Erscheint in feiptig >?itt»»ch,Freit«z, Sonn tag. »tfttBitngen nehmen an all« PtstanstaUen u. Buchhand- fctüjjCT des In- u.AuSlondes. Eikal-Elpeditionen für die kZ�rnmqien Staaten: F. N. Sorge, >4» 101 Hobofcen, N. 3. Am. Luederl, W6 Uxjeti. Chioag«, JU. Peter Haß. «. W. Coner ThM uul »tr. PkOatelpki». Z»!'«,nement«prti»: Für Preußen incl. Slempet- steucr 21'/, Sgr., für die übrigen Deutfchcn Staaten IL Sgr. pro Quartal. Menati-Adonnement» »erden bei allen Deutschen  Pvstanstalten auf den L ten ». 3 ten Monat und ans den Sten Monat besonders an­genommen, im Kgr. Sachsen n. Hrzth. Sachs.-Altenburg auch auf den 1 ten Mona! k 6'/» Sgr. angenommen. OrgalldersozialdemokrattschenArbeUerpartelundderintermtionalenGeverksgenossenschasten. Inserate» die Abhaltung von Partei», BereinS» und Lollsverfammlungen, sowie die Mial-Expeditionen und sonstige Partei-Angelegenhesten betreffend, werden mit 1 Sgr., Privat- und BergnügungS- Bnzeigen mit i Sgr. die dreigefpaltene Petit-Zeile berechnet. to. 11 Mttwoch, 28. Januar. 1874. Abonnements auf denBolksstaat" für die.Monate Februar und Mär; zu ICP/z Sgr. werden bei allen deutscheu Postanstalten, für Leipzig   pro Monat zu 6 Ngr. bei der Expedition, Zeitzerstraße 44, und bei dem Col- porteur Müller; für die Umgegend von Leipzig   bei den Filial- expeditionen: für Volkmarsdorf  , Reudnitz  , Neuschönefeld!c. bei O. Stelzer, Reudnitz  , Kapellengasse 11, 2 Tr., für Plagwitz  und Lindenau zc. bei Frau Hohe, Roßmarkt Nr. 9, in Lindenau  , für Connewitz zc. bei Teubert, Bornaische Straße 197, für Kleinzschocher   und Umgegend bei Fleischer, Nr. 87 daselbst entgegengenommen. Für Berlin   wird auf denVotkSstaat" monatlich für 8 Sgr. frei in'ö Haus abonnirt, bei Trautmann, Engelufer 6d, 4Tr.; Görges, Webcrstr. 32; Rubenow  , Brunnenstr. 34 im Laden; Mctzner, Elisabethkirchstr. 1; Vogel, Prinzenstr. 61. Parteigenossen! ermüdet nicht, auch fernerhin allerorts nach Kräften zur Weitcrverbreitung des Parteiorgans beizutragen. Die Redaktion und Erpedition de«Dolksstaat�. Zur RrichStagSwahl in Elsaß  -Lothriugeu. An die elsässischen Arbeiter! DaS arbeitende Volk und wir mit ihm kennen die Grenzen nicht, welche die Fürsten   mittelst ihrer Kriege zwischen den Völkern gezogen haben. Ebensowenig kennen wir den National» und Racenhaß, welcher mittelst der Kriege zwischen den Völkern cnt- flammt worden ist. Di- Theorie vomErbfeind- ist für uns ebenso traurig wie lächerlich. Ist doch die soziale Frage selbst weder lokal noch national, sondern sie umfaßt alle Länder, alle Völker, alle Menschen. Wir betrachten die Arbeiter aller Länder als unsere Brüder und unsere Bestrebungen gehen dahin, dieselben zu einem großen Bruderbund zu vereinigen, der in der Juter- nationalen Arbeiter-Assoziation bereits gegeben ist. Dieser Bruder- bund der Arbeiter aller Länder muß stark genug werden, um daS schmachvollste Joch, daS auf dem Nacken der arbeitenden Mensch- hcit lastet, die Klassenherrschaft, daS Privilegium der Aus- beutnng Vieler durch Wenige abschütteln zu können, und zu diesem großen Werke sollt ihr, Arbeiter von Elsaß  , auch euer Theil beitragen. Daß waS wir hier sagen keine leeren Phrasen find, dürfte > euch unser Austreten im Jahre 1870 hinlänglich beweisen. Wir _ haben gegen den Krieg, wir haben gegen die Annektion protestirt. >- Wir haben den französischen   Arbeitern, zu welchen ihr damals t: auch der staatlichen Form nach noch gehörtet, zugerufen, daß die i), Arbeiterklaffe BeffereS zu thun habe, als sich im Interesse zweier Dynastien gegenseitig zu zerfleischen. Die französischen   Arbeiter antworteten mit demselben Ruf, aber der KricgSlärm überdröhnte chre und unsere Stimmen. Man schleppte unfern ParteiauS- schuß nach Lötzen   mit dem charakterfefteo Johann Jacoby  , der eben _( falls gegen die Annektion protestirt hatte. Arbeiter im Elsaß  ! Wir haben die Annektion von jeher ver- «rtheilt; ihr seid unsere Brüder, ob zu Straßburg   die Pickelhaube BeSmarck'S glänzt, oder das dreifarbige Banner Frankreichs   flattert. Wenn wir euch deshalb auffordern, in den Wahlkampf mit einzutreten und dafür zu sorgen, daß ihr im Reichstage durch Männer vertreten seid, welche scharf und rücksichtslos die Interessen der Arbeiter klaffe verfechten, so mögt ihr daraus erkennen, daß wir gesonnen find, unsere Brüderlichkeit auch durch die That zu ! bewähren, daß wir bereit find, euch zur Seite zu stehen in allen politischen und sozialen Fragen, daß wir euch die Hand reichen, wo es gilt, eure Interessen zu wahren. Auch ihr seid berufen, witzuardeiten am großen Werke der Befreiung der arbeitenden ««fc darbenden Menschheit; ihr habt dasselbe Ziel wie wir und dethalb seid auch ihr gleich unS verpflichtet, euer Möglichstes zu thun. e»! r* �t't beweisen, daß ihr eine lebensfähige Partei seid. Durch eiue wuchtige Anzahl von Stimmen, die chr für eure - m®nen Kandidaten in die Wahlurne werft, wüßt ihr den Gegnern, den Unterdrückern und Ausbeutern sowohl wie den politischenMachern  - den unumstößlichen Beweis liefern, daß ihr iuch selbst, eure politische und soziale Stellung, eure Klaffeulage «kaunt habt, daß ihr nicht gewillt seid, die geduldigen Schafe, alL welche man euch sich vorstellt, in alle Ewigkeit abzugeben. t Viele unter Euch, welche sagen, daß die Agitation aus polltischem Felde nichts nütze, daß man erst Brod haben Müsse, um Politik zu treiben und daß die Abstention, die Ent- Haltung von aller politischen Agitation, das einzig Richtige sei. .$ gönzlich falsch«ud verfehlt. Indem ihr euch m«nt10» knlhaltet, thut ihr euren Gegnern den größten Gefallen. Pfaffen und Bourgeois, möge» sie sichliberal" ? �republikanisch" nennen, lache» sich ins Fäustchen, wenn chr ohne Schwertstreich da« politische Feld räumt. 5° dlese Weise herrschen eure Feiud« unbestritten im Staate; ihr ürst kein Wort drein reden m die öffcutlicheo Angelegenheiten. Uud eine solche Macht wissen dw Gegner gar wohl zu benutzen; ,"""Mchtn Macbt wisse» sie stets zu verhindern, daß eure ♦Ifc9! tl« r&t besser wird. Seht auf un», eure deutschen  l�rüder. Unsere Lage ist nicht besser wie die eure. Taufende von J:?4 uivfsen nicht minder hungern und flch quälen als ihr auch; «G?ee auch diese Tausende sind zur Wahlurne gegangen und haben g,'hr Wahlrecht ausgeübt. Das wüßt uud könnt ihr ebenfalls thun. DaS Wahlrecht giebt euch die Mittel an die Hand, dem Geg- ner wo nicht das Heft aus den Händen zu winden, so doch eure Beschwerden, eure Roth, euer Elend offen zur Kcnntniß der ganzen Welt zu bringen. Was auf der Tribüne des Reichstags gesprochen wird, hört man in der ganzen civilisirten Welt. Man kann euch nicht todtschweigcn, wenn ihr durch einen tüchtigen, beredten Ver- treter aus der Tribüne deS Reichstages eure Interessen zur Sprache bringt. Ihr seht ein, daß unter solchen Umständen dieAbstention" ein politischer Selbstmord ist, chr habt es schon eingesehen, indem ihr für Slraßburg die Candidatur Bebel'S proklamirt habt. Ihr habt den richtigen Mann ausgesucht. Bebel vertritt die Interessen der Arbeiterklasse unerschrocken bis zu den letzten Consequenzen der beste Beweis dafür ist feine L�/tj ährige Gefangenschaft. Aber auch Mülhausen  , die bedeutendste Industriestadt im Elsaß  , muß in den Wahlkampf eintreten. Wir empfehlen euch für Mülhausen   seinen Mann, der zur Zeit ebenfalls noch in den Kerker gebannt ist für seinen unablässigen Kampf gegen alle Unter- drückung und Volksverdummung, den wir aber demnächst wieder in unserer Mitte begrüßen weiden; es ist Liebknecht  . Wir wissen, daß die Arbeiter von Mülhausen   ihm ihre Sympathien entgegen- bringen; wir wissen, daß sein Name einen guten Klang hat in jeder Werkstatt, drin es pocht, in jeder Hütte, drin es ächzt" wir brauchen weiter nichts zu sagen. Wir glauben euch, Arbeiter vom Elsaß  , überzeugt zu haben, daß eS eure Pflicht ist, alle eure Kräfte im bevorstehenden Wahl- kämpf anzuspannen. Seht auf unS; auch wir haben unter Ver- hältniffen gekämpft, gesiegt, die Nichts weniger als rosig waren, und wir bieten euch, unfern Brüdern, mit Freuden die Hand, damit auch ihr erreicht, was wir erreicht haben. Für die Arbeiterklasse hat eine neue Zcitepoche begonnen. Sie wird sich durch eine größere Anzahl von Vertretern an der Ge- setzgebung biheiligcn können. Ihr, wir wissen eS, werdet da nicht zurückbleiben wollen. Darum nochmals: Auf zum Wahlkamps! Ob ihr das nächste Mal noch dasselbe Wahlrecht haben werdet, wie heute, kann bis jetzt Niemand wissen. Benutzt es diesmal, so auSgiebig ihr nur könnt. Wer nicht wählt, beweist, daß er kein Verständniß für unsere heutigen Verhältnisse hat. Am ersten Februar, am Wahltage, müßt ihr beweisen, daß ihr eine lebenskräftige Arbeiterpartei seid! Fehle Keiner an der Wahlurne! Zhr seid die Mehrzahl! Ihr könnt siegen, wenn ihr nur wollt! Darum auf zu Kampf und Sieg! Politische Uebersicht. Anfrage. Fürst Bismarck  , der niemals die Absicht hatte, einKleefeid"(vermuthlick) auch keine Schnapsbrennerei) an den französischenErbfeind" abzutreten, hatte dagegen seinerzeit noto risch sehr stark die Absicht, daS Saarbrücker   Kohlenbecken ganz oder cheilweife an selbigen Erbfeind zu verkaufen. Wir sagen: notorisch, weil eS sich hier um eine Transaktion handelt, die nicht alselende Lüge und Verläumdung" einesverkommenen" Wälschen und ReichSfeindS wie Beneditti oder Lamarmora hinge stellt werden kann(für das gläubige Publikum), sondern die durch urgermanisch reichsfreundliches Zeugniß bewiesen wird, nämlich durch den, wenn wir nicht irren, von dem bekannten Saarbrücker  Grubenbesitzer, Patrioten und Ex-ReichStagSabgeordneten Stumm verfaßten und unterzeichneten Bericht einer Unterredung mit dem damaligen Grafen Bismarck  , in welchem Bericht mit dürren Worten gesagt ist, Fürst Bismarck   habe dem Schreiber erklärt, daß er (Fürst Bismarck  ) dem König(von Preußen) allerdings den Verkauf eines Theils des Saarbrücker   Kohlen beckenS vorgeschlagen habe, daß aber der König dem Vor schlag nicht geneigt sei. Der Bericht über diese denkwürdige Unterredung wurde von unS in verschiedenen preußischen und deutschen   Zeitungen gelesen und ist niemals widerrufen, wohl aber todtgefchwiegen worden, wie man es auch mit dem Lamar- mora'schen Buch versuchte, bis eS von Mallinckrodt in so fataler Weise an die große ParlamentSglocke gehängt ward. Es wäre von großem Interesse, jenen Bericht au« demhistorischen Schutt auszugraben und an die Oeffentlichkeit zu ziehen. Wir haben die betteffeuden ZeiwngSnummern leider verloren. Vielleicht kann der eine oder andere unserer Leser, der sich seine Zeitungen sammelt, oder Gelegenheit hat, die älteren Jahrgänge von Zeitungen durch­zusehen, ünS den Bericht verschaffen, der Ende 1866 oder im Laufe deS Jahre» 1867 erschienen sein muß. Wie man Zeitungen redigirt. Am Sonntag(13. Jw nuar) schrieb dieDeutsche Allgem. Zeitung" unter dem frischen Eindruck der Malliuckrodt'schen Attake und der, zum mindesten un- geschickten Vertheidigung des pattiotifchen Bismarck:Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses war ensschieden die interessanteste und bewegteste der Session; die Ultrawontanen dürfen sich da« damit erzielte Resultat hoch anrechnen." Am darauf- folgenden Donnerstag(22. Jan.) schreibt dieselbeDeutsche Allg. Zeitung":Das dritte Ereigniß der vorigen Woche war das par- lamentarische Duell zwischen Fürst Bismarck und Herrn von Mal- livckrodt im preußischen Abgeordnetenhaus, und die wahrhaft vernichtende Rede, worin der erstere seinen nltramontanen Angreifer und Verdächtiger auS allen feinen Positionen her- auswarf und in der ganzen Blöße seiner, eine schlechte Sache mit schlechten Mitteln verfechtende» Politik hinstellte." Fürwahr, eS giebt noch Wunder deS ReptilienfondS. Erwähnt fei bei dieser Gelegenheit noch, daß sogar deS Fürsten   Bismarck Leiborgan in feiner Dienstagsnummer de« Gönners Nichterfolg mit einer Deutlichkeit, die einen Rüffel zur Folge gehabt haben dürste, ein- gestanden hat. Anläßlich der vielen Excesse, Mordthaten und Ge- waltthätigkeiten, die im Reiche der Gottesfurcht und ftommcn Sitte täglich vorkommen und sich in der Reichshauptstadt Berlin   zum Gipfel des Möglichen erheben, greisen verschiedene Volksbetrüger zu dem altbewährten Mittel, die Sozialdemokratie zu verdäch- tigen, als ob sie die Schuld an diesen Auswüchsen der heutigen GcfellschaftSorganisation trüge. So blödsinnig der Vorwurf ist, finden wir es doch erklärlich, daß diejenigen, deren Existenz aus dem gröbsten Betrug und schmachvollsten Schwindel beruht, sich mit einem Tugendmäntelchen zu behängen und den bösen Schein von sich abzuwenden suchen. Es fällt un« indessen nicht schwer, derartige Freundlichkeiten zurückzuweisen und die Mehrzahl des Volkes ist auch nicht so dumm, daß sie ohne Weiteres glaubt, waS eine sichliberal" undpatriotisch" nennende Presse ihr vor- plaudert, die unter die Infamie hinunter korrumpirt und verlumpt ist. ES ist eine durch die Criminalstatistik unwiderfprcchlich fest- gestellte Thatsache, daß die Zahl der Verbrecher, welche zur sozial- demokratischen Partei gehören oder in engeren Beziehungen zu ihr stehen» eine verhältuißmäßig sehr geringe ist, mit anderen Worten, daß, wenn wir einmal die Verbrecher nach Parteien rubriziren wollen, die sozialdemokratische Partei der Zahl ihrer Mitglieder und Anhänger nach ein geringere» Contingent   liefert, als andere Parteien. In Sachsen   z. B. ist, wie sich bei den letzten Reichs- tagswahlen gezeigt hat, weit über ein Drittel der Gesammtbevöl- kerung von sozialdemokratischen Grundsätzen beseelt; wie die Be- Hörden und die Presse gegen unS gesinnt sind, ist bekannt: wohlan, es hat bis jetzt auch nicht der Versuch gemacht werden können, unsrer Panei eine verrohende, zu Gewaltthätigkeitcn gegen Person und Eigenthum reizende Tendenz nachzuweisen; im Gegentheil: eS ist konstatirt, daß in ausschließlich von Sozialdemokraten bewohnten Bezirken(des ErzgebirgS z. B.) Person und Eigenthum selbst der verhaßtesten Individuen, brutaler Arbeitgeber und betrügerischer Faktoren" sogar in Zeiten der äußersten sozialen Roth und poli- tischen Auflegung vollkommen ungefährdet war, während in Be- zirken, die von demsozialdemokratischen Gift" ganz verschont ge- blieben sind, wo die Bevölkerung nie andere Lehrer gehabt hat, als das Königthum von Gottesgnaden predigende Pfaffen und blinden Gehorsam cinprügelnde Schulmeister von Sadowa, die rohesten Arbeiterexcesse vorgekommen sind. Wir erinnern an König»- Hütte. Auf der andern Seite ist eS eine ebenso feststehende, von unsem Gegnern selbst wiederholt hervorgehobene Thatsache, daß unter den Verbrechern ein auffallend(?) großer Theil ehema- lige Soldaten sind und die letzten Kriege mitgemacht haben. Hier ist dieQuelle der Brutalität"! Bedenken wir den Ton, der in der Kaserne herrscht, die Rohheiten des Exerzierplatzes, die Greuel und Bestialitäten de» Kriegs, welche seit Jahren von unserer Presse fast einstimmig zu heroischen Thaten gestempelt und der Nation zur Bewunderung empfohlen werden bedenken,;daß in Folge des Militarismus und des ReptilienfondSpatriotiSmuS die Verroh- ung unter den sog..gebildeten" Klassen so weit gediehen ist, daß hohe Beamte und Universitätslehrer, wie da» edle Knüppelpaar Binding und Goltz au»PattiotiSmuS" einen gebrechlichen Greis todtprügeln können, ohne daß ihnen darum ein Haar gekrümmt, ja nur ein Wort des Tadels gesagt wird im Gegentheil, der Eine der Knüppclhelden ist zu einer Professur an derersten Uni- versttät Deusschlands" befördert worden! und wie können wir unS wundern, daß der Same der Rohheit, welche von obenher so fleißig und so systematisch ausgestreut wird, ringsum uns auf- schießt und zwar da am üppigsten und reichlichsten, wo dieQuelle der Brutalität" sich befindet, in Berlin  , dem Mittelpunkt de» Militarismus und des ReptilienfondSpatriotiSmuS? Es giebt keine Erbärmlichkeit, deren die Bourgeoisie in ihrer Herzensangst vor der Sozialdemokratie nicht fähig ist. Ein Haupt- stück von Gesinnungslosigkeit, verübt gegen einen unserer bewähr- testen Parteigenossen, melden dieHamb. Nachrichten" unter dem 16. Januar au« Schwerin  . Sie schreiben:In der gestrigen Sitzung de» hiesigen Bürgerausschusses wurde der Antrag ge- stellt, dem Deputirten dieses Ausschusses zum Schulvorstande, Hrn. Hosbaurath a. D. Temmler, der offen zu den Lehren der So- zialdemokratie sich bekennt, da» Mandat zu entziehen. Temmler war nicht zugegen, hatte aber da» Programm der sozialdemokrati- schen Arbeiterpartei eingesandt, damit der Bürgerausschuß die lieber- zeugung gewinnen sollte, daß die Arbeitgeber durch die Sozial- demokratie mehr gewinnen würden, al» die Arbeiter u. s. w. Der Ausschuß hielt sich mit Prüfung diese« Programm« nicht auf, er- nannte aber eine Deputation zur Prüfung der Thättgkeit Demm- lerS als Schulvorstand." Ist der Sachverhalt wirklich wie die Hamb. Nachr." melden, dann kann man sich über da« Vorgehen de« BllrgerausschusseS nicht genug wundern. Temmler gehört feit 18S7 dem Bürgerausschuß ununterbrochen als Mitglied an und ist erst im Jahre 1872 abermals auf 6 Jahre zum Mitglied desselben gewählt worden; er ist bürgerschaftlicher Deputirter in der Käm- merei, Schuldeputation, Bibliothekdeputation und der Revision»- Commission in Catasterangelegenheiten. Der Mann hat also volle 17 Jahre in de» verschiedensten Stellungen sich seiner Baterstadt nützlich gemacht, 17 Jahre lang sich de« höchsten Vertrauens der Bürgerschaft, die ihn zu ihrem Vertreter bis zum Jahre 1878 be-