! Dl Hinkt, BtrtrauenSm., Chiusseestr. Lt.— Dresden: A. Schirmer,lich« LtrtrauenSmann, KönigSbrückerstr. IS, 2. Etage.— Hamburg:Df W. Flachsbarth, Vertrauensmann, Neuer Wall 17; ArbeitsnachweisWf Rosenstr. 37; Unterstiitzung bei Flachsbarth.— Elberfeld:ir de E. Feeser, pr. Adr. Köhrmann u. Doetsch, LaurentiuSstraßc.—tfa« Roißdorf bei Bonn: A. Kzinjick bei Math. Dictz.— Offeu-1 dd bach a. M.: G. Kretz, pr. Adr. Hrn. Fuchs, Bleichstraße 13;l Af Reifeunterstützunz bei H. Witzig, Hinter Gasse 17; Arbeitsnachweisfe Z> bei A. Heiland, Geleitftr. 41.— Stuttgart: C. Starz, Ver-I läp trauensmann, GymnasiumSstr. 47; Reiseunterst ittzung ebendas:lbst;Arbeitsnachweis Karlstr. 16,(Gasthof zur deutschen Fahne.)—Karlsruhe: R. EhrenSberger, BertrauenSm., Zähringerstr. 72.;— Braunschweig: W. Kaufmann, Bohlweg 53.— Straß-dil'utst*m Elsaß: F. Schutt(in der Artillerie-Werkstatt.)—" di> Zwickau: E. Fehre, Vertrauensmann, Bahnhofstraße 315.—amof, ve?a p»-t wa>marass-scfche«lösest..,rotbikaivkt uS«bang!Mencklg d-iAllegmeiner deutscher Schiffszimmererverein.Kamburg, 7. Januar.(Abrechnung.) Einnahme vonbrinzMichaeliS 1873 bis Neujahr 1874 Thlr. 349 22 4. KassenbestandnntnisThlr. 57 21 5. Summa Thlr. 407 13 9. Ausgabe in dem-Iselben Zeitraum Thlr. 266 13 4. Bleibt Bestand Thlr. 141— 5.cineiAbgeschlossen am 2. Januar 1874 Revidirt und für richtig be-glaub sunden durch die Controlle.t miß W. SobrS, Kassirer.Uieff1,__ituniht, or übeicht—> viel chcithain. Donnerstag den 6. Januar fand hier eine vonen di>in vereinigten„Ordnungsparteien" einberufene Volksversammlung,uuser nichtiger gesagt Bourgeoisversammlung behufs Vorstellung respectiveirnen! llnhörnng deS OrdnungScandidaten Rittergutsbesitzers v. Könneritzer füPatt. Zum großen Aergerniß der Herren Rationalservileu fandt käuflich auch eine beträchtliche Zahl Sozialdemokraten ein, unterManfl>inen Fink auS Leipzig. Der Reichstagsabgeordnete- in spe ent-bitteiwickelte in einer längeren, trocken gehaltenen und jedes positivenInhaltes entbehrenden Rede seine Ansichten, die sich kürz in zwei.•mjjtpunlten zusammenfassen lassen:„Stärkung des Reichs nach innen,i z i ö s Diachtentsaltung deS Reichs nach außen" nlias Artillerie, Cavallerie,remen: A. Worttmann, Vertrauensmann, Molkenstr. 13.Leipzig: K. Heidike, Vertrauensmann, pr. Adr. Hrn. KastellanWinkler, Thomasschule; Reiseunterstützunz bei L. Börner, Gerber-straße 18, 2. Etage.— Mainz: H. Meister bei Hrn. Hached,Cäftrich 8, 3 Str.; Arbeitsnachweis im Brauhaus zum Silberberg;Reiseunterstützung bei Hamel, Mombacherstr. 52.— Wien: Ge-werkschastSverein der Sattler:c. Mariahilf, Windmühlgasse 37(Gasthans zum goldnen Fasset).— München: F. Pröbstl,Vertrauensmann, Reichenbachstr. 23.— Magdeburg ist demBorstand als Mitgliedschaft angemeldet, der Vertrauensmann abernoch nicbt gewählt, derselbe wird nächstens bekannt gemacht.Im Auftrage des Vorstandes:W. WirthS, Aterandrinenstraße 116.Correspondenzen.legte den Anwesenden in kräftigen Worten die hohe Bedeutung derbevorstehenden ReichStagSwahl ans Herz. Herr Geier ergriff zu-nächst daS Wort, um kurz aber treffend das Programm des hiervon vereinigten Conservativen und Liberalen aufgestellten Candi-baten, Herrn Professor Richter, einer vernichtenden Kritik zu unter-«ehe«, welches darauf hinausgehe, dem Arbeiter noch größereFesseln anzulegen als er jetzt schon besitze, er erläuterte das Pro-gramm unserer Partei und empfahl Herrn Richard Wolf ausChemnitz. Der Vorsitzende verlas eine Resolution, dahin lautend:„Die heutige Versammlung erklärt, nur einen solchen Candidatenihre Stimme zu geben, der für das ebengehörte Programm dersozialdemokratischen Partei einzutreten gewilligt ist." Dieselbe wurdeeinstimmig angenommen.Herr Geier kennzeichnete noch den Standpunkt der sozialdemo-kratischcn Parthei gegenüber dem Allgemeinen deutschen Arbeiter-verein und legte die Grundzüge dar, weshalb wir mit diesemBerein nicht Hand in Hand gehen können. Nachdem Kufahlüber die Schmähunzen der Presse gesprochen, ergriff in gleicherWeise Geier das Wort und widerlegte aufs Treffendste dasReferatdeö Großenhainer Amtsblattes, welches in drei ellenlangen Sätzendie Interpellationen unfrer Parteigenossen in der Versammlungvom 28. Dezember bekrittelt. Desgleichen wurden Bebel, Liebknecht,Most und s»gar Herr Armborst und Tölcke's Knüppel- Theorieherangezogen. Herr Geier sei Sozialdemokrat von reinstem Wasser,oder er kenne die Ilmtriebe der sozialdemokratischen Organe undderen Partei ftüher nicht. Geier führte aus, daß unsere Parteistets offene Farbe bekannt und gehalten habe, was man den andernParteien nicht nachrühmen könne, denn hätte Herr Richter Farbebekennen wollen, so hätte er sagen müssen: Ich bin?er Köder-der liberalen Partei und wer Luft hat, sich noch ferner ausbeutenzu lassen, der kann anbeißen. Bedauern müssen wir, daß wirrrotz Zusage keine Unterstützung gediegner Redner erhalten konnten.jSD.och unsere Parole lautet: Nur muchig vorwärts.Heinrich Hochheim.Aochtitz, 7. Jan.(Zur Wahlagitation.) Die beabsichttzten�Wahlversammlungen in der Umgegend von Rochlitz haben wirrichtig zu Stande gebracht. Zum NeujahrStage hielten wir dieerste Versammlung in Döhlen(dreiviertel Stunden von Rochlitz),die zweite Sonntag, den 4. Januar, in Kleinmilkau(anderthalb! Stunden von Rochlitz), und die dritte zum Hohen Neujahr in demeine halbe Stunde von hier entfernten Stollsdorf ab. In derj erstgenannten Versammlung referirten Stahl auS Geithain, Män-nel auS Rochlitz und Börner aus Wechsclburg zur allgemeinen Zu-ftiedenheit der zahlreich versammelten Wähler. Ein Landmannließ sich in der Begeisterung zu folgendem Ausruf hinreißen:„Daswar doch scheene, wie in der Kirche, wenn der Pfarrer in derKirche so schön predigte, gäng wer alle Sonntage nei." Bei derAbstimmung für oder gegen Fink, war nicht eine einzige Stimmegegen Fiuk. Die zweite Versammlung in Kleinmilkau, welche abermehr als noch einmal so stark besucht war, wie die erste, referirtenabennals Stahl und Männel. Stahl unterwarf das Haftpflicht-,bat MilitärpensionS- und Jnvalidengesetz. das Volksschulwesen ein teg Vorzeichen"�-. Wahlsieg ist. Frdr. Bennewitz.S-°°»-l.-.«iMMriftlserunpnsauterie und„freiheitliche Entwicklung". WaS der Herr��s-�idat unter freiheitlicher Entwickelung versteht, geht wohl dCan«r Genüge hervor, daß er mit großer Wärme für die Wieder-inführung der Arbeitsbücher und der Bestrafung des Contrakt-ruches plaidirte. Als der Herr Rittergutsbesitzer geendet, meldeteich Parteigenosse Fink zum Worte. Großer Tumult,„nichtprechen lassen" ertönte eS von allen Ecken dieser von den Ver-retern deS Auslands und der Bildung einberufenen Versammlung.sämmt�ch langem Bemühen gelang eS endlich dem Bürgermeister vonide de�orna, diese elenden Reactionäre zu beruhigen und nach vorher-: zuge-egangener Abstimmung, die mit etwa 20 Stimmen Majorität� zuchafte�uusten FinkS entschied, unserem ReichStagScandidaten daS Wortiinge-> ertheilen. Parteigenosse Fink wurde fortwährend tumultuarischehrerechterbrochen, dabei regnete es Schimpfereien ohne Unterlaß. Alsher seöaupthelden in der edlen Schimpflunst erwähne ich nur die HerrenZbüchetst'. Meischner und Günther, welche mit geballter Faust ihremad dietzmutzigen Redestrom noch mehr Nachdruck zu verleihen glaubten.sosorösst als Fink mit Bestimmtheit erklärte, daß er trotz aller Schreie-n Verden dennoch aussprechen würde, legte sich der Lärm unserer mo-lüchcroff�n Cultnrkämpser um ein geringes und Parteigenosse Finkutend�ute, allerdings mit starken Unterbrechungen, seine Rede beenden.n, un�auf ergriff von Könneritz daS Wort und erklärte, daß er sichotokoll� freiere Verfassung als die deutsche Reichsverfassung gar nichta Ver�su könne. Als Fink dieser Gedankenarmuth antworten wollte,i seiu�W der Vorsitzende die Versammlung„weil viele Herren nochsassirertt demZuge fortmußten."Den besten Commentar für die GesinuungStüchtigkeit unsererneueasgner liefert folgender, unserem Parteigenossen Stahl anonvmchriebener Brief, den ich wortgetreu mittheile; der Brief lautet:„Herr Stahl!Finden Sie sich mit Ihrer Partei morgen in Stadt Altenbürg recht zahlreich ein. Machen Sie Herrn Könneritz woUnter-wöglich lächerlich, reden Sie hinein, oder machen Sie rechtenseinen �candal, um seine Ziele zu vereiteln."rnchen.! Von Geithain gingen wir nach Stolzenfels, wo wir eine gut>erden,�ck>te und von bestem Geist erfüllte Volksversammlung abhielten.ei den �»rotzenhain, 7. Januar. Sonntag den 28. Dezember hattenrsacht,� das Vergnügen, Herrn Professor Richter auS Tharand ine gutei°ßenhain zu haben, um seine Candidatenrede zu halten, undwenas hörten und staunten: Er wolle treu stehen zu Kaiser und— jch, den beiden schönen(!) Errungenschaflen deS deutsch-ftanzö-löalich?in Krieg«, eintreten für ein Contraktbruchgesetz, Einführungetzlgen Arbeitsbücher u. s. f. Die Sozialdemokraten beschuldigte ermöglich. Einvelständnisse» mit den Ultramontanen und empfahl denrängte Aitern daS Sparen als eine der schönsten Tugenden. Nachdemn her-i>kend«t ergriff Parteigenosse Geier daS Wort und wieS zunächstttetene Beschuldigungen deS Zusammengehens mit der Pfaffenparteichaupt�* J'chsskigenosse Kusahl ersuchte den Herrn Professor, ihm»mmenöe Aufklärung über daS Sparshstem zu geben und stellte Ver-\ Aus-"i* über die Steigerung aller VerbrauchSartikel und Löhnt inir zur' Z-'traum von zehn Jahren an. Nachdem Parteigenossea.— gesprochen und der Herr Professor eine Widerlegung ver-! Ver- � hatte, die ihm aber völlig mißlang, zog er die Uhr herausmögen iah, daß es gerade Zeit sei, mit dem Dampfwagen fortzurollen.tützeo, �ar ihm offenbar zu unheimlich, so ganz ohne Unterstützungnießen Seiten seiner Gesinnungsgenossen den Arbeitern Rede zum. Der Vorsitzende, Bürgermeister Ludwig Wolf, schloß inj und�chster Eile die Versammlung.ver. Sonntag den 4. Jannar hatten wir eine Volksversammlungrruseu, der Schützenhaussaal war überfüllt. Tagesordnung:2 Tr.�ung der Arbeiter zur ReichStagSwahl" und„die 6<hmähungenSnach- ArbetterstandeS durch die Presse." Borsitzender wurde Partei-UrthS;«!« Günther, Schriftführer der Unterzeichnete. Der Borsitzeud«aber noch die Freude zu hören, wie sich Verschiedene bei dem„Wächter des Gesetzes" über diese Maaßreael beschwerten.Der zweite Fall passtrte am 6. dS. MtS. in der BolkSver-sammlung in Bärenwalde,«o ebenfalls Gersteuberg als Referentaufgestellt war. Als derselbe und Freund Schubert auS Kirchbergim Lokal ankamen, war dasselbe bereits gefüllt. Kurze Zeit daraufstellte sich da»„Gesetz" in Gestalt de» Gerichtsschreibers Haupt,eines GenSd'armS und eine« Polizisten ein, und eS wurde dieLegitimation des Referenten verlangt. Da derselbe keinen Geburt»-,HeimathS- oder sonstigen Schein bei sich trug, sich aber unterallen Umständen legitimiren mußte, so that er dies durch eineZuschickung vom Berliner Stadtgericht; nun verlangte der HerrHaupt zu wissen, wa» die Zuschickung veranlaßt habe«c. Gerstenberg erklärte, daß diese» dem Herrn gleichgültig sein könne, erhabe blos nöthiz nachzuweisen, wer er sei, und wo er wohne unddieses sei geschehen. Sie dürfen hier nicht sprechen, sagte daraufder Beamte. Sie haben kein Recht, mir dieses zu verbieten, solange ich mich auf gesetzlichem Boden bewege, antwortete G. Wirwerven eS aber verantworten, schrieen die beiden„GesetzeSwächter",Sie können überhaupt Ihre Legitimation gefunden haben und Siedürfen auf keinen Fall sprechen. Statt G. legte nun Schubertaus Kirchberg in cinstündiger Rede die von den Nationalliberalengutgeheißenen Gesetze der Versammlung auS. Große Heiterkeiterregte es, als Redner constatirte, daß die Anhänger Georgi's ihreVersammlungen nur hinter verschlossenen Thüren abhielten, au»Furcht vor den bösen Sozialdemokraten. Kurz, Freund Schubertbeendete seinen Vortrag unter allgemeinem Beifall der Versammlung. Gegner meldeten sich trotz mehrmaliger Aufforderungennicht. Noch lange nach der Versammlung saßen wir mit den Em-wohnern von Bärenwalde zusammen, und verließen den Ort mitden besten Hoffnungen für Aorck. G.Höerlungwitz. Zur Wahlbewegung hatten auch die Partei-genossen von hier am 4. Januar zwei Volksversammlungen ein-berufen. Die erste tagte von Nachmittags 4 bis 6 Uhr im Gast-Hof zum Hirsch, die zweite von 8 Uhr Abends im Gasthof zumgrauen Wolf. Tagesordnung war: Die Thätigkeit deS deutsch-uReichstags und die bevorstehende ReichStagSwahl. In beidenVersammlungen referirten Herr Kayser aus Mainz und Herr Ju-lius Seifert aus Hohenstein, welche zur größten Zufriedenheit derzahlreich Betheiligten sich Ihrer Aufgabe entledigten. Es warenauck Wähler von Abtei-Lungwitz, welche zum 19. Wahlbezirk ge-hörten, anwesend. Nach beendigtem Vortrag wurden den WählerndeS 17. Herr Bebel und denen des 19. Wahlkreises Herr W. Lieb-knecht als Reichstagsabgeordnete, als wahre Vertreter des ar-bettenden Volks empfohlen.Bor Schluß der Versammlungen wurde zu wiederholten Malenaufgeforden» daß, wenn Gegner anwesend wären, sie sich zumWort melden möchten. Da sich niemand meldete, wurde aufze-fordert, daß, wer die vorgeschlagenen Candidaten zu wählen ge-denke, dieses durch Handaufheben zu erkennen geben möge. DieAbstimmung ergab ein glänzendes Resultat für unsere Candidaten.Die Versammlungen verliefen in der allerbesten Ordnung, wa»zllegentädtea: Bei-lännerReichstags einer wahrhaft vernichtenden Kritik. Zu dieser Versammlung hatte uns Stahl Stimmzettel mitgebracht, welche derUnterzeichnete nebst Wahlaufrufen vertheilte. Auch Aicht ein Ein-ziger verweigerte die Annahme unserer Stimmzettel; Alle versprachen,Fmk zu wählen; Viele nahmen Stimmzettel für Nachbarn odergute Freunde mit, welche nicht in der Versammlung waren. Inder Stollsdorfer Versammlung sprach zuerst Hupfer auS Lunzenau,als dieser geendei, wollte Männel auftreten, aber noch ehe Männelzum Wort kam, erscholl auf einmal der Freudenruf durch denSaal: der ReichStagScandidat Fink ist da! Nun aber ward eSlebendig in der ebenfalls wieder zahlreich vertretenen Versammlung.Fink hatte noch einen Leipziger mitgebracht. Fink und der Un-genannte wetteiferten förmlich in ihren Referaten, unter mehr-maligen allgemeinen Beifallszurufen. Auch hier sprachen sich dieBauern belobigend über daS Gehörte aus. Stimmzettel undWahlauftufe vertheilten wir wieder in Masse. Wiederum ver-sprachen Alle, Fink zu wählen. Außerdem haben wir in allendrei Versammlungen an den Eingängen der Versammlungslokalegegen freiwilliges Enttee AgitationS-Zittumern vom„Bolksstaat"jedem Einttetenden verabreicht, so daß wir in vier Versammlungen(Rodssitz mit eingeschlossen, welche, nachträglich bemerkt, zu Finksund unserer Zufriedenheit glücklichen Verlauf nahm) 430 Agita-tionSnummern abgesetzt haben, in allen vier Versammlungen wurdegleichzeitig zum Abonnement auf den„VolkSstaat" aufgefordert.Diese Versammlungen haben unS zusammen eine Einnahme von12 Thlr. 11 Ngr. 5 Pf. eingebracht! Wir haben gegen tausendSnmmzettel auf das Land vertheilt, ins sechste Hundert in derStadt Rochlitz. Versammlungen wurden, soviel mir bekannt, 20von unfern Parteigenossen im ganzen Kreise veranstaltet, welchealle ohne Ausnahme guten Verlauf genommen haben; außerdemhat unsere Partei in mehreren gegnerischen Versammlung den Siegdavon getragen. Der Teufel müßte sich mit seinen höllischenSchaaren gegen uns versäiworen haben, wenn wir mit Fink nichtsiegten. Wir haben alle Hoffnung auf den Sieg. Bei der Wahl-urne werden zwei Mann von unserem Comite sitzen!Mit Gruß und Handschlag F. L. Endtmann.RS. DaS Lokalcomitd zu Rochlitz ersucht sämmtliche Lokal-comitö'S de» 14. sächsischen Wahlkreises, Einnahme und Ausgabean daS Centtalcomite Geithain einzusenden, sodann die etwaigenUeberschüsse ebenfalls nach dorthin zu senden, damit da» Central-comits seinen Verpflichtungen wegen Bezahlung der Stimmzettel,Wahlauftufe u. s. w. nachkommen kann. Das Ccnttalcomitö wirddann für den ganzen Kreis öffentlich Rechnung ablegen.Mit Brudergruß und HandschlagI. A.: DaS Lokalcomitö.Hermann Betthau».Kirchöerg, 7. Januar. Wie man im 22. Wahlbezirk(Königreich Sachsen) von Gerichtswegen die Versammlungen der Arbeiterzu stören oder gar zu verhindern weiß, daeon mögen folgendezwei Fälle wiederum ein Beispiel geben. Am 5. dS. MtS. sollteParteigenosse Gerstenberg in Werneszrün in einer VolkSversamm-lung über die ReichstazSwahlen referiren. DaS ziemlich großeLokal war gedrängt voll, und eben wollte der Einberufer die Ver-sammlung eröffnen, als der GenSd'arm de» Bezirks hereinttat undden Erlaubnißschein zur Versammlung ve> langte. Der Einberufer,ein Einwohner auS dem Orte, legte denselben vor und—„dieVersammlung darf nicht stattfinden!" ertönte de» GenSd'armSStimme. Und warum? Der Gerichtsbeamte in Auerbach, welcherdie Bescheinigung ausgefertigt, hatte statt: Montag den 5. Januar,Montag, den 3. Januar geschrieben(wissen die Beamten de» Ge-richtsamtS Auerbach i. B. nicht einmal wie sie iu der Zeit leben???)und da der GenSd'arm sich auf keine Erklärung von unserer Seiteeinließ, sondern einfach sagte, er handle im bestimmten Auftragseines Amtmanns, mußten wir das Lokal verlassen, wir hattenzurückgekehrt, ging ich am 30. Dezember mit Parteigenosse Winkleraus Arnstadt, welcher als Candidat für Schwarzburg-SonderS-Hausen aufgestellt ist, nach Greußen, wo Abends eine Versammlunganberaumt war, um für seine Wahl zu wirken. Zur festgesetztenZeit begaben wir unS nach dem Versammlungslokal, und wurdedie Versammlung, da Niemand den Vorsitz übernehmen wollte,von Herrn Winkler eröffnet und geleitet. Es hatten sich eineAnzahl„Väter der Stadt" mit ihrem„Allah" zeitig eingefundenund ihnen zur Seite ein Troß„hoher" Standesgenossen, daruntererstens ein Juzendbildner auS Ottenhausen, zweitens ein HerrNicolai Dr. der Medicin, und drittens der Ziegeleibesitzer Laue.Der„VclkSstaat" hat in letzterer Zeit viel über die Gemeinheitenunsrer Gegner berichtet und auch von hier können wir ein Bil-dungspröbchen derselben zum Besten geben. Kaum hatte ich nämlicheine halbe Stunde referirt, so ergingen sich diese„Herren", vorander Jugendbildner, in solch gemeinen Redensarten, daß die Ver-sammlung aufgelöst wurde. Unter dem Gebrülle der„gebildeten"Stände ging die Versammlung auseinander und wir begaben unsan die Bahn, um mit dem nächsten Zuge weiter zu fahren. Kaumhatte man jedoch unser Vorhaben entdeckt, als eine Rotte von 15bis 20 Mann, ohne daS schöne Geschlecht, welches sich angeschlossenhatte und die drei Culturhelden voran, unS nachstürmten und unsauf die gemeinste Weife insultirte. Der medicinische Vielwissererklärte Hrn. Winkler für geistesschwach, weil er den Grundsätzender Sozialdemokratie huldige; der Herr Laue drohte uns mit Los-lassung seiner Arbeiter aus der Fabrik, welche unS in Stücke zer-reißen sollten; und der Ottenhäuser Jugendbildner gab seine»Bildungsgrad in einer Weise zu erkennen, die uns die Eltern,deren Kinder sich in den Händen dieses Mannes befinden, nurlebhaft bedauern läßt; heut schon läßt sich erkennen, waS aus de«Schülern werden muß, welche solche Lehrer zum Erzieher baben.Selbst als wir uns im Coupee befanden, versprachen diese„Siegerdes StageS" den im Waggon befindlichen Soldaten eine TonneBier, wenn sie unS„Bebel-Liebknechtlern" tüchtig den Buckel au»-haut-n, worauf sie von den Soldaten die Antwort erhielten:„wen«wir Bier ttinken wollten, können wir uns welches kaufen."Wir hielten eS für unfre Pflicht, daS bubenhafte Bettage«dieser Herren zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, eS ist dadurchwiederum die Unfähigkeit unfrer Gegner konstatirt, auf der Tri-büne in sachlicher Weise unsre Grundsätze zu bekämpfen.C. A. Reichelt.Arnstadt, 1. Januar. Am Montag den 23. Dezember v. I.hielten wir hier eine stark besuchte Volksversammlung ab, in welcherReichelt aus Apolda unter großem Beifall über die von dem Wahl-comitö verbreiteten Flugschriften und über das Parttiprogrammsprach. Die zahlreich anwesenden Gegner stellten ttotz Aufforderungkeinen Opponnenten entgegen. Herr Winkler gab hierauf nocheinige Aufschlüsse über die Thätigkeit de» seitherigen Abgeordnete«Valentin im Reichstage. Nachdem Herr Hägerich die Anwesendennoch aufgefordert, zur Deckung der durch die Agitation entstandenenUnkosten eine Kleinigkeit beizuttagen, wurde die Versammlunggeschlossen. Mit GrußDaS Wahlcomitö der Arbeiterpartei.Thür«, 7. Janur. Gestern sprach hier Herr Kapser vor gutbesuchter Versammlung und unter mehrfacher Zustimmung über dieReichStagSwahlen. Da» hiesige Volk wird bei der Wahl beweise«,daß eS noch immer zur alten Garde gehört.Fr. Wolf, Weber.Meistenburg a. S., 4. Januar. Gestern fand dahier imSaale des WttdbadeS eine von den Führern der Fortschrittsparteianberaumte Wählerversammlung statt. Der vou denselben wiederaufgestellte Candidat, Herr Bezirksgerichtsrath Herz auS Nürnberg,schmeichelte seinen Zuhörern mit den ausgesuchtesten Sätzen uudkam so weit, daß er die Bauern de» Altmühlthal« für so gescheidt