zur

Leipzig  , den 22. Juni 1872.

Das Komitee:

Stelzer, Holzarbeiter. Kaspar, Schneider. Kolbe, Metall­arbeiter. Schäfer, Schuhmacher. Trost, Kürschner. Gotha  . Am 27. Mai hielten die hiesigen Tischlergehilfex Besprechung dr Lohnfrage eine Versammlung ab.

durch Dogauer in Zwidau; 3 Thlr. 6 Gr. von Parteigenossen in Ronnebu g; 2 Thlr. vom Volksverein daselbst; 2 Thlr. von Hrn. Dr. Sy in Jena  . Ronneburg  . Karl Schmidt.

Briefkasten

der Expedition: Schmidt, Ronneburg   für Annoncen 84 Sgr. F. Lint, Frankfurt  : Wenn Sie eine Nummer des Blattes nicht be fommen, reflamiren Sie sofort mit Entschiedenheit bei dortiger Post­ansielt. Mäßold, Geishain f. Annonce 6 Ngr. Senf, Gera   f. Schriften 4 Thir. 8 Ngr. Lohr in Waldenburg   f. Schriften 3 Ngr. C. Wendl., Landau   f. Schrft. 2 Thlr 16 Ngr. 3 Pf.

der Rebbatti on: F. Glauchau: Ja nächster Nummer. Sp. Bieleflb. und Br. Gera: desgleichen.

Für Frohburg  .

Am 7. Juli beabsichtigt der hiesige Boltsverein sein Stiftungs­fest abzuhalten, und werden hierzu die Parteigenossen von Nah und Fern freundlichst eingeladen.

Programm: Conzert, Festrede und Ball. Anfang, Nachm. 4 Uhr. Das Festkomitee.

Für Lunzenau  .

Nachdem in derselben konstatirt war, daß der durchschnittliche Verdienst sich blos auf 3 Thlr. pro Woche beläuft und zu den theueren Preisen der nothwendigsten Lebensbedürfnisse in keinem Ver­hältniß stehe, wurde beschlossen, den Arbeitsgebern bei vierzehntägiger Bedenfzeit eine Forderung um 25 pet. Lohne höhung und Einführung des 10stündigen Normalarbeitstags zugehen zu lassen. Die Mitgliederversammlung beider Vereine, findet Sonntag, d. In einer zweiten, am 22. b. M. abgehaltenen Versammlung wurbe 30. Juni Nachmittags 3 Uhr in der Matthes'schen Schankwirthschaft in Ansehung, daß die Arbeitsgeber unsere gerechte Forderung unbes statt. rücksichtigt gelassen, beschlossen, vom 24. v. M. ab die Arbeit einzu­stellen.

Beendi

zur ganzen Affaire mit anerkennenswerther Objektivität verhielt. Sie Leipzig  . In der am Sonnabend, den 22. Juni, abgehaltenen chreibt: allgemeinen Gewerkschaftsversammlung wurbe ein aus 5 In den Thalia- Säten in Lerchenfeld versammelten sich gestern Personen bestehendes Comitee gewählt, welches mit den nöthigen Vor­Morgens bie Mitglieder von 30 Wiener   conceffionis ten Fachvereinen, arbeiten bis zur definitiven Wahl des Unions- Ausschusses betraut mehrere Tausend an der Zahl, um einen gemeinschaftlichen Ausflug wurde. Das Komitee beeilt sich daher, die Anzeige zu machen, daß zu unternehmen. Dem Fachvereine der Bäder trug ein Arbeiter nach bis zur erfolgten Wahl des Unions- Ausschusses sämmtliche Anfragen eingeholter polizeilicher Genehmigung eine rothe Fahne und Zuschriften an Herrn Stelzer, Weststraße 51, zu richten sind. voraus. Rothe Fähnchen in der Art, wie sie auf den Eisenbahnen Die Herren Schauer( Dresden  ) und Berg( Köln  ) werden ge­im Gebrauche sind, waren unter den Arbeitern, die mit Frau und beten, die Protokolle sowie die Statuten in Reinschrift so schnell wie Kind erschienen waren, vertheilt, um als Sammelpunkte für die möglich einzusenden, lettere, damit sie der Polizei zur Genehmigung einzelnen Fachvereine zu dienen. Harmlos verlief der größte Theil vorgelegt werden können. des Tages. In Dornbach und Neuwa degg unterhielten sich die Arbeiter aufs beste, sie lagerten sich auf der sogenannten Gordon­Wiese, tranfen und sangen, doch durchaus keine sozialdemokratischen Zieder, sondern minder gefährliche" Volkslieder. Schnaps wurde nicht getrunken. Daß es nicht besonders ruhig zuging, fann bei der so großen Anzahl der Ausflügler gar nicht auffallen. Im Gasthanse zum Hirschen" in Neuwaldegg   machte ein großer Theil der Arbeiter auf dem Heimwege Halt. Die Menge wurde in ihrem Sonntagsver­gnügen plötzlich durch das Erscheinen eines Polzeikommissärs in Uni­form unangenehm gestört. Dieser Zwischenfall brachte die Arbeiter in folche Aufregung, daß sie ihr festes Vorhaben, sich jeder Demonstration zu enthalten, aufgaben und mit der Marseillaise  " die polizeiliche Provotation erwiderten. Als Commissär Taubinger die rothen Fahnen abverlangte, wurde er mit Stöcken, Regenschirmen und anderen ähn­lichen Waffen derart attaquirt, daß er heute mit geschwollenem Ge­fichte im Amte erschien. Er flüchtete in die Wachstabe, und die Menge gab sich nun zufrieden. Als sich die Arbeiter zum Rückzuge anschickten, ahnten sie nicht im entferntesten, was ihnen bevorsteh. Eine Armee von Sicherheitswachmännern wurde im Gemeindehaus zu Dornbach Erwähnt sei hierbei noch, daß die Gothaer Tischlergehilfen sich der postirt. Sie ließ das Gros der Arbeiter unbelästigt abziehen. Die gemeinsamen Arbeitersache schon früher angeschlossen haben; dieselben Bäcker bildeten den Nachtrab. Kaum waren sie im Anzuge, so stürzte beschickten den Erfurter Gewerkschaftskongreß durch einen elegirten die Wache heraus mit blanken Waffen und warf sich den Arbeitern und sind in ihrer Mehrheit entschlossen, der Union   beizutreten. das ist entgegen. Vielen von ihnen wurden die Blousen zerrissen Im Auftrage des Comitees wahr, aber dies war nur eine schwache Nothwehr gegen die Hiebe auf J. Bengard, Ropf und Bruft, die von den Wachmännern gegen die Arbeiter ge= Heinholbsgasse. führt wurden. Es war ein leberfall der Polizei, herbeigeführt Samburg. Die feile Bourgeois- Presse hat vor 14 Tagen die durch eine nicht gerechtfertigte Furcht vor den Socialdemokraten. Lüge in die Welt geschleudert, daß der Strike in der Lühman'schen Die Affaire endete vorläufig mit der Verhaftung von 33 Ar Eisengießerei been digt sei, und werden demzufolge die, wegen dieses beitern. Unter diesen befindet sich ein Schwerverletter, der, aus einer Strifes von 18 Eisengießereien ausgeschlossenen Former, 280 an der Bunde blutend, mit umhülltem Kopfe( damit ihn seine Kameraden Bahl, aufgefordert, an die Arbeit zurück zu fehren. Hört nun die nicht erkennen sollten) von Wachmännern aus dem Kampfgemenge Wahrheit, Metallarbeiter und Former Deutschlands  ! getragen wurde. Die Verhafteten wurden heute Morgens um 3 Uhr In der Lühman'schen Eisengießerei wurden 46 Former beschäftigt; unter Escorte von fünfzig Sicherheitswachmännern nach dem Polizei- jezt arbeiten 12 Mann daselbst. 3 Mann( 2 Weiße und ein Schwarzer) Gefangenhause gebracht. Heute Vormittags begab sich eine Arbeiter- find nach 8tägiger Rundreise zweier Fabrikanten mit schwerem Gelde Deputation zu dem Hofrathe Ritter v. Lemonnier, um sich bei ihm erkauft worden, die andern 9 Wann sind ellerdings aus unserer Mitte wegen des gestrigen Vorfalles zu beschweren. Der Polizeidirektor war zur Arbeitzurück gefehrt, sie haben sich somit das Brandmal der Schande für die Arbeiter nicht zu Hause". Heute Nachmittags be gab sich für die ganze Zeit ihres Lebens aufgedrückt. Es sind das gerabe lauter Leipziger   Thor; daselbst liegt auch der Boltsnaat" aus. Dies Allen eine Arbeiter- Deputation in derselben Angelegenheit zu unverheirathete, junge Leute. bem Minister des Innern, Freiherrn   v. Lasser. Se. Ercellenz war für die Aibe.ter, nicht zu Hause". Es wird nun übermorgen dem Minister ein Memorandum überreicht werden, welches den Protest der Arbeiter gegen ben polizeilichen Ueberfall zum Gegenstande haben wird. Vorläufig bleiben breiunddreißig Arbeiter wegen des Verbrechens des Aufruhrs in Haft."

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Als wir die Nachricht von diesem traurigen Vorfalle erhielten, wußten wir, was wir von der Presse zu gewärtigen hatten. Mittags wurden die Polizeiberichte abgegeben und hei, das war ein Fressen für die Zeitungsgeschäfte! ,, Die rothe Fahne wurde dem Zuge vorangeteagen" Bier, Wein und Schnaps wurde in Massen zugeführt." ,, Sie ließen die blutgetränkte rothe Fahne hoch leben, und sangen: Wir sind Die Soldaten der Revolution!" Die Führer" waren nicht unter ben Berhafte en; sie hatten sich rechtzeitig aus dem Staube ge­Das ist beiläufig eine Blüthenlese aus dem, was die Presse an diesem Abend geleistet. Nicht zufrieden mit der traurigen Thatsache, baß es zwischen den Arbeitern und der Polizei zum Kampfe und Blutvergießen gekommen, bemüht sich diese Denunciantenfippe, den Ausflug und ben Standal nach dessen Ende als eine geplante Barteitundgebung zu bezeichnen!!! Aber nicht genug! Sie geht noch weiter, und dabei entpuppt sich eigentlich die ganze Gesellschaft. Sie sagt, der Massenausflug sei von den Führern" veranstaltet worben, um ihre Gegner, bie zahlreichen(!!) Secessionisten*) von der Macht ihres Einflusses zu überzeugen, was nach der Niederlage(?!) in Wr- Neustadt  ) nothwendig geworden war.

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Alfo ba liegt der Hund begraben? Wegen der 35, zahlreichen Secessionisten" haben wir, unser 12000, den Ausflug gemacht, und ist ein winziger Theil davon mit der Polizei in Conflict gekommen? Damit aber auch neben der Gemeinheit der Blödsinn nicht fehle, heißt es: ,, Warum fand vorgestern eine Maffenversammlung statt? Ist das Brot zu theuer, find die Löhne zu gering?" ,, Weber die Noth, noch bie Sorge haben die Arbeiter zu einem bebauernswerthen Zusammen Nuffe getrieben."

Wir bitten deshalb unsere Fachgenossen, Gotha   bis zur gung des Strifes zu meiden.

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Der Strike ist also feineswegs zu Ende; und wenn dies selbst der Fall wäre, was aber gewiß nicht so bald werden wird stehen wir Ausgeschlossenen nach 11 wöchentlicher Drangsal noch felfen­fest und so lange bis unsere Forderungen genehmigt find. In 3 Gies Bereien arbeitet bereits eine Anzahl Former; daselbst sind unsere Forderungen genehmigt.

Diefelben lauten:

1. 50 Prozent Lohnerhöhung für Ueberstunden.

2. 9% Stunden Arbeit und zwar von 6-12(% Stunde Frühstück) und 22-26 Uhr.

Der Vorstand des Arbeiter: Bildungs- Vereins. Allen Partei- Genossen welche Lunzenau   besuchen, empreyle ich meine Restauration. Gotthelf Matthes, Restaurateur in Lunzenau  

Für Stuttgart  .

Sozial- demokratischer Arbeiterverein.

Jeden Mittwoch, Abend 8 Uhr, Berjammlung bei Nothacker, Quer ftraße 2, 1 Treppe. Die Mitglieder werden gebeten, pünktlich zu er= cheinen. Gäfte sind willkommen. Der Vorstand.

Für Eßlingen  . Nächsten Sonntag Abend Zujammentunft bei Mayer Restaurateur, Pliensaustraße. Für München  . Alle mit Zahlung noch rückständigen Volksstaatsabonnenten werden aufgefordert, an Frau Knoffloch bis 30. Juni die Beträge zu entrichten. Für Cassel. Sozial- demotratische Arbeiterparteix Jeben Dienstag Abend Versammlung bei Herrn Gastwirth Minke, Parteigenoffen von Nah und Fern zur Kenntniß.

G. Kalbreier.

Für Leipzig  . Soz. dem. Arbeiter Verein. Freitag, den 28. Juni Abends 8 Uhr, im Saale der Westends

ha II e. Tagesordnung: bas Militärftrafgeset. Gäste willkommen.

4. Entschädigung für jeden Former, welcher ausgeschlossen worden an ist, in Betrag von 5 Mart

: 2 Thaler wöchentlich.

Unsere Forderungen werden in Euren Augen gerecht sein. Wir ersuchen Euch nun bringend, uns in unserer Noth zu unterstützen. Borerst bitten wir Euch: Diskutirt in allen Euern Parteiversammlungen unsere Angelegenheit und warnet hauptsächlich alle Former davor, nach Hamburg   sich locken zu lassen, denn es ist bereits wieder ein Consor­tium von Fabrikanten auf Formersuche in allen Weltgegenden.

Wir fämpfen für Euch mit. Würden wir unterliegen, so seid Ihr mit bestegt.

So thut denn Euere Schuldigkeit!

Briefe u. f. w. sind zu richten an Herrn Koch, Altona Kleine Freiheit Nr. 8. Alle arbeiterfreundlichen Blätter ersuchen wir um gütige Aufnahme biefes Aufrufs.

Effen, 20. Juni. Seitens des Komites ist die Anordnung ge­troffen, daß jeder Bergmann   vor seiner Wüge die Abzeichen Schlägel und Eisen" zu tragen bat, um so es möglichst zu vermeiden, daß nicht Personen, welche teine Bergleute sind, eventuellen Falles für solche angesehen werden. Die gestern und vorgestern abgehaltenen verschie benen Versammlungen der Bergleute sind vorzugsweise von den auf­getretenen Rednern benutzt worden, um zur Ruhe und Ordnung, wie zur Erhaltung der Einigkeit aufzufordern.- Dem Strike hat sich nun auch noch die Belegschaft der Beche   ,, König Wilhelm" bei Berge- Borbed Natürlich nicht, sondern, bie Lust und die Freude, die sie einmal angeschlossen, so daß die Zahl der betheiligten Zechen jezt 43 beträgt. Dortmund  , 21. Juni. Der beabsichtigte Strife der Bergleute mit ihren Familien haben wollten, und die man ihnen nicht gegönnt! bdes Dortmunder Bezirks ist noch nicht ausgebrochen, auf mehreren Wenn in unserem Organ auch nur das Mindeste gegen die zahl­

Aufforderung.

Der Vorstand.

Wer noch Cirkuläre in Sänden hat, wolle folche ehestens die Expedition des Volksstaat" einsenden. Leipzig  , 23. Jnui 1872.

Chemnitzer  

Freie Presse

Das Comitee.

Organ des arbeitenden Voltes von Chemnitz   und Umgebung. Dieses wöchentlich 6 Mal erscheinende Blait enthält Originals Leitartikel, Correspondenzen, Feuilletons und sehr um fassende Lokalberichte. Es steht auf der äußersten Linfen   und em pfiehlt sich daher allen Freunden bes wahren Fortschrittes, wie auch Jenen, welche die Zustände einer großen Fabriksstadt näher kennen lernen wollen. Auch erscheint eine Sonntagsbeilage belletristischen Inhalts:

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Der ,, Nußknader."

Der Abonnementspreis beträgt jammt Sonntagsbeilage viertel jährlich 15 Ngr. Aue Postämter nehmen Bestellungen entgegen. Rechtzeitiges Abonniren ist indeß nöthig, ba Nach ieferungen selten stattfinden tönnen.

Die Redaktion u. Expedition ber, Chemnitzer   Freie Presse."

Der Crimmitschauer  

loſen liebergriffe der Beſitzenden geſprochen wird, so ist bas ,, Aufreizung Bechen werden aber die Vorbereitungen zu einem folchen getroffen. Auf Bürger- und Bauernfreund

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in Haß und Brachtung gegen einzelne Gesellschaftsklassen"; wenn der Seche Tremonia" find die Arbeiter nur mit Mühe zur Abfahrt aber die gesammte Preßbande der Bourgeoisie unter Führung der zu bewegen gewejen, bagegen ist nach der Dortmunder Zeitung" der Bolizeicorrespondenzen burch unerhörte Lügen und Berleumbungen Strife auf der Beche Neu- Iserlohn" heute faktisch ausgebrochen und bie ganze Gesellschaft gegen die Arbeiterklasse heßt, da ist Niemand, wiro Vereinigte Germania" folgen. ber diese Rechtlosen zu schüßen verstünde durch Anwendung des Ge fepes.

Gilt das Gesetz für Alle oder find die Arbeiter vogelfrei? Diese Breßgesellschaft spricht nicht umsonst im Auftrage in ihren Berichten" über diesen Ausflug von bir Partei", dem Arbeiter bildungs- und den Fachvereinen, es soll diese systematische Denunciation und Verleumdung eine Handhabe bieten zur Auflösung der Fach­vereine, um welche die gesammte Bourgeoiflepolizeip effe feit einigen Tagen in allen Tonarten winselt, bamit man die Löhne wieder ge­waltsam hinabdrücken, die Arbeitszeit zur schnelleren Profitmachung verlängern tönne.-

Internationale Manufaktur, Fabrik: und

Handarbeiter: Gewerksgenossenschaft. Crimmitschau  . Unsere Aufford rung um Einsendung dis po­xibler Bücher und Kar.en wird vielfach mißverstand n und wir er läutern beshalb, daß nur dann Rücksendung hierher zu geschehen hat, wenn das Material entbehrt werden kann, b. h. wenn poraussichtlich die betreffenden Stationen feine Verwendung in nächster Aussicht haben sollten. Natürlich soll jeder Bevollmächtigte eine Anzahl Material in Händen beha.ten, um neueintretende Genossen damit auszu tatten.

Wir machen abermals auf unsere Bekanntgaben in Nr. 46 und 48 des ,, Boltsstaat" bringend aufmerksam! Die Vorortsverwaltung: Motteler, I. Vors.

( Nr. 762, S. 22 d. Post- Zeitungskatalogs f. 1872) Original- Leitartikel, Original- Feuilletons, sowie zahl­täglich erscheinendes Organ der Demokratie, bringt Dieser Mittheilung steht folgende Erklärung gegenüber: Wir reiche Nachrichten aus Sachsen   und Thüringen  . Preis vierteljährlich nur 12% Sgr.( 44 kr. süddeutsch) endesunterzeichneten Vorsitzenden des Central- Verbandes ber bergmänni­schen Vereine des Kreises Dortmund   widerstreiten, daß von unserer einschliesslich Postgebühr  . Seite ein Anschluß an die Effener Bewegung geschehen ist, noch unter den jetzigen Verhältnissen geschehen wird, und wir dem Strike eher entgegentreten, als für denselben stimmen. W. Schulte, Präses. Rich Wie der Frkfrt. 3tg." geschrieben wird ,,, find mann, Schriftführer.". die Grubenbefizer im Dortmunder   Revier geneigt, den Arbeitern einen Lohnzufaß von 10 pet. zu gewähren. Man glaubt, daß in Folge dessen der Strike nicht zum vollen Ausbruche fommen wird."

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Eupen  , 16. Juni. In Folce des Effener Strikes find seit gestern Abend die Fabriken in unserer Stadt geschlossen.

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Barsinghausen  , 19. Juni. Die Bergarbeiter der Herren Gebr. Sammann und Co. haben am 17. b. Mts. ibre Arbeit einge­stellt, fie verlangen eine Lohnerhöhung von 16%, pet. Es wurden ihnen 6 Brozent bewilligt, worauf fie erklärten, nicht unter dem ge­forderten Lobne arbeiten zu wollen. Heute soll von den Arbeitern eine Teputation, bestehend aus 4 Mann, fich zum Commerzienrath Buresch in Linden, als Theilhaber des Bergwerks, begeben haben, um die Sache Die Arbeiter der lönigl. Berg- In­mit demselben zu berathen. spektion haben ebenfalls eine Lohnerhöhung beansprucht, auch zu­gleich gesagt, sie würden bei etwaiger Nichtbewilligung sämmtlich morgen, ( Hannov. Courier') am 20., die Arbeit einstellen. Mühlheim a. d. R., 17. Juni. Die Bergleute der Kohlen­zechen Roland"," Königsberg  " und ,, Concordia" haben die Arbeit eingestellt. Heidelberg  , 19. Juni. Schreiner- Strike in Aussicht. Aller Zuzug ist fern zu halten. E. Schaller.

Internationale Gewerksg nossenschaft der Schuh­mach r und verwandten Gewerke. Die Filialerpeditionen Leipzig  . Nachdem Nürnberg- Fürth bis jest freiwillig provi orisch die Geschäfte des Vororts besorgt hatte, haben wir auf dem werden aufgefordert, Geld und Abrechnung Gewerkschafts congreß in Erfurt  , wo der Berwaltungs- und für II. Quartal mit Schluß des Quartals Aufsichts­rath vertreten war, uns dahin geeinigt, Dresden   als Vorort zu wählen und Leipzig   fernerhin als Aufsichtsrath zu belassen. Indem jetzt Nürnberg  - Fürth   mit Regulirung und Abschluß der

Kaffe beschäftigt ist, bitten wir alle Mitgliedschaften, einstweilen, bis zur Constituirung des neuen Berwaltungsraths, alle denselben betref fenden Friese und Angelegenheiten an uns ergehen zu lassen. Der Aussichtsrath. Im Auftrag: Aug. Schäfer, Gewandgäßchen 5.

*) Leute, die sich( hier: vom großen Arbeiterbildungsverein und ben Fachvereinen, die sämmtlich zum ,, Bolfswille" halten) los gesagt haben.

Herr Julian Schmidt, der Literarhistoriker, mut Seher- Scholien, von F. Lassalle   ist fertig, und kann nunmehr zur Bersendung fommen, à Stüd 12% Ngr. Es wird dieses rein wissenschaftliche Wert allen Mitgliedern der Partei sowie Jedermann dringend empfohlen. Leipzig  , b. 20. Juni 1872. Julius Röthing, Neukirchhof 36.

Bekanntmachung.

Den Lesern des, olfsstaat" in Neudnik, Neufchönefeld, Bolt­marsdorf, Sellerhausen, Crottendorf  , Anger wird befannt ge geben, daß sich bei Ferrn Schneider L. Prefel in Bollmarsdorf

Ewaldstr. 7412 eine

Filialexpedition

befindet. Abonnements werben dort entgegenommen, aub find bort elbst einzelne Nummern zu hibm. Die Expedition des., Voltsstaat.

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Für Plagwitz  , Lindenau   und Um­gegend.

Bei Herrn Weichert No. 9 in Plagwitz   befindet sich eine

Filialexpedition des

Volksstaat

einzusenden, ebenso allenfallsige Aenderungen und fann bort abonnirt, wie auch einz Ine Nummern gekauft werden Die Expedition des Volksstaat". in Bezug der Zahl der Exemplare umgehend bekannt zu geben.

Die Expedition des ,, Volksstaat." Für die Voltsstaatstaffe

durch K. hier 2 Thlr.

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Die Crpeb. b. V. Für politisch Gemaßregelte.

Ben W. Partikulier in G. bei Culmsee 5 Thlr. Von C. Schmid

**) In einer Maffenversammlung in Wiener Neustadt   versuchten Ronneburg 1 Thlr.( Schuldschein Nr. 55.) es neulich freilich vergebens einige Bourgeois- und Polizei­agenien die Arbeiter gegen den Bollswille" auszuheben.

Quittung und Dank.

Todesanzeige.

Soeben traf die, Eltern, Braut und Freunde tief erschütternde telegraphische Nachricht von dem Dabins heiden unseres Parteigenossen Richard Eckardt ein. Er stand in Coburg   beim Militär und fämpfte vorher in den vorderten Reihen der So, ialdemokratie, in die er auch nach Entlassuna sofort wieder eingenieten wäre. Gotha  , ten 19. Juni 1872.

Leipzig  :

7 Thlr. von den Parteigenossen in Gera  , durch Brätter; 2 Thlr.

Mebrere Partcigenossen,

Berantw. Redatieur A. Muty; Redation u. Expedition Hohejir. 4; Drud u. Beilag_v. F. Thiel e.