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Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig  .

Bestellungen nehmen alle Bostanstalten und Buchhand­lungen des In- und Aus­landes an.

Für Leipzig   nehmen Bestellungen an: 1. Bebel, Petersstraße 18,

F. Thiele, Emilienstraße 2.

Sonnabend, den 27Dezember.

Der Volfsstaat

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1871

Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig  .

Abonnementspreis: Für Preußen incl. Stempel­fteuer 16 Ngr., für die übrigen deutschen   Staaten 12 gr. per Quartal.

Filialerpebition für die Ver sreinigten Staaten: SF. A. Sorge, Box 101 Hoboken N.J. via Newyor k

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Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.

Am 6. und 7. Jannar Landesversammlung der sächsischen Sozialdemokraten in Chemnitz  .

Bekanntmachung.

unterblieben. Es ist dringend nothwendig, daß nunmehr für verlassen, noch ist sie je gegen den Allgemeinen Deutschen Ar­die Parteikaffe ebenso außerordentliche Anstrengungen gemacht beiterverein, dessen Organ der ,, Neue Sozialdemokrat" ist, an= Die Redaktion und Expedition des werden, als dies für die Striketassen geschehen ist, daß man griffsweise vorgegangen. Es war also seitens des Neuen Boltsstaat" befindet sich vom 1. Januar überhaupt in Zukunft die Hauptkaffe nicht so stiefmütterlich Sozialdemokrat" nicht der allermindeſte ehrliche Grund zu 1872 an behandele, als dies, nach unserm Dafürhalten mindestens, in seinen( obendrein zum Theil aus Karl Heinzens Zeitung in legter Zeit der Fall war. Boston   entlehnten) Schmähungen vorhanden, deren Ber­Hohe Strasse Nr. 4 parterre öffentlichung im jezigen Moment sich nur durch dirette Be Alle Briefe und Geldsendungen sind von fehle aus Berliner   Regierungsfreisen erklären läßt Neujahr an dorthin zu adressiren.

Mittwoch den 27. Dezember, als am dritten Weihnachtsfeiertag, erscheint der ,, Voltsstaat" nicht.

Hamburg  , den 15. Dezbr. 1871.

Der Ausschuß der soz.- dem. Arbeiter- Partei: H. Bennete, Cass., Theodor Yord, Sekretär. fl. Schäferkamp. 34. fl. Schäferkamp 46.a

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In der letzten Wochenversammlung des Generalraths der Internationalen tam ein interessanter Briefwechsel zwischen Indem der ,, Neue Sozialdemokrat" jüngst mehrere Hebar- Garibaldi und dem bekannten italienischen   Bourgeoisrepubli­titel gegen die Internationale und die albernsten Schmähun- faner Pallavicini Trivulzio zur Sprache. Lesterer fragt gen gegen Marr veröffentlichte, rechnete er mit Bestimmtheit Garibaldi  , ob er auch den wahren Charakter der Internatio­Mit dem 1. Januar beginnt ein neues auf das schlechte Gedächtniß seiner alten Leser und das Unbe- nalen Arbeiteraffoziation tenne, und ob die Internationale, fanntfein der neuen mit der Geschichte des Allgemeinen deutschen welche er bewundere, nicht eine Schöpfung seiner Phantasie Abonnement auf den Boltsstaat"; wir er Arbeitervereins. As das Mary'sche Kapital" erschien, brachte fei? Darauf erwidert Garibaldi  , er habe der Internationalen suchen unsere geehrten Leser, rechtzeitig das der Sozialdemokrat" nämlich ein ganzes Dutzend sehr begeister: schon angehört, als er in Südamerika   der Republik   von Rio selbe erneuern zu wollen, damit feine Unter- ter Artikel über das genannte Bert und furze Zeit darauf Grande und von Monte Video   gedient, also lange bevor eine brechung in der Zusendung eintrete. entschied er sich auch für die Internationale Arbeiterassoziation  . solche Gesellschaft in Europa   gegründet worden. In Europa  Der Preis ist derselbe wie bisher, und In No. 148( 18. Dezbr.) des Sozialdemokrat von 1868 schloß ich mich der Internationalen Arbeiter­befindet sich ein Brief von dem( jetzt vom Neuen" so be- assoziation öffentlich während des lezten Kriegs beträgt in Preußen unter Zuschlag der Zeitrittelten) Londoner   Arbeiterbildungsverein, deutscher an, und hätte ich im Februar, als ich aus der Franzöſiſchen  tungssteuer pro Vierteljahr 16 Sgr., im üb zweig der Internationalen" an die deutschen   Arbeiter, enthalteno Nationalversammlung austrat, gewußt, was den fo enden rigen Deutschland   nur 125gr.- 42 fr. füd- eine Aufforderung zum Anschluß an tie Internationale, welchen Monat sich ereignen würde, so wäre ich zunzweifelhaft den sch. Die Buchhändlerabonnements sehen der Sozialdemokrat", nachdem er die Berdienste des Londoner nach Paris   gegangen, um der Sache der Gerechtig= wir uns genöthigt für das Inland( für das den Arbeiter Englands die mächtigen Worte zurief:... Prole- manches Schlimme vermieden worden. Es ist wahr, ich habe keine Arbeiterbildungsvereins ,, der bei Beginn des Jahres 1848 teit meinen Arm zu leihen. Hätte ich es gethan, vielleicht wäre Ausland tritt teine Veränderung ein) vom tarier aller Länder, vereinigt Euch!" in Ehren hervorgehoben, Sympathie mit denjenigen Führern der Internationalen, die als 1. Januar ab insoweit aufzuheben, als nicht mit folgenden Worten begleitet: ihr Motto: ,, Krieg gegen das Kapital! Das Eigenthum ist mindestens 10 Expl. durch eine Buchhand- Auch die Sozialdemokraten Deutschlands   erklärten durch die Diebstahl! Das Erbrecht ist Diebstahl!" angenommen haben. Hamburger   Generalversammlung des allgemeinen deutschen   Arbeiter: lung bestellt werden. Die Abonnenten, wel vereins: Die Bestrebungen der Arbeiterklasse ist international; Ich stelle sie auf gleiche Stufe mit denen, welche die Hun­che also bisher Einzelbestellungen bei Buch- nur die Bereinsgefeße der deutschen   Monarchieen, welche die Berbindung gernden ihres Brots berauben, um es den Bischöfen zu geben. händlern machten, wollen dies fünftig bei der er Bereine verbieten, hindern aufern formellen Anschluß an die ich billige also nicht das ganze Programm der Internationalen, internationale Arbeiterassoziation."" allein ich unterstüße die Gesellschaft, weil ste, meiner Ueber­Buit thu.

An die Parteigenossen!

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,, Während die internationale Arbeiterassoziation in jenen Ländern,

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wo ein freieres Bereinsrecht wie bei uns herrscht, ihren Mitgliedern zeugung nach, das hohe Ziel hat, das moralische und materielle geftattet,) bie Bwede der Arbeiterschaften mit politischen Bestrebungen Wohl der Arbeiterklasse zu fördern und dem Sybaritismus( der Indem wir unser Birkular vom 25. September noch zu verbinden, müssen wir in Deutschland   nicht nur eine, sondern sogar Schwelgerei) der Autokratie und Theokratie( der weltlichen und mals in Erinnerung bringen, müssen wir leider konstatiren, zwei getrennte Bereinigungen bilden, um gerichtliche Auflösungen zu geistlichen Würdenträger) und Derer, die von dem Elend An­daß auch heute noch fast gar teine Befferung in den benannten ne ate Brede der Weiterfchaften er Fachvereine, laſſen derer sich mästen, ein Biel zu setzen." fich nun einmal nicht durch Verein erreichen, sondern Uebelständen eingetreten ist. Wir fordern daher die Mitglieder nur durch einen Berband der einzeln organifirten Gewerbe. Dies Garibaldi   ist also Mitglied der Internationalen Abeiter­an allen Orten dringend auf, ihren Parteipflichten regelschließt jede politische Bestrebung der Arbeiterschaften aus und nöthigt assoziation. Wenn er sagt, daß er der Internationalen mäßiger und besser als bislang nachzukommen. Abgesehen uns, bie politische Agitation burch den allg. deutschen   Arbeiterverein zu schon lange vor ihrer Gründung angehört habe, so ist dies führen. Welche Schwierigkeiten dieses zwiefältige Vereinsleben hervor bavon, daß viele Orte, die nach unserm Dafürhalten eine Ehre bringt, ist einleuchtend; aber fie find nicht zu umgehen, so lange wir in dem Sinn zu nehmen, daß er schon lange vorher ben inter­darin suchen sollten, in die Reihe der Orte aufzurüden, die all- öffentlich, unter Beobachtung der Geseze agitiren wollen. Um so mehr nationalen Grundsätzen gehuldigt habe. Die Bemerkungen monatlich die Parteisteuern an die Parteifaffe einsenden, mit wird es aber die Pflicht unserer sozialdemokratischen Reichstagsabgeord: gegen die Führer der Internationalen", welche dem ,, Kapital", einander darin wetteifern, dies nur alle Vierteljahre zu thun, neten sein, mit größtem Nachbruck barauf zu bringen, daß jene Gefeße, dem ,, Eigenthum" und dem Erbrecht" den Krieg erklärt haben, finden wir, daß andere Orte, die in der Lage wären, die bis die unsere straft ſo zerſplittern und ben formellen Anschluß an richten sich freilich nur gegen Schöpfungen seiner Phantasie". bie internationale Arbeiterassoziation uns verbieten, mit jest eingesandten Summen mit leichter Mühe um das Doppelte Stumpf und Stiel entfernt werden. Freies Vereinsrecht" sei unser Der Sozialismus, und folglich auch die Internationale, will und Dreifache dieses Betrages zu steigern, es leider und zwar Felbgefchrei! Unsere deutschen   Brüder aber, die sich den Arbeiterschaften nicht das Kapital zerstören, sondern bloß den heutigen Kapita­trotz der günstigsten Gelegenheit unterlassen haben. Hierzu angeschlossen haben und noch zögern, fich an der politischen Belismus, der das Kapital zum Monopol einer Klasse, und zum kommt noch der Umstand, daß eine große Anzahl der Orte, wegung zu betheiligen, sie mögen den Aufruf beherzigen, der von jen Mittel der Unterdrückung des Proletariats macht; der So­feits des Kanals zu ihnen herüber tönt, und fich dem allgemeinen die zwar auf den Parteikongreffen als der Partei angehörend deutschen   Arbeiterverein anschließen. Arbeiterschaftsverband und allg. zialismus will nicht das Eigenthum vernichten, sondern im vertreten waren, und deren Namen wir auch öfters im Partei- deutschen Arbeiterverein müssen gemeinsam bei uns die internationale Gegentheil, indem er Jedem den vollen Ertrag seiner Arbeit organ lesen, bie also Rechte beanspruchten, bis heute noch das Arbeiterassoziation vertreten. Dennoch wird auch allhier der Ruf sichert, jedem Arbeiter und wer nicht arbeiten will, gegen Steuerzahlen als eine höchst unbequeme, überflüffige Pflicht nicht verhallen: Broletarier eller sänder vereinigt Euch!" So ben hat die Gesellschaft natürlich keine Pflichten, als die der Er­reichen wir denn unsern Brüdern in London   die Hand zum Bruder­betrachten, dies Andern überlassend. Eine treffliche Illustration gruß. Hoch die internationale Arbeiterassoziation! Hochziehung zum nüßlichen Staatsbürger sein Eigenthum ge= zu ,, Gleiche Rechte gleiche Pflichten." der allg. deutsche   Arbeiterverein!" währleisten, dessen er heute durch die kapitalistischen ,, Theiler" Und in der Nr. 14( 3. Februar) vom Jahre 1869 befindet beraubt wird. Was endlich das Erbrecht angeht, nun, so ge­sich folgender Antrag des Vereinspräsidenten für die Barmen- ftaltet sich in der sozialistisch organisirten Gesellschaft der ganze Elberfelder   Generalversammlung: Streit um die Erbschaftsfrage zu einem Streit um des Kaisers Die Generversammlung erflärt: Bart. Diese Frage hat überhaupt nur ein Inteceffe für Den, Die reaktionären oder volksfeindlichen Elemente insbesondere welcher auf dem Boden der heutigen Gesellschaft steht, und ber offene oder verhüllte Absolutismus, die Militär-, Adels- und Briefter- fich einen Zustand nicht denken kann, welcher die ökonomische herrschaft und die Kapitalmacht der ,, liberalen" Bourgeoisie lasten in der ganzen modernen Kulturwelt mehr oder minder auf dem Ungleichheit organisch ausschließt, und die möglichst vollkommene arbeitenden Volte. Da diese voltsfeindlichen Elemente in den ver- Entwickelung des Individuums zum Zweck hat. schiebenen Staaten und über die Grenzen derselben hinaus fich gegen­feitig stützen und halten, so daß im Großen eine Beherrschung der ganzen Kulturgesellschaft burch bevorzugte Klaffen stattfindet, so fann Gegenüber den fortgesetzten Versuchen der nationalliberalen der Kampf gegen jene voltsfeinblichen Elemente und ihre Herrschaft Bourgeois( die bei dieser Gelegenheit ein uns unerwartetes nur im internationalen Zusammenwirken des arbeitenden Volkes Schaamgefühl verrathen) sei ein für allemal konstatirt, daß mit Erfolg geführt werden. Aus diesem Grunde erklärt die Generalversammlung weiter: Feuerbach   sich wirklich in tiefster Noth befindet, a) Der Verein schließt sich dem Programm und den und daß die jest tolportirte Erklärung seines Bruders, welche Bestrebungen der Juternationalen Arbeiterassozia- den Nothstand übrigens nicht leugnet, nur durch einen wohl­b) Wenn der Verein nicht in die Affoziation eintritt, so unterläßt er uns aus Neapel   schreibt, haben die Freidenker Italiens  " begreifliche Empfindlichkeit veranlaßt worden ist. Wie man eins geseggebung. bies lediglich im Hinblick auf die in Deutschland   bestehende Ber  - eine Sammlung für Feuerbach   eröffnet, und gleichzeitig eine

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Wenn der Ausschuß bislang Abstand genommen hat, als Beleg hierzu die fäumigen Orte zu nennen, so geschah es, weil wir wohl einfaben, wie schwer die, vielen Orten im Steuer­zahlen lieb gewordene Bequemlichkeit in regen Eifer und prä­zife Pflichterfüllung umzuwandeln ist. Aber Alles hat seine Grenzen.

Unter den obwaltenden Verhältnissen fühlen wir uns ver­pflichtet, den Parteigenossen zu erklären, daß wir unsererseits nicht im Stande find, auch nur annähernd den an uns ge­ftellten Anforderungen gerecht zu werden, das Parteiintereffe zu wahren, überhaupt unsere Pflicht so zu erfüllen, als von uns verlangt werden kann und wir für nothwendig halten.

Jm nächsten Monat wird der Ausschuß einen ausführlichen Raffenbericht veröffentlichen. Da wird es sich zeigen, welche Orte, und in welcher Weise dieselben ihren Kaffenpflichten nach­gekommen sind.

Schon jetzt fordern wir die Parteigenoffen an allen Orten auf, Sorge zu tragen, daß spätestens am 15. Januar die bis Ende Dezember fälligen Barteisteuern nebst Abrechnung an den unterzeichneten Parteitafsirer eingesandt werden. Wir sagen alle Orte gleichviel ob dieselben bislang alle Monate, oder alle drei Monate die Steuern eingesandt haben, müssen dies bis zum 15. Januar thun. Es muß einmal Ordnung in das Kaffenwesen kommen.

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tion an.

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c) Der Verein erkennt es als seine Pflicht, auf die Abschaffung Italienische Ueberseßung seines ,, Wesens der Religion" biefer Gesetzgebung und auf die Einführung des vollen und un- veranstaltet, die noch vor Ende des Jahres erscheinen soll. beschränkten Vereins- und Versammlungsrechtes hinzuwirken, ins­besondere aber die Ueberzeugung zu verbreiten, daß der Staat tein Recht hat, durch seine Geseze die freie Entwickelung der friedlichen Arbeiterbewegung zu verhindern.

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Bon mehreren Seiten gehen uns Anfragen zu, wie sich

d) So lange der Eintritt in die Assoziation nicht stattfinden kann, die Parteigcnoffen zu verhalten haben bei privaten Auf­Parteigenoffen! Wir verlangen also, und zwar zunächst, wird der Verein fortwährend mit der Affoziation möglichst in forderungen zur Unterstügung, welche von verhafteten oder ver­daß die regelmäßigen Parteisteuern, die Jeder pünktlich zu ent­thatsächlicher Uebereinstimmung und thatsächlichem haftet gewesenen Parteigenoffen ausgehen. Wir können hierauf richten verpflichtet ist, ordnungsmäßig bezahlt werden. Außer­Zusammenwirten zu verbleiben suchen. Ein Mann ein Wort! Die Herren vom Sozial- nur antworten, daß verhaftete oder durch längere Haft in Noth dem aber fordern wir Euch auf, und das nicht ohne Noth, demokrat" haben in den letzten Wochen mehr als deutlich ge- gerathene Parteigenoffen zu unterstützen Pflicht der Partei der Parteikasse überhaupt mehr Gelder einzusenden als dies ist; daß aber, um eine geregelte Unterstützung möglich zu seither geschehen ist. Die Einsendung freiwilliger Bei- zeigt, wie sie die thatsächliche Uebereinstimmung und das ist; daß aber, um eine geregelte Unterſtüßung möglich zu träge, beren wir zu weiterer Agitation höchst nöthig be- thatsächliche Zuſammenwirken mit der Internationalen" auf- machen, der Parteiausschuß diese in die Hand nehmen -wie es bisher auch meist gewesen ist, daß dem­dürfen, ist in letzter Zeit durch die Aufbringung der Gelder faffen. Die Internationale hat weder jemals ihr Programm nach alle Gesuche um Unterstützung an den Ausschuß zu richten

zur Unterstützung verschiedener Arbeitseinstellungen gänzlich

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*) Nicht bloß gestattet", sondern zur Pflicht macht.

muß

find.

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