemann hält" es für nöthig, hierabermals ein Fragezeichen zu fetzen, und erklärt dadurch unzweideutig ihreZustimmung zu den VerlänmduNgen, mit denen die Bourgeois- undJunkerpresse die neueste Pariser Revolution überschüttet.' Anläßlichd>e>er zwei bezeichnenden Fragezeichen ,-i erwähnt, daß Herr Sonne-mann selber, der den sozialdemokratischen Arbeilern seine Wahl in denReichstag verdankt, � kür nöthig gehalten hat, jede ltzemeinschaft mitdei' sozial-demokratischeil Relchstagsabgeordneten Bebel und Schrapsausdrücklich zuruckzuweisest, DRein Tribunal zu veranlassen. Die Justizkommission hat sichdringend mit einer Maßregel zu beschäftigeu, die ganz besonderseines der größten Prinzipien der Republik berührt, das derFreiheit. Paris, 7. April. Die Exekutiv-Kommission: F. Cour-net, Delescluze, Felix Pyat, G. Tridon, E. Vaillant, Vermorel.".-Als die bonapartistische Todschläger- und Krtüppelband<im Juli des vorigen Jahres kriegerische Demonstrationen zumachen versuchte, wurde sie durch das friedliebende Proletariatdaran gehindert, und zwar so energisch, daß die Regierung; umeinem gefährlichen Zusammenstoß vorzubeugen, jede öffentlicheDemonstration verbieten mußte. Nächst der Friedensliebe zeichnetesich auch das Proletariat— in Deutschland wie in- Frankreich— durch Bekämpfung des Nationalhasses aus, gegenüber dxnReaktionären und Bourgeois beider Länder, welche hüben„Vater-landsverrätherische" Complotte erfanden und drüben„anti-deutsche" LigneN gründeten. Demnach wird mau es nurnaturgemäß finden, daß, nachdem die Arbeiter in Paris dasHeft in Händen bekommen haben, die Deutschen daselbst gleicheSicherheit an Person und Eigenthum wie die Franzosen ge-nießen. Das müssen die deutschen Zeitungen bereits«inge-stehen,„daß die Deutschenhetze jetzt in Paris eillgefteüt ist,"aber— und darin liegt die Niederträchtigkeit die Einstellung der Deutschcnhctze wird von verschiedenen Zeitungen(u. A. dem„Leipziger Tageblatt") nicht dem Kosmopolitis-mus und Gerechtigkeitssinn, nicht der Humanität und Vernunftdes Pariser Gemeinderaths zugeschrieben, sondern„der.Scheu,mit den Deutschen in Konflikt, zu gerathen." Als ob die.Kommunalisten seit dem 18. März nicht täglich und stündlichihren Mulh, ihre Energie und Ausdauer bewiesen hätten� �—nicht bloß gegen das französische Versailles, sondern gegendas von Preußen-Deutschlaud unterstützte Versailles!Ferner: wenn es wirklich wahr wäre» daß die Deutschen-Hetze aus„Scheu" eingestellt worden— ist der deutsche SozialistLeo Frankel etwa auch aus„Scheu" in den Pariser.Gemeinderathgewählt worden? Man höre, was die Kommune über die WahlFrankels, welcher im Viertel der Gobelins mehr als 4000 1 yon16,000 Stimmen erhielt, im offiziellen Journal sagen läßt:„In�en benachbarten Ländern besteht, der Gebrauch des städtischenEhrenbürgerrechts. Die Enoählnng des Herrn Frankel in dieGemeinderegierung ist ein noch höherer, das Ehrenbürgerrechtschon in sich schließender Akt der Achtung und des Vertrauens;da Herr Frankel mithin nicht als Ausländer angesehen werdenkann, ist seine Zulassung in den Gemeinderath auszusprechen."Felix Pyat veröffentlicht einen A»t>kel gegen den Raren-haß zwischen Franzosen und Deutschen. Die Franzosen selberhätten ihr Unglück verschuldet. Die Verfolgung der Deutschendürft kein Mittel der Rache sein. Die ewige Spiouriechereiund das beständige Vorwerfen von Berrath seien unwürdigeTröstungen.„Was uns ruinirte", jährt Pyat fort,„und fer-ner ruiniren wird, ist nicht. Preußen, sondern es sind die Priester,die Soldaten, der Papst, die Napoleons, die Ducrots, die Du-panloups, die Trochus und Vinoys. Wir verzichten immermehr auf die Prinzipien von 1789, während Deutschland siebestätigt(?!), daher unsere Schwäche und seine Stärke. Wirversagten Deutschland das Recht der Nationalität, nachdem wires für uns selbst beansprucht. Befreit euch von diesen A»-schauungen, wenn ihr stark sein wollt. Macht aus euch undeuren Kindern Männer, fürchtet Preußen nicht mehr. Indemdie Kommune Kirche und Staat trennte, befreite sie euch vonallen Fremden, von allen Preußen, von Versailles, Rom undBerlin." mm g..; �Ganz vernünftig,— nur verstehn wir beim besten Willennicht, was„die Prinzipien von 1789" sind, welche„Deutsch-land jetzt bestätigt."„Dunkel ist der Rede Sinn." Vielleichtkann H. Stieber, oder Mühler Ausknnfi. geben.Die„Times", welche jüngst von den Plünderungen der �hohen und höchsten deutschen.Herrschasten in Frankreich währenddes Krieges sprach, wurde dafür von der„Kreuzzeitung" Pflicht-schuldigst angebellt. Das läßt sich natürlich das LondonerWeltblatt nicht gefallen, sondern erwidert auf den betr. ArtikelFolgendes:,.,,.iwn■,Man findet darin weder Argumente,, noch Vorstellungen, nochgroßmüthize Entrüstung. Es ist gemeine und unverschchm teSprache der Beleidigung, wie sie in vergangenen- Tagen untereiner privilegirten Klasse gebräuchlich war, die die lleb er Hebungdes rohen Soldaten mit dem Stolze auf ihre Geburtvereinte. Wir weisen dieseSprache Mit Entrüstung zurück� und zwarnicht, nur im eigenen Namen sondern auch dem der ganzen englischenPresse und der englischen Nation, die unter einer solchen Beleidigungmitleiden. Wie die Presse, so das Publikum; wie die„Kreuzzei-tung", so müssen nothwendig Diejenigen sein, für welche in. solchemTone geschrieben wird, aber wir nehmen es ans uns zu erklären:das gemeinste engl ische Blatt würde nie seinePflichtgegen s ich selbst undAndere so weit vergessen haben,in solcher Sprache sich zu ergehen."—„Seltsa m". In der Berliner„Volkszeitung" lesen wir„Königsberg. Aus dem französischen Kriege ist, seltsamer Weise,ein preußischer Soldat mit einem französischen Orden hierher zurückgekehrt,einer ReitungS-Medaille, die sich der brave Preuße für die in Naiiey bewirkte Rettung eines Franzosen aus der Gefahr de» Ertrinkens verdiente."Allerdings„seltsam": die„sittlich verkommeneu" Franzosen.dekoriren den humanen Feind und die„biederen, echtsittlichtn"Deutschen schlagen ihn tobt.(Zum Beispiel: Naumburg.)(Fortsekzuug der. polittscheu Uebersicht auf Seite 4.)