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Den darauf folgenden Tag war eine große Volksversammlung" ausgeschrieben; das Lokal wurde indeß willkürlich von der Polizei den Einberufern der Versammlung in lepter Stunde entzogen. Die Berſammlung wurde darauf in dem außerhalb der Stadt liegendem Saale des, Schlachthauses" abgehalten. Als Referent trat Hartmann auf. In seinem Referat griff der Redner wiederholt unsere Partei an und bezeichnete am Schluß seiner Rede den ,, Allg. Deutsch . Arb.- Verein", wie üblich, als die alleinseligmachende Kirche und die Mitglieder jenes Vereins als die einzig wahren Sozialdemokraten.
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würde man hinausjagen, d. h. wenn sie der bestehenden Gewalt nicht kommen, hofften wir den Kampf gegen die heutige Kapital- und Klas- die beiden Staatsumstürzler einmal anzusehen. Durch unsere gemüthin den Kram paffen, aber im Frack würden sie wieder hereinkommen. senherrschaft, gegen all die Gebrechen, Unterdrückungen und Ungerech- liche Unterhaltung brachten wir den Leuten ganz andere Begriffe über Das Ausnahmegesetz, das heute zur Ausrottung der Jesuiten ge- tigkeiten der heutigen Gesellschaft gemeinsam führen zu können. Eine die Bestrebungen der Sozialdemokratie und über die Bestrebungen des schaffen, wird morgen auf die internationale Partei angewandt wer- Spaltung unter den hiesigen Sozialdemokraten der beiden Fraktionen Herrn Landrath bei und eines schönen Tages dürfte der Landruth sich den." Die sicherste und beste Beseitigung der Jesuiten findet Redner hielten wir nicht mehr für möglich und wie sehr mußten wir uns noch mehr über die große Anzahl Sozialisten wundern, die er in seinem in der Trennung der Schule von der Kirche und der Kirche vom nachträglich getäuscht sehen. fleinen Reiche hat, als wir uns über seine gesellschaftsrettenden VerStaat. at.- Nachbem noch einige Redner sich in ähnlicher Weise aus- In einer am 6. Juli in Cannstadt abgehaltenen, sehr lebhaften suche. Arbeiter Hersfelds und der Umgegend, macht die Berechnung Eures gesprochen, wirb zum dritten Punkt der Tagesordnung ,, Allgemeines", Volksversammlung, die von Seiten der hiesigen Mitglieder des Allg. Landraths wie des hochwohlweisen Bürgermeisters zu Wasser durch übergegangen. Dieser Punkt ist fast ausschließlich der sozialen Pro- Deutsch. Arb.- Vereins" einberufen war, um eine Mitgliedschaft jenes Euren Eintritt in die Reihen der Kämpfer für die Befreiung des paganda gewidmet Barbehenn macht auf die sozial- demokratische Vereins zu gründen, wurde unsererseits diesem Vorhaben mit keinem Proletariats! Dies müßt Ihr trotz dem Verbot der Versammlungen Partei und deren Organisation aufmerksam. Leyendecker spricht Wort entgegengetreten. Beide Parteien gingen Hand in Hand gegen- bewerkstelligen. über die Entstehung der Kapitalmacht und fordert schließlich auf, der über den Schulze- Delitzschianern, als die Lepteren die Prinzipien der Nebenbei sei bemerkt, daß in Hersfeld neben der Internationalen fazial- demokratischen Partei beizutreten. Eine aufgelegte Einzeichnungs- Sozialdemokratie angriffen. Einige Tage darauf verbreitete sich das Manufaktur- Gewerksgenossenschaft unsere Partei- Mitgliedschaft bereits lifte fand zwar im Verhältniß zu der zahlreichen Versammlung wenig Gerücht: Frohme und Hartmann kommen nach Stuttgart ." Wir über 40 Mitglieder zählt. Als Curiosum berichte ich noch, daß uns Unterschriften, doch darf man in Berücksichtigung unserer örtlichen Ver- waren auf das Höchste gespannt, wie sich wohl die Mitglieder des mitgetheilt wurde, der gestrenge Herr Bürgermeister hätte den Wirthen hältnisse vorerst mit diesem Resultat zufrieden sein. Aug. Deutsch . Arb.- Vereins" dem Treiben jener beiden Herren gegen- verboten, unsern Mitgliedern Getränke zu verabfolgen, und Den Eingangs erwähnten Rutscher- Strike betreffend kann ich über benehmen würden; es sollte dies ein Brobirstein sein. fie angewiesen, dieselben sofort aus ihren Lokalen zu weisen. Schade für heute nur die Thatsache berichten, daß seit Montag( 22.) früh Montag den 15. Juli hielten die Mitglieder der internationalen nur, daß unser Gelb ganz so gut ist, wie das des Herrn Bürgersämmtliche hiesigen Kutscher ihr Fuhrwerk still gestellt haben. Bei Gewerkschaft der Schuhmacher ihre gewöhnliche Wochenversammlung meister, emph" zu Hersfeld . unserer diesjährigen außerordentlich frequenten kur( die letzte des ab, wozu Parteigenosse Burckhardt eingeladen war, um über den Mit soz.- demokr. Gruß Hazardspiels), ist dies eine höchst empfindliche Kalamität. Veranlassung Werth der Gewerkschaften und der Arbeitsnachweisbureaux zu reden. Philipp Walz. zu diesem Strife gab ein von hiesiger Polizeidirektion erlassenes Nachdem derselbe gesprochen, meldet sich zum Wort Herr HartDraschtenreglement. Nächster Tage soll zur Besprechung dieser Ange- mann aus Hamburg . Demselben wurde das Wort ertheilt. Mit Kamenz , in der Lausiß. In der am 8. Juni hier legenheit eine Bolksversammlung einberufen werden und werde ich wüstem Brülen trat derselbe sofort gegen alle Ausführungen der abgehaltenen Volksversammlung wurde seitens unserer Gegner nach dieser über den weiteren Verlauf des Strikes Mittheilung machen. vorherigen Redner auf und artete schließlich in bie robeste tigten Wünschen ihrer Arbeiter nicht blos nach, sondern in den meisten unter Anderm behauptet: daß die hiesigen Arbeitgeber den ,, berech= ( Inzwischen hat der Wiesbadener Polizeipräsident die Fahrkonzession Schimpfereien gegen unsere Partei aus. Ohne einem Herrn Salomon aus Berlin übergeben. Natürlich werden sich ringsten den auf der Tagesordnung stehenden Punkt im Auge zu be- Fällen sogar entgegen kommen"! Nachstehendes dürfte dazu dienen, die Droschkenbefizer mit dieser Maßregel der Polizeidirektion nicht zu halten, schimpfte er dann unaufhörlich auf unsere Mainzer Parteige- diese Behauptung in das richtige Licht zu stellen. Unterzeichneter be= frieden erklären und gegen die Monopolifirung eines nach dem neuen nossen. Als der„ Brüller" hierbei persönlich wurde, erklärte die Ber - fand sich bei dem Tuchfabrikant Herrn Hermann Lange hier in Arbeit Gewerbegesetz völlig freien Erwerbszweiges den Beschwerdeweg betreten. sammlung entrüstet, daß sie dem Rebner das Wort entziehen werde, und bekam schließlich ein Stück( eine Kette) zu weben, welches etwas Herr Salomon, dem die Sache selber nicht ganz geheuer vorkommen wenn er in seinem Brüllen und Schimpfen fortfahre. Auf diese Er- verdorben war; die Wolle war nicht rein gewaschen geschweißt) und mag, hat sich beeilt, den hiesigen kleinen Kutschern die Offerte zu klärung hin erhoben sich die im Laufe der Versammlung truppweise nur mit großer Mühe konnte Garn geliefert werden. Selbstverständ machen, auf Grund des neuen Tarifs unter seinem Namen Fuhren erschienenen, extra commandirten Schreiner, sowie die Mitglieder des lich gehörte die Kette nicht zu der besseren" Arbeit und entschloß ich auszuführen, wenn sie für den Einspänner 3 Sgr., für den Zwei- Aug. Deutsch . Arb.- Vereins" und machten den furchtbarsten Skandal, mich, meinen Arbeitgeber um eine Zulage anzugehen. Zu diesem spänner 5 Sgr. täglich an ihn zu entrichten sich verpflichteten. Macht schimpften und drohten mit Fäusten und knüppeln; nur der Be- 3wed ſtellte ich die ganze Sachlage der Wahrheit gemäß dar und erpro Jahr und pro Kutscher 36 resp. 60 Thaler. Gewiß kein übles sonnenheit der Mitglieder der Schuhmacher- Gewerkschaft war es zu wähnte gleichzeitig, daß ich mit einer anderen Kette, welche ich nicht Geschäft.) banken, daß es nicht zur entsetzlichsten Schlägerei fam. Mit Abscheu nahm, mir gerade einen ganzen Tag versäumt hätte ut. f. w. München. Die unfeligen Berwürfnisse unter den Bekennern des wandten sich die Letzteren von diesem erbärmlichen Treiben ab und Herr Lange hörte mich ruhig an, ohne etwas zu erwidern und gewährte mir sodann eine Zulage von 6 Sgr.! Auf meine Entgegnung, daß Sozialismus bezüglich des Weges zur Erreichung unserer Ziele, dieser wurde die Versammlung geschlossen. unselige Hader ist uns hier seit langer Zeit bis vor kurzem erspart dies auch nicht eine nur annähernde Entschädigung sein könnte, legte geblieben. Die Grundsäge, wie sie im Eisenacher Programm niedermir genannter Herr noch 2 Sgr. zu. Dieser Vorfall hatte statt, gelegt worden, als die richtigen anerkennend, haben wir hier, soweit nachdem ich von der Kette erst einen fleineren Theil gewebt hatte. es in unsern agitatorischen Kräften gestanden, für die Ausbreitung Gerade zu dieser Zeit war Herr Lange an einem Fußübel leidend und berjenigen Partei gewirkt, welche nach unserer Anschauung den richtigen, besuchte die Fabrit, welche von seiner Wohnung entfernt liegt, nicht. den sichern Weg zum gemeinsamen Biele einschlägt. Seitdem es uns Ich webte die Kette( 2600 Tuch) ab. Gewöhlich zahlt Herr Lange für nun hier gelingen will, mit unsern Ideen bei den Arbeitern durchzusolche Arbeit das Meister- Pfund(= 2% Pfund Einschlag) mit 8 Sgr. dringen, dadurch daß wir, vor Allem das sozialistische Prinzip über Die ersten 7 Pfd. Einschlag( Schuß) waren klarer als für 3000( f. 10 Sgr.) und obendrein noch schlechtes Garn; man konnte eben alles Andere sezend, weder der Parteileidenschaft, noch dem Personenfultus uns ergeben haben, findet es eine anders organisirte sozialistische Hier auf ergriff unser Parteigenosse Morlock aus Eßlingen das kein besseres machen und mußte ich die noch übrige Wolle vom Stück Frat tion für nothwendig, durch Anregung und Aufwerfung der Wort und forderte die Versammelten auf, sich diesem Verein nicht schließlich bei Seite legen. Sodann bekam ich gegen 2 Pfd. übrig Formenfrage die Prinzipienfrage gänzlich in den Hinter- eher anzuschließen, als bis die Helfershelfer des preußischen gebliebene 3000 Schuß; der nächstfolgende Einschlag war entsprechend. Für gewöhnlich hatte ich in genannter Fabrik durchschnittlich reichgrund zu drängen. Oder liegt es vielleicht im Interesse unsers ge- Regierungsagenten Schweizer, die als solche von dem eigenen meinsamen Prinzips, wenn da, wo sich eine sozialistische Agitation be- Delegirten der Stuttgarter Mitglieder des„ Allg. Deutsch . Arb.- Ver- lich 3 Thaler Lohn pr. Woche erzielt, bei größerer Anstrengung auf reits Geltung verschafft hat, deswegen, weil nicht gerade nach dem eins", Deser, bezeichnet worden waren, aus dem Verein gestoßen wären. gedachter Kette aber kaum reichlich 2 Thaler die Woche. Das alles Buchstaben der Lehre oder nach der Form des im Jahre 1863( also Oder aber, wenn die Anwesenden dem ,, Allg. Deutsch . Arb.- Verein" den hatte ich auch Herrn Lange jun. erklärt und ihn aufgefordert, seinem vor 9 Jahren) gegründeten Augem. deutschen Arbeiter Vereins agitirt noch beitreten wollten, so möchten sie so massenhaft beitreten, daß sie im Bater bemerklich zu machen, daß ich noch etwas zugelegt haben wolle, wird, um die leidige Formenfrage gestritten wird? Sollte es diesen Stande wären, jene Helfershelfer Schweizers aus dem Verein zu ent- dieses aber, nach wiederholter Darlegung des Sachverhalts, seinem Bei der nächsten Abrechnung bekam Verein, der auf soc.- demokr. Basis zu stehen vorgibt, nicht herzlich fernen. Sofort ergriff nach Morlock, der oft durch Brüllen unter eignen Ermessen anheimgebend. freuen, wenn seine Grunbibee- der Sozialismus- men wenn auch brochen wurde, das Wort der Referent Hartmann. Mit der ganzen ich mein Abrechnungsbuch nebst Geld übermittelt, aber es war nichts bei anders gestalteter Organisation, Anhänger gewinnt? Sind denn ihm innewohnenden Rohheit und Gemeinheit schimpfte er unausgesezt zugelegt, ich schickte Buch und Geld wieder zurück und ließ sagen, daß Sozialismus und Allgem. deutscher Arbeiter- Verein so gänzlich ver- auf unsere Partei. Die Führer", unsere Parteigenossen Geib, Yord, ich mich mit dieser Abfertigung nicht einverstanden erklären könne. schlungene Begriffe, daß sie sich gar nicht getrennt denken ließen? Spier, Bracke, Bornhost, Liebknecht, Bebel 11. f. w. bezeichnete er als Hierauf ließ mich Herr Lange fragen, was ich denn eigentlich noch Dies einzusehen fällt den leitenden Spigen des Allgem. Deutschen elende Verräther, Schufte, und sagte schließlich, Liebknecht und Bebel wolle? Worauf ich erwidern ließ, daß ich mindestens noch 15 Sgr. Arbeiter- Vereins ungemein schwer. Nach dieser Forderung Sie senden ihre Agitatoren, un- müßte man mit Schneißer in einen Sad stecken, einen großen Stein auf die gedachte Kette zugelegt haben möchte. bekümmert darum, ob Zwiespalt unter den ohnedieß nicht immer branhängen und sie ins Meer schmeißen, daß fie erföffen". war meinerseits die Zulage( über 17 Meisterpfund Einschlag) auf principienfesten Arbeitern geschaffen wird oder nicht, auch dahin, wo Kein Wort der Entrüstung von Seiten der Mitglieder des„ Augem. 23 Sgr. bestimmt; hierzu kommt noch, daß die ersten 7 Pfd. boch dieselben von vornherein als gänzlich überflüffig erachtet werden müssen, Deutsch . Arb.- Vereins" über die Schamlosigkeit Hartmanns wurde mindestens wie 3000 bezahlt werden sollten, macht 14 Sgr. und halten barauf, daß bei ihrer Agitation die Quintessenz stets in laut; im Gegentheil, verstohlen und offen freuten sie sich ganz ergöß- 3000 Schuß( der stärker war als die ersten 7 Pfd.), giebt noch 3 Sgr. dem Schlusse gipfelt: ,, Nur der Augem. deutsche Arbeiter- Verein fann lich über ihren Herrn Hartmann. Der größte Theil von ihnen flatschte Kommen also nach dieser Darlegung 17 Sgr. von 23 Pfd. in Abzug, sodaß die eigentliche Zulage 6%, Sgr. beträgt!!! den richtigen Weg zeigen." Um Wenige zum Beitritte zu gewinnen, lauten Beifall. wird jede andere sozialistische Richtung in brutaler Weise angegriffen. Als nun unsere Parteigenossen sich wiederholt zum Wort meldeDaß eine derartige Agitation niemals dazu angethan sein kann, auf ten, stellte der Bevollmächtigte des„ Allg. Deutsch . Arb.- Ver.", Herr bie große Masse aufklärend zu wirken, dürfte wohl nicht erst zu be- Hirsch, der den Vorsiz führte, sofort selbst den Antrag auf Schluß der Rednerlifte und Debatte. Trop tes energischsten Protestes unserer Insbesondere find es die Herren Frohme und Hartmann, seits wurde derselbe angenommen. Weiteren Versammlungen jener welche dieses Geschäft seit neuerer Zeit in Süddeutschland zu besorgen Leute haben wir nicht beigewohnt. haben. Nachdem vor Kurzem hier in München durch ein paar Heiß- Parteigenossen! Wir fordern Euch zum Schluß auf, jederzeit worden war, fanden es die genannten beiden Herren für nothwendig, dern des ,, Allg. Deutsch . Arb.- Vereins" nicht auch so schändlich miß- nahme an der sozial- demokratischen Bewegung hier. Sollte das der sporne eine Mitgliedschaft des Augem. deutschen Arb.- Vereins gegründet auf der Hut zu sein, damit Euer Vertrauen gegenüber den Mitglie- schiedene Herren es fich haben angelegen sein lassen, mich außer Arbeit zu bringen und zwar höchst wahrscheinlich wegen meiner Antheilauch München mit ihrer Gegenwart zu beehren und in einer von braucht wird, wie es uns ergangen ist. Fall sein, dann vorläufig nur so viel: Ein paar Personen schufen die dem genannten Vereine am Dienstag, den 23. dss. im Lamplgarten Caffel, 28. Juli. ( Neue Ausbreitung.) Sonntag, den 14. Juli, Bewegung nicht! Durch ein paar Personen wird die Bewegung auch einberufenen Volksversammlung als Referenten über die allgemeine hielten wir eine olksversammlung in Münden ab, behufs Gründung nicht getödtet; und würde Sie in Kamenz unterdrückt, dann wäre die Arbeiterbewegung und deren Biele" aufzutreten. einer Mitgliedschaft unserer Partei. Tagesordnung: Die soziale Sozial- Demokratie doch nicht todt. Mit leichter Mühe brachten wir in dieser Versammlung, die von Frage." Die Sozial- Demokratie lebe hoch!!! Sie lebe trozdem und alledem! ungefähr 250 Mann besucht war, das Burcau in unsere Hände. Es entspann sich eine stürmische Discussion, hervorgerufen durch ein Karl Wendt. Rebezeit wurde durch Versammlungsbeschluß für die betr. Referenten paar Anhänger des ,, Neuen," unter denen sich besonders ein Herr auf Stunde beschränkt und hielten sich diese sowohl Eingangs ihrer Schulz hervorthat und seinen Muth an unserer Partei versuchte. Er Chemnitz . Am 24. Juli fand hier eine Taffetweber- VerVorträge als in deren weiterem Verlaufe vollkommen objectiv an das wurde jedoch so gründlich belehrt, daß er am Schlusse uns die Hand fammlung, die von ungefähr 300 Personen besucht war, unter Princip, wodurch fie fich auch allgemeiner Aufmerksamkeit zu erfreuen reichte und versprach, fest für uns einstehen zu wollen. An der Vorsiz von Wendler jun. statt, in welcher zunächst hervorgehoben hatten. Der unvermeidliche, wenn auch indirekt ausgesprochene Schluß, Discussion betheiligten sich die Herrn Schulz, Bode und Schneider wurde, daß in der Lochmann'schen Fabrik oie niedrigsten Löhne der Allg. dtsch. eblen, eine allgemeinen Berein macht felig", fonnte aber nicht ver aus Münden , sowie die Herren Naters , Tuch, Dreffel und für Taffetweberei gezahlt würden, wie denn überhaupt die BerſammSturm und Unwillen wachzurufen. Den Baum, sowie Unterzeichneter aus Gaffel. Es traten sofort ca. 20 lung durch das eigenthümliche Benehmen dieses Herrn Fabrikan ten Münchener Arbeitern bleiben eben die bekannten Vorgänge in diesem Mitglieder der Partei bei. veranlaßt war. Derselbe hat u. A. geäußert, er habe zu leben, die Vereine so frisch im Gedächtniß, daß es ihren Unwillen im höchsten Maße herausfordern heißt, für jenen zu agitiren.
weisen sein.
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Von unserer Seite trat Scheil auf, warnte die Arbeiter vor Zersplitterung und mußte nothgedrungen den beiden Vorrednern gegen über einiges Licht über die Verhältnisse des Allgem. deutschen ArbeiterVereins verbreiten. Der traurige Fall, der bei solchen Gelegenheiten nothwendiger Weise eintreten muß, trat auch hier ein: statt das sozialdemokratische Princip zu erörtern und hieburch Anhänger für die Partei zu gewinnen, spizten sich die nun folgenden Debatten lediglich zu einem Wortfampfe über die Form zu, wie man dieses Prinzip am besten erreichen könnte; daß durch derlei Debatten und Streitigkeiten über eine Nebensache die Hauptsache ganz vergessen bleibt, das wissen diese Herren Agitatoren, das müssen sie wissen; Zwietracht jäen, das ist der ganze Zweck, den fie erreichen wollen.
Ober ist es im Interesse des sozialen Prinzips, wenn die sozialistischen Arbeiter sich zum Vergnügen unserer Gegner gegenseitig in den Haaren liegen, statt die Welt von der Reinheit ihrer Ideale zu überzeugen? Wenn nun die Herren Frohme und Hartmann wirklich so von Soz alismus durchdrungen find, wie sie zu sein vorgeben, so wäre es, nachdem fie die Stimmung der hiesigen Arbeiter kannten, doch im Interesse der Arbeiterbewegung rathsam gewesen, München sowohl wie überhaupt ganz Süddeutschland mit ihrer Agitation zu verschonen.
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2 Bfb.
Herr Lange schickte mir nun das Geld wieder und 15 Sgr. noch mit; ließ mir aber auch gleich sagen, daß ich mich nach anderer Arbeit umsehen sollte, einen Grund, weshalb, nicht angebend. Mangel an hierauf Auftrag gab, ihm gleich wieder einen Gesellen zu verschaffen! Arbeit tann's nicht gewesen sein, weil Herr Lange unmittelbar Es war dieses der erste Fall, daß mir seitens eines Arbeitgebers die Arbeit gefünd gt wurde. Erwähnt sei hier noch, daß ver
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Donnerstag, den 18. Juli fand die zweite öffentliche Versammlung Arbeiter möchten sehen, wie sie durchfämen. Nach eingehender Be stait. Tagesordnung: 1. Das Parteiprogramm." 2. Der Leip: rathung der Lohnverhältnisse wurden aus 7 Fabriken, die sich mit ziger Hochverrathsprozeß." Herr Schulz, der sein am Sonntag ge- Taffetweberei beschäftigten, je 2 Mann gewählt, welche eine Zusammengebenes Versprechen vergessen hatte, machte den Versuch, die Versamm- stellung der Löhne in den verschiedenen Fabriken vornehmen sollen, um lung zu sprengen, indeß vergeblich. Es wurde ihm bewiesen, daß auf Grund dieser Statistik weitere Waßregeln zu treffen und auf dieſe nicht wir, sondern umgekehrt gerade die Herren Hasselmann, Hasen- Weise eine gleichmäßige Lohnerhöhung zu erzielen. Es wurde noch clever c. es seien, die in maßloser Weise ohne alle Veranlassung die hervorgehoben, daß die vereinigten Fabrikanten vor kurzer Zeit eine Streitereien provocirt hätten, um möglichst im Trüben zu fischen, und Lohn- Ausbesserung zugesagt, dieselbe aber bis jetzt noch nicht ausgeüberzeugten sich die Arbeiter Mündens, daß wir die politische wie führt hätten. soziale Befreiung der Arbeiter erringen wollten. Es traten auch hier- Die hiesigen Bäckereibesizer hielten in diesen Tagen eine wieder eine große Anzahl Arbeiter der Partei bei.
Versammlung ab, in welcher das sehr bescheiden gehaltene Gesuch Dienstag, den 23. Juli fand große Volksversammlung" der Bäckergehilfen um 25 Prozent Lohnerhöhung, welches mit 117 statt. Die Anhänger des ,, Neuen Tölde" hatten einen von den Ihrigen Unterschriften gezeichnet war, besprochen wurde; dasselbe ist aber gänz von Cassel nach Münden gesandt um unsere Mitgliedschaft zu lich abgewiesen worden und es soll nach Ansicht der Meister ein sprengen. Es gab eine stürmische Versammlung, in der Wiemer, jeder Gehilfe, der mit dem Lohn nicht zufrieden ist, sich mit seinem ( Hannover ) nur mit großer Mühe seinen Vortrag Die Internationale, Meister selbst ins Einvernehmen setzen. Wir hoffen, daß damit deren Geschichte, Programm, sowie sozial- politische Thätigkeit" be- den Bäckergehilfen Veranlassung gegeben ist, sich gut zu organisien endigen konnte. Nun gings zur Discussion. Wobei Herr Schulz und dann ihre Forderungen mit gehörigem Nachdruck zu wiederholen. Skandal nicht ungern gesehen hätte, wovor uns aber der gesunde Sinn ( ,, Chemnißer Freie Presse.") der Arbeiter Mündens bewahrte. Auch ein recht sauberer Vogel, ein Herr G. Gieß aus Cassel, der den Betrag von 4 Thlr. 15 Sgr., Arbeiterpfennige, in Cassel durchgebracht und erst, als es zur Klage fommen sollte, zurückgezahlt, war aus obigen Gründen anwesend. Die Entrüstung gegen jene Herren war übrigens allgemein, so daß sich Herr Gieß schleunigst auf die Beine machte. Es ließen sich auch hier wieder circa 15 Mitglieder einzeichnen.
Dresden , 19. Juli. Gestern Abend fand hier im Saal der deutschen Halle" eine Zusammenkunft hiesiger Klempnergehülfen statt. Das Lotal war zum Erbrücken gefüllt und man sah und hörte es Um auf die erwähnte Versammlung wieder zurückzukommen, so den Leuten an, daß sie weder der Einfluß irgend welcher Agitation, sei noch erwähnt, daß es bei dem immer mehr zunehmenden Tumulte noch läppischer Uebermuth, sondern lediglich der Ernst und die Dringtrotz der größten Mühe des Vorsitzenden Scheil nicht mehr möglich lichkeit ihrer Lage zusammengeführt hatte. Referent Eckstein beschäfwar, die erregten Gemüther zu beruhigen, und die Versammlung getigte sich in seiner Rede, die sichtlich Eindruck machte, mit dem Wesen schlossen werden mußte. Am Sonntag schrieb ich nun nach Hersfeld an Parteigenossen der Gewerkschaften, und den außerordentlichen und unbestreitbaren Wenn etwa die Herren Frohme und Hartmann von einem Erfolg zu G. Wolff, für Donnerstag eine Versammlung einzuberufen. Wir er- Vortheilen, welche dieselben den Arbeitern zu bieten im Stande seien. sprechen die Stirne haben sollten, so ist der Erfolg, den sie beabsich- staunten wir aber, als wir hier ankamen, daß weder Brief noch sonst Er wies hauptsächlich auf die verwerfliche Tendenz des Industrieverdenn sonst wären sie ja nicht gekommen tigten eben ein solcher, etwas dort angelangt sei. Wir thaten alles mögliche, um ein Lokal bandes der Meister, Fabrikanten und Direktorien bin. Derselbe mahne um den sie kein Bernünftiger beneidet; fie haben erreicht, was sie wollten: ben Arbeiter in erhöhtem Grade an die Verpflichtung, der Gewerkden Schluß der Versammlung und eine vergnügte Stunde für unsere 3 bekommen, aber vergebens. Der dortige Landrath Auffarth hat allen Lokalbefizern die Weisung schaft beizutreten, wenn sie nicht durch die immer mehr wachsende Spießbürger und Geldmenschen, wenn diese von dem Vorfalle hören. durch den Bürgermeister zugehen lassen, uns ihre Lotale zu verweigern. Ausbeutungswuth und die immer häufiger werdenden Maßregelungen Wir gingen selbigen Abend noch auf ein Dorf, aber wer hat schon so seitens dieses Bundes vereinzelt zu Grunde gehen wollten; Referent schloß Stuttgart . Die beiden berüchtigten, im ,, Boltsstaat" bereits etwas erlebt, auch da wurde uns jeder Saal verweigert, der Land- mit der Aufforderung zur Einigkeit, zu muthiger und männlicher Gelgenügend gekennzeichneten Schweizer'schen" Agitatoren Frohme rath will es nicht haben" war die Antwort. Am andern Mor- tendmachung unserer Rechte und zum Beitritt in die internationale Geund Hartmann haben auch hier in Stuttgart ihre Standalscenen gen gingen wir zum Bürgermeister, um die Turnhalle, die städtisches werkschaft der Metallarbeiter. Das Referat wurde mit dem glänzendaufgeführt, genau so, wie sie es an anderen Orten, z. B. in Mainz , ge- Eigenthum ist, zu erlangen; auch diese wurde trotz aller Vorstellungen sten Erfolg gekrönt; es ließen sich sofort 42 Klempner eintragen, und than. Im Boltsstaat" ist schon mehrfach erwähnt worden, daß zwi- verweigert. Eine Rundreise nach fast allen Dörfern im Kreise Hers- ziemlich ebensoviel stellten ihren Beitritt für die am nächsten Sonnabend schen unseren Parteigenossen in Stuttgart und Eßlingen einerseits feld nußte nichts, überall hieß es, wir wollten durch unsere Versamm- stattfindende Gewerkschaftsversammlung in Aussicht. Nachdem noch und den Mitgliedern des Allg. Deutschen Arb.- Vereins" zu Stutt- lungen den Staat umstürzen. Der Landrath will es nicht ein Komitee von 12 Mann gewählt worden war, dem die Aufgabe zugart andererseits seit geraumer Zeit ein erfreuliches Einvernehmen haben, daß wir unser Lokal bergeben" sagt man uns. Er ließ fiel, eine Punttation der Hauptforderungen aufzustellen, die nach Bebestehe. Noch auf der letzten Landesversammlung zu Eßlingen glaub- nämlich burch Staffetten diese Warnung nach allen Orten bringen. gutachtung einer späteren Versammlung den Meistern vorgelegt wer ten wir auf das Zusammengehen der beiden Fraktionen mit Sicherheit So sucht man die Sozialdemokratie todt zu machen. Der Land- den sollte, wurde die Situng geschlossen. Es ist wieder einmal ber rechnen zu dürfen. Wir betrachteten jenes Handinhandgehen als ein rath irrt sich jedoch gewaltig, und hat gar keine Ahnung, in welcher Weise Beweis geliefert, was die Arbeiter im großen Ganzen könnten, wenn höchst erfreuliches Zeichen, und wähnten, daß die Zeit nicht mehr fern er dadurch für uns agitirt. Sein väterliches Herz hätte sich gewiß fie wollten. Für den Bevollmächtigten:" liege, wo es nur noch Eine Arbeiter- Partei gäbe; bis jener Tag ge- darob entsetzt. Wohin wir famen, liefen die Leute zusammen, um sich Alois Schauer.
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E. K.
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