liefert werden. Wir schlagen unmaßgeblich ein Duell zwischen den�loei— Heldengreisen hätte» wir fast gesagt, aber das paßt janicht auf den Papst, der noch kein Schwert geführt, auch nicht ein-mal zum Schein— nun zwischen den zwei Wund ergreisen vor.Der Vorschlag wird ja wohl keine Majestätsbeleidigung enthalten;zur„Ritterlichkeit" gehört das Duell entschieden, und wenn eSschon„ritterlich" ist, Andere für sich kämpfen zu lassen, so ist eSgewiß noch„ritterlicher", selbst zu kämpfen. Die Chancen desDuells wären ja sehr leicht gleich zu machen und auch sehr leichtBorsichtsmaßregeln gegen lebensgefährliche Beschädigungen zu treffen.Denn wir wünschen bei Leibe nicht, daß einem der beiden Kämpenetwas Menschliches passire. Daß aber ein solche» Duell— in irgend welcher Form— daS Interesse an dem„Kulturkampf" außer-ordentlich auffrischen und somit der Kirche des PapstcS und demStaat des Kaisers einen wesentlichen Dienst leisten würde, daskann kein Unbefangener in Frage stellen.—— ZeitungSi nt elligenz. In einer:„Die Schule als Le-benserziehung(sie) in Preußen" betitelten Salbaderei,(die ebensounkorrekt geschrieben und konfus ist, wie der Titel) tischt die Ber-liner„Volkszeitung" folgendes wunderbare Ergebniß ihrer tiefsin-nigen Forschungen auf:„AuS alle dem ergiebt sich für uns dasResultat, daß die Schulfragc nicht bloß eine pädagogische Auf-gäbe ist(sie! eine„Frage,„ist" eine Aufgabe!"), sondern sehreng mit der sozialpolitischen Heranbildung des Volks in Verbindung tritt(!! nicht in Verbindung steht, sondern nur tritt!)Daß in den wichtigsten Fragen Zeitungsschreiber daS groß-Wort führen, die keine Zeile grammatikalisch schreiben können,daS sind wir bei unserer deutschen Denkcrvolkspresse im Allgemei-nen, und bei dem„Organ für Jedermann aus dem Volk" seitLangem gewöhnt— wir sind also durch die grammatikalisch-stylistl-scheu Schnitzer in obiger Leistung nicht überrascht worden und ver-lieren kein Wort darüber. Der Inhalt, so weit er sich aus derunkorrekten und wirren Form herausschälen läßt, hat uns aber—wir können es nicht leugnen— einigermaßen frappirt. Wirstehen erstarrt vor so viel Originalität und Scharfsinn. Also: die„Schulfrage", soll heißen das Schulwesen steht„sehr eng" mitder„sozialpolitischen Heranbildung des Volkes" in Verbindung!Wer staunt da nicht? Am Ende entdeckt der Gelehrte der„Volks-zeitung" noch, daß die Luft, welche wir athmen,„sehr eng" mitunserm Leben in Verbindung steht!— Zu Stuttgart hat die Generalversammlung des„Allge-meinen deutschen FrauenvereinS" stattgefunden. Die Damen,die da auftraten und von welchen auch mehrere dem männlichenGeschlecht angehörten, haben viele und oftmals lange Reden ge-halten. Wir müssen indessen so sehr gegen die Galanterie ver-stoßen, daß wir gestehen: die Generalversammlung hat auf unsden Eindruck einer schwatzhaften Mädchenschule gemacht. Nichtals ob wir verlangten, daß jene Damen, die in Stuttgart dasgroße Wort führten, die Gestaltung der heutigen Gesellschaft, ihreZerklüftung in Klassen und die daraus entspringenden Uebel kennenund darnach handeln sollten— wir haben uns amüsirt an denAusflüssen weiblicher und jungftäulicher„DenkungSart". Es wirkteäußerst erheiternd, daß eine der Rednerinnen keine andere Kate-gorie von weiblichen Individuen zu kennen schien, als„Professoren-töchter"; nicht geringeren Reiz übte auf unsere Lachmuskeln jenebei der Generalversammlung mit vielem Pathos ausgeübte löblicheZopfsttte aus, nach welcher sich die besseren Hälften deutscher Dok-toren„Frau Doktor" betiteln und betiteln lassen. Dieser Zopfhing auch hinten bei einer„Frau Doktor" Goldschmidt aus Leipzig,welche einen Vortrag über die„Rechte und Pflichten der Frauenin Staat und Gemeinde" hielt und sich zu der in den Augen desLeipziger Stadtraths gewiß sehr revolutionären Forderung verstieg,daß eS nicht nur„Väter", sondern im Interesse der Gleichberech-tigung auch„Mütter der Stadt" geben müsse. Da die„FrauDoktor" auch in„Geistreichigkeiten" machen mußte, so gab sie fol-genden tiefdurchdachten Satz zum Besten:„Ueberhaupt wird dieFrauenarbeit viel mehr zur Lösung der sozialen Frage beitragen,als die scharfsinnigsten Untersuchungen unserer Nationalökonomcn".Nach dieser vernichtenden Kritik bleibt also jenen Nationalökono-men, welche die Sache ernst auffassen, nichts anderes übrig, alsin Unterröcke zu schlüpfen und„Frauenarbeit" zu verrichten. DieRednerin schloß:„Pieußen kann den Mittelpunkt für Ehegesetz-gebung(!) abgeben, und die Petition eines Vereines, als dessenProtcktrice die zukünftige Kaiserin von Deutschland figurirt(!), wirdgewiß Beachtung finden in legislatorischen Kreisen(!). fDie nationale Vereinigung aller Frauenvereine ist eine Lebensfrage derselben,und nur im Anschluß und im Zusammenhang mit dem VolkSgeistist eine befriedigende Lösung der deutschen Frauenftage möglich."Wenn die Suppen, welche diese„Frau Doktor" kocht, denselbenGeschmack haben, wie ihre politischen Ragouts, zu welchen die„zu-künftige Kaiserin von Deutschland" und der„VolkSgeist" in dem-selben Topfe geschmort werden, dann mag ihr Mann übel genugdaran sein, und schon für künftige derartige Fälle möchten wirallerdings die Consolidirung eines„Mittelpunkts für Ehegesetz-gebung" dringend empfehlen.— Um unser Urtheil kurz zusammen-zufassen, bemerken wir, daß auf der Generalversammlung des„Allgemeinen deutschen Frauenvereins" eine Menge von„FrauDoktoren", Blaustrümpfen und alten Jungfern lange Reden darübergehalten haben, was die Frauen heutzutage zu thun haben. Wirdagegen sind der Ansicht, daß die meisten dieser Schönschwätzerinnenselbst am allerwenigsten wissen, was eine Frau heutzutage zu thunhat und daß gar manche„Frau Doktor" bei den Frauen der Ar-beiter und Kleinbürger noch lernen dürste, wie man einer HauS-Haltung vorsteht und eine gute Suppe kocht.— In Berlin merkt man nun endlich doch heraus, daß esmit dem„Schlachtenruhm" und mit den„glorreichen Siegen" garübel steht, nachdem der Prozeß Bazaine den Beweis gelieferthat, daß die sämmtlichen„ruhmreichen« Erfolge auf dem Terri-torium von Metz sehr wohlfeil zu haben gewesen sind. Mangelangt zu dem Resultate, daß eine wirklich tüchtige Heeresleitung,einem Gegner wie Bazaine gegenüber, nicht den dritten Theil vonden ungeheuren Blutopfern gebraucht hätte, um das zu erreichen,was die Preußen erreicht haben und wäre der bekannte„großeSchweiger" wirklich so„genial", als er auSgettompetet wird, sohätte er dem König Wilhelm jene bekannten Thränen aus strate-zischen Rücksichten ersparen können. Leider war eS mit den hohen-zollern'fchen Thränen nicht abgethan, sondern eS flössen noch derThränen unendlich mehr, waS freilich damals unsere MordSpatriotennicht hinderte, von dem„alten Löwen« Steinmetz zu sprechen,der„durch dick und dünn" draufging. Der Vergleich mit jenemblutgierigen Katzenvieh ist indeß immer bezeichnend. Uebcrlegtman sich dieses Alles genau, so wirkt die unfteiwillige Komik mden Auslassungen der Berliner Ganz-, Halb- und Dreiviertels-Offiziösen geradezu unwiderstehlich auf die Lachmnskeln. Nachverlegenen Drehungen und Wendungen, die einem Harlekin alleEhre machen würden, kommt ein hochosfiziöses Blatt zu folgenderheiteren Schlußbemerkung:„Der bisherige Verlauf des Prozesses Bazaine hat die Stellungunserer leitenden Kreise zu dem Vorgange nicht unerheblich geän-dert. Wenn auch von Reclamationen, wie sie hie und da inAussicht gestellt werden, nicht die Rede sein kann, so ist doch durchdie augenfällig gegen die Ehre der deutschen Waffen gerichteteTendenz des Prozesses die Theilnahme für den sachlichen Theildesselben so sehr verringert worden, daß man entschlossen ist, demGanzen gegenüber völlige Passivität zu bewahren und den bis-herigen Anschauungen entgegen selbst das Zeugniß deutscher Ossi-ziere, wenn es verlangt werden sollte, nunmehr nicht zu gestatten."Also gerade weil der Prozeß Bazaine gegen die„Ehre derdeutschen Waffen" gerichtet ist, deßhalb verliert der„sachlicheTheil"(also gerade das Beweismaterial) die Theilnahme derbraven Preußen! Welch' herrliche Logik! Und weil diese Theil-nähme verloren geht, verweigert„man" die Zeugenschaftpreußischer Offiziere! Doch Spaß bei Seite, ihr Herren Offiziösen!„Man" verweigert die Zeugenschaft preußischer Offiziere, weil„man" sich unsterblich zu blamiren fürchtet. Das ist dasganze Geheimniß und deßhalb verliert„man" auch die Theilnahmean dem„sachlichen Theil" de» Prozesses. Diese Franzosen rächensich wirklich fürchterlich. Kaum hat Heinrich Bordier dem deut-scheu Patriotenthum eine endlose Liste von Lumpen, Bettlern,Prozentpattioten und Knopflochstrebern, die alle den„gekröntenSchuft" Bonapartc verherrlicht und angebettelt haben, auf denservilen Rücken geheftet, so kommt der Prozeß Bazaine und fegtden sogenannten„Schlachtenruhm», das Palladium der Mords-Patrioten, wie Kehricht aus der Geschichte dcS„heiligen Kriegs"hinaus. Wir haben alle Ursache, unS darüber herzlich zu freuen.Trifft doch diese Rache der Franzosen nur die herrschendenKlassen; daS arbeitende Volk von Deutschland und von Frankreich, das beim Beginn der großen blutigen Komödie nach Friedenrief und die Hände sich zur Verbrüderung entgegenstreckte, verachtetgleichmäßig die Bettel- wie die Mordspatrioten. Die Schmachder Völkermetzelei aber vermag kein Kanonendonner mehr zu über-täuben, und was erst scheinbar als„Glorie" erschien, löst sich inÜbeln Dunst auf!— Das ehemalige Mitglied der Pariser Commune, ArthurRanc, welcher anfangs unbehelligt gelassen und von den MacMahon'schen Ordnungsbanditen nachträglich in Anklagezustand ver-setzt wurde, ist von einem sogenannten Kriegsgericht zum Todeverurtheilt worden. Charakteristisch ist, daß die«republikanischenRichter zu Rancs Belastung auch geltend machten, daß er einGegner des— napoleonischen Säbelregiments gewesen sei. Einanderer interessanter Punkt der Anklage behauptet, daß Ranc dasMobiliar deS Herrn Thiers im Mai 1871 geplündert(!) habe.Wenn wir nun schon nicht wissen, was Ranc mit dem„Mobiliar"des Herrn Thiers hätte anfangen sollen, so scheint es fast, alsstecke Madame Thiers, was diesen Punkt betrifft, hinter der An-klage. Madame Thiers erfreut sich bekanntlich jener Eigenschaft,die man als die Wurzel alles UebelS bezeichnet, nämlich desschmutzigsten Geizes und unmöglich ist es nicht, daß sie in Hoffnungauf„Schadenersatz" ihren gehorsamen Gatten bewogen hat, Rancals den„Staatsverbrecher" zu denunciren, der sich an ihrem„Mobiliar" vergriffen habe. Ranc hat indessen— waS wir vollständig billigen— sich für zu gut befunden, um mit seiner Persondas Lamm für eine Hekatombe(Schlachtfest) der„Ordnung" zuliesern und hat sich noch bei Zeiten ins Ausland begeben. DieNürnberger hängen bekanntlich auch in Paris Keinen bevor sie ihnhaben.— Unser Parteiorgan in New-Uork, die„Arbeiter-Zei-tung", schildert den großen„Krach", welcher das überseeischeGauner- und Schwindlerthum so schwer getroffen hat. Damitman sich einen Begriff machen kann, wie weit der Schwindel inder großen„Musterrepublik" gediehen ist und wie weit er gedeihenmußte, damit die ganze Börsengcsellschaft für den Krach reis wurde,giebt die„Arbeiter-Zeitung" ein Beispiel einer amerikanischen„Gründung":„Es ist eine gerechte Nemesis, daß die Katastrophe zuvörderstdiejenigen zu Boden gerissen hat, welche die unskrupulösesten Grün-der waren. Dies waren Jap Cooke u. Co., welche durch dieGründung der Nord-Pacific- Eisenbahn auf diesem Gebiete dasUnerhörteste leisteten. Sie wagten ohne irgend ein Kapitaleine der grandiosesten Schöpfungen, die Herstellung einer Bahnvon 2000 Meilen, indem sie fich 47 Millionen Acres Land schenkenließen, mit der Erlaubniß, dieses Land gleich, d. h. che nur einSpatenstich zur Erbauung der Bahn geschehen, zu verpfänden.Nun machten sie sich ans Werk, auf dieses Pfand hin einhundertMillionen aufzunehmen. Natürlich mußten sie für ein solchesPapier mehr Zinsen versprechen, als üblich war. Also wurden7. 3 Prozent Gold verheißen. Gleichzeitig wurde der Einfluß aufdie Regierung benützt, um die Concurrenz der Regierungs-Papiereaus dem Felde zu schlagen.Wenn es gelang, die europäischen Kapitalisten zum Anbeißenzu bringen, so mußte ein colossaler Gewinn gemacht werden. Undan Anstrengungen ließen eS die Cookes nicht fehlen. Ihre Energiewäre einer besseren Sache werth gewesen. Sie gaben ihr Geldnatürlich mit vollen Händen für die Presse und die Bürger zweierHemisphären aus; ihre Agitation war eine wirklich großartige.Aber— sie schlug fehl. Um das Unternehmen zu retten, warendie Cookes schließlich gezwungen, die Papiere selbst zu nehmen oderwenigsten» Geld darauf zu leihen, und als endlich der Absatz derPapiere ganz stockte, brachen ste zusammen.Der Kredit-Mobilier-Skandal wäre ein Kinderspiel gegen denSkandal, der daraus entstehen müßte, wenn die Cookes erzählenwollten, wie sie diesen Nord-Pacificschwindel und allen damit zu-sammenhängenden Schwindel anstifteten.",Ganz wie bei uns, nur etwas großartiger. Der Cooke gab'Setwas nobler als der Qaistorp.Die„Arbeiter-Zcitung" schreibt weiter:„Nun brach die„Panic", der„blinde" Schrecken über die Spe-kulanten herein und bis Montag den 20. September Mittagshatten 41 Geschäftshäuser, darunter 4 Banken, sich bankerott er-klären müssen. Eine Zettelbank fiel, weil der Herr Kassier Car-eton, der wohlgerathene Sohn eines Kirchenlichtes die Gelegenheitür passend hielt, 300,000 Dollar zu stehlen und französischen Ab-chied zu nehmen.Samstag Vormittag war die Börse so angefüllt, daß Polizei„Besucher", welche nicht ordentliche Mitglieder waren, zurückwies.—Das Gebäude war von einer dichtgedrängten Menge umgeben, ausdem großen Saale erschallte ein wüstes Lärmen und Tosen, welchemsobald der Präsident daS Zeichen gab, daß er eine Neuigkeit— andiesen Tagen konnte eS ja nur ein Bankerott sein— verkündenwolle, lautlose Stille folgte.— Nach der Verkündigung aber er-hob sich jedesmal ein jeder Beschreibung spottender Höllenlärm.—Die Spekulanten geberdeten sich wie eine Rotte Besessener, dieBörse.glich einem TollhauS, sie mußte Mittags 12 Uhr auf un-bestimmte Zeit geschlossen werden.Die Krisis beschränkte sich diesmal nicht allein auf die New-Volker Finanzwelt, sondern wiederholte sich in allen großen Städtendes Landes; aus Philadelphia,(dort fielen 12 Bankhäuser) AlbansSt. Louis, Chicago und andern Orten treffen fortwährend HiobS-Posten ein.Der Schluß der Börse zeigte die Ohnmacht der Bourgeoisiegegenüber den Folgen ihrer eigenen Verbrechen.—(Die Bour-geoisiepressc gebraucht für den von der eigenen Klasse täglich offenerbetriebene Schwindel, Betrug und Diebstahl, die wohlfeile B-zeich-»ung„Corruption".) Wenige Stunden hatten da» glänzende Luft-schloß unermeßlichen Reichthums, mit dem die Bourgeoisie sichselbst und den großen Haufen täuschte, zerstört. Wenn eS nichtgelang, der Pamc Einhalt zu thun, wenn au» der Geldkrisi« eineGeschästSkrisiS wurde, dann war der Ruin und gänzliche Zusam-menbruch der bürgerlichen Gesellschaft unvermeidlich,— selbst durchdie Wechsclfälle des Glück« abgehärtete Börsenspicler wagten nichtdaran zu denken, was wohl geschehen werde— wenn die Sparbanken der großen Städte, wo die Nothpfennige der Kleinbürgerund Arbeiter liegen, zusammenbrechen.Nur ein Mittel gab es dem Verderben zu steuem, eS mußteschnell und umfassend angewandt werden— die StaatShülse!Samstag Abends erschien der Präsident der Verein. Staatensammt seinem Finanzminister in New-Iork,„um den Krater ver-stopfen zu helfen, den das Erdbeben in Wallstreet geöffnet hatund in den die ganze Gründersippschaft zu versinken drohte;" sagtein bürgerliches Blatt. Die wahrhaft selbstmörderische Kritik, mitwelcher diese Presse die eigene Klasse verurtheilen muß, ist für unSbelustigend.— Für die bedrängten Börsenspieler öffnete sich derSchatz der amerikanischen Nation.— Für über 14 Millionen Papiergeld wurden Ver. Staaten Schuldscheine eingekauft.Die ganze amerikanische Bourgeoisie athmete auf, die Presseschlägt täglich vor Freuden die tollsten Purzelbäume— daS Landist gerettet,— das schlimmste ist abgewendet u. s. w. jubeln siein der ftohen Zuversicht, daß ihre Schandwirthschaft wieder aus»neue eine— Galgensrist erhalten hat.Die Arbeiter gönnen der Bourgeoisie ihre Freude, weil siewissen, daß dieselbe nur von kurzer Dauer ist. Als die Arbeitervon der Regierung Durchführung des 8-StundengesetzeS verlangten,schrie die ganze Presse:„WaS, der Staat soll sich um Euch be-kümmern, der Staat soll Euch helfen, helft Euch selbst ist die alleinrichtige Parole in diesem Lande, die Staatshülfe für eine Klasseist ein Unrecht gegenüber allen andern u. s. w."Und jetzt? stimmt dieselbe Presse in allen Tonarten ein Halle-luja an Uber die Staatshülfe für Börsenschwindler."— Vergangene Woche ist der„Volksstaat" mit drei neue»Preßprozessen beglückt worden. Der eine, unS unbegreiflicher Weiseangestrengt, klagt uns der„Verleumdung" eines Kriezerverein»in Göggingen an; der andere, uns ebenfalls unbegreiflicher Weiseangestrengt, will wissen, daß wir die Stollberger Behörden belei-digt hätten. Der dritte endlich, uns sehr begreiflicher Weise ausAntrag der preußischen Regierung(merk's wohl„Neuer"!)angestrengt, zeiht unS verschiedener„Vergehen" wegen Abdruck« �|des bekannten Artikels:„Die eigentlichen Schuldigen hinter de«;Coulissen" aus der„Frankfurter Zeitung". Dazu befinden sich noch!!fünf Preßprozesse gegen Casper im Stadium der Untersuchung!�-ebenso ein„Crimminalprozeß"(„MajestätSbcleidigung"). Auch gegen(Hepner ist noch eine Untersuchung anhängig. Wir dürfen also, s jwas die Segnungen der Leipziger Justiz anbelangt, vollständig zu-' lfrieden sein._— Da es unfern sThüringer Parteigenossen nicht möglichwar, die Mittel zur Errichtung einer eigenen Druckerei in so kur-'zer Zeit zu beschaffen, so hat der„Thüringer BolkSbote" vor«�,läufig aufgehört zu erscheinen.— Wie Hassel-Marat schreibt. Die Aussicht auf de»in Frankfurt bevorstehenden Prozeß, welcher daS Treiben der Ober-und Untersozialdemagogen unangenehm beleuchten wird, hat da«Hassel-Marat'sche Hirn in bedenklichster Weise asfizirt, und wahr- ejcheiiilich verbunden mit einer obligaten Dosis de« klassischell„Fllsel-?freien", zur VerÜbung folgender Stilprobe geführt:'„Heda! Wer steckt»chinter den Coulissen", Löb Sonnemanu?'Wer steckt„hinter den Coulissen", sauberer„ehrlicher"„Volks- lstaat"?')WaS sind das für„Hofdemagogen", welche den Frankfurter� IBierkrawall angestiftet haben?\Als Ihr mit Eurer versteckten Denunziation dem Allg. deutsch-!Arb.-Verein die Polizei auf denHals hetzen wolltet, da wäret Ihr<viel zu feig, um auch nur einen Namen zu nennen, denn Ihr lwußtet, daß ein Prozeß sofort durch den Zwang deS Zeugeneide« Idie Wahrheit ans Licht bringen würde, daß Ihr also jämmerlich �als Verläumder entlarvt würdet. tUnd jetzt ist eS doch dem Denunziantengelichter passirt,'wa« 1schon oft dem Jutriguanten die Suppe versalzen hatte, so daß er lsie selbst ausessen mußte. Bei dem Eiertanz und den Kreuz- und)Qucrsprüngen, um nur ja keinen Namen eines der Verdächtigte»\zu nennen, hat der schiefbeinige Löb einer löblichen Polizei auf'« sHühnerauge getreten, und eS kommt somit doch zum Prozeß." INachdem der„Neue" vie Notiz der Franks. Ztg., daß Anklagtgegen Sonnemann wegen des Artikels„die eigentlichen Schuldige»hinter den Coulissen" erhoben sei, gebracht, fährt er fort:„Die Sache ist nicht gefährlich für unfern Löb: der Artikelwird zwar als„Berläumdung" entlarvt werden, aber da Löt,jedenfalls sich nach Art der„Verantwortlichen" dahinter verschanze»,wird,„daß er vom Inhalt des inkriminirten Artikel» vor der Ber- söffentlichung keine Kenntniß gehabt habe", so wird er mit etwa 2$,Thalern Strafe davonkommen, was für einen großen Bankier gar jkeine Rolle spielt. UnS fteut dieS auftichtig, da wir somit nichl:in den Verdacht der Schadenfreude kommen, wenn wir unver- jhohlen unsre Genugthuung darüber äußern, daß die Katze jess.au» dem Sack muß.<Also jetzt heran» mit der wilden Katze! Heraus mit den B»\weisen! Wer sind die„Ober- und llnter-Social-Demagogen''>die den Bierkrawall angestiftet haben! Jetzt, Löb So»neman»�jetzt„Volksstaat", gilt eS den„Zeugenzwang" auszunutzen, vor-dem einer der„Volksstaat"-Redakteure einst so heidenmäßige Aug? zhatte, daß er nicht zu klagen wagte, als Tölcke ihm vorwarf, 11>bezöge 600 Thaler vom Exkönig Georg!(Haha! Red. d. V.)Heraus jetzt mit den Namen! Sonnemann, e» gilt Dein«« iReichstagssitz!„Volköstckat", es gilt die„Rettung" Deine«,Gründers mit dem offenen Beutel, des Glaubensgenossen Deine']Redakteure! Also noch einmal: Heraus vor die Lampen, ni$]länger„hinter den Coulissen gezappelt!" �;Gut gehasselmaratet,„Neuer"! Abwarten und Theetrinke»\Letzteres ist auch gut gegen die Wirkungen des„Fuselfteien".Z jA