Die liebe Unschuld! Anläßlich der vor Kurzem ent- mokrat", in welchen wir vor Zuzug von Metallarbeitern ge- Kehl& Guftine. Gebr. Loßberger. Heinr. Oldentoit& Cie. deckten Unterschleife des Beugen Henge," veröffentlichte die warnt, zurückgewiesen! Es wird also hierdurch vor M. Rothfeldt. J. N. Schmidt, F. L. Vollbracht's Nachfolger. Berliner Volkszeitung" eine Reihe von Artikeln über die Zuzug gewarnt. ,, NB. Gegenwärtige Zuschrift bitten wir in geeigneten Kreisen zu verbreiten. frühere Thätigkeit dieses Gesellschaftsretters, die, trotz mancherlei Vorstehendes Aftenstück zeigt so recht deutlich die Geistesverwand­Das schroffe Vorgehen der hiesigen Fabrikanten und Rie- schaft deutscher Fabrikanten mit ehemaligen Sklavenhaltern des Südens. Lücken und Bertuschungen doch recht grelle Schlaglichter auf mendrehermeister, dazu noch die Weigerung der Telegraphisten, E. B. Richter. die preußische Reaktionswirthschaft werfen, und an ,, maßgeben- schärfen die Klaffengegensätze selbstverständlich ganz bedeutend. tag ganz allgemein geworden und es wird auch bei benjenigen Berlin  . Die Arbeitseinstellung der Maurer ist seit, Mon­der Stelle" gewiß einen sehr unangenehmen und vielleicht heil- Täglich finden große Boltsversammlungen statt, in welchen sich meistern, die bereits die Forderungen bewilligt hatten, gefeiert. Es famen Eindruck gemacht haben würden, wenn die Berliner   das Klassenbewußtsein der Arbeiter documentirt. Die Ma- geschieht dies infolge der am Sonntag Vormittag im Wolter'schen Volkszeitung" nicht, ächt fortschrittlich, ihrem Angriff am schinenfabrikanten haben sich zum Theil schon gründlich bla- Lokale( Kottbuserstraße) stattgehabten Generalversammlung der Maurer  Schluß der Artikel freiwillig die Spize abgebrochen und, hier- mirt, da sie nicht den Muth gehabt haben, die beifolgende von Berlin   und Umgegend, in welcher nachstehende Resolutionen fast mit nicht zufrieden, ihn sogar in ein Vertrauensvotum Drohung( siehe die unten folgende Erklärung) auszuführen), ber Normalarbeitstag von den Meistern im Prinzip anerkannt wird, einstimmig angenommen wurden: In Erwägung, daß wir, wenn für die jetzige Regierung verwandelt hätte. Dies als die Arbeiter von Wever u. Co. mit dem Strike began Kunststück ist ihr mit Hülfe eines zwei Drittel Zeilen langen Sät- nen. Im Gegentheil; die Arbeiter verschiedener anderer grö­chens gelungen: Die traurige Zeit liegt hinter uns." ßerer Fabriken haben sich den Wever'schen angeschlossen. Blos sechs Worte, aber genug, um die fünf vorhergehenden, In 6 Fabriken haben die Fabrikanten gekündigt, so daß doppelspaltigen Leitartikel jedes polemischen Gifttropfens zu der Strike der Metallarbeiter allgemein ist. entziehen, und harmlose historische Reminiszenzen daraus zu machen, die durch den Contrast einen rosigen Schein über die Gegenwart gießen. ,, Gott   sei Dank! Die traurige Zeit liegt Gott sei Dank! Die traurige Beit liegt hinter uns!" ruft der gläubige Volkszeitungslefer, nachdem er durch die fünf Doppelspalten patriotischen Schmuzes hindurch­gewatet, vergnügt wieder aufathmend, aus, und neben dem schwarzen Engel Manteuffel erhebt sich in schimmernder Glorie der weiße Engel Bismarck!

Die traurige Zeit liegt hinter uns!" Träumen wir, oder wachen wir?

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Die betreffende Erklärung" lautet:

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unsererseits zu Konzessionen gern bereit sind; in Erwägung ferner, daß die von den Meistern beabsichtigte Neuerung der Stundenlöhnung bie Quelle maniförlicher Smifiteiten und nicht eine herbeiführen würde; in weiterer Erkenntniß und Erwägung, daß gerade rung, eine wesentliche Verschlechterung der Lage der Arbeiter diejenigen, welche die größten und bringendsten Bauten haben, unsere Forderungen zugestanden, während in den Meisterversammlungen größ­Da die hiesigen Metallarbeiter: Schlosser, Dreher, Hobeler, Schmiede, tentheils solche Meister vertreten sind, welche gegenwärtig wenig oder Former c. eine Arbeitseinstellung beabsichtigen und bereits an einen gar keine Bauten haben, und deshalb wenig ober gar keine Gesellen ber Unterzeichneten Forderungen gestellt haben, welche nicht bewilligt beschäftigen; in Erwägung endlich, daß es deshalb nothwendig ist, in werder können,(!) so sind die unterzeichneten übereingekommen, daß bei den Meisterversammlungen die Zahl derjenigen zu verstärken, welche einer Arbeitseinstellung in einer Fabrik oder in einer Werkstatt eines zu einer Verständigung mit den Gesellen geneigt sind, beschließt die Ver­der Unterzeichneten allen auch den von den Anderen beschäftigten Arsammlung: 1) vom Montag, den 31. Juli ab, wird auf allen Ar­beitern gekündigt werden soll. beitsstellen und bei allen Meistern ohne Unterschied die Arbeit eingestellt; 2) es werden Delegirte ernannt, welche sich mit dem Meister­Komitee in Verbindung zu sehen und ein Verständniß anzubahnen haben; 3) an alle diejenigen Meister, welche das Formular des Strife­Komitees unterzeichnet haben, sollen Sendschreiben gerichtet werden, in denen unter dankbarer Anerkennung ihres Entgegenkommens die Motive des heutigen Beschlusses auseinandergesetzt sind." Zugleich wurde die Erklärung abgegeben: Es ist die Pflicht eines jeden unverheiratheten

Barmen, den 28. Juli 1871.

A. Wever u. Co. F. W. Köttgen. Birker u. Koch. Rittershaus u. Blecher. Bergerhoff u. Hilgers. Ed. Schöneweiß. Fr. Römer. Carl Kressin. Peter Hieber. C. W. Heckmann jr. August Her­zog. Fr. Müntmann. W. Reising. Hülsberg u. Rüth. G. Langensiepe. Obigen Beschlüssen sind ferner beigetreten:

Ph.

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Maurergesellen, sobald es seine Verhältnisse gestatten, von Berlin   ab­

Neuß. Gust. Kellner. Gebrüder Kramer. W. Hedtmann( Lan­gerfeld). J. P. Buchen. Carl Jaeger. Robert Müller. Carl zureisen." Beckers. Peter Schmitz. W. Strund. Herm. Dickerhoff, Robert Piepenbrink. Fr. W. Nieland.

Königsberg  .

Ist es möglich, daß das in der Berliner ,, Volkszeitung" steht? In derselben Berliner   Boltszeitung," die vor 12 Jah­ren bei Beginn der Neuen Aera" eine ähnliche Reihe von Artikeln, wie jetzt über Henze, nur dem Gegenstand angemes= sen, weit schärfer über den Hrn. Geheimerath Stieber Wie die Staatsbürgerzeitung" mittheilt, haben etwa 40 dem brachte? Weiß die Volkszeitung" denn nicht, daß dieser Maurergewerbe angehörige Soldaten, welche zu dem durch den Maurer­strife unterbrochenen Kasernenbau kommandirt waren, den mili­Herr Stieber, den sie, wie aus jenen Artikeln ersichtlich, genau fennt, noch am Leben ist? Weiß die ,, Volkszeitung" denn genden Die hiesigen Schuhmachergesellen erlassen fol- tärischen Gehorsam zu Gunsten des Strikes versagt, in­dem sie die Arbeit verweigerten. Auch wurde am Dienstag nicht, daß dieser Herr Stieber, dessen untergeordnetes Aufruf an alle Schuhmacher Deutschlands  . Herr Lange, Vorsitzender des Maurerstrike- Komitee's, auf staatsan Werkzeug der Zeuge Henze war, nicht bloß noch am waltlichen Befehl in seiner Wohnung verhaftet, auf die unzwei­Die traurige Lage, in welcher sich die Arbeiter unseres Gewerfes felhaft lügenhafte Denunziation hin, er habe in öffentlicher(!) Ver­Leben ist, sondern auch in Amt und Würden? Weiß die befinden, hatte uns bereits vor mehreren Wochen veranlaßt, unsern Ar- sammlung aufgefordert, den nichtstritenden Gesellen das Handwerkzeug Boltszeitung" denn nicht, daß dieser Hr. Stieber heute sogut beitgebern gegenüber den Wunsch nach einer Erhöhung des Lohnes wegzunehmen. wie in den 50er- Jahren der geheimen Bolizei in Preußen und habt, obwohl von den Arbeitgebern die drückenden Verhältnisse, in be- der Tischlergesellen tagte am Donnerstag Abend, um über die Vor­auszusprechen. Dieser unser Versuch hat jedoch leider keinen Erfolg ge= Berlin  . Eine außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung Deutschland   vorsteht? Weiß die Volkszeitung" denn nicht, nen wir uns befinden, anerkannt werden mußten. Die in unserm Eir- schläge der letzten Delegirten- Versammlung dieses Gewerks zu berathen, daß dieser Herr Stieber im ,, Neuen Reich  " noch eine weit ein- tular an die Arbeitgeber aufgestellte Berechnung, wonach das Durch welche auf eine Erhöhung des Lohnes um 25 Prozent und flußreichere Rolle spielt, als in der alten Manteuffel'schen Zeit? schnitts- Einkommen eines tüchtigen Arbeiters sich auf jährlich 120 Thaler Einführung einer 9½stündigen Arbeitszeit abzielen. Diese Daß er der Vertraute des Kaiser- Königs, ist, und denselben erstreckt, hat, obwohl sie in sämmtlichen hiesigen Blättern veröffentlicht Forderungen, führte der Leiter der Versammlung des weiteren aus, auf Reisen zu begleiten pflegt? Daß er im legten Krieg neben Lohn um 25% zu erhöhen, wodurch das Durchschnitts- Einkommen sich rechtfertigt und sehr mäßig zu nennen; es frage sich nur, auf welche war, nirgends eine Widerlegung gefunden. Unsere Forderung, unfern seien Angesichts der heutigen gesellschaftlichen Zustände durchaus ge= der Leitung des Spionendiensts und der Presse( zwei untrenn- von 120 zu 150 Thaler ausbessern würde, war gewiß eine bescheidene, Weise dieselbe durchzuseßen seien. Auf gutwillige Gewährung seitens bare Funktionen) die ganze Civilverwaltung der okkupirten um so mehr, wenn man die theuern Verhältnisse einer großen Stadt der Meister dürfe man nicht rechnen, es bleibe mithin nichts weiter Landstriche unter sich hatte, und das Amt eines Präfekten be- berücksichtigt. Solche Zustände, wie die hier bestehenden, sind keine men- übrig, als die Arbeitseinstellung, und um diese siegreich und mög­kleidete? Daß er an ,, Macht" mit Bismarck   wetteifern kann, verdienen, wollten wir nicht mit allen Kräften dagegen ankämpfen. lands mit der Aufforderung wenden, den Strife als eine allgemeine schenwürdigen, ja überhaupt unerträglich, und wir würden unser Elend lichst schnell zu Ende zu führen, müsse man sich an alle Arbeiter Deutsch­und so wie kein Andrer, die Seele des ,, Neuen Reichs" bildet, Wir haben eine gerechte Forderung gegenüber dem böswilligen Eigen- Ehrensache anzusehen und ihn moralisch wie materiell zu unterstüßen. von dem er mit vollem Recht sagen kann: L'état c'est moi! nu der Arbeitgeber durchzusetzen, und sind nach Aufbietung aller güt- Diese Ausführungen fanden den ungetheilten Beifall der Versamm­Der Staat bin ich? Weiß die ,, Volkszeitung" das Alles nicht? der Bahl, die Arbeit auf so lange eingestellt haben, bis unsere Forderung jenigen Meistern, welche die Forderungen aus eignem Antriebe bewil­lichen Mittel zu dem äußersten geschritten, indem wir, bisher 200 an lung, die sich sofort dahin aussprach, daß ein Strikekomitee den­Und weiß die ,, Volkszeitung" denn ferner nicht, daß so erfüllt ist. ligen, die betreffenden Arbeiter überweise und daß lettere einen Wochen­etwas wie eine ,, Demagogenhetze" jetzt vor sich geht, und daß Brüder, es ist eine gemeinsame Sache, die wir vertreten; gelingt beitrag von fünf Silbergroschen zur Strikekasse abznführen haben. auch an ,, Bubenstücken"( Briefstiebereien, Fabrikation und Bueanbern Bläße auch nicht ausbleiben; unterliegen wir hier, so werden raschten dieser Tage ihre Meister mit einem Circular, worin fie eine Mr­es einem Orte, den Lohn zu verbessern, so kann die Rückwirkung auf Leipzig  , 1. Auguft. Die hiesigen Tapezirergehülfen über­sendung von kompromittirenden Briefen) und Agents provoka auch die anderwärtigen Bersuche schwerer Erfolg haben. Unsere Ber- beitszeitverkürzung um eine Stunde täglich verlangten. Die Ar­teurs( Löwenthal und Conforten) kein Mangel ist, von welch liner Brüder haben ihren Strike glücklich durchgeführt, wir sind ihnen beit soll statt früh 6 Uhr erst um 7 Uhr beginnen. Die verdußten Herren letztern der Eine oder Andere nach alter ,,, frommer Sitte" so- nachgefolgt und unser Erfolg wird auch für die andern Städte ein er- Meister, welche eben mit der Arbeit arg im Gedränge sind, mußten gar ungenirt an der offiziösen Presse beschäftigt wird, bis er munterndes Beispiel sein. Um aber zu stegen, bedürfen wir Guter Hülfe, wohl oder übel die Forderung bewilligen.

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die

als ,, Beuge" produzirt werden kann? Weiß die Voltszeitung" denn nicht, daß die ,, Demagogenhete", die jetzt vor sich geht, eine weit ausgedehntere iſt, mit ungleich größeren Mitteln be­trieben wird, als die unter Manteuffel, daß zum Erempel jämmtliche vom Berliner   Preßbureau beherrschte Beitungen, d. h. neunzehn Zwanzigstel aller in Deutschland   erschei zu unterstüßen. Noch lebt im Handwerkerstand das Gefühl der Gemeinsamkeit, und nenden Blätter als Stieber'sche Wildtreiber dabei nur im Vertrauen hierauf konnten wir in unserer Armuth den Kampf mithelfen ein Ehrenamt, gegen das sich unsere Presse aufnehmen gegen den Druck unserer Arbeitgeber. Laßt unser Vertrauen vor 20 Jahren aus altväterischen Gewissensstrupeln noch daß auch wir mannhaft verbrüdert sind: Einer für Alle und alle für nicht zu Schanden werden. Unsere Sache ist auch die Eure, zeigen wir, sträubte?

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Freilich: Die traurige Zeit liegt hinter uns." Weiß die ,, Volkszeitung" wirklich nichts von dieser neuesten Demagogenhete? Und sie hilft doch selber ein Bischen mit die liebe Unschuld!*)

werden.

Arbeiter- Angelegenheiten.

Barmen, 30. Juli. Die Bewegung im Wupperthal geht eben in hohen Wogen. Band wirker, Riemendreher Metallarbeiter dringen sämmtlich auf Lohnerhöhung und türzere Arbeitszeit. Fast jeden Abend finden Verfamm­Lungen statt, in denen die Forderungen der Arbeiter besprochen Die Fabrikanten benehmen sich den Forderungen gegenüber sehr feindselig, sie wollen sie schlechterdings nicht bewilligen. Die Riemendrehermeister haben sich den Fabrikanten an­geschlossen und erklären in der Barmer Beitung", daß ste 1) sich nicht mit einer Strike- Kommission in Unterhand­lungen einlassen werden; 2) teine Arbeiter annehmen wollen ohne Zeugniß;

liche Bitte, Sammlungen für uns zu veranstalten. Das Geld, das Ihr an die Fabrikanten ein Cirkular behus einer Lohnerhöhung gerichtet, und diese thut schleunigst Noth. Wir richten an Euch daher die brüder= Reichenbach in Schlesien  . Die Weber des Eulengebirges haben uns sendet, ist gleichsam ein Darlehn, denn wir werden gewiß nicht in dem es heißt: Wir erlauben uns folgende Forderungen zu stellen: zurückstehen, wenn Ihr in gleicher Lage unserer Hülfe bedürft. Sodann 1) 20 Prozent Erhöhung des Lohnes für jede Waare; 2) da wendet Euer Bestreben darauf, während unseres Strifes jeden fremden der gegenwärtige Lohn nur als alleiniger Verdienst des betreffenden 3uzug abzuhalten und die von uns zuziehenden Genossen freundlichst Webers betrachtet wird und man übersieht, daß noch eine andere Person dabei mitarbeiten muß, so wird es hoffentlich auch als gerecht erscheinen müssen, dieser Arbeit entsprechend, bei Leinewand und den damit ver­wandten Zeugen, für je hundert Baspeln Einschlag5 Sgr. Spul­lohn zu zahlen. Für Wolle, Parchent- und Leinen- Einschlag wäre dieser Forderung der höchste Mehrbetrag für gute feine Leinewand zu diese Forderung nach obigem Sage entsprechend zu regeln. Weil bei Gunsten des Arbeiters durchschnittlich nur pro Elle 4 Pf. beträgt, sich auch bei andern Waarengattungen noch beträchtlich niedriger stellt und die Erfahrung gelehrt hat, daß ein Steigen der Waarenpreise den Geschäftsgang und den Gewinn nicht verschlechtert, wie es das Jahr 1863 durch das Steigen der Garnpreise gezeigt hat, so kann diese Forderung nicht als unausführbar betrachtet werden."

Einen!

Die Königsberger Schuhmachergesellenschaft. Gelder und Briefe bitten wir an unser Vereinsbureau zu senden unter der Adresse: Herrn A. Döring, Königsberg   i. P., I. Fließstraße 1. Sanau. Nachstehendes Circulair ist von hiesigen Cigarren­Fabrikanten in die Welt geschickt worden.

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P. P.  

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Dieses Cirkular, welches am Schluß die Erwartung einer Antwort innerhalb 14 Tagen ausspricht, ist von August Baadt in Reichenbach und Ernst Klingberg zu Ernsdorf unterzeichnet, Namens einer in ,, Unter der Leitung eines sozialistischen   Central- Komitees ist hier Ernsdorf abgehaltenen Weberversammlung. arbeiter ins Leben getreten, der, ohne Rücksicht auf die lokalen geschäft- tene Arbeiterversammlung hat befchloffen, eine Vorstellung in und in der Umgegend bereits seit 3 Wochen ein Strife der Cigarren­Frankfurt a. M., 31. Fuli. Eine am 22. Juli dahier abgehal­lichen Verhältnisse und unter Nichtachtung aller industriellen Confe- Sache der Wohnungsnoth an den Magistrat und die Stadtverord quenzen und volkswirthschaftlichen Erfahrungen() zunächst auf Erpressung) neten zu richten, die folgendermaßen von einer Kommission formulirt höherer Löhne abzielt und ein Feld wühlerischer Agitationen und so- worden ist: Was die Familie dem Staate ist das ist die Wohnung ,. liebten Redewendungen und Schlagwöter der Agitatoren, durch welche Familienbande zerrissen werden, ba löst sich ber Staat als solcher auf, zialistischer Aufreizungen gegen die Arbeitgeber geworden ist. Die be- die Heimath dem Vaterlande! Wo durch die sozialen Verhältnisse die die Arbeitgeber als die Raubritter ber Neuzeit und als die privile- und wo in einem Staat nicht dafür gesorgt wird, daß der Arbeitsmann girte Klasse geschildert werden, welche ,, unter der Macht des Kapitals weiß wo er sein Haupt hinlegen soll, da ist der Begriff von Hei­bom erpreßten Schweiß der Arbeiter Paläste baut," ferner der durch math, von Vaterland nur noch Illusion! Und an diesem Punkte find eine disciplinirte Organisation von Seiten des Komitees ausgeübte wir schon bis jetzt fast angelangt. Tausende von Familien kämpfen oft Zwang und Druck haben selbst die ruhigen und zufriedenen Arbeiter um die elendsten Wohnungen und selbst diese sind so im Preise gestiegen, daß mit ins Schlepptan genommen und alle Mittel trügerischer Vorspiege- die Hälfte des Einkommens eines Arbeitsmannns kaum zur Deckung lungen und falscher Nachrichten über das angebliche Gelingen der durch der Wohnungsmiethe ausreicht. Die Wohnungsnoth ist so allgemein den Strike geübten Pression werden zur Anwendung gebracht, um die und betrifft den ganzen Kleinbürger- und Arbeiterstande, so daß sie Arbeiter zum Ausharren in ihrem Schaden bringenden Verhalten auf nicht zu den momentan vorübergehenden Erscheinungen gerechnet wer zumuntern und den Strike auch anderwärts zu einer größeren Aus den darf. Die Wohnungsfrage ist daher nicht mit halben Mitteln zu 3) daß keiner der Unterzeichneten einen Arbeiter an- dehuung zu bringen. Es wird daher auch für die auswärtigen In- lösen und es nüßt sonach auch gar nichts, wenn man halbverfallene, nehmen wird, welcher sich bei einer Arbeitsein- dustriellen von Interesse sein, namentlich den zur Aufmunterung der dem Abbruch bestimmte Behausungen den Obdachlosen einräumt. Es stellung in einer hiesigen Riemendreherei betheiligt hat. strifenden Arbeitet absichtlich ausgesprengten falschen Gerüchten gegen fann abgeholfen werden, wenn 1) der rücksichtslosen Willkür der Bau­Das Auftreten der Meister und Fabrikanten arbeitet richten zu erhalten und theilen wir Ihnen daher mit, daß keiner der daß es in Zukunft nicht mehr möglich ist, ganze Arbeiterviertel anzu­über, über den hiesigen Stand dieser Angelegenheit zuverlässige Nach spekulanten auf dem Wege der Gesetzgebung Einhalt gethan wird, so dem Sozialismus immer mehr in die Hände. hiesigen Fabrikanten den gestellten Anforderungen nachgegeben hat, in faufen und Hunderte von Wohnungen Knall und Fall niederzureißen Barmen, 2. August. Es striken augenblicklich die Band- der richtigen Erkenntniß, daß unter allen Verhältnissen das Gelingen, und Paläste an deren Stellen zu setzen, sondern daß die Unternehmer wirker in 2 Fabriken und sämmtliche Metallarbeiter. resp. der Erfolg eines Strikes den Fabrikanten unter die Diftatur angewiesen werden, in der Beranlagung ihrer Neubaut direkt auf den Der Vorsteher der Telegraphenstation, Herr Schmit hier, Romites bringen würde und daß ferner sämmtliche hiesige Fabrikanten sich unnöthigen luxuriösen Bauten auf Kosten der Stadt gefunde, aber billige eines allen volkswirthschaftlichen Theorien Hohn sprechenden Central Bedarf der hiesigen Bevölkerung zu reflektiren. 2) Wenn anstatt aller hat 2 Depeschen, an den Boltsstaat" und den Sozial- De- gegenseitig verpflichtet haben, sowohl während, als auch entsprechender Wohnungen erbaut werden, welche nicht als Versorgungsanstalten be Zeit nach dem Strike feinen Arbeiter einer anderen Fabrik aufzuneh- trachtet werden, sondern als ein schuldiger Ersatz für den allgemeinen *) So bruckte z. E. die brave ,, Volkszeitung", nachdem sie neu- men, gleichviel ob derselbe Cigarrenroller, Wickelmacher oder Sortirer Wohnungsverlust, welcher burch obengenannte Willkür entstanden ist. lich schon das von uns mitgetheilte Denunziationsnotizchen, betreffend arbeiten zu den alten Lohnsätzen, Eifersucht oder Uneinigkeit unter den Theil der hiesigen Bewohner, als vielmehr um den Kleinbürger ist. Alle Versuche von Seiten der Arbeiter, durch stellenweises Fort  - Es handelt sich hierbei auch nicht so sehr um den zahlungsfähigen unsern Congreß, gebracht hatte, der Magdeburger Zeitung" folgende Arbeitgebern hervorzurufen, vermochten nicht an ben vorerwähnten und Arbeiterstand, welcher tros Zahlungsfähigkeit dennoch keine Correspondenz des annerionslustigen Leonhardt nach: neuerdings auf den 12. und 13. Auguſt angekündigt; Abhaltungsort der Gebulo zu beirren, mit welcher sie einer besseren Erkenntniß der der Wangel an Arbeitsraum hinzutömmt, noch vollständig zum Bro " Die Sozialdemokraten( Fraktion Bebel) haben ihren Kongreß Fabrikanten irgend welche Renderungen zu bewirken oder dieselben in nungen finden tann und in Folge dessen, und weil vielfach noch Grundsäzen und den streng gehaltenen Vereinbarungen der hiesigen gesunden und den Lohnverhältnissen entsprechenden Woh­soll Dresden   sein. Als Referenten werden uner Anderm in der Tages- Arbeiter über ihr beide Theile schädigendes Verhalten entgegenharren. ordnung Bebel und Liebknecht aufgeführt, was zu der Annahme letariat herabfinkt, und dieser Theil bildet den zahlreichsten in hiesiger herleitet, daß die hiesige Gerichtsbehörde denselben gestattet nisation der Arbeiter auch für die Arbeitgeber geboten erscheint, unter daß es den vielen Familienvätern, deren Durchschnittslohn pro Woche Da es Angesichts der in ganz Deutschland   ausgebreiteten Orga- Stabt, in welcher ohnehin alle Lebensmittel so hoch im Preise stiegen, hat, das Weichbild der Stadt Leipzig   verlassen zu können." Zu unserm Bedauern müssen wir der ,, Volkszeitung" eröffnen, daß sich in Beziehung zu treten, so werden wir Mittheilungen Ihrerseits 7-8 ft. beträgt, unmöglich ist, auch noch theure Wohnungsmiethe ie sich wirklich zu falschen Hoffnungen hat verleiten" lassen; gerne entgegennehmen.

tungs- Anschauung, und haben den zwei genannten Hochverräthern, sowie dem Dritten im Bund, Hepner, die Erlaubniß, zum Kongreß

nach Dresden   zu gehen, ohne Bedenken gegeben. Nur in Berlin  giebt's Richter", wird die Volkszeitung" murmeln.

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Hanau  , den 24. Juli 1871.

Deibel& Groß. A. Dörr& Cie. Hamburger& Weinrank. Hartmann& Cie. Hengsberger& Grobe. P. G. Hoße W.

* Ist indessen doch geschehen. D. Red.

zu zahlen."

Die Lage der Cigarrenarbeiter strikes in Waldheim  , Of­ber Oder haben am 31. Juli die Malergehilfen die Arbeit ein­fenbach und Halberstadt   ist unverändert. In Frankfurt   an gestellt, in Glogau   die Maurer und in Graz zahlreiche Ma= schinenbauer.