Die Filial- Expeditionen betreffend.

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§ 1. Eine Filial- Expedition wird nur dann gegründet, wenn die Parteimitglieder an dem Ort, wo die Gründung der selben stattfinden soll, sich verpflichten, die Kontrolle zu über­nehmen und für pünktliche und volle Erfüllung der Verpflich tungen an die Haupt- Expedition einzustehen.

§ 2. Jede Filial- Expedition erhält eine beliebig große Anzahl Exemplare regelmäßig zugesandt, jedoch nicht unter 20. Für je 1 Abonnement per Quartal haben dieselben 10 gr. 35 kr. füdd. Währung zu bezahlen und erhalten auf je 10 Abonnements 1 Frei- Exemplar.*) § 3. Das Porto für die Packete haben die Filial­Expeditionen zu tragen, es erfolgt deshalb die Sendung von der Haupt- Expedition unfrankirt.

§ 4. Der Betrag für die verkauften Blätter ist am Ende des Quartals nach obiger Berechnung(§ 2) franko an die Haupt- Expedition einzusenden.

§ 5. Ist nach Verlauf von 14 Tagen des neuen Quartals der Betrag für das vorhergehende nicht berichtigt, so wird die betreffende Filial- Expedition und Mitgliedschaft schriftlich auf­gefordert, binnen weiteren 8 Tagen die Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Bleibt diese Mahnung fruchtlos, so werden die Sendungen ohne Weiteres eingestellt und die Thatsache im Parteiorgan veröffentlicht.

1. Wie ist es gekommen, daß die Löhne so gedrückt sind? II. Wie sind sie zu heben? III. Wie sind sie den Zeitverhältnissen entsprechend zu erhalten?

Aufrufe womöglich überall zu vertheilen und zirkuliren zu lassen und Wir fordern die Genossen allenthalben auf, die ihnen zugesandten fich bei Gründung von Vereinen sofort an uns zu wenden, wo ihnen dann das Gründungsmaterial oder, wenn nothwendig, ein Mann zur Verfügung gestellt wird. Mit Gruß und Handschlag

Der Bevollmächtigte der hiesigen Gewerksgenossenschaft der Manu­fattur, Fabrik- und Handarbeiter. Jakob Friesch.

Untere Beutaustraße No. 50. Eßlingen, den 18. Febr. 1872.

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Eine besondere Ehrenpflicht bleibt uns aber noch zu erfüllen, in-| Mittweida  . Fabrikantenspiegel. Unsern Herrn Bürger­dem wir fest geschlossen hinter unsere sächsische Brüder treten und sie meister wird die Welt bereits tnnen. Daß Dr. Stumme unsrer Da bis jetzt kein Quarialsschluß vergangen ist, ohne daß durch raslose Mitarbeit ermuntern und begeistern müssen. Dies ge- Bürger würdig ist, oder vielmehr, daß die sogenannten Bürger" wir nicht die Erfahrung hätten machen müssen, daß bald hier schieht, wenn es uns gelingt, den noch unbebauten Boden der schwäbischen ihrem würdigen Kommunen Vater nacheifetu, tönnte ich aus vielen bald dort Blätter, welche wir zur größeren Bequemlichkeit der Industrie- Distritte mit unseren Sektionen, durch deren Gründung und mir vorliegenden Beispielen nachweisen. Hier nur eins: Parteigenoffen an einzelnen Orten Filial Expeditionen zum mögen sich dazu die Hände reichen. Berufsgenossen, die sich unserer einige Mädchen türzlich einer Hochzeit anwohnen, und gingen deßhalb - Verbreitung in Besitz zu nehmen und alle Berufs- und Parteigenossen In der mechanischen Weberei von Rüdiger& Söhne wollten Vertrieb übergeben haben, unbezahlt blieben, sehen wir uns Gewerkschaft anschließen wollen, fönnen in ihren Versammlungen fol- zu ihrem Werfführer, einem gewissen Herrn Bogel  , denselben um veranlaßt, unter Hinweis auf die bezüglichen Beschlüsse des gende Fragen diskutiren: Urlaub zum nächsten Montag ersuchend, wurden aber sehr barsch ab­Stuttgarter Kongresses und unter Zustimmung des Partei­gewiesen, und als eine aufgeweckte Arbeiterin sich nicht so schnell ab­Ausschusses nachstehendes Reglement wiederholt zu veröffentlichen: weisen ließ, so gab Herr Vogel sehr höflich zur Antwort: ,, Gottver--! Reglement. ich schmeiße Sie gleich zur Thüre hinaus, wenn Sie die G nicht halten!" Die Mädchen fehlten trop alledem Montags in der Und nun Kollegen allerorts, und besonders Württembergs, liegt Fabrik, und als sie sich Dienstags wieder einstellten, fanden sie keine Euer und Eurer Familie Schicksal in Euren Härden. Von dem Um- Schüßen vor. Sie traien vor den Faktor Vogel, und frugen, ob er fange in welchen Ihr Euch vereinigt, von der Besonnenheit, mit welcher die Schüßen hergeben wolle oder nicht. Die Antwort war: entweber mit welcher die Beschlüsse ausgeführt werden, wird es abhängen, ob leise murrend zur Arbeit, und richtig wurde Jeder von ihnen am Lohniage ihr berathet und beschließt, endlich von der Energie nnd Pünktlichkeit, Feierabend oder 10 Ngr. Abzug pro Person. Die Mädchen gingen, sich unser Stand aus seiner jetzigen Lage heraus in eine menschen- 10 Ngr. Strafe in Abzug gebracht. Zwei ließen es gewähren, als man würdigere zu erheben vermag!" aber die dritte ,, bestrafen" wollte, lehnte sich dieselbe gegen diese Ge­Herr Kompagnon Just jun, welcher den Lohn auszahlte, meinte: walimaßregel auf; sie wollte den verkümmerten Lohn nicht annehmen. So lassen Sie es liegen!"- Das Mädchen erwiderte: Ich bin nun 3 Jahr bei Ihnen, und habe noch nicht Einen Tag Urlaub er­halten. Mein Vater kennt die Gesetze, aber da stebt von solchem Strafverfahren Nichts Herr Just: Das geht mich Nichts an!" Aber die Gemaßregelte war nicht auf den opf gefallen und machte dem gestrengen Herrn die Bemerkung, indem sie ihr Geld nahm: Ich will es einstweilen nehmen und will sehen, wie es noch werden wird mein Strumpf ist voll, an Ihrem Strumpfe fehlt vielleicht noch Etwas." Herr Just jun.:" Sie dummes Ding! Jch solite Sie Der Liberalismus und die Kleriset. gleich zur Thüre hinausschmeißen!" Die Dreistigfeit" des Mädchens ging dem Herrn Just doch zu weit, und er fragte sie, als sie folgenden Viele, wenn nicht die Meisten, werden sich den innersten Grund Montags lieferte, was sie mit dem Strumpfe" gemeint bätte? Das der nach dem glorreichen deutschen  " Kriege ausgebrochenen Zerwürf- Mädchen verlangte zur Antwort ihre 10 Ngr.; da meinte Hr. Just jun.: tönnen. Dieser Grund ist ein sehr einfacher. Instinktiv fühlt die Geist- 10 gr. mögen Sie mich vertlagen: ich finde Recht!" nisse zwischen der Bourgeoisie und ihren Laternenträgern nicht erklären Ich werde Sie wegen der Aeußerung belangen und wegen der lichkeit, vorzüglich die katholische, daß es mit den seit einem Jahre ent- Gera  . In der am 24. Februar stattgefundenen Allgemeinen standenen Neuerungen eine bedenkliche, ja gefährliche Sache sei. Ihre Weberversammlung referirte auf Verlangen Herr Albert aus Selbstherrlichkeit als Leiter und Verleiter des Volkes scheint den Herren Glauchau   über die traurige Lage der Weber und die Mittel zur Beſſe­Kuttenträgern auf die Spitze geftellt, für die Zukunft sogar bedroht. rung derselben. Redner sprach sein Befremden darüber aus, daß die Sie wissen wohl, daß keine Regierung fie in ihren Verdummungsbe- Weber Gera's denen anderer Städte noch so nachständen und sich in Wir wiederholen, daß obige Bestimmungen von jetzt ab strebungen hindern wird, aber sie wollen, wie bisher, nach jeder Richtung nur so geringer Zahl an die Organisationen anschließen, die doch darauf von uns strengstens eingehalten werden, und ersuchen deßhalb hin freies Spiel haben, und das wird ihnen jezt verwehrt, sie sollen hinarbeiteten, die Lage der Arbeiter zu verbessern. Die Arbeiter sollten die Mitgliedschaften, wo Filial- Expeditionen bestehen, uns binnen Herrn von Bismards Bemühungen um jeden Preis unterstüßen, sie es doch den paar Einzelnen nicht allein überlassen und ihnen die Ar­14 Tagen anzuzeigen, ob sie geneigt sind, die in obigem Re- sollen den liberalen Humbug, das moderne Vertheilungssystem lob: beit erleichtern, da nur mit vereinbarten Kräften etwas auszurichten preisen, sie sollen die Gegner desselben verdammen, als höllenreif sei. glement niedergelegten Verpflichtungen zu übernehmen. ausmalen, ohne selbst einen Brocken von der Beute erhaschen zu können. Indem wir auf obiges Reglement hinweisen, bemerken Die Staatsdiener jeder Kategorie außer der niederiten werden im Solde wir, daß die unterzeichnete Kommission, welche bekanntlich durch erhöht, für ihre geleisteten oder gewünschten Dienste belohnt. Sie aber Beschluß des Parteikongresses zu Dresden   in's Leben gerufen wurde, bestrittenen Befugnisse plötzlich beschränkt. Der Mohr hat sich als Hand­geht leer aus und sieht ihre Rechte, ihre bisher un in erster Linie darauf zu sehen hat, daß die Verwaltung des habe, als Hausmittel wenig probat erwiesen, seine alten Verdienste Blattes ihren regelrechten Fortgang habe. Dazu gehört aber zwar bleiben anerkannt, aber jetzt mag er zum ufuk gehen, wenn er vor allen Dingen Pünktlichkeit in den Zahlungen. Soll sich nur in einem Punkte der liberalen Bourgeoisie nicht willfährig der Kredit des Blattes nicht schwer geschädigt werden, so ist zeigt. Diese legtere iſt unbekümmert über ihre Zukunft. Jetzt geht das Ding noch, es muß auch später gehen und die Schwarzen werden vor allen Dingen pünktliche Erfüllung der Verpflichtungen gegen wohl oder übel beim edlen Werke H.Ifen müssen. Nach uns die Sünd Drucker und Papierhändler die Hauptsache. Diese ist nur fluth! Freilich wäre es eine verzweiflungsvolle Geschichte, wenn auch möglich, wenn die Schuldner tes Parteiorgans auch ihrerseite die Bauern und Taglöhner die verderblichen Lehren der Sozialisten ihrer Iflicht nachkommen. Wir sind entschlossen, die Expedition handhabten, auch für sich in Anwendung bringen wollten. Doch haben vom Eigenthumsrechte, das wir bisher ungenirt zu unserm Besten des ,, Boltsstaat" in der Ausführung obigen Reglements streng ehemals unsere Vorgänger, die Ritter der Geburt, jenes Lumpengefindet im Bauernfriege wie Hunde niedergemeßelt, wird es auch uns gelingen, uns freie Bahn für unser gesetzliches Eigenthum, für unser auseitiges Belieben zu schaffen. Herr von Bismarck   hat Recht, da seine Pläne und des ,, Parteischriften- Verkaufs". gelungen; die Aristokratie und ihre Diener haben zwar den direkten Nugen, wir nur den relativen, aber der ist groß genug, um unsere An die Manufaktur Arbeiter Württembergs. politische Erniedrigung uns vergessen zu machen. Die Arbeiter zwingen Kollegen! wir durch Hunger und Säbel. Die Beamten, unsere gesetzlichen Werf= Eines auf unsere Versammlung bezüglichen Zwischenfalles muß Unser Aufruf richtet sich insbesondere an folgende Geschäfte, ohne zeuge, haben wir durch Disziplinargefeße, die Soldaten durch das Kriegs: hier noch erwähnt werden, nämlich den Gesangverem ,, Liederkranz" be damit etwa nicht namentlich angeführte ausschließen oder zurücksetzen geses an uns gebunden. Die Geistlichkeit mag sich noch eine Zeitlang treffend, welcher größtentheils aus Webern besteht. Es heißt doch spreizen, sie wird bald zur Vernunft, zur Einsicht kommen, daß unsere, immer, die Gesangvereine helfen die Freiheit des Volks mit fördern; Tuch- und Zeugmacher, Lein-, Band-, Seiden-, Fabrik- der Bourgeoisie, auch ihre Interessen sind, und daß ste bei den Welt- bei genanntem Verein kann dies aber der Fall nicht sein, da er mit und Landweber, Spinner, Appreteure, Fabrik- und Hand- umstürzlern am Schlimmsten fahren würde. Die Pariſer Kommune   seinem Gesang unsere Versammlung gestört hat. Es verhält sich so: arbeiter. wird ihr zum warnenden Schreckbild dienen. Mit der Presse werden Obengenannter Verein tagte in dem an den Versammlungs Der Druck und die Leiden, die seit Jahrzehnten immer schwerer wir durch Maßregelungen und Bestechungen fertig; überdies ist sie seit saal anstoßenden Zimmer; auf unsere Bitte, sie möchten sich für diesen auf unseren Geschäften lasten, haben sich in der letzten Zeit bis zur Sorge, wir befinden uns zu wohl, als daß wir unsere heutigen 3nstände ren nicht ein, sondern strengten vielmehr ihre Kehlen so viel wie möglich Anno 70 aus eigenen Antrieb unsere eifrigste Dienerin. Also feine Abend ein anderes der leerstehenden Zimmer nehmen, gingen die Her­Unerträglichkeit gesteigert. Die Lebensbedürfnisse steigern sich fort und fort und nöthigen zu nicht als die besten ansehen und für ewige Zeiten uns garantiren an, um uns zu stören. langer Arbeit. Noth und Entbehrungen führen zu Krankheiten möchten. Wehe unsern Gegnern! Der Parlamentarismus ist für uns aller Art und frühem Tod. Beamten aller Berufsttassen wird ihr wie für Herrn von Bismarck   die zweckdienlichste Staatsform. Ueber= Gehalt nach den Verhältnissen aufgebessert, wir müssen dafür mit auf- lassen wir ihm alles Weitere." tommen. Uns bleibt nur schlechter Verdienst, unregelmäßiger Ge­schäftsgang und eine sklavische Behandlung, welche seit Jahrzehnten in Internationale Gewerkschaft der Holzarbeiter. feinem Geschäfte so heimisch geworden wie in der Weberei, sowie deren Abrechnung der Hauptkasse pro 4. Quartal 1871. berwandten Branchen. Die verschiedenen kurz aufeinander folgenden Eingang: Kassenbestand am Schluß des 3. Quartals 1871. Kriege, zu jeder Zeit von den unheilvollsten Folgen für unsere Ge- Thlr. 145. 8. 11. Chemnitz   Thlr. 12. 12. 1. Altona   Thlr. 45. 27.6. schäftsbranche begleitet, hauptsächlich aber der letzte deutsch  - französische Stade   Thir. 7. 25. Leipzig   Thlr. 9. 29. 5. Regensburg   Thlr. 2. Leipzig   Thlr. 9. 29. 5. Regensburg   Thlr. 2. Krieg, hat dieses Uebel greller als je hervortreten lassen und zwang 4. 3. Luzern 3. und 4. Quartal Thlr. 4. 25. 2. Augsburg   Thlr. 2. uns, zu erwägen, ob wir langsam untergehen oder unsere Existenz 9. Cöln Thlr. 2. 11. 5. Dresden   Thlr. 12. 1. bessern und wahren wollten. An allen Orten gleichzeitig, am Thlr. 34. 12. Braunschweig   Thlr. 1. 26. 10. Summa: Thlr. 281. meisten in Sachsen  , rafften sich die Berufsgenossen auf und brachten 12. 7.

zu kontrolliren.

Leipzig  , den 6. März 1872. Die Verwaltungskommission des ,, Volksstaat

zu wollen:

die Klerisei

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Erfurt  

1000 Statuten für Verwal für Auslage

unsere Leiden und Beschwerden an die Deffentlichkeit. Kein rechtlich Ausgang: 1100 Legitimationskarten Thlr. 6. 15. gefinnter Mensch hat sie zu läugnen gesucht, und sogar der größte 1 Bogen 8° Satz, Druck und Papier Thlr. 12. 20. Theil hat sie anerkannt. Nur erflären dieselben die Macht der Kon- tung an Herrn Th. York 4. Quartal Thlr. 15. furrenz zu groß, als daß fie als Einzelne oder an einem einzelnen an Borto, Kopialien Thlr. 1. 25. 4., für Verwaltung der Hauptkasse Blaze den Uebelständen abzuhelfen vermöchten. Es ist wahr: wenn incl. Briefporto Thlr. 7. 15. 3. Summa: Thlr. 43. 15. 7. Hilfe möglich ist, so ist sie nur möglich durch unser aller vereinigte und gleichzeitige Anstrengung. Nun wohlan, machen wir dieje Anstrengung, vereinigen wir uns!

Schon vor einigen Jahren hat sich mit dem Sitz in Eßlingen   und der Vororts- Verwaltung zu Crimmitschau   in Sachsen   die Gewerkschaft der Manufaktur, Fabrik- und Handarbeiter gebildet, die tros Krieg und anderem Widerstand bis heute noch wirkt und unsere Berufs­interessen unermüdlich wahrnimmt. Die beste Anerkennung ihrer Thätig­keit liegt in den Maßregelungen, die neuerdings sächsische Behörden gegen die dortigen Genossenschaften vorgenommen haben. Ein Theil Derselben ist für politisch verbündet erklärt, ein anderer als staatsge= fährlich, gemaßregelt und dem Belieben der Polizei überantwortet. Sie haben protestirt gegen diese Vergewaltigung der Arbeitersache, mit Wort und at, aber sie stehen heute noch, ob auseinander gesprengt oder nur stillschweigend geduldet, unerschütterlich treu zum großen Ganzen und ein Solches können wir trotz alledem unsere Gewerk­schaft bezeichnen.

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Bilanz: Gesammteinnahme: Thlr. 51. 3. 7. Bleibt in Kasse: Thlr. 51. 3. 7.

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Hierauf sprach Bohne aus Ernstthal   und ersuchte die Ver­sammlung, sich nicht von unsern Gegnern beirren zu lassen, die blos suchten, die Arbeiter vom richtigen Wege abzubringen. Wer sich nur halbwegs um die Sache bekümmere, der sehe, wie sich die Fabrikanten ter international verbinden, um entschieden Front machen zu können international" verbinden; also wäre es auch Zeit, daß sich die Arbei­vor unsern Gegnern. Sie möchten sich ja das Wort international" nicht als Ropanz hinstellen lassen und sich nicht mit schönklingenden Worten einlullen lassen, worauf sich unsere Gegner, die Bourgeois, sehr gut verständen. Hierauf besprach Krüger den Zweck, den sich der hiesige Weberverein vorgesteckt hat, nämlich: Die Unterstüßung der Gemaßregelten, Beseitigung der vorhandenen Uebelstände durch Be sprechung derselben in der Presse, sowie Gründung einer Produktivge­nossenschaft. Hierauf wies ihm Albert nach, daß das Zeptere zwar Lohn sich nicht viel erübrigen könnten; so lange wir nicht Staatsfredit ein ganz guter Gedanke sei, aber die Arbeiter leider von dem geringen bekämen, tönnten derartige Genossenschaften dem Großkapital gegen­über die Konfurrenz nicht aushalten, trotzdem wolle er nicht abreden; schaden könnte es nicht, wenn der Anfang dazu gemacht würde.

Es wäre wünschenswerth, daß die Arbeiter, vorzüglich die Weber, ihre Klaffenlage eifennen möchten, zu denken anfingen und etwas mehr sich um die Arbeiterorgane befümmerten als bisher, statt die national­liberalen Winkelblätter zu lesen.

Connewitz, 26. Februar. Laskers Knüppel in der Schule. Unsere Schullehrer bedürfen theilweise noch gründlicher Erziehung. Ein Beweis dafür möge hier folgen. Der Lehrer Fleck verseßte dem Sohne des hiesigen Tischler Heidrich mit gedrehten Riemen erster Qualität 30 bis 40 Hiebe, so daß der Junge, als der Vater Abends spät nach Hause kam, sich noch unter den Schmerzen trümmte. Der Vater, entrüftet über dieses Verfahren des Lehrers, schrieb dem Lehrer einen etwas derben Brief, was diesen veranlaßte, ihn wegen Beleidigung zu verklagen, und wurde derselbe auch zu 3 Thlr. Strafe verurtheilt. Merkwürdig bei diesem E.kenntniß des Leipziger Gerichts= amts II ist, daß die ganze Sache abgemacht wurde, ohne daß der Verklagte auch nur ein einziges Mal vorgeladen wurde. Die oben erwähnte Bezeichnung gedrehte Riemen ,, erster Qualität" fommt daher, daß der Lehrer als Strafmittel drei Arten gedrehter Riemen besitzt: schwache, mittlere und starke; mit den starken erhielt der Junge die Strafe ertheilt.

Jm 3. Quartal, Guthaben von Altona Thlr. 22. 2. 8. An Wahlkreises im sächsischen Landtage. in der Kammer ein paar Worte Extrasteuer Thlr. 12.

Revidirt und für richtig befunden:

C. Marwedel. B. Eckstein. H. Thümler. Altona  , d. 1. März 1872. H. Somann. Adolphstraße 32.

Leipzig  , 26. Februar. Die besigen Seilergehülfen haben sich vereinigt, um eine Lohnerhöhung von ca. 25 Prozent und eine Bilanz: Gesammteinnahme: Thlr. 281. 12. 7. Kürzung der Arbeitszeit auf 65 Stunden wöchentlich zu erzielen. Die Gesammtausgabe: Thlr. 43. 15. 7. Einrichtung der sogenannten ,, Tagewerke" soll ebenfalls beseitigt werden. In Kasse: Thlr. 237. 27. Gleichzeitig hat eine Besprechung der Gehül en mit den Kleinmeistern Abrechnung der Unterstützungsfaffe. stattgefunden, damit Lettere, welche für die größeren Arbeitgeber liefern, Eingang: Kassenbestand am Schluß des 3. Quartals 1871. ebenfalls mit den Preisen in die Höhe gehen. Eine Verständigung Thlr. 8. 28. 4. Shemnitz Thlr. 2. 1. Altona   16. 3. Stade   ist hierbei erzielt worden. Ob die geforderten Konzessionen gütlich Thlr. 2. 12. 6. Weimar   Thlr. 3. Leipzig   Thlr. 8. von Seiten der Prinzipale bewilligt werden, läßt sich vorläufig nicht Dresden   Thlr. 4. 16. Luzern 3. Quartal Thlr. 1. 18. Erfurt   sagen. Wir bitten alle arbeiterfreundlichen Blätter, diese Notiz auszu­Thlr. 4. 17. 6. Summa: Thlr. 51. 3. 7. nehmen und vor Zuzug von Seilergehütfen nach Leipzig   zu warnen. Stollberg  . Dafür, daß Herr Dr. Mindwit, Vertreter unseres gesprochen, als über die Eisenbahnlinie Stollberg  - Chemniy debattirt wurde, glaubte Herr Baumeister G. Uhlmann im Sinne aller patrios tisch gesinnten Einwohner Stollbergs zu handeln", wenn er die Ver­eine und Korporationen zur Unterzeichnung einer von ihm entworfenen Vertrauensadresse an Herrn Minckwiß aufforderte. Er richtete 3u Pfingsten 1871 hat außerdem ein allgemeiner deutscher Weber­dieserhalb ein Schreiben an alle städtischen Korporati nen nd gewerk­tag in Glauchau   in Sachsen  , gefordert und zahlreich" beschickt, durch lichen wie gemeinnüßigen Vereine, unter Anderm auch an den Arbeiter­unsere Gewerfsgenossen, eine weitere Sammlung der getrennten und bildungsverein: doch dieser erflärte in einer Resolution welche Herrn Ublemann schriftlich zugestellt wurde unihergestreuten Weber- und Manufaktur- Arbeiterelemente angebahnt, der an ihn gerichteten eine Einigung der künstlich feindlich gespaltenen Gewerkschaften verschie Bumuthung nicht entsprechen zu können. weil die Mitglieder des Ar­dener Namen, aber Eines Prinzipes vorbereitet. Soll endlich der Sieg beiterbildungsvereins 1) nicht zu den Wählern des Herrn Mindwiz erstehen, so muß durch alle Gauen der ausgebeuteten und mißbrauchten gehören abgesehen von dem Wahlcensus und den übrigen Be Arbeitswelt Glied an Glied sich fugen, und wir fühlen dies Bedürfniß 1) Durch eine mittelit allgemeiner Abstimmung gewählte Kom- schränkungen des Wahlrechts- und 2) für Fahnen, die ein Konsortium in unseren nächsten Kreisen im Schwabenlande nicht minder lebhaft, mission 30 Prozent Lohnerhöhung zu beanspruchen. als unsere fämpfenden Brüder im weiten Reich und darüber hinaus. 2) Daß die zweite Anprobe bei einem Stücke nach Stunden be- baut und in erster Linie zur Bereicherung derselben dienen, sich nicht dermaßen echauffiren können, um einem Abgeordneten, der nur seine Auch uns in Württemberg   gilt der Mahnruf zur Sammlung der Berechnet wird. rufsgenossen gegen die verbündete gefräßige Kapitalmacht. Wo immer 3) Jede Tasche, welche sich über 4 hinaus in einem großen Stücke Pflicht gethan, eine so emphatische Vertrauensadresse zuzusenden. Cöln. Am vergangenen Sonntag fand hier eine Maurerver­hem Anscheine nach auch noch etwas weniger erschöpft, als unsere befinden sollen extra, und jede dritte Tasche in einem kleinen Stücke soll sammlung statt, einberufen von den Mitgliedern der Internationalen Mannschaften im Norden, es drückt uns aumählig die filberne Faust mit 2 Sgr. vergütet werden. 4) Daß die Arbeitszimmer um 7 Uhr geheizt sind, und im Laufe Maurer- Gewerkschaft. Die Zahl der Mitglieder ist im Verhältniß in immer engere und engere Kreise und Grenzen und unser Schicksal der Zeit so eingerichtet werden, daß sie der Gesundheit nicht schäd- sämmtlicher hier arbeitenden Kollegen noch schwach, aber doch immer ist kein besseres, unsere Zukunft keine lichtere, wenn wir dabei müßig lich find. ftehen. ansehnlich. Einige Mitglieder der Partei unterstützten die Maurer Haben wir doch bereits am hiesigen Plaze in einem Jahrzehnt der Werfstelle auszuhängen. 5) Einen Tarif mit der Namens unterschrift des Arbeitgebers in tüchtig, so daß sich Biele einzeichnen ließen und man einstimmig be­schloß: ,, die Arbeitgeber durch Cirkulare aufzufordern, die Stunde Ar­eine Lohnerniedrigung von 30 Prozent zu verzeichnen, wo hingegen 6) Wurde eine Komission aus folgenden Mitgliedern bestehend beitszeit von 7-8 Abends abzuschaffen." In 8 Tagen findet wieder Sie Lebensmittel: Preise und Wohnmicthe um das doppelte gestiegen gewählt: Schweinebart, Helmert, Leßmann, Kleineke, Schönbet, Arndt, eine Versammlung statt, in welcher die Sache noch weiter besprochen find. Selbst der kürzlich im,.Schwäbischen Merkur" veröffentlichte Jahres- Tott, Wittel, Waldheim  , Köchler, Steinwedel, Pages, Karls, Reichelt, wird. bericht der Handels- und Gewerbekammer gesteht zu, daß im ver flos- Meyer, Rütgen, Wutte, Knoche, Schimpf, Wilfur, Kampenthal, Brand, Für die Kameraden in der Umgegend diene also zur Nachricht, fenen Jahr der Lohn der Landweber um 33 Prozent gefallen ist. Diese lettere Bestimmung gilt noch nicht für das laufende Vor Zuzug wird dringend gewarnt. Strife iu Aussicht. Shröder, Ude, Schriftführer.

Duartal.

Allgemeiner Deutscher   Schneiderverein. Hannover  . Am 27. und 28. Februar fand hier eine allgemeine Schneiderversammlung statt. Borsigender war Rudolph, Schrift: führer Unterzeichneter. Die Versammlung faßte durch allgemeine Ab­Stimmung folgende Beschlüsse:

Huch, Breitenstein, Hartmann, Schaper, Rudolph.

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daß sie vorläufig den Zuzug von Fremden nach Göln so viel als möglich verhindern möchten. Nitsch, Schriftführer.