j(l4 unfern Brüdern in Amerika den klarsten Beweis liefern, daß sietief nnr ein Ziel vor Augen haben müssen— die Zertrümmerungent> der Klassenherrschaft!irtetIvsere Partei-, BerwaltaugS-«»d Orgauisatiosö-sere Avgelegevheiteu.An die Parteigenossen!isch! Wiederum haben wir Euch eine erfreuliche Mittheilunz zuk* machen, indem an folgenden Orten die Parteiorganisation Bodengefaßt hat und neue Parteimitglieder gewonnen worden sind:de» Schedewitz bei Zwickau: Vertrauensmann Albin Netzold.ken, Schoppershof bei Nürnberg: BertranenSmann Jobst Gerstner.ab- Schöningen: Chr. SenS. Magdeburg: Vertrauensmann Wilh.Habermann. Oberlungwitz: Vertrauensmann Ernst Lorenz.ssen Der zuletzt neuernannte Vertrauensmann Emil Herrn. Hamann■eno wohnt nicbt in Freiberg in Schlesien, sondern in Freiberg in»ne» Sachsen. Mit Gruß!ar- Der Ausschuß.itz" I. A.:et' H. Benneke. A. Geib.icht.____lei-üchtigenfit6er'und:denbt!'dietnS'legt:hendesItenh-fiissenDieaberten,fienumsichungVit-unzum-gfBer-8er-auctliche8 er'nemBe-iumHut.WiraberuS-cadevoniterGewerksgenossenschaftliches.Allgemeiner deutscher Schneiderverein.Araunschweig. In Betreff der Agitation unseres Vereinswerden die Bevollmächtigten ersucht, sich nicht so buchstäblich nachH I der Geschäftsordnung zu richten, sondern die OrtSmitglieder-versammlungen wo möglich jede Woche abzuhalten. Da die Zeitschwer ist, muß die Agitation gefördert und stark betrieben werden,weil es den Mitgliedern dann möglich ist, ihre Beiträge all-wöchentlich an den Kassirer zu zahlen, somit den Mitgliedern esleichter wird, als wenn nur alle 4 Wochen höchstens eine Ver-sammlung ist. In solchen Versammlungen muß man sich gegen-fettig aufzuklären fachen über den Zweck der Gewerkschaften, den�VolkSstaat" laut vorlesen und erklären, sich besprechen über dieSchäden der örtlichen Verhältnisse. Die Zeit gebietet eS, jedermuß Agitator sein bei seinen Kollegen. Die Bedeutung derOrganisation kann nicht genug hervorgehoben werden. Findetman einmal kein Gehör, so darf das nicht abschrecken. Wir habenm Braunsckweig von Anbeginn daS so gehalten und eS wird fernerso fortbestehen unter uns. Wir wollen dabei keineswegs Braun-schweig als Muster hinstellen, haben unS aber dessen zu fteuen,daß wir in jeder Beziehung vorwärts gekommen sind, trotzdembei uns sich Fanatiker einschleichen wollen, die wohl der Buchstabe,aber nicht der Geist Laffalle's leitet. Wir haben ihnen derarthermgeleuibtet, daß sie sich ganz verkrochen haben. Darum empfehlenwir den Vereinsgenossen unfern Vorschlag, aber Lust und Liebemuß Jeder haben. Vor Allen aber die Bevollmächtigten undKassirer müssen den Kollegen allerorts vorangehen. Die Anmel-dung der Versammlungen muß der Reihe nach folgen, wenn eSKeiner freiwillig übernehmen will; damit ist den Bevollmächtigteneine Erleichterung geschaffen.Wenn so die Agitation betrieben wird, werden wir sehendaß unsere Mühe nicht vergebens war. Freilich wird Mancheruns entgegenhalten, daß man in dieser GeschäftS-Krise den Groschennicht hat, den er dieserhalb verausgaben muß, aber, Kollegen, dawir an Entbehrungen aller Arten gewöhnt sind, so müffen wiruns denken, daß der Groschen nicht uns gehört, sondern der Agi-tation. Bei solchen Krisen, wo sich daS Angebot von Händen sovielfach vermehrt, wird der Lohn bald sinken, wenn nicht die Zu-sammengehörigkeit resp. Organisation kräftig gefördert wird. Sindwir fest vrganisirt, so bleiben alle Versuche, uns zu drücken, stacht-loS. Darum Hoch die Agitation! Ferner habe ich noch denWunsch bekannt zu geben, daß sich die Kollegen zahlreich au demKrankenunterstützungs Bunde betheiligen möchten; eS ist dies Pflichteines Jeden, der darauf Bedacht nehmen will, seine Person in, Krankheitsfällen sicher zu stellen; ich ersuche auch in dieser Weiseh'» eine kräftige Agitation zu entfalten; die S00 müssen voll werden,rtron ber Bund sich constituiren kann. Nachstehende sind ansüi folgenden Orten als Bevollmächtigte gewählt: für Augsburg,,-y Schering, Heiligen-Grabgasse Nr. 46; für Constanz, Lehmann,ef�,i lter-Marktstädte; für Stade, F. Hilker, am Waffer Nr. 736;zum Kassirer daselbst Mehrtens bei Schneivermeister Seitz, Häcken-1 ct? straße; für Schwäbisch- Gmünd, Johann Hizz, bei Hrn. Reeger,� Tuch- und Kleiderhandlung. Der Bevollmächtigte in Zwickau,F. Heer klotz, ist wegen Agitation' entlassen. Es muß Jeder agi-cck �ten' dann wird Keiner entlassen. E. Elbert ist daselbst wiederzum. Bevollmächtigten gewählt, Leipzigerstraße Nr. 33v.Ich ersuche Herrn Reichest in Düsseldorf, mir seine jetzigeAdresse zu senden, indem ein Brief von mir an ihn als unbe-stellbar zurückgekommen ist. Mit sozialdemokratischem GrußFür den Ausschuß: F. Mumme, alte Waage Nr. 6., Die Orte, welcke ihre 4. Quartal-Abrechnung noch nicht ein-v, gesandt haben, ersuche ich, dies zu thun, denn eS giebt keine Rechteohne Pflichten. Kollegen! Es ist mir noch die Kunde geworden,daß wegen der Wahlagitation tn Zwickau 2 unserer Vereinsge-' a Nossen aus ihrer Arbeit entlassen sind, der eine ist verheirathet;1*1-d) erwarte weitere Nachricht, und empfehle dies einstweilen denabild öligen Kollegen zur Berücksichtigung.' sich:thei' Metallarbeitergewerksgenossenschaft.eine» Iterdau. Auf unfern Ausruf zur Unterstützung des Genossen., Popp hier wurden uns übergeben: von Berlin durch Meinhardtr»<»3chk' 25 Chemnitz durch Rich. Wolf 2 Thlr. 15 Ngr.,'"ü Pforzheim durch W. Hasenauer 1 Thlr. 1. 4., LangenbernSdorf'a? durch x. Seidel 18 Ngr., Leipzig durch Eduard Ehrlich 16 Ngr.\ h't t Crimmitschau durch Habelitz 19 Ngr. 5.— Indem wir? et sammtUebe Gewerkschaften, welche genannt, auffordern, etwaige< oder Auslassungen zu berichtigen, sprechen wir denselbenmne� für die geleisteten Beiträge unfern herzlichsten Dank aus.� Die obige Gewerkschaft im Namen der Empfänger.ame-'chtet, i Verein der deutschen Steinmetzen.rden,, Ersuche die Bevollmächtigten jeder Mitgliedschaft, die noch vor-� Är�doueu Statuten, welche bis Ende März nicht verbraucht werden,ntchl ichleuuig au den Sekretär P. Röhn, Koppenplatz 1, einzusenden,ischen Nwem vor der Generalversammlung keine wehr gedruckt werden.! dm Bericht in nächster Rummer.und Mit Brudergruß A. Zabel.i da«!Correspondenzeu»orde»,.-ieipzig.(AvS dem 14. sächs. Wahlkreise.) Genosse Fink istittfte �der mit einet geringen Minorität unterlegen. In letzter StundeVer-Zaterbietei behatten sich Liberal und Conservativ vereinigt, bildeten wie in denverschiedenen anderen Kreisen Sachsens ein Sammelsurium allermöglichen Reaktionäre. Vom Fortschrittler bis zum sächsisch-con-servativen Partikularisten bildete Alles eine Heringssalatpartei,damit ja nicht der verhaßte Sozialdemokrat, der.Reichsseind"durchkomme. In den Lokalschmierblättchen wurde auf die nieder-trächtigste Weise gegen Fink agitirt. Da befanden sich„Eingesandts",worin den HauSwirthen angeratheu wurde, den Sozialdemokratendie Wohnung zu kündigen, man erließ Aufrufe, wo vom Wider-schein der Petroleumbrände die Rede war. Wenn man diese Lokal-schmierblättchen las, so glaubte mau, jeder Sozialdemokrat trageeine Petroleumflasche bei sich und bei einem Siege FinkS werdeAlles niedergebrannt werden. Fink gewann trotz alledem 2500Stimmen und bei kräftigerer Agitation und besserer Organisationwäre Fink Sieger geblieben.— Die Gemeinheit unserer Gegnersollte sich aber noch im schönsten Lichte zeigen. Als nach der offiziellen Stimmenauszählung Fink» Niederlage gewiß war, traf einanonymes Telegramm aus Kieritzsch ein, welches Fink zu seinerNiederlage gratulirte. Bourgeois, welche jedenfalls in Folge desSieges eins über den Durst getrunken hatten, mußten die Absen-dung dieser Depesche als einen„Jux" betrachtet haben. Wie wür-den unsere Gegner über Roheit und Ungebildetheit der Arbeitergeschrien haben, wenn wir den vielen gegen uns„Durchgefallenen"ähnliche Telegramme geschickt hätten. Obige Thatsache ist nichtviel zu verwundern, sagt ja doch Engels mit Recht: Außer denEavallerielieutenantS ist die Bourgeoisie die dümmste Klasseder Bevölkerung.Schedewitz, 25. Januar. Die ReichStagswahl im IS. Wahl-kreise ist nicht nur günstig für unsem Candidateu ausgefallen,sondern sie hat unS auch einen gut bearbeiteten Agitationsbodenhinterlassen. Ein günstiges Resultat davon haben wir schon auf-zuweisen. ES ist bei uns eine Mitgliedschaft am obengenanntenDatum ins Leben getreten, welche sich bereits eines zahlreichenZuspruchs zu erfreuen hat; die Betheiligung an derselben ist einesehr rege, der Geist ein kräftiger, und ich hoffe auch, daß sich dieGenossen der Umgebung an den jeden Mittwoch Abend in TauscherSLokalitäten stattfindenden Versammlungen sehr zahlreich betheiligenwerden. Mit Bruderqruß und HandschlagDer Vertrauensmann.Heithain, 28, Januar.(14. sächs. Wahlkreis.) Die Wahlensind hinter unS und so können wir nun einen Blick auf die über-standenen Kämpfe zurückwerfen. Bei der ersten Wahl am 1l>. Jan.erhielt unser Candidat Fink 3844 Stimmen, Könneritz und Siegelzusammen 7486. Dieses Resultat errangen wir bei sehr schwacherAgitation, und obgleich wir die untere Hälfte des Kreises völligbrach liegen lassen mußten. Aber wir traten so gekräftigt durchden Kamps und gestützt auf die Erfahrungen der ersten Wahl indie Stichwahl ein. Bei dieser erhielt Fink 6319 Stimmen, einMehr gegen die erste Wahl von 2475 Stimmen, während dieGegner zur Stichwahl 7409 Stimmen auf Könneritz vereinigten,gegen die erste Wahl ein Weniger von 77 Stimmen. Zur erstenWahl am 10. Jan. wurden 11,330 gültige Stimmen abgegeben,zur zweiten Wahl am 23. Jan. 13,723, ein Mehr von 2398 St.Diese stärkere Stimmenabgabe ist unsrer Agitation zuzuschreiben,da sämmtliche mehr abgegebenen Stimmen, sowie noch 77, die zurersten Wahl auf die Gegenkandidaten gefallen, zur zweiten Wahlauf unfern Candidaten fielen. Erwägen wir, daß sämmtlicheCommune- und Staatsbeamte und die Geistlichkeit noch ihrenEinfluß ausübten, daß femer die Arbeitgeber alles Mögliche inBewegung setzten, so staunen wir über die Stimmenzahl, die unserCandidat erhielt. UnS gereicht zur Ehre, daß wir nur mit ehr-licken Waffen, mit der Waffe des Geistes gekämpft haben, währendunsre Gegner keine Mittel scheuten, uns zu schädigen. Die Local-schmier-Presse schüttete ihren ganzen Sckimutz auf uns, die wider-lichsten Gerüchte wurden über unseru Candidaten verbreitet, dieabscheulickisten Lügen und Verläumdungen über ihn ausgestreut.Ja, ein Kampf war« wie nie zuvor, wie dieser KreiS noch keinengehabt: auf Seiten unsrer Gegner die Raserei des Wahnsinns,auf unsrer Seite der ruhige ernste Kampf des Geistes, der Vernunft, hüben für die edelsten und heiligsten Rechte der Menschheit,drüben für Erhaltung veralteter Vorrechte. Die Reckte der Wählerwurden auf alle mögliche Art verkürzt. An allen Orten, wo dieArbeiter eS nicht erzwangen, wurden dieselben nicht im Wahllokalgeduldet; also war dadurch die Oeffemlichkeit der Wahlhandlungausgeschlossen. An mehreren Orten war bei der Stimmzettelaus-Zählung das Wahllokal verschlossen, wieder ein Verstoß gegen dasWahlreglement. Au manchen Orten wurden Cigarren- oder anoereKästchen ohne Deckel zur Wahlurne benutzt. Ein Gemeindevorstandmachte vor der Stichwahl bekannt, daß Könneritz und nickt Finkzu wählen sei. Ein andrer machte bekannt, daß nur alle Wählerkommen sollten, der Vorstand habe die Zettel schon mit, dieselbenbrauchten blos noch in die Urne gelegt zu werden. Und so könntenwir daS Register fortsetzen, die Partei- und Gesinnungsgenossenersehen daraus aber schon genug. Daß Herr v. Könneritz unsreInteressen nicht vertritt, wissen wir, er vertritt seine und derConservativen Interessen. Um seine Thätigkeit im Reichstagewerden wir uns aber kümmern, und ist er da gegen die Interessender Arbeiter, gleichviel ob Bauern, Handwerker oder Lohnarbeiter,so werden wir das den Wählern bekannt geben. Wir Arbeiterüben die strengste Controlle..Hiermit beschließt das A'beiter-Centralwahlcomitö seine Thätigkeit, um sie einem AgitationScomitözu überlassen. Mit GrußDas Arbeiter- Centralwahlcomitöfür den 14. sächs. Wahlkreis.Für Sonntag den 15. Februar Nachmittags 2 Uhr berufen wirin» Bad zu Geithain eine Conserenz aller Arbeiter-Wahlcomitssein. Wir ersuchen die Arbeiter- Wahlcomitös, dort Rechnung ab-zulegen, später einkommende Rechnungen werden nicht berücksichtigt.Für die erste Wahl wie für die Stichwahl ist extra eine Rechnungzu fertigen. Da» Centralcomitö.Gotthelf Stahl, Schriftführer.N«rkn, 25. Januar. In den nicht-sozialdewokratischen Zeihingen aller Schattirungen wird der Ausfall der Wahlen für dieSozialdemokraten in mehr oder weniger heftiger Weise besprochen.Daß sich auf die Sozialdemokraten, diese geschworenen Reichsfeinde,eine so respektable Zahl von Stimmen vereinigen konnte, daß willein echtes deutsches DenkergemütH baß verdrießen, und man kannes gar nicht begreisen, wie das gekommen ist. Trotz der glor-reichen Siege, trotz dem Milliardenregen so wenig Sinn für„Kaiser und Reich", daß die Reichsfeinde resp. das vaterlandsloseGesindel solche Erfolge erringen konnten! DaS will in einendeutschen Denkersckädel nickt hinein. Die„Bossische Zeitung"sieht sich deshalb auck, gemüssigt, dem liberalen Bargerthum erzürntdie Leviten zu verlesen, daß es sich so träge bei der Wahl gezeigt;wäre eS mit Allem, was da fleucht und kreucht, auf dem Kamps-platze erschienen, so wäre es sicherlich nickt so weit gekommen undin der„Pdysiognomie deS künftigen Reichstages wüiven sich nichtso park verzerrte Züge finden". Sonderbare Schwärmerin, diese„Bossische Zeitung"! Durch wen hat da» liberale Bürgerthumseine Wahlsiege errungen und erringt sie zum großen Thetle aucknoch? Nur durch die Massen de» Proletariats, wnche sie durchvielverheißende Versprechungen zu ködern verstand, um sie als„Stimmvieh" zu benutzen; wenn der Arbeiter, in der richtigenErkenntniß seiner Lage, in seiner Mehrheit selbstfiändig einenCandidaten aufstellt, den er für den geeignetsten hält, so dürftedas liberale Bürgerthum wohl schwerlich etwa» ausrichten, da,was wohl kaum zu erwähnen nöthig ist, da» Arbeiter-Proletariatseinem Gegner an Zahl sehr weit Überlegen ist.— In ihrerNummer 14 vom 17. Januar steckt„Tante Boß" eine gelehrteMiene auf» um über Sozialdemokratie und Sozialdemokraten ineinem Leitartikel zu dociren. Unter Anderem heißt eS in diesemArtikel:„Die überall sonst durch Kritik und Geschichte überwundeneIdee von den Ständen ist auS den Klassen noch nicht geschwunden,welche sich einbilden, ein besonderer„vierter Stand" zu sein.Dieser Stand kann sich für seine Existenz nicht ander» auf dieGeschichte berufen, als daß er immer bestanden hat und dochimmer geleugnet wurde". Der vierte Stand ist nur ein einge-bildetet! Die Gleickheit besteht in bester Form in der besten derWelten, in der bürgerlichen.(Preußische» DreiklassenwahlgesetzDie Red.) Nur die Böswilligkeit des vierten Stande» willnicht anerkennen, was die Bourgeoisie durch ihre Soldschreiberund Lakaien von der Feder verkünden läßt. Die Phrase von dersogenannten Gleichheit vor dem Gesetz, welche der Scribler jene»Artikels vielleicht im Auge hatte, ist ganz schön, wenn sie nicht—eben Phrase wäre, und von Phrasen wird der Arbeiter nicht„fett".Weiter wird die abgestandene alberne Fabel von dem„Therlen"aufs Tapet gebracht und gesagt:„in den Händen Weniger scheintdie Anhäufung von Vorrechten und Eigenthum so riefig groß,als könnte man Millionen damit beglücken, bekommt aber jedervon den Millionen feinen Theil, dann ist er kaum noch mikroS-kopisch wahrnehmbar" u. s. w. Der Verfasser dieses fulminantenArtikels leidet wahrscheinlich an Gehirnerweichung, sonst könnte erkaum auf den Gedanken kommen, daß von den Sozialdemokratinein solches„Theilen" gefordert würde. Außerdem unterscheidet erauch vier SpecieS von Sozialdemokraten, nämlich: der EisenacherBebel'schen Schule, der Lassalle'schen Linien, der Internationalenund der Communards von Paris.— Bei der am 27. Januarstattfindenden Stickwahl im 14. Wahlbezirk zwischen Schulze-Delitzsch und Hasenklever wird in beiden Lagern die Lärmtrommelgewaltig grrührt, um den ganzen streitbaren Heerbann auf dieBeine zu bringen. Die„Vossische Zeitung" läßt in ihrer heuthenNummer einen Angstruf an Alle ergehen, denen daran gelegen,Berlin vor einer„schmachvollen Verttetung" bewahrt zu sehen.Wenngleich wir auch für Hasenklever nicht schwärmen können, soist die praktische Bedeutung der Thatsacke, daß eS überhaupt zueiner engeren Wahl zwischen dem unglückseligen Spar-Schulze undeinem Lassalleaner kommen konnte, nicht zu unterschätzen; das sehe»die Fortschrittler, welche Berlin bei den Wahlen als ihre Domainebetrachten, auch ein, und daher jene Thränen. Das Hasenklevergewählt werden wird, ist nach dem offiziellen Berichte des Stim-menverhältnisses nicht anzunehmen, aber sie— die Fortschrittler—haben eine kleine Schlappe dahin.Arnstadt. Der Tag der Wahlschlacht ist vorüber und es istPflicht, daß wir eine» Rückblick auf die Rührigkeit unserer Parteiam hiesigen Orte werfen. Was unsre Thätigkeit anbelangt, so istnichts versäumt worden. Der Eifer Einzelner verdiente öffentlichgenannt zu werden. Aber wird man uns fragen, wa» trägt denndie Schuld, daß euer Candidat nicht durchgekommen ist? und wirmüssen leider die demüthigende Antwort geben: die Zaghaftigkeitder Arbeiter ist die alleinige Ursache. Die Furcht vor Maßregelunghatte sie bestimmt, sich selbst zu betrügen und mit dem Schweif zuwedeln. Schlimm ist eS freilich, daß man so etwas sagen muß,aber eS ist so, trotzdem daß man sich schämen muß, solches einzugestehen.Es hieße sich selbst überschätzen, wenn wir schon für diesmalauf einen glänzenden Sieg gerechnet hätten. Nichtsdestowenigerglaubten wir aber, daß Arnstadt hierbei einen tüchtigen Ausschlaggeben würde. Wie bitter war aber die Enttäuschung, als dasWahlresultat dem Gegenkandidaten 382 Stimmen mehr brachte.Aber nicht alle Arbeiter sind zu Kreuze gekrochen, unsere Nieder-läge hat auch ihre Lichtseiten aufzuweisen und Sie werden mitmir übereinstimmen, wenn ich sage: Hut ab vor denen, die ihrgegebenes Wort gehalten, die sich nicht zum Schweifwedeln herbei-gelassen haben, die ihre volle Schuldigkeit qethan, trotz aller Ehren-rettung des Herrn Bürgermeisters und Oberpfarrers u. a. mehr.Freilich war man wie auS den Wolken gefallen und ein gewisserJemand, welcher auf den„gesunden Sinn" der Waldbewohiierzu stark rechnete, bediente sich bei Empfang der Nachricht dieAeußerung: mit Bedauern muß ich so etwas lesen, eS haben 191für Alexander Winkler und bloS 103 für Valentin gestimmt. Nadas war denn doch auch zu arg!Außer Breitenbach hat sich auch Altenfeld hervorgethau, dennvon 77 Stimmen fielen 41 auf unfern Candidaten; dann sindnoch die Orte Ebeleben, Angstedt, Geschwende, Siegelbach undPlaue zu erwähnen, welche ihren gegebenen Versprechen treu nach-gekommen sind. Hiermit schließe ich den Bericht, kann aber nichtunterlassen, allen Gesinnungsgenossen, welche für diesmal treu ihrerübernommenen Pflicht nachgekommen, zuzurufen: Lasset euch nichtbeirren, aibeitet ruhig weiter und bedenkt, daß anf einen Hiebkein Baum fällt!Wiesbaden, 23. Januar. Schrecklich haben die„Liberalen"und Fortschrittler gegen uns gewüthet, Schläge angeboten, Wahl-zettel zerrissen, aus der Hand genommen, die Arbeiter noch ab-trünnig gemacht, wenn sie schon an der Thür des Wahllokalswaren, die ihrigen aus den Häusern geholt, Stimmen auf allenur erdenkliche Jntriguen angeeignet. Von Wahllokal zu Wahl-lokal lief ich, habe hier und da Stimmzettel eine Stunde selbstausgetheilt, und das Resultat entsprach der aufgewandten Mühedurchaus nicht.— Jetzt ein Stückchen Moral unserer Gegner.Unser Hauptgegner, der Besitzer und Verleger des„Rhein. Courier"Stein ist verhaftet worden, weil er 28 oder 40,000 Gulden,darüber vamren die Meinungen, unterschlagen haben soll. DieserMann ließ unS in seinem Blatte immer auf da» Schmählichsteangreifen, stellte unS womöglich als Diejenigen, welche raubenwollen. Und die Moral von der Geschicht--, vertraue solcherliberalen Größe Mündelgelder nicht.Jürtsi._(Agiiationsbericht.) Unsere wenigen Kräfte warenfortwährend im Feuer, sonst würden wir das günstige Wahlresultatnicht erreickt haben, da unser Wahlkreis total vernachlässigt ward.Bisher drminirle die sogenannte Fortschrittspartei bei den Land-tagS- und ReichStagSwahlen, obwohl eine Organisation außer demFürther Bürgerverein nicht besteht. War auch gar nicht nöchig;ging es zur Wahl, so wurde den verschiedenen Bürgermeistern einBesuch gemacht, ein paar Flaschen Weia geleert und die Agitationwar beendet, das ganze Dorf oder die Gemeinde wählte, wennman eben wollte, nur tu Fürth und höchstens iu Erlangen gab eS