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Correspondenzen.

Martin Wolf, der Bruder des Bräutigams, Wilh. Fritsch und|

Breslau, 28. Jan. Sonntag den 19. b. M. fand hier zum Aug. Döhn waren zu diesem Zweck als Zeugen vor dem Gerichts- Stiftungsfest der Gewerkvereine eine öffentliche Versammlung statt, Leipzig, 5. Januar. Zur Bewältigung des hiesigen Buch- amt Hartenstein erschienen., Herr Amtmann Neumann eröffnete in der Herr Franz Duncker aus Berlin einen Vortrag über te druckerstrikes setzen die Druckereiinhaber alle Hebel in Bewegung. die Verhandlungen mit einer kurzen Ansprache an das Brautpaar, Staat und Gesellschaft" hielt.

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Das Organ der Buchdruckergehülfen, der Correspondent" macht betonte unter Hinweis auf die Bestimmungen des bürgerlichen Die Sozialdemokraten beider Richtungen waren ausdrücklich hierüber folgende Mittheilungen:" Die Lehrlingsschule ist bis Gesetzbuches die rechtlichen Wirkungen und Folgen der Ehe, beglück- von der Versammlung ausgeschlossen, um Störungen zu verhüten. gt auf Weiteres geschlossen worden, weil die Lehrlinge Abends wünschte nach vorausgegangener Abfassung des Protokolls und Ein- Von unserer Partei wurde eine schriftliche Erklärung eingereicht, und wahrscheinlich auch Nachts arbeiten müssen. Die hiesigen tragung in das Dissidentenregister das junge Ehepaar mittelst um zur Beruhigung jener Herren zu konstatiren, daß wir noch nie Gehülfen werden, es sich zur Aufgabe zu machen haben, die betr. Handschlages freundlichst und schloß mit der Bemerkung, daß dies eine Versammlung gestört. Diese Leute verstehen aber unter Stören Aelterit auf diese Ausbeutung ihrer Kinder aufmerksam zu machen. die erste am hiesigen Orte derart geschlossene Ehe sei, die Verhand- Opponiren, meinten jedoch großmüthiger Weise, solchen Sozial­Man denkt eben: Was schadet es, wenn so ein Junge dabei zu lungen. Möchte dieselbe dazu beitragen, die Vorurtheile zu brechen, demokraten, die nicht stören" wollten, gewährten sie gern Zutritt. Grunde geht geistig und körperlich geistig und körperlich, wenn ich nur ein Ge- von denen leider noch die große Mehrzahl befangen zu sein scheint. Der Vortrag des Herrn Dun selbst war im höchsten Grade schäft dabei mache. Anständige Mädchen will man zu Sezerin- Mit sozialdemokratischem Gruß und Handschlag ergötzlich und bot solches Ber nügen, daß ich es wirklich bedaure, nen ausbilden die alte Geschichte und an das Regiments­A. Döhn. seinen Beginn nicht persönlich angehört zu haben. Hätte ich nicht Commando hat man sich auch schon gewandt, um etwa vorhandene fanu, 28. Jan. Ein Hoch den wadern Parteigenossen im gesehen, daß Herr Dunder den Vortrag hieit, ich hätte geschworen, et Setzer zur Hülfeleistung zu erhalten. Wie wir hören, ahmen die 17. sächsischen Wahlbezirk für die Energie, die sie bei der Wieder- es sei der leibhaftige Schulze- Delitzsch. Derselbe Stil, dieselbe Gehülfen das Beispiel der Prinzipale nach und lassen den ans- wahl Bebel's bewiesen haben. Am. 21. Januar erhielten wir, der Wissenschaftlichkeit", derselbe Brei, ja fast dieselben Worte. wärtigen Collegen gleichfalls gedruckte Liften zugehen.( Die Druckerei- sozialdemokratische Arbeiterverein, entstanden aus der aufgelösten Es ist natürlich überflüssig, den ganzen längst widerlegten besitzer haben nämlich ein gebrucktes Namensverzeichniß aller am internationalen Gewerksgenossenschaft der M.-, F.- und Handarbeiter, Blödsinn hier zu erörtern; man braucht blos Lassalle's Bastiat­ft Strife Betheiligten an ihre Kollegen nach auswärts versandt.) per Telegramm durdy Herm. Albert in Glauchan das Resultat von Schulze zu einem Bastiat- Dunder zu machen, dann ist es das Verzeichniß aller Stehengebliebenen enthaltend, jedenfalls ein der Wiederwahl unseres wackeren Vorkämpfers A. Bebel. Von gethau. Nur auf einige bezeichnende Bunkte wollen wir hier auf­interessantes Register. Sodanu haben die coalirten Prinzipale eine inniger Freude durchdrungen wurde sofort durch Eircular eine Mit- merksam machen. Vereinbarung getroffen, nach der während des Strikes und inner- gliederversammlung auf selbigen Abend. einberufen, und es wurde Zuerst ließ Herr Duncker( nach dem Zeitungsbericht) die famose halb 4 Wochen nach deffen Beendigung kein Gehülfe, gleichviel ob in Gemeinschaft mit dem Gesangverein Liederhain", welcher aus Definition von Stapel laufen: Gesellschaft ist die Zusammenfassung el derselbe sich am Strife betheiligt oder nicht, sowie kein Hülfsarbeiter lauter Mitgliedern des sozialdemokratischen Arbeitervereins besteht, der Menschen in wirthschaftlicher Beziehung Staat die Berei­ud keine Arbeiterin ohne Erlaubniß des frühern Prinzipals ein höchst freudiger Abend verbracht. Es wurden Hochs auf unsere nigung zur Erreichung bestimmter Zwecke. Aber diese bestimmten in Condition genommen werden darf. Aufgehört haben am Sache, die Wähler des 17. sächsischen Wahlkreises und auf den Zwecke fönne er( Duncker) nicht definiren( wie gern glauben wir Sonnabend den 1. Februar 320, gekündigt wurden 170, abgereist trenen Vorkämpfer A. Bebel ausgebracht. das!), das könne überhaupt Niemand. Also Herr Duncker, Sie te find seit 14. December 222, auf Grund des neuen Tarifs arbeiten Schließlich wurde noch beschlossen, ein Telegramm, begleitet mit haben es fertig gebracht zu sagen: Die bestimmten Zwecke des n 54, sonst bleiben stehen 423, worunter 113 Drucker. dem herzlichsten Glückwunsche auf die Wiederwahl an A. Bebel Staates sind nubestimmt, ja sogar unbestimmbar. Das hindert Leipzig. Am 28. Januar hatte der Buchbinderverein eine nach Hubertusburg abgehen zu lassen.*) Sie jedoch natürlich gar nicht, eine halbe Stunde später das zu allgemeinte Bersammlung einberufen um die Nothwendigkeit der F. L. Neichelt sen. thun, was Sie sich anfangs nicht zugetraut und auch jedem An­Abschaffung der Ueberstundenarbeit zu besprechen. Glausau, 2. Februar. Erst heute ist es mir möglich, Ihnen deren abgesprochen haben; Sie rufen nämlich mit Pathos aus: In keinem andern Gewerke wird wohl die Ueberstundenarbeit das offizielle Ergebniß über unsere verflossene Reichstagswahl zu- der Staat hat die hohe, erhabene Aufgabe, die Cultur zu be­4 so übermäßig betrieben, als in dem Leipziger Buchbinderein und gehen lassen und zwar deshalb erst heute, weil ich seit dem Wahl- fördern 2c. that hier die Verkürzung der Arbeitszeit vor 3 Jahren ohne Be- tage mehrere Geschäftsreisen auszuführen hatte, von welchen ich Der ganze Vortrag läßt sich in 3 Theile zerlegen. Der erste t schränkung der Ueberstundenarbeit nur dazu beigetragen, daß die erst gestern wieder zurückgekehrt bin. Da in unseren Localblättern bestand aus dem Wiederkäuen der längst todten Nachtwächteridee", Ueberarbeit, anstatt wie vorher gewöhnlich im Oktober, jetzt schon das offizielle Ergebniß nicht veröffentlicht wurde, so ging ich gestern der zweite aus einfachem purem Blödsinn und der Dritte sprach in im September und in vielen Werkstuben sogar im August beginnt zum Wahlkommissar und habe mir dasselbe verschafft. Im Ganzen unklarer Weise für die Sozial- Demokratie, statt sie zu widerlegen. und fortdauert bis Weihnachten. Dies ist, außer der mangelhaften wurden 15,270 Stimmen abgegeben, von denen aber 550 für Spaßhaft wird Herr Dunder, wenn er sich auf das Gebiet der Vereinigung die Ursache, daß die Löhne der Leipziger Buchbinder ungiltig erklärt worden sind. Diese 550 Stimmen fallen fast alle theoretischen National- Dekonomie wendet. Mit triumphirender jetzt noch so schlecht sind. noch auf Bebel, indem in Gersdorf bei Hohenstein 193 Stimmen, Siegesgewißheit dozirte er: der Werth der Dinge besteht nicht

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Von der Versammlung wurde auch die Ueberstundenarbeit für welche auf Bebel gefallen waren, von Seiten des dortigen Wahl-( wie die Sozialisten fagen) bloß in der auf sie verwandten Arbeit, schädlich anerkannt und folgende Resolution angenommen: Die vorstehers für ungültig erklärt worden waren, ebenso eine Wahl- sondern auch im Nutzungswerth für den Käufer. Wie? Herr Versammlung der Buchbindergehülfen vom 28. Januar verspricht, urne in Mülsen St. Jacob, wo 274 Stimmen für Bebel ab- Dunder, das soll gegen die Sozialisten gerichtet sein? Allerdings, nachdem die schädliche Wirkung der Ueberstunden- und Sonntags- gegeben waren. In Mülsen St. Jacob war der Richter des Ortes denn es wäre ungerecht, von Ihnen zu verlangen, daß Sie das arbeit im Allgemeinen diskutirt, dahin zu wirken, daß eine allge- mit Namen Heinrich,( frühe: Nat.- Lib.) 1. Wahlvorsteher und Krause, Wort gesellschaftliche Arbeit", welche nach der sozialistischen Theorie meine Betheiligung an dem hier bestehenden Buchbinderverein statt- früher Mitglied unserer Partei, jetzt ebenfalls Nat.- Lib. zweiter Wahl- den Werth bestimmt, verstehen. finde; ferner beschließt dieselbe, da die Abschaffung obengenannter vorsteher. Andere Wahlzettel sollen deshalb für ungültig erklärt Dem Sozialismus wirft Herr Duncker vor, daß das von jenem Verhältnisse nur durch eine Organisation möglich, den Buchbinder- worden sein, weil 2 mal Bebel oder 2 mat Pezold oder der Name verlangte Eingreifen des Staates in die wirthschaftlichen Verhält­verein zu beauftragen, die Abschaffung der Sonntags- und Ueber- des Wählers darauf verzeichnet gewesen ist. Die für Bebel ab- nisse kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt wäre. Denn schon stundenarbeit zur geeigneten Zeit zu vollziehen". gegebenen Stimmen belaufen sich also netto auf 11,000. Das im Alterthum, z. B. in Aegypten, habe ein ähnliches Eingreifen

Lichtenstein- Calfnberg. Die zwar leider wahre Notiz in auch der Wahlkommissar, Canzleirath Nichter die von den Wahl- des Staates( Kastenwesen) stattgefunden. Vortrefflich! Danach Nr. 9 d. Bits., Lichtenstein sei durch Chemnitz verbummelt worden vorstehern obengenannter Orte für ungiltig erklärten Stimmen könnte Herr Duncker behaupten: Die Republik ist ein Rückschritt in betreff der Volksversammlung vor der Wahl, veranlaßt die ebenfalls für ungiftig erklären konnte, ist mir unbegreiflich. Die denn schon im Alterthum waren sehr viele Staaten Republiken". hiesigen Parteigenossen folgendes zu berichten: Die von uns am Orte haben den Reichstag zur Entscheidung über die Giltigkeit der Ein auderer Vorwurf lautet: Die von den Sozialisten gewollte 18. v. Mits. einberufene und von 500 Mann besuchte Volksver- für Bebel abgegebenen Stimmen angerufen. Daß Wahlvorsteher Regelung der Produktion hebe die persönliche Freiheit und Behag­sammlung war bereits eröffnet, der Vorsitzende gewählt, und der vom Lande, welche mitunter sehr beschränkt sind, so handeln konnten, lichkeit( aha! den Bourgeois ist's natürlich jetzt sehr behaglich) auf. Herr Referent ließ noch auf sich warten. Da wir sahen, daß wir ist noch zu entschuldigen, wenn aber auch Leute von der Stadt, Denn dann müßte der Staat z. B. bestimmen, wie viele Schneider, auf uns angewiesen blieben, so ergriff ein hiesiger Parteigenosse, die auch noch Jurist sein wollen, wie z. B. unser Stadtrath Maschinenbauer 2c. sein sollten, und wenn einer Luft hätte, Schnei­obgleich unvorbereitet, das Wort und legte der Bersammlung dar, Dr. Schulz, so zu handeln sich vorgenommen hatte, dann hört alles der zu werden, könnte der Staat sagen: nein, du darfst nicht wie unser Bebel bei der ersten und zweiten Wahl vor uns sein auf. Unser Stadtrath Dr. Schulz( bekannt durch seine früheren Schneider werden, die sind schon zu viel, du mußt Maschinenbauer Programm entwickelt habe, für welches er später treu und furcht- Verbote von Versammlungen und durch seine logisch gefaßten werden." Abgesehen von anderem Unsinn, der hierin steckt, sehen los gekämpft; wie er bei der britten Wahl in Haft und heute bei Resolutionen, deshalb auch von Liebknecht seinerzeit der Logitus Sie denn nicht, Herr Duncker, daß die Freiheit des Einzelnen auch der vierten wieder; daß er durch sein muthiges Eintreten für die von Glauchau genannt) hatte sich nämlich am Wahltage noch vor heute ohne Einmischung des Staates aufgehoben ist. Glauben Interessen der Arbeiter dahin gelangt, und daß es uns darum Beginn der Wahl zu den verschiedenen Wahlvorstehern begeben Sie denn wirklich, heute kann Jeder ohne Rücksicht auf die Ver­heilige Pflicht sei, ihn diesmal wieder zu wählen. Darauf las und denselben ein Protokoll vorgelegt, in welchem er ungefähr aus- hältnisse das Gewerbe ergreifen, welches er will? Glauben Sie der Referent den Wahlaufruf aus Nr. 4 des Volksstaat" vor und gesprochen hatte, daß, da Bebel doch wohl die bürgerlichen Ehren- wirklich, daß, wenn heute z. B. die Maschinenbauerbranche über­legte dann der Versammlung nochmals an's Herz, was ihre Pflicht rechte nicht mehr besäße, er auch nicht wieder wählbar sein könne füllt ist und demand auch noch so große Lust hat, Maschinenbau­sei. Es sprachen sodann noch zwei hiesige Parteigenossen. ach- und es deshalb dem Reichstag überlassen bleiben müsse, ob der- arbeit anzunehmen, glauben Sie wirklich, daß die Herren Fabri­dem der Vorsitzende die Versammlung gefragt, ob sie mit der selbe die Wahl Bebels anerkennen wolle oder nicht. Der Sinn fanten ihn aus Mitleid aufnehmen werden, auch ohne ihn beschäf­Wiederwahl Bebel's einverstanden, erscholl aus aller Mund ein des Protokolls ist genau so gewesen, wie ich hier niedergeschrieben tigen zu können? Sehen Sie nicht ein, daß auch heute Sever freudiges Ja. habe. Hier sieht man also wieder, daß unserm Stadtrath Dr. Schulz gezwungen ist durch die gesellschaftlichen Verhältnisse dort Arbeit

Dresden, 1. Februar. Es lebe die deutsche Freizügigkeit! der Doftortitel mit Recht gehört. Doch unser Stadtrath Schulz zu suchen, wo welche verlangt wird? Der Tischler Neubert war wegen Betheiligung am Tischlerstrike hatte die Rechnung ohne den Wirth gemacht, und seine juristische Herr Duncker giebt zu, daß ein gesellschaftlicher Kampf, eine voriges Jahr auf Grund von§ 153 der Gewerbeordnung zu drei Weisheit scheiterte an dem gefunden Sinn der nichtjuristischen soziale Ungleichheit besteht, daß die Tendenz der jetzigen Zustände Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Seiner Haft vor wenig Wahlvorsteher und Beisitzer, welche ganz einfach erklärten, daß sie dahin geht, aus dem selbstständigen Handwerker einen Lohnarbeiter Tagen entlassen, wurde er von der Dresdener Polizeidirektion aus dies Protokoll nicht unterschrieben. Unser Herr Schulz mußte, zu machen. Herr Duncker giebt zu, daß die Lage der Lohnarbeiter Dresden ausgewiesen. Mit solchen Mittelchen löst man die wenn vielleicht auch erbost über solche Auffassungen der anderen im Verhältniß zu der der Unternehmer eine schlechte sei( eigentlich i soziale Frage. Ein Gefühl unsäglichster Berachtung beschleicht uns Wahlvorsteher und Beisitzer, sein Protokoll ganz einfach in die viel, daß Herr Dunder alles das zugiebt), aber er sagt: die gesell­bei solch widerlich- reaktionären Maßnahmen gegenüber einer Be- Tasche stecken und hingehen woher er gekommen war. Ich theile schaftliche Ungleichheit darf nicht auf den Staat übertragen werden. wegung, die die besten und edelsten Geister der Nation veranlaßt, Ihnen noch die Orte mit, welche bis jetzt im Volksstaat" noch Die Gesellschaft muß zerschlagen und in einen Ürbrei verwandelt" Tag und Nacht zu sinnen, wie sie zu einem befriedigenden Ende nicht verzeic, net waren. Berichtigen will ich noch aus der letzten werden, im Staate muß Millionär und Arbeiter völlig gleich sein. geführt werden kann. Nummer des Volksstaat", daß Höckendorf nicht blos 2 sondern Nein, Herr Dunder, das hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Ent­

Bebel

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Die Feigheit und Impotenz der herrschenden Klassen tritt immer 24 Stimmen für Bebel abgegeben hat. mehr zu Tage durch die vollständige Gleichgültigkeit, womit diese reaktionären Maßnahmen aufgenommen werden, und unsere soge­nannte Volksvertretung, die seit Monaten in Dresden auf Kosten bes Volkes tagt, hat es bis heute noch nicht der Mühe werth ge­funden, diesen fortgesetzten ungeheuerlichen Maßnahmen gegen die Arbeiterklasse nur mit einem Wort des Tadels zu gedenken.

Albertsthal Berthelsdorf Jerisau Lipprandis Lobsdorf Niederlungwiz

71

Reinholdshain u. Kleinbernsdorf 34

Petzoldt 15

9

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Subschnappel Reichbach und Tirschheim Oberwiera Schwaben

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23

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Wulm Mosel Hermsdorf Meinsdorf Jüdenhain

Reichenbach i. V.( Ein Wilder.) In dem hierselbst größ­tentheils aus weiblichem Arbeitspersonal bestehenden Etablissement des Herrn Carl Dietsch haust seit längerer Zeit ein Individuum, 1 auf den Namen Schneider hörend, als Werkmeister. Demselben macht es Vergnügen, die armen Geschöpfe, wenn solche nicht gleich pariren, mit Ohrfeigen zu trattiren. So befahl er z. B. am 323. Januar einer an der Krempel beschäftigten Arbeiterin, die fertige Wolle wegzutragen, welches von dieser wegen Wolleauf­legen", eine sehr nothwendige Verrichtung an diesem Posten, nicht dsofort ausgeführt werden konnte, in Folge dessen ihr die Tatzen dieses Ungethüms ins, Gesicht schlugen. Vor Schreck vermochte die Urbeiterin nicht weiter zu arbeiten und gelangte am Abend dessel­ben Tages zur Entbindung mit einer Frühgeburt. Behördliche Schritte sind sofort erfolgt. Hoffen wir, daß dieselben eine aubere Wirkung haben als bei früheren Fällen, woselbst durch die Schwach­heit der Beleidigten der Geldsack den Schiedsrichter machte. Ein besseres Mittel wäre aber, wenn die männlichen Arbeiter obigen Etablissements zum Schutze der hilflosen Arbeiterinnen diesem Treiben durch tactvolles Eingreifen Einhalt gebieten würden. Ober wollen sie lieber ruhig zusehen? Dann wäre noch besser, fie steuerten Geld zur Beschaffung eines Instruments für ihren Werkmeister nach Art eines Thierbändigers, mit der Handhabung würde er vermuthlich sehr bald vertraut sein, um den eingelullten Urbeitern einen nichtsozialdemokratischen Wedrus" aufzuspielen. Pafferda und Dittrich

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N. Müller.

Ziegelheim und Uhlmannsdorf Breitenbach, Wünschendorf Tettau, Oberdorf, Harthau, Neukirchen und Sickersdorf Bräunsdorf

Callnberg bei Waldenburg Dürnuhlsdorf

Falcken

Franken

Grumbach Niederwinkel Denneritz

HERRITA

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weder Sie wollen die jetzige Gesellschaft wirklich zerschlagen", um eine staatliche Gleichheit zu ergeben, und dann wären Sie ja auch einer von den verpönten Gesellschaftszertrümmerern". Aber nein, Sie wollen das ganz und gar nicht, Sie wollen ja gerade die heutige Gesellschaft, so wie sie ist, mit ihren Gegensätzen, erhalten; Sie wollen nur in staatlicher Beziehung diese Gegensätze aufheben, b. h. Sie wollen aufs Papier setzen: vor dem Geseze sind wir alle gleich. Sind Sie wirklich so naiv, Herr Duncker, zu denken, wenn Sie die Gleichheit schwarz auf weiß haben, die gesellschaft­liche Ungleichheit aber immer mehr sich vergrößert, daß Sie etwas vorerst haben? D Sie Bedauernswerther, der Sie nicht wissen oder wissen wollen, daß die politischen Machtverhältnisse immer unbedingt abhängig sind von den ökonomischen Machtverhältnissen; der Sie sich stellen, als ob Sie nicht wüßten, was jedes Kind weiß, nämlich, daß Geld auch politische Macht gewährt. Statt aller weiteren Worte will ich nur noch ein Citat hierüber bei­bringen aus dem berühmten Geschichtswerke Buckle's. Band I. S. 46 heißt es: Da der Neichthum sohne Zweifel eine Quelle der Macht ist, so leuchtet es ein, daß unter sonst gleichen Umstän­den eine Erörterung der Vertheilung des Neichthums eine Erör­terung der Machtvertheilung ist und als solche auf den Ursprung der sozialen und politischen Ungleichheiten, deren Einfluß und An­tagonismus einen bedeutenden Theil der Geschichte jebes civilisirten Landes ausmachen, ein bedeutendes Licht wirft."

Natürlich, was Buckle ohne Zweifel einleuchtend ist, davon schei­nen Sie keine Ahnung zu haben.

Zum Schluß will ich Ihnen, Herr Duncker, noch an einigen Beispielen zeigen, eine wie große Anzahl der Pfeile, die Sie gegen bie Sozialdemokratie abschießen, auf Sie selbst zurückfallen, d. h. wie Sie in Ihrer unklaren Weise statt gegen die Sozialdemokratie für dieselbe sprechen.

Wülfen St. Miklas, 28. Jan. Gestern wurde hier die erste*) Die Parteigenossen werden ersucht, nach Hubertusburg keine Tele- werden, wenn Telegramme Nachts eingeben, es foftet die Gefangenen Zivilehe vollzogen von dem Parteigenossen E. Wolf nebst Braut. gramme aufzugeben. Nicht nur, daß die Beamten in ihrer Ruhe gestört außerdem jedes Telegramm am Tage 10 Ngr. und Nachts 20 Ngr.