Bismarck in Abrede. Wir haben natürlich die Wahl, wem wirglauben«ollen, dem Fürsten Bismarck oder dem Grafen Lamar-mora; eigenthümlich ist eS indessen, daß der„Geniale-, der dochfönst stets damit dickthut, daß er feine Feinde„verachte-, miteinem Male so giftig und so empfindlich wird, da Lamarmora'SEnthüllungen auf der LandtagStribüne zur Sprache kommen. Erhat wieder feine„Nerven" bekommen und wir wollen'S ihm nichtverübeln; der Lamarmora Hat'S auch gar zu arg gemacht. Uebri-gcuS wird gegen dieses Ungeheuer, das sich erlaubt hat, die Fädenzu zeigen, die 1S66 unter der Decke gespielt, ein Extra-Strafgesetzwegen Veruntreuung amtlicher Aktenstücke fabrizirt werden, wieBismarck in Aussicht gestellt. Er verdient's, denn er ist schulddran, daß nun jeder Straßenjunge weiß, wie„geniale Staats-Männer" ihre Kriege„machen". Wir kommen wieder auf dieAffaire zurück und erwähnen hier nur noch, daß Bismarck nachheftigem Gezänk mit den Wortführern der Schwarzen, die ihm derbdie Meinung sagten— Bismarck scheint den Vers aus dem Hilde-brandslied nicht zu kennen, der da lautet:„Wer sich an fchwar-zen Kesseln reibt, der trägt den Ruß davon"— plötzlich abbrachund mit den Worten:„Ich Uberlasse es der Presse, daS Ber-fahren der Ultramontanen beim richtigen Namen zu nennen," sichrückwärts konzentrirte. Wir begreifen nun, warum bei dem zweiTage später stattgefundenen OrdenSfeste die beiden Ober-PreßturkoSund General-„Sauhirten", Dr. Hahn(Provinzialkorrefpondenz)und Dr. Aegidi(Preßbureau) mit dem rothen Adlerordendritter Klaffe gezeichnet worden sind. Wie wir uns überzeugthaben, hat die Reptilienpresse ihre Schuldigkeit gethan. Nur schade,daß von Lamarmora veröffentlichte„Aktenstücke" gerade so odernoch mehr„amtlich" find, wie eine Rede Bismarcks im Herrenhause!—„Rechtspflege" im Reich. Während jetzt die modernen„Menschenfreunde" den Mund voll nehmen von den bekannten„Brutalitätsstatistiken" des alten Harkort, deren eine wirunlängst zum Besten gaben, herrscht darüber, wie jene„Bcutali-täten" zu beseitigen sind, dieselbe Unklarheit wie zuvor. Niemandwill die Gesellschaftsorganisation für die Verbrechen undVergehen, für die„Brutalitäten" verantwortlich machen, die all-jährlich vorkommen— da hat man es doch viel leichter, wennman dieselben den Sozialdemokraten in die Schuhe schiebt a laTessendorff. Würde man heute sich Mühe g:ben, die Ursachen dervorkommenden Vergehen und Verbrechen zu erforschen, so würdeman an der Hand der vergleichenden Statistik u. s. f. bald dahingelangt sein, daß die Zahl der Vergehen und Verbrechen, wie sieheute massenweise vorliegen, durch verstärkte polizeiliche und gericht-lichc Maßregeln durchaus nicht vermindert werden kann. DerGrund der Vergehen liegt zu tief, als daß ihn Staatsanwalt oderPolizeibüttel erreichen können; er liegt in den heutigen Eigen-thumSverhältnissen sowie auch in der heutigen Art der Er-ziehung. Äm allerwenigsten sind die Staatsanwälte dazu be-rufen, die Zustände, wie sie in unserer Gesellschaft herrschen, nachder genannten Seite hin zu verbessern.Wenn wir gleich eine Anzahl Staatsanwälte kennen, die alsZiel ihrer Carriere nur Orden und Ehrenstellen vor Augen haben,so wollen wir nicht verkennen, daß eS eine ganze Anzahl solcherHerren gibt, die ihr Amt namentlich auf politischem Gebiet mitungeheurem, oft sehr überflüssigem Eifer betreiben. Wir brauchennicht erst Beispiele anzuführen. Neu dürfte indeß folgender Fallsein': Ein Dienstmädchen zu Frankfurt wurde von einem HauS-knecht so mißhandelt, daß man sie für todt von bannen trug. DieMißhandelte erstattete Anzeige bei der Polizei und erhielt folge«den Bescheid:„Frankfurt a. M., 6. Januar 1ö74.Auf Ihre Anzeige vom 15. v. M. gegen den HauSburschenHeinrich Lang wegen Mißhandlung eröffne ich Ihnen, daß ichMangels öffentlichen Interesses eS ablehne, gegen denBeschuldigten einzuschreiten, und eS Ihnen überlassen bleibt, denWeg der Privatklage zu betreten.Der königliche Staatsanwalt.Dr. Gordon. Pfeiffer.An Elisabetha Straub, Buchgasse hier."Natürlich, das Mädchen ist nicht todtgeschlagen; also fehltdaS„öffentliche Interesse".Eine Institution, bei welcher solche Dinge vorkommen, ist nichtberufen, die Gesellschaft zu„retten". Darum rufe man nach demStaatsanwalt so viel man wolle; man verjage die„milde Praxis"aus den Gerichtssälen— die„Brutalitätsstatistik"— das heißtdie richtige, nicht die alberne Harkort'sche— wird ihre Zahlenund deren Verhältniß deshalb so wenig ändern, wie der Tag dieZahl seiner Stunden!Bismarck, der es uuS oktroyirt hatte, um feine Blut- und Eisen-Politik zu sanktioniren, ein schwerwiegendes Mißtrauensvotum ge-geben— daS Werkzeug des CäsariSmuS ist eine Waffe gewordenin der Hand des Volkes. Kein Wunder, daß der CäsariSmuS e»zu zerbrechen, oder ihm wenigsten« die Spitze abzubrechen sucht.— Zur Charakteristik der englischen Gewerkvereine.Unsere Leser werden sich erinnern, daß auf dem letzten Congreßder Internationalen Arbeiterassoziation zu Genf ein Be-schluß gefaßt wurde, dahin lautend, daß c» im Interesse der arbeitenden Klasse sei, nicht nur die GewerkSgenoffenschasten(TrabesUnion«, WiderstandSkassen ic.) der einzelnen Länder mit einanderzu verbünden(föderiren), sondern auch eine internationale Verbün-dung(Föderation) der national verbündeten GewerkSgenossenschaftender einzelnen Länder herbeizuführen. Im Einklang mit diesemBeschluß bildete sich in Genf eine„Allgemeine GewerkSzenossen-schafteu-Liza", welche sich die Anbahnung dieser nationalen undinternatioualen Organisation und Verbündung der GewerkSgenossen-schaften zur Aufgabe setzte. Bon Seiten dieser Liga wurdebei dem diesjährigen Congreß der englischen Gewerkschaften, vonderen Wesen sie offenbar sehr irrige Begriffe hat, ein Versuch ge-macht, die englischen Gewerkschaften, als die bestorganisirten unddarum einflußreichsten der Welt, für die internationale Berbündunzder Gewerkschaften zu gewinnen. Der Versuch ist natürlich miß-lungen. UnS selbst liegt noch kein direkter Bericht vor; wir ent-nehmen daher der„Franks. Ztg." das Folgende:„In Sheffield tagt augenblicklich(vorige Woche) der sechsteJahreScongreß der britischen Gewerkvereine, auf welchem nicht nurVertreter von einer Million englischer Arbeiter, sondern auch Re-Präsentanten continentaler Gewerkvereine erschienen sind. DerHauptgegenstand des diesjährigen CongreffeS wird die DiScussionüber die Arbeiterinteressen in der Gesetzgebung der nächsten engli-scheu ParlamentSsesfion sein und der Congreß wies daher, treuseinem bisherigen Programm, eine Aufforderung zurück, deren ZweckeS war, denselben über die Grenzen rein interner Fragen hinüber-zuziehen. Diese Aufforderung kam von dem Comit6 einer„Allze-meinen Gewerkoerein-Liga", welche sich zu Ende deS vorigen Jahresin Genf gebildet hat und in welcher bis jetzt die Schweiz, Spa-nien, Italien, Deutschland, Frankreich und Oesterreich vertretensind. Trotz der Versicherung, daß der neugegründete Verein durch-au« unpolitisch sei und das„in England adoptirte Programm"auch zu dem Seinigen gemacht habe, trotz der Behauptung, daß„nicht wahrhaft Ernstliches ausgeführt werden könne ohne die Mit-Wirkung jener englischen Arbeiter, welche bis jetzt so standhaft undwirksam der großen Frage der Emancipation der Arbeit gedienthaben"— trotz alledem nahm der Congreß einstimmig folgendeResolution an:„daß der Congreß sein Comitö beauftrage, freundliche Beziehungen mit den festländischen Vereinen, deren Adressewir soeben gehört, zu erhalten und zu pflegen, über alle die Arbeitbetreffenden Fragen mit ihren Verttetern zu correspondiren: alleindaß er im Augenblick keinen Grund sehe, mit den Ge-nossen in anderen Ländern in eine Föderation zu tret en,ehe wir die Frage der Föderation unter unS selbst entschieden haben."Nun— der englische Fabrikantenbund wird die engli-scheu Gewerkschaften schon klug machen, und von der Nothwendig-keit, nicht bloS der nationalen, sondern auch der internationalenFöderation überzeugen!erschienen einige„Größen" der LaSfcr'fchen Partei, darunter et«Herr Bodo von Glümer, in der vom Allgemeinen deutsche«Arbeiterverein einberufenen Wählerverfammlung und bejtteltenin den süßesten Schmeichellauten, daß die Wähler, welche mit de«Allgemeinen deutschen Arbeiterverein stimmen, doch LaSker undnicht Sonnemann wählen möchten. Der„Petroleumzeruch", die„Umsturzgelüste" waren vergessen. Indessen wurde da« Ansuche»der Herren„Liberalen" zurückgewiesen und nun griffen sie zu de«einzigen Mittel, was ihnen übrig blieb, sie riefen wieder nachPetroleum. Sie erließen ein Flugblatt, worin e« hieß:„Ein Befehl de« Parteiführers Hafenklever ruft soeben vo«Berlin au» die hiesizeu Sozialdemokraten an die Wahlurne, m»für Sonnemann zu stimmen. Sämmtliche Feinde des Reichs undder gesellschaftlichen Ordnung stehen also heute in geschlossen«Colonne gegen uns: Ultramontane, Internationale, Sozialdemokraten, die erklärten Anhänger der Pariser Commune, die Z«-störer des Eigenthums, die Gegner der ehrlichen Arbeiter, v«ruhigen Bürger— ihr Candidat heißt Sonnemann."Also weil die Allgemeinen Deutschen nicht für LaSker stimme«wollten, werden sie für„Zerstörer des EigenthumS" erklärt, nachdem mau soeben noch um ihre Stimmen gebettelt. SeiteS in der Welt Parteien gicbt, hat noch keine Partei als solchesich so erbärmlich, so verworfen gezeigt, wie diese„liberale" Sippe.In Frankfurt geschah, was geschehen mußte; Sounemann wurdebei der Stichwahl mit etwa 7000 gegen etwa 5000 Stimmen, dieaus Lasker fielen, gewählt, und die„Liberalen" mögen sich freuen:;sie haben ihre Niederlage selbst verdoppelt.— Da die„liberalen" Blätter es als-inen besonders unan-genehmen Fall ansehen, daß Schulze-Delitzsch mit Hasenkleverin Berlin in die engere Wahl kommt, so sei hier daran erinnert,daß bei der ReichStagSwahl 1S71 Schulze-Delitzsch im 17. sächsischenBezirk Bebel gegenüber gestellt war— d. h. den„Edelmuch*besaß, sich gegen Bebel aufstellen zu lassen, während dieser imLeipziger Gefängniß saß— und dabei ganz gründlich geklopftwurde.«l.(ss'«-i«id■Olt«llwUffVistd«— Ein BiSmärckisch-S Blatt schreibt mit Schaudern, daß aufsämmtliche Arbeitercaudidaten im deutschen Reiche nahezu400,000 Stimmen gefallen seien. Nun, wir dächten, es ist dieseher zu niedrig als zu hoch gegriffen. Sobald wir im Besitz de«vollständigen, genauen Wahlresultates sind, werden wir un» weit«mit demselben beschäftigen und seine Bedeutung erörtern.— Das allgemeine Stimmrecht in Gefahr. In ein«Berliner Reptiliencorrespondenz der„Deutschen Allgemeinen Zei-tung" vom 17. d. wird seufzend gestanden, das„allgemeine Wahlrecht habe auch seine Schattenseiten". Die«Dresdener Nachrichten"und andere Blätter dieses Schlags, welche die schmutzige Regie-rungSwäsche, nach den bekannten„Waschzetteln" geordnet, hübschaus den Zaun hängen, heulen:„auf einmal entdeckt man, daß dieunteren Volkstlassen noch nicht unterrichtet genug seien, um dieTragweite ihrer politischen Thätigkeit an der Wahlurne richtig zuschätzen.(In der Wahlcampague zeigte sich bei allen VolkSver-sammlungen, in denen es zwischen Angehörigen der„unteren" undder„oberen" oder„gebildeten- Klassen zum Wort- und Geiste«-kämpf kam, daß die ersteren den letzteren durchweg überlegenwaren!) Und die hochamtliche„Provinzialcorrespondenz" appellirtschon an die ReichSfteuudlichkeit der Majorität de« neuen Reichs-tagS— deren„Reichsfreundlichkeit" beiläufig noch nicht feststeht—. und hofft, die Regierung werde durch deren Unterstützung inden Stand gesetzt werden,„Bestrebungen unschädlich zumachen, welche gegen den Bestand des Reichs und gegendas Erstarken desselben auf politischem, religiösem undwirthschaftlichem Gebiet ankämpfen."(!) Kurz, auf derganzen Linie der„Culturkämpfer" ertönt da« Stichwort der rohesten,rothesten Reaktion.Wie die genialen Staatsmänner sich die„Reform" oder„Cor-rectur" des allgemeinen Stimmrechts denken— ob sie einen Cen-suS einführen, das Wahlrecht an die Bedingung eine« längerenWohnsitzes knüpfen, dem Wahlrecht durch Oeffentlichmachung eineZwangsjacke anlegen, oder, wa« die von der„Nervosität" ihresPattons bedenklich angesteckte„Norddeutsche allgemeine Zeitungbefürwortet, die Ausübung des Stimmrechts obligatorisch machenund Jeden, der es nicht ausübt, bestrafen wollen, darü-er zer-brechen wir uns nicht den Kopf(der„Norddeutschen" können wiraber versichern: ihr Vorschlag, ttotz der famosen Roon'schen Theo-rie, daß, w« bei den Wahlen nicht stimme, für die Regierung sei,hat unsere vollste Billigung!).Genug— da» allgemeine Stimmrecht ist in Gefahr. Es hatsich gegen daS herrschende System gewandt; es hat dem Fürsten— Carthazena ist gesallen. Die„Insurgenten" sind zumgrößten Theil auf einem Kriegsdampfer nach Algier geflüchtet, wosie die französische Regierung„internirte". Der Dampfer ist aus-geliefert worden. Damit ist die Herrschaft Serrano'S in Spa-nien befestigt und die Säbeldittatur hat sofort damit begonnen,daß alle politischen Bereine verboten worden sind. Dw opti-mistischen Versicherungen bürgerlicher Blätter, daß auch unter Ser-rano die«Republik" sich„konsolidiren" werde, können wir ruhigzu den Akten legen, denn für uns, sowie für jeden auftichtigenRepublikaner bedeutet die„Republik Serrano" nichts Anderes alsdie berühmte„Republik mit dem Großherzog an der Spitze" von1343.—— Die Wahlagitation unserer Gegner ist auf eineWeise bettieben worden, wie sie von einer im Verfall begriffenenPartei zu erwarten war. Von allen Seiten gehen uns Mitthei-lungen zu, wonach unsere Geguer auch die gemeinsten und erbärmlichsten Mittel nicht verschmäht haben, um die Wahlen zu ihrenGunsten zu beeinflussen. Es ist Thatfache, daß in mehreren braunschweigischen Orten mehr Stimmzettel in der Urne gefunden wur-den, als die Wählerliste Wähler auswies: es ist Thatfache, daßdie Gegner unseres Freundes Bracke Stimmen a 2' a Sgr. gekauft haben. Im Pforzheimer Wahlkreise ist man mit den Wäh-lern, die für Jacoby stimmen wollten, umgesprungen, als ob siegar nicht wählen dürften; ebenso an vielen anderen Orten. Dieunverschämten großprotzigen Bourgeois, welche zum größten Theildie Wahllokale occupirten, geberdeten sich, als ob es gar nicht er-laubt sei, einen sozialdemokratischen Candidaten zu wählen, wodurchnatürlich viele Arbeiter sich einschüchtern ließen. In Nürnbergsollen 1400 Wähler nicht in die Listen eingettazen gewesen seinund am Wahltag soll man sogar solche Wähler zurückgewiesenhaben, die ihre Eintragung rektamirt hatten. Von den Lügen,welche die„liberale" Presse ausgestreut, wie sie Staat und Gesell-schaft als umgestürzt geschildert hat, wenn unsere Candidaten ge-wählt würden, wollen wir nicht weiter reden. Aber das war nichtAlle«, womit unsere Partei zu kämpfen hatte. Auch die Staats-gewalt ließ uns nicht ungeschoren. ES sind vier der thätigstenParleigenossen während der Wahlbewezung in Haft genommenworden: Auer in Dresden, Uhle in Freiberg, Fleischer in Hai-nichen und Lottenburger in Ladeburz. Dem Allen gegenüberkönnen wir nur sagen, daß alle unsere Parteigenossen ihre Schul-digkeit gethan und der Erfolg fehlt auch nicht.— Vom Allgem. deutschen Arbeiterverein sind bis jetztgewählt: Hasenclever in Altona und Reimer in Segeberg. Zurengeren Wahl kommen: Tölcke(Iserlohn), Hasselmann(Elberfeld),Winter(Ottensen), Hartmann(Hamburg), Schweckendiek(Brandenburg), Hasenclever(Berlin) und Kamigann(Greiz).Im Ganzen sind nach vorläufiger Schätzung des„Neuen Sozial-demokrat" 160,000 Stimmen auf die Candidaten des Allgemeinendeutschen Arbeitervereins gefallen. Aussicht auf Siez in engererWahl haben, wie man uns berichtet, Hasselmann und Hartmann.Gewerksgenossenschaftliches.Gewerkschaft der Holzarbeiter. r5Kamöurg. Die am 6. Dezember v. I. versandten Frage- l 00bogen-Circulare sind bis heute, den 15. Januar, noch nicht von-allen Orten ausgefertigt retour gesandt worden. Deshalb werde» j P1die Mitglieder folgender Orte aufgefordert Sorge zu tragen, daß'®a'dies umgehend geschieht. Rückständig sind noch: Berlin, Erfurt,Eisenach, Gotha, Leipzig, Mühlhausen, Neustadt a. d.Orla. O?Gleichzeitig werden die Mitglieder darauf aufmerksam gemacht,,daß nunmehr daS Protokoll des Nürnberger Holzarbeiter-Congresse« l?versandt und für 2 Gr. pro Exemplar von Unterzeichnetem za,beziehen ist.™DaS Protokoll ist 4 Bogen stark, enthält außer den ganz aus-j�fführlich gehaltenen Verhandlungen über die bekannten Anträge noch!die Berichte über die GewerkschaftSbeweguag im Allgemeinen, üb«'den Nutzen eines höchstens 10stündigen Normalarbeitstages, undüber die Entwickelung unserer Gewerkschaft seit dem Jahre 1363,und noch verschiedenes. Das Protokoll empfiehlt sich ganz beson-ders nicht allein zur Belehrung der Mitglieder, sondern noch mehrzur Agitation.Es ist deshalb Pflicht eineS jeden Mitgliedes, sich ein Exemplaranzuschaffen, um damit für Gewinnung neuer Mitglieder zu wirken,dievollSüNuaudwas um so leichter wird geschehen können, da in dem Protokolldie Vorzüge unserer Gewerkschaft vor andern Verbindungen derHolzarbeiter unwiderleglich nachgewiesen sind.Die B-vollmächtigten erhalten eine genügende Anzahl für die �Mitglieder zugesandt und werden dringend aufgefordert, die B«- �toäcderPect— Wie gänzlich verlottert und moralisch verlumpt jene Parteiist, die sich„liberal" nennt, beweist schlagend die Agitation inFrankfurt am Main für die Stichwahl zwischen Sonnemannund Lasker. Da das Gerücht ging, die auf den Candidatendes Allgemeinen deutschen Arbeiterverein? gefallenen Stimmenwürden bei der engeren Wahl Herrn LaSker zu Gute kommen, sobreitung sich ja recht angelegen sein z ablassen, zumal der Inhalt �auch für die Mitglieder wie deren Gewerkschaften nutzbringendsein dürfte.Die Bevollmächtigten werden wiederholt darauf aufmerksam,�gemacht, daß nur solche Mitglieder, die mindestens bereits 13 Woche«'ittfrrt kttth TPiki*«•«(Vrvatr.ttichid°rz«J tNarlang Steuern bezahlt haben, und solche, die keine Steuer restiren,UnterstützungS-Legitimation und Reise-CouponS ausgefertigt erhalle«sollen. Die Coupons müssen vor der Ausgabe auf der linke«Seite mit dem Ortsstempel versehen werden und dürfen nur de«Mitgliedern ins Buch geheftet werden, die sich die Unterstützung«-Legitimation haben ausfertigen lassen.Die neuen Bücher werden nur zum Kostenpreise von'1 Gr.gegen die alten umgetauscht. Es ist in die neuen Bücher da«,Datum deS Eintritts in die Gewerkschaft zu übertragen, auch ein-zWhreiben, ob ein ärztliches Attest im allen Buch enthalten war. fa.Die Bevollmächtigten werden ferner ersucht, die fälligen Ab- �rechnungen für das 4. Quartal 1373 recht bald einzusenden.��Sömmerda, Hall, Chrmnitz haben solche eingesandt. i" JSollte ein Ott Nr. 1 der„Union" nicht erhalten haben, s« �wolle man reklamiren. Für den Ausschuß:.Z.TH. Yorck, Vorsigend«. W,Correspondenzen.Leipzig. Wir erhalten nachstehende Zuschrift:An die verehrliche Redaction de»„Volksstaat" zu Leipzig.Sie geben in dem Leitartikel der Rr. 114 des„Volksstaat"�„.vom 21. November einen Passus wieder auS einer in Ihrem Ver-� �läge erschienenen Broschüre, die den Titel hat:„Die parlamc«-«tarische Thätigkeit deS deutschen Reichstags und der Lantage uadl.die Sozialdemokratie." j fm(;In demselben wird unter andern die Behauptung aufzestMdaß Staat und Kirche sich„brüderlich unterstützen, wenn es da»i�dVolt zu knechten, zu verdummen und auszubeuten gilt;" die katho-&*tische Geistlichkeit und der msdeme Staat feien„vollständig einig,("Wwenn e» sich um Unterdrückung des Volke« handelt;" die Priester-��eschaft sei stet«„für den Rückschritt und die Barbarei eingetreten."�Da ich nun ein Mitglied der kathol. Kirche sowohl als de�„s K!» i,„h„la n-rnffiAM bin. eine Ksei-.��ukathol. Clerus bin, und als Geistlicher verpflichtet bin, eine Kleb.....1.,----- w..„:x n.ti �0rt anzeigt, das!■"dung zu tragen, die eS jedem, der mich sie!ich der katholischen Priesterschaft angehöre�iebt,, sowerden Sie mir zu«'eseith